Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Gschichtl‘n zur Geschichte
Highlights, Heiteres & Skurriles aus 50 Jahren Clubgeschichte
Motorsport, wir schreiben das Jahr 1968, unendliche Weiten, hügeliger Schotterstraßen zieren das
Land, fernab etwaiger Unzulänglichkeiten wie Fahrverbote, großartiger Umweltauflagen oder gar im
Rudel auftretende Ordnungshüter und Waidmänner, der pure Spaß sein motorisiertes Gerät am und
über den Grenzbereich zu bewegen, lässt einige Enthusiasten einen Motorsportclub gründen.
Die Geburtsstunde des Motor Sport Club Leobersdorf, kurz MCL 68
Zeitsprung:
2018 – 50 Jahre MCL 68
Die Zeiten zogen ins Land, nun jedoch mit Stolz kann behauptet werden, dieser Club hat allen
wirtschaftlichen und sonstigen Widrigkeiten getrotzt und existiert noch immer!
Der Spirit wurde an Generationen weitergegeben und steht als Basis dafür, dass der MCL 68 heuer
sein fünfzigjähriges Bestehen feiern darf.
Es entstanden und entstehen Freundschaften welche auch weit über das Interesse am Motorsport
hinausgehen.
Nach wie vor steht Teamwork und die Freude am gemeinsamen Hobby an erster Stelle.
Ihr haltet gerade eine lockere Ansammlung an skurrilen, witzigen und originellen Geschichten über
das Clubleben der letzten Jahre in händen.
Diese vor, während und nach einer Rallye erlebten Geschichten, sind der Nährboden unserer
Clubzusammengehörigkeit!
Freilich ist auch ein Buch mit vielen chronologischen Abfolgen von Rallyeeinsätzen der einzelnen
Mitglieder in Arbeit!
Die letzten Seiten dieser Zeitung, enthalten als Beispiele vollständige, chronologisch abgehandelte
Berichte unseres Clubmitglieds Eugen Friedl.
Diese Beispiele sollen eben auch Anreiz für ehemalige Clubmitglieder sein, zu Hause vor dem
Kamin oder wo auch immer darüber zu sinnieren, was sie denn mit dem MCL 68 einmal erlebt
haben und in dem Buch stehen sollte.
Sehr gerne nehmen wir Geschichten und Fotos von euch entgegen.
Wir hoffen nun, mit unseren Geschichten und Highlights eure Vorfreude auf das demnächst
erscheinende Buch ins Unermessliche zu treiben.
Nun aber viel Spaß beim Lesen,
Gerhard Kravagna – gekommen um zu bleiben
Seine erste Rallye fuhr Gerhard 1967 als
Beifahrer mit seinem Vater 1967, also sogar
früher als es den MCL 68 gab.
Mit dem Opel Caravan musste man in der
verbesserten Klasse starten, da das Auto
nicht homologiert war.
Der Vater montierte hinten Spikes und
vorne Sommerreifen und ließ Gerhard
wissen, „man müsse ja nur wegkommen.“
Schließlich war Tiefwinter.
1978, Gerhard hatte schon in die
verschiedensten Motorsportdisziplin Erfolge gefeiert, hörte er gerüchteweise etwas von einem
„Rallyeclub in Leobersdorf“!
Dann lud ihn ein Freund ein, er möge doch zu einer Fuchsjagd mitkommen.
Wer sich nun Gerhard mit Lodenmantel, Steirerhut und Schießgewehr vor dem geistigen Auge
vorstellt, liegt falsch.
Fuchsjagden im Sinne der automobilbegeisterten Generation der 1970er und 1980er Jahre waren
ganz etwas anderes.
Man fuhr mit einem Auto eine Strecke und kennzeichnete natürlich nach und nicht vor einer
Kreuzung, sonst wäre es ja einfach, mit Kalk oder Farbe einen Wegpunkt, dann nach einigen Metern
oder Kilometern wieder und so weiter.
Diese Punkte mussten dann von den später gestarteten Teilnehmer als Orientierungshilfe gefunden
werden.
Gerhard Kravagna erinnert sich:
„ich kam damals nach Leobersorf um mir das dort einmal beim Start anzusehen.
Am Bahnhof wo das Barbarastüberl stand, war ein großer Schotterparkplatz, da standen schräg
aufgestellt ca. 22 Autos, vis à vis die Fahrer, eben wie bei einem Le Mans Start.
Jemand hatte eine Schreckschusspistole, schoss in die Luft, alle stürmten quer über die B18 zu den
Autos, die Hälfte fuhr Richtung Hirtenberg, nicht hintereinander, nein zu dritt zu viert
nebeneinander im Kampfgeschwader, die andere Hälfte nicht minder spektakulär Richtung
Günselsdorf.
Nach einigen Minuten, raste das Geschwader von Hirtenberg kommend wieder vorbei, plötzlich
kam auch das andere Geschwader von Günselsdorf wieder, heute unvorstellbar, aber ich wusste bei
diesem Club bin ich richtig.“
Gerhard war im Rallyecross nicht minder erfolgreich, als im Rallyesport oder auch bei den
Motorrädern.
Er absolvierte sogar die Jänner Rallye, welche
früher auch einmal für Motorräder
ausgeschrieben war.
Dazu hatte er über die Wollhandschuhe,
Hausfrauenkunststoffhandschuhe, Größe XL
angezogen, zwecks besserer Isolation vor der
Kälte….
Aber auch als Beifahrer war er, speziell bei
Auslandsrallyes ein Garant für Erfolg.
Auch heute ist er noch, wenn es seine Zeit erlaubt
bei Clubabende zu Gast.
Jänner Rallye 1980
Alles Lada – oder was
Ein Riesenaufgebot des MCL 68
setzte bei der Jänner Rallye 1980 fünf
Fahrzeuge ein.
Darunter auch Charly Rumpler mit
seiner Lada.
Gerhard Schützl agierte als Teamchef
des MCL 68.
Charly brachte die Lada ohne Kratzer
über den ersten Tag in die
Zwangsrast.
Am Morgen des zweiten Tages gab es
einen hektischen Aufbruch,
Teamchef Schützl hatte verschlafen
und alle waren gespannt auf die
Ereignisse des kommenden Tages.
Die Jänner Rallye 1980 hatte eine
Sonderprüfung welche sinnigerweise
von Lada gesponsert wurde.
Just auf dieser SP verzeichnete Charly
einen Ausritt, welcher zwar nur
geringe Spuren an der Karosse
hinterließ, jedoch aber wurde der
Verteiler an der "rumplerschen" Lada nass und so quälte er sich in Richtung Ziel dieser
Sonderprüfung.
Etwa 300 m vor dem Ziel nahte drohendes Ungemach.
Per Engseth mit Beifahrer Rudi Stohl, kamen mit einer weiteren Lada und enormen Speed
herangeflogen.
Der anschließende Crash war nur mehr reine Formsache….
WIENERWALD-RALLYE 1983
The big crash!
3 Teams vom MCL 68 waren am Start - nach 3 SP's waren alle 3 Teams an diversen Lichtmasten und
Baumstämmen hängengeblieben.
Am wahrscheinlich heftigsten fuhren Fritz SCHÜTZ/Renate SCHÜTZ auf ihrem Opel Kadett GTE, die
bei ihrem Rallyedebüt wohl zeigen wollten, wo der Hammer hängt.
Bereits auf der 1. SP wurden
sie von einer tückischen "L4 -
macht zu" überrascht. Sie
zerstörten ihren schönen
Kadett an einem Lichtmast.
Joe KREUZER führt nach
mehrjähriger Pause ein
Comeback auf einem Ford
Escort 1600/Gr. 2 durch, auf
dem "heißen" Sitz schnallte er
die unerschrockene Gabi
UNGERSBÖCK.
Joe gab mächtig Gas und erreichte gleich auf der 2. SP eine 7. Gesamtzeit!
Durch diese Zeit motiviert, gab er etwas zu viel Gas und landete prompt an einem Baum.
Fazit: mittelschwerer Schaden am Escort - an eine Weiterfahrt nicht zu denken!
Der dritte im Bunde war Charly RUMPLER mit Aushilfs-Co. Andreé SCHÖRGHOFER auf einer optisch
noch von der vorhergehenden Jänner-Rallye gezeichneten Lada 1200.
Natürlich konnte Charly mit der PS-schwachen Lada nicht um den Geamtsieg fahren, fuhr aber
trotzdem auf der 2. SP eine 13. Gesamtzeit! - recht gut für ein 70-PS-Auto!
Er wurde aber auf der 3. SP Opfer seiner Angriffslust:
Charly legte sich mit einem Baum an - er konnte zwar die Sonderprüfung fertigfahren, musste aber
mit defektem Kühler aufgeben.
Offensichtlich war die Glücksfee Fortuna dieses Wochenende auf Urlaub!
Der erste Kontakt
Georg Gschwandner, Joe Kreuzer 120 km/h durch Ormylia
Aufgeregt waren sie alle die Erwachsenen und die Kinder, als Anton Seewald 1984 vorschlug
erstmals gemeinsam Ferien auf Chalkidikie zu machen.
Die Erwähnung, dass just zu diesem Zeitpunkt dort eine Rallye stattfand und er als Teil des
Service für den leider viel zu früh von uns gegangenen Rudolf Brandstätter seines Zeichen
einer der ersten MCL 68 Rallyeglobetrotter engagiert war, muss wohl speziell von den
Ehefrauen überhört worden sein…
Speziell für den heutigen Präsident
Georg Gschwandner damals gerade
11 Jahre alt, war es eine Art
prähistorische Initialzündung für
sein heutiges MCL 68 Leben!
Georg saß auf dem Sozius des
Motorrades und sein Vater eilte von
Sonderprüfungsstopp zu
Sonderprüfungsstopp.
Zwischendurch schaute man auch
bei den Servicepunkten vorbei.
Handy, gab es keine und die
Reichweiten der Funkgeräte waren eher suboptimal
Das erkannten plötzlich alle und so wurde Papa Gschwandner mit Klein-Georg am Sozius
plötzlich zur rasenden Relaisstation nominiert.
Es war der Stopp einer Sonderprüfung ca. 5 Kilometer außerhalb von Ormylia, als der weiße
Escort mit Rudi Branstätter und Peter Müller sich vom Stopp nicht mehr wirklich weg
bewegte.
Peter schob den Wagen aus der Zeitkontrollenzone und Rudi sagte Anton, „wir haben keine
Kupplung mehr“, es wurde diskutiert und Papa Gschwandner, meinte 20 Kilometer weiter
draußen steht Joe Kreuzer und wartet….
Kommando von Brandi: „olle her do“
Die KTM wurde angetreten und man flog Richtung Joe….
Jener hatte aber schon Lunte gerochen, ob der Verzögerung und fuhr bereits entgegen.
Die KTM durchflog Ormylia und kaum aus dem Dorf draußen, kam der schwankende weil
überhaupt nicht überladenen Servicevolvo im Eiltempo bereits entgegen.
Die KTM wurde gewendet und bei der Ortstafel von Ormylia war man auf gleiche Höhe.
Zeit wollte Joe keine verlieren und so schrie Papa-Gschwandner Joe in voller Fahrt zu, wo
denn der Escort gestrandet war, Georg hingegen sah aus der erhöhten Position des
Motorrades genau auf dem Tacho des Volvos….120km/h mitten durch Ormylia…. wohl
Georgs Prägung für sein ganzes MCL 68 Leben- danke Joe!!!!
Der gelbe Bus und Griechenland
Toni Seewald – das Heranzüchten einer neuen Rallyegeneration
als Vorbote für das heutige Clubleben des MCL 68
Alles das was Georg Gschwandner als Präsident des MCL 68 im Clubleben und an neue Generationen
von Hobbyrallyesportler- und innen weitergeben möchte, basiert auf den Einfluss und die
Erfahrungen seiner drei wichtigsten Personen als kleiner junger Rallyefan:
Seinem Vater Karl Gschwandner, seinem Ziehonkel Anton Seewald und seinem großen Idol Rudi
Stohl.
Wir schreiben das Jahr 1984, Anton „Toni“ Seewald baut im Herbst nach der Rückkehr aus dem
„Griechenlandurlaub“ seine legändere Aral Tankstelle um!
Heute holt man für die Zeit eines Umbaus Mietcontainer!
Damals fuhr Anton Seewald mit seinem Bruder Josef zu einer verwitweten Fuhrwerksgattin und holte
einen Steyr Ikarus Bj. 1972!
Der Motor war neu und so fuhr man auf der Heimfahrt bei den Gschwandner‘s vorbei!
Im Jux sagte man, „na das wäre was für Griechenland“!
15.8.1985 Man erschaffte innerhalb eines Jahres einen Traum und
baute in Gemeinschaftsarbeit den Bus um, Abfahrt nach Chalkidiki!
Bis 1990 pilgerte man also in regelmäßigen Abständen unter anderem
zur Acropolis- und Chalkidirallye.
Leider war das Riesending ab 1991, wo man auf Grund des Krieges in
Jugoslawien nicht mehr über Land fahren konnte, für die Fähre relativ
unerschwinglich!
Irgendwann Ende der 90er Jahre wurde der Bus dann leider
altersschwach, soll aber dann nochmal in der Auto-oder
Rallyecrosszene aufgetaucht sein!
Legendäres auf Griechenlandrallyereisen
Der Zöllner bei der Einreise in Ungarn bekommt aus den Eiskasten Cola Dosen, 400 Kilometer
später bei der Ausreise nach Jugoslawien fragt der nächste Zöllner "haben sie kaltes Cola",
die Zöllner hatten das einfach in einem Reisepass vermerkt!
Oder ein Zöllner, der den Bus betrat und in gebrochenen Deutsch fragte "Fabrik für Kinder?"
Vor der Rückreise nach einen Chalkidikiaufenthaltes, vergaß doch die Mutter des heutigen
Präsidenten tatsächlich noch schnell das WC aufzusuchen.
Ab Metamagitsi meldete sich in regelmäßigen Abständen, wahrscheinlich den damaligen
griechischen Straßenzuständen geschuldet ihre Blase.
Der Wunsch nach einem Halt, wurde vom Chauffeur mit den Worten, „jo glei“ zur Kenntnis
genommen.
Dieser zugegebener eintönige Dialog, zwischen Wunsch und Kenntnisnahme wiederholte sich
ca. eineinhalb Stunden lang, wollte man doch vor der Hauptverkehrszeit noch durch
Thessaloniki kommen, Ring Road gab es damals noch keine!
Es war schon dunkel, als man auf einem Parkplatz nach einer Mautstation welcher leicht
bergauf ging, dem Wunsch nach einer WC Pause „endlich“ nachkam.
Die Mitteltüre wurde geöffnet und die Dame schaffte gerade noch die drei Schritte über die
Stufen, dann musste genau vor der Türe im Schutze der Dunkelheit der Natur freien Lauf
gelassen werden.
Da es ja bergauf ging, rannte die Erleichterung unter dem Bus hinweg.
Plötzlich klopfte es an der Fahrerscheibe und ein sehr netter Jugoslawe fragte:
„DU KOLLEGA – KÜHLER KAPUUUT?“
Kult in Griechenland – das Perla Hotel
Wenn man Rudi Stohl oder Gabi Husar bei der
Acropolis Rallye als Fan oder Eilservice für Kleinteile
mit den Motorrädern unterstütze, verließ man sich bei
der Hotelwahl natürlich auf Rudi.
Eben im Bewusstsein, günstig, gut und bequem zu
wohnen, checkte man im Hotel Perla ein und
bewohnte die oberen Stockwerke.
Eines Abends, wartete der heutige Präsident des MCL
68 mit seinen Eltern und Freunden am Balkon auf die
Rückkehr der Rallyefahrer vom Besichtigen, damals
Training genannt (…)
Wie man so wartete beobachtete die Mutter des
Präsidenten die zahlreich kommenden und gehenden
„Ehepaare“, was sie zu der Bemerkung veranlasste:
„schaut was da für ein Betrieb ist und wie viele Gäste
da wohnen, aber komisch die habe alle kein Gepäck…“
Nun ja zur Aufklärung, dass Hotel war wohl deswegen
so günstig, weil die Haupteinnahmequelle im wahrsten Sinne des Wortes das Treiben in den
unteren Stockwerken war (…)
Andy Steuers Servicepremiere
Bissl Urlaub in Griechenland
…so dachte er als er von Freund Rupert Melkus gefragt wurde, ob er denn nicht einmal als
Servicemann bei einer Rallye mithelfen möchte.
Sinnigerweise gleich bei der Chalkidikirallye in Griechenland.
Andy dachte sich, ein Urlaub in Griechenland ist toll und das bisschen Autoherumfahren kann das
Problem ja nicht sein.
Man wurde also mit den Abläufen des damaligen noch Servicefahren und nicht Servicestehen
vertraut gemacht und mittels Servicezeitplan davon in Kenntnis gesetzt, dass man „eh immer genug
Zeit haben werde, außer für den Servicepunkt nach Sonderprüfung 5“, dorthin sollte man etwas
eiliger unterwegs sein.
Der Blutdruck bei Ernst Sommerbauer stieg schlagschlagartig, als nach der 5. Sonderprüfung das
Service Rupert Melkus und Andi Steuer nicht wie vereinbart am Servicepunkt wartete.
Aber was ein ordentliches Service ist, hat auch einen triftigen Grund nicht zu erscheinen:
Rupert und Andi hatten das Serviceauto neben der Küstenstraße in einem Olivenbaum, mit dem
Dach nach unten geparkt!
Man einigte sich aber darauf bis zum Ende des Rallyetages diese kleine Unzulänglichkeit nicht an die
Besatzung des Rallyeautos weiterzugeben um diese nicht unnötig zu irritieren, handelte es sich doch
um das Privatfahrzeug des Beifahrers.
Vielmehr kommunizierte man Zündaussetzer gehabt zu haben, was nicht gelogen war, denn
angesprungen war der Wagen nach dem er aus den Olivenbaum gepflückt worden war nicht mehr…..
Hinter Gittern
„Du Andy, weist du die Nummer von Amnesty International?“
In den 1990er Jahren, wo Internet, Smartphone und dergleichen noch den „unendliche Weitern wir
schreiben das Jahr...“ zuzuordnen waren zogen Peter Castellitz mit Beifahrer Andy Steuer, wie auch
einige andere MCL 68 Teams gen Polen.
Man besichtigte also die Rallye und kam beiläufig einen Tag bevor das Serviceteam samt Rallyeauto
aus Österreich anreisen sollte darauf, dass man nach Polen nur mit einer grünen Versicherungskarte
pro Auto einreisen kann.
Diese war aber für das Rallyeauto schlicht weg nicht vorhanden!
Eiligst telefonierte man nach Hause, so eiligst eben damals eine Leitung nach Österreich gefunden
wurde.
Das Serviceteam besuchte rasch einen Libro und kaufte grünes Papier(…)
Dann begann man mit viel „hin und her kopieren“ und unter zu Hilfenahme einer Schreibmaschine
(!), eine grüne Versicherungskarte für das Rallyeauto zu kreieren, freilich mit Daten irgendeines
tatsächlich versicherten Privatfahrzeuges.
Man reiste problemlos nach Polen ein, die Rallye begann und war alles gut.
Wäre da nicht auf einer Etappe, das Kommando eines zweifellosen sehr gewissenhaften Beifahrers
Andy Steuer gekommen, der ja keine Zeitstrafe riskieren wollte und zu seinen Fahrer meinte „Peter
za ohn wir hobn’s eilig“.
Der Fahrer gehorchte und so ging es mit 130km/h nicht nur durch das Ortsgebiet, sondern auch über
eine benachrangte Kreuzung.
Der sich im Vorrang befindliche Trabant wurde leider atomisiert.
Eine gewisse „Teilschuld“ war also dem Rallyeteam des MCL 68 nicht ganz abzusprechen.
Gottlob blieben alle Beteiligten unverletzt und die eintreffende Polizei, wollte nun diese grüne
Versicherungskarte….
Da der Fahrer meinte sie hätten keine, musste ihn der Polizist mitteilen das gäbe es nicht, denn ohne
dieser Karte kommt man nicht in das Land.
So wurde der Fahrer perlustriert.
Diese Gelegenheit nütze Andy um die gefakte Karte aus seiner Beifahrertasche zu nehmen und sie
aufzuessen(!)
Da man keine Karte fand, was ja nicht sein konnte, erklärte der Polizist man sei nun wegen
Versicherungsbetrug verhaftet.
So saßen die Beiden plötzlich in ihren bunten Overalls in einer tristen Arrestzelle.
Vorher konnte man noch das damalige MCL 68 Mitglied Kris Labedzki erreichen.
Der gebürtige Pole fuhr für ein anderes MCL 68 Team Service, wurde durch die arbeitslos
gewordenen Mechaniker von Peter und Andy abgelöst und tauchte nach vier Stunden in der
Polizeistation auf.
Andy sah durch die Gitterstäbe wie Kris mit dem Polizist vor die Tür ging.
Einige Zeit später kamen sie eng umschlungen zurück, die Zellentür wurde geöffnet, der Polizist
erkundigte sich noch nach den Führenden der Rallye und Kris eröffnete Andy, „du schuldest mir jetzt
5000 Schilling“…..
Joe Kreuzer – Abenteuerrallyes im Doppelpack
Für den damaligen Präsidenten Joe Kreuzer war es schon seit Jahren sein größter Traum in
Griechenland bei der Chalkidiki Rallye an den Start zu gehen. Da auch bei der Cypern Rallye noch kein
Team vom MCL 68 am Start war, entschloss er sich gleich anschließend nach Zypern weiter zu reisen
und dieses "Marathonprogramm" durchzuziehen.
Joe war aslo tatsächlich 7 Wochen auf Achse, alleine der Zeitaufwand war mehr als beachtlich!
Er profitierte dabei sehr von seiner langjährigen Chalkidiki - Servicerfahrung und bereitete sein
Rallyeauto, einen Opel Manta, und die Serviceautos optimal vor.
Da Andi STEUER als Student die meiste Zeit aufbringen konnte, stellte er sich als Beifahrer zur
Verfügung und die erste Servicemannschaft, Ewald Gartner, Eugen Friedl, Fritz Steiner und Ernst
Sommerbauer reiste per Flugzeug nach Thessaloniki an.
Die Rallye verlief für Joe und Andi recht zufriedenstellend, lediglich einmal brach Hektik aus, als ein
kleiner Brand im Motorraum aufflackerte, aber Fritz STEINER betätigte sich als Feuerwehrmann und
so stand einem 2. Klassenplatz am Ende nichts mehr im Wege.
Nach der Heimreise der ersten
Servicecrew fuhren Joe und Andi mit
dem Rallyegespann nach Athen. Von
dort ging es mit der Fähre weiter nach
Zypern zur CYPERN-RALLYE.
Große Schwierigkeiten bereitete den
beiden natürlich der Linksverkehr!
Diese Rallye war noch härter als die
Chalkidiki Rallye. Die 800
Gesamtkilometer beinhalteten 21
verschiedenen Sonderprüfungen mit
einer Länge von 380 km.
Für Andi STEUER war der Zypern-Aufenthalt sehr kurz. Nach dem Training flog er heim nach Wien,
das Studium wartet….!
Rudi Brandstätter konnte man für solche exotischen" Rallyes immer begeistern.
Er, seine Frau, Chris Labedzki, Gerhard Berger und drei weitere Serviceleute reisten per Flugzeug an.
Der Start erfolgte am Freitag um 15.00 Uhr.
Nach einigen Zores - Reifenschäden, kaputte Batterie sowie Blasen an den Händen - brach am
Samstag um 6.00 Uhr morgens auf der 8. Sonderprüfung die Halbachse am Opel Manta und das Rad
flog in die Büsche! Damit war der zweite Teil des Abenteuers leider frühzeitig zu Ende!
Während "BRANDI", seine Frau und Chris LABEDZKI heimflogen, machte sich Joe mit der
verbliebenen Servicemannschaft auf die einwöchige! Heimreise per Fähre und über ca. 2.000
Straßenkilometer durch Griechenland, Jugoslawien und Ungarn.
Alles in allem eine beachtliche Leistung, denn nicht nur sportlich sondern auch organisatorisch war
dieses Abenteuer wohl eines der aufwendigsten in der Clubgeschichte!
Ewald Gartner – eine der längst aktiven MCL 68 Mitglieder
Über die Kunst der Beifahrerfindung, langlebige Reifen und den
richtigen Riecher nach Benzin
Wäre Ewald Gartner bei seinen Beifahrern so konstant wie bei der Verwendung seiner Reifen, wäre
die Rallyeehe Walter Röhrl / Christian Geistdörfer dagegen nichts weiter als ein Sommerflirt
gewesen…
Da das Finden eines Beifahrers welcher zeitlich flexibel ist, sprich immer dann Zeit hat wenn sich der
Fahrer, manchmal auch durchaus kurzfristig dazu entscheidet eine Rallye fahren zu wollen nicht
immer einfach ist, erarbeitete sich Ewald diesbezüglich hier den Ruf einer gewissen Flexibilität.
Einige Beispiele sein hier genannt:
2003 benötigte Ewald vor der
Waldviertel Rallye irgendwann ein
Getriebe und ja auch ein Beifahrer wäre
nicht schlecht gewesen.
Das Getriebe welches Ewald benötigte,
bot ein gewisser Stefan Fehringer zum
Verkauf an.
Man verstand sich blendend und Ewald
schnallte Stefan nach kurzer Einführung
auf den Beifahrersitz.
Großes war geboren, das Zusammenspiel
funktionierte blendend und wurde mit einem Klassensieg bei der Premiere belohnt.
Viele tolle und auch abenteuerliche gemeinsame Einsätze sollten folgen!
2005, Ewald wollte die Barum Rallye bestreiten, doch das leidige Thema Zeit machte ihn bei allen
Beifahreranfragen fast einen Strich durch die Rechnung.
Dann trat der selige Folki Payrich auf den Plan und vermittelte mit Hans-Pete Knes einen echten
Bayern als Beifahrer.
Ewald sah alles in trockenen Tüchern, die Ernüchterung kam beim Besichtigen, denn der Herr aus
Bayern konnte mit dem bereits vorhandenen Schrieb nichts anfangen, schrieb er doch von unten
nach oben….
Die Mühe blieb aber unbelohnt, denn bereits auf der ersten Sonderprüfung quittierte eine
Antriebswelle ihren Dienst.
2008, vor der Waldviertel Rallye rief Ewald auf Beifahrersuche bei Georg an, während (!!) des
Telefonats, stand auf Georgs Display plötzlich Alexandra Auer klopft an, für „ –Kaller“ war das Display
zu klein damals….
Alexandra Auer-Kaller klagte ihr Leid heuer keine Rallye mehr fahre zu können, da ihr Stammfahrer
ehebedingt sich nach einen männlichen Beifahrer umzuschauen hatte (…)
Die Ehe wurde Jahre später sowieso geschieden….
So konnte Georg sowohl Ewald als auch Alexandra einen Gefallen erweisen.
Das erste Kennenlernen der Beiden fand bei der administrativen Abnahme statt und Alex navigierte
Ewald bei dieser Rallye zu einen schweren aber erfolgreich erkämpften Klassensieg.
2013 und wieder Barum:
Da der Suzuki Swift von Ewald nicht mehr in der EM startberechtigt war, kam die Idee mit einem
Mietauto die Barum zu fahren, dies war nicht
so billig, aber eine gute Erfahrung.
Mit Gabi Ölsinger hatte Ewald kurzfristig eine
ihm und wahrscheinlich nur ihm bis dahin
unbekannte Beifahrerin gefunden.
Diesen Umstand geschuldet verlief die
Zusammenarbeit nicht ganz optimal, der
Honda Civic ging recht gut, hatte aber auch
seine Tücken, ein zu hartes Fahrwerk, ein
instabiles Heck, nicht optimale Reifen
(Anmerkung der Redaktion: wahrscheinlich zu
neu), aber schlussendlich war es eine relativ problemlose Zielankunft.
Der stets umgängliche und freundliche Ewald,
ja man könnten ihn durchaus auch als
Gentlemanrallyefahrer bezeichnen, plauderte
bei der Besichtigung der Waldviertel Rallye
2014 mit einer zur Passierkontrolle
abkommandierten jüngeren Dame.
Jene äußerte Beifahrerambitionen, ohne zu
wissen wem sie denn da gerade vor sich
hatte.
Waldviertel Rallye 2015, nachdem Lisa
Zwirchmayer also im Vorjahr als Streckenposten Rallyeambitionen geäußert hatte, gab es einen
Einschulungstag und folglich eine Rallyepremiere. Etwas beeinträchtigt durch ihre Verkühlung
meisterte sie ihre Aufgabe sehr gut, so erreichte das neue Duo einen zweiten Platz in der Klasse.
Auf eines konnte und kann sich jeder Beifahrer und jeder Beifahrerin bei Ewald verlassen, er hatte
und hat für so ziemlich jede Unzulänglichkeit während einer Rallye eine Lösung.
Wie sonst kann es sein, auf der letzten Sonderprüfung der Semperitrallye 1988 ohne Treibstoff genau
vor einem Feuerwehrauto auszurollen….
Aufgrund einer hängengebliebenen Tankuhr wurde zu wenig getankt und der Fiat Ritmo blieb genau
bei erwähnten Feuerwehrauto stehen. Dort war zufällig ein Benzinkanister vorhanden mit tatsächlich
Benzin und nicht Diesel, was eigentlich anzunehmen gewesen wäre bei einem Feuerwehrtöfftöff.
So tankte man einfach nach und fuhr ins Ziel.
Sumsi’s Fashionsday
Es war auf der Rückreise eines MCL 68 Betriebsausfluges zur Chalkidike Rallye, als Sumsi’s
Servicevolvo, welchen er eigens für diese Rallye angeschafft hatte, mitten in Thessaloniki mit
defekter Zylinderkopfdichtung zum Erliegen kam.
Man bugsierte den Wagen auf eine bauliche Erhöhung bei einem Kreisverkehr und begann vor Ort
umgeben von viel griechischen Verkehr mit der Zerlegung des Aggregats.
Sumsi konnte nicht viel helfen, dass Zusehen war ihn auch zu langweilig und so marschierte er die
vorhandenen Einkaufsstraßen entlang.
Plötzlich aber erstarrte er, ungläubig sah er in die Auslage eine Jeansgeschäfts.
Die Preise, damals noch in Drachmen kurz im Kopf überschlagen, ergaben ein wahres
Schnäppchenparadies für das berühmte blaue Beinkleid.
Sumsi betrat das Geschäft, scheiterte aber erstmal an den unüberbrückbaren Sprachbarrieren mit
den mehr als verdutzten Verkäufer.
Jener ließ nach einiger Zeit Sumsi einfach entnervt zurück und verschwand hinten in seinem Laden.
Sumsi derweilen, suchte sich aus der Auslage (!) ein für ihn eventuell passendes Stück und probierte
es an, just in diesem Moment kam der Verkäufer ums Eck und war darüber geringfügig unentspannt.
Sumsi trat den vorläufigen Rückzug an.
Er schlenderte zu dem schraubenden Rest zurück und teilte mit, dass sobald der Wagen wieder läuft,
man doch unbedingt in das Geschäft mit den „ganz günstigen Jeans“ gehen müsse.
Irgendwann schnurrte der Motor wieder und man kam den Wunsch Sumsi‘ s, welchen er mittlerweile
gefühlte hundertmal deponiert hatte, nach.
Als dann die halbe Mannschaft in das Jeansgeschäft einfiel, schimpfte der griechische Besitzer,
natürlich auf Griechisch was niemand wirklich verstand.
Dann schnappte er Sumsi und zog ihn den hinteren Teil des Geschäfts.
Das waren sie dann, die vielen riesigen Industriewaschmaschinen der Putzerei (…..)
Die von Sumsi so bewunderten, weil ja sooo günstigen Preise, waren nämlich die für das Reinigen
einer solchen Hose…
Nun kam auch Sumsi die Erleuchtung, „drum hot der kane Umziehkabinen“…
Bosch Rallye 1995
Gerhard spricht kein italienisch…
Es war auf der legendären Formel 1 Strecke in der Steiermark, die als Rundkurs in die damalige Bosch
Rallye integriert wurde.
Es ging recht flott dahin, aber auch hinten aus
dem Gelände hinaus, durch den Wald auf
Schotter hinaus.
Gerhard Kraus war mit einem durchaus gut
motorisierten Skoda Favorit am Start.
Man stand am Start des Rundkurses und schaute
gebannt auf dem Starter.
Es dauerte schon eine Zeit lang, bis man in den
Rundkurs hineinstarten durfte, der Verkehrt war
sehr dicht.
Spannend fand es Gerhard nicht, knapp hinter einer italienischen Amazone und ihrem Integrale
hineingeschickt zu werden.
Es entwickelte sich ein bizarres Bild, auf der Geraden zog der Italienerin davon, pflegt allerdings vor
Kurven und Schikanen dort zu bremsen, wo Gerhard doch schon noch den ein oder anderen Gang
nach oben sortierte, so dass man wieder formatfüllend im Innenspiegel der Italienerin zu sehen war.
Das Gelesene des Beifahrers, übertönte die Gegensprechanlage im Skoda fallweise mit Worten
weniger feinerer Art, welche Gerhard für dieses Spielchen über hatte.
Es kam was kommen musste, vor der Waldeinfahrt meinte Gerhard, „wons jetzt wieder bremst,
rauch ihr ane au, dass im Woid liegt“, sprachs und viele bunte italienische Plastikteile fanden sich auf
dem steirischen Waldboden wieder.
Gerhard nun mit freier Fahrt, aber nicht wirklich zornesbefreit, flog dann richtiggehend zur nächsten
Schikane am Asphalt und meinte zu seinem Beifahrer, „die geht voi“.
Voll ging sie, aber voll daneben, der Skoda trennte sich von einer Halbachse und der Arbeitstag war
beendet.
Das Service und Fahrerlager war nicht weit und als man dort den Schaden bekundete, tauchte eine
doch sehr aufgebrachte Italienerin mit ihrem Gefolge auf.
Die offensichtliche Sprachbarriere wäre ohne Einnfluss der jeweiligen Mechaniker zwischen der
Dame und Gerhard mit Sicherheit in einem nonverbalen Diskurs ausgeartet…
1000 Hügel und eine Lüge
Herr Doktor mehr Morphium bitte….
Es war im Rahmen der 1000 Hügel Rallye 2002.
Gerhard Kraus und Andy Steuer waren nach Halbachsschaden am ersten Tag nun am zweiten Tag
wieder gut unterwegs.
Wie immer kümmerte sich Gerhard um das Volant und drei Pedale, den Rest wird der Andy schon
machen, war damals schon Gerhards Motto.
Der Andy also dirigierte Gerhard durch die Rallye, las den Schrieb, rechnete die Zeitkarten und
Gerhard war zufrieden.
Wäre da nicht diese eine Passierkontrolle gewesen, wo einfach nur eine Zeit eingetragen werden
hätte sollen.
Der Schnitt dieser Etappe bis dahin war großzügig berechnet und so staute sich es etwas davor.
Man plauderte mit den anderen Teilnehmern, rückte weiter vor, plauderte…
Andy, ein Mann stattlichen Ausmaßes, wollte sich schließlich nicht wieder für ein paar Meter in
seinen doch eher beengten Arbeitsplatz zwängen und stellte sich lässig bei offener Türe auf das
Käfigkreuz.
Gerhard meinte er solle doch einsteigen, denn der Druckpunkt der Kupplung bei so einem
Rallyegerät hat doch ein
gewisses Eigenleben.
Aber auch Andys Kopf
entwickelte just in diesem
Moment das Bestreben nach
einem Eigenleben und so
blieb er stur auf dem Käfig
stehen.
Gerhard kuppelte ein, der
Octavia machte einen Satz
nach vorne und als Gerhard
nach zwei, drei, vier Meter
nach rechts schaute war da
kein Andy mehr.
Widerwillig aber doch blieb Gerhard stehen und wartete, aber kein Andy weit und breit zu sehen.
Gerhard musste also noch widerwilliger sich abschnallen und aussteigen.
Als er nach hinten ging, lag da Andy in voller Länge am Asphalt und stammelte etwas von Schulter.
Plötzlich stand ein Polizist neben Gerhard und meinte was passiert sei, Gerhard in seiner
unnachahmbaren direkten Art, sagte „keine Ahnung“!
Irgendwie half man dann Andy wieder auf die Beine.
Gerhard wollte schon die Sonderprüfung starten, als Andy plötzlich schneeweiß wurde.
Also fuhr man anstatt der Sonderprüfung zurück ins Service.
Gerhard ersuchte Dr. Czekal VW Teamchef seines Zeichens sich Andy kurz anzusehen.
Der Herr Doktor drückte ein wenig auf Andys Schulter, so das dessen Augen knapp bis zur
Windschutzscheibe emporsprangen und meinte, „is eh nix“.
Irgendwie schaute aber Andy zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nach „is eh nix“ aus.
Schlussendlich fuhr die Rettung dann Andy in das wienerneustädter Spital.
Dort war man zu den leicht traumatisierten Andy auch nicht durchwegs freundlich, denn auch
Marion Voll war nach ihrem Unfall bereits eingeliefert worden ebenso wie zwei Moto Cross Fahrer
eines Rennens in Kirchschlag.
Die „beruhigenden“ Worte bei der Erstaufnahme der Schwester zu Andy waren, „ich mach keinen
Dienst mehr an einem Motorsportwochenende“!
Das Röntgen zeigte dann eine kaputte Schulter welche operiert werden musste, wir erinnern uns Dr
Czekal meinte „is eh nix“ und Gerhard wollte sowieso mit dem „leicht angeschlagenen“ Andy in die
nächste Sonderprüfung starten.
Andy wurde nach Wien überstellt und in den nächsten Tagen operiert.
Als guter Freund war klar, dass Gerhard ihm beistand.
Als Gerhard in das Aufwachzimmer kam, sah er dort erstmals Andys Mutter, welche ihn stirnrunzelnd
mit dem Satz begrüßte, ah se san des“…
Es dauerte noch einige Minuten bis Andy aus der Narkose erwachte, der Raum war von peinlichen
Schweigen umgeben und Gerhard dachte sich, was denn der „Oasch“ (Originalton Gerhard) seiner
Mutter erzählt haben konnte.
Wie in Schwarzwaldklinik bis Greys Anatomy schon hundertmal gesehen, erwachte Andy langsam aus
der Narkose, blickte nach rechts sah Gerhard, blickte nach links sah seine Mutter und dachte sich,
bitte spritzt mich wieder weg….
Er hatte nämlich sein liebes Mütterchen angelogen und ihr erklärt, er wäre servicegefahren und über
eine Werkzeugkiste oder ähnliches gestolpert….
BP Ultimate Rallye 2005
Ein Sternenflottenhandschuh für Fredi Leitner
Auf leisen Sohlen bewegte sich damals Alfred Leitner in Richtung dritten Platz der österreichischen
Diesel-Meisterschaft. Mit seinem 5er Golf punktet er kontinuierlich.
Am zweiten Tag der BP Ultimate Rallye drohte Ungemach.
Kurz vor dem Ziel der SP 16, war der Tank fast damit fertig sich seines kompletten Inhalts zu
entledigen.
Fredi hatte im Vorfeld der Rallye schon urgiert, dass dieser Wagen beim Harrach Sprint im Einsatz
war und der außen unter dem Beifahrersitz angebrachte Dieselölkühler nach einer Schotterrallye
wahrscheinlich in Mitleidenschaft gezogen worden war und getauscht werden sollte.
Es kam was kommen musste und der nicht getauschte Kühler begann zu rinnen.
Auf Sonderprüfung 16 verteilten sich also 50 Liter Diesel.
Nach dem Stopp war guter Rat teuer.
Plötzlich kam ein sehr höflicher freundlicher Zuschauer, opferte einen Handschuh und dichtete
gemeinsam mit Fredi den undichten Kühler ab.
Der freundliche Herr war ein gewisser Toto Wolff (….)
Zwischen ZK und Start der nächsten Sonderprüfung, bekam man den Diesel des
Feuerwehraggregates und rette sich so über die Sonderprüfung in das nächste Service.
Der genaue Text des anschließenden Dialoges mit dem VW Team ist nicht überliefert, wäre aber
wahrscheinlich ohnedies nicht druckreif gewesen…..
Babsi und die Gemischaufbereitung der VW Mechaniker
Wo ist der Nagel?
Es war im Zuge der vor Ort in einem Lokal durchgeführten Nachbetrachtung der Admontrallye.
Gerhard Kraus mit Andy Steuer, sowie Fredi Leitner resümierten über ihre Leistungen und die ihrer
Rallyeautos, die Mechaniker nun ja außer Dienst, führten derweilen ebenso einen Leistungstest
durch.
Der da war wie folgt. Ein Glas Wodka-Redbull geht schon noch für Babsi, eines noch immer, noch
immer, noch immer….
Die Mischungen waren eher sparsam, aber nur an Red Bull….
Alle gut gemeinten Ratschläge von Gerhard und ihren damals schon Fastehemann Andy, schlug Babsi
in den Wind, oder sonst wohin.
Denn apropos Schlagen, irgendwann sollte Babsi noch bei einem Nagelspiel mitmachen, gemeint ist
hier freilich, einen Nagel mit einem Hammer in einen Holzstock zu schlagen.
Babsi meinte später, der Hammer müsse zu klein gewesen sein, denn das sie einen halben Meter
neben den Nagel geschlagen haben soll, konnte gar nicht gewesen sein.
Die Hammerversuche musste Babsi aber ohnedies abbrechen um die einzige vorhandene
Damentoilette des Lokals doch geringfügig länger aufzusuchen.
Ein VW Mechaniker versprach auf Babsi aufzupassen, warum Andy diese Aufgabe nicht selbst
übernahm ist nicht überliefert.
Der Mechaniker stellte sich vor die Tür.
In regelmäßigen Abständen hörten Damen welche diese Toilette aufsuchen wollten, von diesen
Herrn dann, „wir hom do an Notfoi, geh aufs Herrnklo“.
Sehr viel später konnte Babsi dann davon überzeugt werden, zurück in das Quartier zu fahren.
Dies hörte Fredi und bat bis zum Kreisverkehr, ca. etwa 500m mitfahren zu können!
Andy nun doch etwas in Sorge um Babsi oder doch den Autoteppich(?), fragte Babsi ob alles ok ist,
„klar“ sagte Babsi, Andy drehte den Zündschlüssel um und der Magen von Babsi sich auch, gerade
noch bei offener Tür.
Andy stellte ab und wartete geduldig.
Nächster Versuch und man könnte meinen Babsis Organismus war an das Zündschloss des Autos
gekoppelt….
Fredi stellte zwischenzeitlich fest, nun schon mehrfach zu Fuß bei seinem Quartier gewesen zu sein.
Später, ja sehr viel später schaffte man es dann endlich zum Quartier.
Aber später, auch viel später als geplant kam man am nächsten Tag zurück nach Wien….
Weiz Rallye 2008
Der MCL 68 Gas - Gaststarter
Andy Steuer hatte seinen Freund Rene Weiss dem MCL 68 anvertraut, der Rene würde doch so
gerne einmal rallyefahren.
Passenderweise, rückte eine Vielzahl von MCL 68 Volvo Startern zur Weiz Rallye, damals ein ARC Lauf
aus.
Auch Gerhard Kraus und Andy Steuer gaben dort ihre (vorläufige) Abschiedsvorstellung - aber das ist
eine andere Geschichte.
Als Beifahrer für den MCL 68 Volvo Rookie, wurde der damals als unerschrocken („mir is eh wurscht“
Zitat er selbst) geltende Richard Schützner auserkoren.
Rene vom Beruf Busfahrer bei den Wiener Linien war ja lange Fahrzeuge gewohnt, konnte aber aus
Zeitgründen nie vor der Rallye einen Volvo testen.
Da ja der MCL 68 seit je her immer schon einen hervorragenden Leumund bei den
Rallyeveranstaltern inne hat, konnte vereinbart werden, dass Rene mit dem Rallyefahrzeug
besichtigen darf.
Damit das Ganze ein wenig weniger illegal wirkte, bekam er auch noch die blauen Kennzeichen von
Georg.
So machte sich also alle am Besichtigungstag, eher müde (auch eine gaaanz andere Geschichte) an
die Arbeit.
Man war allgemein gut im Zeitplan, wäre da nicht am Nachmittag bei Georg und dem Service ein
Notruf von Gerhard Kraus eingegangen.
Man hätte gerade Rene am Straßenrand vorgefunden, Originalzitat Gerhard „der scheiß Kübe is jetzt
scho hi“.
Sofort fuhr man aus allen Richtungen zu die liegengebliebenen Rene und Richard.
Startversuche blieben erfolglos, Kabeln waren alle dran, ratlos suchten Georg und das Volvoservice
nach Fehler.
Georg fragte Rene in letzter Verzweiflung ob er denn getankt hätte.
Wie aus der Pistole geschossen antwortete dieser, „kloa in da Frua 10 Euro!“
Plötzlich war der Ruhepuls von Gerhard Geschichte, „oida bist deppat glaubst des is ana von deine
Gasbus…“
Der Vollständigkeitshalber, Rene schlug sich dann bei seiner ersten und bislang einzigen Rallye
beachtlich und erreichte mit einen an diesem Wochenende leicht unter Kulturschock stehenden
Richard Schützner auch das Ziel und das blaue Kennzeichen welches er beim Besichtigen verlor,
schickte die Polizei nach einer Woche auch wieder nach Hause(…)
Jänner Rallye 2008
Eugen Friedl – willst du eine Banane
Die Jänner Rallye 2008 bleibt für Eugen Friedl in mehrerer Hinsicht wohl unvergessen und hat wohl
einen sehr hohen Stellenwert in der Sammlung seiner Rallyeerlebnisse,
Eugen war wiederum mit einem EVO VI aus
dem Hause Grabner unterwegs.
Im Zuge der Vorbereitungen erfuhr man, dass
niemand geringerer als wohl eine der größten
Rallyeikonen der glorreichen Rallyezeit sein
Teamkollege sein wird, denn auch für Stig
Blomquist wurde ein Mitsubishi Evo im Hause
Grabner bei dieser Jänner Rallye eingesetzt.
Für Eugen gab es keine größere Motivation als
Weltmeister Stig Blomquist als Teamkollegen.
Fast wäre aber alles vorbei gewesen, bevor es begann.
Am Vorabend der Rallye rutschte Eugen auf einer vereisten Serviceplane aus und zog sich wie sich
später herausstellte einen Gelenkskapselbruch im linken Ellbogen zu.
Blomquist gab sich so wie man es von ihm
immer hörte als absoluter Teamplayer.
Was für den berühmten Motorradrennfahrer
Barry Sheene noch auf der Startaufstellung
eines jeden Grand Prix seine durch das Loch im
Helm gerauchte Zigarette war, sind bei Eugen
Friedl bei jeder Rallyes seine Bananen.
Aber eine handsignierte Banane von
Blomquist, war wohl auch für Eugen etwas
nicht Alltägliches und tröstete während der
Rallye über die Schmerzen hinweg.
Waldviertel Rallye 2008
„MCL 68, Abschleppdienst guten Tag“
Es war eine vom MCL 68 gut besuchte Rallye, sei es als Teilnehmer oder als Fans vor Ort.
Freilich alle wollten Michael Böhm am Ende der Rallye als Dieselstaatsmeister feiern.
Der erste Tag verlief für Michi voll nach Plan, der einzig verbliebene Konkurrent Günter Jörl war
bereits ausgeschieden.
In SP 14 am zweiten Tag kam der große Schock, knapp drei Kilometer nach dem Start der
Sonderprüfung verabschiedete sich ohne Vorankündigung das linke vordere Rad, ohne dass Michael
mit dem Fahrzeug irgendwo angeschlagen hätte. Böhm und Tomasini versuchten den Rest der
Strecke mit nur drei Rädern zurück zu legen, was aber angesichts des tiefen Schotters unmöglich war.
In der berüchtigten „Rechts 2“ der Schotterarena und vor hunderten Zuschauern, grub sich die
Bremsscheibe in den tiefen Schotter, der Punto stand still und die Herzen der Besatzung wohl auch
für einen Moment.
Viele nachfolgende Fahrer umfuhren den eher unvorteilhaft geparkten Fiat Punto über eine Wiese.
Dann kam Georg und blieb stehen, was dann kam hatte man auch bis dato eher selten gesehen.
Ein völlig verzweifelter Michi stürzte auf den Volvo zu und fragte, „host a Seil“?
Schwups zauberte man aus dem großen Schwedenkofferraum ein Seil, fuhr um den Punto herum und
hängte ihn an.
Freilich der Punto, als Dreirad war nicht leicht zu schleppen, aber der dicke Elch gab sein Bestes.
Beifahrerin Simone sagte in etwas gemächlicheren Tempo weiter den Schrieb auf.
Einziger technischer Schönheitsfehler, die Abschleppöse des Puntos war links vorne die des Volvos
rechts hinten.
In engen Linkskurven, kam der am Seil hängenden Punto also gefährlich nahe an so manchen Baum.
Mit ersten Gang im Begrenzer zog man den Fiat dahin.
Augenzeugen des MCL 68 sagten später aus, man hätte sich lange bevor man etwas gesehen hätte
gewundert, mit so hoher Startnummer noch ein WRC Auto zu hören, alleine es war eben der
Begrenzer des Volvos.
Die Geräuschkulisse wurde nur durch das Hupen des Fiats unterbrochen, wenn Michi mit
akrobatischen Lenkmanövern versuchte, nicht innen an Bäumen zu zerschellen….
Das hörte auch Georgs Beifahrerin und sagte, „Georg du der hupt“, Antwort von Georg, „schneller
geht’s nicht“….
Nach ca. drei Kilometer wurde der MCL 68 Abschleppdienst dann leider von einen humorlosen
Streckenposten die Weiterfahrt untersagt und Michi war „nur“ Vizemeister.
Georg und Simone mussten dann anschließend im nächsten Regrouping zur Rennleitung und
rechneten mit dem Schlimmsten.
Der Rennleitung war aber nicht klar, warum man den Punto als erster einholte obwohl eigentlich
mindestens fünfzehn Autos dazwischen gelegen waren.
Georgs logische Antwort war, dass man an Hand der Spuren gesehen hätte, dass diese Autos alle
wohl massiv die ganze Schotterarena über eine Wiese abgekürzt hätten, man selbst daher die
Sonderprüfung für neutralisiert bzw. unterbrochen gehalten hätte und eigentlich nur „die Gefahr in
Verzug“ zu einen sicheren Ort schleppen wollte….
Die Kommissare waren ob dieser Ausführungen etwas ratlos und Georg und Simone durften wieder
weiterfahren…
Ing. Eugen FRIEDL KG
Wagramerstrasse 173 Top D
1/1
A-1220 Wien
Tel/Fax: 01- 2568265
Mobil: 0664-3016933
eugen.friedl@frieco.at
Triestingtal Rallye 2009
Kurt Putz – leichtes Understatement
Neun Volvos hatte die neugegründete GP Racing GmbH von Kurt Putz und Georg Gschwandner
damals im Triestingtal zu betreuen.
Beide fuhren sich auch selbst.
Bereits im ersten Regrouping sprach man davon, dass Kurt wohl an einen Baum gefahren war.
Erst später stellte sich heraus, dass Kurt links von der Straße abgekommen war und einen weit unter
dem Straßenniveau angesiedelten Baum in zweieinhalb Meter Höhe ansprang und an diesem dann
wie ein Klettermaxe zu Boden rumpelte.
Von alle dem wusste Georg noch nichts als er im Regrouping stehend Kurt anrief.
Auf das Erkunden nach dem Wohlbefinden, entgegnete Kurt seelenruhig ihm und Beifahrerin Nina
Mairunteregg ginge es soweit gut.
Die Frage nach dem Befinden des Volvos beantwortet Kurt in stoischer Ruhe mit einem lapidaren in
die MCL 68 Geschichte eingehenden Satz: „den dalöschn’s net“ (….)
Bosch Rallye 2009
Stefan Laszlo - Kopfstand beim Einstand
Es war die Blütezeit (dachte man damals zumindest) der Ford Fiesta ST Trophy.
Der Rookie „DAMALS“ 2008 war ein gewisser Stefan Laszlo.
Der Preis eine Rallyesaison in der ÖM 2009.
Die Zutaten ein Fiesta ST und eine erfahrene Rallyebeifahrerin in Person von Nina Wassnig.
Professionell ging man die Vorbereitung für die Premiere rund um Pinggau heran.
Stefan motiviert, legte dann auch gleich richtig los und schnell darauf auch um….
Soll heißen am berüchtigten Rundkurs in Rohrbach, stand die Welt für den Rallyeneuling Kopf.
Der Schaden hielt sich in Grenzen, doch das riesige Fordservice vermochte es nicht für den zweiten
Tag eine neue Windschutzscheibe bereitzustellen….
Veszprem Rallye 2009
Der ganz normale Volvowahnsinn
Es gibt Geschichten die kann man nicht kürzen…
Nachdem bei Kurt Putz in kürzeren Abständen doch einige Schwedenstahlkaltverformungen zu
Buche standen, stellte sich ein gewisser Beifahrerverscheiß ein.
So hielt man für die Veszprem Rallye nach einem unerschrockenen Vorbeter Ausschau.
Da die austrofizierte polnische MCL 68 Rallyelegende Kris Labedzki als Mechaniker bei GP Racing
angeheuert hatte, brauchte man ob der Unerschrockenheit nicht lange weiter suchen und ging
motiviert ans Werk.
Auch Marlies Mandl wollte mit Stefan Fehringer doch endlich ins Ziel kommen, kam aber am Freitag
gar nicht zum Fahren, da die K-Jetronic ihren Dienst verweigerte.
Dieses Problems nahm sich der mitgereiste Michael Barbach an.
Am nächsten Tag lief der rote Volvo so gut wie nie….
Der blaue Volvo von Georg und Nina lief auch, eine dreiviertel Sonderprüfung lang, dann sonnten
sich die Getriebezahnräder im Freien.
Nina, war es recht, stand sie doch ohnedies noch von der Besichtigung unter quasi Generalschock.
Georg hatte nämlich für die harten ungarischen Sonderprüfungen nichts dem Zufall überlassen
wollen und einen zu Hause schon länger herumstehenden Jeep Grande Cherokee V6 wieder zum
Leben erweckt.
Also eine Batterie hineingestellt und Benzin eingefüllt….
Am Weg zum Besichtigen der ersten Sonderprüfung strahlte die ungarische Sonne vom Himmel und
Nina bediente sich der Sonnenblende.
Just diese war aber das Quartier einer Spinne, welche sich in ihrer Ruhe gestört fühlte und sich genau
vor Ninas Gesicht abzuseilen begann.
Nina nicht angeschnallt und auch nicht unbedingt mit üppiger Gesäßmuskulatur ausgestattet,
schaffte es aus dem Sitzen heraus in einem Satz zwischen Fahrer und Beifahrersitz auf die Rückbank
zu springen und war von dort erst wieder wegzubewegen als Georg eiligst einen Tesco-Supermarkt
aufsuchte und ungefähr vier Spraydosen Insektenvernichtungsmittel in den Cherokee sprühte.
Nach dem Ausfall ging Nina schwimmen und Georg fuhr mit dem Cherokee quasi als Relaisstation für
das Service immer an das Ende der Sonderprüfungen.
An einem Stopp sah man sehr weit, die Staubwoke von Marlies und Stefan den letzten Volvo auf den
Georg wartete war deutlich zu erkennen, plötzlich in ca. 4 Kilometer Entfernung, keine Staubwolke
mehr.
Einige Zeit später wieder Staubwolke, plötzlich wieder nichts und dann waren sie endlich im Ziel.
Der Beifahrer berichtete von Schwerarbeit, man drehte sich und kippte auf die Beifahrerseite, die
ersten Worte von Marlies zu Stefan lauteten, „schnall mich nicht ab, sonst fall ich runter..“
Mit einigen herbeieilenden Zuschauern wurde das Weltbild wieder gerade gerückt, die Fahrt konnte
fortgesetzt werden, wäre da nicht dann noch ein Patschen gewesen, auch das schaffte der Beifahrer
noch in Windeseile zu beheben, kein Wunder also das Stefan nach dieser Sonderprüfung gezeichnet
war.
Das Kommando an die Fahrerin lautete, „25 Kilometer, 14 Minuten bis zur nächsten Zeitkontrolle, gib
Gas“.
Marlies nahm es sich zu Herzen und fuhr den Volvo zurück Richtung Veszprem als gäbe es kein
Morgen.
Der schwerfällige Cherokee konnte nur mit Mühe das Tempo halten und flog mit einigen Abstand bis
zum Regrouping nach.
Ein desperater Stefan Fehringer wunderte sich dann doch, ob der vielen angestellten Autos.
Die Strapazen der letzten Sonderprüfung zeigten verständlicherweise Wirkung!
Stefan gab an Marlies den Befehl, 25 Kilometer - 14 Minuten, es waren allerdings 14 Kilometer und
noch 25 Minuten Zeit…..
Kurt Putz war ob der Tipps seines Beifahrers topmotiviert.
Sehr flott näherte man sich auf einen der wenigen Asphaltabschnitten dieser Rallye einer Schikane
an, im 4.Gang-Overdrive gedrückt ging es dahin.
Kurt wollte etwas Motobremswirkung nützen und schaltete mit brachialer Gewalt vom vierten in den
dritten Gang, die notwenige brachiale Gewaltanwendung war leicht zu erklären, er schaltete nämlich
bei ca. Tempo 100 nicht in den dritten, sondern in den ersten Gang.
Das darauffolgende Einkuppeln, war von einer gewaltigen Geräuschkulisse und viel Rauch begleitet.
Der Volvo stand wie ein Bock, da wo gerade noch der Schalthebel war, klaffte ein riesiges Loch im
Getriebetunnel.
Die Besatzung stieg aus und wollte den in der Ideallinie der Schikane stehenden Volvo zur Seite
schieben, dieser rührte sich allerdings keinen Millimeter mehr.
So rief man Georg an und teilte ihm mit, er möge doch bitte mit einem Seil kommen.
Georg machte sich auf dem Weg, während der Anfahrt meldete sich eine weitere Volvobesatzung,
man hätte nach einer Reihe von Jumps, ein paar nicht unwesentliche Teile der Hinterachsaufhängung
verloren und bat ebenfalls um Abschleppung.
Die Ausfallsstellen lagen unweit voneinander entfernt.
Die zweite Besatzung bekam den Auftrag derweilen ein Seil zu organisieren.
Bei Kurt und Kris angekommen, hing man den Volvo an das Seil, Georg zog bedächtig mit dem Jeep
an, nichts, etwas stärker noch immer nichts.
Ratlosen Gesten von Kurt und Kris im Innenspiegel veranlassten Georg nun das Ganze mit mehr
Schwung in Bewegung zu bringen.
Plötzlich bäumte sich der Volvo im Spiegel auf, soll heißen man sah das Heck des Volvos steigen und
steigen und mit einem mächtigen Rums fiel er nach einigen Meter wieder auf die Straße, nun war die
Besatzung etwas durchgeschüttelt, aber was war passiert??
Durch das falsche Sortieren der Gänge und den Versuch mit dem ersten Gang 100 km/h zu fahren,
brach der Overdriveteil des Getriebes am Flansch zur Kardanwelle und diese grub sich in den
Asphalt (!!) ein, hing aber natürlich auf der anderen Seite noch am Differential und hebelte somit
beim Anfahrversuch des Schleppzuges den Volvo klassisch aus.
Nach dem Kris den Rest der Kardanwelle dann an einem Gürtel (!) fixiert hatte und durch die neu
entstandene Öffnung im Getriebetunnel hielt (!), fuhr man zur nächsten Volvobesatzung.
Jene hatte einstweilen ein tauähnliches dickes sehr langes Seil am Wegesrand gefunden und so hing
man den zweiten Volvo einfach dazu.
Man fuhr zurück in Richtung Service.
Am Weg dorthin musste man dann noch durch einen kleinen, wirklich sehr kleinen Kreisverkehr
fahren.
Georgs Augen waren ob seiner Anhängsel wohl mehr im Rückspiegel als in Fahrtrichtung und so
bemerkte er just erst beim Einfahren in den Kreisverkehr, dass der Bahnschranken kurz nach dem
Kreisverkehr geschlossen war, nun wollte man aber nicht den kompletten Kreisverkehr verstellen
und Georg entschloss sich dazu im Kreisverkehr derweilen im Kreis zu fahren.
Das Problem bestand allerdings darin, das der Radius des kleinen Kreisverkehr wirklich klein war,
dass Seil zwischen Volvo I und Volvo II aber sehr lang, so kam es dazu, dass Georg immer wieder
verzögern musste, um nicht den zweiten angehängten Volvo ins Heck zu fahren…..
Übrigens Marlies und Stefan setzen sich gegen die verbliebenen Volvos durch und gewannen
tatsächlich ihren ersten gemeinsamen Auslandseinsatz.
Eugen Friedl / Andy Schmiedberger Veszprem-Rallye 2009
Eine Mischung aus finnische Kuppen und griechische Schotterpfaden in einer Rallye
Eugen Friedl und Andreas Schmiedberger als Beifahrer, beide bekennende Schotterfans, haben sich
als Herausforderung die berühmt berüchtigte Veszprem-Rallye in Ungarn mit dem Mitsubishi Evo VI
ausgesucht. Diese gilt als härteste Schotter-Rallye in Mitteleuropa mit einer legendären
Wasserdurchfahrt und einem Teilnehmerfeld von fast nur mit sauschnellen Ungarn.
Die ungarische „Steppe“
präsentierte heißes und
trockenes Wetter, aber mit
einigen einzelnen
Schlammpassagen.
Vorbereitung und Service erfolgte
durch Grabner-Motorsport mit
dem „charismatischem“
Teamchef Bernhard Schaden.
„Nomen ist Omen“
Am Freitag den ersten Rallyetag
gab es zwei kurze Sp‘s in Form
von Specialstages (head to head)
welche ihre Tücken mit Jumps, Tunnel, Schotte und Asphalt innehatten.
Eugen und Andy begannen gleich beherzt mit spektakulärer Fahrweise, haben jedoch an einer
Betonbegrenzung angeschlagen, dass sowohl die hintere Stoßstange als auch ein Teil des hinteren
Auspuffs verloren ging. „ Es ging schon recht zeitig zur Sache“
Zusätzlich wurde an einer anderen Stelle auf der Streck der " lebenswichtigen" Unterfahrschutz im
Bereich des Motors arg beschädigt
Szenenapplaus im Ziel der SP von den zahlreichen Zuschauern war dem Team trotzdem sicher!
Auf einer der tollen SPs dann der Schreck: „Wir haben keine Bremsen mehr“.
Steine bzw. Felsen hatten eine Bremsleitung leck geschlagen. Mit viel Feingefühl mussten Eugen und
Andy die letzten vier Kilometer ohne funktionierende Bremsen fertig fahren. Die Zeit war
verblüffender Weise gar nicht so schlecht, frei nach dem Motto „wer bremst verliert“!
Die anschließende Etappe konnte Eugen nur mehr mit der Handbremse fahren. Zum Glück war nach
dieser Sonderprüfung ein langes Service möglich und die Servicecrew war wieder mit „Arbeit“
beschäftigt und konnte die komplette Reparatur durchführen.
Kurz vor der letzten Sonderprüfung war dann noch ein Reifenschaden zu beklagen, der Reifen musste
unter der Konsequenz einer Zeitstrafe noch vor der Zeitkontrolle gewechselt werden.
Die letzte 22 km lange SP war noch Genuss pur mit einem Ausritt ohne Folgen.
Ziel erreicht 33. Gesamtplatz, zweitbestes ausländisches Team und man war bereit für eine
Wiederholung.
Harrach Sprint 2009
Kurt Putz als Usain Bolt & Blitzcomeback von Kris Labedzki
Für die letzte SP wollte Kurt eine „zehnvierziger Zeit“ erreichen.
Laut später Aussage seines Co
Piloten Chris Labedzki war man bis
in die letzte Kurve auch auf Kurs dies
zu erreichen.
In der allerletzten Kurve hob es den
Volvo vorne kurz aus und er blieb
dank Kurts schneller Reaktion mit
Löschblattabstand vor dem berühmt
berüchtigten Zielbaum stehen.
Das Publikum erwartete nun ein
unspektakuläres Zurücksetzten und
eine Weiterfahrt ins Ziel.
Doch weit gefehlt jetzt kam etwas, was man wahrscheinlich die „letzten 100 Jahre“ im Rallyesport
nicht gesehen hat…
Auf Grund eines verbogenen rechten Federbeins, blockierte das Rad und der schwere Elch und grub
sich immer mehr ein.
Die Emotionen stiegen und stiegen, zahlreiche Zuseher sprangen über die Absperrungen und
versuchten den mittlerweile komplett eingegrabenen Volvo flott zu machen.
Leichte Nervosität im Cockpit veranlasste den langjährigen Rallyefahrer und jetzigen Beifahrer Chris
Labedzki zu einem Blitzcomeback, so dass er kurzfristig das Lenkrad übernahm.
Fahrer Kurt Putz half mit einer
Unmenge von Zusehern den
Volvo zur Ziellinie zu tragen(!)
Irgendwann motivierte sich das
steckende Vorderrad sich
wieder etwas zu drehen und
Chris chauffierte den Volvo die
letzten drei Meter wieder aus
eigener Kraft über die Ziellinie,
gefolgt von einen hinterher
laufenden (!)Fahrer Kurt Putz.
Zu diesem Zeitpunkt war der
sympathische und souveräne
Platzsprecher erstmals an
diesem Wochenende gefährdet
den Überblick zu verlieren….
Mikulas Rallye 2011 Gerhard Kraus / Barbara Steuer Ford Fiesta ST
Einen Jux wollten sie sich machen.
Fakten: 15. Mikulasz Rallye, Veszprem (H) SP I 14km- Schotter, SP II 13km-Schotter, SPIII 7km-
Asphalt jede SP zweimal, Gesamtsonderprüfungskilometer: 68km, Nenngeld 150(!!) Euro.
Gerhard Kraus ist den länger (weil älter darf man ja nicht sagen) in der Rallyeszene Behafteten ein
Begriff.
Pilotierte er doch einst unter andern einen Skoda Felicia, welcher damals vom Werke für die WM
entwickelt wurde, später war es ein VW Golf 5 Diesel in der Rallye ÖM.
War zuvor schon neben zahlreichen internationalen Starts 1991 auch bei der Akropolis Rallye am
Start.
2008 hängte er in Weiz den Helm an den Nagel um in bei dieser Rallye wieder zu entstauben und gen
Ungarn zu ziehen.
Als Freund, Mentor und Clubkollege von Georg Gschwandner, stand die Tür des Ford Fiesta ST weit
offen und er musste nur mehr einsteigen....
Da der langjährige Co Pilot und damalige MCL 68
Clubpräsident Andreas Steuer gesundheitlich
Erschütterungen gegenüber nicht wirklich resident war,
bekam dessen Frau Barbara endlich in das Mysterium
Beifahrer Einblick gewährt.
Da das ganze unter das Motto Juxveranstaltung fallen
sollte, wurde bei der Besichtigung erstmals gemeinsam
getestet, dass der Pilot das eine oder andere Stück so
auf Sicht fahren würde, war von Anfang an klar und Teil
des Plans.
Taktiert wurde auch und da die jüngere
Rallyegeneration vor Ort am Vorabend bei ein bis zwei
alkohaltigen Besprechungsgetränken den wilden 80er
Storys ala Service im Rinnsal am Fuße der
Meteoraklöster lauschte, wurde beschlossen, die Sache
in Form eines Außenservices im Zuge der Rallye
nachzustellen.
Gerhard dachte sich da wohl, wenn der Deiml einen Fiat vom Dach fallen lässt, kann er auch
nachstellen, wie stressig das in den 80er war und kam in das Aussenservice geflogen, als stünde der
WM Titel auf Messers Schneide....genauso verließ er es auch wieder!
Aber schön wars und alle Augen glänzten.
Laut Bekunden des Piloten, haben die Ungarn irgendwie eine eigene Art den Jahresabschluss zu
feiern, die Aktiven feuern ihre Evos und Suzuki S 1600erts bei einer Rallye wo es um nichts geht so
massiv weit in das ungarische Holz, das von 127 Startern nur 60 das Ziel sahen.
Das Duo Kraus/ Steuer erreichten
den hervorragenden 41.
Gesamtplatz und hätte der Mensch
keine Ohren, würde die Frau
Beifahrerin heute noch im Kreise
grinsen!.
Das Auto bekam, keine Delle und
keinen Kratzer, lediglich bei einer
Reifenschikane wurde auf die
Beifahrertüre zusätzlich noch etwas
Farbe aufgetragen.
Einen Jux wollten sie sich machen
und schön war es!
Warum Stille am WRT Ring in Hollabrunn falsch ist…
Es war ein Event, wie es nur die MCL 68 Verseuchten zustande bringen…
Ein ganzer Tag am Ring in Hollabrunn, jeder bringt mit, was laut und schnell ist, oder nur laut, oder
aber auch wie Norbert Tomaschek einen jahrelang in Rentnerhand gepflegten Volvo 940 mit
gültigem Pickerl von der Landesregierung, ohne Mängel (!!) in einem wunderbar unschuldigem Weiß.
Wie gesagt, alles war laut, staubig und die Laune kaum übertreffbar…
Andi Schmiedberger fragte irgendwann beiläufig, ob er mit Karin Cerny ein paar Runden mit
Norberts Schmuckstück drehen durfte…
Natürlich eh klar, warum denn auch nicht, wenn sich doch schon jemand einmal erbarmt und mit
einer Beifahrerin MITfährt.
Norbert war gerade im Fahrerlager mit seinem Stockcar-Volvo beschäftigt, als es plötzlich ganz still
wurde.
Irgendwie kam dann auch Bewegung in die Menge, alles strömte zur Kurve 1…
Als auch Norbert sich schließlich der Völkerwanderung anschloss. Sah er dann von weitem schon
Räder nach oben ragend in Kurve 1.
Etwas näher kommend, erkannte er auch die Farbe, ein unschuldiges weiß, wohl etwas vergilbt durch
den Staub der Strecke, aber doch noch deutlich erkennbar, als ein am Dach liegender weißer Volvo.
Ein kurzes geistiges Abfragen des Fahrzeugbestandes dieses Tages, ließ Norbert kurz erschaudern,
der Seinige, war der einzige in Weiß gehalten gewesen…..
Den Rest wird Karin nie mehr los…..
Pinggau Rallye 2011 Gute Zeiten- schlechte Zeiten, ganz
schlechte Zeiten…
…und ein Tor aus Abseitsposition
Kurt Putz und Manfred Cerny setzten in der historischen Klasse wieder auf ihren Porsche 911.
Nach gutem Beginn am Freitag, war man am ersten Rundkurs in Rohrbach etwas übermotiviert und
drehte sich zweimal, wo bei man beim zweiten Mal ein Rücklicht als Verlust gemeldet werden
musste.
Die gefahrenen Zeiten an sich gaben allerdings Motivation für den zweiten Tag.
So war es dann auch und man lieferte eine solide Leistung ab.
Bis man dann in einen Wolkenbruch kam und vor der ab da genannten MCL 68 Schikane beim
Anbremsen Opfer von Aquaplaning wurde.
Der Porsche drehte sich um die
eigene Achse und räumte mit
dem Heck einen Rundballen zur
Seite kreiselte über die Wiese
und wickelte sich linksseitig um
einen Baum, die
Windschutzscheibe
verabschiedete sich nach rechts
und so sah der Pilot ungetrübt
ins Freie, die Onbardkamera
zeichnete die Situation auf.
So sah man im Innenspiegel
welcher ja gemeinsam mit der
Scheibe nach rechts
verschwand, kurz die doch eher unentspannten Gesichtszüge des Beifahrers…
Die Besatzung blieb Gottlob unversehrt, der Porsche allerdings war quasi klinisch tot.
Martin Schenk und Johannes Schippert, traten motiviert und mutig nach der BP Ultimate Rallye auch
in Pinggau mit ihren Schwedenstahl in der Gruppe H gegen übermächtige Konkurrenz an.
Martin nutze das Gewicht seines Fahrzeuges in den teilweise vorhandenen Wildbächen, welche sich
nach den plötzlichen Wolkenbrüchen über die Straßen ergossen optimal aus, lag sein Volvo doch wie
ein Panzer auf der Straße, kein Wunder bei der Masse an Schwedenstahl musste das Wort
Aquaplaning im Duden gesucht werden…
Es gelang aber an diesem Wochenende auch Beachtliches im Trockenen.
Spielend gelang es wesentlich stärker motorisierte Fahrzeuge hinter sich zu lassen.
Am nächtlichen Rundkurs in Rohrbach touchierte man bei Start und Ziel mit eingesetzter
Handbremse am Ende der ersten Runde mit dem linken Hinterrad massiv den Randstein, wo andere
Autos kommentarlos die Hinterachse ausgespuckt hätten, verzeichnete man beim Volvo nur eine
leicht beschädigte Felge.
Eine gewisse Übermotivation passierte am ersten langen Rundkurs des zweiten Tages, als man mit
dem giftgrünen Schwedenschiff formatfüllend im Rückspiegel zweier anderer Teilnehmer auftauchte.
Jene machten zwar jeweils ehrfürchtig bei nächster
Gelegenheit Platz, doch mit diesem Erfolgserlebnis auf
der mit stolz geschwellter Brust, übertrieb man es
doch vor der berühmten Schikane ein wenig und
touchierte mit der linken Front einen Rundballen der
Schikane, welchen Kurt Putz bei der Vernichtung des
911ers kurz zu vor etwas außerhalb der Linie welche
im Schieb stand hin verschoben hatte.
Die die Sicht des Fahrers beeinträchtigende
aufgestellte Motorhaube wäre nicht das große
Problem gewesen, doch ließ das verformte Radhaus
dem Rad leider nicht genug Platz sich frei zu drehen….
So strandete dort ein zweites MCL 68 Auto.
Georg Gschwandner war in der Person von Martina Doutlik bezüglich Beifahrerin fündig geworden,
und trat mit dem Fiesta ST an, um in der DIV III des OSK Pokal Punkte zu sammeln.
Die Zusammenarbeit im Cockpit funktionierte von Anfang an sehr gut.
Dies spiegelte sich auf in den Zeiten wieder, man lag in der Klasse von Anfang an auf Platz 2 hinter
Clubkollege Fredi Leitner, welcher seinen Peugeot von Gruppe A wieder auf Gruppe N kastriert hatte.
Teilweise war man sogar etwas schneller, dann war es wieder umgekehrt, was aber möglicherweise
jeweils auch den Wetterkapriolen zuzuschreiben war.
Am Rohrbach Rundkurs verlor man bei beiden Durchgängen etwas Zeit, da der große 500er Benz im
Wald einfach nicht zu überholen war.
Eine Schrecksekunde erlebte man beim ersten Pinggau Rundkurs aber doch, als man linksseitig
beidseits in eine große Verkehrstafel einschlug, welche unvorteilhafter Weise einbetoniert war.
Dies kostete genauso keine Zeit, als auch die beiden Rehe die vor dem mit 140km/h
heranbrausenden Fiesta sich kurzfristig entschlossen die Straßenseite zu wechseln.
Das Service bemühte sich mit schwerem Gerät, die linke Seite welche beim Einschlag schwere
Verletzungen erlitt halbwegs wieder herzustellen, sodass die Techniker sich auch nicht an einer nicht
zu öffnenden Fahrertür hätten stoßen konnten.
Auch der zweite Tag verlief zufriedenstellend, man war sich sicher Platz Zwei in der Klasse nach
Hause zu fahren und gleichzeitig die Führung im OSK Pokal der DIV III zu übernehmen.
Das dicke Ende kam fünf Kilometer vor dem Ziel der letzten Sonderprüfungen.
Beim Anbremsen einer „Links 2“, machte es ein unschönes Geräusch und plötzlich schoss der Wagen
geradeaus weiter in einen Graben, Gottlob an der einzigen Stelle auf 300m wo keine Bäume standen.
Man überschlug sich laut Augenzeugen um die eigene Achse in der Luft und landete auf der ohnedies
schon mit ondulierten linken
Seite von oben auf einem
Fußballtor.
Dies stellte man so wie den Fiesta
wieder auf, beides hatte
anschließend allerdings eine
etwas schiefe Optik
Die Fahrt konnte man nicht mehr
fortsetzen, da das unschöne
Geräusch ein gebrochenes
Traggelenk gewesen war.
Aber wer schießt schon mit dem
Rallyeeauto ein Tor, obwohl es
war abseits, denn man kam von
hinten…
Rallye EM-Historic Elba Rallye
Das große Staunen, oder wenn die Glückskiste zum Glücksfall wird
Eugen Friedl und Beifahrer Stephan Hofbauer starteten erstmals bei einem Europameisterschafts-
FIA-Historic Lauf.
Gleichzeitig war dies auch das erste Team welches unter der Bewerbung des MCL 68 jemals einen
solchen Lauf in Angriff nahm.
Das Serviceteam bestehend aus den Gebrüdern Helmut und Gerhard Aigner, kamen aus dem
Staunen nicht mehr heraus.
Zuerst staunte man über die herrlichen Exponate wie Lancia 037, Porsches, Escorts und Quattros
welche sich rund um das Rallyezentrum tummelten.
Das nächste Staunen ließ nicht lange auf sich warten, erklärte doch Eugen bei der
Einsatzbesprechung den Teammitgliedern
die Notwendigkeit eines Serviceplan….
Bei dieser Rallye wurde wie seinerzeit
üblich tatsächlich noch „Service
gefahren“.
In der Praxis hieß das, dass das
Serviceteam seine eigene kleine Rallye
fuhr. Somit war zusätzlich eine
selbstständige Navigation der Mechaniker
gefragt, um auf die Minute pünktlich an
den jeweiligen Servicepunkten irgendwo
in der Einöde zu sein.
Gestartet wurde bereits am Donnerstag. Die vielen Zuschauer erzeugten eine gewaltige Kulisse, was
das MCL 68 Team schwer beindruckte.
Freitag, der zweite Rallyetag begann gleich mit der 23 km langen Königsprüfung über den Monte
Perone. Es sollte eine der härtesten Asphaltprüfungen werden, die Eugen je gefahren ist. Kurven,
Kehren, Kurven und das ohne Servolenkung, eine solche war nämlich schlicht weg nicht verbaut
Dies in Kombination mit den breiten Slicks war ein ordentliches Training für die Armmuskeln!
Außerdem herrschte bei extrem schwülen Wetter über eine Länge von acht bis zehn Kilometer
dichtester Nebel. Trotzdem erreichte das Team eine gute Sonderprüfungszeit, da das zwei Minuten
vor Ihnen gestartete Team in der Nebelsuppe sogar eingeholt werden konnte.
Die nächste Prüfung mussten Eugen und Stephan wegen eines defekten Steckers ohne
Gegensprechanlage auskommen. Damit Eugen wenigstens ansatzweise die „pacenotes„ hörte
musste Stephan bei der Ansage richtig brüllen, unterstützt von gestikulierenden Handzeichen.
Am Samstag, den dritten Rallyetag lief anfangs alles problemlos, doch am Servicepunkt nach SP 8
kam der große Schock: Der Ölkühler hatte im Register ein irreparables Leck!!
Nachdem kein Ersatzölkühler in
Reserve war, stellte sich die
bange Frage, wie kann nun die
Situation gerettet werden. Ohne
lange nachzudenken fiel die
Entscheidung des „Installateurs“
Eugen, den „Ölkühler tot zu
legen“ und einen provisorischen
Bypass herzustellen. Aber mit
welchen Fittingen? Minute um
Minute verging.
Zum Glück wurde im Serviceauto
in einer „Glückskiste“ (alte
Sammlung von Schrauben,
Dichtungen, etc) ein alter
Ölanschluss-Winkelfitting gefunden. Mit Schlauchbindern war der Bypass geschafft! Im Höllentempo
ging es zur nächsten Sonderprüfung bzw Zeitkontrolle. Das Team „stempelte“ zwar um 4 Minuten zu
spät, blieben aber innerhalb der Ausschlusstoleranz und somit in der Wertung. Ohne Ölkühler wurde
aber danach das Tempo herausgenommen, um die Öltemperatur nicht zu gefährlich hoch werden zu
lassen. Der Bypass hielt bis ins Ziel dicht und alle inkl. Servicemechaniker waren total happy.
Es war alles in allem ein Erlebnis der Extraklasse im Rallyeland Italien und die Service-Crew hat in
allen Situationen, auch bei den heiklen Reparaturen, alles mit tollem Einsatz bravurös gemeistert.
Sommerfest MCL 68 2015
Karin Cerny als Torjägerin
Immer wieder lässt man sich für das Sommerfest etwas Neues
einfallen.
Ein kreativer, tatkräftiger Garant zwecks Unterstützung zur
Unterhaltung des Publikums dabei ist Karin Cerny.
Ihr Bemühen mit der Rollierung eines jungfräulichen,
rentnergepflegten Volvo 940, setzte sie ein Jahr darauf nahtlos
fort.
Man nahm wieder einige Volvos mit nach Hollabrunn, freilich
auch einige in Reserve, immerhin wusste man ja um über
Bemühungen der Actioneinlagen von Karin mittlerweile bestens
Bescheid.
Egal ob Elch-Olympic Wasserspiele oder Autoball, Karin gab
stets ihr Bestes.
Wäre ihr da nicht ein kleiner, wirklich nur kleiner Formalfehler unterlaufen.
Der Allgemeinheit war klar, dass beim Autoballelfmeterschießen der Ball ins Tor fliegen sollte.
Karin scheuchte allerdings die als Ballkinder fungierten Kinder auf die Böschung.
Diese bekamen nämlich schlagartig, ganz große Kulleraugen und liefen ganz schnell um ihr Leben als
nicht der Ball in das Tor flog sondern Karin samt dem Volvo…
Mitropa-Cup Saturnus-Velenje Rallye
Vom Schreibtisch in die Tasche, von der Tasche in den Vergaser
Eine konditionelle Herausforderung für Eugen Friedl und Lisa Kreuzer aber auch für alle anderen
Teams war unter anderem, dass von den 16 Sonderprüfungen 15 SPs am Samstag, den 2. Rallyetag
gefahren wurden und sich bei hochsommerlichen Temperaturen zu einer kleinen „Hitzeschlacht“
entwickelten.
Am ersten Rallyetag fand nur der kurze Prolog mit 3 km statt - nicht einmal ausreichend zum
„einfahren“.
Eine grundsätzliche Schwierigkeit war auch, dass nur ein zweimaliges Besichtigen erlaubt war.
Eugen bekannt als äußerst genauer „Besichtiger“ stand somit vor einer für ihn neuen Situation.
Somit war großes Vertrauen sowohl in die Ansage der „pacenotes“ von Co-Pilotin Lisa, als auch in
den gemeinsamen Streckenaufschrieb, notwendig, was auch hervorragend klappte.
Auf einer Verbindungsetappe fragte, die
sich weiterbildende Co-Pilotin, Lisa
Eugen, was passiert eigentlich, wenn
man die Zeitkarte verliert, kann man
dann eine neue bei der Rennleitung
ausfassen. Leider musste Eugen Ihr
erklären, dass bei Verlust einer Zeitkarte
die Rallye durch Disqualifikation zu Ende
wäre „finito!“. Daher wurde die
Zeitkarte noch verstärkter vorsorglich
wie ein „Augapfel“ behandelt.
Auf SP 10 ein Schreck: die Drehzahl
schnellte beim Schalten urplötzlich ins Unermessliche.
Man vermutete sofort ein steckengebliebenes Gaspedal. Ein kurzer Stop, zeigte aber, dass dem nicht
so war.
Also musste das Problem im Innenleben der Vergaser stecken. Man quälte sich mit konstant niederer
Drehzahl in das Service. Erst nach einigen Analysen und einem Tipp von einem anderen
österreichischen Escort-Team fanden die Mechaniker die Ursache.
Eine kleine abgerissene Rückzugsfeder, die innen das Drosselklappengestänge des hinteren Vergasers
verkeilte. Mit einer zurechtgebogenen Büroklammer, welche zufällig von einem Schreibtisch den
Weg in eine Hosentasche gefunden hatte und einen Magnetstab konnte die Servicecrew Fritz Steiner
und Helmut Aigner diesen läppischen 2 Euro Teil aus dem, aus Zeitgründen nur teilweise geöffneten
Vergaser, herausfischen.
Aus Freude, darüber dass Eugen und Lisa das technische k.o. doch noch abwenden konnten, war man
dann teilweise sogar schneller als das sehr routinierte vor ihnen liegende Historic -BMW Team Jiratko
aus Tschechien.
Das Ziel wurde erreicht und wertvolle Punkte für die Mitropa-Cup Jahreswertung gesammelt.
Waldviertel Rallye 2017- MCL 68 Kamerakinder
Eine völlig neue Herangehens- und Sichtweise zu einer
Rallyeveranstaltung
Für den Präsident des MCL 68 Georg
Gschwandner kam nicht zuletzt aus
wirtschaftlichen Gründen ein Start bei
der Waldviertel Rallye 2017 leider nicht
in Frage.
So bot man eben dem Veranstalter
Helmut Schöpf seine Hilfe an,
Ehrensache gegenüber einem Mann,
welcher ebenso jeder Zeit mit Rat und
Tat zur Seite steht, wenn man die
Materie Rallye weit über das Fahren hinaus erlernen möchte.
Georg Gschwandner: „Etwa eineinhalb Wochen vor der Rallye ereilte mich dann ein Anruf von
Helmut, er würde mich und meinen Pick Up und vielleicht noch einen zweiten Mann benötigen, weil
da sei jemand ausgefallen und man sollte für das ORF mit ein paar Transparente fahren…“
Ich war gerade als Führerscheinprüfer unterwegs und versprach Helmut meinen Rückruf für die
nächsten zwei Tage….“
Wenn man aber Präsident des MCL 68 ist, hat man ja doch ein kleines Netzwerk und so bekam
Gerhard Kraus die Info, dass sein ohnedies geplanter Besuch bei der Waldviertel Rallye etwas anders
aussehen könnte!
Gerhard wiederum erklärte Eugen Friedl, dass nun auch dessen geplanter Besuch bei der Waldvietel
Rallye etwas anders aussehen WIRD(!)
Stolz schrieb ich also bereits nach zwei Stunden Helmut zurück „Pickup und drei Leute checked“
Die Frage von Gerhard und Eugen was wir denn jetzt eigentlich genau zu tun hätten, konnte ich noch
nicht beantworten, da aber ohnedies noch in den nächsten Tagen ein Clubabend am Programm
stand, versicherte mir Helmut mich bis dahin ins Bild zu setzen.
Im Prinzip war es just dieses Wortspiel, welches unsere Tätigkeit schlussendlich ausmachte -„ins Bild
setzen“
Am Freitag, eine Woche vor der Rallye war unser Clubabend, eine Stunde vorher erklärte mir Helmut,
dass es eben unsere Tätigkeit sei Transparente so aufzubauen, dass sie im ORF sichtbar sind.
Ich gab diese Botschaft am Abend weiter, läutet doch plötzlich das Telefon und Helmut meinte, ob
ich vielleicht doch noch zwei drei Leute hätte und noch ein Auto, denn es hat der Rest dieses
„Bautrupps“ auch abgesagt!
Standartantwort meinerseits: „ich kümmere mich drum“.... Andy Schmiedberger hat einen Pick Up,
Stefan Fehringer und Freundin Julia waren auch motiviert und schon bekam Helmut wieder ein
What’s App: „Pick Up II plus Besatzung checked“!
Fazit wir reisen am Freitag an, stellen irgendwo, irgendetwas hin und das wird schon passen!
Montagmorgen und die Woche beginnt, klingelingeling, „ja hallo Helmut da, Du kannst Du am
DONNERSTAG wem raufschicken, Gerhard Schütze möchte die Drehpunkte festlegen….“
Donnerstag 8.11.2017 10.00 Uhr Gerhard und Georg warten bei der Ortstafel Eggendorf am Wald auf
einen ziemlich verkühlten Dr.Dr.Gerhard Schütze, dem Redakteur des ORF.
Jener Gerhard Schütze, welcher in den frühen 1980er Jahren, damals noch als Student also ohne Dr.
mit einer Citroen Dyane unter anderem auch an der Jänner Rallye mehrmals teilnahm und zu
betonen weiß, auch dort nicht Letzter geworden zu sein.
Ein Mann also der schon Kenntnis darüber besitzt, was er wie filmt, bzw. filmen lässt.
Wir fuhren also los und jetzt beginnt eigentlich die totale neue „Weltanschauung“ für uns aktive
Rallyefahrer.
Rallyefahrer denkt, coole Stelle, 300, L1 Abzweig auf Schotter, in rechts drei, in links zwei, 50 links 4
usw., da möchte ich gefilmt werden.
Ja wenn es so einfach wäre, Gerhard Schütze, als ehemaliger Rallyefahrer per du mit uns, daher ab
jetzt ohne Titel, erklärt uns geduldig und einleuchtend auf was es ankommt.
Der Kameramann fängt das Auto ein, klingt komisch ist aber so.
Das heißt das Auto taucht an einer bestimmten Position auf.
Der Kameramann zoomt hin und hat es „eingefangen“
Jetzt kommen wir Untertanen ins Spiel, denn Hand aufs Herz liebe Rallyefahrerkollegen und innen,
habt ihr euch neben der Ansage „300, Achtung brems, links drei über Kuppe bergab voll maybe“, im
Anflug auf eben besagte Kuppe, schon einmal darüber Gedanken gemacht, warum gerad hier und
jetzt in dem und dem Winkel ein Transparent hängt…..eben!
So besichtigen wir Punkt für Punkt, Gerhard Kraus macht Bilder der Kamerapositionen, ich notiere
die Wünsche des Meisters, damit wir diese bei der Rallye den Kameramännern, welche von uns zu
den Punkten gebracht werden mitteilen können.
Von uns, Moment da war noch was, diese Kleinigkeit hat uns Helmut noch nicht mitgeteilt, aber wir
schaffen das auch noch.
Zwischen Sonderprüfungen abfahren, „Fluchtwege“ aus den Sonderprüfungen suchen, denn
manchmal kann der Kameramann auf Grund von Interviewterminen im Servicebereich etc., nicht bis
zum letzten Wagen warten, hängen wir an den Lippen von Gerhard Schütze und erfahren quasi frei
Haus einiges an Anekdoten der guten alten Rallyezeit, welche wir noch nicht kennen!
Um 16.00 wissen wir wo gefilmt werden soll.
Gerhard Schütze, verabschiedet sich und verspricht uns am Abend den Drehplan zu mailen,
Besprechung Freitag 13.15 im Pressecenter.
17.15. Gerhard Kraus und ich halten bei der ÖMV in Horn, wir essen eine Leberkäsesemmel, unsere
erste Nahrungsaufnahme an diesem Tag und fahren anschließend zum Rallyelager Transparente,
Pflöcke, Handschuhe und Kabelbinder ausfassen und dann zurück nach Wien!
19.00 Uhr der Drehplan kommt per Mail, ein Worddokument in welchem penibel aufgelistet steht,
welches Kamerateam, wann und wo wie viele Autos, bzw. Interviews zu filmen hat.
Alle Kamerateams werden mit Vornamen benannt.
19.30 Uhr panischer Anruf von Gerhard Kraus, „wie sollen die dahin finden, ich mach jetzt Karten“
20.30 Uhr, noch panischerer Anruf, „was heißt das bei Punkt 6 ich kann Deine Schrift nicht lesen….“
21.45 Uhr, Drehplan illustriert mit Karten und Punkten, Legenden und bunte Pfeile, ähnlich einer
NASA Operation(…) von Gerhard Kraus fertig gestellt.
Freitag:
09.15 Uhr Gerhard Kraus und ich treffen im Pressecenter ein,
Helmut Schöpf gibt uns noch ein paar Tipps bzgl. Anordnung der
verschiedenen Transparente, sein Handy läutet in 10
Sekundentakt, Multitasking in Klammer zum Quadrat ist noch zu
wenig, um zu beschreiben was er in dieser Zeit fähig ist
abzuhandeln.
Gerhard und ich beginnen die Transparente vorzubereiten, vor
Ort sie erst an die einzuschlagenden Pflöcke zu montieren,
würde zeitlich nicht hinzubekommen sein.
10.45 Uhr: Pick UP II mit Andy Schmiedberger, Stefan Fehringer
und Julia Margraf treffen ein, jetzt geht es gleich schneller.
Stefan Fehringer kommt direkt von der Nachtsicht und ist
bereits 22 Stunden wach, einige mehr sollen es noch werden!
11.10 Uhr, auf der Straße kommt uns noch in der Sollzeit zum
Treffpunkt für den ersten Punkt Eugen entgegen, der Outlander wird am Straßenrand verstaut und
wir fahren weiter.
11.20 Uhr wir schlagen die ersten Transparente ein, auf Sonderprüfung 1/3 müssen drei
Kamerapunkte gebrandet werden.
13.30 Uhr Besprechung im Pressecenter
An einer langen Tafel sitzen rechts sechs ORF
Mitarbeiter, ihnen vis a vis sechs MCL 68 Mitglieder.
Gerhard Schütze, stellt uns einander vor und verliest
seinen Drehplan, Einschulung beendet.
Erstmals kommt leichtes Unbehagen in mir hoch, hätte
ich doch besser die Rallye fahren sollen?
Aber der Meister hat es schon richtig erkannt, auf der einen Seite sitzen die Kameraprofis auf der
anderen Seite die Rallyefahrer, eine sehr konstruktiv fruchtbare Kombination wie sich noch
herausstellen wird.
15.15. Start Sonderprüfung 1 und wir alle auf Position, jetzt arbeiten die ORF Leute, wir „dürfen“
rallyeschauen.
Aber auch „uhrschauen“, Kamerateam „Roman“ muss pünktlich um 16.45 Uhr für Interviews beim
Service sein, wie lange wir dorthin benötigen liegt in unserer Verantwortung.
Um 16.05 Uhr geben wir Roman das
Kommando, Abfahrt in 10 Minuten.
Weit zum Auto haben wir es nicht, so ein
Organisationskleber auf der
Windschutzscheibe schmückt unsere Pick
Up nicht nur ungemein, sie bekommen
fast so etwas wie einen
Einsatzfahrzeugscharakter“…
Nach den Interviews fahren wir wieder zu
Ausgangsposition, jetzt auf SP 3 warten
wir alle Autos ab.
Nach dem Schlusswagen bauen wir die
Transparente ab und beschließen noch in
der Dunkelheit die Sonderprüfung 6 des
nächsten Morgens zu branden.
Die Xenon-Arbeitsscheinwerfer am VW
Amarok machen in der Schotterarena die
Nacht zum Tag.
Das Hämmern auf die Pflöcke schallt aus
dem Wald zurück, verschreckt quert
manches Mal ein Eichhörnchen die
Sonderprüfung, hoffentlich tut es dies
nicht auch am nächsten Morgen (…)
Samstag: Tagwache 06:00 Uhr, Treffpunkt mit Stefan, Andy und
Julia, welche woanders Quartier bezogen haben um 7.00 Uhr vor
dem Rallyezentrum.
08.00 Uhr Einweisung der ORF Männer auf ihre Punkte in der
Schotterarena und davor.
Ein fast kitschiges Bild pendant zur Nachtarbeit, skizzieren die nun
sonnendurchfluteten Transparente und die Hundertschaft an Fans
in der Schotterarena.
Wir sind entspannt und bewundern den Speed vor allem an der
Spitze.
Gerhard Kraus, der sich seit Donnerstag zum absoluten
Perfektionisten in dieser Causa entwickelt hat, lässt die Uhr nicht
aus den Augen, denn wir müssen sobald der Schlusswagen vorbei ist in diesem Fall sehr viele
Transparente einsammeln und für die SP 8 einige Kilometer später wieder aufbauen.
Gerhard Schütze und Helmut Schöpf haben uns aber auch in liebevoller motivationsartiger Weise
erklärt, „und wenn was anders kommt, müsst ihr improvisieren…“
Tatsächlich, leider wird wegen eines Unfalls die Sonderprüfung zuerst unterbrochen und schließlich
neutralisiert.
Durch das Warten bis zum Abbau verlieren wir jetzt wertvolle Zeit.
An den Punkten der SP 8 treffen wir Klubkollege Markus Jaitz, in letzter Sekunde schaffen wir es mit
seiner Hilfe auch dort, wie von Gerhard Schütze vorgesehen Position zu beziehen und richtig zu
branden.
Wir warten alle Autos ab, der
Besitzer der Wiese in welcher wir
direkt an der Sonderprüfung
parken, hat auch einen Pick Up,
allerdings mit einem
improvisierten Getränkehandel
auf der Ladefläche, wir werden
schnell Freunde.
Mit den Kamerateams wird ein
Treffpunkt in einem Gasthaus
ausgemacht, sie habe nun Zeit
zum Essen, wir bauen ab und
haben dann nach 30 minütiger
Fahrt gerade noch Zeit am
Rundkurs Manhartsberg drei
Punkte zu branden, welche sich- erraten- über die halbe Sonderprüfung verteilen.
Ein Kamerateam muss von der Straße aus durch den Wald gehen, um den von Gerhard Schütze
gewählten Punk zu erreichen, darum gibt es auch auf der Straße ein kleines Transparent, für das
„Hänsel und Gretel Prinzip“ wäre nicht genug Zeit gewesen….
Nach dem ersten Manhartsbergdurchgang, haben wir zum ersten Mal seit Freitagmorgen zwei
Stunden Luft und gehen auch in besagte Gaststätte.
Pünktlich zum Start der SP13 weisen wir unsere Kamerateams wieder ein.
Plötzlich ein allgemeiner Adrenalinschub, bei einem Linksabzweig ist keinerlei Ausleuchtung und
mittlerweile ist es stockdunkel.
Widerwillig weichen die Fans zur Seite, Gerhard Kraus weist mich ein und ich bringe den VW Amarok
in Stellung, die Arbeitsscheinwerfer Xenon machen den Rest und das Kamerateam ist wieder
glücklich.
Nach dem Schlusswagen teilen wir uns auf, Eugen, Gerhard Kraus und meine Wenigkeit machen zwei
Punkte sauber, Stefan, Julia und Andy den Rest.
Dann fahren wir zurück zum Rallyezentrum nach Fuglau und treffen rechtzeitig zum Zieleinlauf ein.
Andy, Julia und Stefan laden ihre Transparente ab und fahren nach Hause.
Eugen, Gerhard und ich, plaudern noch mit ein paar Fahrern, warten auf Helmut, räumen unseren
Pick Up ab und fahren ins Quartier.
Erschöpft und glücklich fallen wir in die Betten und schlafen mit vielen neuen Eindrücken von diesem
Wochenende und einer neuen Sichtweise betreffend einer Rallyeveranstaltung ein.
32 Jahre später
Über angebrachte Sentimentalität und umgekehrte Vorzeichen
Es war ja vorher schon zu lesen, wie er zustande gekommen ist, der erste Kontakt zwischen den
jetzigen Präsidenten Georg Gschwandner und einen seiner großen Mentoren im MCL 68 Joe Kreuzer.
1984 plus 32 Jahre später ergibt das Jahr 2016.
Die Waldviertel Rallye stand vor der
Türe und Georg Gschwandner wurde
auf der Reise mit erhöhtem Tempo
durch die Wälder in hohen Norden
Niederösterreichs begleitet von Lisa
Kreuzer.
Die Tochter also von Joe, saß 32
Jahre nach der ersten
schicksalshaften Begegnung im
positiven Sinne im Rallyeauto von
Georg.
Joe kam als stolzer Vater, der nach
der Radsaison sich doch einmal einen Samstag von seinem Radgeschäft loseisen konnte als Zuseher
zur Rallye.
Die Rallye verlief gut, die Laune im Auto war bestens.
Als man auf einer Etappe Richtung Service unterwegs war, erblickte Georg plötzlich Joe im
Rückspiegel.
Der Dialog im Rallyewagen lief ab wie folgt:
Georg: „ Lisa das ist jetzt sentimental“
Lisa: „was bitte ist jetzt sentimental, wir haben nur mehr 12 Minuten bis zur ZK und müssen tanken
auch noch…“
Georg: „dein Papa fährt hinter uns“
Lisa: „echt? Geil!!
Georg: „Lisa, dass kannst du jetzt nicht verstehen, aber so wie jetzt mit umgekehrten Vorzeichen fing
alles an“
Lisa: „Hä?“
Georg: „Als ich deinen Vater zum ersten Mal sah, bin ich am Motorrad meines Vaters auf einer
Etappe hinter ihm nachgefahren“
Lisa: „cool – ur leiwand“
50 Jahre MCL 68 – der Versuch einer Zeitreise
„Schuld“ ist der Eugen!
Das Funkeln und Leuchten in den Augen wenn langgediente Clubmitglieder aus der „guten alten Zeit“
erzählen, die offenen Münder der Zuhörer, dass ist MCL 68 Nostalgie pur!
In einer solchen Erzählung von Eugen Friedl fiel plötzlich das magische Wort Volvo!
Sofort war der „leicht volvoaffine“ Präsident elektrisiert!
Eugen hatte in den 90er Jahren tatsächlich einen weißen Volvo 245 als Schnellservicewagen.
So was muss her….. aber ein Modell in der Vitrine?
Nein, das kann die Herausforderung
ja nicht sein…
Spätestens als Eugen dann noch
erzählte, nach wie vor die originale
selbstgebaute Dachgalerie des
damaligen 245ers zu besitzen, war
dem Präsident Georg Gschwandner
klar, diese Dachgalerie braucht einen
Volvo.
7ner und 9ner Volvos stehen ja
genug am Hof, aber für einen
weißen 245 B230F musste schon das
Internet befragt werden, schnell war
man fündig, allerdings stand das
gute Stück in München und wurde zum Erstaunen des Verkäuferehepaars am Telefon gekauft.
Der nächste Wochenendausflug ging also gen München.
Das Foto des traurig am Stadtrand von München
stehenden Volvos wurde sofort an das MCL 68
Headquarter übermittelt, selbiges löste ungläubiges
Kopfschütteln, nach dem Motto, „du bist jetzt aber
net in München an Volvo holen“ aus(…)
Das Motto nah am Original, aber doch eine Affinität
zu 50 Jahre MCL 68 wurde dank zahlreicher
helfenden MCL 68 Hände in die Tat umgesetzt.
So reiste man 2018 dann auch zur Oldtimermesse nach Tulln.
Ja sogar den originalen Serviceoverall samt darin steckenden Andy Schmiedberger konnte man dort
bewundern.
Opatija Rallye 2018 Männer arbeiten, Karin wirft Stöckchen
Karin Cerny Reifenwechseln in Kroatien
Nein nicht sie selbst, Karin spielte lieber mit dem Betriebshund „hol das Stöckchen“
Bei der Opatija Rallye 2018, lernte das Duo Enrico Windisch und Karin Cerny, welches auch noch
Freund und Mechaniker Helmut Klösch mit ihm Auto hatte, dass es nicht unbedingt unvorteilhaft sein
muss, ein Besichtigungsauto sein eigen zu nennen, welches über ein Reserverad verfügt.
Gleich beim Besichtigen auf der ersten SP ereilte das Duo ein Patschen, so gewaltig, dass das
Entweichen der Luft durch die geschlossenen Fenster gehört wurde!
Natürlich passierte das mitten im Nirgendwo. Mit viel Glück schaffte man es noch einige Kilometer
weiter in ein winziges Dorf, in welchem man einen Wegweiser für ein Reifenservice fand.
Bei der Werkstätte angekommen, stellte man fest, dass alles vorhanden war:
Reifenmontiermaschine, alte Reifen, unterschiedlichstes Werkzeug, ein riesiger Wachhund, aber kein
Werkstättenbesitzer.
Nach mehrmaligem Rufen, bei welchem nur der Schäferhund auf die unerwarteten Gäste
aufmerksam wurde, beschloss man kurzerhand mit der Demontage des Reifens zu beginnen.
Der Hund war den Gästen zum Glück gut gesinnt und teilte Karin zum „hol das Stöckchen“ ein!
Während Karin sich bemühte die Rangordnung herzustellen und doch eher den Hund um das
Stöckchen zu schicken, kümmerten sich die beiden Herren inzwischen um einen Reservereifen,
welcher kurzerhand aus dem Stapel Altreifen gezogen wurde.
Inzwischen wurde die extrem gastfreundliche Frau des Werkstättenbesitzers auf das seltsame
Treiben in ihrer Werkstätte aufmerksam und bot Verpflegung an.
Die dankende Ablehnung des von ihr kredenzten Wein um 10 Uhr vormittags verstand sie allerdings
nicht wirklich(…)
Als dann die Herren Vater und Sohn Werkstättenbesitzer schlussendlich auftauchten, war die ganze
Arbeit schon fast erledigt.
Sehr amüsant fanden die beiden allerdings nicht, dass drei fremde Ausländer in ihrer Werkstatt
stehen und herumwerkeln…
Nachdem ihnen aber durch die Besichtigungsnummer klar wurde, dass es sich um ein Rallyeteam
handelt, wurden sie schlagartig freundlich und zeigten noch ihr Schätze in der Garage her, unter
anderem ein wunderschön hergerichteter Zastava!
Nachdem nochmal versichert wurde, dass man keinen Wein trinken möchte, wurden Enrico, Helmut
und Karin überschwänglich verabschiedet und sie konnten sich wieder auf das Besichtigen
konzentrieren.
50 Jahre MCL 68 bei der ARBÖ RALLYE LEGENDS 2018
Vom Golfschnuppertag in den Serviceoverall
Es war im Rahmen der Waldviertel Rallye 2017, als die zur Hilfe des ORF abgestellte Truppe des MCL
68 an einer Sonderprüfung auf die Familie Gutternigg trafen.
Sofort schwelgte man in Erinnerungen an die tollen Erlebnisse bei den diversen Rallyes rund um
Admont.
Kurzum beschloss man im Jubiläums Jahr anlässlich des 50 jährigen Bestehen des MCL 68 wieder
nach Admont zu reisen.
UND (!!) es war ein Golfschnuppertag im Sommer 2018 von Gerhard Kraus organisiert, an welchen,
Nina, Eugen und Georg teilnahmen.
Gerhard persönlich erklärte das Putten und legte die Bälle möglichst schwierig auf.
Georg bekundete, dass dies ja nicht wirklich schwer ist!
Da kam der legendäre Satz von Gerhard, der da lautete:
„wennst auf zwamoi eine triffst, foar i da amoi um sunst Service“
Schon war Gerhard in Admont….
Also war mit Eugen Friedl, Gerhard Kraus, Markus Jaitz, Georg Gschwandner und Nina Wassnig, war
eine Delegation des MCL 68 vor Ort, welche nicht nur auf den Sonderprüfungen rund um die Haller
Mauern Geschichte geschrieben hat.
Speziell an die Zeiten des Gerhard Kraus und dem VW Team konnte man sich im Gasthof Pirafelner
noch gut erinnern, so das sogar der Koch seine Arbeit für ein schwelgen in gemeinsame Erinnerungen
unterbrach.
Aber auch die sagenumwobene Fahrt von Eugen Friedl 1995 mit dem Intermates am VW Golf II auf
Schnee hatte Gitti Gutternigg parat.
Ebenso überschlug sich der Rallyesprecher Adi Janacek vor Begeisterung nach langer Abwesenheit
Nina Wassnig, einer der
Vorreiterinnen der
weiblichen Beifahrerszene in
Österreich wieder begrüßen
zu dürfen, aber auch über
Georg Gschwandner und
seine wilden Volvoritte über
die Kaiserau und durch Hall
war der Sprecher bestens in
Bilde.
Verstärkt wurde die MCL 68
Mannschaft noch durch die
Gebrüder Aigner, das
Servicebrüderpaar wurde
jedoch je in zwei gerissen an
diesem Wochenende, Helmut
wurde nämlich von Eugen
Friedl als Beifahrer eingeschult, sodass auch wieder dem Bildungsauftrag des MCL 68 Schuldigkeit
getan wurde.
Markus Jaitz unterstützte das Service, Stefan Fehringer und Julia Margraf wurden auf Ersuchen von
Kurt Gutternigg als Szenefotografen akkreditiert.
Einen Eugen Friedl in Admont konnte sein langjähriger Beifahrer Gerald Feik natürlich nicht alleine
lassen und so fand auch er sich am Samstag in Admont ein.
Ja und an MCL 68 Filmer Hans Zwickl führt wohl sowieso keine Rallye in Österreich vorbei.
Die Besichtigung wurde am Donnerstag durchgeführt, die technische und administrative Abnahme
war bestens organisiert und konnte ohne viel Zeitaufwand vollzogen werden und alle fragten sich,
„was machen wir am Freitagvormittag bis zum Start um 14 Uhr“
Während Eugen Friedl und Helmut Aigner eine kleine Testfahrt nach dem Frühstück absolvierten,
entdeckte man beim Volvo von Georg Gschwandner ein Loch im Tank!
Hektik kam bei Mechaniker Gerhard Kraus und Gerhard Aigner keine auf, man hatte ja Zeit….
Wäre da nicht just in diesem Augenblick Eugen Friedl mit einem schauderhaft klingenden Escort
zurückgekommen, welcher eine lange weiße Rauchfahne hinter sich herzog.
Man konstatierte in erster Instanz eine defekte Kopfdichtung!
Hektik?......Fehlanzeige, man beschloss den Tank zu dichten, den Escort zu verladen und am
Serviceplatz in Spital am Phyrn „schnell“ die Kopdichtung zu tauschen.
Der Ehrgeiz der Mechaniker war, von der Möglichkeit einige Sonderprüfungen nicht zu fahren NICHT
Gebrauch zu machen.
Der Motor wurde da es regnete unter einen Zelt zerlegt, plötzlich kam ein quer im Zylinder
steckendes Ventil ans Tageslicht, dieses hatte unvorteilhafter Weise auch den Wasserkanal
beschädigt.
In diesem Moment rief Stefan Fehringer an, er würde nun in Wien aufbrechen ob man noch etwas
bräuchte.
Fehringer dachte an Wurstsemmeln, Getränke,
Schokolade und erlaubte sich doch ungläubig
nachzufragen als man nach einem Zylinderkopf
verlangte….
Jener wurde aber telefonisch aufgetrieben und
tatsächlich sehr rasch von Stefan und Julia angeliefert.
Zur Zeitüberbrückung wurde unter mittlerweile einer
Traube von ungläubigen Zuschauer der Motor und der
alte Zylinderkopf komplett zerlegt.
Georg Gschwandner wähnte sich währenddessen in
der Annahme nun doch die Regenreifen montieren zu
können, da es ja regnete….
Alleine der neu angeschaffte etwas potentere Volvo
verfügt um eben die etwas potentere Leistung wieder
zu verzögern, über etwas größere Bremssättel an der
Vorderachse und so musste man feststellen, dass die Felgen mit den Regenreifen nicht passten….also
fuhr man mit Slicks los, als fünfzigstes Auto wird es ja doch schon trocken sein….es war dann auch so
und so lernten Georg Gschwandner und Nina Irina Wassnig den neuen Volvo erstmal kennen.
Als man von den ersten Prüfungen zurückkam, arbeitete die komplette MCL 68 Mannschaft am
Motor des Escorts, freilich noch immer unter Beobachtung vieler ungläubiger Augenpaare.
Nach Abschluss des ersten Tages wurde der Volvo wieder auf dem Anhänger verladen und man fuhr
zurück ins Quartier!
Und ja, selbstverständlich wurde der Ford-Motor fertiggestellt und sprang auch sofort wieder an!
So stand einem zweiten Tage nichts
im Wege.
Der neue Volvo wurde dem Duo
Gschwandner/Wassnig immer
vertrauter und der an diesem
Wochenende zum Chefmechaniker
mutierte Gerhard Kraus ließ immer
mehr am Set Up tüfteln.
Da der Ford nun nach einigen kleinen
zusätzliche technischen
Feinjustierungen rund lief, kam nun
auch Helmut Aigner in den Genuss
seiner ersten Sonderprüfungen.
Während also die beiden Fahrzeuge, sowie die MCL 68 Fotografen Stefan Fehringer und Julia Margraf
unterwegs waren, kam es leider am Nachmittag im zweiten Durchgang der Sonderprüfung Weg zu
einem Unfall mit tödlichen Ausgang.
Die Veranstaltung wurde darauf verständlicherweise sofort abgebrochen…
Eugen Friedl / Gerhard Feik Semperit Rallye 1993 VW Golf II Gr.A
„Die Nacht im Langauer Forst“
Diese Rallye war damals auch ein Europameisterschaftslauf mit dem zweithöchsten Koeffizienten.
Unglaubliche 114 Teams waren am Start.
Sie hatte eine Sonderprüfungsgesamtlänge von 302 Kilometer, aufgeteilt auf 24 Sonderprüfungen
mit so bekannten Namen Pfaffenschlag, Waidhofen, Niederedlitz und dem berühmten Langauer
Forst.
Am ersten Tag standen die Schotterprüfungen an der tschechischen Grenze am Programm.
Eugen und Gerald pushten so richtig und waren in Ihrem Element.
Dann kam in der Nacht der zweite Durchgang der 27 km langen Prüfung „Langauer Forst“ an der
tschechischen Grenze. Es sollte eine der stärksten SPs der beiden im Golf bis zu diesem Zeitpunkt
werden. Im sehr schnellen Mittelteil „flogen“ die beiden über eine „links 5 über Kuppe voll“ und
sahen bereits kurz vor der „Links 2 Zollhaus“ die Rücklichter des vor Ihnen gestarteten holländischen
Mitsubishi Galant.
Gegen Ende der Sonderprüfung wurde auch noch der nächste Teilnehmer, ein bulgarischer weiterer
Gr A VW-Golf fast eingeholt. Somit konnten ca. zwei Minuten auf dieser Sonderprüfung herausgeholt
werden.
Nach so einem ersten Rallyetag
waren die beiden naturgemäß für den
zweiten Tag extrem motiviert.
Der Tag verlief für die beiden perfekt
bis zur Anfahrt Servicepunkt in
Pfaffenschlag. Das Getriebe begann
sich langsam zu verabschieden!
Bei diesem Servicepunkt fällte Eugen
die Entscheidung, trotz wenig
Servicezeit das Getriebe jetzt zu
wechseln als womöglich auf den
nächsten Kilometern auszurollen.
Die Servicemannschaft
Chefmechaniker Fritz Steiner, mit
Heinz Koglbauer, Jo Kreuzer, Robert Frühwirth wechselten das Getriebe in 22 Minuten! Das VW
Werksteam brauchte damals ca. 17 Minuten.
Für das für solche großen Reparaturen nicht miteinander eingespielte, Team des MCL 68 war es eine
gewaltige legendäre Leistung und wird ewig für alle Beteiligten in Erinnerung bleiben.
Es blieben für Eugen und Gerald nur mehr 4 Minuten bis zur nächsten Zeitkontrolle mit Ende
Ausschlusstoleranz.
Am Ende wurde es ein 17.Gesamtrang und ein überlegener 2WD Sieg in der damaligen Klasse A7 bei
diesem EM Lauf.
Lauf zur Rallye Weltmeisterschafts Finnland 1000 Seen 1986
Eugen Friedl / Harald Wolf VW Golf Gruppe A
Nach dem 2WD Staatsmesiterschaftstitel 1994 mit dem VW Golf Gr. A war der Drang für Eugen groß
bei einem WM-Lauf zu starten, so quasi als eigene Belohnung. Jeder Rallyefahrer träumt davon
einmal im Mutterland des Rallyesports in Finnland eine Rallye zu fahren. So fiel die Entscheidung für
die 1000 Seen Rallye, wobei klar war, dass dies eine gewaltige Herausforderung werden würde. Als
Nichtskandinavier in Finnland zu fahren ist ungefähr so, wie wenn Jamaica als Bobteam bei den
olympischen Winterspielen teilnehmen würde.
Nachdem leider der Stamm-Co Gerald „Bily“ Feik nicht zur Verfügung stand wurde ein Ersatz durch
den erfahrenen Harald Wolf (damaliger Beifahrer von Willi Stengg) gefunden.
Logistisch erforderte so einen Einsatz unbedingt 2 Serviceautos.
Ein VW LT Kastenwagen und Volvo 245 Kombi, bildeten die damals hochmoderne Serviceflotte.
Mit Peter Schuller konnte man auch einen rallyeweltmeisterschaftserfahrenen Servicemann
gewinnen, jener wurde unter anderem von MCL 68 Mitglied Andreas Schmiedberger unterstützt.
In den damaligen Zeiten ohne Handy und ohne Navgationsgerät Service zu fahren, es war ja noch das
gute alte fliegende Service erlaubt,
forderte auch den Servicemännern in der
Vorbereitung ab.
Es konnte damals schon passieren, dass
der Zeitdruck kombiniert mit
Desorientierung dazu führte, dass
Serviceautos vor dem Rallyeautos am Dach
lagen.
Um dem zu entgehen, wurde in der
Vorbereitung auch hier nichts dem Zufall
überlassen und die wichtigsten
Servicepunkte besichtigt.
Bereits bei der Besichtigung kristallisierte sich für Eugen heraus, dass man selbst die Kuppen
unterschiedlich „schreiben“ musste: Kuppe kurz - Kuppe lang- Kuppe hängend - Jump ( Flug wie von
einer Schanze).
Am zweiten Tag regnete es in Strömen und die Verhältnisse wurden immer schwieriger.
Konditionell war Eugen bereits am Limit.
Eugen war schon etwas müde auf Grund des Aufwandes Anreise und Schrieberstellung über die
Startrampe gerollt. Zitat von Eugen im Laufe der Rallye „ So muss sich ein Marathonläufer bei km 35
fühlen“.
Vom Zwischenergebnis her waren Friedl/Wolf Team im Mittelfeld als 43. Gesamt in den Tag
gestartet.
Bis zum Abend konnte man sich aber trotz technischer Probleme, der Keilriemen war
abhandengekommen, da die Halterung der Servopumpe gebrochen war auf den 33.Gesamtplatz
vorarbeiten. Das Service war immer am Ende jeder SP zur Stelle.
Für die Finaletappe am dritten Tag wurde eine Durchhalteparole ausgegeben, denn es war nicht
mehr weit bis ins Ziel, doch fast wäre noch alles schief gegangen. Drei Sonderprüfungen vor dem Ziel
riss die linke Getriebeaufhängung. Durch eine Notreparatur mittels mitgeführten Schweißgeräts
blieben Friedl/Wolf im Rennen, kassierten aber eine Minute Strafzeit.
Am Ende wäre eine Gesamtplatzierung unter den ersten dreißig möglich gewesen, so wurde es ein
32.Gesamtrang.
Das ganze Team war happy, denn Eugen und Harald beendeten diesen „Marathon“ als vierbestes
nicht skandinavisches Privatteam.
Es war schließlich ein besonderer emotionaler Moment, als die finnische Rallyelegende aus den 70er
Jahren Simo Lampinen jeden bis zum Letztklassierten auf der Zielrampe gratuliert.
Eckdaten 1000 Seen Rallye 1995
3 volle Tage
1570 Gesamt km davon 540 SP km
32 Sonderprüfungen, aber 31 verschiedene (nur 1 SP wurde zweimal gefahren!)
Anreise tour retour rund 5000 Kilometer
Besichtigung und „Schrieb“ Erstellung fünf volle Tage und ca. 3400 km
Clubmeisterschaft 1993 - 2017
Fahrer
Beifahrer
1993
1994
1995
Friedl Eugen
Sommerbauer Ernst
Gartner Ewald
Friedl Eugen
Sommerbauer Ernst
Doberer Wolfram
Friedl Eugen
Doberer Wolfram
Sommerbauer Ernst
Stark Peter
Gebert Jutta
Feik Gerald
Feik Gerald
Stark Peter
Gebert Jutta
Stark Peter
Zwickl Hans
Feik Gerald
1996
1997
1998
Sommerbauer Ernst
Brandstätter Rudolf
Gartner Ewald
Jaitz Markus
Gartner Ewald
Frühwirth Robert
Jaitz Markus
Schützl Gerhard
Gartner Ewald
Zwickl Hans
Stark Peter
Feik Gerald
Gebert Jutta
Göschl Christoph
Zwickl Hans
Göschl Christoph
Gebert Jutta
Zwickl Hans
1999
2000
2001
Gartner Ewald
Schützl Gerhard
Jaitz Markus
Böhm Michael
Jaitz Markus
Vorhemus Heini
Böhm Michael
Gartner Ewald
Jaitz Markus
Gebert Jutta
Zwickl Hans
Schmiedberger Andreas
Gebbert Jutta
Wassnig Nina
Hochleuther Markus
Gebert Jutta
Wassnig Nina
Schmiedberger Andreas
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Böhm Michael
Jaitz Markus
Göschl Christoph
Böhm Michael
Clemes Baier
Jaitz Markus
Jung Thomas
Böhm Michael
Schützl Gerhard
Böhm Michael
Jaitz Markus
Gartner Ewald
Böhm Michael
Jaitz Markus
Zwickl Hans
Böhm Michael
Gschwandner Georg
Jaitz Markus
Böhm Michael
Leitner Alfred
Gschwandner Georg
Böhm Michael
Leitner Alfred
Friedl Eugen
Böhm Michael
Friedl Eugen
Gschwandner Georg
Friedl Eugen
Jaitz Markus
Gschwandner Georg
Gebert Jutta
Schmiedberger Andreas
Wassnig Nina
Schmierl Günther
Wassning Nina
Zwickl Hans
Wassnig Nina
Zwickl Hans
Schmierl Günther
Schmirl Günther
Stark Peter
Schützner Richard
Schützner Richard
Schmirl Günther
Wassnig Nina
Wassnig Nina
Zwickl Hans
Stark Peter
Schützner Richard
Stark Peter
Wassnig Nina
Tomasini Martin
Schützner Richard
Wassnig Nina
Stark Peter
Schmiedberger Andreas
Schützner richard
Schützner Richard
Amesmann Patricia
Hofstädter Jenny
2012
Böhm Michael
Cerny Manfred
2013
2014
Böhm Michael
Leitner Fredi
Gschwandner Georg
Handler Alois
Cerny Manfred
Stark Peter
Schützner Richard
Resch Gerhard
2015 Friedl Eugen Cerny Manfred
Jaitz Markus Kreuzer Lisa
2016 Gschwandner Georg Cerny Karin
Handler Alois
Friedl Eugen
Leitner Fredi
Hofstädter Jenny
Schmiedberger Andreas
Cerny Karin
2017 Georg Gschwandner Cerny Karin
Alois Handler Gerhard Resch
Markus Jaitz Stefan Hofbauer
MCL 68 gegründet 1968 von Johann Höllrigl (+), Josef Kaurinski,
Gerhard Pergler, Heribert Schwingsandl
Präsidenten:
1969 - 1970 Peter Gutscher (+)
1971 - 1972 Peter Zeiser, Klubleiter: Johann Höllriegl
1973 - 1975 Wolfgang Watzlavek, Obmann: Dieter Morwitzer
1976 - 1978 Alfred Zoller, Obmann: Ingomar Morwitzer
1979 - 1980 Josef Schottleitner, Vize: Norbert Kronraff
1981 - 1984 Gerhard Schützl
1985 Gerhard Kravagna
1986 - 1994 Josef Kreuzer
1995 - 2006 Peter Stark
2007 - 2012 Andreas Steuer
2013 Hans Zwickl
seit 2014
Georg Gschwandner
Die Mitglieder des MCL 68 freuen sich auf viele weitere Jahre Clubzusammengehörigkeit,
für Nachwuchs wurde und wird gesorgt......
Marcus & Julia Fuchs-Gschwandner Stephanie Fuchs - Gschwandner Familie Hell - Mühlberger
Tobias Reischer - Gschwandner Karin & Papa Manfred Cerny Lisa & Papa Joe Kreuzer
mit Stiq Blomquist Eifel Festival 2011
Louis Herman Terzer - Laszlo
Impressum:
Medieninhaber, Herausgeber:
MCL 68, Eberbach 7 2564 Furth/Triesting
Erstauflage: 200 Stück
Fotos: Archiv MCL 68, Eugen Friedl, IR7.at, Stefan Laszlo
Für den Inhalt verantwortlich: Georg Gschwandner
Viktoria Wassnig