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GOOD TO KNOW
Was wenige wissen
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Der FC Bayern – Entstanden aus Frust, unter
Mitwirkung von viel Alkohol, mit den Vereinsfarben
Blau-Weiss und ohne richtige
Bayern. Unsinn? Nope! Denn am 27. Februar 1900
findet im Gasthaus „Bäckerhöfl“ in München eine
Sitzung der Fußballabteilung des MTV München
statt. Bei dieser kommt es zu einem gewaltigen Streit
über die weitere Entwicklung der Fußballabteilung
des Vereins. Die Generalversammlung des MTV
hat kurz zuvor den Beitritt des Vereins zum Verband
der Süddeutschen Fußball-Vereine abgelehnt.
Das kommt nicht gut an – jedenfalls nicht bei allen
Sitzungsteilnehmern. Gegen 21:30 Uhr verlassen
die MTV-Vereinsmitglieder Ringler, Otto Ludwig
Naegele, Zoepffel, Josef Pollack, Fritz Wamsler, Karl
Wamsler, Georg Schmid, Paul Francke, Kuno Friederich,
Wilhelm Focke und Franz John wutentbrannt
das Gasthaus. Und wechseln zur zweiten Halbzeit in
das „Weinhaus Gisela“ in Schwabing. Mit viel Frust,
Wut im Bauch und beseelt von Bier, Schnaps und
Wein gründen sie noch am selben Abend den F.C.
Bayern – mit genau elf Mann. Und ein Berliner wird
erster „Cheffe“. Zu den auf der Gründungsurkunde
erwähnten Mitgliedern des F.C. Bayern gehört der
Bildhauer Benno Elkan, der damals noch unbekannt
ist. Den Vorsitz führt ein Berliner mit Namen Franz
John. John wird auch der erste Vorsitzende in der
Geschichte des Vereins. Als Vereinsfarben einigt
man sich auf Blau-Weiß, die Farbe Rot taucht zunächst
nicht auf. Die Vereinsgründer kommen zu
einem Großteil nicht aus München oder Bayern,
sondern aus Berlin, Freiburg, Leipzig und Bremen.
Also weniger Bayern München, sondern eher
Borussia München.
Der FC Bayern ist der Krösus der Bundesliga. Das
ist bekannt und stimmt auch. Was wenige wissen.
Im internationalen Vergleich ist der FC Bayern
nicht überragend finanzstark und wichtige Finanzkennzahlen
verschlechtern sich beim Verein. Der
FCB setzt vom 1. Juli 2018 bis zum 30. Juni 2019
750,4 Millionen Euro um, 93 Millionen Euro mehr
als im Geschäftsjahr zuvor. Der Jahresüberschuss
nach Steuern beläuft sich auf 52,5 Millionen Euro.
Das sind 23 Millionen Euro oder 78 Prozent mehr
als 2017/18 und 13,3 Millionen Euro mehr als beim
bisherigen Rekordüberschuss 2016/17. Das Eigenkapital
des Gesamtkonzerns steigt zum 30. Juni
2019 auf 497,4 Millionen Euro (Bilanz des Gesamtkonzerns,
zu der auch die Allianz Arena Stadion
GmbH gehört). Die Zahlen klingen exzellent, sie
sind es aber nicht, zumindest nicht im Vergleich mit
den internationalen Top - und Oligarchen-Klubs.
Beispiel Umsatz: Transferbereinigt lauten die drei
jüngsten Jahreszahlen: 592 Mio. €, 588 Mio. € und
629 Mio. €. Der FC Bayern wächst nicht besonders
dynamisch.
Beispiel Kosten: Die Spielergehälter legen schneller
zu als der Umsatz. In der Saison 2017/18 betragen
sie 302,5 Millionen Euro, 14 Prozent mehr als im
Jahr davor. In einer 3-Jahres-Betrachtung steigt der
transferbereinigte Umsatz um sieben Prozent, die
Personalkosten wachsen mehr als doppelt so schnell.
Inzwischen liegt die Personalkostenquote der
Bayern bei 46 Prozent.
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