30.03.2020 Aufrufe

E-Paper | Falstaff Magazin Österreich 07/2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

okt–nov <strong>2019</strong><br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

WELTSPITZE<br />

DIE 12 BESTEN<br />

CHARDONNAYS<br />

ABSURDE KÜCHE<br />

WO ESSEN ZUM<br />

SPEKTAKEL WIRD<br />

BERLIN<br />

HOTSPOTS<br />

FÜR FOODIES<br />

SPANIEN/ITALIEN € 12,80; BELGIEN/LUXEMBURG/FRANKREICH € 10,90<br />

Nicht ohne, die Bohne!<br />

ALLES, WAS SIE ÜBER KAFFEE WISSEN SOLLTEN<br />

<strong>07</strong><br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>07</strong>/<strong>2019</strong><br />

€ 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

ZKZ 19784<br />

4 191943 009505<br />

<strong>07</strong><br />

document4478056091936198669.indd 1 30.09.19 14:03


Elektrisiert Faszination.<br />

Erleben Sie den Audi A7 TFSI e* und weitere Hybrid- und Elektromodelle von Audi bei Ihrem Audi Partner.<br />

audi.de/A7-TFSI-e<br />

Audi Vorsprung durch Technik<br />

* Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 2,1–1,9; Stromverbrauch in kWh/100 km:<br />

kombiniert 18,1–17,5; CO₂-Emissionen in g/km: 48–44. Angaben zu Kraftstoffverbrauch und<br />

CO₂-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten<br />

Reifen-/Rädersatz.


www.massvoll-geniessen.de<br />

ENJOY RESPONSIBLY<br />

RI_Anz_Fallstaff_233x300mm_190925.indd 1 25.09.19 11:34<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 25.09.19 12:28


AUS DER<br />

CHEFREDAKTION<br />

KAFFEEGENUSS UND<br />

KAMINFEUERWEINE<br />

Designed by Angela Schramm<br />

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!<br />

Geht es Ihnen auch so, dass Sie vor dem ersten<br />

Kaffee des Tages kaum ansprechbar sind? Gerade<br />

jetzt, da es morgens immer länger dunkel bleibt,<br />

gewinnt der Tag erst mit gütiger Mithilfe von Kenia-,<br />

Honduras- oder Papua-Neuguinea-Bohnen an Fahrt –<br />

und an Würze. Grund genug, Deutschlands beliebtestem<br />

Wachmacher einen Themenschwerpunkt zu widmen.<br />

Und die Kaffeebohnen im Angebot der Röstereien werden<br />

immer besser. Nicht von ungefähr hat die Redaktion<br />

die Parole ausgegeben: Nicht rasten, rösten!<br />

Während Herbststimmung Einzug hält, kommen die<br />

Sommerweine ins Winterquartier – sofern noch welche<br />

übrig geblieben sind. Jetzt beginnt die Zeit für etwas<br />

Gehaltvolles, sei es ein kraftvoller Chardonnay aus einer<br />

der Top-Regionen dieses Planeten, sei es ein Rotwein aus<br />

dem Douro-Tal oder sogar ein Gläschen Port. Zu all diesen<br />

Weinen finden Sie in diesem Heft ausgiebige Berichte<br />

mit den besten Empfehlungen der Redaktion. Und als<br />

Vorgriff auf die Festtage, bei denen man sich auch mal<br />

etwas Exquisites gönnen darf, haben wir in unserer<br />

Reihe »World Champions« die Wein-Legende Château<br />

Margaux porträtiert.<br />

Während die Tage kürzer werden, schweifen die<br />

Gedanken auch manchmal zurück zum letzten Sommer,<br />

zu seinen Farben und Gerüchen. Wie können wir uns<br />

noch etwas vom Sommer in den Herbst hinüberretten?<br />

Dieser Aufgabe haben sich drei Spitzenköche aus den<br />

drei <strong>Falstaff</strong>-Ländern Deutschland, <strong>Österreich</strong> und<br />

Schweiz gestellt. Da alle diese Gerichte recht unkompliziert<br />

in der Zubereitung sind, hoffen wir, dass Sie sich<br />

zu einem genussreichen Wochenende in der Küche<br />

inspirieren lassen. Vielleicht noch mit einem letzten<br />

Gläschen Sommerwein in der Hand.<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

Chefredakteur und Herausgeber<br />

wolfgang.rosam@falstaff.com<br />

@RosamWolfgang<br />

DR. ULRICH SAUTTER<br />

Chefredakteur Wein<br />

ulrich.sautter@falstaff.com<br />

Viel Spaß und Genuss mit dem neuen <strong>Falstaff</strong> wünschen<br />

Foto: Ian Ehm, Manfred Klimek<br />

PHILIPP ELSBROCK<br />

Chefredakteur Gourmet<br />

philipp.elsbrock@falstaff.com<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

5<br />

document3225105157297629689.indd 5 01.10.19 12:34


4 191943 009505<br />

fals_DE_19<strong>07</strong>_CoverKaffee.indd 1 30.09.19 12:49<br />

ZKZ 19784<br />

4 191943 009505<br />

<strong>07</strong><br />

<strong>07</strong><br />

OKTOBER<br />

92<br />

Er ist und bleibt das beliebteste<br />

Getränk der Deutschen. Grund genug,<br />

den Tag des Kaffees am 1. Oktober<br />

gebührend zu feiern.<br />

/ okt–nov <strong>2019</strong><br />

WELTSPITZE<br />

DIE 12 BESTEN<br />

CHARDONNAYS<br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

ABSURDE KÜCHE<br />

WO ESSEN ZUM<br />

SPEKTAKEL WIRD<br />

BERLIN<br />

HOTSPOTS<br />

FÜR FOODIES<br />

COVER<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

SPANIEN/ITALIEN € 12,80; BELGIEN/LUXEMBURG/FRANKREICH € 10,90<br />

Nicht ohne, die Bohne!<br />

ALLES, WAS SIE ÜBER KAFFEE WISSEN SOLLTEN<br />

12<br />

Chardonnay ist die<br />

beliebteste weiße<br />

Qualitätsrebsorte der Welt.<br />

COVER: KAFFEE<br />

94 DER WACHMACHER<br />

Die Kulturgeschichte des Kaffees und die wichtigsten<br />

Anbaugebiete<br />

102 ABGEKAPSELT<br />

Kaffee aus der Kapsel – ein Für und Wider<br />

104 DAS GROSSE KAFFEE-ABC<br />

<strong>Falstaff</strong> beantwortet viele Fragen rund um das<br />

beliebte Heißgetränk<br />

108 RÖSTEN, NICHT RASTEN!<br />

Das Geheimnis der richtigen Röstung<br />

112 DARF ES EIN BISSCHEN MEHR SEIN?<br />

So gesund ist Kaffee<br />

116 BOHNEN-POWER<br />

Die neuesten Kaffeetrends<br />

122 KAFFEEKLATSCH<br />

Wissenswertes aus der Welt des Kaffees<br />

124 WIE TOT IST DER FILTERKAFFEE?<br />

Was ist dran am Abgesang?<br />

128 ALLES FÜR DIE SCHAUMPARTY<br />

Der perfekte Milchschaum<br />

130 ESPRESSO ITALIANO: UN AMORE PER SEMPRE<br />

Essay von Tobias Müller<br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE <strong>07</strong>/<strong>2019</strong><br />

€ 9,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

Fotos: Getty Images, Gordo Monton, David Weimann, Alain Benoît<br />

48<br />

Noch nie war Deutschlands<br />

Winzernachwuchs so gut wie heute.<br />

WEIN & MEHR<br />

10 WEIN-NOTIZEN<br />

Wein-Chefredakteur Ulrich Sautter präsentiert<br />

seine Neuigkeiten aus der Welt des Weins<br />

5 HERAUSGEBERBRIEF<br />

238 IMPRESSUM<br />

274 TISCHGESPRÄCH<br />

58<br />

Der Premier Grand<br />

Cru Classé aus der<br />

Appellation Margaux<br />

im Bordeaux genießt<br />

höchstes Ansehen<br />

in aller Welt.<br />

6 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6060630217093033732.indd 6 01.10.19 12:34


Weit über seltene Jahrgänge hinaus<br />

Rekonstruktion<br />

des perfekten Jahrgangs<br />

98/100 95/100 18,5/20<br />

Entdecken Sie die Iteration Nº22 unter<br />

www.grandsiecle.com<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd LPGS22.3_233x300_<strong>Falstaff</strong>_DE.indd 31 18/09/<strong>2019</strong> 18.09.19 16:42 15:14


2<br />

NOVEMBER<br />

144<br />

Ceviche vom<br />

Thunfisch mit<br />

Algensalat und<br />

Avocado.<br />

12 CHARDONNAY-TRÄUME AUS<br />

ALLER WELT<br />

Die zwölf besten Sortenvertreter der<br />

beliebten weißen Rebsorte<br />

26 SERIE: AM STROME<br />

Weinkultur am Duero<br />

38 DIE KULINARISCHE WELT<br />

EINES BESSERMACHERS<br />

Hans Kilger im Porträt<br />

48 JUNGE GIPFELSTÜRMER<br />

Deutschlands Winzernachwuchs<br />

58 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

Château Margaux im Porträt<br />

64 »DAS GLAS MUSS<br />

FUNKTIONAL SEIN«<br />

Georg Riedel im Interview<br />

68 WARUM WHISKY NICHT GLEICH<br />

WHISKEY IST<br />

<strong>Falstaff</strong> klärt auf<br />

76 LEBENSWASSER VON DER<br />

GRÜNEN INSEL<br />

Der Boom der irischen Whiskeyszene<br />

GOURMET<br />

90 GOURMET-NOTIZEN<br />

Gourmet-Chefredakteur Philipp<br />

Elsbrock stellt kulinarische News vor<br />

132 SERIE: CORTIS<br />

KÜCHENZETTEL<br />

Das originale Aphrodisiakum<br />

134 AUF DEN LAIB GESCHNEIDERT<br />

Auf der Suche nach dem<br />

besten Bergkäse<br />

140 URLAUB FOREVER!<br />

Kulinarische Erinnerungen für<br />

zu Hause<br />

144 SOMMER OHNE ENDE<br />

Drei Top-Rezepte für den<br />

Ausklang des Sommers<br />

152 GANZ GROSSES KINO<br />

Erlebnisgastronomie auf Spitzenniveau<br />

kennt keine Grenzen<br />

162 SAFTIGER BESTSELLER AUS<br />

FLEISCH & BLUT<br />

Die besten Steak-Ketten<br />

168 SERIE: RESTAURANT-<br />

MILLIONÄRE<br />

Nobuyuki Matsuhisa<br />

172 WELTREISE AN EINEM TAG<br />

Stadtporträt Berlin<br />

185 SIXPACK<br />

Sechs Restaurants im Test<br />

190 INTERNATIONAL HOTSPOT<br />

»bu:r«, Mailand<br />

EXTRA: LIVING<br />

197 INTRO<br />

198 EDITOR’S NOTEBOOK<br />

Angelika Rosam präsentiert die<br />

Highlights aus dem Design-Kosmos<br />

200 DESIGNERS TO WATCH<br />

Schwedisches Interior<br />

202 STATEMENT COFFEETABLES<br />

Hingucker Couchtisch<br />

206 DAS SPIEL VON HOLZ UND STAHL<br />

Einrichtungsexperte Martin Wetscher<br />

über moderne Designerküchen<br />

210 PLATTEN-SPIELE<br />

Ausdrucksstarke Teller<br />

212 WASSER MARSCH!<br />

Farbenfrohe Tumbler-Gläser<br />

REISE<br />

214 TRAVEL-NOTIZEN<br />

Online-Chefredakteur Bernhard<br />

Degen präsentiert seine Reise-Highlights<br />

216 DIE SCAMPIBUCHT<br />

Eine Reise an die Kvarner-Bucht<br />

DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 27. 11. <strong>2019</strong><br />

172<br />

Berlin bleibt dank<br />

internationaler<br />

Einflüsse die<br />

deutsche Foodie-<br />

Hauptstadt.<br />

168<br />

Er ist einer der<br />

berühmtesten<br />

Japaner der<br />

Welt: Starkoch<br />

Nobuyuki<br />

Matsuhisa.<br />

226 LONG WEEKEND<br />

NEAPEL<br />

104<br />

Tipps für ein perfektes<br />

Solor apicias persperfe rum que<br />

voluptatis Wochenende dol uptam harum<br />

JOURNAL<br />

192 DELI-GENUSS-<br />

PARTNER<br />

236 MIT BESTER<br />

EMPFEHLUNG<br />

240 VINOTHEKEN<br />

270 EVENTS<br />

TASTING<br />

242 SHORTLIST<br />

244 LAGREIN TROPHY<br />

248 GIORGIO PRIMA<br />

250 DOURO-WEINE<br />

262 GROSSE GEWÄCHSE<br />

268 PENFOLDS<br />

Fotos: Konrad Limbeck, Nobu Restaurant Group, Getty Images<br />

8 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6060630217093033732.indd 8 01.10.19 12:34


BRING EXCEPTIONAL<br />

TO THE EVERYDAY<br />

92<br />

Punkte<br />

TASTING<br />

<strong>2019</strong><br />

T H E L A N D O F<br />

www.vinalosvascos.com<br />

Exklusiv-Importeur für Deutschland:<br />

www.cwdwein.de<br />

document7926553736137658823.indd 000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 93 30.09.19 26.09.19 16:23 12:08


Wein-Chefredakteur<br />

ULRICH SAUTTER<br />

WEIN<br />

CHRISTMANN &<br />

KAUFFMANN<br />

Mathieu Kauffmann (im<br />

Bild rechts), <strong>Falstaff</strong>-<br />

»Winzer des Jahres« <strong>2019</strong><br />

und Ende August überraschend bei<br />

von Buhl ausgeschieden, hat gemeinsam<br />

mit Steffen Christmann und<br />

dessen Tochter Sophie ein Sektgut<br />

gegründet. VDP-Präsident Christmann<br />

konnte erst vor Kurzem zwölf<br />

Hek tar Weinberge von einem anderen<br />

Gimmeldinger Weingut pachten.<br />

Diese Rebflächen sollen komplett<br />

auf biodynamische Bewirtschaftung<br />

umgestellt werden und der Sektproduktion<br />

dienen. Christmann &<br />

Kauffmanns erster »Early Release«-<br />

Sekt ist für das Jahr 2021 angekündigt.<br />

Kauffmann wird allerdings erst<br />

ab Frühjahr 2020 operativ tätig<br />

werden. Dem Vernehmen nach sondiert<br />

er derzeit noch ein weiteres<br />

Engagement mit einem namhaften<br />

Partner. weingut-christmann.de<br />

ALOIS + MANFRED =<br />

WERMUT »ALFRED«<br />

Zwei Veteranen aus <strong>Österreich</strong>s Gourmetszene<br />

machen gemeinsame Sache: Der<br />

Winzer Manfred Tement und Alois Gölles,<br />

bekannt für Essige und Brände, produzieren<br />

gemeinsam den Wermut »Alfred«. Tement<br />

liefert die Grundweine, Gölles Ansätze,<br />

Auszüge und Weinbrände. goelles.at<br />

CHIANTI DARF JETZT<br />

SÜSSER SCHMECKEN<br />

Das Consorzio Vino Chianti hat eine Veränderung<br />

im Produktionsdisziplinar bekannt<br />

gegeben: Mit Beginn des Jahrgangs <strong>2019</strong><br />

darf Chianti DOCG bis zu neun Gramm<br />

Restzucker enthalten – also gleich viel wie<br />

ein trockener Riesling. Ob das dem Sangiovese<br />

steht? consorziovinochianti.it<br />

REIFEKELLER BEI<br />

SPANIER UND GILLOT<br />

Carolin Spanier-Gillot und H. O. Spanier nehmen<br />

in diesen Tagen einen unterirdischen<br />

Reifekeller zur Lagerung von Late-Release-<br />

Weinen in Betrieb. Beim Bau kamen weder<br />

Stahl noch chemischer Beton zum Einsatz –<br />

das Raumklima soll einem Naturkeller<br />

ähneln. kuehlingandbattenfeld.com<br />

10 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document964039025788598312.indd 10 01.10.19 14:04


NOTIZEN<br />

»Eine meiner ersten<br />

Amtshandlungen wird sein,<br />

mit der U21 nach Israel<br />

zu reisen.«<br />

FRITZ KELLER Winzer und neuer DFB-Präsident<br />

KELLER FOR PRESIDENT<br />

Als Winzer und Gastronom hat Fritz Keller aus<br />

Oberbergen alles erreicht, was man erreichen<br />

kann. Und auch als Präsident des SC Freiburg<br />

steht der 62-Jährige in hohem Ansehen. Jetzt<br />

wurde er ohne Gegenstimme zum Präsidenten<br />

des skandalgeschüttelten Deutschen Fußballbunds<br />

gewählt. Ein Winzer an der Spitze eines<br />

Fußballverbands – das ist weltweit Premiere.<br />

LENNY KRAVITZ GESTALTET<br />

FÜR DOM PÉRIGNON<br />

Lenny Kravitz, weltbekannter Musiker und<br />

Fotokünstler, hat für den Dom Pérignon<br />

2008 und den Rosé 2008 ein Etikett entworfen,<br />

das die beiden Champagner in eine<br />

Limited Edition verwandelt. Die Flaschen<br />

dürften zu einem begehrten Objekt für<br />

Liebhaber und Sammler werden, erhältlich<br />

sind sie ab November. clos19.com<br />

Fotos: Ian Ehm, www.medienagenten.de, Shutterstock, Patrick Seeger/dpa/picturedesk.com, Thomas Alexander Photography, Moet Hennessy, beigestellt<br />

TAITTINGER<br />

GLAUBT AN UK<br />

Vor zwei Jahren legte<br />

Familie Taittinger 20 Hektar<br />

Reben in Kent in Südostengland<br />

an. Nun hat<br />

sie weitere 8,5 Hektar<br />

bepflanzt. »In UK wird<br />

man auch nach dem Brexit<br />

Champagner trinken,<br />

und unsere englischen<br />

Schaumweine werden<br />

ebenso ihren Markt finden«,<br />

so Vitalie Taittinger<br />

im Gespräch mit <strong>Falstaff</strong>.<br />

domaineevremond.com<br />

SCHWEFELFREI IM SUPERMARKT<br />

Wein ohne Schwefelzusatz scheint auf dem Weg in die Mitte des<br />

Weinmarkts zu sein, zumindest in Frankreich. Die Supermarktkette<br />

Carrefour jedenfalls bringt nun zu ihren herbstlichen Aktionswochen<br />

»Foires aux Vins« einen 2018er Bio-Bordeaux ohne Schwefelzusatz in<br />

die Regale. Da ungeschwefelter Wein empfindlich auf Lagerungsbedingungen<br />

reagiert, muss Carrefour wohl davon überzeugt sein, dass<br />

die Bestände nach den Aktionswochen aus den Regalen geräumt sein<br />

werden. Der Preis liegt bei erstaunlich niedrigen € 5,50 pro Flasche.<br />

SÄUERUNG FÜR <strong>2019</strong>ER<br />

MOST UND WEIN GESTATTET<br />

Das zweite Jahr in Folge haben die Aufsichtsbehörden<br />

der Weinbau-Bundesländer<br />

das Ansäuern von Most und Wein<br />

gestattet. Das Säuern mit Weinsäure verhindert<br />

nach heißen Sommern, dass die<br />

Weine plump schmecken oder gar mikrobiologische<br />

Probleme auftreten.<br />

DEUTSCHE REBFLÄCHE IST<br />

WEITER IM WACHSEN BEGRIFFEN<br />

Im Jahr <strong>2019</strong> ist Deutschlands Rebfläche<br />

um 305 Hektar gewachsen. Der<br />

Löwenanteil entfällt auf Rheinhessen<br />

(143 Hektar). Um jeweils fünf Hektar<br />

wuchs der Weinbau in Niedersachsen,<br />

Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern<br />

und Schleswig-Holstein. ble.de<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

11<br />

document964039025788598312.indd 11 01.10.19 14:05


wein / TOP-CHARDONNAY<br />

CHARDONNAY-<br />

TR ÄUME<br />

Foto: Gordon Monton<br />

12 falstaff okt-nov <strong>2019</strong><br />

document3600826291014160595.indd 12 01.10.19 12:39


Chardonnay ist die beliebteste weiße Qualitätsrebsorte der Welt und wird rund<br />

um den Globus kultiviert. Wer aber macht die ausdrucksstärksten Weine?<br />

Unsere Weinexperten haben die besten zwölf Sortenvertreter ausgemacht:<br />

Dieses delikate Dutzend sollte man einmal im Leben getrunken haben.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

MITARBEIT BENJAMIN HERZOG, OTHMAR KIEM, ULRICH SAUTTER UND DOMINIK VOMBACH<br />

AUS ALLER WELT<br />

Foto: Gordon Monton<br />

In Argentinien reifen die<br />

besten Chardonnays<br />

mitunter auf 1500 Metern<br />

Seehöhe. Prädikat frisch<br />

und delikat.<br />

okt-nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

13<br />

document3600826291014160595.indd 13 01.10.19 12:39


wein / TOP-CHARDONNAY<br />

ITALIEN<br />

CHARDONNAY LÖWENGANG ALOIS LAGEDER, SÜDTIROL<br />

Im Jahr 1984 füllte Alois Lageder seinen<br />

ersten Chardonnay Löwengang ab –<br />

und war damit ein Pionier. Chardonnay<br />

reinsortig ausgebaut, noch dazu im Barrique,<br />

das gab es damals außerhalb Frankreichs<br />

kaum. Anfang der 1980er-Jahre war<br />

es um das Image des Südtiroler Weins nicht<br />

zum Besten bestellt. Gut die Hälfte der<br />

Weinberge war mit Vernatsch-Reben bepflanzt,<br />

aus denen Weine wie Kalterersee<br />

oder St. Magdalener gewonnen werden.<br />

Nach dem frühen Tod seines Vaters übernahm<br />

der junge Alois Lageder den Betrieb.<br />

Anfang der 1980er-Jahre lernte er Robert<br />

Mondavi, den Qualitätspionier aus dem kalifornischen<br />

Napa Valley, kennen – eine Begegnung,<br />

die nachhaltigen Eindruck hinterließ.<br />

Warum, so überlegte Alois Lageder,<br />

nicht auch in Südtirol Weine von internationalem<br />

Format erzeugen? Dass das mit<br />

dem heimischen Vernatsch nicht möglich<br />

war, wurde ihm rasch klar. Es war die Zeit,<br />

in der Chardonnay und Cabernet das Maß<br />

aller Dinge waren. Sein Vater hatte 1934<br />

den Ansitz Löwengang Margreid südlich<br />

von Bozen erworben. Die kalkhaltigen Böden<br />

erschienen ideal für Weißweine, und<br />

Mitte der 1970er-Jahre wurde ein Weinberg<br />

mit Chardonnay bepflanzt. Diese Trauben<br />

bildeten die Grundlage für den neuen Spitzenweißwein.<br />

Nach einigen Proben erschien<br />

mit dem Jahrgang 1984 der erste Chardonnay<br />

Löwengang, heute ein großer Klassiker<br />

am Weißweinhimmel.<br />

Empfohlene Jahrgänge:<br />

2016, 2015, 2010, 2009, 2004<br />

Bezug: wagners-weinshop.com, € 44,–<br />

Der Löwengang<br />

von Winzerlegende<br />

Alois Lageder aus<br />

Südtirol ist Italiens<br />

Chardonnay-<br />

Legende<br />

schlechthin.<br />

Fotos: Gianni Bodini, Gregor Khuen Belasi, Shutterstock, beigestellt<br />

14 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3600826291014160595.indd 14 01.10.19 12:39


FRANKREICH | BURGUND<br />

CHEVALIER-MONTRACHET GRAND CRU<br />

DOMAINE D’AUVENAY (LEROY)<br />

Lalou Bize-Leroy ist die unumstrittene<br />

Doyenne des Burgund. Ihrer Familie<br />

gehören 50 Prozent der legendären<br />

Domaine de la Romanée-Conti, wo ihre<br />

Tochter heute eine der beiden Geschäftsführerinnen<br />

ist. Bize-Leroy leitet das Haus Leroy<br />

(Domaine und Handelshaus) und hat sich<br />

über die Jahre noch eine winzige biodynamisch<br />

geführte Domaine namens d’Auvenay<br />

aufgebaut. Das Anwesen etwas außerhalb<br />

von Saint-Romain war früher ein Jagdhaus,<br />

hier wohnte Bize-Leroy gemeinsam mit ihrem<br />

Gatten Marcel. Unter dem Etikett werden nur<br />

handverlesene Village-, Premier-Cru- und<br />

Grand-Cru-Weine erzeugt, in die diese weitgereiste<br />

Winzerin all ihr Wissen und ihre Passion<br />

steckt. Seit 1990 ist sie – abgesehen von<br />

einem japanischen Investor – Alleinbesitzerin<br />

von d’Auvenay und hat durch Ankäufe von<br />

kleinen, aber feinsten Weingärten ihre Fläche<br />

auf insgesamt fast vier Hektar, darunter fünf<br />

Grands Crus, erweitert. Ihr Juwel sind die<br />

0,163 Hektar im Grand Cru Chevalier-<br />

Montrachet, die sie bereits 1992 von Jean-<br />

Michael Chatron erwerben konnte. Die<br />

Mengen, die von diesem Wein erzeugt<br />

werden, sind mikroskopisch, seine Preise<br />

astronomisch. Und wenn auch nur<br />

die wenigsten Weinfreunde je eine Flasche<br />

zu Gesicht bekommen werden, es<br />

ändert nichts: Dieses ultrarare Chardonnay-Elixier<br />

ist nicht zu toppen.<br />

Empfohlene Jahrgänge:<br />

2016, 2015, 2010, 2008, 2002, 1999<br />

Bezug: hedonism.co.uk, € 7340,– (2011)<br />

Lalou Bize-Leroy ist eine<br />

Verfechterin der Biodynamie<br />

der ersten Stunde.<br />

Fotos: Gianni Bodini, Gregor Khuen Belasi, Shutterstock, beigestellt<br />

FRANKREICH | CHABLIS<br />

CHABLIS CLOS GRAND CRU, DOMAINE FRANÇOIS RAVENEAU<br />

Die Grands Crus von Chablis erheben sich direkt im Norden<br />

der Chardonnay-Metropole.<br />

Empfohlene Jahrgänge:<br />

2017, 2014, 2012, 2010, 2008, 20<strong>07</strong><br />

Bezug: fohringer.at, € 903,50 (2016)<br />

Mit einer Gesamtfläche von<br />

28,39 Hektar ist der Grand Cru<br />

Les Clos der größte der insgesamt<br />

sieben Grands Crus in Chablis, die ein<br />

geschlossenes Band auf den Hängen im Norden<br />

der Stadt bilden. Das Terroir ist sehr<br />

kalkreich und besteht aus einem Unterboden<br />

aus Kalkstein und Marmor. Die Lage Les<br />

Clos bildet den historischen Ausgangspunkt<br />

dieser Appellationen, hier haben die Zisterziensermönche<br />

vor Jahrhunderten mit dem<br />

Weinbau in Chablis begonnen. Von hier kommen<br />

bis heute die ausdrucksstärksten Weine,<br />

und der Clos von Raveneau zählt zu den<br />

begehrtesten Weißweinen Frankreichs. Jean-<br />

Marie Raveneau verfügt über keine zehn<br />

Hektar, wovon rund 1,9 Hektar als Grands<br />

Crus klassifiziert sind. Am Les Clos sind es<br />

0,54 Hektar, im Blanchot 0,6 Hektar und<br />

vom Valmur Grand Cru stattliche 0,75 Hektar.<br />

Kein Wunder, dass das Weingut über keine<br />

Homepage, ja nicht mal über eine E-Mail-<br />

Adresse verfügt; die Weine werden mehr oder<br />

weniger unter der Hand verkauft und sind oft<br />

nur über Auktionen verfügbar. Seit 2010 hat<br />

Tochter Isabelle gemeinsam mit ihrem Cousin<br />

Maxime Schritt für Schritt die Verantwortung<br />

für dieses Weinjuwel übernommen.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

15<br />

document3600826291014160595.indd 15 01.10.19 12:39


wein / TOP-CHARDONNAY<br />

Hoch hinaus muss man für den Chardonnay<br />

White Stones von Catena Zapata, der weit<br />

jenseits der 1000-Meter-Zone wächst.<br />

ARGENTINIEN<br />

CHARDONNAY WHITE STONES & BONES<br />

BODEGA CATENA ZAPATA, ARGENTINIEN<br />

Seit über hundert Jahren hat die Familie<br />

Catena Zapata, heute geführt von Dr.<br />

Laura Catena, im argentinischen Weinbau<br />

eine führende Rolle inne. Wenn die<br />

Rede auf Wein aus Argentinien kommt, dann<br />

denkt der Weinliebhaber an stoffige Rotweine,<br />

allen voran an Malbec. Unter besonderen<br />

Bedingungen wachsen hier aber<br />

auch herausragende Weißweine.<br />

So wie im Adrianna Vineyard,<br />

dem Kronjuwel der Catena-Zapata-<br />

Rebberge. Dieser Grand Cru liegt in der Region<br />

Tupungato, genauer gesagt in Gualtallary,<br />

das momentan als die angesagte Herkunft<br />

für argentinische Spitzenweine gilt. Hier<br />

oben auf fast 1500 Meter Seehöhe sind<br />

die Temperaturen deutlich kühler, und so<br />

wundert es wenig, dass die Weine hier<br />

zwar komplex und dicht, aber auch<br />

frisch und delikat ausfallen.<br />

Der komplexe White Stones Chardonnay<br />

kommt aus einem Terroir,<br />

das aus einem 2,5 Hektar großen<br />

steinigen, ehemaligen Flussbett<br />

gebildet wird, während der lebendige<br />

White Bones Chardonnay auf<br />

Böden mit Kalksteinbrocken auf 2,2<br />

Hektar wächst. Diese hocheleganten<br />

Weine werden von vielen Kritikern<br />

als die besten Chardonnays Argentiniens<br />

bezeichnet. Am besten beide<br />

probieren und sich an den unterschiedlichen<br />

Nuancen erfreuen.<br />

Empfohlene Jahrgänge:<br />

2016, 2015 2013, 2011, 2010, 2009<br />

Bezug: hawesko.de, € 59,90<br />

catenawines.com<br />

USA<br />

CHARDONNAY THE JUDGE<br />

KONGSGAARD WINE<br />

Maggie und John Kongsgaard, die<br />

beide in fünfter Generation aus<br />

dem Napa Valley stammen,<br />

pflanzten ihren kleinen, felsigen The Judge<br />

Vineyard im Osten des Ortes Napa in den<br />

frühen 1990er-Jahren. Seine ersten Weine<br />

präsentierte das Familienweingut mit dem<br />

Jahrgang 1996. Die Weine entstehen in einem<br />

kleinen unterirdischen Keller, der in<br />

Atlas Peak direkt ins Vulkangestein gegraben<br />

wurde, ihre Art zu vinifizieren entspricht<br />

der Methode der möglichst geringsten<br />

Intervention. John Kongsgaard<br />

ist ein großer Bewunderer der besten<br />

Weißweine aus dem Burgund, dort hat er<br />

auch die eine oder andere Idee in der<br />

Weinbereitung entlehnt, wie zum Beispiel<br />

die bis in das zweite Reifejahr ausgedehnte<br />

Lagerung des Chardonnays auf der<br />

Hefe. The Judge ist heute längst zur Legende<br />

geworden. Die Produktion dieses<br />

Meisterwerks liegt bei jährlich rund<br />

3000 Flaschen. Um ihn für rund 200 Dollar<br />

zu beziehen, muss man es auf die Mailingliste<br />

schaffen.<br />

Empfohlene Jahrgänge: 2017, 2016, 2015,<br />

2013, 2009, 20<strong>07</strong>, 2004, 2003<br />

Bezug: Auktion<br />

kongsgaardwine.com<br />

John Kongsgaard hat im<br />

Cabernet-Sauvignon-<br />

Paradies Napa Valley ein<br />

Chardonnay-Monument<br />

errichtet.<br />

Fotos: Clay McLachlan, beigestellt<br />

16 falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3600826291014160595.indd 16 01.10.19 12:40


AUSTRALIEN<br />

GIACONDA ESTATE VINEYARD CHARDONNAY<br />

Fotos: Clay McLachlan, beigestellt<br />

R<br />

ick Kinzbrunner, ein Maschinenbau-Ingenieur,<br />

kaufte einst 1982<br />

Land am Hangfuß der Victorian<br />

Alps bei Beechworth. Dort legte er auf<br />

einem nach Süden ausgerichteten Abhang,<br />

also auf der von der Sonne abgewandten<br />

Seite, seinen Chardonnay-<br />

Rebgarten an.<br />

Auf rund 400 Metern Seehöhe stehen die<br />

Reben auf einem mageren Lehmboden mit<br />

Granitverwitterungsmaterial auf Schotter<br />

und Kalkuntergrund. Auf ganzen vier Hektar<br />

entstehen im Giaconda Estate Vineyard<br />

jährlich maximal 2500 Kisten. Die von<br />

Hand geernteten Trauben werden in französischen<br />

Barriques vergoren und gereift,<br />

wobei nur 30 Prozent der Fässer neu sind.<br />

In einem unterirdischen Granitfelsenkeller<br />

reift der Wein für 20 Monate heran. Das<br />

Ergebnis ist eine australische Wein-Ikone,<br />

die bereits seit der Premiere 1986 eine<br />

unglaubliche Serie von Spitzenjahrgängen<br />

erbracht hat.<br />

Nur in den Jahren 2003 und 2009 wurde<br />

der Giaconda Estate Vineyard Chardonnay<br />

nicht erzeugt. Seit dem Jahr 2013 wird der<br />

Wein ausschließlich mit Drehverschluss<br />

angeboten.<br />

Empfohlene Jahrgänge:<br />

2013, 2010, 2008, 2004, 1997<br />

Bezug: weinamlimit.de,<br />

aktueller Jahrgang 2017, € 109,–<br />

giaconda.com.au<br />

Rick Kinzbrunner hat für<br />

seine Chardonnay-Fässer<br />

einen eigenen Keller in den<br />

harten Granit geschlagen.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

17<br />

document3600826291014160595.indd 17 01.10.19 12:40


wein / TOP-CHARDONNAY<br />

ÖSTERREICH<br />

CHARDONNAY RIED PÖSSNITZBERG<br />

ALTE REBEN G STK ERWIN SABATHI,<br />

LEUTSCHACH, SÜDSTEIERMARK<br />

Im Jahr 2016 wählte <strong>Falstaff</strong> Erwin Sabathi<br />

zum »Winzer des Jahres«. Einer der<br />

Gründe dafür war sein Händchen für die<br />

Rebsorte Chardonnay. Der Pössnitzberg in der<br />

Südsteiermark liegt aus erdgeschichtlicher<br />

Sicht im südweststeirischen Meeresteilbecken.<br />

Hier entstanden vor etwa 16 Millionen Jahren<br />

teilweise bis zu mehrere 1000 Meter mächtige<br />

marine Ablagerungen. Merkmale dieser kargen<br />

und stark kalkhaltigen Böden, genannt<br />

Opok, sind der humose Oberboden und das<br />

feste Sedimentgestein. Warme Aufwinde aus<br />

den slowenischen Tälern treffen hier auf kühle<br />

Luftströme der westlich gelegenen Koralpe.<br />

Die großen Temperaturunterschiede bewirken<br />

eine würzige und vielfältige Aromenausbildung.<br />

Die penibel selektionierten Trauben<br />

kommen von einer nach Süden ausgerichteten<br />

Kessellage mit bis zu 75 Prozent Hangneigung,<br />

werden von Hand gelesen, mit Naturhefen<br />

spontan vergoren und 18 Monate in kleinen<br />

Eichenholzfässern ausgebaut. Der Chardonnay<br />

Alte Reben vom Pössnitzberg ist als<br />

Große STK Ried klassifiziert, fein mineralisch,<br />

am Gaumen enorm salzig mit straffer Struktur<br />

und weist eine hohe Langlebigkeit auf.<br />

Wer zu diesem Wein noch eine potenzielle<br />

Steile Hügel mit Rebzeilen in Falllinie sind<br />

das Markenzeichen der südsteirischen<br />

Toplagen wie der Ried Pössnitzberg.<br />

Steigerung sucht, sucht nach dem grandiosen<br />

Chardonnay Ried Pössnitzberger Kapelle,<br />

dem rarsten Wein in Sabathis Angebot. Die<br />

Suche lohnt sich: Noch »mehr« Chardonnay<br />

hat die Alpenrepublik aktuell nicht zu bieten.<br />

Empfohlene Jahrgänge; 2011, 2013, 2015,<br />

2016 und 2017 (Kapelle 2015, 2017)<br />

Bezug: sabathi.com, € 53,40<br />

DEUTSCHLAND<br />

CHARDONNAY MINERAL TROCKEN, FRIEDRICH BECKER,<br />

SCHWEIGEN, PFALZ<br />

Die Trauben für den<br />

Chardonnay ernten Fritz<br />

Becker sen. und jun. bei<br />

Schweigen auf deutscher<br />

sowie Elsässer Seite<br />

des Bergs.<br />

In Deutschland erhielt der Chardonnay<br />

erst 1991 seine Sortenzulassung – dementsprechend<br />

stehen heute viele Reben<br />

in den Weinbergen, die Anfang der 1990er-<br />

Jahre gepflanzt wurden. Allerdings gibt es<br />

hier und da auch ältere Bestände, denn vor<br />

allem entlang der deutsch-französischen<br />

Landesgrenze hatten findige Winzer auch<br />

schon vor 1991 Chardonnay-Reben im<br />

kleinen Grenzverkehr ins Land gebracht<br />

und die ausgepflanzten Anlagen dann als<br />

Weißburgunder oder Auxerrois deklariert.<br />

Seit die Chardonnay-Bestände ein gewisses<br />

Alter erreicht haben, also etwa seit Beginn<br />

der 2010er-Jahre, hat deutscher Chardonnay<br />

qualitativ einen enormen Aufschwung<br />

genommen. Wie im Burgund, sind es vor<br />

allem Kalkböden, in denen die Sorte einen<br />

kraftvoll-mineralischen Ausdruck erhält.<br />

Die Suche nach »Kühle« und Stoffigkeit<br />

motiviert vor allem die junge Winzergeneration<br />

zu einem Chardonnay-Stil, der nachgerade<br />

bissig ausfällt und den Weinen ein<br />

großes Reifevermögen garantiert.<br />

Empfohlene Jahrgänge:<br />

2017, 2016, 2015, 2013, 2010<br />

Bezug: friedrichbecker.de, € 42,–<br />

Fotos: Weingut Erwin Sabathi, beigestellt<br />

18 falstaff okt-nov <strong>2019</strong><br />

document3600826291014160595.indd 18 01.10.19 12:40


Exklusives Anbaugebiet Holsthum bei Bitburg im Naturpark Südeifel<br />

So gut kann<br />

Bier schmecken.<br />

Andreas Dick,<br />

Hopfenbauer für Bitburger<br />

Kennen Sie das Geheimnis des Bitburger Siegelhopfens?<br />

Heimischer Hopfen aus Holsthum bei Bitburg!<br />

Bei Bitburger verpflichten wir uns seit über 200<br />

Jahren zu bester Qualität. Das Einlösen dieses<br />

Qualitätsversprechens macht unser Bier<br />

unverwechselbar und seinen Geschmack<br />

einzigartig. Deshalb kaufen wir<br />

ausschließlich Rohhopfen aus der<br />

Hallertau in Bayern, eines der<br />

größten zusammenhägenden<br />

Hopfenanbaugebiete der Welt<br />

und aus Holsthum bei Bitburg<br />

im Naturpark Südeifel. Diese<br />

Siegelhopfen wählen wir nach<br />

unseren Qualitätsanforderungen aus<br />

und unterziehen sie einer anspruchsvollen<br />

Güteprüfung vor Ort. Denn für unsere<br />

Bitburger Hopfenrezeptur verwenden wir<br />

nur die für uns besten Hopfensorten. Ganz<br />

besonders stolz sind wir auf den Bitburger<br />

Siegelhopfen, der nur wenige Kilometer<br />

von der Brauerei entfernt von der<br />

Hopfenbauerfamilie Dick mit großer<br />

Sorgfalt und jahrzehntelanger<br />

Erfahrung angepflanzt wird<br />

und ausschließlich von uns<br />

für unsere Biere verwendet<br />

wird. Die besondere Komposition<br />

aus Hallertauer und<br />

Bitburger Siegelhopfen, unserer<br />

Naturhefe und unserem Tiefenwasser<br />

verleiht Bitburger seinen feinherben<br />

Charakter und seinen einzigartigen<br />

Geschmack. Und deshalb: Bitte ein Bit.<br />

Erfahren Sie, was den Bitburger Geschmack so einzigartig macht: www.bitburger.de<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd Bitb_Siegelhopfen_2018_<strong>Falstaff</strong>_Mag_DE_Landkarte_233x300+3.indd 3 1 16.09.19 13:44 13:03


wein / TOP-CHARDONNAY<br />

Hoch türmen sich die Berge<br />

über den Weingärten im Kanton<br />

Graubünden in der Ostschweiz.<br />

SCHWEIZ<br />

GANTENBEIN CHARDONNAY<br />

FLÄSCH, GRAUBÜNDEN<br />

Martha und Daniel Gantenbein<br />

produzieren in ihrem Bündner<br />

Weingut nur drei Weine, darunter<br />

einen mineralischen Chardonnay von<br />

Weltformat, der regelmäßig unter den besten<br />

Weinen der Schweiz zu finden ist. Die<br />

ersten Chardonnay-Stöcke pflanzten sie<br />

im Jahr 1988. Damals nur 15 Are, weil<br />

die Rebsorte in Graubünden zu diesem<br />

Zeitpunkt nur mit Sonderzulassung<br />

gepflanzt werden durfte.<br />

Mittlerweile umfasst die Chardonnayfläche,<br />

verteilt auf mehrere Parzellen,<br />

knapp 1,6 Hektar. Die Bedingungen könnten<br />

kaum besser sein, denn die Rebberge<br />

liegen in etwa auf demselben Breitengrad<br />

wie die besten Lagen des Burgund und<br />

zeichnen sich durch einen hohen Kalkanteil<br />

im Boden aus. Für Daniel Gantenbein<br />

ist besonders der Lesezeitpunkt des Chardonnay<br />

wichtig, denn bei den klimatischen<br />

Bedingungen im Bünderland können<br />

zwei Tage durchaus ein Volumenprozent<br />

Alkohol mehr ausmachen.<br />

Vergoren wird im Holzfass, wobei der<br />

Neuholzanteil bei maximal 50 Prozent<br />

liegt, anschließend reift der Wein bis zur<br />

Ernte im nächsten Jahr auf der Hefe. Die<br />

knapp 7000 produzierten Flaschen sind<br />

regelmäßig ausverkauft.<br />

Empfohlene Jahrgänge:<br />

2015, 2012, 2010, 2009, 2008<br />

Bezug: weinamlimit.de,<br />

aktueller Jahrgang 2017, € 109,–<br />

Fotos: Ralpf Feiner, beigestellt<br />

20 falstaff okt-nov <strong>2019</strong><br />

document3600826291014160595.indd 20 01.10.19 12:40


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 24.09.19 12:21


wein / TOP-CHARDONNAY<br />

Andrea und Chris Mullineux ist mit dem Leeu<br />

Passant Chardonnay Stellenbosch ein echter<br />

Coup gelungen.<br />

SÜDAFRIKA<br />

LEEU PASSANT STELLENBOSCH CHARDONNAY<br />

Mullineux & Leeu ist eine Kooperation<br />

zwischen dem bekannten<br />

und hochdekorierten Winzerpaar<br />

An drea und Chris Mullineux aus dem<br />

Swartland und Analjit Singh, einem indischen<br />

Milliardär. Die Trauben für diesen<br />

Wein kommen von ausgewählten, kühlen<br />

Parzellen vom Helderberg Mountain, genauer<br />

gesagt aus der hoch gelegenen<br />

Elandskloof-Appellation, wo die Reben auf<br />

tiefen Lehmböden wachsen. Dieser Wein<br />

wurde <strong>2019</strong> bereits im Platter’s Guide, dem<br />

wichtigsten Weinführer Südafrikas, zum<br />

»Chardonnay of the Year« gewählt. Das<br />

minimalistische Winemaking verzichtet auf<br />

Reinzuchthefen, Enzyme, Tannine und<br />

übermäßigen Einsatz von neuem Holz,<br />

beim Chardonnay Stellenbosch sind es<br />

ganze 30 Prozent. Der Wein ist geprägt von<br />

balancierter Intensität, toller Struktur, Frische<br />

und aromatischer Komplexität. Ein<br />

zugegebenerweise noch junges Projekt,<br />

aber eines, das sich mit Sicherheit zu verfolgen<br />

lohnt. Schon jetzt i st klar: Hier<br />

wurde der südafrikanische Chardonnay<br />

auf ein neues, zuvor noch nie erreichtes<br />

Niveau gehoben.<br />

Empfohlene Jahrgänge: 2016, 2015<br />

Bezug: weinamlimit.de,<br />

aktueller Jahrgang 2016, € 64,–<br />

mlfwines.com<br />

CHILE<br />

CHARDONNAY LAS PIZARRAS<br />

ACONCAGUA COSTA<br />

ERRÁZURIZ, CHILE<br />

Errázuriz erzeugt seinen<br />

Chardonnay in der neuen<br />

Don-Maximiano-Kellerei.<br />

Seit Jahren erforschen Eduardo Chadwick<br />

und Francisco Baettig die kühleren,<br />

küstennahen Terroirs von<br />

Aconcagua, die von Schieferböden geprägt<br />

sind. Mit dem Weinberg Las Pizarras wurde<br />

ein idealer Standort für weiße sowie rote<br />

Burgundersorten gefunden, und beginnend<br />

mit dem Jahrgang 2014 werden dort Trauben<br />

gewonnen, die im besten Chardonnay<br />

Chiles resultieren. Der Wein wird ganztraubengepresst<br />

und spontan in kleinen französischen<br />

Eichenfässern vergoren, der weitere<br />

Ausbau erfolgt sehr behutsam, um den speziellen<br />

Terroireindruck nicht durch zu viele<br />

Holznuancen zu verschleiern. In der Regel<br />

werden für den Las Pizarras nicht mehr als<br />

20 Prozent neues Holz verwendet. So entsteht<br />

ein sehr straffer Stil, der nicht durch<br />

tropische Fruchtaromen oder cremige Buttrigkeit<br />

auffällt, sondern ein extrem präziser,<br />

salzig-mineralischer Wein mit einer animie­<br />

renden Säurestruktur und nussig-floralen<br />

Anklängen ist. Im Laufe der letzten fünf<br />

Jahre wurde die Produktion mehr als verdoppelt,<br />

vom aktuellen Jahrgang 2018<br />

waren es immerhin schon etwas mehr als<br />

6500 Flaschen. Gut so, denn nach diesem<br />

kometenhaften Aufstieg und dank 98 Parker-Punkten<br />

für 2017 ist Las Pizarras weltweit<br />

gesucht.<br />

Empfohlene Jahrgänge:<br />

2018, 2017, 2016, 2015, 2014<br />

Bezug: schlumberger.de (auf Anfrage)<br />

moevenpick-wein.com, CHF 75,– (ca. € 68,–)<br />

(2017), errazuriz.com<br />

Fotos: Tasha Seccombe Photography,, Jorge Guy Wenborne Hyghe, beigestellt<br />

22 falstaff okt-nov <strong>2019</strong><br />

document3600826291014160595.indd 22 01.10.19 12:40


Scalable Capital<br />

entdecken<br />

ETF-basiert und persönlich. Lernen Sie Deutschlands führende digitale<br />

Vermögensverwaltung kennen und treffen Sie unsere Investment-Spezialisten<br />

in Berlin, Hamburg, München, Köln oder Frankfurt.<br />

Buchen Sie jetzt Ihren individuellen Termin:<br />

• www.scalable.capital/kundengespraech<br />

• 089 380 380 67<br />

• service@scalable.capital<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 09.09.19 16:33


wein / TOP-CHARDONNAY<br />

NEUSEELAND<br />

KUMEU RIVER MATÉ’S VINEYARD CHARDONNAY<br />

Seit dem Jahr 1944 erzeugt die Familie<br />

Brajkovich unweit von Auckland<br />

auf der neuseeländischen Nordinsel<br />

feine Burgunder in Weiß und Rot. Mit<br />

seinen feinen Chardonnays hat sich das<br />

Weingut Kumeu River längst einen Platz<br />

im internationalen Weinolymp erarbeitet.<br />

Winemaker Michael Brajkovich kennt die<br />

Szene wie kaum ein Zweiter, er war Neuseelands<br />

erster Master of Wine. Gleich<br />

vier verschiedene Sortenvertreter haben<br />

die Brajkovichs im Sortiment: Estate,<br />

Coddington (seit 2006), Hunting Hill (seit<br />

1985) und Maté’s Vineyard (seit 1993).<br />

Letzterer trägt den Namen des Familienpatriarchs,<br />

des verstorbenen Vaters von<br />

Michael, und gilt neben dem Sauvignon<br />

Blanc von Cloudy Bay als eine der wenigen<br />

neuseeländischen Weinikonen der<br />

allerersten Stunde. Maté’s Vineyard bringt<br />

geringe Erntemengen, die zu 30 Prozent in<br />

neuem Holz ausgebaut werden. Unter<br />

Insidern wird dieser Wein als der Corton-<br />

Charlemagne der Neuen Welt gehandelt.<br />

Empfohlene Jahrgänge:<br />

2017, 2014, 2011, 2008, 2006<br />

Bezug: gute-weine.de, € 44,–<br />

kumeuriver.co.nz<br />

Die Familie Brajkovich<br />

vom Weingut Kumeu<br />

River macht die besten<br />

Chardonnays<br />

Neuseelands.<br />

Fotos: John and Melody Anderson, beigestellt<br />

24 falstaff okt-nov <strong>2019</strong><br />

document3600826291014160595.indd 24 01.10.19 12:40


ANZEIGE<br />

WARUM<br />

AUSGERECHNET<br />

RIESLING?<br />

Guter Sekt wird im Weinberg geboren. Schon die<br />

allererste Entscheidung ist somit eine der<br />

wichtigsten für die Qualität, die im Glas prickelt.<br />

Mit der Auswahl der richtigen Rebsorte sollte man<br />

es sich also nicht zu leicht machen.<br />

Letzteres gelingt mit dem Riesling<br />

allerdings ausgezeichnet. Zugegeben,<br />

er ist ein echter Klassiker<br />

mit Charakter, edel und weltberühmt.<br />

Aber vielleicht ist das<br />

genau der Grund, weshalb sich der<br />

König der weißen Rebsorten so<br />

eigensinnig und anspruchsvoll gibt.<br />

Gewächs mit viel Geduld, Sorgfalt,<br />

hoher Handwerkskunst und stetiger<br />

Kontrolle bis ins letzte Detail, dann<br />

fällt einem die Entscheidung leicht.<br />

Für unsere Vertragswinzer und ehrgeizigen<br />

Kellermeister ist Riesling<br />

der ideale Wein.<br />

Denn um gut zu gedeihen, nimmt<br />

er sich gerne Zeit. Am liebsten in<br />

exklusiver Lage, so wie man sie im<br />

Rheingau, in Rheinhessen und der<br />

Pfalz findet. Hier ist das Klima<br />

ideal. Denn warme Tage und kühle<br />

Nächte hat der Riesling besonders<br />

gern.<br />

Auch beim Boden zeigt er sich<br />

wählerisch. Erst wenn dieser tiefgründig,<br />

mineralstoffreich und<br />

durchlässig beschaffen ist und<br />

Wärme speichern kann, entfalten<br />

die Riesling-Reben ihre volle Klasse.<br />

Begegnet man diesem hochwertigen<br />

Eine Herausforderung, der sie sich<br />

mit aller Leidenschaft widmen. Denn<br />

wenn man den Riesling so behandelt<br />

und pflegt, wie er es verdient, wird<br />

man am Ende fürstlich belohnt.<br />

Mit seiner niveauvollen Eleganz, der<br />

kontinuierlich hohen Qualität und der<br />

für ihn so typischen fein-fruchtigen<br />

Aromafülle, mit der sich grandiose,<br />

rebsortenreine Cuvées kreieren lassen.<br />

Garant für ein Produkt, das einen<br />

großen Namen verdient.<br />

Denn schließlich ist ein Sekt immer<br />

so gut wie sein Wein.<br />

Fürst VON METTERNICH. FÜRSTLICH GENIESSEN.<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 1911_13745_FvM_Anzeigen_Warum_ausgerechnet_Riesling_233x300mm_PSO_LWC_Improved_falstaff.indd 3 1 20.09.19 16.09.19 13:41 10:55


wein / FLUSSWEINE DUERO<br />

Spektakulär: Das portugiesische<br />

Douro-Tal zählt seit 2001 zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Alle Teile<br />

der Serie unter<br />

falstaff.com/am-strome<br />

Fotos: beigestellt<br />

26 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6501537449339064758.indd 26 01.10.19 18:49


SERIE<br />

EUROPAS WEIN-FLÜSSE<br />

IM PORTRÄT<br />

TEIL 1: DONAU<br />

TEIL 2: RHEIN<br />

TEIL 3: RHÔNE<br />

TEIL 4: MOSEL<br />

TEIL 5: DUERO<br />

IBERIENS<br />

LEBENSADER<br />

Fotos: beigestellt<br />

Ein Fluss, zwei Länder: Der Duero fließt auf fast 900 Kilometern von Altkastilien bis nach<br />

Portugal. Er ist nicht nur Lebensspender, sondern auch Grenzfluss – und an seinen Ufern<br />

liegen einige der bekanntesten und besten Weinregionen der Iberischen Halbinsel.<br />

TEXT BENJAMIN HERZOG, PETER MOSER, DOMINIK VOMBACH<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

27<br />

document6501537449339064758.indd 27 01.10.19 18:49


wein / FLUSSWEINE DUERO<br />

Hier, in der malerischen spanischen Sierra de Urbión,<br />

liegt das Quellgebiet des Duero, der später zum<br />

Douro wird.<br />

Spanische Strände besitzen Weltruf,<br />

spanische Berge hingegen weniger.<br />

Dabei umfasst die spanische Bergwelt<br />

nicht weniger als 38 Gipfel<br />

mit über 3000 Metern. Der höchste<br />

mit dem Namen Pico del Teide liegt übrigens<br />

auf den Kanarischen Inseln und ist<br />

3718 Meter hoch. Für unsere Geschichte<br />

über den Duero ist aber ein ganz anderer<br />

Berg von Bedeutung: der 2228 Meter hohe<br />

Pico Urbión, der gemeinsam mit seinen<br />

schroffen Nachbargipfeln die Sierra de<br />

Urbión bildet – das Quellgebiet des Duero.<br />

Die Sierra ist eine Wasserscheide: Auf der<br />

einen Seite streben die Bäche zum Ebro,<br />

dem wichtigsten Strom im Rioja, auf der<br />

anderen in den Duero. Dort, unten in der<br />

Talsohle, in Duruelo de la Sierra, einem der<br />

letzten Dörfchen unter den Gipfeln, verbinden<br />

sich die kleinen Bäche zum Quellfluss,<br />

der bald in die Laguna Negra mündet.<br />

Die erste Stadt, die der Duero passiert, ist<br />

Soria, die auf über 1060 Metern liegt. Vom<br />

Pico Urbión aus hat der drittlängste Fluss<br />

der Iberischen Halbinsel nun rund 70 seiner<br />

knapp 897 Kilometer hinter sich. Zunächst<br />

fließt er durch Kastilien und León, bevor er<br />

auf über hundert Kilometern die Grenze<br />

zwischen Spanien und Portugal bildet, wo er<br />

Douro genannt wird. An seinem Lauf liegen<br />

einige der bedeutendsten Weinregionen Spaniens<br />

wie Ribera del Duero, Rueda und<br />

Toro, aber auch weniger bekannte wie<br />

Arlanza, Arribes, Cigales, Tierra de León<br />

und die Tierra del Vino de Zamora.<br />

LAND DER EXTREME<br />

Bis heute ist der Duero im Vergleich zu anderen<br />

europäischen Flüssen ein natürlicher<br />

Fluss geblieben. Zwar wird er an einigen<br />

Stellen zur Energiegewinnung gestaut, doch<br />

sein Lauf ist nicht zu einem Kanal geworden<br />

wie beispielsweise der Rhein. Nachdem er<br />

die Laguna Negra verlässt, frisst er sich seinen<br />

kurvenreichen Weg durch die Meseta,<br />

das Hochplateau Zentralspaniens, das 570<br />

bis 870 Meter über dem Meer liegt. Hier, in<br />

dieser Region, herrscht kontinentales Klima,<br />

das sich durch extreme Temperaturunterschiede<br />

auszeichnet, sprich im Winter eiskalt<br />

und im Sommer ultraheiß ist. Die ersten<br />

Rebflächen entlang des Duero finden sich<br />

schon in der Umgebung von Soria, ab San<br />

Esteban de Gormaz wird es aber richtig interessant,<br />

denn hier beginnt die DO (Denominación<br />

de Origen) Ribera del Duero, die sich<br />

entlang des Flusses auf etwa 115 Kilometern<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt Karte: Stefanie Hilgarth<br />

28 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6617359392825312062.indd 28 01.10.19 12:39


Fotos: Shutterstock, beigestellt Karte: Stefanie Hilgarth<br />

Länge bis kurz vor Valladolid erstreckt.<br />

Das Zentrum des Ge biets liegt rund um die<br />

Kleinstadt Peñafiel. Ribera del Duero, das<br />

Land der Extreme, ist ein altes Weinbaugebiet,<br />

dessen Geschichte bis ins 17. Jahrhundert<br />

zurückreicht. Damals versorgten<br />

die Winzer vor allem die Stadt Valladolid,<br />

die damals Hauptstadt des Landes war. Bis<br />

in die 1980-Jahre kannte man die Weine aus<br />

der Region im Ausland kaum. Vega Sicilia,<br />

dessen Unico das große Qualitätspotenzial<br />

der Gegend schon vor dieser Zeit verdeutlichte,<br />

ist bis heute eine der Ikonen der<br />

Weinwelt. Genauso wie der Tinto Pesquera<br />

der Familie Fernández, die ebenfalls zu den<br />

Pionieren der Region zählt. Den wichtigsten<br />

Impuls für die Region gab sicherlich Alejandro<br />

Fernández in den 70er-Jahren. Aus der<br />

Rebsorte Tinta del País, wie die Rebsorte<br />

Tempranillo in der Region genannt wird,<br />

begann er damals, Rotweine von Weltformat<br />

zu keltern. Projekte wie Pingus von<br />

Peter Sisseck und Aalto folgten in seinen<br />

Fuß stapfen.<br />

Weiter westlich passiert der Duero das<br />

pittoreske Städtchen Tordesillas am nördlichsten<br />

Zipfel der Weinbauregion Rueda.<br />

Letztere, bekannt für ihre trockenen Weißweine<br />

aus der einheimischen, mit Sauvignon<br />

Blanc vergleichbaren Rebsorte Verdejo,<br />

wurde nach der gleichnamigen Stadt im<br />

Zentrum der Region benannt. Im Mittelalter<br />

blühte hier der Rebbau, bis die Reblaus<br />

ihn dahinraffte. Nach der Reblauskatastrophe<br />

wurde die ertragreiche, aus dem Sherrygebiet<br />

bekannte Palomino-Traube angepflanzt,<br />

passend zu den lange in der Region<br />

vorherrschenden Likörweinen, die heute<br />

eine Seltenheit darstellen. Verdejo, die omnipräsente<br />

aromatische weiße Rebsorte der<br />

Region, fristete lange Zeit erstaunlicherweise<br />

ein Schattendasein, bis sie in den 1970ern<br />

von den Bodegas Marqués de Riscal wachgeküsst<br />

wurde. Diese erkannten das Potenzial<br />

der Region für trockene Weißweine und<br />

lösten eine wahre Welle aus. 1980 wurde<br />

die Region zur DO, und heute sind es vor<br />

allem Winzer wie der umtriebige Telmo<br />

Rodríguez, die das Bild des Verdejo im Ausland<br />

perfekt verkörpern.<br />

REVOLUTIONÄRE<br />

Das kleine Städtchen Toro liegt auf einem<br />

Plateau über dem Fluss auf etwa 700<br />

Metern über dem Meer. Auch hier wird es<br />

im Winter bitterkalt und im Sommer heiß.<br />

Regen ist eine Seltenheit. Das Städtchen ist<br />

Namensgeber einer weiteren revolutionären<br />

spanischen Rotweinregion, die der Duero<br />

auf seinem Weg in Richtung portugiesische<br />

Grenze passiert. Die Region erstreckt sich<br />

im Osten von Zamora und besitzt seit 1987<br />

den DO-Status. Wie Rueda war auch Toro<br />

schon im Mittelalter eine wichtige<br />

<<br />

Ribera del Duero steht für große spanische Rotweine.<br />

Eine wichtige Triebkraft der Region sind die Bodegas Aalto.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

29<br />

document6617359392825312062.indd 29 01.10.19 12:39


wein / FLUSSWEINE DUERO<br />

Wie steil und beeindruckend die Rebterrassen im portugiesischen Douro-Tal sind, lässt sich am besten vom<br />

Fluss selbst aus entdecken. Vor uns die Quinta da Boavista.<br />

> Weinmetropole, vermutlich auch wegen bis zur Mündung in Porto noch 213 Kilometer<br />

von Portwein Porto DOC sind gesetzliche<br />

der speziellen Bedingungen, die hier herrschen.<br />

Toro liegt 600 bis 2800 Meter über<br />

dem Meer und verfügt über besonders trockene,<br />

felsige Böden, auf denen hauptsächlich<br />

die Rebsorte Tempranillo – hier Tinta de<br />

Toro genannt – angebaut wird. Aufgrund<br />

des spezifischen heißen Klimas in der Region<br />

bilden die Trauben auf natürlichem Weg bis<br />

zu 16 Volumenprozent Alkohol. Die Region<br />

machte vor allem auf sich aufmerksam, weil<br />

einige bekannte und große Namen aus Ribera<br />

del Duero, Rioja und Bordeaux hier eigene<br />

Ableger gründeten. Vega Sicilias Pintia,<br />

Mauros San Roman und Michel Rollands<br />

Campo Elisio sowie Jacques Lurtons El<br />

Albar seien hier erwähnt.<br />

VOM DUERO ZUM DOURO<br />

Wenn der Duero den gemeinsamen Naturpark<br />

an der Grenze zu Portugal durchmessen<br />

hat und zum Douro wird, dann liegen<br />

vor ihm. Er erreicht hier das Weinbauge-<br />

biet, das seinen Namen trägt und Herkunftsort<br />

der kraftvollen Portweine und einer<br />

wachsenden Zahl exzellenter Stillweine ist.<br />

Lange verbanden Weinkenner das portugiesische<br />

Douro-Tal ausschließlich mit den<br />

kraftvollen, feurigen Portweinen. In jüngerer<br />

Zeit haben aber auch die klassischen Rotweine<br />

und die stoffigen Weißweine ein ausgezeichnetes<br />

Renommee erreicht und sind<br />

international geschätzte Speisenbegleiter.<br />

Das spezielle Klima, die steilen, oft terrassierten<br />

Hänge mit ihren von Granit und<br />

Schiefer geprägten Böden und eine große<br />

Vielfalt an Sorten bilden die Basis für ein<br />

Angebot an trockenen Spitzenweinen, das<br />

noch nie so groß war wie heute. Eine<br />

erstaunlich große Zahl von qualitativ bedeutenden<br />

Winzern erzeugt hier Weine, die sich<br />

vom Rest Portugals deutlich unterscheiden.<br />

Sowohl für die Herstellung von Stillweinen<br />

unter der Douro DOC sowie zur Produktion<br />

Ursprungsbezeichnungen eingeführt worden,<br />

die dafür vorgesehene Region ist geografisch<br />

deckungsgleich.<br />

Das Anbaugebiet Douro DOC ist in drei<br />

Subregionen unterteilt. Wenn man sich von<br />

der Hafenstadt Douro flussaufwärts<br />

bewegt, beginnt dort das westlichste<br />

Anbaugebiet namens Baixo Corgo. Hier ist<br />

das Klima am relativ kühlsten, weil der Einfluss<br />

des Meeres noch zur Geltung kommt.<br />

Daran schließt rund um den Ort Pinhão<br />

das Cima-Corgo-Gebiet an, das das eigentliche<br />

Zentrum bildet. Die Weingärten sind<br />

durch die Bergketten bereits von maritimen<br />

Witterungseinflüssen geschützt, rund zwei<br />

Drittel des Douro-DOC-Weins werden hier<br />

gewonnen. Weiter hinauf in Richtung<br />

Osten, der spanischen Grenze zu, liegt das<br />

heiße und karge Douro-Superior-Gebiet.<br />

Hier ist das Wetter extrem, eisige Winter<br />

und glühend heiße Sommer wechseln sich<br />

ab. Der Weinbau gestaltet sich von jeher ><br />

Gehören zur innovativen Winzergruppierung<br />

Douro Boys: die Brüder Roquette und ihre<br />

malerisch gelegene Quinta do Crasto.<br />

Fotos: Fernando Ricardo, beigestellt<br />

30 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6617359392825312062.indd 30 01.10.19 12:39


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 27.09.19 11:16


wein / FLUSSWEINE DUERO<br />

Im Jahr 2009 wurde das<br />

neue Gebäude der Quinta<br />

do Vallado errichtet.<br />

Bis heute gilt der<br />

Bau, direkt in den<br />

Rebbergen gelegen,<br />

als State of the Art.<br />

><br />

schwierig, aber die Zahl jener, die das<br />

Potenzial der Region erkannt haben,<br />

wächst, wie immer neue Auspflanzungen<br />

beweisen. Von den Rebsorten haben sich<br />

für die Rotweinerzeugung Touriga Nacional,<br />

Tinta Roriz (Aragonez), Touriga Franca,<br />

Tinta Barroca, Tinto Cão, Sousão, Bastardo,<br />

Mourisco Tinto, Castelão, Rufete,<br />

Tinta Amarela (Trincadeira) und Tinta<br />

Francisca als günstig erwiesen; für die Produktion<br />

von Weißwein verwendet man Viosinho,<br />

Malvasia Fina, Gouveio, Rabigato,<br />

Côdega, Donzelinho Branco, Esgana Cão<br />

und Folgazão.<br />

Die meisten Weingärten sind kleine, alte<br />

Parzellen, in denen die Sorten im gemischten<br />

Satz nebeneinanderstehen. Allerdings<br />

sieht man in jüngerer Zeit speziell bei den<br />

trockenen Weinen immer öfter Exemplare,<br />

die reinsortig ausgebaut sind. Andererseits<br />

entsteht erst durch das Zusammenspiel der<br />

unterschiedlichen Rebsorten die besondere<br />

Komplexität, die die Douro-Weine auszeichnet.<br />

Der Douro-Wein kommt aus der<br />

ersten, im Jahr 1754 designierten und regulierten<br />

Weinregion. Das Douro-Weinbaugebiet<br />

gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Dies unterstreicht die Anerkennung<br />

einer langen Wein bautradition und einer<br />

Landschaft von außergewöhnlicher Schönheit.<br />

Dank großer Investitionen in den 90er-<br />

Jahren, die von der Weltbank finanziert und<br />

von der EU subventioniert wurden, konnten<br />

sich zahlreiche private Weingüter neu<br />

etablieren, um ihren eigenen Wein herzustellen,<br />

anstatt die Trauben an Genossenschaften<br />

oder große Weinhändler zu verkaufen.<br />

Eine neue Generation gut ausgebildeter<br />

Winzer und Önologen machte<br />

schließlich gemeinsam das Douro-Wunder<br />

möglich. Taktgeber war dabei Dirk van der<br />

Niepoort, Spross des bekannten Portwein-<br />

Shippers, der die Bedeutung der Stillweine<br />

früh erkannte und mit den Douro Boys eine<br />

Gruppe von Gleichgesinnten um sich scharte.<br />

Seit fünfzehn Jahren sind nun die Jungs<br />

von der Quinta do Crasto, Quinta do Vale<br />

Meão, Niepoort Vinhos, Quinta do Vallado<br />

und Cristiano van Zeller mit Quinta Vale<br />

Dona Maria, Van Zellers & Co. und Lemos<br />

& van Zeller dabei – die Speerspitzen dieser<br />

innovativen Entwicklung.<br />

In ihrem Sog hat sich das Bild des Douro-<br />

Tals gewandelt. Heute gibt es neben den<br />

Weinen auch ein wachsendes weintouristisches<br />

Angebot mit großartigen Hotels (»Six<br />

Senses«, »Vallado«, »Vintage House«) und<br />

einer facettenreichen Gastronomie (»DOC<br />

Restaurant«, »Castas & Pratos«, »Sus<br />

Douro«, »Quinta da Pacheca«).<br />

><br />

Porto: das Tor zum<br />

Douro. Von hier<br />

aus lässt sich der<br />

wichtigste<br />

Weinstrom Iberiens<br />

perfekt mit dem<br />

Boot erkunden.<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

32<br />

falstaff<br />

document6617359392825312062.indd 32 01.10.19 12:39


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 18.09.19 13:28


wein / DUERO<br />

TASTING<br />

INFO<br />

WEITERE BEWERTUNGEN<br />

UND BESCHREIBUNGEN<br />

FINDEN SIE SIE AB<br />

AB SEITE 250. 148.<br />

BEST OF DUERO<br />

100<br />

96<br />

95<br />

2012 PINGUS<br />

Dominio de Pingus<br />

Ribera del Duero, Spanien<br />

Florale Nuancen, kandierte Veilchen<br />

und Hibiskus, süße Anklänge von<br />

orientalischen Gewürzen, feine<br />

Edelholzwürze, schwarze Beeren,<br />

Nuancen von Blaubeeren, dunkle<br />

Mineralität. Komplex, stoffig,<br />

extraktsüße Textur, reife Tannine,<br />

getragen von frischer Säurestruktur,<br />

salzige Nuancen im Abgang, überzeugende<br />

Länge, kühle, reife Frucht<br />

im Finish, sicheres Reifepotenzial.<br />

unger-weine.de, € 1011,50<br />

2016 VINHA DO UJO<br />

Quinta da Boavista<br />

Douro, Portugal<br />

Dunkles Rubingranat, tiefer Farbkern,<br />

violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Feinwürzige Edelholznote,<br />

zart nach Unterholz, dunkle<br />

Waldbeeren, kandierte Orangenzesten,<br />

tabakige Nuancen, zart nach<br />

Cassis im Hintergrund. Stoffig,<br />

extraktsüß, elegante Textur, feste<br />

Tannine, zartes Nougat, feine Schiefermineralität,<br />

sehr gute Länge,<br />

sicheres Reifepotenzial, hat Klasse.<br />

quintadaboavista.eu, € 130,–<br />

2016 TOURIGO NACIONAL<br />

Quinta do Crasto, Douro, Portugal<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Mit frischer<br />

Kräuterwürze unterlegte<br />

schwarze Beerenfrucht, feine Schieferwürze,<br />

zart nach Lakritze, Cassis<br />

im Hintergrund, facettenreiches<br />

Bukett. Saftig, elegant, sehr gute<br />

Frische, feine Tannine, extraktsüßer<br />

Nachhall, bereits antrinkbar, sehr<br />

gutes Reifepotenzial. Glänzt mit<br />

seinem ausgezeichneten Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis.<br />

gawein.at, € 39,90<br />

99<br />

96<br />

95<br />

2009 VEGA SICILIA ÚNICO<br />

GRAN RESERVA<br />

Vega Sicilia<br />

Ribera del Duero, Spanien<br />

Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe,<br />

dezenter Ockerrand. Zart tabakig<br />

unterlegte dunkle Waldbeeren, aber<br />

auch rote Frucht, angenehme Edelholznoten,<br />

Tabak und Veloursleder,<br />

zart nach Nougat, braucht einige Luft.<br />

Saftig und extraktsüß, Nuancen von<br />

Kirschen, seidige Tannine, mineralisch-salzig<br />

im Abgang, sehr harmonisch,<br />

majestätischer Stil mit großem<br />

Potenzial. cielo-del-vino.de, € 325,–<br />

2016 AALTO PS<br />

Aalto Bodegas y Viñedos<br />

Ribera del Duero, Spanien<br />

Tiefdunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Würziges Bukett mit<br />

Noten von Zimt, Gewürznelke<br />

und zitrischen Anklängen.<br />

Orangenschale, Sauerkirsche<br />

und getrocknete Pflaume, am<br />

Gaumen dicht und kraftvoll,<br />

reifes Tannin, äußerst langer,<br />

würzig-saftiger Abgang. Ein<br />

Wein von großem Format.<br />

vinos.de, € 84,90<br />

2016 QUINTA DA MANOELLA VV<br />

Wine & Soul, Douro, Portugal<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Tabakig<br />

unterlegte frische schwarze Beerenfrucht,<br />

angenehme Kräuterwürze,<br />

dunkle Herzkirschen im Hintergrund.<br />

Saftig, elegant, reife Kirschen,<br />

feine, seidige Tannine, frisch<br />

strukturiert, bleibt haften, mineralisch<br />

und mit gutem Reifepotenzial<br />

versehen, ein exzellenter, gut balancierter<br />

Speisenbegleiter mit salzigem<br />

Nachhall.<br />

gute-weine.de, € 69,95<br />

97<br />

96<br />

94<br />

2017 VINHA DO RIO RESERVA<br />

Quinta do Vale Dona Maria<br />

Douro, Portugal<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

breitere Randaufhellung. Mit<br />

einem Hauch von Schokolade unterlegte<br />

dunkle Waldbeerfrucht, ein<br />

Hauch von reifen Herzkirschen,<br />

dunkle Schiefernote, mineralischer<br />

Touch, tabakige Nuancen. Kraftvoll,<br />

komplex, feine Extraktsüße, reife<br />

Tannine, frisch und finessenreich,<br />

sehr lange anhaftend, süßer<br />

Abgang, straff und engmaschig.<br />

gawein.at, € 105,40<br />

2013 PAGO VALDEBELLÓN<br />

(CABERNET SAUVIGNON)<br />

Abadía Retuerta<br />

Sardon del Duero, Spanien<br />

Dunkles Rubingranat, farbtiefer<br />

Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Blättrig-tabakig, Nuancen<br />

von Cassis, Brombeeren, mit<br />

Gewürzen, mit schwarzen Kirschen<br />

unterlegt, feine Edelholznoten, zart<br />

schokoladige Noten. Saftig, elegant<br />

extraktsüßer Kern, präsente, reife<br />

Tannine, zart nach Feigen im Nachhall,<br />

bleibt haften, sehr gute Länge.<br />

kateandkon.com, € 79,–<br />

2014 PINTIA<br />

Vega Sicilia<br />

Toro, Spanien<br />

Dunkles Rubingranat mit violetten<br />

Reflexen, dezente Randaufhellung.<br />

Intensive, reife Beerenfrucht in der<br />

Nase, zeigt Nuancen von Waldbeeren,<br />

Brombeere und dazu eine feine<br />

Prise gut eingebundener Röstnoten.<br />

Am Gaumen geschmeidig, extraktreich,<br />

wirkt äußerst kraftvoll und<br />

besitzt dennoch eine enorme Frische<br />

und Mineralität. Perfekter Mix<br />

aus Eleganz und Kraft.<br />

vinos.de, gute-weine.de, ca. € 50,–<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

34 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document75717478021046<strong>07</strong>86.indd 34 30.09.19 15:38


J ahrgangstiefe<br />

lay_<strong>Falstaff</strong>_AlpinaWein_1019.indd 1 16.09.<strong>2019</strong> 14:27:39<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 16.09.19 17:41


KRUG X PEPPER<br />

Bei Krug wurden auch dieses Jahr wieder ausgefallene Food-Pairings zu Krug Grande Cuvée<br />

und Krug Rosé kreiert. Die Krug-Ambassade-Küchenchefs wurden dabei eingeladen, Rezepte<br />

rund um das Thema »Pepper« zu kreieren – mit spannenden Ergebnissen.<br />

PROMOTION<br />

Mit einer einzigen Zutat Großartiges<br />

schaffen: Das ist die<br />

Philosophie von Krug. Denn<br />

schließlich stellt jede Rebfläche<br />

für sich genommen nur eine einzige<br />

Zutat dar, aus der am Ende mit Handwerks-<br />

kunst und Leidenschaft der Champagner im<br />

Hause Krug entsteht. Ganz nach dieser Philosophie<br />

werden einzelne Zutaten, Lebensmittel<br />

oder Gewürze mit den Champagnern<br />

des Hauses kombiniert, um erneut ein<br />

Kunstwerk für sich zu schaffen.<br />

Die Idee von Krug ist es, jedes Jahr ein<br />

anderes Lebensmittel, eine Zutat oder ein<br />

Gewürz als Pairing-Partner für den Champagner<br />

auszuwählen. Nach Kartoffel, Ei, Pilz<br />

und Fisch setzt das Champagnerhaus auch<br />

in diesem Jahr seine Leidenschaft für raffi-<br />

Fotos: beigestellt<br />

36<br />

falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document2451469<strong>07</strong>839692630.indd 36 01.10.19 12:38


KRUG CHAMPAGNE<br />

Auch der deutsche Spitzenkoch und<br />

Krug-Ambassadeur Hendrik Otto hat das<br />

Thema »Pepper« kulinarisch interpretiert.<br />

Fotos: beigestellt<br />

nierte Geschmackskompositionen fort: Denn<br />

<strong>2019</strong> dreht sich bei Krug alles um »Pepper«.<br />

In diesem Fall bedeutet das die gesamte variationsreiche<br />

Palette von Chilischoten über<br />

Pfeffer bis hin zur Paprika.<br />

DIE PAPRIKA – EINE ZUTAT,<br />

DIE ÜBERRASCHT<br />

13 Küchenchefs und Krug-Ambassadeure<br />

aus aller Welt haben sich daher gemeinsam<br />

mit Eric Lebel, dem Kellermeister von Krug,<br />

auf eine Reise nach Oaxaca in Mexiko begeben,<br />

sozusagen zum Geburtsort der Paprika.<br />

Unzählige Formen und Variationen der<br />

Pa prika wurden bei dieser kulinarischen<br />

Expedition erkundet. Und da es von dem<br />

beliebten Gemüse heutzutage über 50.000<br />

Sorten gibt, bietet das auch ausreichend<br />

Inspiration, um auf verschiedenste Weise<br />

in der Küche interpretiert zu werden. Eine<br />

Herausforderung, der sich die Küchenchefs<br />

mit ungezügelter Kreativität gestellt haben.<br />

ROCK PEPPER SCISSORS<br />

Entstanden ist daraus das überaus lesenswerte<br />

Buch »Rock Pepper Scissors«. Zahlreiche<br />

kulinarische Kombinationen – von<br />

feinen Gourmetgerichten bis hin zu überraschend<br />

simplen, aber geschmacklich großartig<br />

komponierten Speisen – der 13<br />

Küchenchefs wurden darin zusammengefasst<br />

– natürlich alles in perfekter Harmonie<br />

zu einem Glas Krug Grande Cuvée oder<br />

Krug Rosé. So hat beispielsweise der deutsche<br />

Spitzenkoch Hendrik Otto sein Signature<br />

Dish, den »Schwäbischen Zwiebelrostbraten«,<br />

neu interpretiert, indem er klassische<br />

Zutaten mit mexikanischen Jalapeñound<br />

Habanero-Chilis kombiniert hat. Für<br />

ihn ist Kochen eine Sprache, die Menschen<br />

verbindet und unvergessliche Momente<br />

schafft – eben ganz so wie die Champagner<br />

aus dem Haus Krug.<br />

Das traditionsreiche Champagnerhaus<br />

unterstreicht damit erneut sein Bekenntnis<br />

zur Individualität – und würdigt auch die<br />

unscheinbare Schote und die vielen Freuden,<br />

die sie in Kombination mit Krug<br />

Champagner bereithält.<br />

Die Krug Grande Cuvée 167. Edition<br />

inklusive eines »Rock Pepper Scissors«-Buchs<br />

ist ab sofort zum Preis von € 175,– auf<br />

clos19.com erhältlich.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

krug.com<br />

massvoll-geniessen.de<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff 37<br />

document2451469<strong>07</strong>839692630.indd 37 01.10.19 12:38


wein / HANS KILGER<br />

Seit<br />

einigen Jahren<br />

brodelt die Gerüchteküche<br />

im steirischen Weinland. Denn da<br />

gibt es plötzlich einen rätselhaften<br />

Münchner Investor, der alles kauft, was<br />

nicht niet- und nagelfest ist – egal ob<br />

Weinberg, Wirtshaus, Buschenschank,<br />

Fleischhauerei oder Karpfenteich. Hinter all<br />

diesen Aktivitäten steht Hans Kilger, dessen<br />

Plan es ist, als Erzeuger hochqualitativer<br />

landwirtschaftlicher Produkte so nachhaltig<br />

und als Gastronom so autonom<br />

wie möglich zu sein.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

DIE KULINARISCHE<br />

WELT EINES<br />

BESSERM A<br />

Fotos: Steve Haider, shutterstock<br />

38 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3054664193936043675.indd 38 01.10.19 14:01


Hans Kilger ist stets<br />

auf der Suche nach<br />

bester Qualität. Bei<br />

eigenen Produkten<br />

gibt es daher keine<br />

Kompromisse.<br />

Fotos: Steve Haider, shutterstock<br />

ACHERS<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

39<br />

document3054664193936043675.indd 39 01.10.19 14:01


Es ist ein herrlich warmer Sonntagnachmittag<br />

auf der Terrasse<br />

des »Jaglhof« in Sernau hoch<br />

über dem südsteirischen Gamlitz.<br />

Hans Kilger, der aus Bayern<br />

stammende Endfünfziger mit wachem Blick<br />

und einem Dialekt, der ihn ohne Weiteres als<br />

Synchron sprecher von Kicker-Kaiser Franz<br />

Beckenbauer durchgehen lässt, genießt das<br />

Bilderbuch-Panorama des Hauses, das er<br />

Anfang 2018 seinem kulinarischen Imperium<br />

einverleibt hat. »Dort gegenüber liegt der<br />

berühmte Kranachberg. Wir haben dort<br />

13 Hektar Weingarten in einem Stück kaufen<br />

können.« Noch vor wenigen Jahren hätte es<br />

sich der Vielbeschäftigte nicht ansatzweise<br />

träumen lassen, einmal einen südsteirischen<br />

Grand Cru sein Eigen zu nennen. Wie also<br />

kommt ein Mann, der als Wirtschaftsprüfer<br />

und Steuerberater zu einem erfolgreichen<br />

Player in der Münchener Immobilieninvestorenbranche<br />

geworden ist, zu Landwirtschaft<br />

und Gastronomie, lautet die Einserfrage?<br />

Beginnend mit der Finanzkrise 20<strong>07</strong> und der<br />

folgenden Probleme am Immobilienmarkt<br />

reifte in Kilger die Strategie, zukünftig langfristige<br />

Investitionen im Bereich der Landwirtschaft<br />

zu setzen. Kilger kaufte große Weiwein<br />

/ HANS KILGER<br />

Am »Jaglhof« in Sernau<br />

hoch über Gamlitz in der<br />

Südsteiermark lässt es<br />

sich prächtig genießen.<br />

Der Reisekoffer auf seinen Weinetiketten ist ein Symbol für<br />

die rege Reisetätigkeit des rastlosen Qualitätssuchers.<br />

Immer öfter aber nimmt er sich Zeit für die Steiermark.<br />

Hans Kilger mit<br />

seinen Partnerwinzern<br />

Christian<br />

Reiterer (r.) aus der<br />

West steiermark<br />

und Uwe Schiefer<br />

(l.) aus dem<br />

Südburgenland.<br />

Fotos: Steve Haider, KarinBergmann.at, www.gimpel.at, beigestellt<br />

40 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3054664193936043675.indd 40 01.10.19 14:01


deflächen im rumänischen Siebenbürgen,<br />

und schon bald bevölkerte die größte Bisonherde<br />

Europas gemeinsam mit Büffeln, Yaks,<br />

Himalaya-Tahrs und Watussirindern die ausgedehnten<br />

Ländereien, wo sie fast wie in freier<br />

Wildbahn in artgerechter Haltung leben.<br />

Der zuständige Verwalter dieser Viehzucht<br />

der anderen Art ist ein gebürtiger Weststeirer,<br />

und als Kilger diesen in seiner Heimat<br />

besuchte, war der Deutsche schlagartig von<br />

der Region fasziniert. Bald nannte er ein kleines<br />

Häuschen unweit von Eibiswald sein<br />

Eigen, zu dem auch einige hundert Reben<br />

gehörten. Es wurde ein Winzer gesucht, um<br />

die Trauben zu Wein zu verarbeiten, und der<br />

wurde in Christian Reiterer in Wies gefunden.<br />

Hans Kilger hatte aber nicht das Zeug<br />

zum Hobbywinzer. »Wenn, dann ordentlich«,<br />

lautet seine Maxime, und so begann er<br />

Zug um Zug, seine Rebflächen in der Weststeiermark,<br />

aber auch Südsteiermark zu<br />

erweitern. Die Kooperation mit Reiterer<br />

wurde vertieft und eine neue Kellerei für die<br />

Domaines Kilger errichtet. Das Viehzucht-<br />

Konzept wurde nach <strong>Österreich</strong> übertragen<br />

und Landgüter für Rotwild, aber auch exotische<br />

Tiere wie Wasserbüffel und Co. in der<br />

Steiermark und Kärnten erworben. Die Ver­<br />

Die Kilger-Rosé-Weine<br />

haben ihren Ursprung in<br />

der Weststeiermark, sie<br />

werden aus der Rebsorte<br />

Blauer Wildbacher gemacht<br />

und sind doch keine Schilcher.<br />

arbeitung des erzeugten Fleischs wird heute<br />

zur Gänze in der Steiermark erledigt, auch<br />

die rumänischen Bisons landen im Kühltransport<br />

in der Weststeiermark. »Zu einem<br />

tollen Fleisch gehört aber auch ein guter Rotwein!«,<br />

befand Hans Kilger nun denn – und<br />

fand in Uwe Schiefer den idealen Partner für<br />

ein Joint Venture. »Er hat das Wissen und ich<br />

das Kapital, und die Lagen im Südburgenland<br />

bringen einzigartige Blaufränkisch-Qua­<br />

litäten hervor.« Seither wurden neue Weinberge<br />

am Eisenberg erworben, ein neuer Keller<br />

gebaut, und Uwe Schiefer erzeugt neben<br />

seiner eigenen Linie auch die Rotweine für<br />

Schiefer & Domaines Kilger.<br />

Das steirische Sortiment umfasst heute im<br />

frischen, klassischen Weißweinbereich, der<br />

von Christian Reiterer betreut wird, die Sorten<br />

Muskateller, Welschriesling, Weißburgunder,<br />

Sauvignon Blanc, Morillon, die weiße<br />

Cuvée Globetrotter und je einen Frizzante<br />

aus Muskateller und Sauvignon Blanc.<br />

Das Herzstück der Weißweinproduktion<br />

liegt auf der Ried Kranachberg im südsteirischen<br />

Gamlitz, wo die Domaines Kilger eine<br />

geschlossene Fläche von 13 Hektar in einer<br />

optimalen, nach Südwesten geöffneten Kessellage<br />

auf teils kristallinen und teils schottrigen<br />

Böden bewirtschaftet. Die Ried Kranachberg<br />

ist für die Sorte Sauvignon Blanc<br />

wie geschaffen, es wird aber auch etwas<br />

Morillon kultiviert. Je nach Jahrgang werden<br />

vom Sauvignon Blanc auch exklusive<br />

Reserve-Weine in limitierter Menge erzeugt.<br />

Der stoffige Weißburgunder »S« stammt<br />

von rund 35 Jahre alten Reben vom Eisenberg<br />

und eignet sich ideal für eine längere<br />

Flaschenreifung. Uwe Schiefer setzt hier<br />

<<br />

Fotos: Steve Haider, KarinBergmann.at, www.gimpel.at, beigestellt<br />

Hans Kilger besitzt unter anderem 650 Bisons, denen in Siebenbürgen Tausende<br />

Hektar Weidefläche zur Verfügung stehen. Auch Mufflons werden gezüchtet.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

41<br />

document3054664193936043675.indd 41 01.10.19 14:01


wein / HANS KILGER<br />

auf Spontangärung und baut den Wein<br />

ein Jahr in kleinen Fässern aus.<br />

Die Rosé-Weine haben ihren Ursprung in<br />

der Weststeiermark, sie sind auf Basis der<br />

dort heimischen Rebsorte Blauer Wildbacher<br />

entwickelt worden. Den Begriff »Schilcher«<br />

wollen Hans Kilger und Christian Reiterer<br />

für diese Rosé-Weine aus gutem Grund nicht<br />

verwenden, denn sie zeigen mit ihrer Art der<br />

Vinifikation ganz andere Seiten der autochthonen<br />

Rebsorte auf als die eines robusten,<br />

stark säuregeprägten Jausenbegleiters. Die<br />

Trauben werden mit sehr niedrigem Ertrag<br />

geerntet, nach der Gärung lagert der Wein<br />

gut zehn Monate auf der Feinhefe und wird<br />

vor dem Abfüllen nur sehr grob filtriert. Diese<br />

anspruchsvolle, langsame Vinifizierung<br />

führt dazu, dass der Rosé eine verführerischelegante<br />

Aromatik aufweist, sich am Gaumen<br />

engmaschig und mit perfekt eingebundener<br />

Säure zeigt und eine nahezu cremige<br />

Textur im Abgang besitzt. Der Rosé wird<br />

klassisch, als Reserve aber auch prickelnd in<br />

vier Varianten als Frizzante, Brut, Brut Reserve<br />

und Dosage Zéro angeboten, bei den Sek-<br />

<<br />

Die »Krawall Bar« am<br />

Naschmarkt ist Kilgers<br />

erstes Standbein in<br />

der Hauptstadt Wien,<br />

bei »Hasewend’s<br />

Kirchenwirt« in<br />

Eibiswald in der<br />

Weststeiermark ist<br />

deutlich weniger<br />

Trubel zu spüren.<br />

ten werden die Grundweine vom steirischen<br />

Schaumwein-Guru Hannes Harkamp für die<br />

Domaine Kilger fertig veredelt.<br />

Den Einstieg in die Rotweinwelt der<br />

Domaine Kilger, die in Kooperation mit dem<br />

bekannten Rotweinzampano Schiefer im<br />

Südburgenland entwickelt wird, bildet ein<br />

feinwürziger, reinsortiger Blaufränkisch, für<br />

den Trauben aus unterschiedlichen geologischen<br />

Herkünften vereint werden. Darüber<br />

thront der hochkomplexe Lagen-Blaufränkisch<br />

von der Ried Königsberg, der sich<br />

unweit vom Sitz des Weinguts Schiefer &<br />

Domaines Kilger bei Welgersdorf befindet.<br />

Die Cuvée Private Reserve besteht aus Blaufränkisch<br />

und etwa 20 Prozent Merlot, die<br />

Trauben selektioniert Schiefer aus alten Rebständen<br />

vom Eisenberg. Merlot und Blaufränkisch<br />

aus der Ried Reihburg, unterstützt<br />

von Blaufränkisch aus den Rieden Hummergraben<br />

und Fasching, lassen einen komplexen<br />

Rotwein entstehen, der über Subtilität und<br />

erstaunliche Leichtfüßigkeit verfügt. Freunde<br />

des hochprozentigen Genusses werden im<br />

Edelbrandsortiment der Domaines Kilger<br />

fündig, das sich von Aprikose bis zu zigarrentauglichem<br />

Zwetschgenbrand erstreckt.<br />

Das Fleisch der zahlreichen Rassen, die<br />

von Hans Kilger in <strong>Österreich</strong> und Siebenbürgen<br />

gezüchtet werden, veredeln die<br />

Metzgermeister in der Weststeiermark<br />

zu einer großen Vielfalt an innovativen<br />

Produkten. Dank der handwerklichen<br />

Perfektion der hauseigenen<br />

Fleischer und der außergewöhnlichen<br />

Güte der Grundprodukte entstehen<br />

Spezialitäten, die weit über<br />

das gewohnte Geschmackserlebnis<br />

hinausgehen. Konsumieren kann<br />

man die Weine und die Fleischspezialitäten<br />

natürlich in allen Standorten der<br />

wachsenden Kilger-Genusswelt, wobei der<br />

»Jaglhof« an erster Stelle zu nennen ist. Hier<br />

kommt so gut wie alles aus eigener Produktion,<br />

der Fisch, das Fleisch, ja selbst Gemüse<br />

und Kräuter stammen aus Eigenanbau. So<br />

kann man in der atemberaubenden südsteirischen<br />

Kulisse entspannte Kulinarik auf<br />

höchstem Niveau erleben. Die gesamte Palette<br />

der Kilgerschen Genusswelt kann man<br />

aber auch an weiteren Standorten erleben.<br />

Der »Genussraum« in Fötschach, der<br />

»Genusshof« in Kitzeck und der »Loarmoar«<br />

in Gamlitz sind die südsteirischen Standorte<br />

mit Buschenschank und Ab-Hof-Verkauf,<br />

in der Weststeiermark »Hasewend’s<br />

Kirchenwirt« in Eibiswald, dazu der Bauernladen<br />

in Gasselsdorf im Sulmtal und die<br />

Jausenhütt’n in Schwanberg. Ab-Hof-Verkauf<br />

gibt es auch am Weingut der Domaines<br />

Kilger in Wies (Samstag 10–12 Uhr) sowie<br />

am Weingut Schiefer & Domaines Kilger<br />

im burgenländischen Welgersdorf. In Wien<br />

steht die »Krawall Bar & Vinothek« als<br />

Anlaufstelle am Naschmarkt zur Verfügung,<br />

in München laden das Restaurant<br />

»Weinhäusl« am Wiener Platz und ein<br />

Genussladen unweit des Viktualienmarkts<br />

im Gärtnerplatzviertel zum Kennenlernen<br />

der Kilgerschen Spezialitäten ein. Hans Kilger<br />

setzt auf Nachhaltigkeit und höchste<br />

Produktqualität. Den Kunden schmeckt das<br />

ganz offensichtlich. Und weil Hans Kilger<br />

auch selbst bei der Realwirtschaft auf den<br />

Geschmack gekommen ist, darf man sich in<br />

Zukunft ganz gewiss auf weitere neue<br />

Köstlichkeiten freuen. Alles getreu dem<br />

Grundsatz: »Besserwisser gibt es reichlich,<br />

Erfolg haben aber nur jene, die es besser<br />

machen.«<br />

<<br />

Fotos: Steve Haider, Apresvino.at, beigestellt<br />

42 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3054664193936043675.indd 42 01.10.19 14:01


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 09.09.19 16:08<br />

RG288926_SEL_Anz_<strong>2019</strong>_Medi_Closheim_233x300.indd 1 14.08.19 10:41<br />

In bester<br />

Gesellschaft.<br />

Original SELTERS – empfohlen<br />

als idealer Weinbegleiter.<br />

Anette Closheim<br />

Weingut Closheim<br />

Winzerin<br />

Profitieren auch Sie von Original SELTERS<br />

als Gastronomiepartner.<br />

- Der „ideale Weinbegleiter“ mit dem Zertifikat der Hochschule Geisenheim University<br />

- Exklusive Flaschen und Gläser im hochwertigen und markenuniquen Design für die Gastronomie<br />

- Umfangreiche Unterstützung durch das Leistungsportfolio und die Marken- und<br />

Vertriebskompetenz der Radeberger Gruppe<br />

Machen Sie SELTERS zum Umsatzverstärker in Ihrer Gastronomie.<br />

Und zum reinen Genuss für Ihre Gäste. Wir unterstützen Sie dabei persönlich.<br />

Kommen Sie gerne auf uns zu! Tel. 0800 - 77 83 553 | gastronomie-partner@selters.de


wein / DOMAINES KILGER<br />

BEST OF<br />

DOMAINES KILGER<br />

95<br />

94<br />

93<br />

CUVÉE PRIVATE RESERVE 2017<br />

Domaines Kilger<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Feinwürzig unterlegtes saftiges<br />

Brombeerkonfit, ein Hauch von<br />

Edelholzwürze, reife Herzkirschen,<br />

kandierte Orangenzesten, facettenreiches<br />

Bukett. Komplex, engmaschig,<br />

mineralische Textur,<br />

reifes, tragendes Tannin, gute<br />

Frische und Länge, wird in eini -<br />

gen Jahren der Flaschenreife<br />

noch zulegen.<br />

domaines-kilger.com, € 48,–<br />

WEISSER SCHIEFER »S« 2015<br />

Schiefer & Domaines Kilger<br />

Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine kandierte Orangenzesten,<br />

ein Hauch von Wiesenkräutern,<br />

zarte Fruchtsüße, ein Hauch von<br />

Tropenfrucht, einladendes, fast burgundisch<br />

wirkendes Bukett. Saftig,<br />

kraftvoll, cremiger Körper, angenehmer<br />

Säurekern, extraktsüß und gut<br />

anhaftend, ein Hauch von Röstaromen,<br />

salziger Nachhall, große<br />

Länge, sicheres weiteres Entwicklungspotenzial.<br />

weinfurore.de, € 31,90<br />

ROSÉ RESERVE 2015<br />

Domaines Kilger<br />

Mittleres Orangerosé, Silberreflexe.<br />

Feine dunkle Mineralität,<br />

rotes Beerenkonfit, zart nach Herzkirschen,<br />

zartes Karamell, ein<br />

Hauch von Holz, etwas Nougat.<br />

Saftiger Körper, elegante Textur,<br />

cremiger Touch, zart nach Orangen,<br />

mineralischer Touch, ein ausdrucksvoller<br />

Wildbacher Rosé-<br />

Wein jenseits aller Klischees, ausgewogen<br />

und gut entwickelt, verfügt<br />

über Reifepotenzial.<br />

domaines-kilger.com, € 20,–<br />

95<br />

94<br />

92<br />

BLAUFRÄNKISCH RIED<br />

KÖNIGSBERG 2017<br />

Schiefer & Domaines Kilger<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Feinwürzig unterlegte reife<br />

schwarze Herzkirschen, dunkle<br />

Beerenfrucht, zart nach Nougat<br />

und Tabak, kandierte Orangenzesten.<br />

Saftig, frisch strukturiert, rotbeeriges<br />

Konfit, feine Tannine,<br />

angenehme Mineralität, salziger<br />

Nachhall, ein balancierter Speisenbegleiter<br />

mit Reifepotenzial.<br />

domaines-kilger.com, € 30,–<br />

WEISSBURGUNDER S 2017<br />

Domaines Kilger<br />

Südburgenland<br />

Helles Grüngelb, Silberreflexe. Zart<br />

rauchig, feine Kräuterwürze, gelbe<br />

Tropenfrucht, zarte florale Nuancen,<br />

dezente Apfelfrucht, mineralischer<br />

Anklang. Stoffig, saftig, sehr elegant,<br />

feine Säurestruktur, zarte<br />

Extraktsüße, seidige Textur, zarter<br />

Holztouch, bleibt haften, wird von<br />

einigen Jahren noch sehr profitieren,<br />

salzig, seine Muskeln sind perfekt<br />

eingewoben.<br />

domaines-kilger.com, € 28,–<br />

KILGER ROSÉ BRUT RESERVE<br />

SEKT G.U. STEIERMARK 2015<br />

Domaines Kilger<br />

Leuchtendes Kupfergold, zartes<br />

Mousseux. Nuancen von Erdbeerkonfitüre,<br />

zarter Honigtouch, ein<br />

Hauch von roten Kirschen und<br />

etwas Aprikosenmarmelade. Stoffig,<br />

gut eingebundene Kohlensäure,<br />

feine Fruchtnuancen, bleibt gut<br />

haften, Herzkirschen im Rückgeschmack,<br />

individuelle Stilistik,<br />

bleibt gut haften, ein vielseitiger<br />

Speisenbegleiter.<br />

domaines-kilger.com, € 34,90<br />

95<br />

93<br />

92<br />

SAUVIGNON BLANC RIED<br />

KRANACHBERG GAMLITZ<br />

RESERVE 2016<br />

Domaines Kilger<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe. Feiner<br />

Duft nach Birnen und gelben Paprikaschoten,<br />

etwas Cassis, feinwürzig,<br />

attraktives Bukett. Komplex, saftig,<br />

feine Textur, eingebundene Säure,<br />

extraktsüß nach Pfirsich, mineralisch<br />

im Nachhall, vielseitiger Speisenbegleiter,<br />

weißer Pfeffer, salziger Nachhall,<br />

verfügt über sehr große Länge<br />

und gutes weiteres Reifepotenzial.<br />

domaines-kilger.com, € 43,–<br />

SAUVIGNON BLANC RIED<br />

KRANACHBERG GAMLITZ 2017<br />

Domaines Kilger<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarter floraler Touch unterlegt<br />

reife Stachelbeerfrucht, etwas<br />

nach Physalis, mineralischer<br />

Touch, zart nach Grapefruitzesten.<br />

Saftig, weiße Steinobstanklänge,<br />

balancierte Säurestruktur, weiße<br />

Tropenfrucht, Wiesenkräuter<br />

im Nachhall, lang anhaltend,<br />

verfügt über Länge und gutes<br />

Potenzial.<br />

domaines-kilger.com, € 29,–<br />

KILGER ROSÉ BRUT RESERVE<br />

ZERO DOSAGE 2015<br />

Domaines Kilger<br />

Mittleres Kupfergold, Orangere -<br />

flexe, zartes Mousseux. Etwas<br />

rotes Beerenkonfit unterlegt mit<br />

Kräutern und frischen Nussaromen,<br />

ein Hauch von Datteln. Stoffig,<br />

elegant, zarte gelbe Fruchtnuancen,<br />

rote Kirschen, frische Struktur,<br />

mineralisch-salzig, etwas Nougat,<br />

Zitrus klingt an, guter Speisenbegleiter,<br />

ist sehr vielseitig einsetzbar.<br />

domaines-kilger.com, € 34,90<br />

Fotos: beigestellt<br />

44 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4793125829888312880.indd 44 30.09.19 15:28


NIEDERÖSTERREICH.<br />

GROSSE KUNST. OHNE ALLÜREN.<br />

Niederösterreich – eine geschützte<br />

Ursprungsbezeichnung der EU für<br />

österreichischen Qualitätswein. Hier<br />

entstehen Weine, die vielfach ausge­<br />

zeichnet und dennoch am Boden<br />

geblieben sind. Kunstwerke aus Natur,<br />

Tradition und Vision, komplex und<br />

leichtfüßig zugleich. österreichwein.at<br />

<strong>Falstaff</strong><br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd<br />

NÖ BMF.indd 1<br />

3<br />

13.08.19<br />

23.09.19<br />

13:14<br />

18:16


Eine gelungene Kombination<br />

aus Tradition und Innovation:<br />

Die Australier entwickeln ihren<br />

Shiraz laufend weiter.<br />

EINE AUSTRALISCHE<br />

LEGENDE<br />

Vom erschwinglichen Roten für jeden Tag bis hin zum prächtigen, reifefähigen Klassiker:<br />

Der australische Weinbau wäre ohne den Shiraz undenkbar.<br />

PROMOTION<br />

D<br />

ie meistgepflanzte Rebsorte des<br />

Landes ist eindeutig der Shiraz,<br />

der hier auch zu den beliebtesten<br />

Vertretern seiner Zunft gehört.<br />

Doch die Aussies ruhen sich nicht auf ihren<br />

Lorbeeren aus. Sie sind innovativ und ungewöhnlich<br />

und perfektionieren alte Konzepte,<br />

um ihren Shiraz weiterzuentwickeln.<br />

Vor zweihundert Jahren hat sich Shiraz<br />

auf den Weg nach Australien gemacht: John<br />

MacArthur wird allgemein zugeschrieben,<br />

dass er 1817 die ersten Stecklinge aus Europa<br />

importiert hat. Im 19. Jahrhundert wurde<br />

Shiraz meist mit anderen Rebsorten verwendet<br />

– oft zusammen mit Grenache, Cabernet<br />

Sauvignon oder Mourvèdre, und zwar<br />

hauptsächlich für alkoholverstärkte Weine.<br />

Der Winzerpionier Max Schubert forderte<br />

in den 1950er-Jahren diese Gepflogenheiten<br />

heraus. Er machte sich daran, einen überwiegend<br />

aus Shiraz bestehenden hochwertigen<br />

Wein zu kreieren, der nicht alkoholverstärkt<br />

war. Sein Vermächtnis lebt bis heute weiter:<br />

Sein Penfolds Grange hat sich zu einem der<br />

Fotos: Andre Castelluci/Wine Australia<br />

46<br />

falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3592511239284848469.indd 46 30.09.19 11:28


WINE AUSTRALIA<br />

Ein älterer Shiraz-Rebstock,<br />

von denen es in Australien noch<br />

etliche gibt. Manche Weingärten<br />

sind schon über 150 Jahre alt.<br />

Die aromatischsten Stile stammen aus<br />

Regionen mit kühlen Nächten sowie<br />

starken Temperaturunterschieden<br />

zwischen Tag und Nacht.<br />

Fotos: Andre Castelluci/Wine Australia<br />

berühmtesten Weine der Welt entwickelt.<br />

Australien ist die Heimat einiger der ältesten<br />

Shiraz-Reben der Welt, mit Weingärten<br />

aus den Jahren 1843 (Langmeil), 1847 (Turkey<br />

Flat) und 1860 (Tahbilk). Diese wurzelechten<br />

Reben aus der Zeit vor der Reblaus<br />

produzieren winzige Mengen intensiv konzentrierter<br />

Trauben.<br />

SO VIELFÄLTIG WIE DAS LAND,<br />

DAS IHN GEMACHT HAT<br />

Australische Shiraz gibt es in vielen Spielarten<br />

– von köstlichen zugänglichen Tropfen wie<br />

»The Love Grass Shiraz« von d’Arenberg bis<br />

hin zu einzigartigen Sammlerweinen wie<br />

Henschkes »Hill of Grace«.<br />

Warmes Klima produziert dabei eher vollmundige<br />

Weine mit intensivem Geschmack,<br />

während kühlere Klimazonen eher einen mittelgewichtigen<br />

und würzigen Stil hervorbringen.<br />

Einige der elegantesten und aromatischsten<br />

Stile stammen aus Regionen mit kühlen<br />

Nächten und großen Unterschieden zwischen<br />

den Temperaturen am Tag und in der Nacht.<br />

Diese frischen, kühlen Stilistiken weisen oftmals<br />

weniger Eicheneinsatz auf und werden<br />

zudem manchmal als Syrah bezeichnet. Diese<br />

Weine sind in Regionen wie Great Southern<br />

in Westaustralien, den Adelaide Hills in Südaustralien,<br />

dem Yarra Valley, den Grampians<br />

in Victoria sowie Orange in New South<br />

Wales und Canberra zu finden.<br />

MEISTERHAFT EXPERIMENTELL<br />

Australiens Klima und Landschaft sind einzigartig<br />

und haben eine äußerst eigenständige<br />

Weinszene gefördert. Nicht an starre Traditionen<br />

gebunden und von Natur aus neu-<br />

gierig, tüfteln australische Winzer ständig<br />

daran, die Qualität und das Trinkerlebnis<br />

noch weiter voranzubringen.<br />

Die Techniken in Weingarten und Keller<br />

haben sich weiterentwickelt und tragen dazu<br />

bei, die Frische, Frucht und Duftnoten des<br />

Shiraz voll zur Geltung zu bringen. Dichtere<br />

Rebenabstände, Handlese, früheres Ernten,<br />

sorgfältiges Sortieren der Tauben, zurückhaltende<br />

Verwendung von Eiche sowie der<br />

Umstieg auf altes französisches Holz und<br />

Vergärung in kleineren offenen Behältern<br />

sind einige der Praktiken, die das »Gesicht«<br />

des Shiraz verändern. Traditionen zu respektieren,<br />

aber offen für neue Ideen zu sein<br />

und nachhaltig zu wirtschaften, wird ein<br />

Vermächtnis für viele kommende Generationen<br />

sein.<br />

Von kräftigen Roten bis hin zu legendären,<br />

eleganten und feinen Weinen – das alles<br />

bietet australischer Shiraz. Er ist in Australien<br />

länger zu Hause als viele andere Rebsorten,<br />

und seinen Status als beliebtester Rotwein<br />

des Landes wird er sicher behalten.<br />

Jetzt ist es an der Zeit, sich ein Glas zu nehmen,<br />

um die australische Legende selbst<br />

kennenzulernen.<br />

INFO<br />

Mehr Informationen unter australianwine.com<br />

oder unter @wineaustralia auf Instagram.<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff 47<br />

document3592511239284848469.indd 47 30.09.19 11:28


wein / NEWCOMER<br />

JUNGE<br />

GIPFELSTÜR M<br />

Noch nie war Deutschlands Winzernachwuchs so gut wie heute – das bestätigte<br />

sich auch bei den Proben zum <strong>Falstaff</strong> Weinguide Deutschland. Für den Titel<br />

»Newcomer des Jahres«, der anlässlich der Wein Trophy 2020 verliehen werden<br />

wird, nominieren wir vier Winzer aus drei Betrieben.<br />

Fotos: David Weimann<br />

48 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document160149980472567<strong>07</strong>21.indd 48 01.10.19 14:02


MER<br />

Fotos: David Weimann<br />

Nicht Mosel, sondern Mittelrhein,<br />

und nicht Rheinland-Pfalz, sondern<br />

Nordrhein-Westfalen: Steilhang am<br />

Drachenfels bei Königswinter<br />

(Weingut Pieper).<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

49<br />

document160149980472567<strong>07</strong>21.indd 49 01.10.19 14:02


wein / NEWCOMER<br />

Yvonne Libelli, 33, und ihr<br />

Bruder Martin Lucas, 30,<br />

nennen einen Schatz an<br />

Forster Spitzenlagen<br />

ihr Eigen.<br />

JUNGER SCHWUNG IM<br />

RIESLING-MEKKA<br />

Wer glaubt, dass die Mittelhaardt keine Überraschungen mehr zu bieten habe,<br />

übersieht dynamische Familienbetriebe wie den Margarethenhof in Forst.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Forst in der Mittelhaardt ist ein Sehnsuchtsort<br />

aller Rieslingkenner: Nur<br />

in wenigen anderen Weinbaugemeinden<br />

Deutschlands ballen sich die Spitzenlagen<br />

auf so engem Raum. Kein Wunder,<br />

dass die meisten Weinberge hier in der<br />

Hand großer Weingüter mit internationalem<br />

Ruhm sind. Doch auch eine Handvoll<br />

kleinerer Familienbetriebe nennt ein Stück<br />

vom Glück ihr Eigen. Unter ihnen der Margarethenhof<br />

von Familie Lucas mit Besitz<br />

in den Lagen Pechstein, Jesuitengarten,<br />

Freundstück und Ungeheuer. Und diesen<br />

Margarethenhof haben gerade Yvonne<br />

Libelli, 33, und ihr Bruder Martin Lucas,<br />

30, übernommen.<br />

»Mein Vater ist 61 und hat gesagt, er<br />

möchte jetzt kürzertreten«, berichtet<br />

Yvonne Libelli. »Er wollte es anders<br />

machen als unser Opa, der ziemlich lang<br />

nicht losgelassen hat. Mein Vater war schon<br />

fast 50, als mein Opa das Weingut an meine<br />

Eltern verpachtet hat.«<br />

Solche Umwege bleiben der jungen Generation,<br />

der fünften auf dem Margarethenhof,<br />

nun erspart. Gut ausgebildet sind die<br />

Geschwister beide: Martin Lucas hat bei<br />

Bassermann-Jordan, Münzberg und Egon<br />

Schmitt gearbeitet und in Bad Kreuznach<br />

den Weinbautechniker erworben. Yvonne<br />

Libelli – verheiratet mit Nicola Libelli, dem<br />

Kellermeister bei Bürklin-Wolf – war bei<br />

Stefanie Weegmüller, bei Philipp Wittmann,<br />

im Weingut Manincor in Südtirol sowie auf<br />

Weingütern in Kalifornien und Neuseeland<br />

tätig. Und sie hat ein Geisenheimer Önologendiplom<br />

in der Tasche.<br />

»Wir ergänzen uns gut«, summiert Yvonne<br />

Libelli. »Mein Bruder ist vorrangig im Weinberg,<br />

er bewirtschaftet unsere 17 Hektar<br />

praktisch alleine, das ist schon eine<br />

Hausnummer. Ich bin im Verkauf,<br />

und im Keller treffen wir uns.«<br />

Auf einer Wellenlänge seien<br />

sie, sagt Libelli weiter. Ihr<br />

Ziel: mehr auf die Lage zu<br />

gehen als früher. »Früher<br />

war der Pechstein immer<br />

Kabinett und der Jesuitengarten<br />

Spätlese – aber das<br />

wird dem Unterschied der<br />

Lagen nicht gerecht.« Die<br />

Eltern hätten die Weine auch immer gerne<br />

etwas süßer gehabt, fügt die frisch gebackene<br />

Weingutsbesitzerin hinzu.<br />

Die neuen Weine, die das <strong>Falstaff</strong>-Team<br />

für den Weinguide 2020 verkosten konnte,<br />

bestechen mit einem sehr klaren Lagenausdruck,<br />

mit Komplexität und abgeklärter<br />

Balance. »Viele unserer Weinberge wurden<br />

etwa 2004/2005 neu angelegt«, erklärt<br />

Libelli, »da merkt man jetzt von Jahr zu<br />

Jahr mehr Tiefe in den Weinen«, und fügt<br />

an: »Und mein Bruder und ich gewinnen<br />

zugleich an Selbstsicherheit.«<br />

Keine Frage, die Geschwister werden die<br />

Familientradition zu neuen Höhen tragen.<br />

Noch bis 1970 lieferte Familie<br />

Lucas ihre Trauben an die<br />

Genossenschaft, 1976 errichtete<br />

sie den Aussiedlerhof<br />

am Ortsrand von Forst<br />

östlich der Bundesstraße.<br />

Etwas mehr als 40 Jahre<br />

später ist die Zeit reif für<br />

den nächsten Schritt – man<br />

darf sehr gespannt sein, wie<br />

es hier weitergeht.<br />

Fotos: Melanie Hubach Photographie, David Weimann<br />

50 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document160149980472567<strong>07</strong>21.indd 50 01.10.19 14:02


UNERSCHROCKEN AM<br />

DRACHENFELS<br />

Weinbau in Nordrhein-Westfalen? Gibt es wirklich. Felix Pieper keltert am<br />

nördlichsten Punkt des Mittelrheins Weine mit Distinktion und Schliff.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

Fotos: Melanie Hubach Photographie, David Weimann<br />

Ich mag es, Dinge von Anfang bis Ende<br />

zu begleiten, durch alle Arbeitsschritte<br />

hindurch«, erzählt Felix Pieper über<br />

sich selbst. Daher habe er nach dem Abitur<br />

zunächst überlegt, Architektur zu studieren.<br />

Doch er entschied sich anders – und steht<br />

jetzt dem nördlichsten Weingut am Rhein<br />

vor: Neun Hektar Reben bewirtschaftet der<br />

36-Jährige in Königswinter bei Bonn, auf<br />

dem Gebiet des Bundeslands Nordrhein-<br />

Westfalen. »Früher«, erinnert sich Felix Piepers<br />

Vater Adolf Wilhelm, genannt Bobbi –<br />

»Bobbi mit i« –, »hat man uns als Eskimo-<br />

Winzer bezeichnet. Aber das war auch vor<br />

Beginn der Erderwärmung schon falsch, das<br />

Kölner Becken ist einfach ziemlich warm.<br />

Und unser Gewann Domkaule in der mittleren<br />

Terrasse war bereits im preußischen<br />

Lagenverzeichnis von 1904 eine der besten<br />

Lagen am Rhein.«<br />

Bei den Verkostungen zum <strong>Falstaff</strong> Weinguide<br />

punktete Felix Pieper dann unter anderem<br />

auch mit dem trockenen Riesling aus<br />

dieser Lage, einem kräuterwürzigen Wein<br />

von ausgezeichneter Balance. Noch stärker<br />

sah die <strong>Falstaff</strong>-Jury indes Piepers Spätburgunder:<br />

einen kompletten, eleganten Roten<br />

mit reifem Gerbstoff und einer feinen Aromatik<br />

mit floralen und beerigen Akzenten.<br />

»Nach dem Abitur habe ich ein Praktikum<br />

bei Marc Adeneuer an der Ahr gemacht, und<br />

aus dem Praktikum wurden dann sieben<br />

Monate, weil ich unbedingt auch noch die<br />

Lese miterleben wollte.« Die Begeisterung für<br />

die Burgunder war damit geweckt und hat<br />

sich bis zum heutigen Tag erhalten.<br />

Nach dem Studium in Geisenheim stieg<br />

Pieper schließlich zu Hause ein, das war<br />

20<strong>07</strong>. »Ich musste natürlich erst Erfahrung<br />

sammeln, wenn man frisch aus Geisenheim<br />

kommt, hat man den Kopf voller Ideen, das<br />

ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei.<br />

Anfangs ist man auch ängstlich, das Bauchgefühl<br />

muss man erst entwickeln, und man<br />

muss lernen, dass man ohnehin nicht alles zu<br />

100 Prozent steuern kann.«<br />

Pieper ist kein Newcomer ganz am<br />

Beginns eines Berufswegs – er ist einer, der<br />

bereits mit beiden Beinen auf festem Grund<br />

steht. Das zeigt sich auch darin, dass er sich<br />

über den eigenen Betrieb hinaus engagiert:<br />

als Vizepräsident im Weinbauverband Mittelrhein<br />

und als Vorstand eines Gremiums, das<br />

die Schaffung einer geschützten Ursprungsbezeichnung<br />

»Mittelrhein« anstrebt. »Die<br />

g.U. in Brüssel zu bekommen ist schwierig«,<br />

weiß Pieper. »Aber wenn sie erst mal installiert<br />

ist, geht viel Entscheidungskraft in die<br />

lokalen Gremien über.« Auch in diesem<br />

Punkt, daran besteht kein Zweifel, wird Pieper<br />

wieder seiner Leidenschaft<br />

nachgehen können:<br />

einen Vorgang<br />

vom Beginn bis<br />

zum Ende zu<br />

verfolgen.<br />

Felix Pieper, 36, setzt die Steilhänge<br />

bei Königswinter und Rhöndorf auf<br />

Deutschlands Wein-Landkarte.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

51<br />

document160149980472567<strong>07</strong>21.indd 51 01.10.19 14:02


wein / NEWCOMER<br />

Im namhaften Esslinger<br />

Familienbetrieb hebt Maximilian<br />

Kusterer, 28, die Burgundersorten<br />

auf ein neues Niveau.<br />

EHRGEIZIG UND<br />

SELBSTKRITISCH<br />

Maximilian Kusterer wollte am liebsten Handball-Profi werden,<br />

doch dafür war er zu klein. Heute zeigt er Talent und Größe als Winzer<br />

und Spätburgunder-Spezialist im schwäbischen Esslingen.<br />

TEXT RAINER SCHÄFER<br />

Maximilian Kusterer zählt zu den<br />

Winzersöhnen, die zunächst wenig<br />

Interesse daran zeigten, in den<br />

elterlichen Betrieb einzusteigen. Gerade mit<br />

16 oder 17 Jahren, wenn er in den steilen<br />

Esslinger Terrassen-Weinbergen »schuften<br />

musste, war das kein Traumjob für mich«.<br />

Nach dem Abitur reizte ihn ein Sportstudium,<br />

um anschließend »vielleicht ins<br />

Management einzusteigen«. Auch eine<br />

Zukunft als Physiotherapeut konnte er<br />

sich vorstellen, aber »ein Leben lang in<br />

einem kleinen Zimmer Leute einzurenken«,<br />

das konnte es auch nicht sein. Am liebsten<br />

wäre er Profi-Handballer geworden, und<br />

obwohl er nicht gerade groß gewachsen ist,<br />

schaffte er es immerhin bis in die Landesliga<br />

mit seiner »Schnelligkeit und Flexibilität«.<br />

Aber für Profi-Sport sei er letztendlich<br />

»zu klein gewesen«, sagt der 28-Jährige<br />

rückblickend.<br />

Als seine Eltern Monika und Hans Kusterer<br />

2010 einen Neubau mitten in den Weinbergen<br />

der Esslinger Neckarhalde angingen,<br />

spürte er, dass »es zu Hause vorangeht«.<br />

Seinem Vater zuliebe begann er ein Praktikum<br />

»überm Berg« im Weingut Karl Haidle<br />

im Remstal, wo er schnell merkte, dass<br />

»Weinbau doch Spaß machen kann«. Beim<br />

Studium in Geisenheim, das er im Winter<br />

2011 begann, gehörte er zur schon sagenumwobenen<br />

Gruppe mit dem ausgeprägten<br />

Burgund-Gen um Friedrich Keller, Tobias<br />

Knewitz und Julian Huber. Im Dutzend verkosteten<br />

sie an langen Abenden Pinot Noir<br />

und Chardonnay, dabei zeichneten sie auch<br />

Baupläne für eigene spätere Entwürfe. »Da<br />

wurde die Leidenschaft für Spätburgunder<br />

entfacht«, sagt Kusterer, der anschließend<br />

bewusst alle Praktika bei Pinot-Noir-Spezialisten<br />

absolvierte, bei Friedrich Becker in<br />

Schweigen, Newton Johnson in Südafrika<br />

und bei Paul Fürst in Bürgstadt.<br />

Im Frühjahr 2016 kehrte Maximilian<br />

Kusterer wieder nach Hause zurück, um<br />

auch die Verantwortung im Keller zu übernehmen.<br />

Aber schon davor nahm er Einfluss<br />

auf die Weine, »ich wollte unseren<br />

Spätburgunder verändern«, sagt er, er sollte<br />

»mehr Saftigkeit und Trinkigkeit« bekommen.<br />

Er führte die Kaltmazeration ein, verlängerte<br />

die Maischestandzeiten, vor allem<br />

wollte er »weg von zu viel Holz«, und auch<br />

die Säure durfte nicht fehlen. Diese Stilistik<br />

ist auch beim Grauburgunder Gern zu<br />

beobachten, gerade der behutsame Holzeinsatz<br />

ist ihm wichtig, es störe ihn, wenn Weine<br />

aus dem Barrique »süß und vanillig<br />

schmecken«. Er wolle »Feinheit«, sagt Kusterer,<br />

es gehe um Details und Nuancen, da<br />

spiele auch der neue Gravitationskeller eine<br />

große Rolle, in dem die Schwerkraft den<br />

Pumpen die Arbeit abnimmt.<br />

Maximilian Kusterer hat während seiner<br />

Lehrzeit genau zugehört und zugeschaut,<br />

wenn es um feine Pinot Noirs ging, er ist<br />

dabei, seine eigene Handschrift zu entwickeln,<br />

die sich beim Spätburgunder Rosenholz<br />

aus 2016 zeigt, der säureagil und raffiniert<br />

auftritt. Der Esslinger hat noch einiges<br />

vor, er sei ziemlich ehrgeizig und zielstrebig,<br />

»aber auch sein größter Kritiker«. Er sei<br />

nicht »allzu laut«, sagt Kusterer, »aber ich<br />

weiß genau, was ich will«. Trubel meidet er,<br />

in seiner Freizeit brauche er »keinen Ballermann«,<br />

lieber ziehe er die Wanderschuhe<br />

an. Als Nächstes will er sich verstärkt dem<br />

Chardonnay widmen, den er weiter verbessern<br />

will. Und im nächsten Jahr soll er das<br />

Weingut von seinen Eltern übernehmen –<br />

mit noch nicht mal 30 Jahren.<br />

<<br />

Fotos: Maximilian Kusterer<br />

52 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document160149980472567<strong>07</strong>21.indd 52 01.10.19 14:02


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 09.09.19 11:27


wein / NEWCOMER<br />

BEST OF<br />

NEWCOMER-KANDIDATEN<br />

95<br />

93<br />

92<br />

2017 FORST PECHSTEIN<br />

RIESLING TROCKEN<br />

Margarethenhof<br />

Forst (Pfalz)<br />

Im Duft rauchig, Noten von Gestein,<br />

aber auch Frucht: reife Pflaume.<br />

Getragener Gaumen, sehr feine<br />

Phenolik, straff im Extrakt, aber<br />

auch viskos grundiert, intensive<br />

Mineralität, salzig, wird den Erwartungen<br />

an die Lage vollauf gerecht,<br />

endet sehr trocken und mineralisch.<br />

margarethenhof-forst.de<br />

€ 15,–<br />

2018 »KERNSTÜCK« WEISS-<br />

BURGUNDER TROCKEN<br />

Margarethenhof Forst<br />

(Pfalz)<br />

Frühlingswiese, Klee, Kamille,<br />

Basilikum, duftig und nuanciert.<br />

Im Mund frisch und kompakt, mit<br />

einer gewissen Geschmeidigkeit<br />

(und darin ein Jahrgangstyp),<br />

dennoch aber auch mit saftiger<br />

Bündelung. Ein schöner Ausdruck<br />

der Sorte, sehr kulinarisch.<br />

margarethenhof-forst.de<br />

€ 6,80<br />

2018 »VOM BUNTEN MERGEL«<br />

RIESLING TROCKEN<br />

Weingut Kusterer<br />

Esslingen (Württemberg)<br />

In der einladenden Nase zeigen sich<br />

Noten von saftiger Williams-Christ-<br />

Birne und Weinbergpfirsich. Am<br />

Gaumen ist der Wein saftig und<br />

würzig, die reife Säure hält sich<br />

vornehm zurück und wirkt dennoch<br />

animierend. Schlanker Bau, aber<br />

auch cremig. Fein abgerundet, aber<br />

auch mineralisch grundiert.<br />

weingut-kusterer.de, € 9,80<br />

94<br />

93<br />

92<br />

2017 FORST JESUITENGARTEN<br />

RIESLING TROCKEN<br />

Margarethenhof<br />

Forst (Pfalz)<br />

Gesteinsmehl im Duft, im Mund<br />

mit sehr stillem Druck, würzig,<br />

sehr hintergründig, kräuterwürzig,<br />

trotz der insgesamt verschlossenen<br />

Anlage, reife Säure, integrierter<br />

Alkohol, intensive Mineralität,<br />

tolle Substanz für ein sehr<br />

langes Leben.<br />

margarethenhof-forst.de<br />

€ 16,–<br />

2018 »GERN«<br />

GRAUBURGUNDER TROCKEN<br />

Weingut Kusterer<br />

Esslingen (Württemberg)<br />

Die Nase lässt einen an Burgund<br />

denken, feine Birne, Pfirsich,<br />

Rauch und Kräuter. Am Gaumen<br />

sehr gefühlvoll proportioniert, elegant,<br />

aber auch kernige Noten,<br />

Dichte und Feinheit, phenolische<br />

Fülle, konzentriert und doch<br />

leicht, elegantes Säurespiel.<br />

weingut-kusterer.de<br />

€ 23,–<br />

2018 KÖNIGSWINTER<br />

DRACHENFELS GEWÜRZ-<br />

TRAMINER TROCKEN<br />

Weingut Pieper<br />

Königswinter (Mittelrhein)<br />

Brotig, Rose, Lavendel, seifig, ein<br />

Bilderbuch-Gewürztraminer. Im<br />

Mund mit guter Balance, feine<br />

Süße, die Frucht unterstützende<br />

Süße, gar nicht sättigend, mit<br />

mineralischem Schliff und<br />

kulinarischer Ader. Zur Pastete.<br />

weingut-pieper.de<br />

€ 10,50<br />

94<br />

93<br />

92<br />

2016 »ROSENHOLZ«<br />

SPÄTBURGUNDER TROCKEN<br />

Weingut Kusterer<br />

Esslingen (Württemberg)<br />

Eine überströmende, burgunderhafte<br />

Nase, karamellisierte Rote<br />

Bete, Kirsche und erdige Noten.<br />

Ausgewogen und cremig am<br />

Gaumen, die Tannine sind reif und<br />

feinkörnig, die Säure präsent und<br />

ausgewogen, komplex, tief und auf<br />

den Punkt, delikate und würzige<br />

Frucht, finessenreich.<br />

weingut-kusterer.de<br />

€ 30,–<br />

2016 »P« RHÖNDORF DRACHEN-<br />

FELS SPÄTBURGUNDER<br />

TROCKEN<br />

Weingut Pieper<br />

Königswinter (Mittelrhein)<br />

Deutlicher Holzeinsatz, etwas<br />

Veilchen, rote Beeren, im Mund<br />

dezent extrahiert, reifes Tannin<br />

mittlere Korngröße, etwas Schokolade,<br />

gut integrierter Alkohol, etwas<br />

Ahr-Ähnlichkeit, Nougat, ein sehr<br />

kompletter Spätburgunder, mit<br />

bester Perspektive.<br />

weingut-pieper.de<br />

€ 29,50<br />

2018 KÖNIGSWINTER DRACHEN-<br />

FELS RIESLING SPÄTLESE<br />

Weingut Pieper<br />

Königswinter (Mittelrhein)<br />

Eine schöne, klare Spätlesefrucht<br />

erfüllt den Duft, Blutorange, etwas<br />

Melisse, dazu mineralische Töne:<br />

Funkenschlag, pfeffrig. Weicher<br />

Ansatz, getragene Fülle am Gaumen,<br />

reife Säure, aber intensive<br />

Salzigkeit, dezent bleibende Süße,<br />

raffinierter, kein bisschen lauter,<br />

mineralischer Wein.<br />

weingut-pieper.de<br />

€ 10,50<br />

Fotos: beigestellt<br />

54 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document759099718009886535.indd 54 01.10.19 14:01


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 09.09.19 10:55


WEIN- UND<br />

GENUSSREISEN<br />

Zusammen mit <strong>Falstaff</strong> hat nicko cruises genussreiche Flusskreuzfahrten konzipiert:<br />

Auf Mosel, Main und Rhein entdecken die Gäste neben herrlichen Landschaften auch<br />

das Beste aus edlen Reben und weitere kulinarische Gaumenfreuden.<br />

Burg Katz in der<br />

Nähe der Loreley.<br />

56 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3883359865098748766.indd 56 01.10.19 12:43


NICKO CRUISES<br />

Feine Lebensart am Fluss: Weinanbaugebiete<br />

zählen in aller Welt zu<br />

den landschaftlich besonders reizvollen<br />

Regionen. Flusstäler rechts<br />

und links, gesäumt von rebenbewachsenen<br />

Hügeln, verströmen eine idyllische Stimmung.<br />

Eine Weinregion mit dem Schiff zu<br />

erkunden, ist immer ein besonderes Reiseerlebnis.<br />

Umso mehr, wenn die Kreuzfahrt<br />

mit vielzähligen Genuss-Elementen gespickt<br />

ist. Denn wo man den Wein liebt, ist die<br />

Kuli narik nicht weit. Die Wein- und<br />

Genussreisen in Kooperation mit <strong>Falstaff</strong><br />

kombinieren die besondere Reiseform der<br />

Flusskreuzfahrt mit all ihren touristischen<br />

Höhepunkten mit exklusiven kulinarischen<br />

Erlebnissen in der jeweiligen Region: viel<br />

erleben und dabei exzellent genießen.<br />

Der Neubau<br />

»nickoSPIRIT« auf dem<br />

romantischen Rhein.<br />

Fotos: © Van Volxem, beigestellt<br />

RÖMER, MOSEL UND RHEINGAU:<br />

11 TAGE FRANKFURT–TRIER–<br />

KOBLENZ–FRANKFURT<br />

Die Reise beginnt und endet im hessischen<br />

Frankfurt am Main. Zum Auftakt der Reise<br />

gibt ein <strong>Falstaff</strong>-Experte bei einer Winzersektverkostung<br />

Einblicke in die Welt der<br />

edlen Perlen. Über Nacht bringt das<br />

»schwimmende Hotel«, der Schiffsneubau<br />

»nickoSPIRIT« mit Fünf-Sterne-Niveau,<br />

seine Gäste nach Bingen. Nach einem morgendlichen<br />

Themenrundgang mit »Vater<br />

Rhein« macht sich das Schiff auf zur<br />

berühmten Loreley. Der Ausflug zur Hängeseilbrücke<br />

Geierlay bringt eine Menge<br />

Adrenalin mit sich: Auf 360 Metern geht<br />

es über das Tal – 100 Meter über der Erde.<br />

Gemächlicher geht es am Nachmittag im<br />

historischen Treis-Karden bei einer Stiftsherrenführung<br />

mit Besichtigung und Verkostung<br />

einer Brennerei zu. Entlang der<br />

Mosel ist der nächste Halt das weinträchtige<br />

Bernkastel, wo für eine Weinprobe beim<br />

Weingut Geheimrat J. Wegeler, einem <strong>Falstaff</strong>-prämierten<br />

Winzer, eingekehrt wird.<br />

Die Römerstadt Trier ist berühmt für ihre<br />

imposante Porta Nigra und neuerdings<br />

auch für die aufstrebende Weinmanufaktur<br />

Van Volxem im Trierer Umland. Gäste der<br />

Wein- und Genussreisen dürfen sich auf<br />

eine Kombination aus Stadtführung und<br />

anschließendem Besuch inklusive Weinprobe<br />

beim Starwinzer freuen.<br />

Am nächsten Tag steht ein Ausflug in die<br />

schöne Hauptstadt Luxemburgs auf dem<br />

Programm. Danach geht es weiter flussabwärts<br />

nach Koblenz mit seinem berühmten<br />

Wahrzeichen, dem Deutschen Eck, an<br />

dem die Mosel in den Rhein mündet. Von<br />

der Festung Ehrenbreitstein bietet sich den<br />

Gästen ein wunderbarer Panoramablick auf<br />

die Stadt. Sowohl der Besuch von Schloss<br />

Sayn mit seinem zauberhaften Garten der<br />

Schmetterlinge als auch der abendliche<br />

Fackelspaziergang durch Andernach sorgen<br />

für romantische Stimmung.<br />

Naturliebhaber kommen beim Besuch des<br />

Geysirs in Andernach auf ihre Kosten, der<br />

mit einer Auswurfshöhe zwischen 50 und<br />

60 Metern der höchste Kaltwassergeysir der<br />

Welt ist. Im Weingut Georg Breuer in Rüdesheim<br />

werden erlesene, von <strong>Falstaff</strong> ausgezeichnete<br />

Gaumenfreuden produziert: Theresa<br />

Breuer, die Winzerin des Jahres 2016,<br />

lädt zur Verkostung ihrer Weinschätze. Das<br />

ehemalige Zisterzienserkloster in Eberbach<br />

ist nicht nur wohlbekannt als Drehort für<br />

den Film »Der Name der Rose«, sondern<br />

Das Weingut Van Volxem<br />

in Wiltingen.<br />

auch für seinen Weinkeller. Zum Abschluss<br />

der Reise kommt ein <strong>Falstaff</strong>-Redakteur an<br />

Bord und präsentiert bei einem weinseligen<br />

Abend die besten Weine des Rheingaus.<br />

FLUSSGENUSS AUF DEM<br />

NEUBAU »NICKOSPIRIT«<br />

Mit seinem innovativen Design vereint der<br />

Flusskreuzer mit Fünf-Sterne-Niveau alles,<br />

was der moderne Kreuzfahrer begehrt. An<br />

Bord gibt es drei Restaurants mit flexibler<br />

Tischwahl und flexiblen Essenszeiten. Ein<br />

reichhaltiges Frühstückbuffet bereitet einen<br />

guten Start in den Tag. Am Mittag und<br />

Abend werden mehrgängige kulinarische<br />

Köstlichkeiten serviert. Die lichtdurchfluteten,<br />

geräumigen Außenkabinen verfügen im<br />

Mittel- und Oberdeck über absenkbare<br />

Panoramafronten, die sich in eine Balkonbrüstung<br />

verwandeln lassen. Der Salon und<br />

das Sonnendeck laden zu herrlichem<br />

»Flusskino« ein. Im großzügigen Wellnessund<br />

Fitness-Bereich mit Sauna und Whirlpool<br />

kommen auch Entspannung und<br />

Wohlfühlen nicht zu kurz.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen zu den Wein- und<br />

Genussreisen in Kooperation mit <strong>Falstaff</strong> unter<br />

T: +49 711 24898044, in jedem guten<br />

Reisebüro oder unter<br />

nicko-cruises.info/falstaff<br />

PROMOTION<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

57<br />

document3883359865098748766.indd 57 01.10.19 12:44


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

CHÂTEAU<br />

MARGAUX<br />

Der samtige Premier Grand Cru Classé aus der Appellation<br />

Margaux in der Region Médoc im Bordeaux genießt seit vielen<br />

Jahrhunderten höchstes Ansehen in aller Welt.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

Die lange Geschichte von Château<br />

Margaux ist gekennzeichnet<br />

vom Streben nach Qualität<br />

und von erstaunlichem Innovationsgeist.<br />

Als La Mothe de<br />

Margaux, was übersetzt Hügel von Margaux<br />

bedeutet, im 12. Jahrhundert erstmals in den<br />

Urkunden auftaucht, ist von Rebstöcken im<br />

Médoc noch keine Rede. In der Zeit bis 1453<br />

herrschen die Engländer in Aquitanien, und<br />

der Wein der Region Bordeaux hält als »Claret«<br />

Einzug auf den Tafeln der wohlhabenden<br />

Briten. Auf Margaux sollte es noch bis<br />

1572 dauern, bis unter Pierre de Lestonnac<br />

die Getreidefelder in Weinberge verwandelt<br />

wurden. Ende des 17. Jahrhunderts verfügte<br />

Château Margaux über eine Fläche von<br />

265 Hektar, rund ein Drittel dieses Landes<br />

war mit Reben bedeckt – und so ist es bis<br />

heute. Anfang des 18. Jahrhunderts wurden<br />

die weißen und roten Trauben erstmals separat<br />

vinifiziert, damals keine Selbstverständlichkeit,<br />

zumal auch in den Weingärten Rot<br />

und Weiß gemischt gepflanzt wurden. Dank<br />

vieler Schritte gewann der Wein von Château<br />

Margaux zusehends an Reputation, der Wein<br />

wurde regelmäßig in London gehandelt,<br />

1771 tauchte Margaux erstmals im Auktionskatalog<br />

von Christie’s auf. Bald galt<br />

Margaux als einer der gesuchtesten Weine<br />

aus dem Bordeaux, auch Thomas Jefferson<br />

bestellte ihn 1784 für seinen Keller. Mitte des<br />

18. Jahrhunderts hatte der damalige Eigentümer<br />

Joseph de Fumel bereits erkannt, dass<br />

die schottrigen Böden die wertvollsten Trauben<br />

bringen, doch bald darauf setzte die<br />

Französische Revolution dem ersten Goldenen<br />

Zeitalter im Bordeaux ein grausames<br />

Ende. Élie du Barry, der Seigneur von Margaux,<br />

erfuhr den jakobinischen Terror durch<br />

das Schafott am eigenen Hals.<br />

SCHLOSS FÜR DEN EDLEN TROPFEN<br />

Bertrand Douat – ein Baske, der es in Spanien<br />

zu einem Vermögen und dem Titel Marqués<br />

de la Colonilla gebracht hatte – erwarb<br />

am Beginn des 19. Jahrhundert das Anwesen.<br />

Er lebte in Paris und hatte für Wein wenig<br />

übrig, ihm ging es lediglich darum, damit seinen<br />

sozialen Status zu festigen. Doch es war<br />

La Colonilla, der den Prachtbau des heutigen<br />

Schlosses errichten ließ, zu dem 1810 der<br />

Grundstein gelegt wurde. Der Bordelaiser<br />

Stararchitekt Louis Combes entschied sich<br />

für einen neopalladianischen Stil – ><br />

Fotos: Deepix<br />

58 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document553466052297333897.indd 58 01.10.19 13:18


Fotos: Deepix<br />

Schlossherrin Corinne<br />

Mentzelopoulos mit ihrer<br />

Tochter Alexandra vor<br />

dem Château Margaux.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

59<br />

document553466052297333897.indd 59 01.10.19 13:18


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Perfektes Ambiente für einen perfekten Wein:<br />

Die neue Kellerei sorgt für einen weiteren<br />

Qualitätsschritt, der unübersehbar ist.<br />

><br />

Andrea Palladio war einer der bedeutendsten<br />

Architekten der Renaissance –, aber<br />

er plante auch die Wirtschaftsgebäude und<br />

Weinkellerei zu beiden Seiten des aristokratischen<br />

Hauptbaus, wie wir sie heute kennen.<br />

1830 erwarb Alexandre Aguado das Château<br />

und war damit der erste Bankier, der im<br />

Médoc investierte. Er verstarb 1842, noch<br />

bevor die Bankiers Isaac und Émile Péreire<br />

Château Palmer gleich gegenüber erwarben;<br />

Baron Nathaniel de Rothschild kaufte im<br />

Jahr 1853 Mouton, und Baron James de<br />

Rothschild sicherte sich Lafite anno 1868.<br />

Im Klassement von 1855 wird Château Margaux<br />

gleich hinter Lafite als einer der vier<br />

Premiers Grands Crus de Médoc eingestuft.<br />

1879 übernahm Graf Pillet-Will das Château<br />

in einer sehr schwierigen Phase. Oidium und<br />

Reblaus bedrohten die Weinberge in ihrer<br />

Existenz, doch der neue Besitzer konnte auf<br />

ein tolles Team in Weingarten und Keller setzen.<br />

Ab 1896 wurde der Betrieb vom fähigen<br />

Pierre Moreau gemanagt, und dieser setzte<br />

Marcellus Grangerou als Kellermeister ein,<br />

dessen Sohn Marcel diese Funktion bei<br />

Château Margaux ebenso einnahm wie sein<br />

Enkel Jean. Es war auch Pierre Moreau, der<br />

1908 den Pavillon Rouge du Château Margaux<br />

als Zweitwein ersann und 1924 die<br />

ausschließliche Abfüllung des Weins direkt<br />

Seit dem Klassement aus<br />

dem Jahr 1855 gehört<br />

Château Margaux zum<br />

exklusiven Kreis der Premiers<br />

Grands Crus Classés, den<br />

besten Weinen Bordeaux’.<br />

Corinne Mentzelopoulos mit ihrem<br />

Vater André, der Château Margaux<br />

1977 erwerben konnte.<br />

auf dem Weingut einführte – eine Vorgangsweise,<br />

die erst ab dem Jahrgang 1972 in ganz<br />

Bordeaux zur Verpflichtung wurde. 1950<br />

übernahm die Bordelaiser Weinhandelsfamilie<br />

Ginestet das Château, doch die Rezession,<br />

ausgelöst durch die Ölkrise und die nahezu<br />

unverkäuflichen Jahrgänge Anfang der Siebzigerjahre,<br />

zwang die Ginestets dazu, sich<br />

schweren Herzens wieder von Château Margaux<br />

zu trennen, um ihren Verpflichtungen<br />

gegenüber ihren Kunden nachkommen zu<br />

können. Nach zwei Jahren Suche war 1977<br />

in der Person von André Mentzelopoulos<br />

der neue Herr von Château Margaux gefunden.<br />

Vielleicht waren es ja die vier stattlichen<br />

Säulen im ionischen Stil, die das Portal des<br />

Schlosses schmücken, die den griechischen,<br />

1915 in Patras geborenen Unternehmer zum<br />

Kauf bewogen, und bereits im Jahrgang<br />

1978 zeigte ihm der Rebberg, dass er eine<br />

richtige Entscheidung getroffen hatte. Eine<br />

neue Ära hatte begonnen.<br />

FRISCHER WIND AUF MARGAUX<br />

Nach dem Ableben von André Mentzelopoulos<br />

folgte im Jahr 1980 seine Tochter Corinne<br />

auf den Platz an der Spitze des Weinguts<br />

nach. Der Sprung ins kalte Wasser des Weinbusiness<br />

wurde ihr durch ein exzellentes<br />

60 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document553466052297333897.indd 60 01.10.19 13:18


Nachlesen<br />

Alle Teile aus der Serie<br />

»World Champions« unter<br />

falstaff.com/champ<br />

Fotos: Château Margaux, Mathieu Anglada, Marco Grundt, Gilles de Beauchêne<br />

Team erleichtert: Der Betrieb wurde in ihren<br />

ersten Jahren noch vom sehr erfahrenen Philippe<br />

Barré geleitet, dieser wurde vom legendären<br />

Önologen Émile Peynaud unterstützt.<br />

Im Jahr 1983 begann ein sehr talentierter<br />

junger Weinfachmann namens Paul Pontallier<br />

seine Karriere auf Château Margaux, das<br />

er in den folgenden Jahrzehnten in seiner<br />

Qualitätsentwicklung entscheidend prägen<br />

sollte. Er übernahm 1990 die Geschäftsführung<br />

von Philippe Barré und konnte an der<br />

Seite von Eigentümerin Corinne Mentzelopoulos<br />

in seiner Schaffenszeit nachhaltige<br />

Verbesserungen in der Produktion und Weinqualität<br />

umsetzen. Der überaus beliebte<br />

Weinfachmann, der als einer der maßgebenden<br />

Gestalter im Bordelais galt, erlag 2016<br />

mit 58 Jahren einer schweren Krebserkrankung.<br />

Während seiner Zeit auf Château Margaux<br />

hat er nicht nur die Arbeit seiner hoch<br />

angesehenen Vorgänger erfolgreich fortgeführt,<br />

er hat sein Wissen auch an zahlreiche<br />

junge Wein-Talente weitergegeben. So konnte<br />

der heutige Managing Director Philippe Bascaules,<br />

der 1990 zum Team stieß, ebenso von<br />

der Expertise Pontalliers profitieren wie<br />

Sébastien Vergne, der seit 2016 als Estate<br />

Director auf Château Margaux arbeitet. Seit<br />

2012 wird Corinne Mentzelopoulos von<br />

ihrer Tochter Alexandra unterstützt, die ><br />

Die neue<br />

Vinothek (o.)<br />

kann künftig<br />

bis zu 200.000<br />

Flaschen<br />

aufnehmen.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

61<br />

document553466052297333897.indd 61 01.10.19 13:19


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

><br />

Ideale Kombination<br />

aus Funktionalität<br />

und Architektur: der<br />

neue Chais von Sir<br />

Norman Foster.<br />

><br />

von London aus das Team als Deputy<br />

Managing Director leitet. In den letzten Jahren<br />

wurden auf Château Margaux umfangreiche<br />

Renovierungsarbeiten durchgeführt,<br />

die im Neubau eines Kellerteils mit Traubenübernahme<br />

durch das Büro des Star-Architekten<br />

Sir Norman Foster mündeten, der mit<br />

sehr viel Fingerspitzengefühl an das Projekt<br />

heranging. Der neue Keller wurde anlässlich<br />

der Vinexpo 2015 mit einem Gala-Abend<br />

festlich aus der Taufe gehoben. Neu eingerichtet<br />

wurde auch eine sehenswerte unterirdische<br />

Vinothek von 70 Metern Länge, die<br />

rund 200.000 Flaschen aufnimmt – der älteste<br />

aktuell gelagerte Wein stammt aus dem<br />

Jahr 1848.<br />

DIE GENUSS-TRILOGIE IN ROT-WEISS<br />

Der Pavillon Blanc du Château Margaux<br />

blickt auf eine lange Tradition zurück.<br />

Bereits im 19. Jahrhundert, als man mit<br />

der Praxis brach, weiße und rote Trauben<br />

gemeinsam zu verarbeiten, wurde auf Margaux<br />

ein Weißwein abgefüllt, der als Château<br />

Margaux Vin de Sauvignon angeboten wurde.<br />

Seit dem Jahr 1920 trägt er seinen heutigen<br />

Namen. Rund elf Hektar mit Sauvignon<br />

Blanc stehen zur Verfügung. In den letzten<br />

Jahren wurde, beginnend mit 2009, stark an<br />

der Qualitätsschraube gedreht, heute wird<br />

nur noch ein Drittel der Erntemenge für den<br />

Pavillon Blanc verwendet, der Rest ausselek-<br />

Château Margaux ist eines der wenigen<br />

Weingüter im Médoc, das sich noch eine<br />

eigene Küferei im Haus leistet.<br />

tioniert. Mit dem neuen Chais konnte ein<br />

neuerlicher Qualitätsschritt gemacht werden.<br />

Von diesem 100-Prozent-Sauvignon-Blanc-<br />

Wein werden nur rund 1000 Kisten angeboten,<br />

ein erheblicher Teil des Weißweins wird<br />

auf Magnums gefüllt. Der Pavillon Rouge<br />

du Château Margaux wurde erstmals 1908<br />

gefüllt, dank rigoroser Verbesserungen ist die<br />

Qualität heute auf einem Niveau, das sich<br />

mit den meisten Grands Vins im Médoc<br />

locker messen kann. Neben dem Pavillon<br />

Rouge wird auch noch der rote Drittwein<br />

namens Margaux du Château Margaux<br />

erzeugt. Der Grand Vin wird aus den besten<br />

Cabernet-Sauvignon-Trauben komponiert,<br />

die das Weingut zu bieten hat, dazu gesellen<br />

sich ein kleinerer Anteil von Merlot, Cabernet<br />

Franc und ein paar Tropfen Petit Verdot<br />

– das Verhältnis hängt vom jeweiligen Jahres-<br />

verlauf ab. Eine Besonderheit dieses Weins<br />

sind seine zwar präsenten, aber nach einer<br />

gewissen Reifedauer immer seidenweich<br />

wirkenden Tannine, die als margaux-typisch<br />

gelten. Bei allem Charme und der Eleganz,<br />

die diese Weine auszeichnen, stecken im Margaux<br />

große Komplexität und Substanz. Der<br />

Wein verfügt über eine erwiesene Fähigkeit,<br />

sehr lange zu reifen: ein weiteres untrügliches<br />

Zeichen für die Exzellenz seines Terroirs.<br />

Manche Autoren haben den Stil von Chateau<br />

Margaux als »feminin« bezeichnet, ein aus<br />

heutiger Sicht irreführender Begriff. Wenn<br />

man heute einen großen, reifen Jahrgang von<br />

Château Margaux wie den 1990er im Glas<br />

hat, dann versteht man intuitiv, warum diesem<br />

Wein von Weinkennern eine derartige<br />

Verehrung zuteil wird. Die Liste der herausragenden<br />

Jahrgänge ist sehr lang, bei Legenden<br />

wie 1900, 1928 oder 1953 braucht es<br />

auch das entsprechende Flaschenglück.<br />

Zu den großen Weinen, die heute ihre volle<br />

Trinkreife zeigen, zählen 1982, 1983, 1990<br />

und 1996. Weine wie 2000, 2005, 2009 und<br />

2010 haben noch viel Zeit vor sich, die man<br />

ihnen auch gönnen sollte. Die tolle Serie der<br />

letzten Jahre mit einem 2015 als Superstar<br />

wird noch Jahrzehnte ruhen, bevor auch<br />

diese Kreszenzen ihr volles Potenzial entfalten<br />

und sicherstellen, dass auch neue<br />

Generationen von Bordeaux-Liebhabern<br />

dieses Ausnahmegewächs zu schätzen wissen<br />

werden. <<br />

Fotos: Mathieu Anglada, Artiste Associé, Francois Poincet/Vigneron<br />

62 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document553466052297333897.indd 62 01.10.19 13:19


BEST OF<br />

CHÂTEAU MARGAUX<br />

100<br />

2015 CHÂTEAU MARGAUX<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Zart tabakig-gewürzig unterlegte<br />

feine Herzkirschenfrucht, zart nach<br />

Nougat und kandierten Orangenzesten,<br />

facettenreiches und einladendes<br />

Bukett. Saftig, extraktsüß,<br />

reife Kirschen, seidige Süße, große<br />

Finesse, einfach unglaublich delikat<br />

und lange anhaltend. Präsentiert<br />

in der Ausnahmeausstattung mit<br />

Siebdrucketikett als »Hommage<br />

à Paul Pontallier«.<br />

(verkostet <strong>2019</strong>)<br />

millesima.de, € 1950,–<br />

100<br />

2009 CHÂTEAU MARGAUX<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe.<br />

In der Nase einladende rote Beerenfrucht,<br />

frische Herzkirschen, mit<br />

zarten Röstaromen unterlegt, ein<br />

Hauch von Johannisbeeren, zart<br />

tabakige Anklänge. Saftig, feine<br />

extraktsüße Kirschenfrucht, feinste,<br />

seidige Tannine, salzige Mineralik,<br />

zart nach Nougat im Abgang, dunkle<br />

Beerenfrucht im Rückgeschmack,<br />

bleibt sehr gut haften, wirkt diesmal<br />

sehr frisch und dadurch ein wenig<br />

schlanker als bei früheren Proben.<br />

(2013)<br />

millesima.de, € 1264,–<br />

100<br />

2000 CHÂTEAU MARGAUX<br />

Kräftiges Rubingranat, zarte<br />

Randaufhellung. Perfekte Nase,<br />

exotische Anklänge, feine Röstaromen,<br />

saftige dunkle Beerenfrucht,<br />

Herzkirschen, zart nach Mandarinenzesten.<br />

Intensiv, feinwürzig, seidige<br />

Tannine, toller Schokoladetouch,<br />

herrliche Länge, mineralisch, Nachhall<br />

von schwarzen Kirschen, vermittelt<br />

eine geniale Leichtfüßigkeit<br />

und Finesse, wirkt fast etwas verspielt,<br />

große Länge, sicheres<br />

Potenzial. Margaux-Trinkvergnügen<br />

pur. (2010)<br />

millesima.de, € 1630,–<br />

100<br />

1990 CHÂTEAU MARGAUX<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarter Wasserrand. Sehr einladendes<br />

Bukett nach schwarzen Kirschen, ein<br />

Hauch von Karamell und feinen<br />

Röstaromen, dazu feines Cassis und<br />

kandierte Veilchen, ein magischer<br />

Duft. Saftig und finessenreich strukturiert,<br />

geprägt von einnehmender Extraktsüße,<br />

festen und perfekt eingebundenen<br />

Tanninen, überzeugende<br />

Länge mit schokoladigen Nuancen,<br />

ein großer Rotwein mit enormem Zukunftspotenzial<br />

für weitere Deka den.<br />

(<strong>2019</strong>) millesima.de, ca. € 2260,–<br />

(€ 13.550/Kiste mit 6 Flaschen)<br />

100<br />

1982 CHÂTEAU MARGAUX<br />

Kräftiges Karmingranat, dezente<br />

Ockerreflexe, breite Randaufhellung.<br />

Facettenreiches Bukett,<br />

Nuancen von frischen dunklen<br />

Beeren, schwarze Kirschen, ein<br />

Hauch von Nougat. Saftig, reife<br />

Kirschen, feine Extraktsüße, gut<br />

eingebundene Tannine, schoko -<br />

ladiger Touch, im Abgang dann<br />

doch etwas schlanker, Brombeere<br />

und frische, präsente Tannine,<br />

salzige Mineralität im Abgang,<br />

schokoladiger Rückgeschmack.<br />

(<strong>2019</strong>)<br />

Fachhandel, Auktion ab € 750,–<br />

100<br />

1900 CHÂTEAU MARGAUX<br />

Mittleres Ziegelrot, Ockerreflexe,<br />

breiter Wasserrand. Sauberes Reifebukett,<br />

zart nach Pflaumen, Kräuter,<br />

tabakige Nuancen, Waldboden, erdige<br />

Würze, Anklänge von Pilzen, dazu<br />

zartes Milchkaramell, sehr zarte rote<br />

Fruchtnuancen. Saftig, Anklänge von<br />

roter Kirsche, seidige Textur, lebendiger<br />

Säurebogen, zart nussig, mineralisch-salzig<br />

im Abgang, feine Würze<br />

im Nachhall, ungemein jugendlicher<br />

Gesamteindruck, dezenter Umami-<br />

Touch im Finale, noch fruchtsüß und<br />

sehr lange anhaftend. (2018)<br />

vintageandcie.com, € 15.000,–<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

63<br />

document4994994729978943632.indd 63 01.10.19 12:45


wein / INTERVIEW<br />

Wie in Stein gemeißelt:<br />

Georg Riedel, Herr über ein<br />

Glas-Imperium mit über<br />

1000 Angestellten.<br />

»DAS GLAS MUSS<br />

FUNKTIONAL SEIN«<br />

G<br />

eorg Riedel steht einem Unternehmen<br />

vor, das weltweit in<br />

125 Ländern präsent ist und<br />

im vergangenen Jahr einen<br />

Jahresumsatz von 258 Millionen<br />

Euro erzielte. Zählt man die Marken<br />

Nachtmann und Spiegelau mit, gibt Riedel<br />

mehr als tausend Menschen Arbeit. Dutzende<br />

nationale und internationale Auszeichnungen<br />

säumen den Weg des Tiroler Unternehmers,<br />

von »Decanter Man of the Year«<br />

(1996) über den Ehrenpreis der Republik<br />

<strong>Österreich</strong> (2006) bis zum »Distinguished<br />

Service Award« des amerikanischen <strong>Magazin</strong>s<br />

»Wine Spectator« (<strong>2019</strong>). Im Besprechungszimmer<br />

der Glasmanufaktur in Kufstein<br />

nimmt sich Riedel, der am 16. Dezember<br />

einen runden Geburtstag feiert, Zeit für<br />

Georg Riedel ist der<br />

bedeutendste Glasmacher<br />

auf dem Planeten Wein. Im<br />

<strong>Falstaff</strong>-Interview nennt er<br />

eine einfache Formel fürs<br />

Auffinden der richtigen<br />

Glasgröße – und verrät,<br />

welche Weine er selbst am<br />

häufigsten dekantiert.<br />

INTERVIEW ULRICH SAUTTER<br />

eines seiner raren Interviews, rückt noch die<br />

elegant gebundene Krawatte zurecht und<br />

schenkt sich ein Glas Wasser ein.<br />

FALSTAFF Herr Riedel, kaum jemand weiß<br />

so viel über Weingläser wie Sie. Wie können<br />

wir uns den Gläserschrank bei Georg Riedel<br />

zu Hause vorstellen?<br />

GEORG RIEDEL Da sind nur Prototypen<br />

drin! Also Glasformen in der Erprobung.<br />

Ich trinke niemals Wein, ohne zugleich an<br />

einer Glasform zu arbeiten. Nie zufrieden<br />

zu sein, das ist eines dieser Themen, die<br />

mich auszeichnen.<br />

Wie viele Formen haben Sie im Lauf Ihres<br />

Lebens getestet, haben Sie da eine annähernde<br />

Zahl im Kopf?<br />

Fotos: Riedel Glas, Manfred Klimek<br />

64 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8287278555780584120.indd 64 01.10.19 12:45


Fotos: Riedel Glas, Manfred Klimek<br />

Nein. Schauen Sie, die Zahl ist auch gar<br />

nicht wichtig, denn alle Glasformen sind<br />

heute Claus-Riedel-inspiriert. Sie kommen<br />

alle aus der Idee, den Wein zwar nicht zu<br />

verbessern – das können wir nicht –, aber<br />

ihn so auf den Gaumen zu lenken, dass die<br />

Emotion gesteigert wird. Die kleinsten Variationen<br />

führen da zu den unglaublichsten<br />

Ergebnissen. Und die Faszination ist, dass<br />

dieser Effekt nicht individuell ist, sondern<br />

dass alle dieselbe Emotion haben.<br />

Form follows function also.<br />

Ja, genau – für uns muss ein Glas nicht<br />

hübsch sein, zumindest nicht in erster Linie,<br />

sondern es muss funktional sein. Wenn Sie<br />

als Winzer in der Neuen Welt sind, nicht im<br />

Burgund, im Bordeaux oder in der Toskana,<br />

wo Sie auf die Rebsorten verpflichtet<br />

sind, sondern wenn Sie in die Welt hinausgehen<br />

und Geld in die Hand nehmen, dann<br />

untersuchen Sie erst den Boden und entscheiden<br />

dann die Rebsorte. Und dann gibt<br />

es ein Resultat, das viele Konsumenten<br />

insofern ignorieren, als sie alles aus einem<br />

Glas trinken. Und da fängt mein 40-jähriger<br />

Kampf an, den Konsumenten dazu zu<br />

bewegen, nachzudenken, wie sein Return<br />

of Investment beim Wein aussieht.<br />

Sie sprechen vermutlich von Genusswert<br />

als Return of Investment.<br />

Jeder Wein kommt mit einem Preis, mal<br />

größer, mal kleiner. Und wenn man ihn<br />

trinkt, hat man eine Erwartungshaltung, die<br />

wird entweder getroffen oder überboten –<br />

oder man ist enttäuscht. Das Interessante<br />

ist aber, wenn der Wein untrinkbar ist:<br />

Haben Sie dann schon mal jemanden sagen<br />

hören, das Glas sei schuld?<br />

Nein, ganz bestimmt nicht.<br />

Sie würden immer dem Wein die Schuld<br />

geben. Dabei ist das Glas zentral für den<br />

Weingenuss. Wir haben zum Beispiel Säure,<br />

Mineralität und Bitterkomponenten in<br />

einem Wein. Und Frucht. Diese Komponenten<br />

sind balanciert, wenn keine die anderen<br />

dominiert. Das ist die Kunst des Glasmachers:<br />

das, was der Winzer mithilfe des<br />

Rebgartens in die Flasche gefüllt hat, so<br />

zu optimieren, dass Harmonie entsteht.<br />

»Ich dekantiere fast alle<br />

meine Rotweine, auch süßen<br />

Weißwein. Der kleine<br />

Schimmer Schwefel geht<br />

wunderbar weg.«<br />

GEORG RIEDEL Riedel Glas, Kufstein<br />

Die zehnte und elfte Generation ihrer Familie:<br />

Georg Riedel und Sohn Maximilian.<br />

Neulich habe ich eine historische Studie<br />

gelesen, in der stand, dass das durchschnittliche<br />

Weinglas im Lauf der letzten Jahrhunderte<br />

stetig größer geworden sei.<br />

Ich kenne dieses Argument, in England gibt<br />

es sogar Bestrebungen, in der Gastronomie<br />

die Größe der Weingläser zu begrenzen. So<br />

ein Unsinn! Wir machen doch große Gläser<br />

nicht, um eine größere Menge einzufüllen,<br />

die ideale Menge ist immer 100 Milliliter,<br />

unabhängig von der Größe des Glases. Der<br />

Rest ist Resonanzkörper, man bekommt<br />

eine andere Duftentfaltung.<br />

Wie erkenne ich als Laie zu Hause, wie groß<br />

der Kelch sein sollte, den ich auswähle?<br />

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Grünen<br />

Veltliner oder einen Sauvignon ohne Holzkontakt,<br />

der hat zwei Komponenten: Hefe<br />

und Saft. Solch ein Zwei-Komponenten-<br />

Wein benötigt kein großes Glas. Die dritte<br />

Komponente kommt aus dem Fass: die oxidative<br />

Wirkung des Ausbaus plus Toasting.<br />

Und da hört es noch nicht auf. Die malolaktische<br />

Gärung macht den Wein cremig.<br />

Für drei Komponenten brauchen Sie schon<br />

ein etwas größeres Glas. Dann kommt noch<br />

die vierte Komponente, das ist bei Rotwein<br />

der Extrakt aus der Beerenschale. Dafür<br />

nehmen Sie noch mal einen größeren Kelch.<br />

Ein Orange Wine wäre dann nach dieser<br />

Gliederung ein Drei-Komponenten-Wein,<br />

aber ohne Fass und mit Schale?<br />

Bei Orange bin ich kein Fachmann. Sicher,<br />

Georgien … Wenn die Nachfrage da ist,<br />

dann wird es irgendwann auch mal ein<br />

Riedel-Glas »Orange« geben.<br />

Stichwort Karaffen.<br />

Karaffen verwendet man traditionell, um<br />

Sediment zu trennen. Aber wir trinken heute<br />

oft Weine, die sehr reduktiv ausgebaut<br />

sind, die haben einen enormen Gehalt an<br />

schlafender Kohlensäure. Und Kohlensäure<br />

schmeckt sauer. Beim Dekantieren tauschen<br />

Sie Kohlensäure gegen Sauerstoff aus.<br />

Dadurch wird der Wein runder, auch im<br />

Duft anders. Aber nicht jeder Wein profitiert<br />

davon. Und es hängt auch von der persönlichen<br />

Vorliebe ab. Wenn jemand sagt,<br />

ich liebe das Nervige des Cabernets, dann<br />

wird er keinen Cabernet dekantieren.<br />

Dekantieren Sie selbst häufiger Weißoder<br />

Rotweine?<br />

Ich dekantiere fast alle meine Rotweine,<br />

und ich dekantiere süßen Weißwein. Da<br />

versuche ich, den kleinen Schimmer vom<br />

Schwefel wegzunehmen, der geht in einer<br />

Karaffe wunderbar weg.<br />

Beim Thema Süßwein schließt sich die<br />

Frage an: Gibt es eigentlich auch Riedel-<br />

Karaffen für halbe Flaschen?<br />

In der Tat, und zwar ganz neue! Mein Sohn<br />

Max hat eine ganze Serie davon gemacht.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

65<br />

document8287278555780584120.indd 65 01.10.19 12:45


ALDI SÜD<br />

BUNTER GENUSS<br />

Das herbstliche Weinsortiment von ALDI SÜD präsentiert sich betont kräftig –<br />

ideal also für die kühlere Jahreszeit.<br />

PROMOTION<br />

W<br />

as für ein Sommer! Viel<br />

Sonne, laue Nächte und<br />

ein Gefühl wie ziemlich<br />

weit im Süden. Nun tut<br />

die Frische des Herbstes gut: die Kühle bei<br />

Tagesanbruch, das milde Licht und die Färbung<br />

des Laubs. Viele Früchte sind bereits<br />

eingebracht, die meisten Felder abgeerntet –<br />

die Weinlese ist in vielen Anbaugebieten<br />

aber noch in vollem Gange. Zuerst werden<br />

die Trauben für die frischen Weißweine<br />

gelesen, später die Rotweinsorten und zum<br />

Schluss jene für die edlen Süßweine.<br />

Trauben für Champagner sind eher zeitig<br />

dran – meist startet die Ernte Anfang oder<br />

Mitte September. Schließlich sollen die<br />

Grundweine viel Frische und eher wenig<br />

Alkohol haben, da Champagner seine<br />

herausragende Komplexität unter anderem<br />

durch eine zweite Gärung in der Flasche<br />

bekommt. Diese sorgt nicht nur für die fein<br />

perlende Kohlensäure, sondern auch für<br />

etwas zusätzliche Kraft, denn bei der Flaschengärung<br />

verzehren die Hefen den zugesetzten<br />

Zucker, wobei Kohlensäure und<br />

Alkohol entstehen.<br />

Wie geschmeidig und edel Champagner<br />

sein kann, zeigt der Premier Cru Millésime<br />

»Veuve Monsigny« aus dem Jahr 2013. Er<br />

duftet nach weißen Blüten, etwas Toast<br />

und Rauch, am Gaumen ist er cremig. Perfekt<br />

als Aperitif, eignet er sich auch als<br />

Essensbegleiter. Ideal ist dieser Jahrgangschampagner<br />

zu einem Fisch mit einer<br />

Weißwein-Butter-Sauce. Zu so einem<br />

Gericht passt auch der 2018er Riesling<br />

Rheingau QbA von Topwinzer Johannes<br />

Leitz sehr gut. Im Duft dominieren gelbe<br />

Früchte mit Apfelnoten, am Gaumen ist<br />

der Riesling ausgewogen und saftig –<br />

typisch für die Riesling-Gegend Rheingau.<br />

Während auf der Nordhalbkugel gerade<br />

die <strong>2019</strong>er-Ernte verarbeitet wird, sind die<br />

Winzer aus der südlichen Hemisphäre<br />

bereits viel weiter. Die Weinernte findet<br />

dort im Februar und März statt – dann ist<br />

südlich des Äquators Herbst. Kein Wunder<br />

also, dass der Sauvignon Blanc Marlborough<br />

»Kiwi Trail« aus Neuseeland bereits<br />

ein <strong>2019</strong>er ist. Er duftet nach hellen Früchten<br />

und verfügt über eine saftige Struktur –<br />

ein Wein, der Spaß macht.<br />

Jetzt im Herbst schmecken aber nicht<br />

nur die frischen, spritzigen Weine. Mit<br />

Fotos: beigestellt<br />

66<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document441955294976121380.indd 66 30.09.19 11:48


zunehmender Kälte freuen wir uns auf satte,<br />

volle Rotweine – zu einem geschmorten<br />

Stück Fleisch, nach einem langen Waldspaziergang,<br />

bei dem wir mit etwas Glück ein<br />

paar Pilze gefunden haben. Dazu ein Finca<br />

Sobreno Crianza Toro DO aus dem Jahr<br />

2016, der nach Amarenakirsche und Kräutern<br />

duftet. Am Gaumen ist der spanische<br />

Wein dicht und kraftvoll – jetzt darf gern<br />

ein Feuer im Kamin knistern. Zu dieser<br />

Gelegenheit passt auch der 2018er Cabernet<br />

Sauvignon Pays d’Oc IGP von »Baron<br />

Philippe de Rothschild«. Der Wein aus<br />

Südfrankreich stammt aus exzellentem<br />

Haus – Rothschild ist ein legendäres Gut<br />

im Bordeaux-Gebiet. Der Wein duftet nach<br />

roten Beeren und feinen Röstaromen, am<br />

Gaumen zeigt er seine kräftige Struktur<br />

und gute Spannung.<br />

Wenn die Herbsttage kürzer und kühler<br />

werden, dürfen die Weine an Kraft zulegen.<br />

Der Primitivo Puglia IGT »Doppio Tratto«<br />

aus dem Jahr 2018 duftet nach Nougat<br />

und Pflaume. Seine besondere Art der Herstellung<br />

– ein Teil der Traubenschalen wird<br />

zweimal vergoren – sorgt bei dem süditalienischen<br />

Wein für die besonders geschmeidige,<br />

leichte Süße. Ebenfalls in einem ganz<br />

speziellen Verfahren wurde der 2016er<br />

Amarone della Valpolicella DOCG Classico<br />

hergestellt: Ein Teil der Trauben wird<br />

vor der Kelterung getrocknet. So entsteht<br />

eine besonders hohe Konzentration. Das<br />

Ergebnis ist ein Duft nach praller Kirschfrucht,<br />

eine satte Dichte am Gaumen und<br />

ein pfeffriger Abgang – ein Wein wie<br />

gemacht für den Herbst.<br />

EXKLUSIV IN IHRER ALDI-SÜD-FILIALE<br />

Amarone della Valpolicella DOCG Classico, 2016<br />

90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Kirschfrucht, am Gaumen mit festem, körnigem Gerbstoff<br />

und einer süßen Frucht, gute Dichte, fleischig, hat durchaus<br />

Feinheit, aber auch Länge. Pfeffrige Aromen im Abgang.<br />

Champagner Premier Cru Millésime »Veuve<br />

Monsigny«, 2013<br />

90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

In der Nase weiße Blüten, etwas Toast und Rauch,<br />

Melisse. Am Gaumen sehr geschmeidig, cremig, Apfel<br />

und reife Zitrusfrucht, vollmundig, auch ein guter<br />

Essensbegleiter, gute Länge.<br />

Finca Sobreno Crianza Toro DO, 2016<br />

90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Amarenakirsche, Schwarzwälder Kirschtorte, Nougat,<br />

Kräuter, ein Hauch Reife darin, am Gaumen stoffig, gute<br />

Dichte. Wirkt in natürlicher Balance, idealer Speisenbegleiter<br />

zum Grillfleisch oder zu lange Geschmortem.<br />

Riesling Rheingau QbA mit VDP-Siegel »Weingut<br />

Johannes Leitz«, 2018<br />

88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Gelbe Frucht in der Nase, auch Apfelnoten, saftigfrisches<br />

Bukett, am Gaumen ausgewogen, frisch und<br />

saftig, animierend.<br />

Cabernet Sauvignon Pays d’Oc IGP »Baron Philippe de<br />

Rothschild«, 2018<br />

87 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Rotbeerige, würzige Nase, auch Röstaromen, Himbeere,<br />

Brombeere, am Gaumen mit kräftiger Struktur und kräftigem<br />

Tannin, leicht grünliche Noten, gute Spannung.<br />

Primitivo Puglia IGT »Doppio Tratto«, 2018<br />

86 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Etwas aufgesetzt wirkendes Holz, reife Beeren, Nougat<br />

und Pflaume, geschmeidiger Gaumen, leichte Süße,<br />

fruchtgetragen. Eine zurückhaltend gewählte Menge<br />

mürben, leicht körnigen Tannins, ausreichende Säurebegleitung.<br />

Runder, fülliger Wein, der die Liebhaber<br />

dieses Stils nicht enttäuschen wird.<br />

Fotos: beigestellt<br />

INFO<br />

Weitere Infos zum exklusiven Weinsortiment<br />

von ALDI SÜD gibt es online auf<br />

aldi-sued.de<br />

Sauvignon Blanc Marlborough, Neuseeland<br />

»Kiwi Trail«, <strong>2019</strong><br />

88 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Etwas Eisbonbon, Grasschnitt, hefig, kraftvoller Körper<br />

bei mittelgewichtigem Extrakt, eher milde Säure, aromatischer<br />

Abklang. Recht typisch für die Herkunft.<br />

*Testergebnisse zu den Weinen auf falstaff.de<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff 67<br />

document441955294976121380.indd 67 30.09.19 11:49


spirits / WHISK(E)YSTILE<br />

WARUM<br />

WHISKY<br />

NICHT<br />

GLEICH<br />

WHISK EY<br />

IST<br />

!<br />

Foto: Shutterstock<br />

68<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document1948294514361067884.indd 68 30.09.19 14:<strong>07</strong>


Whisky, das bedeutet<br />

»Wasser des Lebens«, Uisce beatha<br />

auf Gälisch. Da mag es nicht<br />

verwundern, dass »Lebenswasser«<br />

die verschiedensten Formen<br />

annehmen kann. Wir klären auf.<br />

Foto: Shutterstock<br />

TEXT JULIANE EVA REICHERT<br />

W<br />

hisky, »ein zu weites Feld«,<br />

würde Effi Briests Vater es<br />

wohl nennen, dem es oftmals<br />

und schnell zu heikel<br />

wurde: »Es ist so schwer,<br />

was man tun und lassen<br />

soll. Das ist auch ein weites Feld.« Ein geflügelter<br />

Ausdruck, wenn es denn einmal etwas komplexer<br />

wird. Oder die Angst besteht, einen Zusammenhang<br />

nicht hinreichend darlegen zu können.<br />

Völlig angemessen wäre diese Angst im Hinblick<br />

auf einen Einführungstext über Whisky. Und Whiskey,<br />

denn da geht’s ja schon los. Wir sprechen also<br />

über den schottischen Whisky ohne E und den amerikanischen<br />

Bourbon, den Whiskey. Nun, und den irischen,<br />

den schreibt man in der Regel auch mit einem<br />

E. Den kanadischen hingegen nicht. Ach ja, und<br />

natürlich gibt es auch unter den Amerikanern Ausnahmen,<br />

und die nennen sich dann allen Widrigkeiten<br />

zum Trotze auch Whisky. Und wie die meisten Kniffe<br />

in verschiedenen Schreibweisen ist auch dieser historisch<br />

bedingt.<br />

Denn bis sich die Iren Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

von den Schotten abzugrenzen versuchten, wurde<br />

Whisky allerorts Whisky geschrieben. Die Iren packten<br />

das Abgrenzungs-E vors Ypsilon, die Amerikaner adaptierten<br />

es – und schon ist die Verwirrung komplett.<br />

Doch die verschiedenen Schreibweisen sind nicht<br />

ganz so wirr und in Eitelkeiten bedingt, wie man<br />

zunächst meinen möchte. Sie geben außerdem Hinweise<br />

auf die Produktionsweise und letztlich auch auf<br />

den Geschmack.<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff<br />

69<br />

document1948294514361067884.indd 69 30.09.19 14:<strong>07</strong>


spirits / WHISK(E)YSTILE<br />

SCOTCH<br />

SINGLE MALT:<br />

RAUCH IM GLAS<br />

Wir beginnen, wo alles begann, nämlich bei den Schotten. In kaum einer anderen<br />

Region wird auf so wenig Raum eine so große aromatische Vielfalt an Whiskys<br />

produziert. Die wichtigsten Regionen sind die Lowlands im südlichen Teil, wo<br />

der Whisky leicht und mild im Aroma ist; dann sind da die Highlands, der wohl<br />

eindrücklichste Teil des Landes, wenn es darum geht, Klischeebilder von sattem<br />

Grün und steinig-hügeliger Weite zu erzeugen; und je näher es dann in Richtung<br />

Küste geht, desto mineralischer wird es. Die Speyside-Region zeichnet<br />

sich wiederum durch ihre filigranen Noten im Whisky ab – was sie diametral<br />

von den Islay-Whiskys unterscheiden lässt.<br />

Die Insel Islay ist das Mekka all derer, denen der Sinn nach Phenol,<br />

Benzin, Seil, Salz und Rauch im Glas steht. Das Besondere hier: Die<br />

gemälzte Gerste lagert zur Trocknung über Torffeuer, also getrocknetem<br />

Morast, der den Whisky rauchig, bisweilen sogar speckig oder<br />

medizinisch schmecken lässt. »Laphroaig« ist einer der bekanntesten<br />

Vertreter dieser Insel geworden. Sein Rauchanteil beträgt 40 ppm,<br />

das bedeutet »parts per million« und gibt den Torfgehalt eines<br />

schottischen Single Malts an. Die kleinste schottische Whiskyregion<br />

ist schließlich Campbeltown, die mit gerade einmal drei<br />

Brennereien nicht gerade im Fokus des schottischen Single<br />

Malts steht. Sie, ähnlich wie kleinere Insel-Destillerien wie<br />

etwa Jura oder die Isle of Skye, zeichnet sich vor allem<br />

durch salzige, leicht rauchige Whiskys aus. Davon, dass sie<br />

ein fantastisches Reiseziel ist, einmal ganz abgesehen.<br />

Ihnen gemein ist der Ruf der Scotch Single Malt<br />

Whiskys: gemälzter und destillierter Gerstensaft, der in<br />

genau einer schottischen Destillerie gelagert und<br />

abgefüllt wurde.<br />

Wer eher mit dem<br />

Mais liebäugelt, der<br />

sollte den Corn Whiskey<br />

probieren, denn der muss zu<br />

mindestens 80 Prozent aus<br />

Mais bestehen. Das macht ihn<br />

in der Regel zu einer ausgesprochen<br />

süßlichen, milden Angelegenheit,<br />

gerade wenn man Produkte<br />

wie den »Platte Valley Corn<br />

Whiskey« ansieht, der zu ganzen<br />

hundert Prozent aus Mais-Maische<br />

besteht. Oftmals wird Corn Whiskey<br />

gar nicht gelagert, weil hier die Richtlinien<br />

anders sind. Wenn er allerdings<br />

reift, dann nicht so wie im Falle von<br />

Bourbon oder Rye, nämlich in frischen<br />

ausgekohlten Fässern, sondern in gebrauchten.<br />

Das macht den Whiskey noch einmal<br />

milder und hat mit einem schottischen Single<br />

Malt so gut wie nichts mehr zu tun.<br />

CORN<br />

WHISKEY:<br />

ALLES ANDERS<br />

Foto: Shutterstock, beigestellt<br />

70<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document1948294514361067884.indd 70 30.09.19 14:<strong>07</strong>


Foto: Shutterstock, beigestellt<br />

SINGLE<br />

GRAIN:<br />

HAUPTSACHE GETREIDE<br />

Die Iren wären ordentlich sauer, würde der Eindruck entstehen, aller Single Malt<br />

käme aus Schottland – dem ist keineswegs so. Single Malt bedeutet lediglich,<br />

dass der Whisky aus einer Destillerie stammt und durchweg aus gemälzter Gerste<br />

hergestellt wird.<br />

Eine dezidiert irische Art der Whiskey-Produktion ist aber das Single-Pot-Still-<br />

Verfahren, bei dem unter anderem auch Grain-Whiskey, also ungemälztes<br />

Getreide, zum Einsatz kommt. Der Begriff »Grain« ist etwas irreführend, da<br />

schließlich alle Whisk(e)ys aus Getreide hergestellt werden, im Falle von<br />

Grain-Whiskey geschieht das aber aufgrund von gemälztem und ungemälztem<br />

Getreide, darunter Gerste, aber auch Mais oder Weizen. Glücklicherweise<br />

genießt das destillierte und fassgelagerte »Getreide« mittlerweile<br />

aber einen deutlich besseren Ruf als einst, und so kredenzt man heute<br />

auch in Schottland den Grain-Whisky aus einem Nosing-Glas und<br />

freut sich über die jungen, würzigen und mitunter kupfernen Noten.<br />

In beinahe jedem Blend befindet sich übrigens Grain-Whisky – und<br />

das ist nichts Schlechtes.<br />

Denn durch seine Herstellung in kontinuierlichen Brennblasen,<br />

den sogenannten Coffey Stills, in denen in kürzerer Zeit eine<br />

größere Menge produziert wird, sorgt er dafür, dass so mancher<br />

Whisky erschwinglich bleibt und dass auch so mancher<br />

Student sich dann und wann eine solide Flasche Whisky leisten<br />

kann. Ein junges Exemplar dieser Gattung ist der »Nikka<br />

Coffey Grain« aus Japan. Sein Namensgeber war nicht<br />

etwa ein irischer Kaffeeliebhaber, sondern Aeneas Coffey,<br />

erster Patentträger und Designer besagter Brennblasen.<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff<br />

71<br />

document1948294514361067884.indd 71 30.09.19 14:08


spirits / WHISK(E)YSTILE<br />

BLENDED<br />

WHISKY:<br />

VIELE MÖGLICHKEITEN<br />

Der Blend ist günstiger und logistisch flexibler herstellbar als<br />

andere Whiskyarten, da er weder von einer Destillerie noch aus<br />

einem bestimmten Rohstoff bestehen muss. Ein Blended Malt Scotch<br />

Whisky ist hierbei ein Blend aus schottischen Whiskys, ein Blended<br />

Scotch Whisky ein Mix aus schottischen Malt und Grain Whiskys und<br />

ein Blended Whisky, ja, der kommt irgendwoher.<br />

Er ist also deutlich weniger an Form oder an Inhalte gebunden und<br />

kann somit optimal über Jahre eine solide Qualität halten. Denn anders<br />

als ein Sammler einzelner Jahresabfüllungen von Single Malts – bei denen<br />

der Master Blender mit sehr begrenzten Mitteln auf Wetter, Tide, solide Wasser-,<br />

Getreide- und Fassqualität bauen muss –, kann der Master Blender beim<br />

Blend an unzähligen Scharnieren drehen, sei es ein neuer Single Malt, ein anderes<br />

Alter oder eine neue Lagerzeit. Völlig zu Unrecht hat der Blend in den letzten<br />

Jahren einen so schlechten Ruf neben den Single Malts bekommen. Denn erst einmal<br />

wird jeder Whisky – abgesehen von einer Einzelfassabfüllung – mit anderen<br />

Fässern vermählt. Und außerdem muss Master Blender erst einmal gelernt sein:<br />

Meisterblender-Legende Richard Paterson hatte sein erstes Glas mit acht Jahren, und<br />

zwar aus den Händen seines Vaters, selbst Blender, aber das nur am Rande.<br />

Eine erwähnenswerte Marke unter den Blends ist »Chivas Regal«. Wurde damit früher<br />

der königliche Hof von Königin Victoria beliefert, ist dieser Blend einer der wenigen, die<br />

durchweg in vier verschiedenen Altersangaben auf dem Markt war, und zwar als zweitgrößtes<br />

Unternehmen schottischen Whiskys. Und wer meint, dass er in Glasgow gewesen sei, ohne<br />

mehrere Dutzend betrunkener schottischer Mittelschüler nebst leerer »Chivas«-Flaschen passiert<br />

zu haben, war woanders.<br />

Fotos: Shutterstock, Jean-Daniel Sudres/hemis.fr/laif, LUKE SHARRETT/NYT/Redux/laif, beigestellt<br />

72<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document1948294514361067884.indd 72 30.09.19 14:08


Fotos: Shutterstock, Jean-Daniel Sudres/hemis.fr/laif, LUKE SHARRETT/NYT/Redux/laif, beigestellt<br />

RYE<br />

WHISKY:<br />

DER FÄNGER<br />

MIT ROGGEN<br />

Wer sich auf eine Partie Rye Whiskey – ein<br />

Whiskey, der aus mindestens 51 Prozent<br />

Roggen bestehen muss – einlassen möchte,<br />

versuche es beispielsweise mit »Bulleit«<br />

Rye. Dieser besteht nämlich zu sage und<br />

schreibe 95 Prozent aus Roggen. Mit<br />

ihm bleiben keine Fragen mehr offen,<br />

was denn der Unterschied zwischen<br />

einem Bourbon- und einem Roggen-<br />

Destillat sei. Das kann man sich<br />

allerdings bereits sehr konkret<br />

vorstellen, wenn man zuerst eine<br />

Scheibe Mais- und dann ein<br />

Roggenbrot isst. Auch<br />

Jack Daniel’s<br />

gibt es als<br />

Rye.<br />

SINGLE<br />

BARREL:<br />

SAMMLER, AUFGEFASST!<br />

Worin sich die verschiedenen Getreideschnäpse eindeutig gleichen,<br />

das ist die Bezeichnung Single Barrel: die Einzelfassabfüllung.<br />

Sowohl in den USA, in Schottland, Irland als auch in Japan<br />

legen Sammler immer wieder Wert auf Whisk(e)y, der nur aus<br />

einem Fass kommt. Weil der Master Blender hier kaum mehr eingreifen<br />

kann, unterscheiden sich diese Whisk(e)ys sehr voneinander.<br />

Man kann sagen, dass diese Whisk(e)ys fast noch<br />

mehr Naturprodukt sind als die anderen. Wer eine Einzelfassabfüllung<br />

ersteht, bekommt auf seine Flasche in<br />

der Regel die Nummer des Fasses notiert. Das<br />

macht sie zu einem sehr begehrten und<br />

besonderen Geschenk.<br />

BOURBON:<br />

NOT MACHT<br />

ERFINDERISCH<br />

Whiskey trinkt man aus Nosing-Gläsern, die lange und andächtig<br />

geschwenkt werden vor dem ersten Schluck? Das sind<br />

Glaubenskriege. Serien wie »Mad Men« mögen uns gelehrt haben,<br />

dass es sich bei Bourbon – dem amerikanischen Whiskey aus mindestens<br />

51 Prozent Mais – um ein Getränk handelt, das in Tumblern und auf<br />

Eis geschwenkt werden sollte. Die Ästhetik bleibt eine Frage des persönlichen<br />

Befindens sowie der Tradition; ein Faktum hingegen ist, dass unsere<br />

Zunge auf Zimmertemperatur Aromen am besten wahrnimmt. Die anderen<br />

Getreide im amerikanischen Whiskey sind, neben Mais, in der Regel Weizen<br />

oder Roggen: Gelagert wird der New Make, wie man die frisch destillierte Spirituose<br />

nennt, oft gerade einmal zwei Jahre im ausgekohlten Eichenfass. Er ist<br />

dann ein Straight Bourbon. In Schottland sind es mindestens drei Jahre. Unter<br />

zehn Jahren schreibt man das in der Regel aber nicht auf die Flasche, sondern<br />

nutzt den Single Malt für einen Blend.<br />

Wie jeder, der einmal jung war, weiß, sind es vor allem Jim Beam und<br />

Jack Daniel’s, die sich früh international breit aufstellten. Die amerikanische<br />

Whiskey-Geschichte ist gesäumt von Verboten und Bürgerkriegen,<br />

von Schwarzbrennerei und Steuergesetzen, die heute mit der Kultur von<br />

Speakeasy-Bars glorifiziert werden. Gesagt sei allerdings, dass die Vielfalt<br />

dessen, was der Whiskey aus vornehmlich Kentucky und Tennessee<br />

heute vorzuweisen hat, auf eine bewegende Geschichte des frühen<br />

19. Jahrhunderts zurückgeht, als die Schotten das historische Bourbon<br />

County besiedelten. Zwingend probieren sollte man den »Bulleit Bourbon«.<br />

Er ist ein Liebling unter Bartendern und zeigt, wie es möglich ist,<br />

dass Whisky und Whiskey zwei komplett unterschiedliche Spirituosen<br />

sind. Verwandt und doch so fern.<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff<br />

73<br />

document1948294514361067884.indd 73 30.09.19 14:08


spirits / WHISK(E)YSTILE<br />

Verkosten wie ein Profi:<br />

Whisky-Ikone Jim McEwan<br />

ist seit über 50 Jahren<br />

im Geschäft.<br />

SO WIRD WHISK(E)Y<br />

VERKOSTET<br />

Auch Genießen will gelernt sein. Eine kleine Anleitung für den<br />

perfekten Schluck Whisk(e)y und wie er sein Aroma am besten entfaltet.<br />

B<br />

ei »Mad Men« mag es anders aussehen, aber entgegen der gängigen Annahme, in den<br />

Whisk(e)y gehören Eiswürfel, empfiehlt es sich, ihn bei Zimmertemperatur, also zwischen<br />

18 und 22 Grad, zu trinken. Weil man so schlichtweg am meisten schmeckt.<br />

Außerdem verwässert er sonst. Allerdings verhält es sich bei der Sache mit dem Wasser ein<br />

klein wenig komplexer, da Wasser und Whisk(e)y nicht per se auf Kriegsfuß stehen.<br />

Bevor der Getreidebrand ins Fass gefüllt wird, besitzt er in der Regel zwischen 60 und<br />

75 Volumenprozent Alkohol. Nach der Fassreifung wird der Whisk(e)y meist auf<br />

Trinkstärke verdünnt, oft sind das 43 oder 46 Volumenprozent. Passiert dies<br />

nicht, spricht man von einem Cask Strength, einer Fassstärke. Wer eine solche<br />

Abfüllung in die Finger bekommt, darf sich daher offiziell frei fühlen, mit<br />

bestenfalls einer Pipette nachzuregulieren. Denn so sehr Alkohol<br />

Geschmacksträger ist, so sehr bleibt er auch ein Nervengift, und es ist<br />

durchaus erstrebenswert, für sich selbst das richtige Verhältnis zu<br />

finden. Ist dieses erst einmal herausgefunden, wird das tulpenförmige<br />

Nosing-Glas, das vorzugsweise verwendet wird,<br />

ge schwenkt, berochen und verkostet. Ob mit Stiel oder ohne<br />

ist dabei ganz unerheblich. Prinzipiell ist beim Verkosten<br />

nichts verboten, solange sicher gestellt ist, dass der<br />

Whisk(e)y mit allen Sinnen wahrgenommen wird.<br />

Manche schwören sogar darauf, ein paar Tropfen<br />

auf der Hand zu verteilen, um die Aromen besser<br />

wahrzunehmen. Aber das kommt vermutlich<br />

auf Anlass und Umgebung an.<br />

Fotos: Shutterstock, Roddy Mackay<br />

74<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document1948294514361067884.indd 74 30.09.19 14:08


Natürlich köstlich genießen<br />

Das macht COMTÉ so einzigartig: Die herrliche Natur des französischen Jura-Massivs, einer urgesunden<br />

Landschaft im Osten Frankreichs, in der die rot-weißen Montbéliard-Kühe zu Hause sind, die natürliche<br />

Zubereitung aus frischer Rohmilch und zum Reifen die Ruhe, die nur die Natur schenken kann. Mindestens<br />

vier Monate, aber auch zwölf und mehr Monate, ruht jeder Laib im Reifekeller, wo er regelmäßig gewendet<br />

und mit Salzwasser eingerieben wird. Was auf den kräuter-verwöhnten Wiesen im Jura-Massiv beginnt,<br />

kommt so als naturreines, würzig-mildes Geschmackserlebnis auf den Tisch.<br />

www.comte.de<br />

www.comte.de/facebook<br />

4604_AZ_<strong>Falstaff</strong>_02-<strong>2019</strong>_233x300.indd 1 03.02.<strong>2019</strong> 18:36:10<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 04.02.19 11:24


spirits / WHISKEY IRLAND<br />

» IRLAND«<br />

LEBENS<br />

WASSER -<br />

VON DER GRÜNEN INSEL<br />

Auch unter Whiskeykennern gelten irische Vertreter oft als eher<br />

einfache, leichte Versionen des Lebenswassers. Tatsächlich erlebt die irische<br />

Whiskeyszene gerade einen enormen Boom, sowohl an Menge als auch an<br />

Vielfalt. Bei näherem Blick entdeckt man Whiskey mit Innovation und Tiefgang.<br />

TEXT ERHARD RUTHNER<br />

Foto: Patrick Bolger<br />

76<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document5732767745394811298.indd 76 30.09.19 14:08


Foto: Patrick Bolger<br />

Sláinte! Der gälische<br />

Ausdruck für Prost bedeutet<br />

wörtlich übersetzt: »Auf gute<br />

Gesundheit!«<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff<br />

77<br />

document5732767745394811298.indd 77 30.09.19 14:08


spirits / WHISKEY IRLAND<br />

Als er 1886 Irland bereiste, zählte<br />

Alfred Barnard 28 Brennereien.<br />

Heute sind 24 in Betrieb und viele<br />

weitere in Planung oder im Bau.<br />

Gerne wird die Legende<br />

erzählt, dass der heilige<br />

Patrick, Schutzpatron der<br />

Insel, die Destillation in<br />

Irland eingeführt hat.<br />

Bis ins späte 19. Jahrhundert galt das<br />

Schwarzbrennen von Whiskey als<br />

Volkssport. In der Hochzeit soll es über<br />

8000 illegale Brennereien gegeben haben.<br />

Irland ist neben seinem Nachbarn<br />

Schottland wohl das bekannteste<br />

Land, wenn es um die Produktion<br />

von Whiskey geht. Dennoch: Bis<br />

vor ein paar Jahren waren Besucher<br />

der Insel wohl meist enttäuscht,<br />

denn sie trafen auf der ganzen Insel<br />

nur drei Whiskeybrennereien an, die das irische<br />

Lebenswasser in die ganze Welt schickten.<br />

Bushmills, die in Nordirland gelegen ist<br />

und daher dem Königreich Großbritannien<br />

angehört, die Midleton-Brennerei ganz im<br />

Süden und Cooley’s Distillery in der Mitte<br />

des Landes teilten sich den Whiskeymarkt<br />

untereinander auf. Um diesen Umstand verstehen<br />

zu können, muss man kurz die<br />

Geschichte des irischen Whiskeys beleuchten.<br />

Wie bei seinem schottischen Pendant, lässt<br />

sich kein genauer Zeitpunkt der Erfindung<br />

des Getränks ausmachen. Dass keltische<br />

Druiden schon berauschende Getränke aus<br />

Getreide herstellten, ist nur mündlich überliefert.<br />

Gerne wird die Legende erzählt, dass<br />

der heilige Patrick, Schutzpatron der Insel,<br />

die Destillation eingeführt hat. Historisch<br />

gesehen kam diese Technik allerdings erst<br />

rund sechshundert Jahre nach dem Wirken<br />

des Missionars nach Nordeuropa. Der erste<br />

schriftliche Hinweis führt auf die Nachbarinsel.<br />

1494 wurde dort der Verkauf einer<br />

gewissen Menge Gerstenmalz zum Zwecke<br />

der Herstellung von »aqua vitae« (Lebenswasser)<br />

festgehalten. Der Käufer, ein<br />

Mönch namens John Cor, stammte aus<br />

Irland, und so zeugt die Urkunde auch<br />

davon, dass hier die Destillation von<br />

Getreide bekannt war. 1608 vergab König<br />

James I. ein Brennrecht für Antrim County<br />

an den Adeligen Sir Thomas Phillips. Die<br />

Bushmills Distillery, die in dieser Grafschaft<br />

steht, bezieht sich heute noch auf dieses<br />

Datum. Mit der zum Teil brutalen Unterdrückung<br />

irischer Freiheitsbestrebungen ab<br />

1649 und einer hohen Besteuerung wanderte<br />

die Produktion eher in, na sagen wir private<br />

Hände. 1823 wurde das Steuerwesen<br />

in Bezug auf Whiskey modernisiert, was<br />

auch den irischen Brennern zugutekam.<br />

Von nun an konnte man eine königliche<br />

Lizenz erwerben und dann legal Whiskey<br />

produzieren. Dass Schwarzbrennen bis<br />

dahin quasi ein Volkssport gewesen sein<br />

Fotos: mauritius images/Alamy/Aclosund Historic/Abus Archive Images, Mary Evans/picturedesk.com, Jean Luc LUYSSEN/REA/laif, Shutterstock, Shane O‘Neill Photography<br />

78<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4128518892343167459.indd 78 01.10.19 12:49


In steinernen Lagerhäusern ruhen<br />

die wertvollen Whiskeyfässer, bis die<br />

Irish Whiskeys von Master Blendern<br />

zusammengestellt und abgefüllt werden.<br />

Fotos: mauritius images/Alamy/Aclosund Historic/Abus Archive Images, Mary Evans/picturedesk.com, Jean Luc LUYSSEN/REA/laif, Shutterstock, Shane O‘Neill Photography<br />

musste, dokumentiert Alfred Barnard in seinem<br />

1886 verfassten Standardwerk über<br />

die Brennereien des Vereinigten Königreichs.<br />

Die Zahl der illegalen Brennereien in<br />

Irland hatte sich von 8192 im Jahr 1834<br />

auf 829 im Jahr 1884 reduziert. Barnard<br />

zählte 28 legale Brennereien in Irland, von<br />

denen heute noch einige dem Namen nach<br />

bekannt sein dürften: Jameson, Powers,<br />

Locke’s und Bushmills.<br />

Leider verpassten die Iren ab dem Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts einige Trends, was zu<br />

mehreren Krisen führte. 1831 ließ sich<br />

Aeneas Coffey, ein irischer Steuerbeamter,<br />

seinen Apparat zur kontinuierlichen<br />

Destillation (Patent Still) schützen. Während<br />

die schottischen Whiskyerzeuger die<br />

Chance erkannten und ihren schweren<br />

Malts leichte Whiskys (vgl. Blended Scotch)<br />

hinzufügten und damit einen Boom auslösten,<br />

versäumten die Iren den Trend weitgehend.<br />

Dazu kam, dass Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

wegen schwerer Hungersnöte und<br />

einer riesigen Auswanderungswelle der irische<br />

Markt praktisch zum Erliegen kam.<br />

Zur Zeit der Prohibition (1920–1933), ><br />

Von den rund 6,98 Millionen Flaschen<br />

Whiskey, die jährlich weltweit verkauft<br />

werden, stammen rund 40 Prozent vom<br />

Marktführer Jameson.<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff 79<br />

document4128518892343167459.indd 79 01.10.19 12:49


spirits / WHISKEY IRLAND<br />

Die Brennerei Roe & Co im Herzen des<br />

Distillery- Districts von Dublin eröffnete im<br />

Juni dieses Jahres ihre Türen. Die moderne<br />

Brennerei steht exemplarisch für die<br />

Wiedergeburt des irischen Whiskeys.<br />

><br />

als Alkohol in den USA zwar verboten<br />

war, die Nachfrage aber trotzdem stetig<br />

stieg, machten die irischen Brenner einen<br />

entscheidenden strategischen Fehler, indem<br />

sie darauf verzichteten, Whiskey in die USA<br />

zu schicken. Damit nicht genug, denn skrupellose<br />

Geschäftemacher in den USA machten<br />

sich den bis dato sehr guten Ruf des irischen<br />

Whiskeys zunutze und schrieben auf<br />

die Labels des schlimmsten Fusels oftmals<br />

»Irish Whiskey«. Damit ruinierten sie den<br />

Ruf des echten Irish Whiskeys nachhaltig.<br />

Dazu kam, dass Irland nach den Osteraufständen<br />

1916 einen Unabhängigkeitskrieg<br />

mit England führte, der 1921 endete. Allerdings<br />

belegten die Briten irische Waren mit<br />

Embargos, und so fielen sämtliche Überseemärkte<br />

unter englischer Kontrolle für irischen<br />

Whiskey weg.<br />

Weltwirtschaftskrise und der Zweite<br />

Weltkrieg, in dem Irland zwar neutral, aber<br />

trotzdem von den allgemeinen Umständen<br />

betroffen war, trugen nicht dazu, die irische<br />

Whiskeywirtschaft zu beleben. Auch nach<br />

dem Krieg schafften es die meisten nicht,<br />

international zu punkten, sondern konzentrierten<br />

sich auf den viel zu kleinen heimischen<br />

Markt. Die Folge war, dass in den<br />

1950er-Jahren immer mehr Brennereien<br />

aufgeben mussten. Die verbleibenden –<br />

Jameson, Powers und Cork Distillers –<br />

schlossen sich 1966 zur Irish Distillers<br />

Group zusammen. 1975 wurde in Midleton<br />

(Cork County) eine moderne Brennerei<br />

gebaut und alle anderen Standorte, auch die<br />

seit 1780 in Dublin befindliche Bow Street<br />

Distillery (Jameson), geschlossen. Damit<br />

gab es auf der Insel nur noch zwei Whiskeybrennereien.<br />

Beide sind in Besitz großer<br />

Konzerne. 1987 gründete der Ire John Teeling<br />

die Cooley Distillery und kaufte alte<br />

Markenrechte wie etwa Locke’s und Kilbeggan.<br />

Damit begann der irische Whiskey,<br />

langsam aus seinem Dornröschenschlaf zu<br />

erwachen. Im Fahrwasser des allgemeinen<br />

Whiskeybooms der letzten Jahre gelang es<br />

auch langsam, wieder Leben in die irische<br />

Whiskeylandschaft zu bringen. 2012 wurde<br />

die Dingle Distillery gegründet, 2014<br />

erfolgte die Grundsteinlegung für die Wiedererrichtung<br />

der Tullamore Dew Distillery<br />

an historischem Ort. Auch die Familie Teeling<br />

ist nach dem Verkauf ihrer Cooley Distillery<br />

an Beam Suntory wieder aktiv und<br />

hat in Dublin eine kleine Brennerei aufgemacht.<br />

Weitere Investoren folgten diesen<br />

Beispielen, und so finden wir heute wieder<br />

eine blühende Destillerielandschaft vor. Mit<br />

24 aktiven Brennereien ist das Niveau, das<br />

Fotos: Diageo, Christopher Heaney, Krinitz / laif / picturedesk.com, beigestellt Illustration: Stefanie Hilgarth<br />

80<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4128518892343167459.indd 80 01.10.19 12:49


Weinlieblinge<br />

zum<br />

1<br />

falstaff.de<br />

2<br />

falstaff.de<br />

3<br />

falstaff.de<br />

4<br />

2016 Amarone della<br />

Valpolicella DOCG Classico<br />

ALDI SÜD Dienstleistungs-GmbH & Co. oHG, Burgstraße 37, 45476 Mülheim. Firma und<br />

Anschrift unserer regional tätigen Unternehmen finden Sie auf aldi-sued.de unter „Infos“<br />

oder mittels unserer kostenlosen automatisierten Service-Nummer 0 800/8 00 25 34.<br />

„Filialfinder“<br />

2017 Dornfelder<br />

Rheinhessen/Pfalz QbA –<br />

im Barrique gereift<br />

1 2 3 4<br />

GUÍA REAL<br />

2015 Rioja DOCa Reserva<br />

Trockener Rotwein<br />

aus Spanien,<br />

0,75-l-Flasche, l-Preis 7,32<br />

5, 49<br />

Trockener Rotwein aus Italien,<br />

0,75-l-Flasche, l-Preis 17,32<br />

12, 99<br />

Trockener Rotwein,<br />

0,75-l-Flasche, l-Preis 3,99<br />

2, 99<br />

2013/2015 Barolo DOCG<br />

Trockener Rotwein<br />

aus dem Piemont,<br />

0,75-l-Flasche, l-Preis 11,99<br />

8, 99<br />

Unsere ALDI SÜD App –<br />

jetzt downloaden.<br />

aldi-sued.de<br />

4598-<strong>2019</strong><br />

ALDI_4598_<strong>Falstaff</strong>_<strong>2019</strong>1016.indd 000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 1 3 20.09.19 10:55 13:59


spirits / WHISKEY IRLAND<br />

><br />

Barnard Ende des 19. Jahrhunderts<br />

beschrieb, fast wieder erreicht. Da auch<br />

zahlreiche weitere Projekte in Planung sind,<br />

wird es wohl bald übertroffen werden.<br />

Natürlich braucht es dann einige Zeit, bis<br />

die Neuen am Markt mit gut gereiften<br />

Abfüllungen aufwarten können, allerdings<br />

lohnt es sich schon jetzt, die irische Whiskeyszene<br />

zu beobachten.<br />

Umso mehr freut es Kenner und Liebhaber<br />

des irischen Stils, immer neue Abfüllungen<br />

zu finden. Diageo hat mit »Roe & Co«<br />

einen tiefgehenden Blend vorgestellt,<br />

Marktführer Jameson hat mit dem kräftigeren<br />

»Black Barrel« und der »The Whiskey<br />

Makers Series« aufhorchen lassen. Die private<br />

Destillerie Glendalough punktet mit<br />

Single Malts, die in ungewöhnlichen Fässern<br />

wie etwa japanischer Mizunara-Eiche<br />

oder Porter-Bier-Fässern gelagert worden<br />

sind. Auch Tullamore hat das Fassfinishing<br />

für sich entdeckt, zum Beispiel mit Cider<br />

Casks. Weitere Privatinitiativen wie The<br />

Irishman und Teeling komplettieren die<br />

Innovationsbestrebungen der irischen Whiskeyszene.<br />

Aber auch die Traditionalisten<br />

kommen weiterhin auf ihre Kosten: Single<br />

Pot Still Whiskeys wie Redbreast und<br />

Green Spot, getorfter Single Malt von Connemara,<br />

ungetorfter von Locke’s oder einfach<br />

schöner Blended Irish Whiskey von<br />

Paddy, Power’s, Kilbeggan oder Bushmills<br />

machen nicht nur am St. Patrick’s Day Lust<br />

auf den einen oder anderen Dram.<br />

><br />

Die 262-jährige Geschichte<br />

der Kilbeggan Distillery<br />

umfasst auch eine<br />

50-jährige Schließung<br />

der Brennerei ab 1957.<br />

Erst seit 20<strong>07</strong> wird in zwei<br />

Brennblasen wieder vor<br />

Ort Whiskey produziert.<br />

82 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4128518892343167459.indd 82 01.10.19 12:49


Genuss mit<br />

„Wein ist<br />

grenzenlos.”<br />

Janek Schumann, Weinbotschafter<br />

„HERDER ZEHN | Weinbar &<br />

Weinhandel” Freiberg (Sachsen).<br />

Mitglied bei Gerolsteiner WeinPlaces –<br />

eine Initiative für unkomplizierten und<br />

hervorragenden Wein-Genuss.<br />

© Ast Fotografie<br />

Entdecken Sie jetzt alle<br />

WeinPlaces auf:<br />

www.weinplaces.de<br />

FREUNDSCHAFT WEINBAR – BERLIN HAMMERS – BERLIN KURPFALZ-WEINSTUBEN – BERLIN LIVINGROOM – BOCHUM LEOPOLD – DEIDESHEIM<br />

WEINKULTURBAR – DRESDEN CONCEPT RIESLING – DÜSSELDORF EISKELLER – DÜSSELDORF EMMA 2 – ESSEN HEIMAT – FRANKFURT<br />

OMONIA – FRANKFURT HERDER ZEHN – FREIBERG DREXLERS – FREIBURG KLEINES JACOB – HAMBURG VINEYARD – HAMBURG<br />

WITWENBALL – HAMBURG ESSERS – KÖLN WEINHAUS GUT SÜLZ – KÖNIGSWINTER FISCHERKLAUSE – LÜTJENSEE LADENDORFS WEINHAUS – MAINZ<br />

LAURENZ – MAINZ WINELIVE – MEERBUSCH GEISEL’S VINOTHEK – MÜNCHEN ESELSBURG – NEUSTADT WEINSTOCKWERK – NÜRNBERG<br />

INTERIEUR NO. 253 – REMAGEN WEINHANDLUNG KREIS – STUTTGART SCHACHNER – SYLT WEINSINNIG – TRIER ALTE KANZLEI – WANGEN<br />

WEINBAR WEIMAR – WEIMAR WEINGUT BALTHASAR RESS – WIESBADEN REISER’S WEINBAR – WÜRZBURG<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 18.09.19 16:10


spirits / WHISKEY IRLAND<br />

»IRISCHER WHISKEY<br />

ERLEBT DERZEIT EINEN<br />

BOOM WIE NIE ZUVOR«<br />

Interview mit Alex Baring und Cyril Camus<br />

INTERVIEW BENJAMIN HERZOG<br />

Der irische Whiskey erwacht aus seinem<br />

Dornröschenschlaf. Viele neue<br />

Destillerien begannen in den letzten<br />

Jahren mit der Whiskeyproduktion. Dazu<br />

gehört auch Lambay Whiskey – ein Joint<br />

Venture des Cognac-Hauses Camus und der<br />

irischen Baring-Familie. <strong>Falstaff</strong> hat mit den<br />

beiden Initiatoren, Alex Baring und Cyril<br />

Camus, gesprochen.<br />

FALSTAFF Irischer Whiskey wird gerade<br />

neu entdeckt. Was ist es für ein Gefühl, Teil<br />

dieser Erfolgsgeschichte zu sein?<br />

ALEX BARING Der irische Whiskey-Sektor<br />

erlebt derzeit einen Boom wie nie zuvor in<br />

seiner Geschichte. Die Exporte steigen stark,<br />

und die Anzahl der Whiskeybrennereien in<br />

Dublin und im ganzen Land ist förmlich<br />

explodiert. Das hat vor allem zu einer großen<br />

Innovationskraft geführt, in einem<br />

Me tier, das ja eigentlich von Traditionen<br />

geprägt ist. Die Marken denken heute über<br />

den Tellerrand hinaus und arbeiten oft mit<br />

anderen zusammen; das ist sicher ein Teil<br />

des heutigen Erfolgs.<br />

CYRIL CAMUS Irischer Whiskey ist heute<br />

praktisch in jeder Mixology-Bar vertreten<br />

– entweder in klassischen Cocktails oder in<br />

neuen, innovativen Geschmacksrichtungen.<br />

Unser »Lambay Irish Whiskey« passt gut in<br />

diesen Trend. Gerade das Finish im Cognac-<br />

Fass macht ihn einzigartig.<br />

Lambay Whiskey ist eine Kollaboration zwischen<br />

dem familiengeführten Cognac-Haus<br />

Camus und dem Revelstoke Trust der Familie<br />

Baring. Wie kam diese Zusammenarbeit<br />

zustande?<br />

ALEX BARING Wir trafen uns bereits vor<br />

einigen Jahren zum ersten Mal. Damals entstand<br />

die Idee, einen innovativen irischen<br />

Whiskey zu kreieren. Die Heimat von Lambay<br />

Whiskey ist die gleichnamige Insel, die<br />

»Wir sehen uns als<br />

Botschafter des irischen<br />

Whiskeys und in zweiter Linie<br />

als Brand.«<br />

ALEX BARING<br />

seit 1904 von meiner Familie intensiv<br />

gepflegt und geschützt wird.<br />

CYRIL CAMUS Unsere Erfahrung im<br />

Umgang mit seltenen und exklusivsten Crus<br />

und perfekt ausgewogenen Spirituosen ist<br />

ideal für dieses unverwechselbare und unberührte<br />

Land. Wir freuen uns darauf, zum<br />

Schutz und zur Erhaltung des einzigartigen<br />

Lambay-Gebiets beizutragen.<br />

Warum ist die Insel Lambay derart gut<br />

geeignet für den Whiskey-Ausbau, und was<br />

macht sie speziell?<br />

ALEX BARING Lambay Island ist ein Juwel.<br />

Die Insel liegt nur knapp fünf Kilometer östlich<br />

der irischen Küste. Das historische Lambay<br />

Castle wurde im 16. Jahrhundert erbaut<br />

und zwischen 1910 und 1911 im Arts-and-<br />

Crafts-Stil vom weltberühmten anglo-irischen<br />

Architekten Edwin Lutyens renoviert.<br />

Der Rest der Insel ist heute ein<br />

Naturschutzgebiet, das man vom Schloss<br />

aus überblickt. Lambay Island liegt an der<br />

Spitze des Golfstroms. Die Insel verfügt<br />

über ein einzigartiges Mikroklima und<br />

reichhaltige Meeresluft – ideale Voraussetzungen<br />

für die Fassreifung von Whiskey.<br />

Ihre Whiskeys werden in Cognac-Fässern<br />

gereift. Was ist deren Vorteil gegenüber<br />

gebräuchlichen Gebinden wie Bourbonoder<br />

Sherry-Fässern?<br />

CYRIL CAMUS Die Reifezyklen unterscheiden<br />

sich von Batch zu Batch. Grundsätzlich<br />

reifen wir unseren Whiskey zunächst<br />

in Bourbon-Fässern auf dem Festland. Die<br />

Cognac-Fässer auf der Insel werden nur<br />

beim Finish von gut sechs Monaten verwendet.<br />

Das Cognac-Fass bringt einen eleganten<br />

Goldton in den Whiskey, aber auch<br />

fruchtige Noten, begleitet von Gewürzen<br />

wie Vanille.<br />

Warum sollte ein Bourbon- oder Scotch-<br />

Trinker auch irischen Whiskey mal probiert<br />

haben, und warum gerade Lambay?<br />

ALEX BARING Irischer Whiskey ist<br />

bekannt für seine Zugänglichkeit, seinen<br />

weichen Geschmack, seine Qualität und<br />

seine Vielseitigkeit. Wir sehen uns als Botschafter<br />

des irischen Whiskeys und in zweiter<br />

Linie als Brand. Wir probieren auch<br />

viele andere Marken und spüren die feinen<br />

Unterschiede raus. Während früher ein irischer<br />

Whiskey vor allem dreimal destilliert<br />

sein musste, um auf einer Barkarte zu landen,<br />

spielt der Geschmack heute eine viel<br />

wichtigere Rolle. Wir sollten uns auf diesen<br />

alleine konzentrieren.<br />

Foto: Lambay Whiskey<br />

84 falstaff okt-nov <strong>2019</strong><br />

document8808763854344278142.indd 84 01.10.19 12:49


DIE GANZE<br />

WELT DES<br />

GUTEN<br />

GESCHMACKS!<br />

Prämierte Whisk(e)y-Spezialitäten<br />

vom Bremer Spirituosen Contor*<br />

Das Bremer Spirituosen Contor empfiehlt hanseatische Zurückhaltung und Alkoholgenuss bitte erst ab 18 Jahren.<br />

Import durch Bremer Spirituosen Contor GmbH info@bsc-bremen.de www.bsc-bremen.de BremerSpirituosenContorExklusivmarken<br />

*Ausgezeichnet beim Meiningers International Spirits Award ISW.<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 01.10.19 13:15


spirits / WHISKEY IRLAND<br />

BEST OF<br />

IRISCHER WHISKEY<br />

95<br />

92<br />

91<br />

BLENDED WHISKEY<br />

MIDLETON<br />

Very Rare 2017<br />

40 Vol.-%<br />

Herrlich komplexes, mundwässerndes<br />

Bukett mit Noten von Fudge,<br />

Kokos, gedörrten Früchten sowie<br />

Zedernholz. Am Gaumen extrem<br />

rund und leichtfüßig mit Noten von<br />

eingelegten Rosinen sowie süßen<br />

Gewürzen. Gute Länge.<br />

weisshaus.de, Jahrgang 2018<br />

€ 129,90 (0,7 l)<br />

BLENDED WHISKEY<br />

TULLAMORE D.E.W.<br />

Carib bean Rum Cask Finish<br />

43 Vol.-%<br />

Eher floral zu Beginn mit Mandelblüte<br />

und Jasmin, dann kommen<br />

Heu und grüne Haselnuss dazu.<br />

Ein süßlicher Anflug von Banane<br />

kommt am Gaumen dazu, der<br />

sich in den Abgang zieht. Etwas<br />

kräftiger Holzton im Abgang.<br />

whiskyworld.de<br />

€ 18,95 (0,7 l)<br />

SINGLE MALT<br />

LAMBAY WHISKEY<br />

40 Vol.-%<br />

Die süßlichen und rauchigen<br />

Noten lassen an eine gegrillte,<br />

karamellisierte Ananas denken.<br />

Am Gaumen ein eher würziger<br />

Stil mit schwarzem Pfeffer und<br />

hellem Tabak. Im Nachklang<br />

erneut leichte Exotik.<br />

vranken-pommery-shop.de<br />

€ 49,99 (0,7 l)<br />

93<br />

92<br />

91<br />

BLENDED WHISKEY<br />

JAMESON, Black Barrel<br />

40 Vol.-%<br />

Eine Heuwiese erscheint vor dem<br />

geistigen Auge, dazu kommen<br />

Noten von Getreidesilage und Knäckebrot.<br />

Am Gaumen typische<br />

Süße mit leichtem Roggentouch,<br />

ehe das Finish tabakig übernimmt.<br />

weisshaus.de<br />

€ 27,90 (0,7 l)<br />

BLENDED WHISKEY<br />

ROE & CO<br />

45 Vol.-%<br />

In der Nase finden sich kräftige<br />

Kakaotöne, Anklänge von Sherry-Fässern<br />

und grüner Haselnuss.<br />

Am Gaumen vollmundig<br />

mit kräftigem Holzeinsatz, der<br />

zum Finish hin bleibt.<br />

whiskyworld.de<br />

€ 27,95 (0,7 l)<br />

SINGLE POT STILL<br />

GREEN SPOT<br />

40 Vol.-%<br />

Eher dezente Aromatik mit Noten<br />

von Vanillefudge, Kokosraspeln<br />

sowie fruchtigen Apfelnoten.<br />

Am Gaumen überaus rund und<br />

weich, fast ölig mit mittellangem<br />

Nachhall auf Gewürznelke.<br />

masterofmalt.com<br />

€ 42,50 (0,7 l)<br />

93<br />

91<br />

91<br />

SINGLE POT STILL<br />

MIDLETON<br />

Barry Crockett Legacy<br />

46 Vol.-%<br />

Eigenständiges Aroma mit Noten<br />

von Vanille, geröstetem Eichenholz,<br />

Zitronenblüte und frisch geschnittenem<br />

Gras. Am Gaumen überaus<br />

voll mit süßen Gewürzen, Agrumen,<br />

pfeffrigen Eindrücken im<br />

langen Finale.<br />

whisky.de<br />

€ 158,50 (0,7 l)<br />

SINGLE POT STILL<br />

REDBREAST<br />

Aged 12 Years<br />

40 Vol.-%<br />

Geröstete Stout-Gerstennoten<br />

verbinden sich mit malziger<br />

Süße und getrockneten Früchten.<br />

Am Gaumen vollmundig,<br />

fast rustikal, mit leichter Süße<br />

und röstiger Würzigkeit im<br />

Nachhall.<br />

whiskyworld.de<br />

€ 43,95 (0,7 l)<br />

SINGLE MALT<br />

CONNEMARA<br />

Aged 12 Years<br />

40 Vol.-%<br />

Der eher dezente Rauch erinnert<br />

an BBQ-Smoke. Eine feine Note<br />

nach Heidekraut und Malz wird<br />

von getrockneter Ananas unterstützt.<br />

Das Mundgefühl ist weich,<br />

im mittleren Abgang ist erneut<br />

etwas Rauch.<br />

whisky.de<br />

€ 52,90 (0,7 l)<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

86 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document5675688982800991172.indd 86 01.10.19 12:54


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 23.09.19 09:10


MEHR ALS<br />

»BRAUNER KORN«<br />

Wussten Sie, dass es mehr deutsche als schottische Whisky-<br />

Brenner gibt? Vom Biogetreide bis zur Reifung im Spätburgunder-<br />

Fass – die Szene ist experimentierfreudiger denn je.<br />

88<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3573581934908806681.indd 88 01.10.19 13:17


WHISKY<br />

KARLSRUHE<br />

ENTDECKE DAS<br />

UNGEWÖHNLICHE<br />

Cù Bòcan sind experimentelle<br />

Highland Single Malt Whiskys, die<br />

aus leicht torfhaltiger schottischer<br />

Gerste hergestellt werden. Sie erhalten<br />

ihr ungewöhnliches Aroma<br />

durch die Reifung in einer Vielzahl<br />

unterschiedlicher Fässer.<br />

KAMMER-KIRSCH<br />

Hardtstraße 35–37<br />

76185 Karlsruhe<br />

kammer-kirsch.de<br />

Fotos: beigestellt, © AMG, Fotograf Andreas Stedtler, Shutterstock<br />

ANGERMÜNDE<br />

KRAFTVOLL UND<br />

URSPRÜNGLICH:<br />

MAMMOTH WHISKY<br />

AUS DER UCKERMARK<br />

»Ich möchte diesen Landstrich auf<br />

die Agenda von Whisky-Fans bringen«,<br />

so Brennmeister Thomas<br />

Blätterlein über die Uckermark.<br />

Mit Mammoth bringt er ab Oktober<br />

<strong>2019</strong> einen konsequent regionalen<br />

Whisky in zwei Qualitäten heraus.<br />

Für die vier Jahre gereifte Single<br />

Grain Classic Edition rekultiviert<br />

Blätterlein sogar die einst in der<br />

Uckermark heimische Getreidesor -<br />

te Ostpreußischer Eppweizen. Nur<br />

700 Flaschen gibt es von der Single<br />

Malt First Edition, die fast fünf Jahre<br />

im historischen Gewölbekeller<br />

der Grumsiner Brennerei reifte. Weitere<br />

Editionen aus alten regionalen<br />

Sorten lagern schon in den Fässern<br />

– Liebhaber seltener Tropfen dürfen<br />

gespannt sein. Informationen und<br />

Bestellungen: info@grumsiner.de<br />

GRUMSINER BRENNEREI GMBH<br />

Wirtschaftshof 3<br />

16278 Angermünde<br />

grumsiner.de<br />

FALLSTEIN UND HUY<br />

HANDCRAFTED IN<br />

GERMANY<br />

Die Basis für Carls Single Malt Whisky<br />

bilden auf umliegenden Feldern<br />

des Harzvorlandes eigens dafür angebaute<br />

ökologische Gerste und spezielle<br />

Malzrezepturen. Die Maische<br />

reift kontrolliert, und das edle Destillat<br />

wird in einem Small-Batch-Verfahren<br />

gewonnen. Durch die traditionelle,<br />

mehrjährige Eichenfasslagerung<br />

erhält der Carls Single Malt<br />

Whisky der Fallstein Destillerie seine<br />

hell glänzende Bernsteinfarbe. Sei-<br />

nem Ursprung treu präsentiert er<br />

sich mit nachhaltig aromatischen<br />

Noten nach Getreide und Frucht und<br />

einer milden Schärfe mit einem<br />

Hauch von Honig, Schokolade, Vanille<br />

und Karamell. Am Gaumen entfaltet<br />

er eine milde Würze und behält<br />

die Frucht-, Vanille und Karamellaromen.<br />

Carls Whisky ist international<br />

prämiert und erhielt einen »Kulinarischen<br />

Stern des Bundeslands«.<br />

FALLSTEIN DESTILLERIE<br />

Östernstraße 1, 38836 Rohrsheim<br />

T: +49 39426 864800<br />

fallstein-destillerie.com<br />

PROMOTION<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff 89<br />

document3573581934908806681.indd 89 01.10.19 13:17


Gourmet-<br />

Chefredakteur<br />

PHILIPP<br />

ELSBROCK<br />

GOURMET<br />

JAUCH/RAUE-KOOPERATION<br />

GÜNTHER<br />

DER GROSSE<br />

Eine Villa aus dem Jahr<br />

1914 direkt am Heiligen<br />

See in Potsdam – darin<br />

könnte man vieles machen, auch<br />

einfach nur: wohnen. Zum Glück<br />

für alle, die gern essen, hatte<br />

Eigentümer Günther Jauch andere<br />

Pläne mit der »Villa Kellermann«;<br />

er ließ sie umbauen<br />

zu einem Restaurant<br />

und gewann Spitzenkoch<br />

Tim Raue für<br />

die Küchenleitung.<br />

Jauch selbst brachte<br />

ein Warhol-Porträt<br />

von Friedrich<br />

dem Großen mit,<br />

das im Salon »Alter<br />

Fritz« hängt. In eleganter<br />

Umgebung kann man<br />

nun bodenständig essen, etwa<br />

Königsberger Klopse, die auch<br />

schon Barack Obama serviert<br />

bekam, oder Bienenstich und Aprikoseneis.<br />

Preußische New Cuisine,<br />

sozusagen. villakellermann.de<br />

ESSEN WIE EIN WELTMEISTER<br />

Musik, Mode, Mahlzeit – das sind kurz<br />

umrissen die großen Leidenschaften von<br />

Lewis Hamilton abseits des Formel-1-<br />

Zirkus. Letztere hat nun dazu geführt, dass<br />

der Weltmeister als Partner einer Burger-<br />

Kette fungiert, die ausschließlich vegetarische<br />

und vegane Köstlichkeiten auf der<br />

Speisekarte hat. Das erste Restaurant der<br />

Fast-Food-Kette »Neat Burger« wurde am<br />

2. September in London eröffnet, der<br />

34-jährige Brite fungiert als Partner und<br />

Investor. Und das aus Überzeugung: Seit<br />

2017 ist Hamilton strikter Veganer, was<br />

angesichts seiner ständigen Reisen nicht<br />

immer leicht umsetzbar ist. »Manchmal<br />

habe ich nur Zimmerservice im Hotel und<br />

weiß oft nicht, was ich essen soll – da wird<br />

viel improvisiert. Aber diese Art der Ernährung<br />

– das ist etwas, was ich machen wollte.«<br />

Auch auf die Zutaten legt er heute weit<br />

mehr Wert als früher: Bei »Neat Burger«<br />

setzt man auf Produkte aus nachhaltigem<br />

Anbau.<br />

90 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6131043667741156188.indd 90 01.10.19 13:21


NOTIZEN<br />

SALZIGE BIENEN<br />

Herbstzeit ist Honigzeit – und diesen sollten<br />

Sie sich nicht entgehen lassen:<br />

Cremehonig und Fleur de sel de Guérande<br />

gehen eine einmalige Verbindung ein, daraus<br />

entsteht eine köstlich salzige Textur,<br />

die perfekt zu gereiftem Käse passt. Das<br />

Rezept hat die Familie Mary, die in Anjou<br />

im südlichen Loiretal Honig erzeugt,<br />

exklusiv ersonnen – bisher ohne Konkurrenz<br />

in der Genusswelt. Man schmeckt<br />

das Meer im Salz, das sich mit der Sanftheit<br />

des Honigs vereint. Ein ungewöhnlicher<br />

Genuss für experimentierfreudige<br />

Kenner und passionierte Honigliebhaber.<br />

famillemary.fr<br />

ADVENT MIT JULIA KOMP<br />

Julia Komp, Deutschlands jüngste Sterneköchin,<br />

hatte sich eine Auszeit genommen<br />

und war auf Weltreise gegangen.<br />

Mit vielen Inspirationen ist sie jetzt<br />

zurück und kocht wieder: In »Lindgens<br />

Lokschuppen« in Köln bringt sie an vier<br />

Terminen angesagtes Trendfood auf den<br />

Teller – ein echtes Advents-Pop-up.<br />

juliakomp.de/pop-up-restaurant<br />

KLEINE STARS<br />

AUF DEM TELLER<br />

Fotos: Nils Hasenau, Getty Images/Marco Canoniero, Melanie Bauer, beigestellt<br />

TRÈS CHIC!<br />

Sie sind winzig, verfeinern aber jedes<br />

Gericht: Microgreens, also Keimlinge<br />

aus Basilikum, Spinat, Melone, Erbsen<br />

und vielen weiteren Sorten sind<br />

gesund und sorgen für den nötigen<br />

Crunch im Essen. Dominik Ehm (l.)<br />

hat mit Blattgold NRW ein Microgreens-Start-up<br />

gegründet.<br />

blattgoldnrw.de<br />

Van Gogh, Toulouse-Lautrec oder Baudelaire waren schon von<br />

der »grünen« Fee begeistert – immerhin reden wir hier vom ersten<br />

Absinth, der in Frankreich nach der Wiederzulassung in traditioneller<br />

Weise produziert wurde. Und zwar nach einem Originalrezept<br />

aus dem 19. Jahrhundert. Dieses stellte Marie-Claude<br />

Delahaye, die weltweit führende Expertin für die Geschichte des<br />

Absinths und Gründerin des »Musée de l’Absinthe« in Auverssur-Oise,<br />

zur Verfügung (»La Fée Absinthe Parisienne« ist auch<br />

der einzige Absinth, der von dem Museum anerkannt wird). Zu<br />

den Zutaten: Alle sind zu 100 Prozent natürlich, selbst die tolle<br />

Farbe stammt nicht aus der Tube, sondern von Kräutern. Das<br />

Aroma verdankt er dem hohen Anteil an Wermutkraut und der<br />

sorgfältigen Komposition aus Anis, Fenchel, Koriander, Duftnessel<br />

und weiteren Kräutern. lafeeabsinthe.com<br />

PFALZ: ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT<br />

Der Zwei-Sterne-Koch Tristan Brandt<br />

hat ein neues Kochbuch veröffentlicht, in<br />

dem er sich speziell der Pfälzer Küche<br />

widmet. »Reben, Rebhuhn, Rebellion«<br />

heißt das Werk, in dem historische<br />

Rezepte neu interpretiert werden. Wenn<br />

er keine Bücher schreibt, kocht Brandt<br />

im Restaurant »Opus V« des Kaufhauses<br />

Engelhorn in Mannheim.<br />

engelhorn.restaurant<br />

STERNEKÜCHE FÜR ZU HAUSE<br />

Insgesamt 80 Michelin-Sterne haben seine<br />

Schüler inzwischen erkocht, nun will<br />

der Starkoch Harald Wohlfahrt sein Wissen<br />

mit der Allgemeinheit teilen – via<br />

Internet. Insgesamt 25 Video-Folgen<br />

umfasst das Paket, mit dem man sich<br />

Sterne-Knowhow nach Hause holen<br />

kann. Preis: 89,– Euro.<br />

meisterklasse.de<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

91<br />

document6131043667741156188.indd 91 01.10.19 13:21


cover / KAFFEE<br />

KAFFEE<br />

Dampfend, duftend, kühl oder klein:<br />

Der Aufguss aus den braunen Bohnen<br />

gehört zu unseren beliebtesten Getränken<br />

überhaupt – nur Wasser trinken wir<br />

mehr. Am 1. Oktober feiern wir den<br />

Tag des Kaffees, dazu servieren wir<br />

Ihnen auf 40 Seiten die geballte Ladung<br />

rund um den Muntermacher.<br />

INHALT<br />

DER WACHMACHER 94<br />

ABGEKAPSELT 102<br />

DAS GROSSE KAFFEE-ABC 104<br />

RÖSTEN, NICHT RASTEN 108<br />

KAFFEE-WISSENSCHAFT 112<br />

BOHNEN-POWER 116<br />

ZAHLEN & FAKTEN 122<br />

WIE TOT IST FILTERKAFFEE? 124<br />

ALLES FÜR DIE SCHAUMPARTY 128<br />

ESSAY: ESPRESSO ITALIANO 130<br />

Foto: StockFood / Zouev, Tanya<br />

92 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4379376560612396388.indd 92 30.09.19 11:58


Foto: StockFood / Zouev, Tanya<br />

Wissenswertes<br />

und Rezepte unter:<br />

falstaff.com/best-of-kaffee<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

93<br />

document4379376560612396388.indd 93 30.09.19 11:58


cover / KAFFEE-KULTUR<br />

Kaffee gehört zu unserer Zivilisation wie elektrisches Licht und die<br />

Menschenrechte. Historisch gesehen trinken wir ihn aber noch gar nicht so<br />

lange. Eine kurze Kulturgeschichte der braunen Bohne und alles, was man<br />

über die wichtigsten Anbaugebiete wissen muss.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

DER WACH<br />

Foto: Getty Images<br />

94 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document299022297<strong>07</strong>35330971.indd 94 01.10.19 13:19


Foto: Getty Images<br />

Im Hochland von Costa Rica<br />

wachsen Kaffeesträucher,<br />

deren Bohnen später<br />

zu exquisiten Kaffees<br />

veredelt werden.<br />

MACHERokt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

95<br />

document299022297<strong>07</strong>35330971.indd 95 01.10.19 13:19


cover / KAFFEE-KULTUR<br />

Wenn Sie diesen Text<br />

lesen, dann haben Sie<br />

sicher schon mindestens<br />

eine Tasse Kaffee<br />

intus. Wenn nicht,<br />

wäre jetzt die Zeit dafür: Stellen Sie den<br />

Wasserkocher an, messen Sie einen Löffel<br />

ab und gießen Sie das Wasser kurz nach<br />

dem Kochen über das fein gemahlene Kaffeepulver<br />

im Porzellanfilter. Tief einatmen,<br />

wie das duftet! Willkommen am Coffee<br />

Table, nun sind Sie bereit für die Lektüre.<br />

Kaffee gehört zu unserem Leben wie elektrisches<br />

Licht und die Menschenrechte. Er<br />

hilft uns, morgens in die Gänge zu kommen,<br />

vertreibt das Mittagstief und begleitet ein<br />

Stück Kuchen am Nachmittag genauso, wie<br />

er ein mehrgängiges Menü am Abend<br />

abrundet. Wir lieben Kaffee! Die Deutschen<br />

kommen laut einer aktuellen repräsentativen<br />

Umfrage auf einen Konsum von 164<br />

Litern im Jahr (mehr als Bier!) und werden<br />

nur noch von den Norwegern übertroffen,<br />

<strong>Österreich</strong>er und Schweizer folgen knapp<br />

dahinter. Auf weit mehr als 1000 Tassen<br />

kommt jedes der drei Länder – nur Wasser<br />

trinken wir mehr.<br />

Doch wie wurde das Getränk eigentlich<br />

Teil unserer Kultur? Wer entdeckte die<br />

Kombination aus köstlichem Geschmack<br />

und aufputschender Wirkung, für die wir<br />

Kaffee so lieben? Und was muss man wissen,<br />

um mitreden zu können über die neuesten<br />

Trends und aktuellsten Entwicklungen<br />

in der Welt der braunen Bohnen? Auf den<br />

folgenden Seiten unserer Titelgeschichte<br />

nehmen wir Sie mit in die Welt des Kaffees<br />

und erklären nach einem kurzen historischen<br />

Exkurs, was im Jahr <strong>2019</strong> wichtig ist.<br />

MUNTERE ZIEGEN<br />

Es ist ein langer Weg von der vollreifen,<br />

roten Frucht am Strauch bis zur gerösteten<br />

Bohne. Der Legende nach waren es Ziegen,<br />

die zuerst in den Genuss von Kaffee kamen.<br />

Irgendwo in Äthiopien beobachtete ein Hirte,<br />

wie seine Tiere die Früchte einer Kaffeepflanze<br />

fraßen und kurze Zeit später deutlich<br />

munterer und aufgeweckter als die<br />

abstinenten Ziegen umhersprangen. Einer<br />

anderen Quelle zufolge geht die Entdeckung<br />

des Wachmachers auf den Propheten<br />

Mohammed zurück. Und noch eine andere<br />

Geschichte besagt, dass Vögel die Kaffeekirschen<br />

vom Strauch pickten und daraufhin<br />

vorerst auf Schlaf verzichteten. Einig sind<br />

sich die meisten Forscher darin: Vor ungefähr<br />

1200 Jahren tranken Menschen zum<br />

ersten Mal heißen Kaffee – irgendwie hatten<br />

sie herausgefunden, dass die Frucht<br />

über Feuer geröstet fantastische Düfte entwickelt<br />

und man einen Aufguss daraus<br />

machen kann.<br />

Unstrittig ist auch, dass die Kaffeepflanze<br />

aus Afrika stammt. Aus welchem Land<br />

genau, darüber herrscht Unklarheit, sehr<br />

wahrscheinlich aber Äthiopien oder Jemen.<br />

Vermutlich waren es Sklavenhändler, die<br />

den Kaffee in die arabischen Länder brachten,<br />

von wo aus er seinen Siegeszug antrat –<br />

der Name »Mokka« stammt von<br />

<<br />

Fotos: StockFood/People Pictures, Illustration: Stefanie Hilgarth<br />

96 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document299022297<strong>07</strong>35330971.indd 96 01.10.19 13:19


Fotos: StockFood/People Pictures, Illustration: Stefanie Hilgarth<br />

In Ländern wie Äthiopien<br />

pflücken Erntehelfer die<br />

reifen Kaffeekirschen<br />

feb–mär überwiegend <strong>2019</strong> per falstaff Hand.<br />

97<br />

document299022297<strong>07</strong>35330971.indd 97 01.10.19 13:19


cover / KAFFEE-KULTUR<br />

Historische Kaffeehäuser wie dieses in Istanbul<br />

zeugen von der jahrhundertealten Geschichte, die<br />

Kaffee in verschiedensten Kulturen geschrieben hat.<br />

<<br />

Al-Mukha, einer<br />

Hafenstadt im<br />

Jemen, die zentral<br />

für den Handel<br />

mit den Bohnen<br />

war. Auch im Wort<br />

»Kaffee« zeigt sich<br />

der Einfluss des<br />

historischen Arabien:<br />

Es geht zurück<br />

auf das arabische<br />

»qahwa«. Von der Türkei aus –<br />

1554 wurde das erste Kaffeehaus in Istanbul<br />

eröffnet – schwappte die schwarze Welle<br />

nach Europa.<br />

AROMENBOMBE KAFFEEBOHNE<br />

500 Jahre später hat sich Kaffee zu einem<br />

Lifestyleprodukt von ungeahnten Ausmaßen<br />

entwickelt – selbst Kinderwagen kommen<br />

heute kaum noch ohne Kaffeebecherhalter<br />

aus. In den Third-Wave-Coffeebars<br />

stehen wuchtige, blank polierte Maschinen<br />

aus Edelstahl, an denen kundige Baristas<br />

agieren und cremige Spezialitäten zaubern.<br />

Ein paar Handgriffe, dann rinnt aus den<br />

Kolossen ein erstaunlich dünner Strahl in<br />

die Tasse, der von einer festen Crema (siehe<br />

Kaffee-ABC) gekrönt wird.<br />

Experten erschmecken Aromen von<br />

Melone, Nougat und Schokolade. »Fruchtbombe<br />

von Brombeere, Blaubeere und öliger<br />

Abgang«, lautet eine Beschreibung eines<br />

sortenreinen Espressos. »Weißer Pfirsich,<br />

Akazienhonig, Roiboos« eine andere. Hunderte<br />

Aromen, mehr als Wein, lösen sich<br />

aus den kleinen Bohnen. Dass es so viele<br />

sind, kann man sich vorstellen, wenn man<br />

in einer modernen Kaffeebar schon einmal<br />

einen fruchtigen Espresso getrunken hat.<br />

ARABICA VS.<br />

ROBUSTA<br />

Wer sich ein wenig näher mit<br />

Kaffee beschäftigt, stößt<br />

schnell auf das Begriffspaar Robusta<br />

und Arabica. Für eine Eselsbrücke<br />

kann man sich grob vom Wortlaut<br />

leiten lassen: Wie der Name<br />

schon andeutet, steht Robusta-<br />

Kaffee überwiegend für handfeste<br />

Aromen. Sein Körper ist voller und<br />

die Crema sieht schöner aus. Die teuersten<br />

und erlesensten Kaffees, die<br />

man bekommen kann, sind fast immer<br />

Arabica-Sorten. Sie wachsen auf bis zu 2000<br />

Metern Höhe und sind anspruchsvoller, was<br />

Böden und Klima angeht. Aufgrund der Höhenlage<br />

reifen diese Arabica-Pflanzen langsamer,<br />

was die Aromenvielfalt begünstigt.<br />

Viele Kaffeetrinker vertragen Arabica-Kaffees<br />

besser als Robusta-Sorten, die meist<br />

eine höhere Bitterkeit aufweisen. In vielen Espressomischungen<br />

kommt neben einem<br />

überwiegenden Anteil Arabica auch ein kleiner<br />

Teil Robusta zum Einsatz, um die Vorteile<br />

beider Sorten zu kombinieren. Weltweit liegt<br />

der Anteil von Robusta bei 35 bis 40 Prozent,<br />

die größten Produzenten sind Vietnam und<br />

und Indonesien. Wichtige Arabica-Länder<br />

sind neben Brasilien insbesondere Kolumbien<br />

und Äthiopien. Interessant für Koffein-<br />

Junkies: Robusta-Sorten haben üblicherweise<br />

die doppelte Menge Koffein wie Arabica.<br />

Seitdem – ausgehend von den skandinavischen<br />

Ländern – die Speciality-Coffee-<br />

Bewegung entstanden ist, hat sich die Röstung<br />

verändert: Nicht mehr dunkel und fast<br />

schon verbrannt trinken Kaffee-Aficionados<br />

ihren Espresso, sondern möglichst hell,<br />

damit Frucht und Aromenvielfalt noch<br />

schmeckbar sind.<br />

Botanisch möglich ist der Anbau in einem<br />

schmalen Streifen rund um den Äquator,<br />

dem Kaffeegürtel. Kaffeepflanzen gedeihen<br />

am besten in einem Wechselklima aus<br />

Feuchte und Trockenheit, ohne große Temperaturausschläge<br />

und mit genügend Niederschlag.<br />

Das qualifiziert einige Länder für<br />

den Anbau, die besten Qualitäten stammen<br />

heutzutage aus Lateinamerika sowie aus<br />

einigen afrikanischen Ländern – ein Qualitätsmerkmal<br />

ist (wie auch oft beim Wein),<br />

dass die Pflanzen in etwas größerer Höhe<br />

wachsen. Kaffeenerds schwören auf Äthiopien<br />

und Kenia. Vor allem in den kleinbäuerlichen<br />

Betrieben ist die Qualität der Plantagen<br />

oft exzellent, jeder Strauch wird hier<br />

per Hand geerntet.<br />

Wenn von diesen Kaffees die Rede ist,<br />

dann gehören sie fast immer zur Art der<br />

Arabica-Pflanzen. Ihr gegenüber steht Kaffee<br />

aus der Robusta-Familie, die botanisch zu<br />

einer anderen Gattung gehört (für genauere<br />

Erklärung s. Kasten links). Lieferanten für<br />

Robusta sind etwa Vietnam und Brasilien.<br />

Brasilien als größter Kaffeeproduzent der<br />

Welt ist generell für Massenware bekannt,<br />

die überwiegend maschinell geerntet wird.<br />

Man muss schon genauer hinschauen, um<br />

dort exzellente Kaffees zu finden. Der italienische<br />

Röster Illy macht sich die Mühe<br />

Je nach Verhältnis von Arabica- und Robusta-Sorten<br />

sieht der fertig gebrühte Kaffee heller oder dunkler<br />

aus. Auch die Aromen unterscheiden sich erheblich.<br />

Fotos: Getty Images, Shutterstock, John Jairo Bonilla/EPA/picturedesk.com<br />

98 falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document299022297<strong>07</strong>35330971.indd 98 01.10.19 13:19


schon seit knapp 20 Jahren – mit dem Ernesto<br />

Illy Award werden exzellente Erzeuger<br />

gefördert und für ihre Kaffeequalität ausgezeichnet.<br />

Für Kolumbien gibt es vergleichbare<br />

Programme von Illy: Dort, wo die Guerilla-Bewegung<br />

FARC gerade wieder erstarkt<br />

und der Anbau von Kokapflanzen nach wie<br />

vor ein lukratives Geschäft ist, hat es Kaffee<br />

schwer. Deshalb erhalten Bauern eine Extraprämie,<br />

wenn sie in ihren Kooperativen Kaffee<br />

anbauen.<br />

Es ist paradox: Obwohl die Kaffeequalität<br />

noch nie so gut war wie heute und Genießer<br />

Höchstpreise zahlen, sind die Bauern in der<br />

Krise (s. Box unten). Kaffeeröster reagieren<br />

darauf mit einer Transparenzoffensive: Im<br />

Programm »The Pledge« haben sich bedeutende<br />

Röster dazu verpflichtet, ihren Kunden<br />

den Einkaufspreis der Bohnen zu kommunizieren.<br />

Auch der Umweltaspekt ist in<br />

den vergangenen Jahren immer mehr in den<br />

Vordergrund gerückt, etwa beim sensiblen<br />

Thema Kapselkaffee. »Was die Lavazza<br />

Group angeht, so ist Nachhaltigkeit<br />

<<br />

DAS LEID DER BAUERN<br />

Der Preis für Rohkaffee liegt<br />

am Boden. Viele Farmer<br />

können von ihrer Arbeit nicht<br />

mehr leben und lassen ihre<br />

Plantagen zurück.<br />

Fotos: Getty Images, Shutterstock, John Jairo Bonilla/EPA/picturedesk.com<br />

Vor ungefähr einem Jahr stürzte der<br />

Kaffeepreis endgültig ab: Für ein<br />

Pfund Rohkaffee zahlten die<br />

Händler an der New Yorker Börse am<br />

18. September 2018 gerade einmal 95<br />

Cent – so wenig wie seit dem Jahr 2005<br />

nicht mehr. 2015 lag der Preis noch bei<br />

2,20 Dollar, der vorläufige Tiefpunkt war<br />

in diesem Jahr mit 86 Cent erreicht.<br />

Während das Milliardengeschäft Kaffee<br />

für einige Beteiligte hohe Gewinne<br />

abwirft, geht es für viele Bauern am unteren<br />

Ende der Wertschöpfungskette längst<br />

ums Überleben. Experten wie der Hamburger<br />

Kaffeeröster Andreas Felsen von<br />

»Quijote Kaffee« schätzen, dass die<br />

Kooperativen mindestens 1,50 Dollar pro<br />

Pfund Rohkaffee verdienen müssen, um<br />

kostendeckend zu arbeiten. Weil die Preise<br />

schon lange weit unter dieser Marke liegen,<br />

wächst das Leid der Bauern stetig.<br />

Leben können sie von ihrer Arbeit nicht<br />

mehr, und die Reserven sind aufgebraucht.<br />

Felsen sagt: »Zuerst sparen sie an ihren<br />

Feldern. Dann nehmen sie ihre Kinder aus<br />

der Schule. Sie sparen an der Ernährung.<br />

Und schließlich verlassen sie ihr Land.«<br />

Tatsächlich ist ein großer Teil der Migrationsbewegung<br />

lateinamerikanischer Länder<br />

auf die Krise der Kaffeepreise zurückzuführen.<br />

Denn insbesondere die Länder<br />

Süd- und Mittelamerikas, in denen verhältnismäßig<br />

hohe Löhne gezahlt werden,<br />

Kaffeefarmer im Herzen Kolumbiens: Die Bauern können von ihrer Arbeit oft nicht mehr<br />

leben, seit der Weltmarktpreis für Kaffee ins Bodenlose gestürzt ist.<br />

sind vom Preisverfall betroffen. Parallel<br />

zum Absturz des Kaffeepreises stieg die<br />

Zahl der Migranten, die sich etwa von<br />

Guatemala aus auf den Weg in die USA<br />

machten. Viele brachliegende Kaffeeplantagen<br />

im Land zeugen von der Krise, das<br />

Thema beschäftigt mittlerweile selbst die<br />

US-Regierung.<br />

Der Preisverfall hat mehrere Gründe,<br />

lässt sich aber auf einen einfachen Nenner<br />

bringen: Überproduktion. Brasilien als<br />

größter Produzent unter den Kaffeeanbauländern<br />

verdoppelte die Jahresproduktion<br />

in den vergangenen 25 Jahren. Hier ernten<br />

die Farmer überwiegend mit Maschinen,<br />

was einen der wichtigsten Faktoren, nämlich<br />

die Löhne, niedrig hält. Vietnam, früher<br />

ein marginaler Kaffeeproduzent, ist<br />

mittlerweile auch aufgrund von kurzsichtiger<br />

Entwicklungshilfe zu einem der<br />

dominierenden Spieler im Markt herangewachsen<br />

– hier wird ein Bruchteil der Löhne<br />

gezahlt, die in Südamerika üblich sind.<br />

Kaffeegenießer, die für ihren Cappuccino<br />

drei Euro und mehr ausgeben, wissen<br />

oft nichts von der Krise der Bauern. Was<br />

sie dagegen tun können? Relativ wenig,<br />

meint Andreas Felsen. Er sieht die Branche<br />

am Zug, die über fairen Handel Mindestpreise<br />

garantieren solle. »Am besten fragen<br />

Sie Ihren Röster, wie viel Geld direkt<br />

bei den Bauern landet.« Wer den Fairtrade-Ansatz<br />

als Röster ernst nehme, könne<br />

diesen Anteil transparent belegen.<br />

Guter Kaffee kostet Geld, dessen sollte<br />

man sich bewusst sein.<br />

okt-nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

99<br />

document299022297<strong>07</strong>35330971.indd 99 01.10.19 13:19


cover / KAFFEE-KULTUR<br />

DIE BELIEBTESTEN<br />

KAFFEEBARS UND<br />

RÖSTEREIEN<br />

»Schamong Kaffee«: Im Stadtteil Ehrenfeld<br />

befindet sich Kölns älteste Kaffeerösterei.<br />

Kaffeespezialitäten frisch vom Röster: In Dresden<br />

liegen die »Phoenix Coffee Roasters« weit vorne.<br />

Sieger in der Region Baden: »Herzog Kaffee«,<br />

geleitet vom Kaffee-Enthusiasten Sven Herzog.<br />

Im Online-Voting auf falstaff.de wählte<br />

die <strong>Falstaff</strong>-Community diese Kaffeebars<br />

und Röstereien aus Städten und Metropolregionen<br />

zu den Gewinnern.<br />

Baden: Herzog Kaffee<br />

Kaffee-Enthusiast Sven Herzog arbeitete<br />

lange in der Gastronomie, bevor er seine<br />

eigene Rösterei gründete.<br />

Etzenroter Straße 2, 76337 Waldbronn<br />

T: +49 7243 9468067, herzogkaffee.de<br />

Bayern: Dinzler<br />

Mit 200 Mitarbeitern ein richtig großer<br />

Röster, was der Qualität keinen Abbruch tut.<br />

Wendling 15, 83737 Irschenberg<br />

T: +49 8025 992250, dinzler.de<br />

Berlin: Sagers Kaffee<br />

Alexander Sager führt die Top-Rösterei in<br />

der Hauptstadt.<br />

Lotte-Lenya-Bogen 555, 10623 Berlin<br />

T: +49 30 318<strong>07</strong>3<strong>07</strong>, sagers-kaffee.de<br />

Dresden/Leipzig: Phoenix Coffee Roasters<br />

Enorm ambitionierter Röster mit erlesenen<br />

Kaffees aus aller Welt.<br />

Bautzner Straße 75, 01099 Dresden<br />

T: +49 351 6568699<br />

phoenix-coffeeroasters.de<br />

Düsseldorf: Die Kaffee<br />

Olga Sabristova ist für ihre Kaffees mittlerweile<br />

weit über Düsseldorf hinaus bekannt.<br />

Schwerinstraße 23, 40477 Düsseldorf<br />

T: +49 211 97711420, die-kaffee.de<br />

Frankfurt: Mokkateeria<br />

Köstliche Kuchen und guten Kaffee: Das<br />

gibt's im Laden von Ömür Kar.<br />

Heidestraße 149, 60385 Frankfurt<br />

T: +49 69 9<strong>07</strong>59091, mokkateeria.de<br />

Köln: Schamong Kaffee<br />

Traditionsreicher Röster im Herzen von<br />

Köln-Ehrenfeld.<br />

Venloer Straße 535, 50825 Köln<br />

T: +49 221 544938, kaffeeroester.de<br />

Hamburg: Balz und Balz<br />

Die Geschwister Kathrin und Christoph<br />

bieten hervorragende Röstungen an.<br />

Lehmweg 6, 20251 Hamburg<br />

T: +49 40 60438833, balzundbalz.de<br />

Stuttgart: Harry’s Kaffeerösterei<br />

Spitzenkaffees, fair gehandelt – dafür steht<br />

Harry Rahm mit seinem Geschäft.<br />

Eberhardstraße 10, 70173 Stuttgart<br />

T: +49 711 51887100, harrys-kaffee.de<br />

><br />

Mehrweg-Becher wie dieser des<br />

Berliner Start-ups Kaffeeform<br />

kommen immer mehr in Mode.<br />

unein ge schränkter Bestandteil der<br />

Geschäfts strategie«, sagt etwa Susanne<br />

Wege, Deutschland-Geschäftsführerin des<br />

italienischen Kaffeemultis Lavazza. Die Italiener<br />

haben unter dem Label Eco Caps neue<br />

Kapseln entwickelt, die kompostierbar sind.<br />

»Die neuen Lavazza Eco Caps ersetzen in<br />

Deutschland das gesamte Kapselsortiment<br />

für den privaten Gebrauch und zwar ohne<br />

jede Preisdifferenz«, sagt Wege.<br />

Auch für den in Verruf geratenen Pappbecher<br />

des Coffee-to-go gibt es längst eine<br />

umweltfreundliche Alternative, nämlich in<br />

Form eines Mehrwegbechers. Das Berliner<br />

Start-up Kaffeeform hat einen Becher entworfen,<br />

der zur Hälfte aus Kaffeesatz<br />

besteht. Kaffee aus Kaffee trinken –<br />

so geht’s.<br />

Und was die Zubereitungsmethoden<br />

angeht, so ist deren Zahl im Laufe der<br />

Zeit zwar enorm angewachsen, doch die<br />

ursprünglichste, aus Äthiopien stammende<br />

Art des Trinkens wird noch immer praktiziert:<br />

Geröstete Bohnen werden mit einem<br />

Mörser zerkleinert und in eine Tonkanne,<br />

der Jabana, mit heißem Wasser überbrüht,<br />

bevor das Getränk in kleine Tassen wandert.<br />

Gerade diese Aufbereitung<br />

als Mokka ist<br />

wieder im Kommen: So<br />

hat Lavazza gerade eine<br />

modernisierte Version<br />

der Kultkanne Carmencita<br />

auf den Markt<br />

gebracht, mit der man<br />

seinen Kaffee direkt auf<br />

der Herdplatte aufbrühen<br />

kann. Filterkaffee<br />

bleibt ohnehin en vogue.<br />

Lavazza<br />

Und letztlich ist es ja<br />

Carmencita<br />

auch egal, ob als Espresso,<br />

Mokka, Café au lait oder Filterkaffee –<br />

sobald der Duft der frisch gerösteten Bohnen<br />

durchs Zimmer zieht, werden Kaffeegenießer<br />

hellwach.<br />

<<br />

Fotos: Christopher Conin, beigestellt<br />

100 falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document299022297<strong>07</strong>35330971.indd 100 01.10.19 13:20


ÜBERNACHTEN<br />

IM WELT-<br />

KULTURERBE<br />

Erstes und einziges Hotel im Weltkulturerbe – AMERON Hamburg Hotel Speicherstadt<br />

AM SANDTORKAI 4, 20457 HAMBURG, AMERONHOTELS.COM<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 13.05.19 20:<strong>07</strong>


cover / KAPSELKAFFEE<br />

ABGEKAPSELT<br />

Die praktischste Erfindung der Neuzeit oder doch nur ein Geniestreich<br />

der Werbeindustrie? Wenn es um Kaffee aus der Kapsel geht, scheiden<br />

sich die Geister. Soll man umsteigen oder nicht?<br />

TEXT GERALD REITMAYR<br />

PRO<br />

KONTRA<br />

Es ist heute kaum noch vorstellbar,<br />

welchen Qualen der kaffeeliebende Teil<br />

der Menschheit ausgesetzt war, bevor<br />

es Kapselsysteme gab. Bei jeder privaten Einladung<br />

der bange Blick in die Tasse, in Hotels<br />

ein Frühstück ohne den geliebten Kaffeegeschmack<br />

von zu Hause, lange Büro-Meetings,<br />

in denen der Kaffee nur unwesentlich anders<br />

als Spülwasser schmeckte. Nur in Italien,<br />

da gab es an der ersten Tankstelle nach der<br />

Grenze bereits einen Espresso, auf den man<br />

sich die letzten 364 Tage hingefreut hatte.<br />

Heute hat jedes anständige Hotel 40 Euro in<br />

eine Kapselmaschine im Zimmer investiert,<br />

da beginnt der Aufenthalt gleich ganz anders.<br />

Und darum geht’s ja auch: sich darauf verlassen<br />

zu können, dass der Espresso oder Lungo<br />

gut schmeckt. Die Maschinen sind so einfach<br />

zu bedienen, dass die höchste intellektuelle<br />

Anforderung das Auffinden des Einschaltknopfs<br />

darstellt. Das Ergebnis: ein Kaffee, der<br />

optisch, geschmacklich und olfaktorisch die<br />

Erwartungen erfüllt. Und bei allem Verständnis<br />

für das Streben nach Perfektion: Dieses<br />

Ergebnis ist bereits so gut, dass man sich<br />

fragt, warum man einen höheren Aufwand<br />

betreiben sollte. Ohne Kapsel- und Portionssysteme<br />

wäre die Menschheit noch immer im<br />

kaffeetechnischen Mittelalter! Dafür muss<br />

man den Erfindern danken: Sie haben ein<br />

Bewusstsein für besseren Kaffee geschaffen,<br />

für Sortenvielfalt und Qualität.<br />

Das muss man sich einmal ausmalen: Weltweit<br />

werden etwa 12.300 Tassen Kapselkaffee<br />

getrunken – pro Minute. Diese<br />

Zahl haben keine Umweltschützer ausgerechnet,<br />

das sind offizielle Herstellerangaben. Was danach<br />

mit der Kapsel passiert, wissen wir: Wertvolles<br />

Aluminium, mit hohem Energieaufwand hergestellt,<br />

landet nach einem Espresso-Shot auf dem<br />

Müll. Will man dabei mithelfen, diese Schrottberge<br />

weiter aufzutürmen? Wer Kapselkaffee trinkt,<br />

blendet das gern aus. Allerdings muss man fairerweise<br />

sagen: Wer sich eine Siebträgermaschine<br />

um 2000 Euro und mehr gönnt, muss auch die<br />

Stromrechnung dazu bezahlen. Die kleinen Kapselmaschinen<br />

brauchen viel weniger Energie. Und<br />

zumindest in der Schweiz finden sich vielerorts<br />

Rückgabestellen, um leere Alukapseln wiederzuverwerten.<br />

Über die Umweltaspekte lässt sich also<br />

streiten, aber haben Sie schon einmal nachgerechnet?<br />

Wahrscheinlich nicht. Denn Kapselsysteme<br />

laufen nach der Devise »billige Erstanschaffung,<br />

dafür mächtige laufende Kosten«. Der Kilopreis<br />

liegt teils bei mehr als 80 Euro – hübsch kaschiert<br />

durch kleine Designerverpackungen à la Apple.<br />

Die Kunden heben dabei maximal eine Augenbraue.<br />

Es klingt ja auch toll, sich eine »Limited<br />

Edition Grand Cru« zu bestellen, die deutlich besser<br />

schmeckt als der Standard. Die Wahrheit ist:<br />

Der Mensch strebt nach Erfüllung, indem er Fertigkeiten<br />

beherrscht und meistert. Dazu leistet die<br />

trottelsichere Kapselmaschine garantiert keinen<br />

Beitrag – die Siebträgermaschine schon eher.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

102 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document7337802909804719174.indd 102 30.09.19 13:29


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 10.09.19 14:51


DAS GROSSE<br />

KAFFEEcover<br />

/ KAFFEE-ABC<br />

ABC<br />

Wie viele Sekunden braucht es für einen perfekten Espresso? Wo wurde der<br />

Irish Coffee geboren? Und was zum Teufel hat guter Kaffee mit Katzen<br />

zu tun? Wir liefern die Erklärung für viele Fragen.<br />

TEXT GERALD REITMAYR<br />

Fotos: beigestellt Shutterstock, Stockfood<br />

104 falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document9<strong>07</strong>7192814209705682.indd 104 01.10.19 13:21


»A«<br />

WIE ARABICA<br />

Arabica ist im Vergleich zu Robusta<br />

die edlere und auch teurere Bohne.<br />

Sie ergibt Kaffee mit stärkerer Säurebetonung<br />

und weniger Bitterstoffen.<br />

»B«<br />

WIE BARISTA<br />

Eigentlich in Italien für einen Mitarbeiter<br />

an der Bar-Theke gebräuchlich, wird<br />

darunter mittlerweile in allen Sprachräumen<br />

ein Kaffee-Virtuose mit dem Wissen<br />

über die beste Zubereitung verstanden.<br />

»F«<br />

WIE FILTERKAFFEE<br />

Jahrelang verpönt, ist Filterkaffee<br />

durch Third-Wave-Coffee zu neuer<br />

Blüte gekommen. Jedoch wird er<br />

heutzutage nicht mehr mit der Plastik-Filtermaschine<br />

zubereitet, sondern<br />

bevorzugt manuell aufgegossen.<br />

»C«<br />

WIE CREMA<br />

Angetrieben von den enormen Werbebudgets<br />

der Kapselsysteme, wurde die Kaffee-Crema der Bevölkerung als<br />

das Erkennungsmerkmal guten Espressos bekannt. Wer italienische<br />

Espressi mag, sollte auf eine perfekte Crema Wert legen, auf der<br />

der Zucker langsam einsinkt. Gerade durch die Beimischung von<br />

Robusta und dunkler Röstung entsteht eine wunderschöne dunkelbraune,<br />

dicke Crema. Verfechter von Third-Wave-Coffee hingegen<br />

bevorzugen oft Kaffees und Röstungen, die nur eine dünne Crema<br />

erzeugen, was die Bedeutung der Crema etwas relativiert.<br />

Fotos: beigestellt Shutterstock, Stockfood<br />

Fotos: Julia Stix, Lukas Ilgner, beigestellt<br />

»D«<br />

WIE DRUCK<br />

Für die perfekte Espressozubereitung sollte die Pumpe einen<br />

Druck von 15 Bar schaffen. Dies ist die Voraussetzung, um die<br />

9 bis 10 Bar Druck – gemessen am Kaffeepuck – während des<br />

Bezugs zu gewährleisten. Selbst günstige Maschinen werben<br />

bereits mit 15 Bar Pumpendruck. Top-Maschinen variieren den<br />

Druck während des Espressobezugs – eine Spielwiese für Kaffee-<br />

Nerds und absolute Spezialisten.<br />

»E«<br />

WIE ESPRESSO<br />

Espresso in Zahlen nach klassischer Definition:<br />

7 Gramm Kaffee mit 90 Grad heißem<br />

Wasser und 9 Bar Wasserdruck am Puck<br />

sollen zu 25 Milliliter in der Tasse führen.<br />

Das Spektakel darf rund 25 Sekunden dauern.<br />

Darüber: Überextraktion, darunter:<br />

Unterextraktion.<br />

»G«<br />

WIE GRUPPE<br />

Besonders bei Siebträgermaschinen<br />

(jene, bei<br />

denen man Kaffeepulver<br />

in einen Handgriff<br />

füllt, der dann mit einer<br />

Drehung in der Halterung<br />

fixiert wird) ist die<br />

Brühgruppe oft ein prominentes<br />

Designmerkmal<br />

– vor allem, wenn es sich um die chromglänzende E61 handelt,<br />

die 1961 von Faema auf den Markt gebracht wurde und bis heute<br />

Qualitätsstandards setzt.<br />

»H«<br />

WIE HANDHEBEL<br />

Achille Gaggia erfand 1932 die erste<br />

Handhebelmaschine, mit der erstmals<br />

bis zu 10 Bar Druck möglich wurden.<br />

Das war die Geburtsstunde des Espresso.<br />

Jedoch schwankte die Qualität je<br />

nach Handkraft und Talent des Baristas.<br />

Handhebelmaschinen sind auch<br />

heute noch erhältlich. James Bond<br />

beweist in »Leben und sterben lassen«,<br />

wie schlecht das Ergebnis ist, wenn<br />

man die Maschine nicht bedienen kann.<br />

»I«<br />

WIE IRISH COFFEE<br />

Der Irish Coffee wurde<br />

in einem Restaurant in<br />

der Nähe des heutigen<br />

Shannon International<br />

Airport erfunden, als<br />

der Restaurant-Chef<br />

Joe Sheridan durchfrorenen<br />

Reisenden Kaffee<br />

mit einem Schuss<br />

irischen Whiskey<br />

servierte. ><br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

105<br />

document9<strong>07</strong>7192814209705682.indd 105 01.10.19 13:22


cover / KAFFEE-ABC<br />

»J«<br />

WIE JAMAICA BLUE MOUNTAIN<br />

Hochpreisiger Kaffee, der aufgrund seiner<br />

Milde berühmt ist. Es geht aber noch<br />

teurer: Kopi Luwak, eine Bohne, die<br />

von Schleichkatzen vorverdaut wird.<br />

»M«<br />

WIE MAHLGRAD<br />

Damit der Espresso in die Tasse ölt (wobei<br />

sich der Strahl Richtung Tasse verjüngen<br />

soll), muss man zumindest drei Variablen<br />

unter einen Hut bekommen: Mahlgrad,<br />

Kaffeemenge und Druck am Tamper.<br />

Vo raussetzung ist, dass die Mühle feinste<br />

Einstellungen ermöglicht.<br />

»Q«<br />

WIE QUIRL<br />

Milchschäumen mit der Dampflanze<br />

benötigt viel Übung. Zugleich bringen<br />

Milch-Quirler einen erstaunlich tollen<br />

Milchschaum zustande.<br />

»K«<br />

WIE KAPSELSYSTEME<br />

Die Alukapseln begründeten den legendären<br />

Siegeszug der What-else?-Marke, die qualitativen<br />

Kaffee für viele erreichbar machte. Eine<br />

Alternative sind Pad-Systeme, wo der gemahlene<br />

Kaffee in einem Polster aus Filterpapier<br />

vorportioniert ist. Das E.S.E.-System ist der<br />

Qualitätsstandard, an dem sich portionierter<br />

Kaffee messen muss.<br />

»L«<br />

WIE LATTE ART<br />

Schwer zu meistern, faszinierend zu betrachten:<br />

Bei perfekter Aufschäumung von Milch<br />

mit Wasserdampf entsteht Mikroschaum mit<br />

der Konsistenz von leicht geschlagener Sahne.<br />

Daraus lassen sich mit Schnabelkannen<br />

Kunstwerke in die Tasse gießen.<br />

»N«<br />

WIE NAKED SHOT<br />

Der Ritterschlag für den werdenden<br />

Barista: Beim Naked Shot ist das Sieb<br />

direkt sichtbar. Mahlgrad, Tamping<br />

und Kaffeemenge müssen absolut perfekt<br />

sein, um einen Shot voll feinster<br />

Crema entstehen zu lassen. Beim kleinsten<br />

Fehler jedoch spritzt der Kaffee den<br />

Barista von oben bis unten voll.<br />

»Ö«<br />

WIE ÖLE<br />

Während des Röstvorgangs bilden sich<br />

auch wasserlösliche Öle, die als Träger der<br />

typischen Aroma- und Geschmacksstoffe<br />

fungieren. Aluminiumkapseln sollen diese<br />

bestmöglich schützen und erhalten.<br />

»P«<br />

WIE PUCK<br />

Durch Variieren des Wasserdrucks am Puck<br />

während des Kaffeebezugs sowie durch<br />

absolute Präzision der Wassertemperatur<br />

und Einstellung auf die verwendete Kaffeesorte<br />

lassen sich im High-End-Bereich faszinierende<br />

Ergebnisse erzielen.<br />

»R«<br />

WIE ROTATIONSPUMPE<br />

Woran liegt es, dass die Kaffeemaschinen in<br />

italienischen Bars nur leise schnurren, während<br />

die Siebträgermaschine zu Hause rattert<br />

und nagelt, als wäre etwas kaputt?<br />

Schuld ist die Wasserpumpe. Zu Hause<br />

kommt oft eine Vibrationspumpe zum Einsatz,<br />

im Kaffeehaus eine Rotationspumpe.<br />

Abgesehen von der Geräuschkulisse wird<br />

die Vibrationspumpe ihrem Zweck jedoch<br />

hervorragend gerecht.<br />

»S«<br />

WIE SÄURE<br />

Espressomaschinen können unterschiedliche<br />

Bauformen haben – Bialetti, Vollautomaten<br />

oder Kapselmaschinen. Die Geräte-<br />

Variante für hohe Qualitätsansprüche wird<br />

als Siebträgermaschine bezeichnet. Der<br />

gemahlene Kaffee wird dabei in einen<br />

Handgriff, den Siebträger, gefüllt.<br />

Fotos: Shutterstock, Stockfood<br />

106 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document9<strong>07</strong>7192814209705682.indd 106 01.10.19 13:22


»T«<br />

WIE TAMPER<br />

Nachdem das Kaffeepulver in den Siebträger<br />

gefüllt wurde, muss es zu einem Puck<br />

gepresst werden. Eine Wissenschaft für sich:<br />

Wie fest ist fest genug? Daher gibt es Tamper<br />

mit eingebauter Feder, die bei Erreichen<br />

der definierten Last nachgeben. Empfehlung!<br />

»U«<br />

WIE UNTEREXTRAHIERT<br />

Dem perfekten Espresso gehen meist viele<br />

Fehlversuche voraus. Unterextrahierten Kaffee<br />

erkennt man an der zu hohen Fließgeschwindigkeit.<br />

Die Tasse ist in kürzester<br />

Zeit voll, die Crema kaum vorhanden und<br />

hell. Bei definierter Pulvermenge und perfektem<br />

Tamping liegt das an einem zu groben<br />

Mahlgrad, der mit Feingefühl angepasst<br />

werden sollte. Die Grenze zwischen zu grob<br />

und zu fein liegt oft innerhalb einer einzigen<br />

Drehung des Rädchens an der Mühle.<br />

»V«<br />

WIE VOLLAUTOMAT<br />

Reine Espresso-Trinker werden mit einem<br />

Vollautomaten nur selten ihr Kaffee-Glück<br />

finden. Dennoch seien die Vorteile erwähnt:<br />

verglichen mit Portionssystemen geringere<br />

Kosten pro Tasse bei gleichzeitig größter<br />

Auswahl an Bohnen und Kaffeegetränken<br />

auf Knopfdruck.<br />

»W«<br />

WIE WAAGE<br />

Eine Waage dient zur Beurteilung der<br />

korrekten Pulvermenge wie auch der<br />

Espressomenge in der Tasse. Daher<br />

gehört sie bei Barista-Champions zur<br />

Grundausstattung.<br />

»X«<br />

WIE X ARTEN<br />

Es gibt X verschiedene Sorten, Zubereitungen<br />

und zusätzliche Ingredienzen – und<br />

passenderweise auch X verschiedene<br />

Geschmäcker.<br />

»Y«<br />

WIE YIRGACHEFFE<br />

Ein milder, sehr aromatischer Kaffee<br />

aus Äthiopien, der Urheimat des Kaffees.<br />

»Z«<br />

WIE ZWEIKREISER<br />

Wer sich eine Siebträgermaschine<br />

zulegen<br />

möchte, steht vor<br />

einer wichtigen Entscheidung:<br />

Soll es<br />

eine Ein- oder Zweikreismaschine<br />

werden?<br />

Nachdem der<br />

Kaffeebezug und der<br />

Wasserdampf zum<br />

Milchschäumen<br />

unterschiedliche<br />

Temperaturen benötigen,<br />

sind für Freunde<br />

des Milchschaums<br />

Zweikreismaschinen<br />

zu empfehlen.<br />

Ansonsten muss die<br />

Maschine nach dem<br />

Milchschäumen für<br />

den nächsten Espresso<br />

erst abkühlen.<br />

Fotos: Shutterstock, Stockfood<br />

Der perfekte Espresso Unterextrahierter Espresso Überextrahierter Espresso <<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

1<strong>07</strong><br />

document9<strong>07</strong>7192814209705682.indd 1<strong>07</strong> 01.10.19 13:22


cover / RÖSTUNGEN<br />

RÖSTEN,<br />

NICHT<br />

RASTEN<br />

Oliver Goetz, einer der Inhaber der Edel-Rösterei Alt Wien<br />

Kaffee, über das Geheimnis der richtigen Röstung und welche<br />

Unterschiede es dabei gibt.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

108<br />

falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4<strong>07</strong>0387911728633454.indd 108 01.10.19 13:22


D<br />

das Wiener Kaffeeunternehmen<br />

und Rösterei Alt Wien<br />

Kaffee wurde im Jahr 2000<br />

gegründet, Christian Schrödl<br />

übernahm damals die Rösterei<br />

Alt Wien und übersiedelte damit in die<br />

Schleifmühlgasse im vierten Wiener Bezirk.<br />

Später kam Oliver Goetz hinzu, er ist der<br />

Rohkaffee-Einkäufer und gilt in der Branche<br />

als einer der kundigsten Experten in<br />

Sachen Kaffee und Röstung. Wenn er einmal<br />

zu erzählen beginnt, dann sollte man<br />

sich Zeit nehmen, denn das Thema Kaffee,<br />

sagt er, »ist ein weites Feld«.<br />

Wir beschränken uns auf den Bereich der<br />

Röstung und wollen wissen, welche Unterschiede<br />

es dabei gibt und welche Art der<br />

Röstung für welche Bohnen geeignet ist.<br />

Zunächst ist alles eine Frage der Qualität<br />

des Kaffees. Die besten Bohnen kommen<br />

aus kleinen Lagen, sind rar und deshalb<br />

teuer. »Das ist inzwischen wie beim Wein«,<br />

sagt Goetz und erwähnt, dass in Dubai erst<br />

kürzlich der teuerste Kaffee der Welt verkauft<br />

worden sei: ein Panama Geisha um<br />

stolze 10.000 Dollar das Kilo.<br />

Unterschiedliche Qualitäten werden<br />

unterschiedlich geröstet. Goetz: »Wir haben<br />

kleine Lagen-Bohnen, etwa aus Thailand,<br />

die sind als Filterkaffee eher trocken und<br />

daher für Espresso geeignet, während unser<br />

Kaffee aus Kamerun oder Ruanda eher<br />

fruchtig und süß und damit besonders gut<br />

als Filterkaffee geeignet ist.«<br />

ART DER RÖSTUNG<br />

Kaffee rösterei Alt Wien:<br />

Kaffee bohnen in<br />

Lagenqualität<br />

wie beim Wein.<br />

Fotos: Anna Zemann/ALT WIEN KAFFEE, Shutterstock<br />

Und was bedeutet das für die Art und Dauer<br />

der Röstung? Fruchtige, hochwertige Filterkaffees<br />

werden »heller«, also kürzer<br />

geröstet. »Wir rösten minimal acht bis<br />

maximal 20 Minuten«, sagt Goetz, »bei<br />

kürzeren Röstungen brauchen wir am<br />

Anfang mehr Hitze, dann fällt die Temperatur<br />

rasch ab.« Eine lange Röstung ist wiederum<br />

für alle espressoartigen Kaffees<br />

geeignet. Die lange Röstung, also bis zu<br />

20 Minuten, hat zum Ziel, möglichst viel<br />

Fruchtsäure abzubauen.<br />

Was passiert bei der Röstung eigentlich<br />

genau? Eine Kaffeebohne besteht aus rund<br />

300.000 bis 400.000 Zellen. Beim Rösten<br />

kommt es zu komplexen chemischen Re aktionen.<br />

Dabei werden Zuckerstoffe und<br />

Aminosäuren neu zusammengesetzt – man<br />

K<br />

affee ist eines der<br />

aromatischsten<br />

Lebensmittel überhaupt und<br />

weist bedeutend mehr<br />

Aromastoffe auf als Wein.<br />

schätzt, dass in jeder einzelnen Zelle während<br />

der Röstung bis zu 1000 Aromen<br />

(bzw. chemische Verbindungen) neu gebildet<br />

werden. Kaffee ist damit eines der aromatischsten<br />

Lebensmittel und weist bedeutend<br />

mehr Aromastoffe auf als Wein.<br />

Der wichtigste chemische Prozess beim<br />

Rösten ist die sogenannte Maillard-Reaktion.<br />

Hierbei werden Aminosäuren und reduzierende<br />

Zucker in Melanoidine umgewandelt.<br />

Das sind stickstoffhaltige organische<br />

Verbindungen. Dieser Prozess ist in der<br />

Hauptsache für die Bräunung der Kaffeebohnen<br />

und die Bildung der Aromen<br />

<<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

109<br />

document4<strong>07</strong>0387911728633454.indd 109 01.10.19 13:22


cover / RÖSTUNGEN<br />

Oliver Goetz und<br />

Christian Schrödl:<br />

»Das Rösten von<br />

Kaffee ist ein<br />

komplexes<br />

Unterfangen.«<br />

><br />

zuständig. Die Maillard-Reaktion kennt<br />

man übrigens auch vom Steakgrillen und<br />

Brotbacken.<br />

HELL ODER DUNKEL GERÖSTET<br />

Ein wichtiger Faktor beim Vorgang des<br />

Kaffeeröstens ist natürlich auch die Röstmaschine.<br />

»Wir haben eine 35-Kilo-<br />

Loring«, sagt Goetz, »die einzige in <strong>Österreich</strong>,<br />

ein Konvektionsröster mit Heißluft.<br />

Da wird Heißluft durch die Bohnen<br />

geschossen, im Unterschied zur klassischen<br />

Trommelröstung, da kommt die Hitze von<br />

unten und ist eher punktuell.« Zusammenfassend<br />

meint Goetz, dass fruchtiger Filterkaffee<br />

eher kürzer und heller geröstet<br />

wird, während für den klassischen Kaffee<br />

eine längere Röstung notwendig ist, um<br />

die Fruchtsäure zu reduzieren. Goetz:<br />

»Wir unterscheiden zwei große Kaffeegruppen:<br />

zum einen die normalen, klassischen,<br />

trockenen, schokoladigen und<br />

unkomplizierten Kaffees, die 90 Prozent<br />

unserer Kunden vorziehen, und zum anderen<br />

moderne, fruchtige, blumige, säurereiche<br />

Kaffees, die eher eine Markt nische<br />

sind. Von dieser Unterscheidung hängt<br />

auch unsere Röstart ab: Bei den klassischen<br />

Kaffees liegt sie generell zwischen<br />

den Extremen, wo wir versuchen, die<br />

goldene Mitte zwischen einer etwas helleren<br />

Röstart, die eher säurelastige Kaffees<br />

produziert, und der süditalienischen, sehr<br />

dunklen Röstart, die eher bittere Endprodukte<br />

hervorbringt, zu finden.« Zu dunkel<br />

darf Kaffee aber nicht geröstet werden,<br />

denn sonst wird er ölig.<br />

<<br />

Fotos: Anna Zemann/ALT WIEN KAFFEE, Shutterstock<br />

110 falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4<strong>07</strong>0387911728633454.indd 110 01.10.19 13:22


S.PELLEGRINO<br />

Durch seine ausgewogene<br />

Mineralisierung unterstreicht<br />

S.Pellegrino die feinen Nuancen<br />

der Speisen, anstatt sie zu<br />

überlagern.<br />

PARTNER<br />

IN TASTE<br />

entscheidend, sondern auch wie: Am besten<br />

trinkt man das Wasser direkt nach dem<br />

ersten Schluck Kaffee. Wer die kräftigen<br />

Nuancen im Kaffee abmildern möchte,<br />

trinkt das Wasser abwechselnd dazu. So<br />

werden die feineren Aromen unterstützt.<br />

Vorab genossen, stimmt Mineralwasser<br />

den Gaumen auf den Kaffee ein. Tipp:<br />

S.Pellegrino passt besonders gut zu einem<br />

kräftigen Espresso.<br />

Gutes Essen, edler Wein, erlesener Kaffee<br />

und ein stimmiges Wasser – vier Elemente<br />

für ein gemeinsames Ziel: den besonderen<br />

Genussmoment. Mehr braucht es<br />

nicht. Und das gilt für das Sternerestaurant<br />

ebenso wie für den privaten Dinnerabend<br />

zu Hause.<br />

Fine Dining und S.Pellegrino – ein echtes Dream-Team.<br />

Denn das Mineralwasser ist der ideale Begleiter zu Speisen,<br />

Wein und Kaffee. Alles eine Frage des Geschmacks.<br />

Ob panasiatische Kreationen von<br />

Tim Raue, regional-internationale<br />

Gourmetküche im Stil<br />

von Tristan Brandt oder moderne<br />

französische Haute Cuisine à la Karlheinz<br />

Hauser – die Sternegastronomie ist<br />

ebenso aufregend wie abwechslungsreich.<br />

Und dennoch hat sie eine gemeinsame Basis:<br />

das leidenschaftliche Genießen – zwei<br />

Aspekte, die auch S.Pellegrino prägen. Seit<br />

Jahren begleitet es das genussvolle Miteinander<br />

in den besten Restaurants weltweit.<br />

MADE BY MINERALSTOFFE:<br />

WASSER HAT GESCHMACK<br />

das Wasser auf seinem Weg zur natürlichen<br />

Quelle unterirdisch fließt, löst es aus den<br />

Gesteinsschichten zum Beispiel Calcium,<br />

Magnesium und Natrium – und gewinnt<br />

so seinen Geschmack.<br />

Für das Pairing mit Speisen und Wein<br />

spielt das eine wichtige Rolle. Denn je stärker<br />

ein Mineralwasser mineralisiert ist,<br />

desto mehr überlagert es andere Aromen.<br />

Nicht so S.Pellegrino. Es unterstreicht mit<br />

seiner ausgewogenen Mineralisierung feine<br />

Nuancen, anstatt sie zu überlagern. Das gilt<br />

übrigens auch für Wein. Fruchtiger Rotund<br />

säurearmer Weißwein kommen mit<br />

S.Pellegrino besonders gut zur Geltung.<br />

Fotos: beigestellt<br />

Was das Fine Dining Water zum perfekten<br />

Partner für die Spitzenküche macht? Sein<br />

einzigartiger Geschmack – denn darauf<br />

kommt es schließlich an. Bei Speisen und<br />

Wein ist das keine Überraschung. Aber<br />

Mineralwasser? Auch hier wird dem Gaumen<br />

einiges geboten. Denn: Jedes Wasser<br />

hat seinen eigenen Geschmack. Der kann<br />

bitter, süß, salzig oder säuerlich sein. Verantwortlich<br />

dafür sind Mineralstoffe. Wenn<br />

PERFECT MATCH:<br />

DAS WASSER ZUM KAFFEE<br />

Nach einem Menü gibt es nichts Besseres<br />

als eine Tasse Kaffee. Auch hier darf ein<br />

Glas Mineralwasser nicht fehlen. Duft und<br />

Geschmack der enthaltenen Mineralstoffe,<br />

die Säure oder die Bitterkeit – all das<br />

beeinflusst den Kaffeegenuss. Und nicht<br />

nur, welches Wasser getrunken wird, ist<br />

INFO<br />

Weitere Infos zu S.Pellegrino unter<br />

sanpellegrino.com<br />

PROMOTION<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff<br />

111<br />

document9<strong>07</strong>795226978238111.indd 111 30.09.19 11:58


cover / WISSENSCHAFT<br />

KAFFEE: DARF ES<br />

112 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document5715733117403711877.indd 112 01.10.19 14:02


EIN BISSCHEN<br />

MEHR SEIN?<br />

Rund 162 Liter Kaffee trinkt hierzulande jeder pro Jahr. Also etwa drei bis vier<br />

Tassen am Tag. Bei manchen ist der Kaffeekonsum jedoch mit Restriktion<br />

verbunden, dabei wäre das gar nicht nötig, wie immer mehr Daten zeigen.<br />

TEXT MARLIES GRUBER<br />

ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

113<br />

document5715733117403711877.indd 113 01.10.19 14:02


Koffein wird auch für den verstärkten<br />

Harndrang beim Kaffeetrinken verantcover<br />

/ WISSENSCHAFT<br />

Schon drei Tassen Kaffee getrun -<br />

ken und ein schlechtes Gewissen?<br />

Was heißt schon? Erst! Denn Forschungsergebnisse,<br />

die besagen,<br />

dass sich mehr als vier Tassen pro<br />

Tag positiv auf die Gesundheit auswirken,<br />

mehren sich. Das trifft sich gut, gilt Kaffee<br />

doch als Parade-Genussmittel und wird häufig<br />

aufgrund seiner aufputschenden Wirkung<br />

getrunken. Das dafür verantwortliche Koffein<br />

kommt jedoch nicht nur in Kaffee, sondern in<br />

über sechzig Pflanzenarten vor. Die prominentesten<br />

natürlichen Quellen sind Kaffee,<br />

Kakao, Teeblätter und Kolanüsse.<br />

Ihr Konsum weist eine jahrhundertelange<br />

Geschichte auf, und heute genießen geschätzte<br />

80 Prozent der Weltbevölkerung mindestens<br />

einmal pro Tag ein koffeinhaltiges<br />

Lebensmittel oder Getränk. Bei moderatem<br />

Konsum werden dem Koffein eine Reihe<br />

von positiven Eigenschaften zugeschrieben,<br />

da runter: Entspannung, Energie, bessere Konzentrationsfähigkeit<br />

und erhöhte Aufmerksamkeit.<br />

Ab hohen bis sehr hohen Dosen<br />

kann sich Koffein allerdings negativ auswirken<br />

und Nervosität, Angst, Aggressivität,<br />

Schlafstörungen oder Herzrasen auslösen.<br />

Wie viel Koffein ist also verträglich, und<br />

ab welcher Menge ist Vorsicht geboten? Das<br />

wurde bis vor wenigen Jahren viel diskutiert.<br />

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) hat deswe gen 2015 eventuelle<br />

Risiken des Koffeins be wertet. Das Ergebnis:<br />

Pro Tag sind etwa 400 Milligramm Koffein<br />

unbedenklich, das entspricht rund fünf<br />

Tassen Kaffee. Schwangere und Stillende sollten<br />

sich auf 200 Milligramm Koffein pro Tag<br />

beschränken, etwa zwei Tassen. Für Kinder<br />

(3–10 Jahre) und Jugendliche (10–18 Jahre)<br />

definierte die EFSA 3 Milligramm Koffein<br />

pro Kilogramm Körpergewicht als täglich tolerierbare<br />

Obergrenze. In Summe kann man<br />

bei Einzeldosen von 50–200 Milligramm<br />

Koffein mit den günstigen Effekten rechnen<br />

und ab Einzeldosen von 400–800 Milligramm<br />

ist die Wahrscheinlichkeit für die ungünstigen<br />

höher. Zur Erinnerung: Auch Schwarz-,<br />

Grün-, Mate- und Eistee, Schokolade und<br />

klarerweise Energydrinks beinhalten Koffein.<br />

KEIN FLÜSSIGKEITSRÄUBER<br />

114 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document5715733117403711877.indd 114 01.10.19 14:02


KAFFEE HÄLT NICHT NUR GENERELLE ENTZÜNDUNGS-<br />

MARKER IN SCHACH, SONDERN AUCH DIE LEBER BEI<br />

LAUNE. IM VERGLEICH ZU KAFFEE-ABSTINENTEN<br />

HABEN KAFFEETRINKER EIN UM 40 PROZENT<br />

GERINGERES RISIKO, AN LEBERKREBS ZU ERKRANKEN.<br />

wortlich gemacht. Der zeigt sich aber nur<br />

kurzfristig und dann, wenn man nur selten<br />

Koffeinhaltiges trinkt, sowie erst ab einer<br />

Menge von circa 300 Milligramm Koffein,<br />

also etwa vier Tassen. Trinkt man dagegen<br />

regelmäßig Kaffee oder Schwarztee, gewöhnt<br />

sich der Körper schnell an die Koffeinmengen<br />

und reagiert nicht mehr mit<br />

vermehrter Flüssigkeitsabgabe. Obwohl<br />

also klar ist, dass Kaffee dem Körper kein<br />

Wasser raubt, ist das Glas Wasser dazu<br />

eine schöne Tradition.<br />

BIOAKTIVE INHALTSSTOFFE<br />

Neben Koffein weist Kaffee weitere bioaktive<br />

Substanzen auf, dazu gehören Antioxidantien,<br />

phenolische Bestandteile wie<br />

Chlorogen-, Kaffee- oder Ferulasäure, und<br />

Diterpene wie Cafestol. Sie sind alle mit<br />

positiven gesundheitlichen Wirkungen<br />

verbunden. So wird zum Beispiel durch<br />

Cafestol die Menge an Glutathion gesteigert.<br />

Das ist ein Eiweiß, das im Körper<br />

antioxidativ wirkt und somit die Zellen<br />

vor Schädigungen schützt.<br />

Daten von rund 15.500 Frauen aus<br />

der Nurses Health Study und 7400 Männern<br />

aus der Health Professional Follow<br />

up Study zeigten, dass Kaffeetrinker geringere<br />

Konzentrationen an bestimmten<br />

Entzündungsmarkern aufweisen, wie etwa<br />

C-Peptid, CRP und Interleukin-6. Gleichzeitig<br />

waren bei Kaffeetrinkern deutlich<br />

höhere Spiegel von Adiponektin zu beobachten.<br />

Hohe Adiponektinspiegel sollen<br />

vor Diabetes schützen, und im Tierversuch<br />

zeigte sich zusätzlich ein schnellerer Fettabbau.<br />

Die Effekte auf diese Entzündungsparameter<br />

waren relativ unabhängig vom<br />

Koffeingehalt. Das heißt: Auch Decaf<br />

wirkte. Doch wie viel Kaffee braucht es<br />

dafür? Mehr als vier Tassen pro Tag!<br />

LEBERSCHUTZ MIT MEHR ALS<br />

VIER TASSEN AM TAG<br />

Dazu kommt: Kaffee hält nicht nur generelle<br />

Entzündungsmarker in Schach, sondern auch<br />

die Leber bei Laune. Im Vergleich zu Kaffee-<br />

Abstinenten haben Kaffeetrinker ein um<br />

40 Prozent geringeres Risiko, an Leberkrebs<br />

zu erkranken. Das ging aus einer Analyse<br />

mehrerer Beobachtungsstudien hervor. Und<br />

der Zusammenhang war dosisabhängig. Je<br />

mehr getrunken wird, desto geringer ist die<br />

Wahrscheinlichkeit für Leberkrebs.<br />

Auch die EPIC-Studie wies den Effekt<br />

von Kaffee aus. Die Studie ist mit rund<br />

520.000 Teilnehmern aus zehn europäischen<br />

Ländern eine der größten Kohortenstudien<br />

weltweit und untersucht den Zusammenhang<br />

von Ernährung und Krebs. Menschen, die<br />

mehr als vier Tassen pro Tag tranken (600<br />

Milliliter), hatten im Vergleich zu jenen, die<br />

nur auf zwei Tassen (300 Milliliter) kamen,<br />

ein um 75 Prozent niedrigeres Risiko, an Leberkrebs<br />

zu erkranken. Für den Zusammenhang<br />

zwischen Kaffeekonsum und Leberkrebs<br />

wurden in erster Linie drei Biomarker verantwortlich<br />

gemacht: ein an Entzündungsreaktionen<br />

beteiligter Botenstoff (Interleukin-6) sowie<br />

zwei Enzyme, die zeigen, ob Leberzellen<br />

geschädigt sind (Aspartat-Aminotransferase<br />

und Gamma-Glutamyltransferase).<br />

Neben den Mengen beeinflusst zudem<br />

die Zubereitung den Schutzfaktor. Filterkaffee<br />

ohne Milch wirkte bei Leberkranken<br />

am besten. Koffeinfreier Kaffee wiederum<br />

verliert durch die Extraktion circa<br />

30 Prozent der Polyphenole und scheint<br />

die Leber weniger zu schützen.<br />

Weitere Food-Facts<br />

aus der Welt der<br />

Wissenschaft:<br />

falstaff.com/science<br />

<<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

115<br />

document5715733117403711877.indd 115 01.10.19 14:02


cover / KAFFEE-TRENDS<br />

KAFFEE-TRENDS<br />

BOHNEN-<br />

POWER<br />

Kaffee ist heute mehr denn je ein Kultgetränk in den überraschendsten<br />

Varianten und Kombinationen. Doch was verbirgt sich hinter Begriffen wie<br />

Pink Latte und Egg Coffee wirklich? Und ist Cold Brew nicht schon längst<br />

wieder kalter Kaffee? Plus: die künftige SCA-Präsidentin Christina Meinl<br />

über den neuesten Trend namens Under Counter.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

Fotos: Shutterstock, StockFood/Aksakova, Valeria<br />

116 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8003728478538864970.indd 116 30.09.19 13:43


1 2<br />

COLD BREW<br />

COFFEE<br />

LEMONADE<br />

… ist ein besonders erfrischender Kaffeetrend.<br />

Dabei wird Zitronen- oder Orangensaft<br />

mit einem Cold Brew vermixt, also einem<br />

Kaffee, bei dem Kaffeepulver mit kaltem<br />

Wasser aufgegossen wird. Hinzu kommt noch<br />

Mandelmilch und Crushed Ice, fertig ist die<br />

Kaffeelimonade. Inzwischen produzieren verschiedenste<br />

Hersteller fertige Coffee Lemonades<br />

in unterschiedlichen Qualitäten.<br />

… ist eigentlich kein ganz neuer Trend, es wird ihn aber auch in Zukunft geben – und<br />

zwar mehr denn je. Denn die Mischung aus Kaffeepulver und kaltem Wasser hat sich<br />

durchgesetzt, die Nachfrage steigt. Durch die besondere Art der Zubereitung ist der<br />

Cold Brew auch weniger bitter und besonders magenfreundlich.<br />

Fotos: Shutterstock, StockFood/Aksakova, Valeria<br />

T<br />

rends beim Kaffee halten eine<br />

ganze Branche wach. Und zwar<br />

weltweit. Jedes Jahr werden<br />

neue Kombinationen, Techniken<br />

und Zubereitungsmethoden<br />

verkündet. Sie kommen aus allen Ecken<br />

der Welt. So gilt momentan Südkorea als ein<br />

Mekka der Kaffeetrends, Seoul wird weltweit<br />

als der derzeit wichtigste Hotspot für<br />

Coffeeshops und Coffee-Trends gehandelt.<br />

COFFTEA AUS CHINA<br />

Aber auch in China trinken Trendsetter seit<br />

einiger Zeit ein innovatives Kaffeegetränk:<br />

den sogenannten CoffTea. Die Inhaltsstoffe<br />

Filterkaffee, schwarzer Tee und Kondens-<br />

milch klingen im ersten Moment etwas<br />

abwegig, doch in China sind vor allem<br />

junge Leute verrückt danach.<br />

Der Kaffeemarkt ist einer der dynamischsten<br />

überhaupt, da er besonders bei<br />

jüngeren Konsumenten boomt. »Die wichtigsten<br />

Kaffeetrends ergeben sich aus den<br />

globalen Coffee-Trends und der neuen heranwachsenden<br />

Generation, die die nächste<br />

große Gruppe der Konsumenten und Businessowners<br />

sein wird, sagt Christina Meinl,<br />

bei Julius Meinl Kaffee zuständig für Innovationen<br />

und Digital Marketing.<br />

Auf den folgenden Seiten stellt <strong>Falstaff</strong><br />

einige der ausgefallensten und schrägsten<br />

Trends vor – es sind die Kaffeetrends von<br />

morgen.<br />

><br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

117<br />

document8003728478538864970.indd 117 30.09.19 13:44


cover / KAFFEE-TRENDS<br />

3PINK LATTE<br />

… ist ein echter Hingucker, denn in<br />

dieser Farbe kennt man Kaffee nun<br />

wirklich nicht. Pink statt Schwarz<br />

oder Braun, das wirkt auf den ersten<br />

Blick ziemlich schräg. Der<br />

Grund dafür: Pink Latte wird aus<br />

dem Saft Roter Rüben gemacht,<br />

hinzu kommt etwas Ingwer, aufgekochte<br />

Mandel- oder Sojamilch und<br />

etwas Agavensirup. Das wäre dann<br />

die Soft-Variante ohne Kaffee. Wer<br />

will, kann das Ganze aber auch<br />

noch mit einem Espresso vermischen,<br />

um so einen echten pinkfarbenen<br />

Latte macchiato zu erhalten.<br />

118 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8003728478538864970.indd 118 30.09.19 13:44


4EGG COFFEE<br />

… kommt aus Vietnam, ein Kaffeetrend,<br />

der allein schon deshalb jede Menge<br />

Exotik versprüht. Im Grunde genommen<br />

wird dabei nur ein Espresso mit<br />

Kondensmilch, Eigelb und Zucker<br />

vermischt. In Europa ist dieser Trend<br />

noch relativ jung.<br />

COFFEE SMOOTHIE<br />

… ist ein echtes Power-Getränk. Im Prinzip geht es<br />

dabei um das Mixen von kaltem Espresso mit<br />

Milch, Eiswürfeln und einem Smoothie, etwa aus<br />

Bananen oder Orangen. Der Fantasie sind dabei<br />

keine Grenzen gesetzt. Zur Abrundung kann noch<br />

Kakaopulver, Zimt und Honig verwendet werden.<br />

5Ein vitaminreicher Muntermacher!<br />

6ESPRESSO TONIC<br />

… ist eines der neuen Kultgetränke unter<br />

Kaffee-Liebhabern. Zur Zubereitung geben<br />

Sie Eiswürfel in ein Glas und füllen es<br />

mit Tonic Water auf. Lassen Sie dabei<br />

genügend Raum für den Kaffee, den sie<br />

ganz langsam über die Eiswürfel in das<br />

Glas füllen.<br />

Fotos: mauritius images / Westend61 / Susan Brooks-Dammann, Getty Images, Stocksy<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

119<br />

document8003728478538864970.indd 119 30.09.19 13:44


cover / KAFFEE-TRENDS<br />

7NITRO COFFEE<br />

… wurde im US-Bundesstaat Oregon<br />

eher zufällig erfunden. Dabei handelt<br />

es sich um einen mit Stickstoff angereicherten<br />

Cold Brew. Diese Kaffeespezialität<br />

sieht aus wie ein Guinness<br />

mit cremiger Schaumkrone. Der Nitro-<br />

Kaffee schmeckt süffiger und vollmundiger<br />

als ein normaler Cold Brew.<br />

9<br />

MATCHA<br />

…<br />

LATTE<br />

… kommt aus Japan und ist ein Kaffee-Mix,<br />

der optisch zunächst etwas seltsam aussieht.<br />

Die Zubereitung ist einfach: Matcha<br />

in eine kleine Schale oder Glas geben und<br />

mit heißem Wasser gut verrühren, sodass<br />

sich keine Klumpen bilden. Anschließend<br />

aufgeschäumte Milch hinzugeben.<br />

10<br />

MUSHROOM<br />

COFFEE<br />

ist ein Trend aus den<br />

USA, wo Superfood<br />

schon seit einer Weile<br />

boomt. Und Mushroom<br />

Coffee ist eine Art Superfood,<br />

weil dabei mit<br />

heißem Wasser aufgegossener<br />

Instantkaffee<br />

mit sogenannten Vitalpilzen<br />

vermischt wird.<br />

Genauer gesagt mit<br />

einem Pulver dieser<br />

Wunderpilze, die<br />

besonders gesund<br />

sein sollen.<br />

8<br />

COLD DRIP<br />

… ist eine Variante aus der Welt des Cold-Brew-Kaffees.<br />

Bei dieser Methode wird kaltes Wasser mehrere Stunden<br />

lang tropfenweise auf den gemahlenen Kaffee gegeben.<br />

So entsteht ein kräftiger, kalter Kaffee, der pur genossen<br />

oder als Zutat für Mixgetränke verwendet werden kann.<br />

Fotos: Shutterstock, Unsplash, StockFood / Neudert, Kati, Sebastian Freiler<br />

120<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8003728478538864970.indd 120 30.09.19 13:44


ÖSTERREICHS KAFFEE-BOTSCHAFTERIN<br />

Christina Meinl, künftige Präsidentin der globalen Specialty Coffee Association,<br />

über internationale Kaffee-Trends und besondere Innovationen bei Meinl-Kaffee.<br />

Christina Meinl hinter einer »Under<br />

Counter Coffee Bar« bei Meinl –<br />

der ersten in <strong>Österreich</strong>.<br />

Fotos: Shutterstock, Unsplash, StockFood / Neudert, Kati, Sebastian Freiler<br />

Christina Meinl<br />

wird im nächsten<br />

Jahr Präsidentin der<br />

globalen Specialty<br />

Coffee Association<br />

und reist in Sachen<br />

Kaffee um die Welt.<br />

Das ist für mich die Zukunft der Kaffeebar«,<br />

sagt Christina Meinl, » die Espresso-Maschine<br />

ist nicht mehr auf der<br />

Bar, sondern alles befindet sich unter der Bar.<br />

Der Vorteil ist, dass der Barista direkt mit dem<br />

Gast sprechen kann und sich nicht mehr hinter<br />

der großen Maschine verstecken muss.<br />

Der Gast sieht auch erstmals das Produkt des<br />

Baristas.«<br />

Christina Meinl weiß, wovon sie spricht. In<br />

fünfter Generation ist sie für das gleichnamige<br />

Unternehmen tätig und ebendort für Innovationen<br />

und Digital Marketing zuständig. Und<br />

sie wird im nächsten Jahr zur Präsidentin der<br />

globalen Specialty Coffee Association (SCA)<br />

ernannt, derzeit ist sie noch Vizepräsidentin.<br />

Im 16. Bezirk in Wien, bei Meinl in der Julius-Meinl-Gasse,<br />

kann man derzeit die erste<br />

»Under Counter Coffee Bar« <strong>Österreich</strong>s besichtigen.<br />

»Dort kann man auch die meisten<br />

alternativen Brühmethoden wie Cold Brew<br />

und Nitro Brew testen«, sagt Christina Meinl,<br />

die erst kürzlich in Seoul war – momentan der<br />

WAS IST DIE SCA?<br />

Die Specialty Coffee Association (SCA)<br />

ist ein Mitgliedsverband mit Tausenden<br />

von Kaffeeprofis – vom Kaffeebauern über<br />

Maschinenhersteller bis hin zu Röstern<br />

und Baristas – sowie Organisationen in<br />

weltweit über 100 Ländern. Ziel der SCA<br />

ist es, die Qualität des Kaffees zu verbessern.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, werden<br />

professionelle Netzwerke geschaffen,<br />

zudem wird der Wissensaustausch zwischen<br />

allen Beteiligten der Wertschöpfungskette<br />

gefördert.<br />

Gegründet wurde die SCA am 1. Januar<br />

2017, basierend auf einem Zusammenschluss<br />

der SCAE (Specialty Coffee Association<br />

of Europe) und der SCAA (Specialty<br />

Coffee Association of America). Heute<br />

zählt die SCA rund 10.000 Mitglieder,<br />

denen Christina Meinl ab 2020 als Präsidentin<br />

vorsteht.<br />

weltweite Hotspot für Coffeeshops<br />

und Coffee-Trends.<br />

Nachhaltigkeit, so Meinl, sei<br />

ein großes Schlagwort geworden.<br />

Wo kommt der Kaffee her, wann<br />

und wo und von wem wurde er gepflückt?<br />

All das wird immer wichtiger.<br />

Limited Editions von kleinen lokalen Farmern<br />

werden immer gefragter – mit Namen des<br />

Farmers und Rösters.<br />

Auch das Datum des Röstens und damit die<br />

Frische des Kaffees ist ein echtes Thema geworden,<br />

sagt Meinl, »local roaster« sind global<br />

das größte wachsende Segment.<br />

So wie beim Wein gibt es beim Kaffee inzwischen<br />

sogar schon spezielle Jahrgänge. Indian-Malabar-Kaffee<br />

soll in diesem Jahr durch<br />

den starken Monsunregen besonders gut geworden<br />

sein, sagt Meinl, »die Bohne schwillt<br />

durch die Feuchtigkeit auf und ist dadurch<br />

noch geschmacksintensiver«.<br />

Auch in Sachen Zero Waste (null Müll) tut<br />

sich in der Kaffee-Branche weltweit einiges.<br />

Auch bei Meinl. »Julius Meinl stellt ab Oktober<br />

alle To-go-Becher der Gruppe auf kompostierbare<br />

Becher um. Außerdem bringen<br />

wir kompostierbare Kapseln auf den Markt«,<br />

erklärt Meinl, »wir testen derzeit auch CO₂neutrales<br />

Packaging, und die ersten Tests sind<br />

sehr vielversprechend.«<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

121<br />

document8003728478538864970.indd 121 30.09.19 13:45


cover / KAFFEE-WISSEN<br />

K AFFEE-<br />

KLATSCH<br />

Wie viel Kaffee trinken wir pro Jahr? Und schadet die Tasse zu viel<br />

unserer Gesundheit oder ganz im Gegenteil? Zahlen und Fakten aus<br />

der Welt des beliebten Heißgetränks.<br />

Fotos: Shuttertstock<br />

122 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4871137998614786930.indd 122 30.09.19 13:58


DIE LIEBLINGS-<br />

KAFFEES<br />

IN DEUTSCHLAND:<br />

1. FILTERKAFFEE<br />

2. VOLLAUTOMAT<br />

3. CAPPUCCINO<br />

Quelle: Tchibo-Kaffeereport <strong>2019</strong><br />

EINE TASSE KAFFEE<br />

MEHR PRO TAG<br />

SENKT DAS<br />

DIABETES-<br />

RISIKO<br />

Quelle: Auszug aus einer Studie von Frank Madeo, Professor für Molekulare<br />

Biowissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz, einem der<br />

renommiertesten Altersforscher der Welt, der u. a. die Gesundheitseffekte<br />

von Kaffee wissenschaftlich dokumentiert hat.<br />

FÜR DAS KAFFEE-REKORDJAHR <strong>2019</strong><br />

WIRD EIN WELTWEITER KONSUM VON RUND<br />

9,8 MILLIARDEN KG<br />

PROGNOSTIZIERT<br />

Quelle: Statista <strong>2019</strong><br />

Fotos: Shuttertstock<br />

€<br />

PRO KOPF<br />

GIBT JEDER DEUTSCHE<br />

JÄHRLICH ETWA<br />

50 EURO<br />

FÜR KAFFEE AUS<br />

Quelle: Tchibo-Kaffeereport <strong>2019</strong><br />

IM SCHNITT<br />

TRINKEN DEUTSCHE<br />

164 LITER<br />

KAFFEE<br />

PRO JAHR<br />

Quelle: Deutscher Kaffeeverband e.V. 2018<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

123<br />

document4871137998614786930.indd 123 30.09.19 13:58


cover / FILTERKAFFEE<br />

WIE TOT IST DER<br />

FILTERKAFFEE?<br />

Für eine Weile stand der gute Kaffee wie bei Großmutter im Schatten der<br />

hippen Kaffee-Mischgetränke: Neben Café au lait, Latte macchiato und<br />

Espresso sah er ganz schön alt aus. Doch was ist dran am Abgesang?<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

W<br />

as für Omas und<br />

Opas, spießig, zu bitter,<br />

langweilig – die<br />

Begründungen änderten<br />

sich, aber totgesagt<br />

war der Filterkaffee schon oft. Die neuen<br />

Stars waren glänzende Vollautomaten, bei<br />

denen ein Knopfdruck reicht, um den perfekt<br />

zubereiteten Kaffee in die Tasse zu bekommen.<br />

Die beliebten Kapseln mit ihrer einfachen<br />

Zubereitung erobern seit Langem<br />

immer mehr Marktanteile. Und wie sollte ein<br />

schnöder Filterkaffee mithalten mit cremig<br />

aufgeschäumter Milch, die sich mit extrem<br />

konzentriertem Espresso mischt? Tatsächlich<br />

verkauften die großen Hersteller immer mehr<br />

Espresso-Röstungen, während klassische Filterkaffee-Röstungen<br />

immer weniger getrunken<br />

wurden. Wird es also wirklich Zeit, die<br />

alte Kaffeemaschine einzumotten?<br />

Ganz so einfach ist die Sache nicht. Denn<br />

ein genauerer Blick zeigt: Bei keiner Kaffeespezialität<br />

unterscheiden sich die Trinkgewohnheiten<br />

so sehr wie beim Filterkaffee.<br />

Interessante Statistiken ermittelte der Kaffeeröster<br />

Tchibo in seinem regelmäßigen Kaffeereport.<br />

Auf die Frage, welchen Kaffee sie<br />

regelmäßig trinken, antworteten 2016 knapp<br />

30 Prozent der <strong>Österreich</strong>er mit der Antwort<br />

»Filterkaffee«. Bei den Schweizern sind es<br />

mit gerade einmal 14 Prozent deutlich weniger.<br />

Treue Liebhaber sind dagegen die Deutschen,<br />

von denen 66 Prozent angaben, Filterkaffee<br />

sei ihr regelmäßiges Kaffeegetränk.<br />

<strong>Österreich</strong>er trinken am häufigsten Cappuc-<br />

cino, Schweizer lieben Espresso und Latte<br />

macchiato.<br />

Insgesamt nehmen Filterkaffee-Röstungen<br />

bei den großen Herstellern aber immer noch<br />

den Löwenanteil ein. Kaffee aus dem Filter<br />

hat sich zurückgekämpft und verloren<br />

gewähntes Terrain zurückerobert, auch deshalb,<br />

weil er sich neu erfunden hat. Kaffee<br />

wird zunehmend als High-End-Produkt gesehen,<br />

als Statussymbol, mit dem man sich<br />

abgrenzen kann. Zu sehen ist das an der Aufrüstung,<br />

die zu Hause stattfindet: Wer etwas<br />

auf sich hält, hat zu Hause einen Vollautomaten<br />

oder gleich eine Siebträgermaschine.<br />

Damit einher geht aber auch die zusehende<br />

Premiumisierung von Kaffee als solchem.<br />

Hochwertige Blends mit genauer Kennzeichnung<br />

der Herkunft finden sich mittlerweile in<br />

jeder angesagten Coffeebar, sogar einzelne<br />

Aromen werden auf den Verpackungen ausgewiesen.<br />

Wer einen solchen Kaffee kauft,<br />

muss ihn fast zwingend pur trinken, um die<br />

Nuancen wirklich herauszuschmecken –<br />

Milch oder Zucker gelten in der Szene fast<br />

schon als Frevel. Weshalb ein Utensil aus<br />

Großmutters Zeiten ein Comeback gefeiert<br />

hat: die Kaffeemühle, mit der man von Hand<br />

mahlt.<br />

Denn je frischer die Bohnen sind, desto<br />

besser schmeckt der Kaffee später. Weshalb<br />

es für echte Kaffeegenießer unabdingbar ist,<br />

erst kurz vor dem Aufbrühen zu mahlen.<br />

Hochleistungsmühlen wie die C40 von<br />

Comandante oder die Santiago von Zassenhaus<br />

gelten als Standardzubehör, ebenso<br />

<<br />

Fotos: Stockfood/Glasshouse Images, Shutterstock<br />

124 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document7704279398832609672.indd 124 01.10.19 13:21


Fotos: Stockfood/Glasshouse Images, Shutterstock<br />

Sieht etwas anders aus als<br />

das, was Oma und Opa früher<br />

tranken: Filterkaffee aus der<br />

Chemex-Kanne ist absolut<br />

angesagt.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

125<br />

document7704279398832609672.indd 125 01.10.19 13:21


cover / FILTERKAFFEE<br />

STIMMT’S ODER STIMMT’S NICHT?<br />

Sieben Kaffeemythen im <strong>Falstaff</strong>-Check<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

K AFFEE ENTWÄSSERT<br />

Das Gerücht hält sich hartnäckig,<br />

stimmt aber nicht. Kaffee wirkt<br />

zwar harntreibend, was unter anderem<br />

am Koffein liegt, das die Nierentätigkeit<br />

anregt. Er entzieht dem<br />

Körper aber kein Wasser. Studien<br />

zufolge werden 84 Prozent der<br />

Flüssigkeit beim Kaffeetrinken wieder<br />

ausgeschieden, bei Wasser sind<br />

es 81 Prozent. Den Unterschied<br />

kann man vernachlässigen.<br />

MAN GEWÖHNT SICH<br />

AN K AFFEE<br />

Das stimmt. Der Körper entwickelt<br />

eine Toleranz und verträgt dementsprechend<br />

mehr Koffein, wenn man<br />

mehr Kaffee trinkt. Daran ist aber<br />

nichts schädlich.<br />

K AFFEE BEEINFLUSST<br />

DAS KREBSRISIKO<br />

Das ist richtig: Wer viel Kaffee trinkt,<br />

senkt das Risiko für verschiedene<br />

Krebsarten, wie englische Forscher<br />

herausgefunden haben, die rund<br />

200 Studien zu diesem Thema auswerteten.<br />

Vor allem für Leberkrebs<br />

soll das Risiko sinken, berichtete<br />

kürzlich das Deutsche Institut für<br />

Ernährungsforschung. Wahrscheinlich<br />

liegt das an den Antioxidantien<br />

im Kaffee, welche die Zellen schützen<br />

– ähnlich wie bei Olivenöl.<br />

K AFFEE HILFT BEIM<br />

ABNEHMEN<br />

Leider nein. Zwar regt das Koffein<br />

den Stoffwechsel an, doch das<br />

allein reicht nicht, wenn man<br />

Gewicht verlieren will. Wer abnehmen<br />

möchte, sollte aber auch seine<br />

Kaffeegewohnheiten umstellen:<br />

etwa von opulenten Milchkaffees<br />

auf schwarzen hochwertigen Filterkaffee<br />

ohne Milch und Zucker. Sie<br />

werden staunen, wie gut das<br />

schmecken kann.<br />

5<br />

6<br />

7<br />

WER NACHMITTAGS<br />

K AFFEE TRINKT,<br />

KANN ABENDS NICHT<br />

MEHR SCHLAFEN<br />

Stimmt überwiegend nicht. Zum<br />

einen hängt das damit zusammen,<br />

wie viel Kaffee man trinkt. Wer nur<br />

einmal im Monat eine Tasse starken<br />

Filterkaffee trinkt, könnte nachts<br />

wach liegen, das mag sein. Generell<br />

gilt aber: Schon nach vier Stunden<br />

ist die Hälfte des Koffeins abgebaut.<br />

Wenn Sie also nicht schon nach der<br />

Tagesschau schlafen gehen, können<br />

Sie ruhig auch am späten Nachmittag<br />

noch eine Tasse trinken. Bei<br />

Schwangeren gelten allerdings<br />

andere Regeln, hier braucht der<br />

Körper länger zum Abbau.<br />

DER BESTE ORT ZUR<br />

AUFBEWAHRUNG<br />

VON K AFFEE IST DER<br />

KÜHLSCHRANK<br />

Das ist Quatsch. Im Kühlschrank<br />

nehmen die Bohnen schnell andere<br />

Aromen auf, hier sollte er auf keinen<br />

Fall aufbewahrt werden. Kaffee<br />

lagert man in einer möglichst luftdicht<br />

verschlossenen Box und verbraucht<br />

ihn so schnell, dass man gar<br />

nicht von Lagerung sprechen muss.<br />

Frisch schmeckt er am besten.<br />

K AFFEE IST EIN<br />

KATERKILLER<br />

Stimmt zumindest ein bisschen.<br />

Wenn es am Abend zuvor ein<br />

wenig länger ging, hat man<br />

meist nicht so gut<br />

geschlafen. Die belebende<br />

Wirkung von<br />

Kaffee hilft in so<br />

einem Fall umso<br />

mehr, wieder in die<br />

Spur zu kommen.<br />

Und auch die Kopfschmerzen<br />

verschwinden<br />

manchmal<br />

schneller.<br />

So einfach, so gut: Für den perfekten Filterkaffee<br />

braucht man nicht zwingend eine Maschine.<br />

><br />

die Chemex-Kanne und der Hario-Filter.<br />

Wer sich näher mit dem Thema beschäftigt,<br />

weiß, dass ein paar Sachen zu beachten<br />

sind. Als Faustregel nimmt man sechs<br />

Gramm Kaffeepulver (in der Konsistenz<br />

etwa so wie Tafelsalz) auf 100 Milliliter<br />

Wasser. Der eingelegte Papierfilter im Porzellanfilter<br />

wird mit heißem Wasser befeuchtet,<br />

um störende Geschmacksstoffe zu lösen.<br />

Anschließend gießt man Wasser, das eine<br />

Temperatur zwischen 92 und 96 Grad<br />

Celsius haben sollte, über das Kaffeepulver.<br />

Zunächst nicht zu viel, damit der Kaffee aufquillen<br />

kann – in Expertenkreisen heißt diese<br />

Phase »Blooming«. Ist diese Phase abgeschlossen,<br />

so gießt man in einem kontinuierlichen<br />

Strahl weiter heißes Wasser auf den<br />

Kaffee, wer mag, rührt währenddessen im<br />

Filter mit einem Löffel um. Eingießen in die<br />

Tasse und voilà: Fertig ist der perfekte Filterkaffee<br />

– den man übrigens nicht zu heiß trinken<br />

sollte, um die volle Aromenvielfalt zu<br />

erschmecken.<br />

Auch wenn auf der Verbrauchsmesse IFA<br />

zuletzt neue Maschinen vorgestellt<br />

wurden, die sich genau<br />

an diese Vorgaben halten und<br />

sogar die Blooming-Phase perfektionieren:<br />

Für den perfekten<br />

Filterkaffee von Hand braucht es<br />

neben der nötigen Zeit auch ein wenig<br />

Vorbereitung. Wer sich genauer mit<br />

dem Thema beschäftigen will, sollte<br />

überlegen, ein Kaffeeseminar zu besuchen.<br />

Weltweit bekannt dafür ist die<br />

Università del Caffè des italienischen<br />

Rösters Illy, die etwa in München und<br />

Wien Ableger hat.<br />

<<br />

Fotos: Klaus Titzer, Shutterstock<br />

126 falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document7704279398832609672.indd 126 01.10.19 13:21


Stylischer<br />

Kaffee-Filter<br />

(24,95 €)<br />

GRATIS!<br />

DOPPELTER GENUSS!<br />

Wenn Sie Lust auf Kaffee- und Lese-Genuss haben, sollten Sie schnell unser<br />

limitiertes Angebot nutzen: Nur 100 hochwertige Steingut-Kaffee-Filter stehen zur Verfügung!<br />

Unser Kennenlernangebot für Sie<br />

3 Ausgaben des <strong>Falstaff</strong> <strong>Magazin</strong>s für nur € 22,50 lesen<br />

und den stylischen Kaffee-Filter von GEFU im Wert<br />

von € 24,95 erhalten Sie gratis dazu!<br />

Bestellen Sie jetzt und genießen Sie FALSTAFF zukünftig<br />

bei einer guten Tasse Kaffee:<br />

abo@falstaff.de,<br />

T: 040 386666-3<strong>07</strong> oder unter www.falstaff.de/abo<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 30.09.19 18:09


cover / MILCHSCHÄUMER<br />

ALLES<br />

FÜR DIE<br />

SCHAUM-<br />

PARTY<br />

Ohne ihn läuft gar nichts,<br />

wenn es um gehobenen<br />

Kaffeegenuss geht:<br />

Milchschaum schmeichelt<br />

dem Gaumen und legt die<br />

Basis für köstlichen Café<br />

au lait, Latte macchiato<br />

und Co. Wir erklären, wie<br />

er perfekt gelingt und<br />

welche Werkzeuge man<br />

dafür braucht.<br />

TEXT GERALD REITMAYR<br />

Flat White, Caffè latte, Cappuccino,<br />

Macchiato: Milchschaum ist<br />

ein wesentlicher Bestandteil der<br />

beliebtesten Kaffeegetränke. In<br />

seiner idealen Konsistenz<br />

schmeckt er aufgrund des Milchzuckers<br />

leicht süßlich und weist bei seidig schimmernder<br />

Oberfläche eine sämige Konsistenz<br />

wie leicht geschlagene Sahne auf.<br />

Dafür muss Luft in die Milch geschlagen<br />

werden, und wir möchten Ihnen dazu eine<br />

Reihe an Methoden vorstellen. Grundvoraussetzung<br />

ist in jedem Fall eine geeignete<br />

Kanne. Wer mit Espresso und Milch kleine<br />

Kunstwerke in die Tasse gießen will (Latte<br />

Art), braucht zwingend einen Ausgießer mit<br />

Schnabel, ansonsten gehen auch die Modelle<br />

ohne. Zweite Zutat ist natürlich Milch.<br />

Am besten eignet sich Vollmilch mit einem<br />

Fettgehalt nahe den vier Prozent und einem<br />

Eiweißgehalt um 3,5 Prozent.<br />

Sollten Sie über ein hohes Zeit- und<br />

geringes finanzielles Budget verfügen, eignen<br />

sich batteriebetriebene Quirler wie der<br />

»Marcello« von GEFU oder ein per Hand<br />

betriebener zylindrischer Aufschäumer wie<br />

der »Coffee Time« von WMF. Mit dem<br />

Ergebnis können Sie einen hervorragenden<br />

Latte kreieren. Einschränkungen gibt es<br />

jedoch bei Latte Art sowie bei der Zahl<br />

gleichzeitig zu produzierender Portionen.<br />

Für diesen Einsatz bieten sich elektrische<br />

Aufschäumer-Kannen an. Die Bedienung<br />

beschränkt sich auf einen Knopfdruck und<br />

das Ergebnis ist erstaunlich feinporiger, fester<br />

Schaum. Zum Erstellen von Latte Art<br />

muss dieser noch kräftig geschwenkt werden,<br />

um die oben liegende Schaumschicht<br />

mit der darunter liegenden Milch zu vermischen.<br />

Im Gegensatz zu Schaumgeneratoren<br />

im Kaffeevollautomaten, ist die Reinigung<br />

dieser Geräte die reinste Freude. Kurz unter<br />

dem Wasser ausgespült, ist alles sofort bereit<br />

für den nächsten Einsatz.<br />

Wenn Sie die Welt des perfekten sämigen<br />

Mikroschaums betreten wollen, dann klappt<br />

das nur mit einer Kaffeemaschine, die starken<br />

Dampf erzeugt – etwa eine solide Siebträgermaschine<br />

italienischer Herkunft (Profiqualität<br />

bietet aber auch die australische<br />

Marke Gastroback). Ist das nötige Zubehör<br />

einmal vorhanden, kann’s losgehen. Beginnen<br />

Sie mit einer Edelstahlkanne, die etwa<br />

halb voll mit Vollmilch aus dem Kühlschrank<br />

befüllt ist. Den restlichen Platz<br />

benötigt der Schaum, um sich ausdehnen zu<br />

können. Die niedrige Starttemperatur ist deshalb<br />

relevant, weil Sie nur bis ca. 60 Grad<br />

Celsius Zeit haben, die gewünschte Schaumkonsistenz<br />

zu erreichen. Darüber verändert<br />

der Milchzucker seinen Geschmack. Außerdem<br />

kann einmal geschäumte Milch nicht<br />

ein weiteres Mal geschäumt werden.<br />

Die Auslässe der Dampflanze müssen in<br />

schrägem Winkel positioniert sein, ganz<br />

knapp unter der Milchoberfläche. Ein Millimeter<br />

zu tief, und es entsteht kein Schaum.<br />

Ein Millimeter zu hoch, und es blubbert und<br />

spritzt, große Blasen entstehen – Game over.<br />

Man braucht etwas Zeit, um zu lernen,<br />

Videos im Internet helfen dabei. Trösten Sie<br />

sich: Der Weg ist das Ziel! <<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

128 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document1415353199561736290.indd 128 01.10.19 13:23


1. GEFU<br />

Aufschäumbecher »Claudio«<br />

Gesehen für: € 29,95<br />

Der aus Edelstahl gefertigte Aufschäumbecher<br />

verwandelt Milch, Sahne<br />

und Co in cremigen Schaum. Ideal<br />

für Cappuccino, Caffè latte oder heiße<br />

Schokolade. gefu.com<br />

5. NESPRESSO<br />

Aeroccino 3<br />

Gesehen für: € 70,–<br />

Der 17 cm hohe »Aeroccino« eignet<br />

sich sowohl für die Zubereitung von<br />

kalter als auch von warmer Milch. Die<br />

Keramikbeschichtung erleichtert die<br />

Reinigung. nespresso.com<br />

2. WMF<br />

Krug »Barista«<br />

Gesehen für: € 34,99<br />

Dank der unten geweiteten Form<br />

eignet sich der 12 cm hohe Krug aus<br />

Edelstahl perfekt für die Herstellung<br />

von Milchschaum mit der Dampfdüse.<br />

wmf.com<br />

6. SEGAFREDO<br />

Coffee System Milchaufschäumer<br />

Gesehen für: € 44,–<br />

100 bis 250 ml Milch passen in das<br />

Gerät von Segafredo, das in Sekundenschnelle<br />

köstlichen Milchschaum<br />

per Knopfdruck zubereitet.<br />

segafredosystem.com<br />

3. TCHIBO<br />

Cafissimo Induktions-Milchaufschäumer<br />

Gesehen für: € 59,95<br />

Per Knopfdruck verwöhnt dieses Gerät<br />

mit warmem sowie kaltem Milchschaum<br />

oder warmer Milch. Teilweise<br />

spülmaschinengeeignet.<br />

tchibo.de<br />

7. WMF<br />

Coffee Time Milchaufschäumer<br />

Gesehen für: € 34,99<br />

Ohne Strom und Batterien kommt der<br />

von Jan Christian Delf designte Milchschäumer<br />

aus. Durch Rotation gelangt<br />

Luft in die Milch und schäumt sie auf.<br />

wmf.com<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

4. GASTROBACK<br />

Design Espresso Maschine Advanced<br />

Gesehen für: € 399,99<br />

PS-Profi: Der integrierte Milch schäumer<br />

sorgt mit 1700 Watt Thermo-<br />

Block-Heizsystem für sofortigen<br />

Gebrauch und hohen Dampfdruck.<br />

gastroback.de<br />

8. GEFU<br />

Milchaufschäumer »Marcello«<br />

Gesehen für: € 19,95<br />

Hat den Dreh raus: Der Milchaufschäumer<br />

von GEFU sorgt mit<br />

maximaler Drehzahl für eine perfekte<br />

Konsistenz. Auch für Saucen geeignet.<br />

gefu.com<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

129<br />

document4155290141897163628.indd 129 01.10.19 19:06


cover / ESSAY<br />

ESPRESSO ITALIANO:<br />

UN AMORE PER SEMPRE<br />

Berlusconi, Wirtschaftskrise, verpasste Fußball-WM – Italien hat es in den<br />

letzten Jahren nicht leicht gehabt. Vielleicht am schlimmsten ist aber, dass<br />

sich andere Länder plötzlich anmaßen, besseren Kaffee zu machen.<br />

Die teuersten Bohnen der Welt<br />

werden in Oslo oder Melbourne<br />

geröstet und in sogenannten<br />

Third-Wave-Cafés in<br />

Shanghai, Stockholm oder<br />

Tokio serviert. Barista-Weltmeister kommen<br />

aus Südkorea oder Polen, das Internet<br />

ist voll von Latte-Art-Bildern (wer wollte<br />

nicht schon immer einmal sein Porträt in<br />

Milchschaum statt in Öl sehen?), und das<br />

»Noma«, das berühmteste Restaurant der<br />

Welt, serviert keinen Espresso, sondern<br />

Filterkaffee.<br />

So wie bei jedem überhitzten Trend<br />

(Naturwein, Craft-Bier) ist auch beim<br />

Third-Wave-Kaffee jede Menge Untrinkbares<br />

dabei. Aber selbst manch Italiener räumt<br />

mittlerweile zerknirscht ein: Die richtig<br />

guten dieser modernen Kaffees sind eine<br />

andere Liga. Qualität, die es so bisher nicht<br />

gegeben hat. Sie mit klassischem italienischem<br />

Espresso zu vergleichen, ist ein wenig<br />

so, wie soliden Landwein neben großen<br />

Burgunder zu stellen.<br />

Heißt das, dass die Kaffeewelt bald<br />

untergeht? Dass das Mutterland des Kaffees<br />

nichts mehr zu melden hat? Aber nein.<br />

Italien mit seinen italienischen Espressobars<br />

wird noch sehr lange Koffein-Sehnsuchtsort<br />

bleiben. Die Italiener haben nämlich verstanden,<br />

was viele Third-Wave-Hipster nie<br />

kapieren werden: dass große Kaffeekultur<br />

nur sehr am Rande mit tollem Kaffee zu<br />

tun hat.<br />

Italiener gehen nicht ins Kaffeehaus, um<br />

Rhabarbernoten und Zitrusaromen in der<br />

Tasse zu erschnüffeln oder sich mit dem<br />

Barista über Fermentationstechniken auszutauschen.<br />

Sie trinken keinen Single Origin<br />

130 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document35232614874767312<strong>07</strong>.indd 130 01.10.19 13:22


TOBIAS MÜLLER<br />

ist ein österreichischer<br />

Gourmet-Journalist. Er<br />

isst und trinkt gern<br />

rund um die Welt,<br />

derzeit besonders<br />

oft in Neapel.<br />

Illustration: Gina Mueller, Fotos: Shutterstock<br />

Natural Processed Geisha, der mehr kostet<br />

als ein ganzes Mittagsmenü inklusive Grappa.<br />

Sie kommen hierher, weil sie wissen wollen,<br />

ob Luigi auch das Spiel gesehen hat und<br />

wie es den Bambini von Enzo geht, weil sie<br />

nach dem Mittagessen noch nicht wieder ins<br />

Büro wollen, müde vom Sonntagsspaziergang<br />

sind oder auf der Straße Simone<br />

getroffen haben und endlich wieder plaudern<br />

wollen. So viel Zeit muss sein.<br />

Dass kaum wer sitzt, sondern fast alle<br />

stehen, hilft da enorm, ganz so, wie auf<br />

einer Party die Stimmung stets in der Küche<br />

am besten ist und nicht auf der Couch im<br />

Wohnzimmer. Keiner muss hier ein schlechtes<br />

Gewissen haben, nichts zu tun, wir bleiben<br />

ja ohnehin nur fünf Minuten – etwas,<br />

das man sich als gelernter Italiener problemlos<br />

ein, zwei Stunden einreden kann.<br />

Dass man sich hier so wohl und willkommen<br />

fühlt, liegt auch daran, dass die italienische<br />

Caffèbar für alle da ist. Der Third-<br />

Wave-Coffee-Laden ist ein Verwandter der<br />

Weinbar und des Feinkostgeschäfts, ein Ort<br />

für Spezialisten, die Geld haben und es ausgeben<br />

wollen – in diesem Fall meist halbjunge<br />

Männer, die sich wenige Jahre zuvor<br />

beim Computerspielhändler getroffen<br />

haben. Das italienische Caffè hingegen ist<br />

der Bruder des Würstelstands: Wirklich<br />

jeder kann es sich leisten, hier einzukehren –<br />

und wirklich jeder kehrt hier auch ein. Bankiers<br />

und Handwerker, alte Frauen, junge<br />

Männer, Einzelgänger, Pärchen und Familien<br />

– alle mischen sich hier, was dem Caffè<br />

im besten Fall ein wenig von der Atmosphäre<br />

eines geglückten Volksfests verleiht.<br />

In Wien und Paris mag das Café bourgeois<br />

und neuerdings sogar bobo sein – in<br />

DAS ITALIENISCHE<br />

CAFFÈ IST DER<br />

BRUDER DES<br />

WÜRSTELSTANDS:<br />

JEDER KANN ES<br />

SICH LEISTEN, HIER<br />

EINZUKEHREN.<br />

lich auch schlechte, aber nicht viele) ist nämlich<br />

dem Sushimeister in Japan verwandt:<br />

Beide verbringen Jahre, mitunter Jahrzehnte<br />

damit, ein paar Handgriffe zu perfektionieren.<br />

Kaffeemachen ist hier kein Studentenjob,<br />

sondern eine Lebensaufgabe, der kompromisslos<br />

nachgegangen wird. Lieber würde<br />

der Barista das Essen seiner Mutter<br />

beschimpfen als eine schmutzige Kaffeemaschine<br />

bedienen.<br />

Trotzdem, und das ist vielleicht das Allerbeste<br />

an der italienischen Espressobar, ist sie<br />

nie abgehoben, sondern ein herrlich normaler<br />

Ort. Third-Wave-Läden erzählen vom<br />

Besten, das gerade gut genug ist. Sie servieren<br />

Espresso in speziell geformten Tassen<br />

aus ganz speziellen Röstungen von Bohnen,<br />

von denen es weltweit nur zehn Kilo gibt.<br />

Starbucks, das Kaffeehaus für alle, die Angst<br />

haben, nichts Besonderes zu sein, quält<br />

Kunden mit ähnlich vielen Kombinationsmöglichkeiten<br />

wie die Euromillionen-Lotterie.<br />

Einen Medium Chai Matcha Latte mit<br />

Sojamilch, bitte!<br />

Die italienische Espressobar macht da nicht<br />

mit. Sie sieht nicht besonders aus, und es gibt<br />

mehr oder weniger den gleichen Kaffee wie<br />

bei der nächsten Bar ums Eck. Espresso, er<br />

heißt hier schlicht Caffè, ist schwarz, heiß,<br />

bitter und cremig, nichts Besonderes und<br />

trotzdem richtig gut.<br />

Die italienische Espressobar beharrt hartnäckig<br />

darauf, dass nicht nur das Einzigartige,<br />

Spezielle, Teure schön und gut ist. Schön<br />

und gut, sagt sie, kann und muss auch das<br />

völlig Normale, das ganz Alltägliche sein.<br />

Das macht mit jedem Schluck Mut und<br />

Italien ist es ein klassenloser Ort geblieben.<br />

An der Bar drängen sich so viele verschiedene<br />

Menschen, dass einfach kein Platz bleibt<br />

für Neid und Standesdünkel. Vor dem Barista<br />

sind alle gleich. Ein Euro für einen<br />

Espresso (im Süden ist es noch weniger!),<br />

das ist schließlich kein Preis, sondern eine<br />

Lebenseinstellung: Kaffee ist nicht Luxus,<br />

sondern Menschenrecht.<br />

Das heißt nicht, dass der Kaffee an sich<br />

hier nicht ernst genommen wird – im<br />

Gegenteil. Es gibt wenige so stolze Menschen<br />

wie italienische Barista. Ihr Stolz ist<br />

allerdings grundverschieden von jenem<br />

ihrer schlechten Third-Wave-Kollegen (es<br />

gibt natürlich auch gute) mit Bart und<br />

Männerdutt, die sich mehr in der Tradition<br />

des Propheten sehen denn in der des<br />

Dienstleisters. Der Stolz des italienischen<br />

Barista ist der schöne, demütige Stolz, eine<br />

scheinbar schlichte Arbeit so gut wie nur<br />

irgendwie möglich zu machen.<br />

Hoffnung – und das Leben unendlich<br />

Der gute Barista in Italien (es gibt natür­ schöner als der beste Kaffee. <<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

131<br />

document35232614874767312<strong>07</strong>.indd 131 01.10.19 13:23


KÜCHENZETTEL<br />

Gourmet-Autor<br />

SEVERIN CORTI<br />

DAS ORIGINALE<br />

APHRODISIAKUM<br />

Die Rote Bete gilt nicht zufällig als liebste Frucht der Aphrodite<br />

und hat durchaus das Zeug zum großen Auftritt.<br />

R<br />

ote Bete? Wäh! Mit viel<br />

zu viel Kümmel und Zucker<br />

in billigen Industrieessig<br />

gelegt, mit dem einzigen<br />

Ziel, den gemischten Salat<br />

zum Schnitzel in erschreckende Rottöne<br />

einzufärben: So war sie, die Rote Bete<br />

der Kindheit. Immer latent aggressiv am<br />

Gaumen, geschmacklich wenig überzeugend,<br />

aber stets das Potenzial in sich<br />

bergend, nach dem sonntäglichen Wirtshausausflug<br />

für gröbere Unruhe zu sorgen.<br />

»Hilfe, Mama, mein Pipi ist rot!« Von<br />

dem Schock scheinen sich viele ihr Leben<br />

lang nicht erholt zu haben.<br />

Anders ist nämlich kaum zu erklären,<br />

warum sich bei Spontanumfragen im Bekanntenkreis<br />

stets eine qualifizierte Mehrheit<br />

findet, die von Roter Bete auch heute<br />

noch nix wissen will.<br />

Dabei haben gerade kreative Köche sie<br />

in den vergangenen Jahren richtig ins Herz<br />

geschlossen – so sehr, dass manche das traditionelle<br />

Lagergemüse inzwischen sogar<br />

im Sommer auf die Karte setzen: in Salz<br />

gebacken zum Beispiel und mit Himbee -<br />

ren und Schwarzer Johannisbeere zu<br />

pochiertem Hummer kombiniert. Oder<br />

hauchdünn geschnitten und knapp mariniert<br />

als Unterlage für knusprig frittierten<br />

Fisch. Oder, auch nicht schlecht, als eisgekühlte<br />

Suppe nach Gazpacho-Manier. Wer<br />

solches probiert, wird die natursüße Knolle<br />

vielleicht in neuem Licht wahrnehmen.<br />

Und verstehen, warum ausgerechnet<br />

Rote Bete den alten Griechen als besonders<br />

begehrenswertes Gemüse galten: Der<br />

Legende nach war sie die Wurzel der überirdischen<br />

Schönheit Aphrodites. An ihrem<br />

Herzblut labte sich die Göttin der Liebe.<br />

In Rom glaubt man deshalb bis heute, dass<br />

Mann und Frau, die von derselben Roten<br />

Bete essen, sich prompt in einander verlieben.<br />

Mit solch poetischem Wissen im<br />

Hintergrund sollte sich das süßsaure Kümmelgemüse<br />

verdrängen lassen, das einem<br />

als Kind die Freude am Schnitzel-Salat<br />

rauben konnten.<br />

Aber Rote Bete lässt sich auch ganz ohne<br />

nobelküchenmäßigen Aufwand in große<br />

Köstlichkeiten verwandeln: Roh gerieben<br />

und mit einer scharf-säuerlichen Vinaigrette<br />

mit ordentlich Dijonsenf und Weinessig<br />

angemacht, ist sie ein wunderbarer Kontrapunkt<br />

zu kurz gebratenem Fleisch.<br />

Im Ofen gebacken, wie im Rezept rechts,<br />

wird ihre verblüffende Süße durch Röstaromen<br />

noch unterstrichen. Weil das fast<br />

ein bisschen viel werden kann, empfiehlt<br />

sich aber, dabei stets auch ein paar kleine,<br />

zart bittere Steckrüben mitzubacken –<br />

nicht nur, weil es toll aussieht, sondern<br />

auch, weil die beiden eng verwandten<br />

Rüben ihre sehr unterschiedlichen Charaktere<br />

in dem Fall so gegeneinander<br />

ausspielen können, dass am Ende beide<br />

davon profitieren. Etwas Besseres kann<br />

einem als Koch gar nicht passieren.<br />

SALAT AUS<br />

GEGRILLTER BETE<br />

MIT OLIVEN-<br />

TAPENADE UND<br />

MARINIERTEN<br />

SARDELLEN<br />

(für 2 Personen)<br />

ZUTATEN<br />

1 Bund junge Rote Bete<br />

1 Bund (300 g) junge weiße Halmrüben<br />

1 milde, rote Zwiebel (z. B. Tropea)<br />

3 EL schwarze Oliven<br />

1 ½ TL Kapern, abgetropft<br />

1 Knoblauchzehe, gerieben<br />

2 EL Olivenöl<br />

1 kleiner Bund Petersilie, gehackt<br />

Saft einer ½ Zitrone<br />

2 Handvoll Rucola<br />

10–12 in Essig marinierte Sardellenfilets<br />

(»Boquerones«)<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Bete waschen, das Grün abschneiden. Auf<br />

einem Backblech mit Olivenöl beträufeln, salzen.<br />

Den Grill des Backofens vorheizen und in der Mitte<br />

des Ofens etwa 40 Minuten grillen, bis die Bete gebräunt<br />

ist, dabei nach circa 20 Minuten wenden.<br />

– Währenddessen die Tapenade vorbereiten: Oliven<br />

entsteinen, mit Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch<br />

und Kapern in einem Mörser oder der Küchenmaschine<br />

zu einer groben Paste zerkleinern. Zum<br />

Schluss die Petersilie zugeben und gut verrühren.<br />

– Die Bete in mundgerechte Stücke schneiden und<br />

auf einer Servierplatte arrangieren. Den Rucola<br />

und die milde Zwiebel in feinen Scheiben darüber<br />

verteilen. Die Olivensalsa zugeben und die Sardellenfilets<br />

dekorativ darüber drapieren.<br />

Fotos: Betina Hastof<br />

132 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document2778345150692272717.indd 132 01.10.19 13:23


Gesammelte Rezepttipps<br />

von Severin Corti unter:<br />

falstaff.com/corti<br />

Fotos: Betina Hastof<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Ca’ de Noci, Tre Dame 2018, Vino Frizzante<br />

Frisch, lebendig und prickelnd, punktet<br />

sensorisch mit Waldbeeren und mineralischen<br />

Noten. Das Tannin ist fein gestrickt und sorgt<br />

gemeinsam mit einer vitalen Säure für eine<br />

animierende Struktur. Federleicht und doch<br />

mit Tiefgang. Macht Spaß und hat Charakter.<br />

vinonudo.at, € 17,01<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

133<br />

document2778345150692272717.indd 133 01.10.19 13:23


gourmet / BERGKÄSE<br />

AUF DEN<br />

LAIB<br />

GESCHNEIDERT<br />

Auf den Almen wachsen um ein Vielfaches mehr Gräser und Kräuter als im Tal. Diese alpine Vielfalt<br />

schmeckt man in der Milch und im Käse. <strong>Falstaff</strong> begibt sich auf die Suche nach dem besten Bergkäse.<br />

TEXT BERNHARD DEGEN<br />

134<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8066233829852549259.indd 134 01.10.19 13:23


Das Mikroklima in den<br />

Reiferäumen ist entscheidend<br />

für beste Qualität. Die<br />

Temperatur muss das ganze<br />

Jahr möglichst konstant sein.<br />

Foto: Shutterstock<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

135<br />

document8066233829852549259.indd 135 01.10.19 13:23


Bei der Arbeit am dampfenden Käsekessel<br />

finden sich drei Generation zusammen. Das<br />

Rühren, das Schneiden mit der Käseharfe,<br />

das Abschöpfen des Granulats mit dem<br />

Käsetuch, alles ist perfekt eingespielt und<br />

geht fast wortlos vonstatten. Es ist ein fast<br />

mystischer Prozess, wobei für jede Handlung<br />

exakt der richtige Zeitpunkt gefunden<br />

werden muss, damit die Qualität für einen<br />

Gruyère d’Alpage AOP stimmt. Béat vergourmet<br />

/ BERGKÄSE<br />

Die Senner achten auf Tierwohl<br />

und kennen jedes Tier beim<br />

Namen. Auf den Almen über<br />

dem mittelalterlichen Städtchen<br />

Gruyère liegt die Wiege der<br />

alpinen Käserkultur.<br />

Wenn die Kühe im<br />

Herbst von der Alm<br />

wieder ins Tal ziehen,<br />

ist das ein ganz<br />

besonderer Moment.<br />

Der Festakt des Almabtriebs ist ursprünglichstes<br />

Brauchtum, bei dem nur gefeiert<br />

wird, wenn Kühe und Senner den Sommer<br />

heil überstanden haben. Der Schweizer<br />

Käsemacher Béat Piller erzählt von der<br />

engen Beziehung zwischen Menschen und<br />

Kühen: Eines Tages war alles schon für den<br />

Auszug von der Alm vorbereitet, die Kühe<br />

sollten mit seiner Familie schon vorgehen,<br />

der Produzent von Gruyère d’Alpage AOP<br />

war noch mit der letzten Käseproduktion<br />

des Jahres beschäftigt und wollte so rasch<br />

wie möglich nachkommen. Einziges Problem:<br />

Die Kühe weigerten sich, ohne ihre<br />

wichtigste Bezugsperson loszugehen und<br />

ließen sich so lange nicht bewegen, bis der<br />

Senner selbst die Herde anführte.<br />

Geschichten wie diese sind es, die uns den<br />

einzigartigen Charakter von Bergkäse<br />

ansatzweise verstehen lassen. Auf den<br />

Almen der Schweiz und in <strong>Österreich</strong> haben<br />

die Kühe noch Namen, und die Beziehung<br />

von Mensch zu Tier ist so wie noch vor<br />

Hunderten Jahren. Auch der Käse wird<br />

noch so gemacht wie damals. Bei unserem<br />

Besuch auf der Alm der Familie Piller auf<br />

der Alp Vounetz hoch oben über dem Greyerzersee<br />

knistert bereits ein eindrucksvolles<br />

Feuer unter dem Kupferkessel, der bis oben<br />

hin mit Morgen- und Abendmilch gefüllt ist.<br />

In der uralten Almhütte verbringt die Familie<br />

die Sommermonate auf engstem Raum,<br />

Großeltern, Eltern und vier Kinder. »Die<br />

brauchen hier keinen Fernseher«, sagt Béat.<br />

»Die sind den ganzen Tag beschäftigt.« Tatsächlich<br />

helfen alle in der Almwirtschaft<br />

zusammen und jeder hat seine Aufgaben.<br />

Die Kinder sind von ihrem Sommersitz so<br />

fasziniert, dass sie sogar im Puppenspiel<br />

Rollen wie Hirte oder Senner vergeben.<br />

EIN MYSTISCHER PROZESS<br />

Fotos: Shutterstock, Bernhard Degen<br />

136 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8066233829852549259.indd 136 01.10.19 13:24


Die Milch im mächtigen Kupferkessel wird mit Lab sowie Molke vom Vortag versetzt und am offenen Feuer erhitzt.<br />

Wenn sie aushärtet, schneidet der Senner die Masse mit der Käseharfe zu feinen Käsekörnern. Diese werden<br />

dann mit dem Käsetuch herausgehoben und in vorbereitete Formen gepresst und von der Molke getrennt.<br />

Fotos: Shutterstock, Bernhard Degen<br />

lässt sich dabei mehr auf sein Gefühl als auf<br />

moderne Technik. Jeder Tag ist anders, jede<br />

Milch verhält sich anders. Es kommt immer<br />

darauf an, wo die Kühe was gefressen<br />

haben und wie das Wetter war. Wir beginnen<br />

in der Region Gruyère, weil hier die<br />

Käseherstellung schon 1115 erstmals<br />

erwähnt wurde und man hier deshalb die<br />

Wiege der alpinen Käsekultur vermutet. Ab<br />

etwa 1500 wurde die Milch mit Lab versetzt,<br />

zu Hartkäse verarbeitet und konnte<br />

so konserviert werden. Dies war die Initialzündung<br />

für hochalpine Milchkuhhaltung,<br />

denn was hätte man sonst mit so viel Milch<br />

ohne geeignete Transportmöglichkeiten<br />

machen sollen? Beim Almabtrieb wurden<br />

damals nicht nur die Kühe ins Tal gebracht,<br />

sondern auch die gesammelten Käselaibe.<br />

Der positive Nebeneffekt der praktischen<br />

Notwendigkeit der Haltbarmachung war,<br />

dass sich durch die Reife der wunderbar<br />

würzige Geschmack entwickelte. In den<br />

Alpen im Berner Oberland und im Wallis<br />

haben die Bauern über mehrere Jahrzehnte<br />

Jahrgangskäse gelagert, die bei speziellen<br />

Anlässen wie Hochzeiten serviert wur-<br />

<<br />

Alm- bzw. Alpkäse<br />

wird noch in echter<br />

Handarbeit hergestellt.<br />

Das Entrahmen erfolgt<br />

durch händisches<br />

Abschöpfen, und es wird<br />

noch mit Holz befeuert.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

137<br />

document8066233829852549259.indd 137 01.10.19 13:24


gourmet / BERGKÄSE<br />

Die Käsevielfalt ist enorm<br />

gewachsen. Die Aromatisierung<br />

mit alpinen Kräutern ist bei den<br />

Konsumenten sehr beliebt.<br />

»Auf einem<br />

Quadratmeter<br />

Talwiese<br />

wachsen zehn<br />

bis zwölf verschiedene<br />

Gräser und Kräuter,<br />

auf Almen sind es 150!«<br />

ROLF BEELER Käse-Experte<br />

AUF DIE HERKUNFT ACHTEN<br />

den. Welch<br />

enormes Reifepotenzial<br />

Alpkäse<br />

hat, zeigt die<br />

Tradition, dass bei<br />

Totenmahlen Jahrgangskäse<br />

aus dem<br />

Geburtsjahr des Verstorbenen serviert wird.<br />

Die durch die Haltbarmachung der Milch<br />

effizient gewordene Almwirtschaft verbreitete<br />

sich rasch im gesamten Alpenraum,<br />

nach Frankreich, Italien und <strong>Österreich</strong>.<br />

Bergkäse ist ein weit gefasster Begriff,<br />

wobei die Milch zwar aus Bergregionen<br />

stammen muss, es darf aber auch Talmilch<br />

von verschiedenen Betrieben verwendet<br />

werden. Bei Alp- bzw. Almkäse darf nur<br />

Milch von einer einzigen Alm verarbeitet<br />

werden. In <strong>Österreich</strong> und der Schweiz ist<br />

dafür echte Handarbeit, wie umseitig<br />

gezeigt, vorgeschrieben. Käsepapst Rolf<br />

Beeler macht den Unterschied deutlich:<br />

»Auf einem Quadratmeter Talwiese wachsen<br />

zehn bis zwölf Gräser und Kräuter, auf<br />

Almwiesen sind es 150!« Große Vielfalt<br />

gibt es vor allem im hochalpinen Bereich:<br />

Auf jeder Alm wächst anderes Futter, jeder<br />

Käser hat seine eigene Philosophie. Auch<br />

Käse-Legende Herbert Schmid unterstreicht<br />

die Vorzüge der Almwirtschaft: »Die Milch<br />

aus den Bergen ist noch mit allen Kräutern<br />

behaftet, Almkäse hat daher eine viel höhere<br />

Geschmacksvielfalt.«<br />

138 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

<<br />

HOCHWERTIGE<br />

ALM-/ALPKÄSE<br />

Käse Abt<br />

Am Wehr 9, 82369 Weilheim<br />

kaese-abt.de<br />

Peppikäse<br />

Weichselstraße 7, 12043 Berlin<br />

peppikaese.de<br />

Oberstdorfer Käse-Alp<br />

Am Marktplatz 5, 87561 Oberstdorf<br />

kaesealp.de<br />

Feinkost Käfer<br />

Prinzregentenstraße 73, 81675 München<br />

feinkost-kaefer.de<br />

Feiner Käse Hemmen<br />

Daimlerstraße 4, 49733 Haren<br />

feiner-kaese.de<br />

Kaeseleckerland<br />

Am Kälberanger 17, 38302 Wolfenbüttel<br />

kaeseleckerland.de<br />

Okäse<br />

nur online verfügbar<br />

okäse.de<br />

Fromagerie Hebebrand<br />

Tolkewitzer Str. 4, 01277 Dresden<br />

fromagerie-dresden.de<br />

Käsestube – Gutes aus Milch<br />

Schillerstraße 30-40, 60313 Frankfurt<br />

gutesausmilch.com<br />

La Käserie<br />

Lychenerstr. 6, 10437 Berlin<br />

lakaeserie.de<br />

Während die Schweiz mit weltbekannten<br />

Herkunftsmarken wie Gruyère, Vacherin,<br />

L’Etivaz, Sbrinz etc. in regionalen Verbänden<br />

arbeitet, hat sich in <strong>Österreich</strong> die<br />

Produktion in Einzelunternehmen, die ein<br />

größeres Sortiment an Käsearten anbieten<br />

können, durchgesetzt. Der Käse-Sektor ist<br />

in <strong>Österreich</strong> Vorreiter beim Herkunftsschutz<br />

und hat die meisten »g.U.«-Kennzeichnungen:<br />

Dazu gehören Tiroler, Vorarlberger<br />

und Gailtaler Alm- bzw. Alpkäse.<br />

Viele Senner liefern größeren Betrieben zu,<br />

andere wiederum suchen Spezialisten, die<br />

die Laibe im Streben nach höchster Qualität<br />

extra lange reifen lassen. Diese Käse-Raritäten<br />

findet man nicht beim Diskonter, sondern<br />

nur bei etablierten Käsehändlern (siehe<br />

Kasten). Findige Käsefreunde spüren aber<br />

auch in Supermärkten großartige Käsequalitäten<br />

auf. Wichtig ist dabei, dass man sich<br />

nicht durch zünftige Aufmachung irritieren<br />

lässt, die eine Herstellung auf der Alm suggeriert.<br />

Es lohnt sich immer, auf geschützten<br />

Ursprung (g. U. oder AOP) zu achten.<br />

Je hochwertiger der Käse, desto besser schmeckt<br />

das Fondue. Der Klassiker »moitié-moitié«<br />

besteht je zur Hälfte aus Gruyère und Vacherin.<br />

<<br />

Fotos: Bea Weinmann, Benjamin Schlachter/Bregenzerwald Tourismus, Ludwig Berchtold/KäseStrasse Bregenzerwald, Shutterstock<br />

document8066233829852549259.indd 138 01.10.19 13:24


Johannes King, 2-Sterne-Koch und Unternehmer, Söl’ring Hof auf Sylt<br />

«Vertrauen hat vor allem mit<br />

Verlässlichkeit zu tun.»<br />

Für den Sylter 2-Sterne-Koch Johannes King ist eines klar: Bei der Kreation seiner Gerichte sind gute Zutaten<br />

das A und O. Deshalb verbinden uns auch dieselben Werte. Denn ebenso wie seine Gäste im Söl’ring Hof darauf<br />

vertrauen können, dass bei ihm nur Produkte von bester Qualität verarbeitet werden, können sich auch unsere<br />

Kundinnen und Kunden auf erstklassige Leistungen bei der Umsetzung unserer Investmentstrategie «Stabilität für<br />

Ihr Vermögen» in massgeschneiderte Anlagekonzepte verlassen. Immer orientiert an den individuellen Zielen und<br />

Wünschen unserer Kundinnen und Kunden – eben «eine Spur persönlicher».<br />

www.frankfurter-bankgesellschaft.com<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 31.08.18 14:21


gourmet / DEN SOMMER VERLÄNGERN<br />

PIMENT<br />

D’ESPELETTE<br />

Das besondere Gewürz ist so etwas wie<br />

der Shootingstar in den Küchen. Vom<br />

Starkoch bis zum Hobbykoch würzt man<br />

gerne mit der roten Frucht mit dem dezent-peppigen<br />

Aroma. Die fruchtige Chili–Sorte<br />

Gorria ist nur mit dem Gütesiegel<br />

A.O.P. (Appellation d’Origine Protégée)<br />

ein echter Piment d’Espelette.<br />

Denn nur dann ist die Herkunft aus dem<br />

Dorf und der Region Espelette im französischen<br />

Baskenland im Südwesten<br />

Frankreichs garantiert. Der Aufstieg vom<br />

Mitbringsel baskischer Seefahrer zum<br />

Liebling der Gourmets beschert eine<br />

Vielzahl an feinen Produkten und Möglichkeiten.<br />

In der Küche geben sie Fisch<br />

und Fleisch den besonderen Kick, bei<br />

Feinkost reicht das Spektrum von dunklen<br />

Schokoladen bis zu Entenlebern, die<br />

auch hier daheim sind. In Deutschland<br />

z. B. erhältlich bei schuhbeck.de.<br />

Fotos: beigestellt StockFood/Grilly, Bernard, StockFood/Löffler, Michael/FC<br />

140 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document2700624689498296466.indd 140 01.10.19 14:05


URLAUB<br />

FOREVER!<br />

Sommerreisen verbindet man sehr oft mit unverwechselbaren Düften und<br />

Geschmackserlebnissen. Von solchen »kulinarischen Erinnerungen« und ihrem Potenzial<br />

als »Ferienglück-Konservierer« für die kalten Tage zuhause erzählen wir hier.<br />

TEXT ILSE FISCHER<br />

Fotos: beigestellt StockFood/Grilly, Bernard, StockFood/Löffler, Michael/FC<br />

Jeder von uns hat mindestens einen<br />

»Urlaubsgeschmack« auf der<br />

Zunge, duftende Erinnerungen in<br />

der Nase und bunte Bilder im<br />

Kopf. Und jeder erinnert sich an<br />

sonnendurchflutete Genussmomente auf<br />

fernen, südlichen Terrassen am Meer, an<br />

Seen oder in rosmarinduftenden Gärten.<br />

Manchmal ist es gar nicht schwer, diese<br />

wunderbaren kulinarischen Urlaubsbilder<br />

in der dunklen, kühleren Jahreszeit wiederauferstehen<br />

zu lassen und sie mit Familie<br />

und Freunden zu teilen – mit Zutaten und<br />

Rezepten, die man aus den Ferien mitgebracht<br />

hat, oder mit besonderen Lebensmitteln,<br />

die man hier bei uns auf den Märkten<br />

und in Feinkostläden findet.<br />

Bei sinkenden Temperaturen brauchen<br />

wir Gerichte und vor allem Gewürze, die<br />

uns wärmen und zumindest auf den Tellern<br />

den Sommer zurückgeben, auf den wir nun<br />

in unseren Gefilden ein paar Monate warten<br />

müssen. Tun Sie das zum Beispiel mit<br />

unseren Rezeptideen.<br />

Der vielleicht einfachste Tipp kam bislang<br />

noch nicht vor: die ganz persönlichen<br />

kulinarischen Entdeckungen, die unsere<br />

Sommertage in Stadt, Land, Meer überall<br />

auf der Welt so besonders gemacht haben<br />

und die – in einem kleinen, besonderen<br />

Heft notiert – lange ein kleines (kulinarisches)<br />

Glück versprechen. Unsere Ideen, die<br />

wir zusammengestellt haben, tun das hoffentlich<br />

auch.<br />

OLIVENÖL AUS KROATIEN<br />

Das Familienunternehmen der Brüder Sandi und Tedi Chiavalon im istrischen Vodnjan produziert<br />

eines der weltweit besten Olivenöle. Das liest man in der Olivenöl-Bibel »Flos Olei«, der Instanz<br />

in Sachen Öle – 2018 gab es für die Cuvée Ex Albis 95 von 100 möglichen Punkten. Und das<br />

schmeckt man. Eine perfekte Mischung aus den Sorten Buža, Bianchera, Leccino, Carbonazza,<br />

Moraiolo und Rosinjola wird kalt gepresst und in schöne Designflaschen gefüllt. Ex Albis betört<br />

die Nase mit einem intensiven und feinen Geruch nach Artischocken und getrocknetem Obst.<br />

Aber auch alle anderen Öle sind den Weg hierher wert. Wer es eilig hat, findet<br />

Chiavalon-Öle auch unter delicije.de.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

141<br />

document2700624689498296466.indd 141 01.10.19 14:05


gourmet / DEN SOMMER VERLÄNGERN<br />

KALAMATA-OLIVEN AUS GRIECHENLAND<br />

Griechische Gerichte duften nach Urlaub und Oliven. Toll, dass das Angebot an Oliven<br />

aus dem Land der Götter bei uns so groß ist. In der Hauptstadt Messeniens, Kalamata,<br />

auf der Halbinsel Peleponnes gelegen, treffen die Olivenbäume auf das Meer. Die Meeresbrise<br />

und die Handarbeit, die der steinige Boden den Kleinbauern abverlangt, bringen<br />

Früchte hervor, die weltweit als Delikatessen bekannt sind, die aromatischen Kalamata-<br />

Oliven. Groß, würzig und mit feiner Zitrusnote sind sie die idealen Speiseoliven. Bio-Kalamata-Oliven<br />

kann man auch hierzulande bei Manufactum bestellen – mit Kern, per Hand<br />

und vollreif geerntet und in Gläser gepackt.<br />

manufactum.de<br />

SOBRASADA DE MALLORCA<br />

Für die Kultwurst von Mallorca gibt es sogar ein eigenes<br />

Fest, die Feria de la Sobrasada im Oktober. Die Wurst ist<br />

aus der Küche der Insel nicht wegzudenken, sie ist Nationalheiligtum,<br />

kulinarischer Fixstern und eine wichtige Konstante<br />

kulturell-kulinarischer Identität. Bestes Fleisch von den<br />

berühmten schwarzen Schweinen, Paprika und geheime<br />

Gewürzmischungen: Fertig ist der Star. Zu kaufen gibt es<br />

sie überall: Ein besonderes Erlebnis bietet das 1896 gegründete<br />

Colmado Santo Domingo in Palma, wo die glänzende<br />

Fleischware dicht an dicht von Wänden und Decke hängt,<br />

darunter die allerbeste Sobrasada, natürlich mit dem Gütesiegel<br />

»Sobrasada de Mallorca de Cerdo Negro«, das die<br />

perfekte Qualität garantiert.<br />

colmadosantodomingo.com<br />

SPIGOL<br />

Spigol ist ein echter Geheimtipp für alle, die Urlaubsgefühle<br />

in ihre Gerichte zaubern möchten. Der Rat, es zu probieren,<br />

stammt von einem sehr guten Bistro-Koch im Fischerdorf<br />

Cassis im Süden Frankreichs. Seit 1876 gibt es den »Küchenhelfer«<br />

in den gelben Säckchen, die bis heute unverändert<br />

aussehen. Schon für seine Urgroßmutter sei Spigol unerlässlich<br />

für die perfekte Fischsuppe gewesen, erzählt der<br />

Chef. Safran der Armen oder einzigartige Gewürzmischung:<br />

Entscheiden Sie selbst. Jedenfalls hat das Pulver auch bei<br />

uns das Potenzial zum Küchenliebling und zaubert garantiert<br />

feine Würze und sonnengelbe Farbe in Suppen, Pastaoder<br />

Reisgerichte. Und es ist ein köstliches Geschmackstopping<br />

für allerlei Gemüse. spigol.com<br />

Fotos: Shutterstock, StockFood/The Picture Pantry, StockFood/Cathcart, Helen, StockFood/Jalag/Bassler, Markus, beigestellt<br />

142 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document2700624689498296466.indd 142 01.10.19 14:05


TRÜFFEL<br />

AUS ISTRIEN<br />

In den Hügeln und Wäldern Istriens<br />

sind Schätze versteckt, die vierbeinige<br />

Freunde suchen und die den Fans<br />

glänzende Augen machen: Trüffel.<br />

Überall gibt es sie im Angebot, frisch,<br />

eingelegt, als Paste oder Öl. Auf der<br />

Suche nach dem perfekten Trüffel-<br />

Partner wurden wir bei Natura Tartufi<br />

(demnächst: Pietro & Pietro) und<br />

Daniela Puh fündig. Die Natur steht<br />

nicht nur im Namen, sondern ist Bestandteil<br />

der Philosophie, und daher<br />

sind die frischen Trüffel und die daraus<br />

entwickelten Produkte, die von<br />

der Familie hergestellt werden, mit<br />

einem »Echtheitszertifikat« versehen.<br />

Nur die besten Rohstoffe werden<br />

sorgfältig verarbeitet, und auch die<br />

verschiedenen frischen Trüffel kommen<br />

im Eiltempo (24 Stunden) zu<br />

den Genießern auf die Teller. Das tut<br />

gut, das schmeckt und riecht man.<br />

naturatartufi.com<br />

Fotos: Shutterstock, StockFood/The Picture Pantry, StockFood/Cathcart, Helen, StockFood/Jalag/Bassler, Markus, beigestellt<br />

ZITRONEN AUS SIZILIEN<br />

Die Zitrone ist das Symbol Siziliens, das schon im Mittelalter zum<br />

Ruhm der Insel beigetragen hat. Mit dem schon damals gültigen<br />

Handelsprädikat »Zitrusfrüchte aus Sizilien« wurde höchster Genuss<br />

versprochen, und das gilt bis heute. Viermal im Jahr wird auf<br />

der Vulkan-Insel geerntet, und je nach Jahreszeit spricht man von<br />

Primofiore, Bianchetto, Verdello und Femminello. Die mehr oder weniger<br />

sauren Früchte bringen eine sonnengelbe Ladung Vitamin C auf<br />

unsere Teller. Im Land, wo die Zitronen blühen, ist die Frucht Hauptdarstellerin<br />

in vielen Gerichten, die auch bei uns an dunklen Tagen nach<br />

Sommer schmecken. Einer der besten Bio-Produzenten ist Francesco Bruschetto<br />

aus Taormina. Sein Zitronengarten ist immer einen Besuch wert. Er<br />

liefert auch direkt nach Deutschland. francescobruschetto1@hotmail.it<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

143<br />

document2700624689498296466.indd 143 01.10.19 14:05


gourmet / REZEPTE<br />

<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />

Rezeptideen kostenlos<br />

via E-Mail erhalten<br />

falstaff.com/rezept-newsletter<br />

144 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4715448793112995758.indd 144 01.10.19 13:38


SOMMER<br />

OHNE ENDE<br />

Wie alles Schöne, ist auch der Sommer Jahr für Jahr zu schnell vorbei. Doch<br />

kein Grund zur Traurigkeit: Drei Spitzenköche haben sich Gedanken gemacht,<br />

wie die warme Jahreszeit in die kulinarisch-köstliche Verlängerung gehen kann.<br />

FOTOS KONRAD LIMBECK<br />

KONZEPT & PRODUKTION URSULA MACHER<br />

FOODSTYLIST BENJAMIN WILKE<br />

VIELEN DANK AN SEITZ-KERAMIK.AT<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

145<br />

document4715448793112995758.indd 145 01.10.19 13:38


gourmet / REZEPTE<br />

146 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4715448793112995758.indd 146 01.10.19 13:38


PASTA SANTANYI<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DAS SUGO<br />

1 frische Zwiebel<br />

2 Knoblauchzehen<br />

2 Karotten, geschält<br />

3 Stangen Junglauch<br />

Olivenöl<br />

400 g geschälte Tomaten (Pelati)<br />

2 reife Ochsenherztomaten<br />

250 g Sobrasada de Mallorca<br />

35 g Sardellen<br />

Basilikum<br />

Petersilie<br />

Meersalz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Zwiebel und Knoblauch klein schneiden, die Karotten<br />

fein reiben. Den Junglauch ebenfalls klein<br />

schneiden und alles gemeinsam in Olivenöl anschwitzen.<br />

Die Pelatitomaten mixen und dazugeben.<br />

Die Ochsenherztomaten grob schneiden und<br />

ebenfalls beifügen.<br />

– Die Tomatensauce nun ca. 15 Minuten auf kleiner<br />

Flamme köcheln lassen. Die Sobrasada schälen, in<br />

grobe Stücke schneiden und dazugeben. Die Sardellen<br />

fein schneiden und ebenfalls beigeben. Basilikumblätter<br />

und grob gehackte Petersilie beifügen<br />

und weitere 30 Minuten köcheln lassen. Mit Salz<br />

und Pfeffer abschmecken.<br />

ZUTATEN FÜR DIE PASTA<br />

400 g Casarecce<br />

Salz<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Casarecce in gut gesalzenem Wasser<br />

bissfest kochen und unter die Sauce mischen.<br />

1 Minuten ziehen lassen und anrichten.<br />

ZUTATEN FÜR DAS ANRICHTEN<br />

1 Büffelmozzarella<br />

Olivenöl<br />

Basilikum<br />

ANRICHTEN<br />

– Mit grob gerissenem Büffelmozzarella und<br />

Basilikum bestreuen und mit Olivenöl<br />

beträufeln.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2016 Gallinas y Focas<br />

4kilos, Mallorca, Spanien<br />

Mallorcas Starönologe Francesc Grimalt<br />

komponiert aus der heimischen Manto Negro und<br />

dem internationalen Syrah eine feinwürzige rote<br />

Cuvée mit einer seidigen Textur und<br />

guter Frische.<br />

silkes-weinkeller.de, € 21,90<br />

Rezept von Andreas Döllerer<br />

»Genießerrestaurant Döllerer«, Golling, <strong>Österreich</strong><br />

1979 war ein guter Jahrgang für österreichische<br />

Weine und für die Gastronomie: Andreas Döllerers<br />

Geburtsjahr. Seit 2004 kocht der kreative Star<br />

unter <strong>Österreich</strong>s Köchen im eigenen Betrieb und<br />

perfektioniert seine Alpine Cuisine, deren Ursprung<br />

und Inspiration aus den Salzburger Alpen kommen.<br />

Koch des Jahres, drei Hauben oder 99 <strong>Falstaff</strong>-<br />

Punkte sind nur drei Meilensteine auf seinem Weg.<br />

Foto: beigestellt<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

147<br />

document4715448793112995758.indd 147 01.10.19 13:38


gourmet / REZEPTE<br />

CEVICHE VOM THUNFISCH<br />

MIT ALGENSALAT UND AVOCADO<br />

(FÜR 2 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DAS CEVICHE<br />

3 Limetten<br />

30 g Ingwer<br />

1 Knoblauchzehe<br />

½ rote Chili<br />

1 Stange Bleichsellerie<br />

1 Zwiebel<br />

Salz, weißer Pfeffer<br />

1 reife Avocado<br />

½ Mango<br />

200 g Thunfisch (wahlweise auch Lachsfilet)<br />

⅓ Bund Koriander<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Limetten entsaften. Den Ingwer, die Knoblauchzehe,<br />

die rote Chili und den Sellerie fein schneiden.<br />

Die Zwiebel in feine Streifen schneiden. Die<br />

eine Hälfte zu den anderen Zutaten geben und<br />

den Rest für später bereitstellen. Das Gemüse<br />

mit Salz und Pfeffer abschmecken und ziehen<br />

lassen. Nach ca. 2 Stunden alles passieren.<br />

– Avocado schälen und in Streifen schneiden.<br />

Mango schälen und in feine Würfel schneiden.<br />

– Thunfisch in mundgerechte Stücke schneiden.<br />

Koriander mitsamt Stiel fein schneiden.<br />

Abschließend alles mit der Marinade<br />

vermengen und direkt anrichten.<br />

ZUTATEN FÜR DAS ANRICHTEN<br />

Wakame-Algensalat (fertig erhältlich)<br />

Sprossenmix<br />

ANRICHTEN<br />

– Zuerst den Avocado-Fächer kreisrund auf den<br />

Teller setzen. Danach das Thunfisch-Ceviche in<br />

den Kreis füllen. Als Topping den Wakame-Algensalat<br />

anrichten und mit den Sprossen, Mangowürfeln<br />

und Zwiebelstreifen garnieren.<br />

– Zum Schluss noch etwas von der Marinade über<br />

das Gericht gießen.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2018 Sancerre AOC<br />

Domaine Vacheron, Sancerre, Frankreich<br />

Intensive Feuersteinnuancen, Orangenblüten und<br />

Pfirsich, Mandarinenzesten. Lebendig und saftig,<br />

grüner Apfel, rassige Säurestruktur, feine Fruchtsüße<br />

im Abgang, Limette im Nachhall.<br />

gute-weine.de, € 22,–<br />

Rezept von Christian Eckhardt<br />

»Restaurant PURS«, Andernach, Deutschland<br />

Seine Ausbildung genoss Christian Eckhardt im<br />

»Hotel Bareiss« unter Claus-Peter Lumpp. Es<br />

folgten u. a. Aufenthalte im Drei-Sterne-Restaurant<br />

»Aqua« im »Ritz-Carlton« sowie in der »Villa Rothschild«.<br />

Hier war er von 2014 bis 2017 als Küchenchef<br />

tätig und erkochte zwei Michelin-Sterne. Im<br />

»PURS« wird großer Wert auf regionale und saisonale<br />

Zutaten gelegt. <strong>2019</strong> belohnte der Guide Michelin<br />

seine Bemühungen mit zwei Sternen.<br />

148 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4715448793112995758.indd 148 01.10.19 13:39


Foto: beigestellt<br />

okt–nov jun 2018 <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

149<br />

document4715448793112995758.indd 149 01.10.19 13:39


gourmet / REZEPTE<br />

150 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4715448793112995758.indd 150 01.10.19 13:39


DEKONSTRUIERTE WASSERMELONE<br />

MIT ZIEGENFRISCHKÄSE, JOGHURT<br />

UND PINIENKERNEN<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN<br />

1 Wassermelone mittlerer Größe<br />

2 EL Bio-Blütenhonig<br />

Schwarzer Pfeffer<br />

Thymian, gezupft<br />

40 g griechisches Joghurt<br />

Abrieb einer halben Zitrone<br />

Pinienkerne, nach Belieben<br />

Salz, schwarzer Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Für die dehydrierte Wassermelone die Hälfte<br />

der Wassermelone in zwei Finger breite Stücke<br />

schneiden und im Exkalibur Dörrgerät oder<br />

Ofen bei 50 °C trocknen, bis sie komplett entwässert<br />

ist. Anschließend mit ein wenig Wasser<br />

rehydrieren und in einer Pfanne erwärmen.<br />

– Für die komprimierte Wassermelone die<br />

andere Hälfte der Melone in 2 x 2 cm große<br />

Würfel schneiden, mit Honig bestreichen<br />

und mit schwarzem Pfeffer und Thymian<br />

bestreuen. Im Vakuumsack auf mittlerer Stufe<br />

vakuumieren – dadurch werden die gesamten<br />

Aromen in das Fruchtfleisch gepresst.<br />

– Das griechische Joghurt mit etwas Zitronenabrieb,<br />

Salz und Pfeffer aufschlagen.<br />

– Die Pinienkerne bei 160 °C im Ofen für ca.<br />

10 Minuten rösten.<br />

ZUTATEN FÜR DAS ANRICHTEN<br />

Studentenblumenblüten<br />

Zitronenverbeneblätter, gezupft<br />

80 g Bio-Ziegenfrischkäse<br />

kalt gepresstes Rapsöl<br />

ANRICHTEN<br />

– Die lauwarme, rehydrierte Wassermelone auf<br />

das Teller geben und mit zerbröseltem Ziegenkäse<br />

garnieren.<br />

– Die komprimierten Wassermelonen-Würfel<br />

darauf drapieren.<br />

– Blüten, Zitronenverbene und Joghurt gleichmäßig<br />

auf dem Gericht verteilen. Mit etwas Öl<br />

beträufeln und mit den Pinienkernen bestreuen.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

2017 Assyrtiko Santorini<br />

Sigalas, Santorin, Griechenland<br />

Eine Art griechischer Riesling: feine Mineralik, ein<br />

Hauch von Tropenfrucht und Honig, zart nach<br />

getrockneten Aprikosen. Straff, frisch und zugleich<br />

kraftvoll, verfügt über große Finesse und Länge.<br />

wines-of-greece.de, € 21,95<br />

Rezept von Moritz Stiefel<br />

»Stiefels Hopfenkranz«, Luzern, Schweiz<br />

Den Kochberuf lernte Moritz Stiefel, 36, im »Kreuz« in<br />

Inwil, einige Stationen später folgte ein Engagement in der<br />

»Braui« bei Werner Tobler. Nach zwei Jahren als Souschef<br />

wechselte er ins Luzerner »Südpol«, 2011 machte er sich<br />

als Caterer selbstständig. Nach weiteren<br />

Zwischenstopps und diversen Pop-ups ist der rastlose<br />

Nomade mit »Stiefels Hopfenkranz« nun heimisch<br />

geworden: Vor drei Jahren eröffnete er sein<br />

Restaurant im der Stadt Luzern gehörenden Traditionshaus.<br />

Foto: beigestellt<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

151<br />

document4715448793112995758.indd 151 01.10.19 13:39


152 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3328219785880421375.indd 152 01.10.19 13:43


EVENT-CUISINE / gourmet<br />

Albert Adrià kocht in der offenen<br />

Küche seines Restaurants<br />

»Enigma« (l.) Ausgefallenes<br />

wie Taube mit Birne (u.).<br />

GANZ<br />

GROSSES<br />

KINO<br />

Fotos: Pepo Segura, Moisés Torne Biayna<br />

Einmal muss man den Fisch für sein Essen selbst angeln,<br />

anderswo versprühen Düsen Meeresduft zwischen zwei<br />

Gängen und man wechselt bis zum Dessert mehrfach die<br />

Räume. Erlebnisgastronomie auf Spitzenniveau kennt<br />

scheinbar keine Grenzen. Sind die Köche verrückt geworden?<br />

TEXT HANS MAHR<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

153<br />

document3328219785880421375.indd 153 01.10.19 13:44


gourmet / EVENT-CUISINE<br />

Gut essen allein genügt nicht<br />

mehr. Ein »Event« muss es sein,<br />

über das man zu Hause berichten<br />

kann. Spaß soll der Abend<br />

auch machen, am besten eine<br />

Art Küchentheater. Und überhaupt: Wenn<br />

man schon für einen Besuch so viel zahlt<br />

wie für eine Oper mit Anna Netrebko bei<br />

den Salzburger Festspielen, dann sollten alle<br />

Sinne daran teilhaben, nicht nur der<br />

Geschmack – das ist, kurz zusammengefasst,<br />

momentan angesagt in der Eventgastronomie.<br />

Doch was vordergründig bloß effekthascherisch<br />

wirkt, wurde indes wissenschaftlich<br />

belegt: Scheinbar nebensächliche Reize<br />

wie Musik oder visuelle Eindrücke beeinflussen<br />

unser Geschmacksempfinden. Ein<br />

Trend, gefeiert von internationalen Foodies,<br />

skeptisch beäugt von konservativen Feinschmeckern.<br />

Was ist dran am Hype?<br />

Anstoß und Vorbild war das wohl außergewöhnlichste<br />

Gourmetrestaurant der<br />

Welt, das »Ultraviolet« in Shanghai – dort,<br />

wo Paul Pairet mit seinem jahrelang ausgetüftelten<br />

Multivisionskonzept »Psychotaste«<br />

mit Che-Guevara-Bart und passender<br />

Mütze für ein Erlebnis der besonderen<br />

Art verantwortlich zeichnet. Wo dies genau<br />

stattfindet oder was serviert wird, ist ein<br />

akribisch gehütetes Geheimnis, das nicht<br />

einmal für zahlende Gäste (das Eintrittsgeld<br />

liegt bei 400 Euro) gelüftet wird.<br />

Denn selbst die Anreise wird durch einen<br />

irreführenden Treffpunkt und einen verschwiegenen<br />

Chauffeur verschlüsselt.<br />

Durchgesickert ist nur, dass es sich um eine<br />

Lagerhalle im Norden der Stadt, mitten im<br />

alten Gewerbeviertel, handelt. »Irgendwo<br />

in Shanghai« gelangt man also – angekündigt<br />

durch eine anonyme Klingel – in<br />

><br />

In einem<br />

dreistöckigen<br />

Stockholmer<br />

Stadthaus<br />

bekocht Björn<br />

Frantzén seine<br />

Gäste bei einer<br />

fünfstündigen<br />

Gourmet-Tour<br />

durch alle<br />

Etagen.<br />

Fotos: Martin Botvidsson, Scott Wright, beigestellt<br />

154 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3328219785880421375.indd 154 01.10.19 13:44


XXXXXXXXXX / xxx<br />

Tosende Wellen und Meeresrauschen – im »Ultraviolet« wird die Szenerie an den jeweiligen Gang angepasst.<br />

Fotos: Martin Botvidsson, Scott Wright, beigestellt<br />

Fotos: beigestellt<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

155<br />

document3328219785880421375.indd 155 01.10.19 13:44


gourmet / EVENT-CUISINE<br />

><br />

Die Spitzenköche<br />

Ferran und Albert<br />

Adrià haben mit<br />

dem »Heart«<br />

einen Club<br />

eröffnet, in dem<br />

Essen und<br />

Performances<br />

kombiniert<br />

werden (l.).<br />

den Speisesaal mit einem einzigen langen,<br />

weißen Tisch. Rundherum werden Videos<br />

abgespielt, der Raum ist halbdunkel,<br />

die Namen der Gäste werden in grellem<br />

Licht auf den Tisch projiziert, und aus den<br />

Lautsprechern tönt Musik. Gesteuert wird<br />

die Inszenierung von einer Kommandozentrale<br />

aus, die es ermöglicht, jeden der 20<br />

Gänge als Gesamtkunstwerk wirken zu lassen.<br />

Bei »SurfSurfTurfTurf« etwa werden<br />

gegrillte Auster und Gänseleber serviert,<br />

während auf den Videowalls ein Lagerfeuer<br />

lodert, die Beach Boys »Surfin’ U.S.A.«<br />

intonieren und sich durch kleine Düsen<br />

Meeresduft im Raum ausbreitet. Wenn<br />

Wild auf den Tisch kommt, wird die Temperatur<br />

gedrosselt, die Wände verwandeln<br />

sich in einen Wald, und das Licht wird gedimmt.<br />

So eindrucksvoll die Inszenierungen<br />

auch sind, sollen sie dennoch nicht<br />

vom Eigentlichen, dem Geschmackserlebnis,<br />

ablenken, sondern es vielmehr unterstützen.<br />

Wenig verwunderlich, dass dieses<br />

nicht minder extravagant daherkommt:<br />

geschmolzene Gummibärchen, Espuma auf<br />

Schneebesen oder ein besonderes Kunststück<br />

des französischen Spitzenkochs, die<br />

»Coca-Cola-Duck«, bei der die ganze Ente<br />

in heißem Cola quasi frittiert und anschließend<br />

nur die feine Entenhaut abgezogen<br />

wird. »Zehn Jahre habe ich daran gearbeitet,<br />

bis ich diese Kombination geschafft<br />

habe«, sagt Paul Pairet.<br />

Und auch wenn die Food-Show bis ins<br />

kleinste Detail durchgeplant und -gestylt<br />

ist, wird mit humorvollen Servicekräften<br />

und dem Fehlen von jeglichem Dresscode<br />

auf eine entspannte Atmosphäre Wert<br />

gelegt. So wird dann beim Dessert doch<br />

noch ein Geheimnis gelüftet, wenn sich die<br />

Tür zur Küche öffnet und die Gäste mit<br />

Paul Pairet und seinem Team den letzten<br />

Fotos: Gunnar Knechtel/laif/picturedesk.com, KANIZAJ MARIJA-M., beigestellt<br />

156 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3328219785880421375.indd 156 01.10.19 13:44


Gang gemeinsam anfertigen.<br />

Mit experimenteller Molekularküche hat<br />

sich Ferran Adrià als »Picasso der Köche«<br />

einen unverwechselbaren Namen gemacht.<br />

Doch nur wenige wissen, dass sein Bruder<br />

Albert nicht allein für die Patisserie verantwortlich<br />

war, sondern auch tatkräftig<br />

an Kreationen wie der flüssigen Olive oder<br />

dem luftigen Airbaguette mitwirkte. Mit<br />

der aufsehenerregenden Eröffnung seines<br />

»Enigma« (220 Euro fürs Menü ohne<br />

Getränke) hat sich Albert Adrià emanzipiert<br />

und bewiesen, dass er seinem<br />

berühmten Bruder in nichts nachsteht.<br />

Und wie der Name schon vermuten lässt,<br />

erwartet den Gast auch hier ein Abend<br />

voller Überraschungen. Ist die erste Hürde<br />

– ein Entree mittels Code – geschafft, findet<br />

man sich in einer gläsernen Wunderwelt<br />

voll Rauminstallationen im Norden<br />

Barcelonas wieder. Was folgt, gleicht einer<br />

rätselhaften Reise durch ein Bilderbuch<br />

voll kulinarischer Höhenflüge.<br />

Im ersten Raum gibt es verspielte Vorspeisen<br />

von Kaviar-Blinis bis Wasabi-Seetang,<br />

bevor man um die Ecke an einer<br />

Fischtheke untergebracht wird. Dort bereiten<br />

die Köche live Köstlichkeiten von Lobster,<br />

Krebs, Seegurke und Anchovis zu. Am<br />

Grill wird man mit Sardine, Kaninchen,<br />

Tintenfisch und Wagyu-Beef verwöhnt, bis<br />

»Junge Leute wollen<br />

was erleben – ich find’s<br />

erfrischend, wenn sich in der<br />

Gastroszene etwas tut.«<br />

HEINZ REITBAUER »Steirereck«, Wien<br />

man schließlich in Raum Nummer vier an<br />

einem richtigen Tisch Platz nimmt, an dem<br />

die Hauptspeisen (zehn kleine Tellerchen)<br />

gereicht werden – eine delikater und ausgefallener<br />

als die andere. Für den krönenden<br />

Abschluss gibt es wieder einen Ortswechsel<br />

zu kleinen Ständen, an denen das Dessert<br />

zur Selbstbedienung angerichtet wird.<br />

Und obwohl es in Summe rund 30 Gänge<br />

sind, durch die sich der Gast an einem<br />

Abend kosten kann, bleibt auch nach dem<br />

zweieinhalbstündigen Küchen-Parcours ein<br />

leichtes und – vom begleitenden Champagner,<br />

Wein und Sake – beschwingtes Gefühl<br />

zurück. »Die Gäste sollen sich einfach<br />

wohlfühlen, sehen, wie alles zubereitet<br />

wird, und die gesamte Genusswelt erleben«,<br />

sagt Albert Adrià, der fast vier Jahre an diesem<br />

Konzept gearbeitet hat.<br />

FÜNF STUNDEN PROGRAMM<br />

In Stockholm hat sich Björn Frantzén seinen<br />

Traum und vielleicht auch den seiner<br />

Gäste erfüllt. Vom kleinen, aber feinen<br />

Stadtlokal ist er vor zwei Jahren in ein dreistöckiges<br />

Stadthaus gezogen und werkt<br />

dort mittags und abends jeweils fünf Stunden<br />

lang. Fünf Stunden, in denen er sich<br />

voll und ganz dem Wohl von gerade mal<br />

23 Gästen widmet. Gemeinsam mit seinem<br />

Team unterhält, verköstigt und betreut er<br />

diejenigen, die per Mausklick am jeweils<br />

Ersten des Monats um Punkt 10 Uhr eine<br />

Reservierung für 300 Euro pro Person<br />

ergattert haben.<br />

Wer das Stadthaus durch die braune<br />

Eichentür betritt, erhält gleich zu Beginn<br />

><br />

Fotos: Gunnar Knechtel/laif/picturedesk.com, KANIZAJ MARIJA-M., beigestellt<br />

Frischer geht’s<br />

nicht: Im »Zauo« in<br />

Tokio kann der Gast<br />

seinen Fisch selbst<br />

aus dem Wasser<br />

angeln.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

157<br />

document3328219785880421375.indd 157 01.10.19 13:44


gourmet / EVENT-CUISINE<br />

Ein Abend im Londoner<br />

»Kitchen Theory« dreht<br />

sich nicht nur ums Essen,<br />

sondern auch um seine<br />

Wechselwirkung mit<br />

anderen Sinnesreizen.<br />

den Adrià-Brüdern in Szene gesetzt, bevor<br />

die Akrobaten des Cirque du Soleil auftreten<br />

– ein Konzept, das durch Toni Mörwald<br />

in Wien und Altmeister Hans-Peter<br />

Wodarz in Berlin auch im deutschsprachigen<br />

Raum kein unbekanntes ist.<br />

FUTURISTISCH VERSUS KLASSISCH<br />

><br />

eine ausführliche Vorstellung der verwendeten<br />

Hauptdarsteller des Abends à la<br />

»Diese Jakobsmuschel hat unser Freund in<br />

Island aus 12 Meter Tiefe getaucht«, bevor<br />

er in den dritten Stock, ins sogenannte<br />

Wohnzimmer, geführt wird. Im bequemen<br />

Lehnstuhl sitzend, kann man sich an einem<br />

Glas Champagner und den ersten<br />

Horsd’œuvres erfreuen, die in einer offenen<br />

Raumküche zubereitet werden. Erst eine<br />

Stunde später geht es wieder einen Stock<br />

tiefer ins eigentliche Speisezimmer. Besonders<br />

hervorgehoben werden die Fischgänge:<br />

Bluefin Tuna mit Yuzu, eine bissfeste,<br />

»natur« angerichtete Languste aus Norwegen<br />

und die handgefischte Jakobsmuschel<br />

mit Daikon-Rettich. Aber so ausnehmend<br />

köstlich die Speisen auch sind, ein bitterer<br />

Nachgeschmack verbleibt dennoch: Bluefin<br />

Tuna ist fast ausgestorben. Schweine und<br />

Lämmer hingegen gibt’s genug auf der<br />

Welt, und daher braucht der Gast beim<br />

Pork mit Blumenkohl und gehobeltem<br />

Trüffel sowie beim Lamm mit Gemüse kein<br />

schlechtes Gewissen zu haben. Bis der Gast<br />

wieder zurück ins Wohnzimmer geführt<br />

wird, zu den Desserts vom Wagen und<br />

einer Zigarre auf der Terrasse, sind dreieinhalb<br />

Stunden vergangen.<br />

Eine vierstündige gastronomisch-multisensorische<br />

Erfahrung offenbart sich in der<br />

Londoner »Kitchen Theory«. Mit Unterstützung<br />

eines Physikprofessors aus Oxford<br />

wird mal blind, mal mit Kopfhörern verkostet.<br />

Es folgen wilde Projektionen und –<br />

nicht zu vergessen – gutes Essen.<br />

Im »Zauo« in Tokio wiederum kommt<br />

der frischeste Fisch auf den Tisch. Denn der<br />

Gast sitzt dabei wortwörtlich mit im Boot<br />

und holt mit der Angelrute sein Seafood<br />

selbst aus dem Pool. Fünf Minuten später<br />

gibt’s Sashimi, dünn aufgeschnitten.<br />

Streetfood auf acht verschiedenen<br />

Wägelchen wird im »Heart« auf Ibiza von<br />

Für die ganz große Erlebnisgastronomie<br />

muss man aber schon größere Wege auf<br />

sich nehmen. »Was der Paul in Shanghai<br />

hingestellt hat, ist wirklich einzigartig«,<br />

sagt Tim Raue, Deutschlands Top-Gastronom.<br />

»Ich hätte so was gern auch in Berlin<br />

gemacht, aber finanziell geht sich das nicht<br />

aus. Sechs Millionen Euro Investition haben<br />

wir kalkuliert – das kann man kaum refinanzieren!«<br />

Auch <strong>Österreich</strong>s Parade-Chef<br />

Heinz Reitbauer kann dem Spektakel beim<br />

Essen einiges abgewinnen. »Junge Leute<br />

wollen was erleben – ich find’s erfrischend,<br />

wenn sich in der Gastro-Szene etwas tut.<br />

Wichtig ist nur, dass vor lauter Kreativität<br />

ringsum nicht die Qualität vergessen wird –<br />

nur witzig allein ist zu wenig!«<br />

Schlussendlich besinnen sich Raue und<br />

Reitbauer zu Recht auf ihre Tugenden. Tim<br />

Raue: »Wir sind ein Essrestaurant, da gibt’s<br />

ein kulinarisches Erlebnis – hoffentlich für<br />

Generationen.« Reitbauer: »Wir sind ein<br />

klassisches Restaurant, wo der Gast und<br />

nicht die Inszenierung wichtig ist!«<br />

Die konservativen Gourmets unter uns<br />

freuen sich, wenn Raue unaufgeregt und<br />

ohne Stockwerkwechsel großartige fernöstliche<br />

Küche auf dem Teller und nicht auf<br />

der Videowand präsentiert. Wenn Heinz<br />

Reitbauer seinen Saibling im Bienenwachs<br />

garen lässt und nicht im Cola. Und wenn<br />

da wie dort niemand auf dem Brotwagen<br />

einen Handstand macht. Denn gute Küche<br />

zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass<br />

sie gut schmeckt. Auch ohne Firlefanz. <<br />

Fotos: John Blackwell, beigestellt<br />

158 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3328219785880421375.indd 158 01.10.19 13:44


MEINE WELT.<br />

MEIN LE CREUSET.<br />

Fine Dining. Colour your Life.<br />

Stilvoll à la haute cuisine! Gutes Essen, leckere Drinks und ein glamourös gedeckter Tisch sind die Grundlage<br />

für ein gelungenes Dinner-Event. Le Creuset hat nicht nur die Qualität, die verschiedenste Gerichte perfekt gelingen lässt:<br />

Der Name steht für den höchsten Anspruch an die Dinge, mit denen Sie sich umgeben. www.lecreuset.com<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 09.09.19 10:59


Woher kommt der Käse?<br />

Mit dem EU-Herkunftszeichen<br />

erkennen Sie Spezialitäten, deren<br />

Herkunft direkt mit einer Region<br />

verbunden ist, auf einen Blick.<br />

g. U. = geschützte<br />

Ursprungsbezeichnung<br />

Mit dem g.U.-Zeichen wird ein<br />

Lebensmittel ausgezeichnet, das<br />

nach einem anerkannten Verfahren<br />

vollständig in einem bestimmten<br />

Gebiet aus Zutaten aus<br />

diesem Gebiet hergestellt wurde.<br />

Und dessen Besonderheit mit<br />

seinem geografischen Ursprung<br />

zusammenhängt.<br />

Senner Sein<br />

Ein Leben zwischen Postkartenidylle<br />

und alpiner Härte<br />

Es ist eine eigene Welt: das<br />

Leben auf den Almen,<br />

abseits des städtischen<br />

Gewusels, hoch oben in<br />

den Alpen. Die Schönheit der Natur<br />

steht in starkem Kontrast zu<br />

ihrer Unerbittlichkeit. Als Gast,<br />

erst wandernd oder bergsteigend,<br />

dann auf einer Almhütte<br />

einkehrend, Speis und Trank genießend,<br />

erhält man nur einen<br />

oberflächlichen Eindruck von<br />

den alpinen Lebens- und Arbeitsbedingungen.<br />

Davon, was die Almwirtschaft<br />

für die Menschen bedeutet, die<br />

sie betreiben. Was Arbeit und<br />

Alpen überhaupt mit dem Leben<br />

machen. Die Almbauern verbringen<br />

dort oben die Sommermonate<br />

von Ende Mai bis Anfang<br />

September. Häufig mit Kindern<br />

und Eltern. Kümmern sich in der<br />

Zeit um zwei bis drei Dutzend<br />

Kühe. Melken morgens und<br />

abends, kein Hightech weit und<br />

breit. Dazu die Käseherstellung<br />

– Handwerk und Kunst in einem.<br />

Das braucht Wissen und Können,<br />

Kraft und Gefühl, Erfahrung und<br />

Hingabe.<br />

Viele Sennerinnen und Senner<br />

haben zusätzlich zu den Kühen<br />

auch Schweine und Hühner auf<br />

der Alm. Auch die müssen versorgt<br />

werden und brauchen, wie<br />

die Kühe, Futter und Wasser<br />

aber auch – wie die Kühe! – Zuwendung<br />

und Aufmerksamkeit.<br />

Auf einem Almbauernhof ist<br />

es selbstverständlich, dass alle<br />

Generationen mit anpacken. Gemeinsam<br />

wird von Sonnenaufbis<br />

Sonnenuntergang gewerkt.<br />

Sieben Tage die Woche. Im<br />

Schatten von Berggipfeln und<br />

in Einsamkeit. Weit abseits jeder<br />

Komfortzone. Oft gibt es auf<br />

den Almen keinen Handy-Empfang.<br />

Den Strom erzeugt manchmal<br />

ein Generator – also nur<br />

document5268589574103789552.indd 160 30.09.19 16:48<br />

83197_AMA_<strong>Falstaff</strong>_Export_Advertorial_466x300_ICv2.indd 1 12.09.19 09:45 83197


tagsüber. Viele Almbauern bewirten<br />

nebenbei auch noch Wanderer<br />

mit Käse, Speck, Brot, Saft,<br />

Most – je nachdem, was räumlich<br />

und organisatorisch möglich ist.<br />

Vor gar nicht allzu langer Zeit<br />

galt diese Lebensweise als nichts<br />

Besonderes. Heute beeindruckt<br />

sie in vielerlei Hinsicht. Es ist, ein<br />

Leben, das von harter Arbeit und<br />

der Schönheit der Natur gezeichnet<br />

ist. Ein Leben, das das Menschsein<br />

auf der Alm und die damit<br />

verbundenen Notwendigkeiten<br />

in den Mittelpunkt stellt.<br />

Und das ist es letztendlich, was<br />

wir in den Produkten wie die<br />

geschützten Berg-, Alm und Alpkäse<br />

aus Tirol und Vorarlberg, die<br />

den Sommer über auf den Almen<br />

von den Sennerinnen und Sennern<br />

hergestellt werden, schmecken<br />

und genießen.<br />

Der Inhalt dieser Veröffentlichung gibt allein die Meinung des Autors wieder, der allein für den Inhalt verantwortlich ist.<br />

Die Europäische Kommission haftet nicht für die etwaige Verwendung der darin enthaltenen Informationen.<br />

DIE EUROPÄISCHE UNION UNTERSTÜTZT<br />

KAMPAGNEN ZUR FÖRDERUNG DES ABSATZES<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHER QUALITÄTSERZEUGNISSE.<br />

09:45<br />

document5268589574103789552.indd 161 30.09.19 16:48<br />

83197_AMA_<strong>Falstaff</strong>_Export_Advertorial_466x300_ICv2.indd 2 12.09.19 09:45


A<br />

gourmet / STEAK-KETTEN<br />

Fotos: beigestellt StockFood/The Picture Pantry<br />

162 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8903413452153521267.indd 162 30.09.19 13:43


Auf den richtigen Cut<br />

kommt es an? Von<br />

wegen. Die Zuschnitte<br />

sind heute international,<br />

nicht aber die Konzepte<br />

der Steakrestaurants.<br />

SAFTIGER<br />

Fotos: beigestellt StockFood/The Picture Pantry<br />

BESTSELLER<br />

AUS FLEISCH & BLUT<br />

Von den USA bis nach Dänemark, von Deutschland bis Großbritannien –<br />

die Lust auf gegrilltes Rindfleisch ist ungebrochen und ließ innovative<br />

Steakrestaurants in den vergangenen Jahren zu internationalen Ketten<br />

anwachsen. Wir liefern Ihnen ein Best-of.<br />

TEXT MICHAEL PECH<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

163<br />

document8903413452153521267.indd 163 30.09.19 13:43


gourmet / STEAK-KETTEN<br />

MASH (Deutschland, Dänemark)<br />

GRÖSSTER<br />

ABNEHMER<br />

VON WAGYU<br />

Der Name ist die Kurzform von Modern<br />

American Steak House, das Konzept hat<br />

seinen Ursprung in Dänemark. 2009<br />

eröffnete in Kopenhagen das erste Restaurant.<br />

Heute gibt es weitere sechs Filialen<br />

in Dänemark und zwei in Deutschland<br />

(Hamburg, Düsseldorf). In London<br />

musste man jüngst trotz großer Erfolge<br />

schließen, nach einem neuen Standort<br />

wird gerade gesucht. International ist die<br />

Kette inzwischen der größte Abnehmer<br />

von japanischem Wagyu. Im Prime Cut<br />

legt man pro 100 Gramm des feinsten<br />

marmorierten Fleisches 135 Euro auf den<br />

Tisch – ein Preis, der trotz der Höhe als<br />

günstig betrachtet werden darf. Heimatverbundenheit<br />

zeigt man mit dem dänischen<br />

Prime Beef, das im Dry-Aged-Verfahren<br />

bis zu 90 Tage lang reift. Ansonsten<br />

bedient man sich im MASH am besten<br />

an dem, was die Rinder dieser Welt<br />

herzugeben haben: Angus aus Uruguay,<br />

Nebraska Beef aus den USA und in<br />

Deutschland Rind aus Husum. Was alle<br />

Filialen eint, ist eine ausgeprägte Leidenschaft<br />

für gute Weine, wie ein Blick in die<br />

bestens sortierte und oft mehr als tausend<br />

Positionen schwere Weinkarte offenbart.<br />

mashsteak.dk, mashsteak.de<br />

Fotos: www.holstfoto.dk, beigestellt<br />

164<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8903413452153521267.indd 164 30.09.19 13:43


Smith&Wollensky (USA, England, Taiwan)<br />

STEAKHOUSE-<br />

LEGENDE<br />

Ein amerikanischer Steak-Evergreen, dessen erste<br />

Filiale im Jahr 1977 in New York eröffnet wurde.<br />

Markenzeichen ist die Fassade in grünen und weißen<br />

Farben, die viele der heute sieben Standorte in<br />

ganz Amerika ziert. Zudem gibt es »Smith&Wollensky«<br />

auch in London sowie in Taipeh (Taiwan).<br />

Im Stammhaus in New York finden die<br />

berühmten Power-Lunches mit Warren Buffett<br />

statt. Der Tisch für sieben Personen kann nur<br />

ersteigert werden, der Rekord liegt bei mehr als<br />

vier Millionen Dollar. Im Vergleich dazu fallen die<br />

Preise im Lokal niedrig aus: Der Klassiker – das<br />

700 Gramm schwere Prime Rib – kostet 60 Euro,<br />

das Porterhouse für zwei Personen (1250 Gramm)<br />

53 Euro. Verwendet wird USDA-Prime, selbstverständlich<br />

handgeschlachtet und bis zu fünf<br />

Wochen lang bei zwei Grad gereift. Legendär sind<br />

hier auch die Seafood-Starter vom Shrimps- und<br />

Hummer-Cocktail bis hin zu den frischen Austern.<br />

smithandwollensky.com<br />

Ein Hochgenuss für<br />

Risotto-Liebhaber.<br />

Erlebe Reis!<br />

Fotos: www.holstfoto.dk, beigestellt<br />

Aus dem Piemont in Italien kommt ein Risotto-<br />

Reis, der Feinschmecker schwärmen lässt:<br />

der ORYZA Selection Risotto Carnaroli.<br />

Die großen, glatten Körner mit bissfestem Kern<br />

und außergewöhnlich feinem Geschmack verwandeln<br />

jedes Gericht in eine cremige Risotto-Kreation.<br />

Nicht umsonst gilt Risotto Carnaroli in Italien als<br />

der beste Risotto-Reis.<br />

Tolle Rezepte und mehr auf www.oryza.de<br />

ORYZA Selection –<br />

Das Beste aus jedem Land.<br />

document8903413452153521267.indd 165 30.09.19 13:43


gourmet / STEAK-KETTEN<br />

Hawksmoor (Großbritannien)<br />

NACHHALTIGE<br />

FLEISCHESLUST<br />

Es ist ein patriotisches und nachhaltiges Versprechen,<br />

das hier in den unterschiedlichsten<br />

Cuts auf dem Grill brutzelt: In den »Hawksmoor«-Restaurants<br />

wird nämlich ausschließlich<br />

Fleisch von britischen Rindern serviert. Dazu<br />

arbeitet man mit zahlreichen kleinen Farmen im<br />

Königreich zusammen, um nicht nur Qualität<br />

zu garantieren, sondern auch ein artgerechtes<br />

Leben der Tiere. Geschlachtet wird stets von<br />

Hand, das Fleisch hat mindestens 35 Tage lang<br />

Zeit, um trocken zu reifen. 2006 eröffnete im<br />

Norden Londons das erste »Hawksmoor«.<br />

Inzwischen ist die Kette auf neun Betriebe angewachsen<br />

(sieben in London, je einer in Manchester<br />

und Edinburgh), noch für <strong>2019</strong> ist die<br />

Expansion nach New York anvisiert. Die einzelnen<br />

Standorte unterscheiden sich durch Kleinigkeiten:<br />

So ist etwa das »Hawksmoor Air Street«<br />

in der Nähe des Londoner Piccadilly Circus<br />

auch für sein hervorragendes Seafood bekannt.<br />

thehawksmoor.com<br />

Wolfgang’s (USA)<br />

AMERIKAS BESTES<br />

PORTERHOUSE<br />

Hinter dem für viele inzwischen besten Steakhouse<br />

der USA steht der gebürtige Bremer Wolfgang<br />

Zwiener. Seine Geschichte ist mindestens<br />

so aufregend wie sein Steak-Klassiker »Porterhouse<br />

for two or more«: 40 Jahre lang war<br />

Zwiener Kellner im weltbekannten Steaklokal<br />

von Peter Luger in New York. Dann, kurz vor<br />

seinem Ruhestand, wollte er es noch einmal<br />

wissen und machte sich 2004 mit seinem eigenen<br />

Restaurant selbstständig. Dem ersten Lokal<br />

in Manhattans Park Avenue folgten weitere<br />

acht Steakhouses in den USA und zehn in Asien.<br />

Die Philosophie des heute 80 Jahre jungen<br />

Steak-Gurus ist überall dieselbe: Verwendet<br />

wird ausschließlich US-Prime-Beef. Der erwähnte<br />

Porterhouse-Klassiker kommt wie die anderen<br />

Cuts bei glühenden 850 Grad auf den Grill.<br />

Die dafür pro Person »verheizten« 50 Euro sind<br />

es mehr als nur wert. Beim Nachtisch bekennt<br />

sich Zwiener schließlich doch noch zu seinen<br />

Wurzeln: Apfelstrudel mit Schlagsahne.<br />

wolfgangssteakhouse.net<br />

Fotos: Toby Keane Photography, Getty Images, Werner Krug, beigestellt<br />

166 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8903413452153521267.indd 166 30.09.19 13:43


Fotos: Toby Keane Photography, Getty Images, Werner Krug, beigestellt<br />

el Gaucho (<strong>Österreich</strong>, Deutschland)<br />

STEAK-GENUSS MADE IN AUSTRIA<br />

Bestes Steak als Familienangelegenheit: Wie eine steirische Gastro-Familie<br />

in <strong>Österreich</strong> den Steak-Boom auslöste und warum mehr Standorte<br />

auch mehr Qualität bedeuten können.<br />

Familienbande (v. l.): Michael Grossauer leitet das<br />

»el Gaucho« in Baden bei Wien, Robert ist der Chef<br />

im Grazer Ableger, Patron Franz Grossauer zieht die<br />

Fäden im Hintergrund.<br />

Baden bei Wien, Graz, Wien, München und<br />

noch einmal Wien: Die Geschwindigkeit, mit<br />

der die österreichische Steakhouse-Marke »el<br />

Gaucho« seit ihrem Start 2011 expandiert,<br />

ist atemberaubend. Hinter dem Erfolgskonzept<br />

steht die steirische Gastro-Familie Grossauer.<br />

Familienoberhaupt Franz Grossauer,<br />

einstiger »Schnitzelkönig« von Graz, hatte<br />

schon vor mehr als zehn Jahren den richtigen<br />

Riecher, als er die Karte in einem seiner Grazer<br />

Wirtshäuser um edle Steaks erweiterte<br />

und für die Zubereitung einen Grillmeister<br />

aus Argentinien einfliegen ließ.<br />

»Das Thema Steakhouse galt schon<br />

damals als weltweiter Trend. Die Idee war<br />

es aber, das Ganze auf eine neue Ebene zu<br />

heben. Wir wollten rund um das Fleisch<br />

mehr Restaurantcharakter aufbauen. Was<br />

auch bedeutet, dass Ofenkartoffel, Pommes<br />

und Kräuterbutter als Beilage nicht ausreichen<br />

werden«, erzählt Franz Grossauer. Mit<br />

genau dieser Idee eröffnete Sohn Michael<br />

Grossauer im Oktober 2011 das erste »el<br />

Gaucho« in Baden bei Wien. Bei diesem<br />

und auch allen anderen »el Gaucho«-Restaurants,<br />

die jeweils vor Ort von einem<br />

Mitglied der Familie Grossauer betrieben<br />

werden, stand ein Mann maßgeblich an der<br />

Seite des Patrons: Schwiegersohn Christof<br />

Widakovich, Koch und heute kulinarischer<br />

Mastermind des Grossauer-Imperiums.<br />

Bei ihm in Graz laufen die Fäden zusammen.<br />

»Das kulinarische Angebot an allen<br />

fünf Standorten ist gleich getaktet, alle<br />

zwei Monate wird die Karte geändert. Für<br />

gleichbleibende Qualität sorgen Powerworkshops,<br />

für die wir die Küchenchefs<br />

aller Standorte zusammenholen«, so Widakovich.<br />

Die »el Gaucho«-Restaurants etablierten<br />

sich so als Steak-Hochburgen, die<br />

einem Schlaraffenland gleichkommen:<br />

mehrgängige Menüs, kulinarische Überraschungen,<br />

feinste Side-Dishes von Trüffelgnocchi<br />

bis zu wildem Brokkoli und ein<br />

beachtlicher Weinkeller. Im Mittelpunkt<br />

steht natürlich immer das Fleisch in den<br />

unterschiedlichen Cuts, entweder argentinisches<br />

Prime Beef oder Murbodner Rind,<br />

mindestens 21 Tage trocken gereift. Auch<br />

wenn heute jeder Standort bis zu 80 Mitarbeiter<br />

zählt – der größte ist übrigens der<br />

am Wiener Rochusmarkt mit 300 Sitzplätzen<br />

– und pro Woche insgesamt mehr als<br />

zwei Tonnen Fleisch auf dem Grill landen,<br />

so sieht man sich selbst noch immer mehr<br />

als Familienbetrieb denn als Kette.<br />

Zukunftspläne? Michael Grossauer: »Wir<br />

vertiefen uns jetzt in die Qualität unserer<br />

Betriebe, neue Standorte werden vielleicht<br />

folgen, wenn die Kinder groß genug sind.«<br />

elgaucho.at<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

167<br />

document8903413452153521267.indd 167 30.09.19 13:43


gourmet / PORTRÄT<br />

SERIE<br />

DIE RESTAURANT-<br />

MILLIONÄRE<br />

TEIL 1:<br />

NOBU MATSUHISA<br />

KING<br />

OF<br />

SUSHI<br />

Nobuyuki Matsuhisa gehört zu den berühmtesten Japanern der<br />

Welt. Der 70-jährige Starkoch machte die Restaurantketten<br />

»Nobu« und »Matsuhisa« binnen drei Jahrzehnten zu globalen<br />

Lifestylemarken. Auch die Prognose ist rosig: In den nächsten fünf<br />

Jahren soll der Umsatz auf eine Milliarde Dollar gesteigert werden.<br />

TEXT CORINNA VON BASSEWITZ<br />

Wie viele große Erfolgsgeschichten<br />

begann<br />

auch diese klein – und<br />

recht abenteuerlich.<br />

Nobuyuki Matsuhisa,<br />

bekannt als Nobu, arbeitete nach Schulabschluss<br />

mit 15 zunächst als Tellerwäscher in<br />

dem Tokioter Restaurant »Matsue Sushi«<br />

und ließ sich dort auch zum Sushi-Meister<br />

ausbilden. Sieben Jahre später begab er sich<br />

auf eine Weltreise, die seine Lehrmeisterin<br />

sein sollte. Sie startete in Peru, wo er Teilhaber<br />

eines Sushi-Lokals in der Hauptstadt<br />

Lima wurde. Dort legte er den Grundstein<br />

für seine einzigartige Küche: Aus Mangel<br />

an authentischen Zutaten fusionierte Nobu<br />

japanische Komponenten wie frischen Fisch<br />

mit peruanischen wie Olivenöl, Knoblauch,<br />

Chilischoten und Koriander, ein kulinarischer<br />

Geniestreich, der ihn einmal reich und<br />

berühmt machen sollte. Drei Jahre später<br />

war der Laden pleite, und Nobu begab sich<br />

auf einen glücklosen Ausflug nach Argentinien,<br />

wo es weder frischen Fisch noch ausreichend<br />

Sushi-Fans gab. Nach einem<br />

Abstecher in seine Heimat Japan erreichte<br />

Nobu schließlich Anchorage in Alaska,<br />

um dort mit seiner Frau ein japanisches<br />

Restaurant zu betreiben. Er borgte sich<br />

15.000 Dollar, die Geschäfte liefen drei<br />

Wochen lang gut. Dann brannte das Lokal<br />

bis auf die Grundmauern ab. »Das war verrückt.<br />

Ich habe überlegt, wie ich mich<br />

umbringen könnte.«<br />

Nobu war jetzt wieder auf Reisen, dieses<br />

Mal brach er in Richtung Kalifornien auf<br />

und – hatte Glück. Er bekam eine Stelle in<br />

einem japanischen Lokal in Los Angeles, in<br />

dem er seine Fusionsküche zehn Jahre lang<br />

perfektionieren konnte. 1987 investierte ein<br />

Freund 70.000 Dollar in Nobus Talent, und<br />

der damals 38-Jährige eröffnete in Beverly<br />

Hills schließlich sein zweites eigenes Restaurant.<br />

Das »Matsuhisa« war der Beginn<br />

eines einzigartigen Aufstiegs in den Olymp<br />

der Spitzengastronomie. Die ungewöhnlichen<br />

Speisen und das zen-artige Ambiente<br />

sprachen sich unter A-Prominenten herum,<br />

Zeitungen berichteten und jeder wollte im<br />

»Matsuhisa« die Klassiker Black Cod –<br />

einen in Sojasauce marinierten Kabeljau –<br />

und das Gelbflossen-Sashimi mit Jalapeños<br />

essen. So auch Hollywoodstar Robert de<br />

Niro. Er versuchte, Nobuyuki und sein<br />

Können nach New York zu locken. Es sollte<br />

allerdings vier Jahre dauern, bis die<br />

<<br />

Nobuyuki Matsuhisa<br />

steht für Erfolg.<br />

Gut 100.000 Gäste<br />

werden jährlich in<br />

den »Matsuhisa«-<br />

und »Nobu«-<br />

Restaurants<br />

bedient. Etwa mit<br />

White Fish Sashimi<br />

mit getrocknetem<br />

Miso.<br />

Fotos: beigestellt<br />

168 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document889057694484291223.indd 168 30.09.19 13:45


Fotos: beigestellt<br />

Fotos: Nobu restaurant Group<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

169<br />

document889057694484291223.indd 169 30.09.19 13:45


gourmet / PORTRÄT<br />

»Nobu Next Door« in<br />

Tribeca war die erste<br />

Filiale der »Nobu«-<br />

Kette, die Nobu und<br />

Hollywood-Star<br />

Robert de Niro (l.)<br />

1995 eröffneten. In<br />

der Filiale, die 2017<br />

geschlossen wurde,<br />

wurden die Sushi-<br />

Cups erfunden.<br />

><br />

Fusion Starkoch/Star gelang. 1994 endlich<br />

wurden die ikonischen Speisen auch im<br />

neuen »Nobu New York« aufgetragen. Mit<br />

Erfolg. Die Prominenten standen Schlange,<br />

die Berichte überschlugen sich: Madonna<br />

muss 90 Minuten auf einen Tisch warten!<br />

Der Schoßhund einer prominenten Dame<br />

bekommt Pommery-Champagner serviert!<br />

Mega-Firmenboss lässt sich das Mittagessen<br />

von »Nobu« mit dem Privatjet einfliegen!<br />

»Ich hätte nie voraussagen können,<br />

wie weit ich kommen würde«, sagt Nobu.<br />

Dabei ging die Erfolgsstory noch weiter.<br />

Mit seinen Partnern, Oscar-Preisträger<br />

Robert de Niro und Filmproduzent Meir<br />

Teper, schuf der Starkoch innerhalb von<br />

drei Jahrzehnten aus einem ungewöhnlichen<br />

Gastronomiekonzept eine globale<br />

Lifestylemarke mit heute acht »Matsuhisa«-Restaurants<br />

in den USA und Europa<br />

und 47 »Nobu«-Restaurants auf fünf Kontinenten.<br />

Seit 2013 gibt es acht »Nobu«-<br />

Hotels der Luxusklasse in den In-Metropolen<br />

der Welt, acht weitere werden 2020 die<br />

ersten Gäste begrüßen. Und die erste<br />

»Nobu«-Residenz in Toronto, ein Luxus-<br />

Apartment mit vollem Service in 1A-Lage,<br />

ist in Planung.<br />

JAPAN TRIFFT WELT<br />

Wie schafft man es, eine Kette mit Standorten<br />

überall auf der Welt auf höchstem<br />

Level zu halten? Indem die Hotels auf Fünf-<br />

Sterne-Niveau mit dem Konzept »Tokio<br />

trifft auf die Metropolen der Welt« eine Art<br />

High-End Corporate Identity schafften.<br />

Besonderen Wert wird dabei auf die Hotel-<br />

Gastronomie gelegt. Jeder Gast wird mit<br />

Fotos: Erik Kabik, Henry Hargreaves, Lukas Vrtilek, Akira Saito<br />

170 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document889057694484291223.indd 170 30.09.19 13:45


Fotos: Erik Kabik, Henry Hargreaves, Lukas Vrtilek, Akira Saito<br />

Ultimative Gaumenfreude und<br />

Signature Dish: Black Cod, in<br />

Sojasauce marinierter schwarzer<br />

Kabeljau mit Miso.<br />

Präzision im ökonomischen Einsatz von Zutaten führt<br />

zu guten Umsätzen: Jedes Salatblatt wird gewogen,<br />

exakt 70 Gramm landen auf jedem Teller.<br />

»irasshaimase«, japanisch für »Willkommen«,<br />

begrüßt. In den Bars schenken Mixologen<br />

edle japanische Whiskys und »Nobu<br />

Sake« aus, einen eigens für Nobuyuki<br />

Matsuhisa gekelterten Hokusetsu-Daiginjo-<br />

Reiswein, den man auch im Internet bestellen<br />

kann. In den hauseigenen Restaurants<br />

gibt es dann Nobus feine Spezialitäten.<br />

Maßgeblich für den Erfolg waren und sind<br />

seine kreativen Interpretationen etablierter<br />

japanischer Gerichte wie Jakobsmuscheln<br />

mit Foie gras und Vanille Den Miso oder<br />

Hummer mit Quinoa verantwortlich. Der<br />

Sushi-Meister veränderte mit der Idee<br />

»Japan trifft Welt« nachhaltig die Einstellung<br />

zu japanischem Essen. Dazu kommt,<br />

dass seine facettenreichen Speisen in allen<br />

»Matsuhisa«- und »Nobu«-Filialen und den<br />

Hotelrestaurants auf demselben hohen<br />

Niveau zubereitet werden. Um die<br />

Köche zu schulen, fliegt der Meister<br />

zehn Monate im Jahr rund um<br />

den Globus. Ein weiterer Erfolgsfaktor:<br />

Seinen Teams gelingt es,<br />

die teils exotischen Zutaten in<br />

immer gleichbleibender, hoher<br />

Qualität zu beschaffen. Wie den<br />

Yellowtail (die Gelbflosse gilt in<br />

Japan als König der Fische), der<br />

aus australischen Gewässern<br />

stammt. »Nobu Fifty Seven« in<br />

New York allein verarbeitete 2018 Yellowtail<br />

im Wert von 1,5 Millionen Dollar. Präzision<br />

im ökonomischen Einsatz von Zutaten führt<br />

ebenso zu guten Umsätzen. Jedes Salatblatt<br />

wird gewogen, berichtet bloomberg.com,<br />

exakt 70 Gramm landen auf jedem Teller.<br />

»Mein Platz ist in der Küche«, sagt<br />

Nobu. Deshalb werde man ihn – das sind<br />

seine eigenen Worte – nie in einer TV-Show<br />

sehen, geschweige denn erleben, dass er<br />

jeden Monat ein neues Kochbuch präsentiert.<br />

Acht Stück hat er herausgegeben,<br />

that’s it! Es gibt keine Nobu-Tassen oder<br />

T-Shirts, nur auf matsuhisa.com kann man<br />

Geschirr, Sushimatten und Messer kaufen.<br />

Einmal wurde Nobu gefragt, ob er sich um<br />

Michelin-Sterne schere. Sie seien ihm egal,<br />

antwortete er. Ihm sei es wichtiger, dass die<br />

Gäste sich wohlfühlen, dass sie lachen, dass<br />

sie »kokoro«, das Herz, den<br />

Geist und die Seele der Häuser<br />

spüren. Den Verlust des Michelin-Sterns<br />

im Jahr 2014, der ihm<br />

fünf Monate nach der Eröffnung<br />

des »Nobu Berkeley Street« in<br />

London 2005 verliehen wurde,<br />

wird er wohl auch verschmerzt<br />

haben.<br />

»World Of Nobu«: Buch »Kochen«, sagt Nobu, »ist<br />

zur Erfolgsgeschichte<br />

Kümmern.« Nicht mehr, nicht<br />

(<strong>2019</strong>, Englisch).<br />

amazon.de um € 55,99. weniger. »Kokoro« eben. <<br />

THE WORLD<br />

OF NOBU<br />

5 KONTINENTE,<br />

55 RESTAURANTS,<br />

8 HOTELS<br />

USA<br />

l Dallas<br />

l New York Downtown<br />

l New York Fifty Seven<br />

l Honolulu<br />

l Houston<br />

l Lāna‘i<br />

l Las Vegas Ceasar’s Palace (plus Hotel)<br />

l Las Vegas Hard Rock<br />

l Los Angeles<br />

l Malibu (plus Hotel)<br />

l Miami (plus Hotel)<br />

l Newport Beach<br />

l Palo Alto (plus Hotel)<br />

l San Diego<br />

l Washington D.C.<br />

l Chicago<br />

Europa<br />

l Barcelona (plus Hotel)<br />

l Budapest<br />

l Ibiza (plus Hotel)<br />

l London Berkeley Street<br />

l London Old Park Lane<br />

l London Shoreditch (plus Hotel)<br />

l Marbella (plus Hotel)<br />

l Mailand<br />

l Monte Carlo<br />

l Montenegro<br />

l Moskau<br />

l Moskau Crocus City<br />

Mexiko/Karibik<br />

l Mexiko City<br />

l Mexiko City Polanco<br />

l Los Cabos (plus Hotel)<br />

l Bahamas<br />

Mittlerer Osten/Afrika<br />

l Kapstadt<br />

l Doha<br />

l Dubai<br />

l Riad (nur Hotel)<br />

Asien<br />

l Hongkong<br />

l Kuala Lumpur<br />

l Manila (plus Hotel)<br />

l Melbourne<br />

l Perth<br />

l Tokio<br />

Südamerika<br />

l São Paulo Jardins<br />

MATSUHISA-RESTAURANTS<br />

l Los Angeles<br />

l Aspen<br />

l Athen<br />

l Mykonos<br />

l Limassol<br />

l St. Moritz<br />

l Paris<br />

l München<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

171<br />

document889057694484291223.indd 171 30.09.19 13:45


gourmet / STADTPORTRÄT BERLIN<br />

WELTREISE<br />

AN EINEM<br />

Fotos: Getty Images<br />

172 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3569714642528164426.indd 172 01.10.19 13:54


Fotos: Getty Images<br />

TAG<br />

Keine<br />

andere Stadt in Deutschland hält<br />

mit Berlin mit, wenn es ums Essen geht.<br />

Von szeniger Sterneküche bis Naturweinbar:<br />

Das Paradies für Foodies befindet sich hier –<br />

auch dank vieler internationaler Einflüsse.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

173<br />

document3569714642528164426.indd 173 01.10.19 13:54


gourmet / STADTPORTRÄT BERLIN<br />

»Wir haben jetzt auch am<br />

Montag geöffnet«, sagt<br />

Vladi Gachyn und grinst,<br />

»der Montag ist der<br />

Sonntag Berlins.«<br />

VLADI GACHYN Pommesbuden-Besitzer<br />

Fritten de luxe: Kajo<br />

Hiesl (r.) und<br />

Vladislav Gachyn<br />

arbeiteten im Drei-<br />

Sterne-Restaurant<br />

»Aqua«, bevor sie<br />

sich im »Goldies«<br />

selbstständig machten.<br />

Deutschlands Regionen<br />

genussvoll entdecken<br />

falstaff.com/regional-genuss<br />

Kürzlich hatten Kajo und Vladi<br />

wieder Besuch vom Chef. Also,<br />

genau genommen ist es nicht<br />

mehr ihr Chef, aber sie nennen<br />

ihn immer noch so. Sven Elverfeld<br />

war in der Stadt. Einer von zehn Drei-<br />

Sterne-Köchen in Deutschland. Ideengeber<br />

und Visionär im »Aqua« in Wolfsburg. Kajo<br />

und Vladi arbeiteten unter ihm, bevor sie in<br />

Berlin ihr eigenes Ding machten. Jedenfalls,<br />

sagt Vladi, »der Chef war wieder begeistert«.<br />

Die Jungs, die mit vollem Namen Kajo<br />

Hiesl und Vladislav Gachyn heißen, haben<br />

an der Oranienstraße in Kreuzberg eine<br />

Pommesbude eröffnet. Aber nicht irgendeine,<br />

sondern eben eine mit Sternenglanz. Alle<br />

Saucen machen sie selbst, die passende Kartoffelsorte<br />

(Agria) stand erst nach etlichen<br />

Versuchen fest, frittiert werden die Stäbchen<br />

je nach Kundenwunsch in Rinderfett oder<br />

Pflanzenöl – doppelt, natürlich. Und man<br />

muss Elverfeld recht geben: Die Fritten<br />

schmecken fantastisch, herrlich knusprig,<br />

vollaromatisch. Dazu gibt es auf Wunsch<br />

Trüffel, Roastbeef oder Eisbein, und so kommen<br />

selbst verkaterte Partygäste in den<br />

Genuss von Gourmet-Knowhow. Der Laden<br />

läuft: »Wir haben jetzt auch am Montag<br />

geöffnet«, sagt Vladi Gachyn und grinst,<br />

»der Montag ist der Sonntag Berlins.«<br />

Ja, so ist das. Auch wenn man versucht,<br />

dem Klischee aus dem Weg zu gehen: Berlins<br />

Ruf als Partyhauptstadt ist unangefochten.<br />

Leben und feiern, dann auskatern und ausruhen<br />

– konventionell leben können andere. In<br />

der Hauptstadt läuft das Leben noch immer<br />

ein wenig anders als sonst in Deutschland.<br />

Hier ist möglich, was sich anderswo noch<br />

nicht durchgesetzt hat. Zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit frühstücken, zum Beispiel. Zu diesem<br />

Zweck hat das »Benedict« in Wilmersdorf<br />

täglich 24 Stunden geöffnet.<br />

Muss man anscheinend mal gemacht<br />

haben: In einer Umgebung, die absolut »instagrammable«<br />

ist, stehen an einem gewöhnlichen<br />

Dienstagvormittag etliche Gäste Schlange,<br />

Sprachfetzen von Spanisch bis Englisch<br />

wabern durch die Luft. Kulinarisch fühlt sich<br />

hier jeder zu Hause, neben den hervorragenden<br />

Eggs Benedict mit Feigen auf einer fingerdicken<br />

Scheibe Sauerteigbrot gibt’s hier auch<br />

Frittata, Pancakes oder ein Balkan-Omelette.<br />

Die Lokalkette »Benedict« stammt aus<br />

Israel und könnte auch in London stehen<br />

oder in New York. In Deutschland fällt<br />

einem dagegen kaum eine Stadt ein, in der<br />

das Konzept funktionieren würde. Hamburg?<br />

Vielleicht am Wochenende. München?<br />

Schon mal gar nicht. So was geht nur in Berlin.<br />

Auch wenn London die deutsche Hauptstadt<br />

als Foodie-Hotspot mittlerweile wieder<br />

abgelöst hat – Berlin bleibt dank der internationalen<br />

Einflüsse die spannendste deutsche<br />

Stadt. Nirgendwo öffnen so viele Gastronomien,<br />

nirgendwo pulsiert die kulinarische<br />

Szene so wie hier, und was heute hip ist,<br />

kann morgen schon wieder vergessen sein.<br />

Stehen bleiben darf man nicht, das ist klar.<br />

Bei so viel Hipstertum könnte man eine<br />

Rückkehr zur Klassik schon fast wieder als<br />

revolutionär feiern. So wie sich der »Pauly<br />

Saal« in Mitte unter der neuen Küchenleitung<br />

von Dirk Gieselmann tatsächlich wieder<br />

verstärkt der französischen Küche widmet,<br />

und zwar sehr gut (siehe auch Sixpack auf<br />

S. 186). Die Gäste, viele Amerikaner aus<br />

<<br />

Fotos: Jules Villbrandt, Jule Müller, Nimrod Saunders, beigestellt<br />

174 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3569714642528164426.indd 174 01.10.19 13:54


Die Nacht zum Morgen machen? Im »Benedict« in Wilmersdorf kann<br />

man zu jeder Uhrzeit frühstücken, nicht nur die namensgebenden Eggs<br />

Benedict, sondern die besten Frühstücke aus aller Welt. Dafür nehmen<br />

viele Besucher lange Wartezeiten in Kauf.<br />

Fotos: Jules Villbrandt, Jule Müller, Nimrod Saunders, beigestellt<br />

Der »Pauly Saal« in<br />

Mitte bleibt ein Treffpunkt<br />

für Künstler und Galeristen<br />

aus aller Welt. Mit Dirk<br />

Gieselmann (l.) hat ein<br />

weit gereister Koch die<br />

Küchenleitung übernommen.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

175<br />

document3569714642528164426.indd 175 01.10.19 13:54


gourmet / STADTPORTRÄT BERLIN<br />

Die sechste<br />

Etage im<br />

KaDeWe<br />

beeindruckt seit<br />

der Renovierung<br />

durch Rem<br />

Koolhaas noch<br />

mehr als zuvor.<br />

Das »Prism«<br />

unter Gal Ben<br />

Moshe ist ein<br />

Vertreter der<br />

derzeit so<br />

angesagten<br />

levantinischen<br />

Küche in Berlin.<br />

der Galeristenszene, lieben das. Einstige<br />

Pioniere wie die »Cordobar« (mittlerweile<br />

schlicht »Cordo«) sind längst arriviert – nicht<br />

falsch verstehen, unter dem Großtalent Yannic<br />

Stockhausen hat die Küche einen großen<br />

Sprung nach vorn gemacht. Noch nie war<br />

das Essen hier so gut wie bei ihm. Aber im<br />

Gegensatz zu früher ist spätestens um Mitternacht<br />

Schluss, auch den Nachbarn zuliebe.<br />

Der frühere »Cordobar«-Wirt Willi<br />

Schlögl ist weitergezogen und hat gemeinsam<br />

mit dem Ex-Nobelhart-&-Schmutzig-Sommelier<br />

Johannes Schellhorn eine eigene Weinbar<br />

eröffnet. In der »Freundschaft« stehen<br />

<<br />

Etwas versteckt<br />

im Schillerkiez<br />

gelegen, hat die<br />

Weinbar »Palsta«<br />

schon Fans bis in<br />

den Berliner<br />

Westen. Neben<br />

vielen Naturweinen<br />

bekommt man hier<br />

nordische Küche.<br />

Das »Golvet«<br />

bietet nicht nur<br />

fantastische<br />

Aussicht aus<br />

dem achten<br />

Stock, sondern<br />

auch auf dem<br />

Teller. Koch<br />

Björn Swanson<br />

ist in der Form<br />

seines Lebens.<br />

heute die spannenderen Weine auf der Karte,<br />

launig gegliedert in einem Buch, das neben<br />

einer Sektion »Burgenland« ein paar Seiten<br />

weiter auch noch die Rubrik »Burgenland<br />

intellektuell« führt, den Spaß gönnen sich die<br />

beiden <strong>Österreich</strong>er. Einziger Eintrag: Roland<br />

Velich und sein Weingut Moric.<br />

Noch im Status eines Geheimtipps ist<br />

dagegen »Palsta«, eine Weinbar mit nordischer<br />

Küche im angesagten Schillerkiez von<br />

Neukölln. In einer Wohngegend mit Blick<br />

aufs Tempelhofer Feld hat sich die Finnin Viivi<br />

Haussila-Seppo, 36, den Traum der eigenen<br />

Gastronomie erfüllt. Sie kam aus Helsinki<br />

nach Berlin, feierte erstmal ein Jahr durch<br />

und eröffnete dann ihre Weinbar. Haussila-<br />

Seppo bietet eine höchst individuelle, spannende<br />

Auswahl von 80 Naturweinen an. Ihr<br />

Küchenchef, der Däne Filip Sondergaard, liefert<br />

kleine Gerichte zum Teilen, vieles davon<br />

vegetarisch, manches fermentiert.<br />

Während also selbst in Neukölln langsam<br />

Gourmetkultur einzieht, hat sich auf der<br />

anderen Seite der Stadt ein bekannter Sehnsuchtsort<br />

für Feinschmecker neu herausgeputzt.<br />

Das KaDeWe in Charlottenburg ist<br />

Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt<br />

und hat seit der umfänglichen Renovierung<br />

durch Stararchitekt Rem Koolhaas nochmals<br />

an Renommee gewonnen. Insbesondere die<br />

sagenumwobene sechste Etage des Luxuskaufhauses<br />

wurde aufgerüstet: Die Feinkostetage<br />

ist nun in vier Quadranten aufgeteilt<br />

und nimmt Trends wie Superfood genauso<br />

auf (im Restaurant »Daluma«) wie Referenzen<br />

an die Stadt (mit dem »KaDeWe Späti«).<br />

Auch wenn die ganz großen Neueröffnungen<br />

in diesem Jahr ausblieben – es scheint,<br />

als schnaufe die Stadt einmal durch –, die<br />

Stadt bleibt das Foodie-Paradies in Deutschland.<br />

Zu neuen Höhenflügen hat auch die<br />

Küche des Nahen Ostens angesetzt. Vorreiter<br />

ist das »Prism«, in dem Gal Ben Moshe<br />

seine hochgelobte Modern Levantine Cuisine<br />

serviert. Aber auch das »Layla« des<br />

israelischen Spitzenkochs Meir Adoni<br />

boomt. Und nur, damit das nicht untergeht:<br />

Alte Bekannte wie der »Capital Club« am<br />

Gendarmenmarkt oder das »Ritz-Carlton«<br />

mit seinem Barchef Arnd Heissen sind nach<br />

wie vor einen Besuch wert. In bestechender<br />

Form ist auch Björn Swanson im »Golvet«,<br />

gerade zum Berliner Meisterkoch gekürt.<br />

Also, falls Sie überlegen: schon wieder Berlin?<br />

– Unbedingt, es lohnt sich. Immer.<br />

<<br />

Fotos: Stefan Wolf Lucks, Harry Schnitger, Ole Heinrich, Ben Fuchs, beigestellt<br />

176 falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3569714642528164426.indd 176 01.10.19 13:55


LESEGENUSS ABONNIEREN<br />

UND PRÄMIE SICHERN!<br />

Die exklusiven Jahresabo-Vorteile:<br />

PREISERSPARNIS! Von € 10,– gegenüber dem Einzelkauf!<br />

BEQUEM! Kostenfreie Zustellung direkt nach Hause!<br />

SICHER! Sie verpassen keine Ausgabe!<br />

EXKLUSIV! Einladungen zu exklusiven Events!<br />

KOSTENLOS! Weinguide Deutschland, Bar- & Spiritsguide und<br />

Gasthausguide im Wert von € 29,80<br />

Jetzt bestellen: falstaff.de/abo<br />

Infos: T: +49 40 386666-3<strong>07</strong>, F: +49 40 386666-299<br />

<strong>Falstaff</strong> Newsletter: Die besten Gourmet- & Wein-News einmal wöchentlich direkt in Ihre Mailbox!<br />

Direkt anmelden unter: falstaff.de/newsletter<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

www.facebook.com/falstaff.magazin<br />

document518511872039824806.indd 177 01.10.19 14:37


eise / STADTPORTRÄT BERLIN<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

HOTELS<br />

THE RITZ-CARLTON, BERLIN***** (1)<br />

Für rund 40 Millionen Euro wurde das Hotel zuletzt<br />

umgebaut und lässt nun das Flair der 1920er<br />

aufleben. Sehr gute Bars, im Restaurant »POTS«<br />

gibt es Neue Deutsche Küche. DZ ab ca. 280 Euro.<br />

Potsdamer Platz 3, 1<strong>07</strong>85 Berlin<br />

T: +49 30 337777, ritzcarlton.com<br />

HOTEL DE ROME***** (2)<br />

Stilvolles Luxushotel in einem Gebäude des 19.<br />

Jahrhunderts, das einst eine Bank war. Ausgezeichnete<br />

Rooftop-Bar, die auch Gästen offen steht,<br />

die nicht im Hotel wohnen. DZ ab ca. 300 Euro.<br />

Behrenstraße 37, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 4606090, roccofortehotels.com/de<br />

PROVOCATEUR HOTEL**** (3)<br />

Boheme-Hotel, das plüschig und dekadent eingerichtet<br />

ist. Dahinter stehen die Macher der<br />

Roomers-Gruppe, die auf individuelle Gestaltung<br />

Wert legen. DZ ab ca. 160 Euro.<br />

Brandenburgische Straße 21, 1<strong>07</strong><strong>07</strong> Berlin<br />

T: +49 30 22056060, provocateur-hotel.com<br />

HOTEL ORANIA.BERLIN (4)<br />

Elegant eingerichtetes Boutiquehotel, das aufgrund<br />

seiner Lage in Kreuzberg anfangs Kontroversen<br />

auslöste. Das dazugehörige Restaurant bietet<br />

verfeinerte Bodenständigkeit. DZ ab ca. 260 Euro.<br />

Oranienstraße 40, 10999 Berlin<br />

T: +49 30 69539680, orania.berlin<br />

LINNEN (5)<br />

Zentral wohnen in Prenzlauer Berg: Das geht in diesem<br />

kleinen Boutiquehotel, das auch Apartments<br />

in Mitte anbietet. Skandinavisch-modern mit viel<br />

Holz eingerichtet. DZ ab ca. 190 Euro.<br />

Eberswalder Straße 35, 10437 Berlin<br />

T: +49 30 47372440, linnenberlin.com<br />

RESTAURANTS<br />

CAPITAL GRILL (1)<br />

Im Restaurant des Capital Club unweit des Gendarmenmarkts<br />

stehen vor allem exzellent gebratene<br />

Steaks auf der Karte.<br />

Mohrenstraße 30, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 2062976, berlincapitalclub.de<br />

PAULY SAAL (2)<br />

Dirk Gieselmann kocht feine französische Klassik in<br />

der früheren Turnhalle. Unbedingt im Anschluss an<br />

die exzellente Bar setzen!<br />

Auguststraße 11–13, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 33006<strong>07</strong>0, paulysaal.com<br />

GOLVET (3)<br />

Björn Swanson, gerade zum »Berliner Meisterkoch«<br />

gekürt, kocht im achten Stock eine sternebewertete<br />

spannende Regionalküche.<br />

Potsdamer Straße 58, 1<strong>07</strong>85 Berlin<br />

T: +49 30 89064222, golvet.de<br />

SLATE (4)<br />

Lukas Bachl zählt zu einer Garde junger Köche, die<br />

Berlins Restaurantbild momentan entscheidend<br />

prägen. Saisonal inspirierte Gerichte.<br />

Elisabethkirchstraße 2, 10115 Berlin<br />

T: +49 30 22327518, slateberlin.com<br />

CORDO (5)<br />

Seitdem das »bar« aus dem Namen gestrichen<br />

wurde, hat die Küche der einstigen Weinbar ihren<br />

Anspruch massiv gesteigert. Von Küchenchef<br />

Yannic Stockhausen darf man noch viel erwarten.<br />

Große Hamburger Straße 32, 10115 Berlin<br />

T: +49 30 27581215, cordobar.net<br />

TULUS LOTREK (6)<br />

»Speiselokal« nennt sich das Restaurant unweit<br />

der Hasenheide ganz unprätentiös. Dabei hat sich<br />

Maximilian Strohe längst einen Stern erkocht, er<br />

steht für lässiges Fine Dining.<br />

Fichtestraße 24, 10967 Berlin<br />

T: +49 30 41956687, tuluslotrek.de<br />

BARRA (7)<br />

Neuer Hotspot im Schillerkiez. Der Hype ist aber<br />

angebracht, denn hier wird gezeigt, wie zeitgemäße<br />

gute Küche aussehen kann.<br />

Okerstraße 2, 12049 Berlin<br />

T: +49 30 8186<strong>07</strong>57, barraberlin.com<br />

PRISM (8)<br />

Die in Berlin momentan sehr angesagte Levante-<br />

Küche bekommt man hier in feinster Qualität. Gal<br />

Ben Moshe steht für ideenreichen Aromenreigen.<br />

Fritschestraße 48, 10627 Berlin<br />

T: +49 30 54710861, prismberlin.de<br />

BARS, CAFÉS &<br />

FEINKOST<br />

FREUNDSCHAFT (1)<br />

Willi Schlögl und Johannes Schellhorn betreiben in<br />

Mitte ihre großartige Weinbar, dazu gibt es asiatisch<br />

und österreichisch angehauchte Kleinigkeiten<br />

zu essen. Unbedingt probieren: den Beinschinken.<br />

Mittelstraße 1, 10117 Berlin<br />

T: +49 30 80492444<br />

PALSTA (2)<br />

Angesagte Naturweinbar direkt am Tempelhofer<br />

Feld. Neben individuellen Weinen bekommt man<br />

hier nordisch geprägte Küche zum Teilen.<br />

Oderstraße 52, 12049 Berlin<br />

T: +49 176 22330605<br />

KADEWE (3)<br />

Einkaufstempel, dessen legendäre sechste Feinkost-Etage<br />

ein Muss für Gourmets ist. Das gesamte<br />

Haus wurde nach Plänen von Rem Koolhaas aufwendig<br />

umgebaut, man kann hier leicht einen halben<br />

Tag und mehr verbringen.<br />

Tauentzienstraße 21–24, 1<strong>07</strong>89 Berlin<br />

T: +49 30 21210, kadewe.de<br />

BENEDICT (4)<br />

Wo, wenn nicht in Berlin, muss es die Möglichkeit<br />

geben, 24 Stunden am Tag zu frühstücken? Das<br />

»Benedict« hat dieses Ideal perfekt und höchst<br />

instagrammable umgesetzt. Wartezeit einplanen.<br />

Uhlandstraße 49, 1<strong>07</strong>19 Berlin<br />

T: +49 30 994040997, benedict-breakfast.de<br />

THELONIOUS BAR (5)<br />

Atmosphärische Bar, in der man nicht nur hochklassige<br />

Cocktails, sondern auch Biere bekommt.<br />

Chefin ist Laura Maria Marsueschke.<br />

Weserstraße 202, 12047 Berlin<br />

T: +49 30 55618232, thelonious-bar.de<br />

Illustration: Stefanie Hilgarth<br />

178 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6729740064367758416.indd 178 01.10.19 13:55


Unterstützen<br />

Sie uns bei der Suche<br />

nach den feinen Adressen<br />

Ihrer Region und werden<br />

Sie Teil unserer<br />

Erfolgsgeschichte!<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung: karriere@feineadressen.de<br />

Mielestraße 2 · 14542 Werder (Havel) · Tel. 03327/57 21-0 · Fax 03327/57 21-250<br />

E-Mail: info@schwarzer-verlag.de · www.feineadressen.de<br />

IVW-GEPRÜFT · ZWEISPRACHIG<br />

Anzeige Gegengeschäft <strong>Falstaff</strong> Deutschland 09/<strong>2019</strong>.indd 1 25.09.19 11:05<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 27.09.19 13:17


BERLIN PREMIUM<br />

PROMOTION<br />

Wer auf der Suche nach einer exklusiven Auszeit ist, wird in der deutschen<br />

Hauptstadt fündig. Denn Berlin erwartet seine Gäste mit einer einzigartigen<br />

Mischung aus Weltstadt-Flair, Geschichte und charmanten Kiezen.<br />

Die Metropole im Herzen Europas<br />

lädt Gäste zu vielseitigen<br />

Entdeckungsreisen ein. Ob ein<br />

Opern- oder Theaterbesuch,<br />

Shopping auf Berlins Boulevards, Wellness<br />

oder die vielfältigen Museen- und Parklandschaften:<br />

In der deutschen Hauptstadt<br />

findet jeder sein persönliches Luxus-Highlight.<br />

Die Stadt glänzt auch mit Fashion<br />

und Food auf allerhöchstem Niveau. So<br />

zeigen 27 Michelin-Sterne und zahllose<br />

Gastro-Stars der Zukunft die herausragende<br />

Leistung der ansässigen Küche.<br />

Daneben bieten mehr als 25 Luxushotels<br />

den Gästen nicht nur eine noble Unterkunft,<br />

sondern auch Personal, dem der<br />

eine oder andere Geheimtipp zu entlocken<br />

ist. Denn: Exklusive Entdeckungen – auch<br />

im Premiumsegment – und überhaupt sein<br />

ganz eigenes Ding zu machen, das ist<br />

eben typisch Berlin.<br />

Fotos: © visitBerlin, Wolfgang Scholvien, beigestellt<br />

180 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document2957649879509065976.indd 180 01.10.19 13:53


BERLIN PREMIUM<br />

ADLON KEMPINSKI BERLIN<br />

Inmitten von Berlin, direkt am Brandenburger Tor und nur wenige Schritte vom<br />

Regierungsviertel entfernt, befindet sich das legendäre Hotel »Adlon Kempinski<br />

Berlin«. Die Hotelikone spiegelt Luxus, Stil und Eleganz der Extraklasse wider.<br />

Nur kurz nach der Wiedereröffnung im Jahre 1997 war das »Adlon Kempinski«<br />

schnell als Berlins berühmtestes Hotel bekannt und besticht durch seine<br />

einzigartige Geschichte, die herausragende Lage, einen unübertroffenen Service<br />

und seinen bemerkenswert warmherzigen europäischen Flair.<br />

ADLON KEMPINSKI BERLIN<br />

Unter den Linden 77<br />

10117 Berlin<br />

T: +49 30 22610<br />

kempinski.com/adlon<br />

GRAND HYATT BERLIN<br />

Das »Grand Hyatt Berlin« steht für zeitgenössische Kunst und modernes Design<br />

am Potsdamer Platz und ist der perfekte Ausgangspunkt für die kulturellen<br />

Höhepunkte der Stadt. Bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger<br />

Tor sind in wenigen Gehminuten erreichbar. Ein Highlight ist der Club Olympus<br />

Spa & Fitness auf der 8. Etage, der einen überwältigenden Blick über die Dächer<br />

Berlins bietet. Das vielfältige kulinarische Angebot lädt mit zwei hauseigenen<br />

Restaurants und Bars zum Verweilen ein.<br />

GRAND HYATT BERLIN<br />

Marlene-Dietrich-Platz 2<br />

1<strong>07</strong>85 Berlin<br />

T: +49 30 25531234<br />

grandhyattberlin.com<br />

HOTEL AM STEINPLATZ<br />

Das »Hotel am Steinplatz« ist ein einzigartiges Juwel mit historischem Charme<br />

unweit vom Kurfürstendamm. Es wartet mit 87 individuellen Zimmern und<br />

Suiten auf – von den 1920er-Jahren inspiriert und modern interpretiert. Hier<br />

trifft man auf eine exklusive Atmosphäre, ganz getreu dem Motto »Leidenschaft<br />

trifft auf Perfektion«. Ob auf kulinarischer Reise im »Restaurant am Steinplatz«<br />

oder bei einem Cocktail in der vielfach ausgezeichneten »Bar am Steinplatz«:<br />

Die unverwechselbare Kreativität und Innovation sucht überall ihresgleichen.<br />

HOTEL AM STEINPLATZ<br />

Steinplatz 4<br />

10623 Berlin<br />

T: +49 30 5544440<br />

hotelsteinplatz.de<br />

HOTEL BRISTOL BERLIN<br />

Das »Hotel Bristol Berlin« mit direkter Lage am Kurfürstendamm ist der<br />

ideale Ausgangspunkt, um die Hauptstadt zu entdecken. Zur Verfügung<br />

stehen 246 charmante Zimmer und 55 exklusive Suiten. Der »Bristol Grill«<br />

steht für leichte deutsch-französische Küche. In der »Bristol Bar« oder im<br />

»Bristol Café« wird eine vielfältige Auswahl an Drinks serviert.<br />

Wellnessträume werden wahr in Deutschlands erstem Hotelpool, den<br />

drei verschiedenen Saunen oder im 24 Stunden geöffneten »Bristol Sports«.<br />

HOTEL BRISTOL BERLIN<br />

Kurfürstendamm 27<br />

1<strong>07</strong>19 Berlin<br />

T: +49 30 884340<br />

bristolberlin.com<br />

Fotos: © visitBerlin, Wolfgang Scholvien, beigestellt<br />

HOTEL DE ROME<br />

Das »Hotel de Rome« ist im restaurierten ehemaligen Hauptsitz der Dresdner<br />

Bank verortet. Mit 145 Zimmern und Suiten, sechs Veranstaltungsräumen inklusive<br />

dem historischen Ballsaal und seiner exzellenten Lage am historischen<br />

Bebelplatz ist es ein architektonisches Juwel im Herzen Berlins. Die 120 m²<br />

große Dachterrasse mit atemberaubendem Blick, der De Rome Spa, früher Juwelentresor<br />

der Dresdner Bank, und die einzigartige Lage verwandeln das Hotel<br />

in einen perfekten Rückzugsort.<br />

HOTEL DE ROME<br />

Behrenstraße 37<br />

10117 Berlin<br />

T: +49 30 4606090<br />

roccofortehotels.com<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

181<br />

document2957649879509065976.indd 181 01.10.19 13:53


BERLIN PREMIUM<br />

HOTEL PALACE BERLIN<br />

Mitten in der City West zwischen Ku’damm, KaDeWe, Gedächtniskirche und<br />

der Concept Mall Bikini Berlin bietet das privat geführte Businesshotel allen<br />

Komfort, den man von einem Leading Hotel of the World erwartet: elegantes<br />

Design in 238 Zimmern und 40 Suiten, ein besonderes Barkonzept im House<br />

of Gin, das Sous-vide-Restaurant »beef 45« und den großzügigen »Palace<br />

Spa Berlin« mit Pool, Saunalandschaft, Eisgrotte sowie einem<br />

lichtdurchfluteten Fitnessraum mit modernsten Trainingsgeräten.<br />

HOTEL PALACE BERLIN<br />

Budapester Straße 45<br />

1<strong>07</strong>87 Berlin<br />

T: +49 30 25020<br />

palace.de<br />

REGENT BERLIN<br />

Gelegen am Gendarmenmarkt nahe der Friedrichstraße und dem Brandenburger<br />

Tor – das ist das »Regent Berlin«, eine Hotelikone im Herzen Berlins.<br />

195 komfortabel eingerichtete Zimmer und Suiten, vielfältige Konferenz- und<br />

Tagungsräume, ausgestattet mit modernster Technik und das Casual-Dining-Restaurant<br />

»Charlotte & Fritz« bieten alles, was das Herz begehrt.<br />

Ebenfalls legendär: der ausgezeichnete »Regent«-Service, der den Aufenthalt<br />

zu einem einzigartigen und unvergesslichen Erlebnis macht.<br />

REGENT BERLIN<br />

Charlottenstraße 49<br />

10117 Berlin<br />

T: +49 30 20338<br />

regenthotels.com/regent-berlin<br />

SCHLOSSHOTEL BERLIN BY PATRICK HELLMANN<br />

Das Fünf-Sterne-de-luxe-Hideaway »Schlosshotel Berlin by Patrick Hellmann«<br />

befindet sich mitten in dem exklusiven Wohngebiet Grunewald und bietet sowohl<br />

anspruchsvollen Geschäftsreisenden als auch Urlaubern einen einmaligen<br />

Rückzugsort, um dem Großstadttrubel zu entfliehen. Das von Patrick Hellmann<br />

gestaltete Interieur und die Kunstwerke in Kombination mit der 100-jährigen<br />

Geschichte des Hotels und seinem außergewöhnlichen Service bieten dem<br />

Hotelgast eine unvergleichliche Erfahrung.<br />

SCHLOSSHOTEL BERLIN<br />

BY PATRICK HELLMANN<br />

Brahmsstraße 10<br />

14193 Berlin<br />

T: +49 30 8958430<br />

schlosshotelberlin.com<br />

SO/ BERLIN DAS STUE<br />

»Das Stue« befindet sich direkt neben dem üppigen Tiergarten-Park und<br />

dem Berliner Zoo mit eigenem Eingang über die Hotelterrasse. Mitten in<br />

der Stadt liegt das »SO/ Berlin Das Stue Hotel« als elegante Oase, von der<br />

aus man diese faszinierende Metropole erkunden kann. Patricia Urquiolas<br />

inspirie render Einsatz von Farbe und natürlichen Materialien schafft ein<br />

wahrhaft einzigartiges Erlebnis. Hinter der historischen Fassade des Hotels<br />

fühlt es sich an, als wäre man in einem eleganten Salon.<br />

SO/ BERLIN DAS STUE<br />

Drakestraße 1<br />

1<strong>07</strong>87 Berlin<br />

T: +49 30 3117220<br />

das-stue.com<br />

SOFITEL BERLIN KURFÜRSTENDAMM<br />

PROMOTION<br />

Das elegante »Sofitel Berlin Kurfürstendamm« befindet sich inmitten der<br />

City West und in unmittelbarer Nähe zur legendären Einkaufsmeile Kurfürstendamm.<br />

Im hoteleigenen Restaurant »Le Faubourg« setzt der neue<br />

Küchenchef auf Harmonie und Reduktion: »Ein Gericht ist dann perfekt, wenn<br />

es von allem Überflüssigen befreit wurde«, erklärt René Klages seinen<br />

Ansatz. »Im ›Le Faubourg‹ möchte ich klaren Geschmack durch eine<br />

zeitgemäße und weltoffene Interpretation der französischen Klassik bieten.«<br />

SOFITEL BERLIN<br />

KURFÜRSTENDAMM<br />

Augsburger Straße 41<br />

1<strong>07</strong>89 Berlin<br />

T: +49 30 8009990<br />

lefaubourg.berlin<br />

Fotos: © visitBerlin, beigestellt<br />

182<br />

falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document2957649879509065976.indd 182 01.10.19 13:54


THE MANDALA HOTEL<br />

In der Mitte Berlins entfaltet sich das stilvolle und elegante Ambiente des »The<br />

Mandala Hotel«. Mit viel Liebe zum Detail besticht das privat geführte Fünf-<br />

Sterne-Designhotel mit einer gelungenen Kombination aus Luxus und Geborgenheit,<br />

gepaart mit besonders großzügigen und hellen Zimmern und Suiten.<br />

Nicht zuletzt hinterlässt es aufgrund seiner erstklassigen Gastronomie einen<br />

bleibenden Eindruck, denn das Hotel ist auch Zuhause des mit zwei Michelin-<br />

Sternen ausgezeichneten Restaurants »FACIL«.<br />

THE MANDALA HOTEL<br />

Potsdamer Straße 3<br />

1<strong>07</strong>85 Berlin<br />

T: +49 30 590050000<br />

themandala.de<br />

THE RITZ-CARLTON, BERLIN<br />

Das »The Ritz-Carlton, Berlin« verfügt über 303 Gästezimmer und Suiten, liegt<br />

unmittelbar am geschichtsträchtigen Potsdamer Platz und bietet einzigartige<br />

Räumlichkeiten im zeitgenössischen Art-déco-Stil kombiniert mit einem<br />

exzellenten Service auf höchstem Niveau. Das deutsche Restaurant »POTS«,<br />

die Bars »The Curtain Club« und »Fragrances« sowie »The Lounge« runden<br />

das stilvolle Ambiente perfekt ab. Zum Ausspannen laden ein moderner<br />

Wellnessbereich sowie die exklusive Club Lounge auf der 10. Etage ein.<br />

THE RITZ-CARLTON, BERLIN<br />

Potsdamer Platz 3<br />

1<strong>07</strong>85 Berlin<br />

T: +49 30 337777<br />

ritzcarlton.de/berlin<br />

THE WESTIN GRAND BERLIN<br />

Bei der Ankunft in der weitläufigen Lobby wird man hier von optischen und<br />

akustischen Eindrücken sowie herrlichen Düften empfangen, die die Seele<br />

erwecken und den Geist erfrischen. Das »Westin Grand Berlin« liegt an der<br />

Kreuzung Friedrichstraße/Unter den Linden und bietet eine günstige Nähe zum<br />

Hauptbahnhof, den Flughäfen und allen übrigen öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Alle 400 Gästezimmer und Suiten des Hauses sind ansprechend eingerichtet –<br />

eine Symbiose aus moderner Funktionalität und historischem Dekor.<br />

THE WESTIN GRAND BERLIN<br />

Friedrichstraße 158–164<br />

10117 Berlin<br />

T: +49 30 20273400<br />

westin-berlin.com<br />

WALDORF ASTORIA BERLIN<br />

Das »Waldorf Astoria Berlin« begrüßt seine Gäste im Herzen Berlins und<br />

vereint erstklassige Eleganz mit dem einzigartigen »True Waldorf Service«.<br />

Als urbane Oase bietet es 232 Zimmer und Suiten mit atemberaubender<br />

Aussicht auf Berlin – und das nur einen kurzen Spaziergang entfernt vom<br />

berühmten Kurfürstendamm und dem KaDeWe. Während des Berlinbesuchs<br />

sollte man unbedingt im Restaurant »ROCA« vorbeischauen und die<br />

unwiderstehlichen mediterranen Salate und Gerichte probieren.<br />

WALDORF ASTORIA BERLIN<br />

Hardenbergstraße 28<br />

10623 Berlin, Deutschland<br />

T: +49 30 8140000<br />

waldorfastoriaberlin.de<br />

Fotos: © visitBerlin, beigestellt<br />

INFO<br />

Information und Buchung online unter:<br />

visitberlin.de/berlin-luxus<br />

Berlins Geschichte erleben: die neue Berlin App »ABOUT BERLIN« downloaden.<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff 183<br />

document2957649879509065976.indd 183 01.10.19 13:54


BERLIN CAPITAL CLUB<br />

IM SCHLARAFFENLAND<br />

Die Weihnachtszeit naht mit großen Schritten! Ob für Firmenfeiern im ganz großen Stil<br />

oder kleinere Feiern in gemütlicher Runde: Im Berlin Capital Club findet man neben<br />

außergewöhnlichen Räumlichkeiten auch exquisite weihnachtliche Hochgenüsse.<br />

PROMOTION<br />

Still und fast unbemerkt ist in den<br />

letzten Jahren in Berlin eine Business-Club-Kultur<br />

entstanden, die<br />

sich mit angelsächsischen Metropolen<br />

messen kann und andere deutsche<br />

Städte überflügelt. Die deutsche Hauptstadt<br />

bietet mit dem Berlin Capital Club einen<br />

exklusiven Treffpunkt, der seinen Mitgliedern<br />

die Vorweihnachtszeit versüßt.<br />

Eine originelle Weihnachtsfeier können<br />

die Mitglieder des Clubs und des IAC-<br />

Netzwerks hoch über den Dächern des<br />

Gendarmenmarkts mit Blick auf den<br />

WeihnachtsZauber Gendarmenmarkt an<br />

den Adventssonntagen verbringen. Hier<br />

bietet der Club für die Mitglieder mit<br />

ihren Gästen den traditionellen Weihnachtsbrunch<br />

unter dem Motto »Das<br />

Schlaraffenland hat eine Adresse« an.<br />

Köstlichkeiten vom reichhaltigen Buffet,<br />

Veuve- Clicquot-Champagner und professionelle<br />

Kinderbetreuung sichern einen ent-<br />

spannten Tag mit Familie, Freunden,<br />

Kollegen oder Geschäftspartnern.<br />

Ebenso haben Clubmitglieder die Möglichkeit,<br />

unter der Woche zum Dinner oder<br />

Lunch einen der Private Dining Rooms zu<br />

buchen, um dort ihre persönliche Feier zu<br />

veranstalten. Köstliche Weihnachtsmenüs<br />

mit den begleitenden Weinen aus dem gut<br />

bestückten Weinkeller, weihnachtlich<br />

geschmückte Räume und Kerzenschein<br />

garantieren einen gemütlichen vorweihnachtlichen<br />

Abend im Club.<br />

WEITERE INFOS:<br />

Der »Berlin Capital Club« wird von der<br />

CCA Gruppe gemanagt und gehört dem<br />

internationalen IAC-Netzwerk an. Die<br />

330.000 IAC-Mitglieder in über 40 Ländern<br />

haben Zugang zu fast 250 Business-, Golfund<br />

Country-Clubs weltweit.<br />

INFO<br />

Berlin Capital Club<br />

Mohrenstraße 30, 10117 Berlin, Deutschland<br />

T: +49 30 2062976, info@berlincapitalclub.de<br />

berlincapitalclub.de<br />

Fotos: ©fotogestoeber – stock.adobe.com<br />

184<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4180545285722224924.indd 184 01.10.19 13:55


SIXPACK<br />

RESTAURANTS IM TEST<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

PAULY SAAL<br />

Auguststraße 11–13<br />

10117 Berlin<br />

MEDINIS<br />

Prof.-Dr.-Vogel-Straße 14<br />

18209 Heiligendamm<br />

SONÉ ART RESTAURANT<br />

Kaiser-Wilhelm-Straße 73<br />

20355 Hamburg<br />

ÖSCH NOIR<br />

im Öschberghof<br />

Golfplatz 1<br />

78166 Donaueschingen<br />

GOLDMUND<br />

IM LITERATURHAUS<br />

Schöne Aussicht 2<br />

60311 Frankfurt am Main<br />

RESTAURANT NOVA<br />

im Hotel-Restaurant Römerhof<br />

Rigipsstraße 1<br />

71083 Herrenberg-Gültstein<br />

Black Kingfish mit Gurke,<br />

Buttermilch und<br />

Bergamotte im »Nova«.<br />

UNSERE TESTER<br />

DETLEF BERG (DB) berichtet<br />

seit mehr als 20 Jahren über<br />

Essen und Trinken in aller Welt.<br />

PHILIPP ELSBROCK (ELS)<br />

ist <strong>Falstaff</strong>-Chefredakteur Gourmet<br />

in Deutschland.<br />

LUDWIG FIENHOLD (LF)<br />

ist nicht nur erfahrener Gourmet- und<br />

Hotelkritiker, sondern auch<br />

Aphorismen-Autor, Kulturund<br />

Reiseredakteur.<br />

MATTHIAS RING (MRI) schreibt<br />

seit vielen Jahren für <strong>Magazin</strong>e,<br />

Tageszeitungen und Gourmetführer.<br />

NEU EINGEDECKT<br />

Foto: Cobia<br />

JETZT<br />

GRATIS<br />

RESTAURANT-<br />

GUIDE APP<br />

Neue Küchenleitung in Berlin, Essen im Literaturhaus in Frankfurt,<br />

ein Einzelkämpfer in Herrenberg, ein Stück Italien an der Ostsee,<br />

ein prunkvoller Neubeginn im Schwarzwald und ein Kleinod in<br />

Hamburg: unsere Restaurantbewertungen in Deutschland.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

185<br />

document17275427795922510.indd 185 30.09.19 13:53


gourmet / SIXPACK<br />

PAULY SAAL<br />

Berlin<br />

Auch Private Dining ist<br />

hier möglich: »Pauly Saal«<br />

in Berlin.<br />

1Etwas überraschend übernahm Dirk<br />

Gieselmann im April die kulinarische<br />

Leitung im Mitte-Schmuckstück<br />

»Pauly Saal«, das sein Vorgänger<br />

Arne Anker einige Jahre erfolgreich geprägt<br />

hatte. Gieselmann kündigte an, die französische<br />

Klassik in der ehemaligen jüdischen<br />

Mädchenschule wieder mehr in den Mittelpunkt<br />

stellen zu wollen. Tatsächlich beginnt<br />

der Abend in der früheren Turnhalle<br />

klassisch – und hochklassig. Mit einer<br />

Gänseleberterrine, in die geräucherte Entenbrust<br />

integriert ist, komplettiert mit Feige<br />

und einem Tupfer konzentrierter Arabica-Creme,<br />

gibt Gieselmann die Richtung<br />

vor. Keine kreative Hochleistung, aber ein<br />

fein komponierter Gang, perfekt ergänzt<br />

von zurückhaltendem Sternanis-Gel. Ebenfalls<br />

sehr gut ist der fast schon sämige<br />

Kalbskopf, den Gieselmann und sein Küchenchef<br />

Sebastian Leyer mit Flusskrebsen<br />

und Perlgraupen zusammenstellen. Die Besucher<br />

müssen am Abend zwingend fünf<br />

Gänge essen, dürfen aber immerhin bei vier<br />

davon zwischen mehreren Gerichten wählen.<br />

Ausgerechnet der Gang, den alle vorgesetzt<br />

bekommen, fällt leider ab: Die in einer<br />

Roulade aus Zucchini verpackte Pilzfarce<br />

überzeugt nicht, hier fehlt die Raffinesse.<br />

Der anschließende Hauptgang fällt insbesondere<br />

durch die schiere Menge auf. Ans<br />

vorherige Niveau schließt erst das (ebenfalls<br />

klassische) Dessert an: Eine exzellente<br />

Ganache von Jivara-Schokolade trifft auf<br />

ein Sorbet von Kefir sowie Himbeeren und<br />

weichen Schokoladenkuchen. Der Service<br />

punktet mit Professionalität und Freundlichkeit.<br />

Hochkarätige Weinkarte. ELS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

18 von 20<br />

18 von 20<br />

10 von 10<br />

91 von 100<br />

PAULY SAAL<br />

Auguststraße 11–13<br />

10117 Berlin<br />

T: +49 30 33006<strong>07</strong>0<br />

paulysaal.com<br />

MEDINIS<br />

Heiligendamm<br />

2<br />

Endlich ist es wieder da, das italienische<br />

Restaurant »Medinis« in der<br />

weißen Stadt am mecklenburgischen<br />

Ostseestrand. Nach sieben Jahren<br />

Leerstand präsentiert sich das Lokal im<br />

Haus Bischofsstab frisch renoviert und in<br />

maritimem Stil eingerichtet. Designerin<br />

Anne Maria Jagdfeld ließ sich von der Weite<br />

des Himmels und dem Blau des Meeres<br />

inspirieren und hat ein zeitlos-elegantes Arkadien<br />

an der Ostsee hervorgezaubert. Mit<br />

Luigi Frascella steht ein ausgewiesener Spitzenkoch<br />

aus Apulien in der Küche, der zuletzt<br />

die Mitglieder des Private Members<br />

Clubs »Harry’s Bar« in London verwöhnte.<br />

Der Abend beginnt entspannt mit einem<br />

Glas Franciacorta und einer fachkundigen<br />

Beratung durch den Service. Wunderbar erfrischend<br />

der Auftakt mit Carpaccio aus sizilianischen<br />

Rotgarnelen, deren Geschmack<br />

durch Stangensellerie und Bio-Zitrone un-<br />

terstützt wird. Auch beim nächsten Gang<br />

überzeugt die Kombination – den leicht<br />

süßlichen Geschmack der apulischen Burrata<br />

ergänzt Frascella mit erstaunlich süßen<br />

Datteltomaten und aromatischen Feigen.<br />

Die mit Ricotta gefüllte Zucchiniblüte, verfeinert<br />

mit etwas Akazienhonig, überzeugt<br />

nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich.<br />

Beim Klassiker Ossobuco-Ravioli mit<br />

Gremolata betont Frascella die feinen<br />

Röstaromen durch kleine Stückchen vom<br />

Knochenmark, die auf den Ravioli drapiert<br />

werden. Bei den Hauptgerichten überzeugen<br />

vor allem der Wolfsbarsch in der Salzkruste<br />

für zwei Personen und das in Joghurt und<br />

Salbei marinierte Kalbskotelett vom Grill.<br />

Auf der umfangreichen Weinkarte stehen<br />

italienische, aber auch internationale<br />

Spitzenerzeugnisse.<br />

DB<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

47 von 50<br />

18 von 20<br />

18 von 20<br />

8 von 10<br />

91 von 100<br />

MEDINIS<br />

Prof.-Dr.-Vogel-Straße 14<br />

18209 Heiligendamm<br />

T: +49 38203 400647<br />

medinis-restaurant.com<br />

Zeitlos elegantes Arkadien:<br />

das »Medinis« in<br />

Heiligendamm.<br />

Fotos: Jule Müller, Öschberghof, beigestellt<br />

186 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document17275427795922510.indd 186 30.09.19 13:53


SONÉ ART<br />

Hamburg<br />

Neues Kleinod für<br />

Hamburg: »Soné Art<br />

Restaurant«.<br />

3<br />

Wenn Quereinsteiger ein Restaurant<br />

aufmachen, kann vieles danebengehen.<br />

Die beiden Männer, die hinter<br />

dem Konzept des »Soné Art« stehen, machen<br />

dagegen vieles richtig: Jirko Bannas<br />

und Oliver Heinemann, obwohl im Hauptberuf<br />

Künstler und Fotograf, haben einen<br />

Hybrid aus Bar, Restaurant und Galerie geschaffen,<br />

der trotz trubeliger Eröffnungsparty<br />

noch wenig wahrgenommen wird.<br />

Allenfalls die Mittagskarte zieht Gäste an,<br />

abends bleibt es häufig leer. Unverständlich,<br />

denn was Küchenchef Fabian Huber<br />

seinen Gästen dann vorsetzt, zeugt von<br />

Einfallsreichtum und sicherem Geschmacksempfinden.<br />

Ganz groß im aktuellen<br />

Menü: das Entrecôte mit Topinambur.<br />

Das Fleisch gart Huber sanft unterm Pass<br />

und legt es dann kurz auf den Grill, dazu<br />

serviert er eine mit Whiskey aromatisierte<br />

Creme aus Topinambur sowie Topinambur-Spalten,<br />

die in Whiskey gar gezogen<br />

werden. Zusätzlich wird eine perfekte,<br />

dunkelrote Jus mit leichter Süße angegossen,<br />

weitere Beilage ist gebrannter, also<br />

scharf angegrillter Weißkohl – Huber sollte<br />

sich dieses Gericht patentieren lassen. Die<br />

anderen Gänge aus dem drei- bis sechsgängigen<br />

Menü verraten ebenfalls Könnerschaft,<br />

etwa der Topfenknödel mit Pflaume<br />

und weißer Schokolade. Die Weinkarte ist<br />

noch klein, die Gestaltung des Restaurants<br />

ein Gesamtkunstwerk aus Licht und Interieur.<br />

Hier ist ein Kleinod entstanden, von<br />

dessen Existenz viele noch nichts ahnen.<br />

Wäre Hamburgs Kunstszene nicht so verschnarcht,<br />

wenigstens sie hätte das »Soné<br />

Art« längst für sich entdeckt. ELS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

46 von 50<br />

19 von 20<br />

16 von 20<br />

10 von 10<br />

91 von 100<br />

SONÉ ART RESTAURANT<br />

Kaiser-Wilhelm-Straße 73<br />

20355 Hamburg<br />

T: +49 40 57199710<br />

soneartrestaurant.de<br />

Fotos: Jule Müller, Öschberghof, beigestellt<br />

ÖSCH NOIR<br />

Donaueschingen<br />

41976 von Aldi-Gründer Karl<br />

Al brecht mitten in der Natur als<br />

Golfhotel gebaut, wurde der »Öschberghof«<br />

für 55 Millionen Euro auf die<br />

doppelte Größe erweitert und zählt nun<br />

zur Spitze in Baden-Württemberg. Neben<br />

5000 Quadratmetern Spa, Tagungszentrum<br />

und Trainingsmöglichkeiten für Fußball-<br />

Bundesligisten gehört auch ein neues Gourmetrestaurant<br />

zum Selbstverständnis des<br />

Hauses. Das »Ösch Noir« mit seiner gläsernen<br />

Küche ist eine stilisierte Schwarzwaldlandschaft,<br />

in der Küchenchef Manuel Ulrich<br />

die französische Küche mit spielerischer<br />

Leichtigkeit modern interpretiert. Er ist ein<br />

»Eigengewächs« des Hauses, war aber vor<br />

dem Neustart noch im »Haerlin« sowie in<br />

der »Schwarzwaldstube«. Erstaunlich, wie<br />

mutig und sicher Ulrich Aromen kombiniert<br />

und dabei trotz aller Sidekicks nie das<br />

Hauptprodukt aus den Augen verliert. Die<br />

Schwarzwaldforelle wird sanft auf schwarzgeräuchertem<br />

Speck gegart, kommt mit Tannengrün<br />

an den Tisch und zu Crème und<br />

Sud vom Kopfsalat nebst vielerlei Pickles und<br />

Knusper auf den Teller. Die Bouillabaisse mit<br />

Krustentieren und Muscheln erreicht ihre<br />

aromatische Tiefe ganz ohne Fisch. Zum<br />

Steinbutt gibt Ulrich einen würzigen Röstschalottensud<br />

und kunstvoll verarbeitete<br />

Erbsenvariationen, im Hauptgericht mit<br />

Short-Rib eröffnen sich durch Räucheraal<br />

und Yuzu-Gel neue Dimensionen. Schönes<br />

Souvenir: Zu jedem Gang werden in einen<br />

Stein Tischkärtchen mit allen Komponenten<br />

gesteckt. Sommelier Michael Häni, zuvor im<br />

Zürcher »Baur au Lac«, baut die Weinkarte<br />

von 0 auf 1000 auf und schenkt auch Spitzengewächse<br />

offen aus – bis hin zu Margaux<br />

und Pétrus bei besonderen Anlässen. MRI<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

47 von 50<br />

19 von 20<br />

19 von 20<br />

9 von 10<br />

94 von 100<br />

ÖSCH NOIR<br />

im Öschberghof<br />

Golfplatz 1<br />

78166 Donaueschingen<br />

T: +49 771 84610<br />

oeschberghof.com<br />

Erstrahlt nach der<br />

Renovierung: »Ösch Noir«.<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

187<br />

document17275427795922510.indd 187 30.09.19 13:53


gourmet / SIXPACK<br />

GOLDMUND IM<br />

LITERATURHAUS<br />

Frankfurt<br />

Küche, die auf den Punkt kommt:<br />

»Goldmund« in Frankfurt.<br />

5Im Frankfurter Literaturhaus wird<br />

Klartext gesprochen, zumindest die<br />

Küche kommt schnell auf den Punkt:<br />

modernisierte Klassik mit französischem<br />

Akzent und leicht lokalem Ausdruck. Es<br />

schmeckt nach Töpfen und Pfannen, jeder<br />

Teller wird von emotionaler Kraft getragen.<br />

Der neue Küchenchef Daniel Schönberger<br />

hat gehörig Schwung ins Haus gebracht.<br />

Der saftige Seewolf mit süffiger Kartoffel-<br />

Mousseline, grünem Apfel, Pumpernickelkrokant<br />

und Kresse begeistert ebenso wie<br />

die zarte Perlhuhnbrust aus der Dombes mit<br />

Knusperhaut nebst gebratenen Austernpilzen,<br />

pikant gewürztem Spinat und Fenchelsamen.<br />

Das kross gebratene Zanderfilet mit<br />

aromatischen Erbsen, Bratkartoffelcreme,<br />

Pfifferlingen und Wildkräutern macht mit<br />

jedem Biss Lust auf den nächsten. Großar-<br />

tig auch der perfekt rosa gebratene Kalbstafelspitz<br />

in seidiger und ausdrucksvoller Jus<br />

mit Kohlrabi, Bohnen-Cassoulet, Holunderbeeren<br />

und luftgetrocknetem Schinken.<br />

Kein Gramm zu viel, keine Penetranz der<br />

Aromen, einfach nur Finesse. Diese ruhige<br />

Schlichtheit der Eleganz wirkt anziehender<br />

als die nervöse Pseudokreativität mancher<br />

Köche. Moderate Menüpreise, zudem gute<br />

vegetarische Offerte. Bei der Weinkarte<br />

darf man noch mit neuen Ideen, Newcomern<br />

und Spitzenerzeugern nachbessern.<br />

Das stilvolle Ambiente wird von einem<br />

freundlich-munteren Service sympathisch<br />

aufgelockert. Die Erzählung »Narziss und<br />

Goldmund« von Hermann Hesse stand Pate<br />

für den Restaurantnamen, wobei es im Literaturhaus<br />

das ganze Jahr über lohnenswerte<br />

Lesungen gibt.<br />

LF<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

44 von 50<br />

18 von 20<br />

17 von 20<br />

9 von 10<br />

88 von 100<br />

GOLDMUND<br />

IM LITERATURHAUS<br />

Schöne Aussicht 2<br />

60311 Frankfurt am Main<br />

T: +49 69 21085985<br />

gold-mund.de<br />

NOVA<br />

Herrenberg<br />

6<br />

Angesichts großer Brigaden erstaunt<br />

es mitunter, was ein Koch auch mehr<br />

oder weniger allein aus der Küche<br />

herauszuschicken vermag. Im von einer jungen<br />

Familie geführten Hotel »Römerhof«<br />

war das zumindest die ersten Monate so, als<br />

man sich im Gewerbegebiet von Gültstein<br />

entschlossen hat, aus einem urigen Nebenraum<br />

ein modernes Gourmetzimmer mit<br />

18 Plätzen zu machen. Mit steigender Nachfrage<br />

dürfte Küchenchef David Höller, 32,<br />

auch Verstärkung an seine Seite bekommen.<br />

Er hat beste Referenzen aus Berlin mitgebracht:<br />

Ausgebildet im »Facil«, machte er als<br />

Chef de Partie unter anderem Zwischenstation<br />

im »Horváth« und »Adlon«, ehe es ihn<br />

aus familiären Gründen zurück in seine alte<br />

Heimat zog. Im »Nova« konzentriert er sich<br />

nun auf ein Menü, von dessen sieben Gängen<br />

(110 Euro) man auch ganz frei nur vier<br />

(80 Euro) wählen kann. Als erstes Highlight<br />

wird mit einer gläsernen Tasse gegrüßt.<br />

Nimmt man deren Deckel ab, breitet sich<br />

Buchenholz aus, darunter wunderbar harmonierend<br />

Kräuter, Avocado und Tatar von<br />

der Gelbschwanzmakrele in einer sanften<br />

Bouillabaisse. Höller setzt verschiedene Texturen<br />

ein (gebeiztes Eigelb), ohne es zu übertreiben.<br />

Und er beherrscht das Süße-Säure-<br />

Spiel, sei es zu Gänseleber, Kingfish und<br />

Jakobsmuschel oder sogar zum Lamm mit<br />

Spargel, Morcheln und Misopaste. Selbst<br />

der Käsegang überrascht, weil Büffel-<br />

Camembert gekonnt mit Birnenragout,<br />

Macadamia-Crumble und Olivenölsorbet<br />

in Szene gesetzt wird. Wenngleich die Weinkarte<br />

noch ausbaufähig ist, macht Sommelier<br />

Paulo Ramalhosa einen guten Job und<br />

empfiehlt vorneweg etwa den prämierten<br />

»Ginstr« mit Winzer-Tonic.<br />

MRI<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

17 von 20<br />

17 von 20<br />

7 von 10<br />

86 von 100<br />

Modernes Gourmetzimmer<br />

mit 18 Plätzen: »Nova«<br />

in Herrenberg.<br />

RESTAURANT NOVA<br />

im Hotel-Restaurant Römerhof<br />

Rigipsstraße 1<br />

71083 Herrenberg-Gültstein<br />

T: +49 7032 71837<br />

nova-gourmet.de<br />

Fotos: beigestellt<br />

188 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

document17275427795922510.indd 188 30.09.19 13:53


KOSTPROBE<br />

Unser Kennenlernangebot für Sie:<br />

3 Ausgaben des <strong>Falstaff</strong>-<strong>Magazin</strong>s für nur € 22,50, und als Willkommensgeschenk<br />

erhalten Sie den Hochrad 1899 Hopfenvodka im Wert von € 25,– gratis dazu.<br />

Jetzt bestellen: falstaff.de/abo<br />

Infos: T: +49 40 386666-3<strong>07</strong>, F: +49 40 386666-299<br />

<strong>Falstaff</strong> Newsletter: Die besten Gourmet- & Wein-News einmal wöchentlich direkt in Ihre Mailbox!<br />

Direkt anmelden unter: falstaff.de/newsletter<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

www.facebook.com/falstaff.magazin<br />

document8292171645916295028.indd 189 30.09.19 15:55


INTERNATIONAL HOTSPOT<br />

bu:r, Mailand<br />

STORY-TELLER<br />

Eugenio Boer ist halb Niederländer, halb Italiener. Für seine Küche hat er sich von seiner<br />

Herkunft inspirieren lassen – und so erzählt jedes Gericht eine Geschichte, von der<br />

man allzu gerne gleich das nächste Kapitel lesen möchte.<br />

TEXT FRANZISKA HEINEMANN-SCHULTE<br />

Eugenio Boer ist ein viel gereister Koch:<br />

Er wuchs in Italien und den Niederlanden<br />

auf, lebte eine Zeit lang in Deutschland<br />

und machte sich schließlich in<br />

Mailand selbstständig.<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

50 von 50<br />

20 von 20<br />

19 von 20<br />

10 von 10<br />

99 von 100<br />

BU:R DI EUGENIO BOER<br />

Via Mercalli ang, Via S. Francesco D’Assisi<br />

20122 Mailand<br />

T: +39 02 62065383<br />

restaurantboer.com<br />

Nur der Name »bu:r« und der Zusatz<br />

»Does it ring a bell« um die Klingel<br />

herum verraten, dass sich im Gebäude<br />

einer unscheinbaren Gasse Mailands das Restaurant<br />

von Eugenio Boer befindet. Innen<br />

umrahmen dunkelblaue Wände zierliche<br />

Zeichnungen in goldenen Rahmen, ein raumgroßer<br />

Spiegel täuscht die doppelte Größe<br />

eines 70er-Jahre-ähnlichen Wohnzimmers vor.<br />

Obwohl Boer, in phonetischer Schreibweise<br />

»bu:r«, halb Niederländer, halb Italiener ist,<br />

gibt es die Speisekarte nur auf Italienisch.<br />

Doch die braucht man gar nicht unbedingt.<br />

Die Gerichte seines Menüs »I miei Classici«<br />

stehen für sich. Sie nehmen die Gäste mit auf<br />

Reisen, spiegeln Erfahrungen und Erinnerungen<br />

Boers wider und wecken Assoziationen.<br />

Für die Rückkehr zur Kindheit eines Italieners<br />

steht stellvertretend seine Creme von überkochter<br />

Pasta, bedeckt von einer fruchtigen<br />

Tomatensauce; beides lässt sich herrlich sämig<br />

löffeln. Das folgende rohe Reh löst eine Vielzahl an Assoziationen<br />

aus: noch leicht warm, wie frisch geschossen, mit Erdbeerpüree als<br />

Blut, Champignon-Crumble als Erde und wilden Kräutern und<br />

Weinraute für die Bitterkeit. Passend zum archaischen Charakter<br />

dieses Gangs isst man das Fleisch mit den Fingern, die man anschließend<br />

in Pinienwasser wäscht. Ein weiterer Höhepunkt folgt mit dem<br />

Risotto, mit dem Boer der italienischen Kochlegende Nino Bergese<br />

Tribut zollt.<br />

Boer bedeutet übersetzt »Bauer«. Tatsächlich spielt er durchgehend<br />

mit bodenständigen Elementen, das aber auf höchstem Niveau.<br />

FAZIT: Näher an die Gedankenwelt eines Kochs kommt man<br />

selten. Boer bietet den Gästen mit assoziativen Gerichten und<br />

zwischenzeitlichen Erläuterungen ein sehr konkretes Erlebnis.<br />

Fotos: Marco Varoli, beigestellt<br />

190 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

document7102747236243874480.indd 190 30.09.19 11:48


Fotos: Marco Varoli, beigestellt<br />

Eugenios Boers Restaurant »bu:r«<br />

nimmt Elemente der 70er-Jahre<br />

in der Inneneinrichtung auf.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

191<br />

document7102747236243874480.indd 191 30.09.19 11:48


deli-genusspartner<br />

Sie sind auf der Suche<br />

nach besonderen<br />

Köstlichkeiten?<br />

Dann sind Sie hier<br />

genau richtig!<br />

PLZ 0<br />

JENAER SENFMANUFAKTUR<br />

UND DAS KLEINE SENFMUSEUM<br />

Drackendorf-Center 3<br />

<strong>07</strong>751 Jena-Drackendorf<br />

jenaersenf.de<br />

PLZ 2<br />

SETTE FEINBISTRO<br />

Marktstraße 7<br />

25335 Elmshorn<br />

sette-feinbistro.de<br />

PLZ 4<br />

LEOPOLD MATZNER GMBH<br />

Büttger Straße 8–10<br />

41460 Neuss<br />

matzner-neuss.de<br />

PLZ 5<br />

GHORBAN DELIKATESSEN<br />

MANUFAKTUR<br />

Krämerstraße 5<br />

52062 Aachen<br />

ghorban.de<br />

SONNENSCHEIN GMBH<br />

Alter Fährweg 8<br />

58456 Witten<br />

sonnenscheiner.de<br />

PLZ 6<br />

METZGEREI ILLING<br />

Grüneburgweg 47<br />

60323 Frankfurt<br />

metzgerei-illing.de<br />

NASCHMARKT AM DOM<br />

Domstraße 4<br />

60311 Frankfurt am Main<br />

naschmarktamdom.de<br />

PETERSEN GUTES ESSEN<br />

Eppsteiner Straße 26<br />

60323 Frankfurt am Main<br />

petersen-gutes-essen.de<br />

WEIN & SECCO KÖTH GMBH<br />

Untergasse 22–24<br />

67592 Flörsheim-Dalsheim<br />

wein-koeth.de<br />

KERNENERGIE GMBH<br />

Grundtalring 23<br />

63868 Grosswallstadt<br />

kern-energie.com<br />

PLZ 9<br />

BARROSSI CAFFÈ ESPRESSO<br />

Wilhelmstraße 1<br />

97<strong>07</strong>0 Würzburg<br />

barrossi.de<br />

BARROSSI DELI<br />

Otto-Wels-Straße 1<br />

97<strong>07</strong>0 Würzburg<br />

barrossi.de<br />

DER DORFMETZGER<br />

JÜRGEN RECK<br />

Frankenstraße 33<br />

91096 Möhrendorf<br />

derdorfmetzger.de<br />

MICHAEL SCHMID GMBH<br />

FEINKOST-METZGEREI<br />

Theodor-Storm-Straße 7<br />

93051 Regensburg<br />

feinkost-schmid.de<br />

SCHLEGELS GENUSS-MANUFAKTUR UG<br />

(HAFTUNGSBESCHRÄNKT) & CO. KG<br />

»DIE WURSCHTLER«<br />

Am Haller 39, 91462 Dachsbach<br />

die-wurschtler.de<br />

ONLINE<br />

CORVISCOM – FEINE GESCHENKE<br />

corviscom-geschenke.de<br />

FINE LIQUIDS | PREMIUM WATERS<br />

fine-liquids.com<br />

GENUSSLAND<br />

genussland.de<br />

FRISCH GERÖSTETE<br />

PREMIUM-NÜSSE<br />

KERNenergie ist Deutschlands<br />

exklusiver Anbieter für Nüsse aus<br />

den besten Anbaugebieten der Welt.<br />

Knapp 100 verschiedene Nüsse,<br />

Kerne und Früchte werden röstfrisch<br />

zubereitet. Da zu einem edlen Snack<br />

auch ein hochwertiges Getränk gehört,<br />

haben wir uns mit ausgewählten<br />

Weingütern zusammengetan<br />

und bieten die perfekt mit unseren<br />

Nüssen harmonierenden Weine an.<br />

kern-energie.com<br />

METZGEREI ZANDER & KLUBE<br />

Alte Benninghofer Straße 29<br />

44263 Dortmund<br />

zander-klube.de<br />

WÜRZBAR<br />

Oberkasseler Straße 79<br />

40545 Düsseldorf<br />

wuerzbar.de<br />

PLZ 7<br />

AROMAKOST<br />

Eberhardstraße 10<br />

71634 Ludwigsburg<br />

aromakost.de<br />

KUBRU GMBH & CO. KG<br />

kubru-gmbh.com<br />

METZGER & SOHN<br />

metzgerundsohn.de<br />

MOCCAMASTER<br />

FILTERKAFFEEMASCHINEN<br />

moccamaster.de<br />

Bei diesen<br />

ausgewählten<br />

Partnern finden<br />

Sie <strong>Falstaff</strong>!<br />

GENUSTO<br />

Hülsdonker Straße 30<br />

47441 Moers<br />

genusto.de<br />

NUR GUTES<br />

Bosinks Kamp 10<br />

48531 Nordhorn<br />

nurgutes.de<br />

SPEZIALITÄTEN-COMPAGNIE<br />

MÖSSINGEN<br />

Stegstraße 8<br />

72116 Mössingen<br />

spezicom.de<br />

MURRE GIN<br />

murre-gin.de<br />

SCIARA – DIE SIZILIANISCHEN<br />

PISTAZIEN IN DEUTSCHLAND<br />

sciarashop.com<br />

STILVOL. GMBH<br />

stilvol.de<br />

Informationen zur<br />

deli-genusspartnerschaft<br />

erhalten Sie telefonisch unter<br />

T: +49 211 966629-94 oder<br />

per E-Mail an info@ falstaff.de.<br />

Fotos: beigestellt<br />

192<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document54495<strong>07</strong>345998776864.indd 192 01.10.19 13:58


Timeless by<br />

Tradition<br />

document429299171906718308.indd 193 30.09.19 17:04


Die neue grifflose<br />

SieMatic SLX PURE<br />

Die SieMatic Stilwelt PURE ist um ein herausragendes Küchenkonzept<br />

reicher: die neue SieMatic SLX. Im Mittelpunkt steht die neu entwickelte<br />

Griffmulde, durch deren filigrane Formgebung und die in die Schattenfuge<br />

integrierte Lichtleiste die Arbeitsfläche zu schweben scheint.<br />

SIEMATIC STILWELT CLASSIC | siematic.com/classic<br />

document429299171906718308.indd 194 30.09.19 17:04


document429299171906718308.indd 195 30.09.19 17:04


SIEMATIC BERATER FINDEN:<br />

www.siematic.com/haendler<br />

01187 DRESDEN, Das Küchenhaus Triemer GmbH, Nürnberger Str. 31, 0351/4721294 04109 LEIPZIG, SieMatic im Barfußgäßchen, Barfußgäßchen 15, 0341/9617730<br />

09119 CHEMNITZ, Tuffner Möbelgalerie, Am Walkgraben 13, 0371/3560160 09241 MÜHLAU, moebelplus GmbH, Lindenstr. 14, 03722/59890 10117 BERLIN, SieMatic am<br />

Leipziger Platz, Leipziger Platz 3, 030/20216636 10437 BERLIN, SieMatic in Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee 136-137, 030/44013355 10623 BERLIN, SieMatic im stilwerk<br />

Berlin, Kantstr. 17, 030/31802117 1<strong>07</strong>09 BERLIN, SieMatic am Kurfürstendamm, Kurfürstendamm 76, 030/3232008 1<strong>07</strong>13 BERLIN, City-Küchen GmbH & Co. KG, Hohenzollerndamm<br />

187, 030/8647680 14467 POTSDAM, Daniel Küchen & Wohndesign GmbH, Berliner Str. 113, 0331/88715511 18146 ROSTOCK, SieMatic Küchenstudio Rostock,<br />

Brückenweg 25, 0381/673240 20457 HAMBURG, SieMatic am Rathaus, Große Johannisstr. 9 (beim Rathaus), 040/46881245 20457 HAMBURG, SieMatic in der Hafencity,<br />

Shanghaiallee 18-20, 040/76489340 21029 HAMBURG, Marks Einrichtungen GmbH & Co. KG, Am Brink 2-4, 040/7241410 21682 STADE, Gatzke Küchen & Hausgeräte GmbH,<br />

Haddorfer Grenzweg 1, 04141/41180 22087 HAMBURG, Hansa-Complet Küchen, Lübecker Str. 126, 040/2544900 22397 HAMBURG, ellerbrock Bad & Küche GmbH, Puckaffer<br />

Weg 4, 040/6<strong>07</strong>620 22767 HAMBURG, ellerbrock die Küche im Stilwerk, Große Elbstr. 68, 040/38086770 24103 KIEL, SieMatic am Ziegelteich, Ziegelteich 23-25, 0431/3292991<br />

25421 PINNEBERG, Küchen Kate Fenske, Dingstätte 47, 04101/22086 25980 WESTERLAND / SYLT, Dircks Interior, Bahnweg 35, 04651/889240 26123 OLDENBURG,<br />

SieMatic in Donnerschwee, Donnerschweer Str. 90, 0441/9808030 27404 ZEVEN, Ihr Küchen-Spezialist GmbH, Auf dem Quabben 21, 04281/93220 28195 BREMEN, SieMatic<br />

am Wall, Am Wall 175-177, 0421/24476317 30161 HANNOVER, Küchen Rosenowski GmbH, Friesenstr. 18, 0511/1625725 33154 SALZKOTTEN, Küchenstudio Jansen GmbH,<br />

Paderborner Str. 26, 05258/1896 33334 GÜTERSLOH, König GmbH, Haverkamp 37, 05241/6494 33602 BIELEFELD, SieMatic am Adenauerplatz, Adenauerplatz 1, 0521/56031880<br />

33647 BIELEFELD, Küchenidyll Gerling, Treppenstr. 22-24, 0521/446121 33739 BIELEFELD, Küchenhaus Erich Pohl e. K., Eickumer Str. 84, 05206/910912 35390 GIESSEN,<br />

Küchen+Ideen Re-ell GmbH, Plockstr. 14, 0641/974400 37081 GÖTTINGEN, SieMatic auf der Siekhöhe, Herbert-Quandt-Str. 10, 0551/92040 40210 DÜSSELDORF, Miele<br />

Center Granderath, Steinstr. 26, 0211/131132 40212 DÜSSELDORF, SieMatic im stilwerk Düsseldorf, Grünstr. 15, 0211/29369270 41061 MÖNCHENGLADBACH, SieMatic auf der<br />

Bismarckstraße, Bismarckstr. 87, 02161/9484460 42117 WUPPERTAL, Küchen Sisting-Concept Store, Friedrich-Ebert-Str. 141, 0202/248010 44135 DORTMUND, SieMatic am<br />

Märkischen Tor, Märkische Str. 8-10, 0231/53462996 44534 LÜNEN, Küchen Schmidt GmbH & Co. KG, Gartenstr. 7-9, 02306/6036 45128 ESSEN, SieMatic an der Philharmonie,<br />

Huyssenallee 78-80, 0201/5<strong>07</strong>28050 46446 EMMERICH, Hans Te Wildt Küchen+Wohnen KG, Klosterstr. 1-7, 02828/902280 46569 HÜNXE, Küchen | Stil, In den Elsen 87,<br />

02858/838023 47058 DUISBURG, Küchenforum Bülles GmbH & Co. KG, Falkstr. 97, 0203/300270 47803 KREFELD, Hoster Küchen & Einrichtungen GmbH, Hülser Str. 500,<br />

02151/22504 48163 MÜNSTER-ALBACHTEN, kitchen art by Nosthoff-Horstmann OHG, Albachtener Str. 5, 02536/6898 48431 RHEINE, Küchen-Wenzky GmbH, Am Bauhof 27,<br />

05971/2682 48529 NORDHORN, Küchenland Ekelhoff, Bentheimer Str. 259, 05921/80210 48529 NORDHORN, Küchenhaus Ekelhoff, Hauptstr. 14 - 16, 05921/80480 48599 GRONAU,<br />

Gerwens Küchen GmbH, Otto-Hahn-Str. 10, 02562/81630 49<strong>07</strong>8 OSNABRÜCK, Seemann Interieur GmbH & Co. KG, An der Blankenburg 53, 0541/944230 49377 VECHTA,<br />

Diekmann Tischlerei Innenausbau GmbH, Oldenburger Str. 220, 04441/937040 50667 KÖLN, SieMatic am Neumarkt, Hahnenstr. 15, 0221/2714<strong>07</strong>70 50672 KÖLN, SieMatic<br />

am Ring | Vianden Küchen-Konzept GmbH, Kaiser-Wilhelm-Ring 40, 0221/54818790 51429 BERGISCH GLADBACH, Patt Einrichtungen GmbH, Falltorstr. 2-6, 02204/95470<br />

51503 RÖSRATH, SieMatic by Krebs, Hauptstr. 135, 02205/913131 52062 AACHEN, SieMatic an der Theaterstraße, Wilhelmstr. 96 / Ecke Theaterstr., 0241/9976750<br />

52134 HERZOGENRATH, Küche exclusiv, Albert-Steiner Str. 2, 02406/12895 52385 NIDEGGEN, Jansen Wohnkonzept, Markt 3, 02427/904200 53119 BONN, Küchen Galerie<br />

Bonn, Heinrich-Böll-Ring 5, 0228/6899499 53604 BAD HONNEF, Einrichtungshaus Walkembach GmbH, Am Saynschen Hof 27, 02224/2471 55116 MAINZ, SieMatic by<br />

Magenheimer, Rheinstr. 9, 06131/228808 57462 OLPE, das küchenhaus – benedikt halbe, Westfälische Str. 35, 02761/4676 57648 UNNAU-KORB, Gäfgen – Das Küchenstudio, Grenzweg<br />

3, 02661/627160 58332 SCHWELM, Neues Wohnen Richard Hüls GmbH & Co. KG, Bahnhofstr. 63-69, 02336/49090 60313 FRANKFURT, Lauterbach Schaap Einrichtungen<br />

GmbH, Große Friedberger Str. 40-42, 069/92885860 60322 FRANKFURT, SieMatic an der alten Oper, An der Welle 2, 069/77033917 60598 FRANKFURT, Küchenhaus Süd<br />

GmbH, Mörfelder Landstr. 77, 069/6109230 63110 RODGAU, Manus Einrichtungs-haus, Ober-Rodener-Str. 56-58, 06106/88<strong>07</strong>0 63456 HANAU-STEINHEIM, Meiser-Küchen<br />

GmbH, Pfaffenbrunnenstr. 97, 06181/673450 63654 BÜDINGEN, Preusser-Küchen GmbH, Am Kraftenborn 2, 06041/96370 64283 DARMSTADT, SieMatic by Schmiedl, Elisabethenstr.<br />

46, 06151/6270060 64401 GROSS-BIEBERAU, Küchen Böhm GmbH, Bahnhofstr. 39, 06162/2<strong>07</strong>3 65185 WIESBADEN, SieMatic auf der Wilhelmstraße, Wilhelmstr. 10,<br />

0611/15750177 65779 KELKHEIM, Küchenstudio Krampe, Frankfurter Str. 87, 06195/709966 66740 SAARLOUIS, KüchenTrend Peter GmbH, Provinzialstr. 78, 06831/8906440<br />

68526 LADENBURG, Philipps Küchen & Bad Design, Daimlerstr. 23, 06203/2710 69168 WIESLOCH, Weckesser Wohnen GmbH, In den Weinäckern 11, 06222/92300<br />

70173 STUTTGART, SieMatic im Zeppelin Carré, Kronenstr. 20, <strong>07</strong>11/12040891 7<strong>07</strong>36 FELLBACH, Schmidener Küchenstudio Holder GmbH, Butterstr. 11, <strong>07</strong>11/514020<br />

71638 LUDWIGSBURG, Uhl-Schöner Leben City of Innovative Living, Schwieberdinger Str.74/Am Urbanharbor, <strong>07</strong>141/4887680 73240 WENDLINGEN AM NECKAR, Behr<br />

Einrichtung GmbH, Bahnhofstr. 100, <strong>07</strong>024/469590 74080 HEILBRONN-BÖCKINGEN, D&S Studio für Küche und Wohnen, Hünderstr. 4, <strong>07</strong>131/41046 u. 41047 76131 KARLSRUHE,<br />

SieMatic im Parktower, Ludwig-Erhard-Allee 28-30, <strong>07</strong>21/85143538 78467 KONSTANZ, Einrichtungshaus Fretz, Fürstenbergstr. 38-40, <strong>07</strong>531/924090 78532 TUTTLINGEN,<br />

Heppeler Einrichtungen, Untere Hauptstr. 1, <strong>07</strong>461/75413 79761 WALDSHUT-TIENGEN, Seipp Wohnen GmbH, Schaffhauser Str. 36, <strong>07</strong>741/60900 80333 MÜNCHEN, SieMatic<br />

by Dross&Schaffer, Brienner Str. 14, 089/954575150 80539 MÜNCHEN, Ludwig Sechs GmbH, Ludwigstr. 6, 089/2866800 80687 MÜNCHEN, SieMatic by Gienger, Landsberger<br />

Str. 287, 089/58987200 83703 GMUND AM TEGERNSEE, Küchen im Tegernseer Tal, Schaftlacher Str. 6, 08021/9374 89250 SENDEN, Inhofer Möbel GmbH & Co. KG, Ulmer Str. 50,<br />

<strong>07</strong>3<strong>07</strong>/851200 93055 REGENSBURG, Zankl GmbH Haus der Küchen, Sedanstr. 18, 0941/55001<br />

LUXEMBURG: 3372 LEUDELANGE, Möbel Alvisse S.á.r.l., Z. I. Am Bann, 00352/2637371 9911 TROISVIERGES, Heinen Home Design, Industriezone 11, 00352/979310<br />

ÖSTERREICH: 1010 WIEN, SieMatic am Schubertring, Schubertring 6, 01/9611919 1030 WIEN, L.H.D. Küchendesign GmbH, Erdbergstr. 57, 01/7127870 1190 WIEN, Faulmann<br />

& Faulmann GmbH, Muthgasse 64, 01/3708195 4030 LINZ, Hoflehner & Partner Interiors, Franzosenhausweg 35a, <strong>07</strong>32/376171 4910 RIED IM INNKREIS, Tischlerei Maier<br />

GmbH, Frankenburgerstr. 31, <strong>07</strong>752/70879 5020 SALZBURG, Schwab GmbH & Co. KG, Bayerhamerstr. 25, 0662/876141 5600 SANKT JOHANN IM PONGAU, R & A Möbel<br />

Markus Reist & Co. KG, Hauptstr. 61, 06412/6168 6020 INNSBRUCK, Joe’s Möbelboutique GmbH & Co. KG, Grabenweg 12, 0512/341483 6300 WÖRGL, MM Möbel GmbH & Co.<br />

KG, Rupert-Hagleitner-Str. 7, 05332/76285 6371 AURACH B. KITZBÜHEL, Gasteiger, Hans GmbH, Pass Thurn Str. 47, 05356/6919 0 6493 MILS BEI IMST, Gitterle Tischlerei /<br />

Wohnen, Gewerbegebiet 8, 0541/820880 6500 LANDECK, Christoph Gitterle GmbH, Fliesserau 390a, 05442/66688 6714 NÜZIDERS, Josef Feuerstein GmbH & Co. KG, Bundesstr.<br />

31c, 05552/622210 6840 GÖTZIS-KOBLACH, Schwab GmbH & Co. KG, Bundesstr. 2, 05523/623740 6850 DORNBIRN, Josef Feuerstein GmbH & Co. KG, Lustenauerstr. 58,<br />

05572/210128 7121 WEIDEN AM SEE, Erwin Schaier Einrichtungen, Raiffeisenplatz 11, 02167/7100 8010 GRAZ, Hartleb GmbH, Glacisstr. 67, 0316/819282 8020 GRAZ, Stefan<br />

Fasching GmbH, Keplerstr. 105, 0316/7742400 8091 JAGERBERG, Schaden Lebensräume, Jagerberg 91, 03184/8209 8223 STUBENBERG, Schuh Einrichtungs GmbH, Vockenberg<br />

105, 03176/8534 8740 ZELTWEG, Hartleb GmbH, Hauptstr. 29, 03577/223970 9020 KLAGENFURT, SieMatic am Stauderplatz, Stauderplatz 1, 0650/33<strong>07</strong>575 9900 LIENZ<br />

(OSTTIROL), Küchenstudio Ortner GmbH, Tiroler Str. 36, 04852/73010<br />

SCHWEIZ: 1180 ROLLE, Interior Concepts by Sander Vorrink, Av. De Jura 54, <strong>07</strong>8/9237692 1227 CAROUGE, HP Cuisines, 5 Rue de la Gabelle, 022/3437697 1400 YVERDON-<br />

LES-BAINS, Harrold, Rue de la Plaine 45, 024/4268032 1762 GIVISIEZ, Barilli SA, Route André-Piller 21, 026/3222094 1820 MONTREUX, Cuisines et Compagnie, Avenue des<br />

alpes 68, 021/9631718 1920 MARTIGNY, Arts & Cuisines Sárl, Rue du Levant 102, 027/7225530 3253 SCHNOTTWIL, Thomas Hugi Küchendesign, Oberwilstr. 3, 032/3516110<br />

4052 BASEL, Kuhn Design AG Küchenstudio, Gellertstr. 212, 061/3274045 6331 HÜNENBERG, R-Küchen AG, Rothusstr. 23, 041/7904<strong>07</strong>5 6593 CADENAZZO, RB & Design SA,<br />

Via Stazione, 091/8503177 6850 MENDRISIO, Expo Arredo SA, Via Vignalunga 2c, 091/6461047 7000 CHUR, Raumwelt GmbH, Kasernenstr. 95, 081/6303000 8005 ZÜRICH,<br />

SieMatic am Schiffbau, Giessereistr. 3c, 044/2781040 8340 HINWIL, Toggweiler + Partner, Kemptnerstr. 11, 044/9771905<br />

FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN: 9490 VA DUZ, Die Küche AG, Austr. 49, 00423/2301515<br />

document429299171906718308.indd 196 30.09.19 17:04


212<br />

206<br />

202<br />

200<br />

EDITOR’S NOTEBOOK<br />

Die originellsten News und schönsten<br />

Highlights der Design-Saison. (S. 198)<br />

DESIGNERS TO WATCH<br />

Wie die Newcomer Rob Curran und<br />

Färg & Blanche die Szene aufmischen.<br />

(S. 200)<br />

STATEMENT COFFEETABLES<br />

Diese Stücke beweisen, dass die Zeiten<br />

von niedrigen, schweren Designs vorbei<br />

sind. (S. 202)<br />

DAS SPIEL VON HOLZ UND STAHL<br />

Wie man moderne Küchen wohnlich<br />

gestaltet. (S. 206)<br />

WASSER MARSCH!<br />

Wie bunte Tumbler das Tischdekor<br />

im Herbst frisch halten. (S. 212)<br />

Fotos: beigestellt<br />

198<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

197<br />

document5881241459438302024.indd 197 01.10.19 12:28


LIVING / EDITOR’S NOTEBOOK<br />

Mummenschanz<br />

Das venezianische Duo<br />

Kanz Architetti entwarf<br />

für Artemest Dekormasken,<br />

die stilistisch mehr an die<br />

Steppen Afrikas als an die<br />

Lagunenstadt erinnern.<br />

artemest.com<br />

Ergonomische Perfektion<br />

Die minimalistische Silhouette des<br />

»Buzz Chair« trifft auf üppigen<br />

Schaumstoff mit Veloursbezug.<br />

fedorkatcuba.com<br />

Kerzen-Preziosen<br />

»Duca« nennen sich die edel<br />

vergoldeten Kerzenständer.<br />

Das originelle Design stammt von<br />

Krøyer-Sætter-Lassen.<br />

menu.as<br />

Retro-Chic<br />

Stardesignerin Victoria<br />

Beckham verpasst dem<br />

Bolton-Laufschuh aus den<br />

90ern ein Make-over mit<br />

dekonstruierter Optik.<br />

reebok.de<br />

Nachteule<br />

Gucci überrascht<br />

mit ungewöhnlichem<br />

Tiermotiv. gucci.com<br />

Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />

198 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3<strong>07</strong>1162987473278662.indd 198 01.10.19 12:24


Die originellsten News und Highlights<br />

aus dem Design-Kosmos – was uns<br />

gefällt, was uns bewegt und welche<br />

Objekte Kultcharakter garantieren.<br />

ANGELIKA ROSAM ist Herausgeberin<br />

und Miteigentümerin des <strong>Falstaff</strong>-Verlags<br />

sowie Chefredakteurin von <strong>Falstaff</strong><br />

LIVING. Mit einem großen Faible für die<br />

schönen Dinge des Lebens präsentiert sie<br />

ihre Lieblings-Items aus der Designwelt.<br />

Kein Blatt vorm Mund<br />

Die goldenen Blätter<br />

sind der Form des<br />

Bananenbaums<br />

nachempfunden. Im<br />

Inneren leuchten<br />

LED-Bahnen.<br />

gingerandjagger.com<br />

Delighted<br />

Die neuen Modelle der Kollektion »Eclipse«<br />

von Lee Broom sind im September beim<br />

London Design Festival zu bestaunen.<br />

leebroomusa.com<br />

Mister High Stool<br />

Der originelle Bezug samt Möbel<br />

stammt aus keinem geringeren<br />

Luxushaus als Missoni Home.<br />

missonihome.com<br />

Chapeau!<br />

Mit dem weißen<br />

Porzellantisch von<br />

Fornasetti setzt man<br />

mit Sicherheit ein bisher<br />

ungesehenes Statement<br />

in seinem Zuhause.<br />

amara.com<br />

Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt<br />

Cocktail-Hotties<br />

Ein Tropical-Getaway in unseren<br />

Gefilden? Die mundgeblasenen<br />

Murano-Schalen mit Vogel-Griff von<br />

Designer Aristide Najean machen<br />

es möglich. leclaireurla.com<br />

Kultstatus<br />

Das Sofa »Jimmy« ist eine<br />

Hommage an die Disco-Ära<br />

der Siebziger und hätte perfekt ins<br />

»Studio 54« gepasst. discogufram.it<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

199<br />

document3<strong>07</strong>1162987473278662.indd 199 01.10.19 12:24


LIVING / PORTRÄTS<br />

Verträumte Formen<br />

Die Oberfläche des Sideboards »Couture« für<br />

BD Barcelona wurde mit Nähmaschine und<br />

Faden bearbeitet (u). Weiche und fließende<br />

Formen sind ein Markenzeichen des Duos (r).<br />

SYNERGIEN<br />

Das schwedisch-französische Duo, bestehend<br />

aus Fredrik Färg und Emma Marga Blanche,<br />

verbindet nicht nur die Liebe zum Design, die<br />

beiden sind auch privat ein Paar. Im Sommer<br />

machten sie mit der Ausstellung »The Baker’s<br />

House«, für die Knäckebrot als Inspirationsquelle<br />

diente, von sich reden. Das mag auf den<br />

ersten Blick – nun ja – willkürlich erscheinen,<br />

ist jedoch eine Hommage an die Wurzeln der<br />

Französin. »Wir erzählen skulpturell die Geschichte<br />

meiner Familie, die im 19. und frühen<br />

20. Jahrhundert eine Knäckebrotfabrik in<br />

Stockholm führte.« Die Residenz oberhalb der<br />

ehemaligen Fabrik diente als Ausstellungsraum.<br />

Der Designprozess von Färg & Blanche ist<br />

immer ein Gemeinschaftsprojekt, auch wenn<br />

die beiden sehr unterschiedliche Herangehensweisen<br />

haben: Blanche ist die Theoretikerin,<br />

die immer einen Plan und genauen Entwurf<br />

braucht, während Färg sich gerne direkt in<br />

die haptische Arbeit stürzt. Das Ergebnis<br />

dieser Synergien sind filigrane Objekte in<br />

nordischem Stil – natürlich mit einem Hauch<br />

französischer Eleganz.<br />

DESIGNERS<br />

TO WATCH<br />

Färg & Blanche<br />

Seit 2010 machen der<br />

Schwede Fredrik Färg und<br />

die Französin Emma Marga<br />

Blanche gemeinsame<br />

Sache. Sie entwerfen<br />

Möbel für Marken wie BD<br />

Barcelona Design, Gärsnäs<br />

und Petite Friture.<br />

fargblanche.com<br />

Mr. N für Gärsnäs<br />

Die feingliedrigen Stühle gibt<br />

es in zweifacher Ausführung:<br />

Die Lehnen sind auf der<br />

Außenseite mit flexiblem<br />

Holz oder Leder ausgestattet.<br />

Die Designwelt richtet ihren Blick gerne<br />

nach Schweden, wenn es um neue<br />

Formensprachen im Interior geht. Zu<br />

Recht, wie diese Beispiele zeigen.<br />

TEXT SANDRA KEPLINGER<br />

Fotos: Lennart Durehed, beigestellt<br />

200 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document49910<strong>07</strong>243635193441.indd 200 01.10.19 12:25


Natürliches Wachstum<br />

»The Transfiguration of Lines«<br />

spielt mit einer Linienführung,<br />

wie man sie von organischem<br />

Material kennt. Ein Hauch<br />

Surrealität inklusive!<br />

Rob Curran<br />

Der Schwede beschäftigt<br />

sich mit einer Vielzahl an<br />

Themengebieten und<br />

wird vor allem für seine<br />

anmutige Linienführung<br />

geschätzt.<br />

rob-curran.com<br />

BUNTE VIELFALT<br />

Der junge Skandinavier regt mit seinen kuriosen<br />

Skulpturen immer wieder die Vorstellungskraft<br />

an. Die Linienführung ist meist geschwungen<br />

und lebt von Bewegung – und sie erinnert<br />

ein bisschen an Objekte aus Salvador Dalís<br />

Gemälden. Grund genug für die Jury des Wettbewerbs<br />

der »Ung Svensk Form«, dem Designer<br />

einen Preis für sein futuristisches Werk »The<br />

Transfiguration of Lines« zu verleihen, mit dem<br />

er der Formensprache von organisch gewachsenen<br />

Materialien auf den Grund geht. Rob<br />

Curran studierte Angewandte Kunst an der<br />

HDK in Stenby und sammelte Erfahrungen<br />

bei Studios wie Sasha Sykes in Irland und<br />

Duke’s Cycle in Kanada. Seit 2017 stellt er<br />

seine Arbeiten regelmäßig in Schweden aus.<br />

Seine Werkschau ist vielfältig: So findet man<br />

Lampen aus Naturholz, fein gehobelte Instrumente<br />

japanischen Ursprungs und Mechaniken<br />

für eine alternative Fortbewegung im Rollstuhl<br />

in seinem Portfolio. Sogar für Gardena design te<br />

er schon Gartentools. Currans Potenzial scheint<br />

schier endlos, und man darf gespannt sein,<br />

wohin sein Weg als Designer noch führt.<br />

Down to Earth<br />

Der Schwede nimmt<br />

auch Auftragsarbeiten<br />

an. So entstand der<br />

Tisch »Coffee«.<br />

Fotos: Lennart Durehed, beigestellt<br />

Tradition neu gedacht<br />

Der Korpus des japanischen Instruments »Tsugaru<br />

Shamisen« ist dank seiner handgemachten Rundungen<br />

ein Unikat: Jedes Stück hat seinen eigenen Klang.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

201<br />

document49910<strong>07</strong>243635193441.indd 201 01.10.19 12:25


LIVING / COFFEETABLES<br />

Hingucker<br />

Die grafischen Marmorplatten<br />

des Coffeetables »Cookies«<br />

ziehen mit ihrem Kontrastreichtum alle<br />

Blicke auf sich. gallottiradice.it<br />

STATEMENT<br />

COFFEETABLES<br />

Die Zeiten von niedrigen, schweren Designs sind vorbei!<br />

Couchtische werden wieder kleiner und flexibler – und<br />

bieten im Idealfall auf mehreren Ebenen Ablageflächen<br />

oder Stauraum, ohne an Ästhetik zu verlieren.<br />

Design-Highlight<br />

Die Tischplatte des »8290«<br />

besteht aus Keramik, die<br />

auf Klarglas aufkaschiert ist.<br />

rolf-benz.com<br />

Supermodel<br />

Der zierliche Beistelltisch<br />

»Twiggy« bietet zwei<br />

Ablageflächen in Blattform.<br />

koinor.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

202 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document2862022760535050986.indd 202 01.10.19 14:03


Runde Sache<br />

Das minimalistische<br />

nordische Design »Ronda«<br />

aus Eiche bietet Stauraum für<br />

<strong>Magazin</strong>e, Fernbedienungen<br />

oder Snacks. amara.com<br />

Kunstvolle<br />

Achterbahn<br />

Die Cut-outs der<br />

Holzkonstruktion<br />

lockern das dynamische<br />

Design optisch auf,<br />

abgerundet wird es<br />

mit geschwungenem<br />

Glas. zanotta.it<br />

Farbenfrohe Funktionalität<br />

Die Kombination unterschiedlicher<br />

Plattenformen, Materialien und<br />

Farben bringt frischen Wind ins<br />

Wohnzimmer.<br />

leolux.de<br />

Schlanke Eleganz<br />

Der schmale Beistelltisch<br />

von Regina Andrew bietet<br />

mit drei Etagen überraschend<br />

viel Ablagefläche.<br />

scenariohome.com<br />

Nie langweilig<br />

Hier ist die Tischplatte zugleich<br />

Tablett, was nicht nur praktisch<br />

ist, sondern eine Vielfalt an<br />

Designmöglichkeiten zulässt.<br />

notremonde.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

Wechselbalg<br />

Das Zentrum des »Flower Coffee Table«<br />

ist mit einer tauschbaren Platte versehen. So kann<br />

man – je nach Laune – zu schwarzem Granit oder<br />

grünem Marmor greifen.<br />

nordal.eu<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

203<br />

document2862022760535050986.indd 203 01.10.19 14:03


LIVING / COFFEETABLE-BOOKS<br />

DEKORATIVE LEKTÜRE<br />

Was wäre der Coffeetable ohne ein<br />

passendes Coffeetable-Book? Hier sind<br />

die reizvollsten Neuerscheinungen des<br />

Herbsts, die die Herzen von Kunst- und<br />

Architekturfreunden höherschlagen lassen.<br />

VINCENT PETERS<br />

SELECTED WORKS<br />

Er hatte die schönsten Frauen<br />

der Welt vor der Kamera. Seit über<br />

25 Jahren inszeniert der deutsche<br />

Fotograf Vincent Peters Stars und<br />

Topmodels für <strong>Magazin</strong>e und<br />

Modehäuser wie Yves Saint<br />

Laurent oder Dior und prägte<br />

damit eine moderne, aber<br />

zugleich zeitlose Bildsprache.<br />

Verlag: teNeues<br />

ISBN: 9783961712281<br />

ANDO<br />

COMPLETE WORKS<br />

1975–TODAY<br />

Traditionelle japanische Form sprache<br />

trifft auf westliche Beton moderne:<br />

Taschen widmet dem japanischen Meister<br />

des Minimalismus, Tadao Ando, eine<br />

aktualisierte Ausgabe seines Gesamtwerks.<br />

Verlag: Taschen<br />

ISBN: 9783836577120<br />

THOMAS STRUTH<br />

FIGURE GROUND<br />

Themen wie Straßenzüge,<br />

Menschen und Natur beschäftigen<br />

Struth seit Beginn seiner Karriere.<br />

»Figure Ground« zeigt anlässlich der<br />

Ausstellungseröffnung im Guggenheim<br />

Bilbao eine umfassende Reise durch vier<br />

Jahrzehnte fotografischen Schaffens.<br />

Verlag: Schirmer/Mosel<br />

ISBN: 9783829608749<br />

RICARDO BOFILL<br />

Bofill gilt als einer der radikalsten Architekten des<br />

20. Jahrhunderts. Seine Visionen überstiegen oft die<br />

Vorstellungskraft seiner postmodernen Zeitgenossen<br />

und revolutionierten die Architektur im urbanen und<br />

ruralen Raum. Die Kreationen des Spaniers sind nun<br />

in einem umfangreichen Bildband festgehalten.<br />

Verlag: gestalten<br />

ISBN: 9783899559408<br />

ABANDONED PALACES<br />

Die opulentesten Paläste und Herrenhäuser<br />

der Welt wurden gebaut, um von vielen<br />

Generationen genutzt und geliebt zu werden.<br />

Doch einige mussten sich dem Schicksal<br />

von Krieg, Naturkatastrophen oder<br />

Wirtschaftskrisen ergeben. Der Historiker<br />

Michael Kerrigan zeigt in »Abandoned Palaces«<br />

spektakuläre Bauwerke, die heute mystische<br />

Ruinen sind.<br />

Verlag: Amber Books Ltd.<br />

ISBN: 9781782748625<br />

Fotos: beigestellt<br />

204 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document2862022760535050986.indd 204 01.10.19 14:04


Wetscher<br />

Wohngalerien<br />

im Zillertal.<br />

Gesehen bei Wetscher<br />

Das POLIFORM-Küchenstudio –<br />

eines von vielen Beispielen in<br />

unseren großen Schauräumen<br />

Die Wetscher Wohngalerien sind einzigartig in <strong>Österreich</strong>.<br />

Nirgendwo sonst finden Sie so viele inspirierende Beispiele für<br />

außergewöhnliche Wohnkultur. Hier vereinen sich internationale<br />

Spitzenmarken mit Arbeiten aus unseren eigenen Meisterwerkstätten.<br />

Besuchen Sie uns. Und erleben Sie persönlich, was uns heute zu<br />

einem der führenden Einrichtungshäuser in <strong>Österreich</strong> macht.<br />

Seit 1912.<br />

PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />

Fügen, Zillertal / Tirol • www.wetscher.com<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd mw_inserate_falstaff_<strong>2019</strong>_1.0.indd 2 3 09.09.19 16:18 09:<strong>07</strong>


LIVING / NEWS IN DER KÜCHE<br />

DAS SPIEL VON<br />

HOLZ UND STAHL<br />

Chalet-Flair<br />

Bei Wetscher wird Handwerk<br />

groß geschrieben: Massivholz verleiht<br />

dieser Küche wohlige Wärme, ohne die<br />

Funktionalität einzuschränken. Alles<br />

ist millimetergenau eingepasst.<br />

wetscher.com<br />

Fotos: Wetscher/bild[ART]isten, Poliform<br />

206 falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document191838329562282528.indd 206 01.10.19 12:25


Fotos: Wetscher/bild[ART]isten, Poliform<br />

Küche und Wohnraum lassen sich kaum noch trennen.<br />

Sieht man sich jedoch die aktuellen Küchentrends an, wir ken<br />

viele Designs kühl und messerscharf. LIVING sprach mit dem<br />

Einrichtungsexperten Martin Wetscher über neues Handwerk<br />

und wie man moderne Designerküchen wohnlich gestaltet.<br />

TEXT SANDRA KEPLINGER<br />

Eine großzügige Raumaufteilung und<br />

klare Linien sind seit geraumer Zeit<br />

starke Trends beim Kücheninterieur.<br />

Man sieht immer wieder Designs, die<br />

großteils aus Edelstahl oder anderen Metallen<br />

sind und an Industrieküchen erinnern, die im<br />

Wohnraum wenig Charme versprühen. Martin<br />

Wetscher, Inhaber der Wetscher GmbH,<br />

beschäftigt sich in seinem Einrichtungshaus<br />

nicht nur mit Trends aus ganz Europa, sondern<br />

verleiht seinen Küchen mit einer eigenen<br />

Werkstätte einen heimischen Touch. So fließt<br />

Tiroler Holzarbeit perfekt in die moderne<br />

Formensprache des Markts ein. »Bei deutschen<br />

Designs steht die Funktionalität im<br />

Vordergrund, was manchmal – nicht immer –<br />

auf Kosten einer gewissen Ästhetik geht. Dort<br />

muss alles perfekt ineinanderfließen, die Linien<br />

sind schlicht und das Material langlebig«,<br />

erklärt Wetscher. »Der Italiener ist im Vergleich<br />

barocker. Wenn er reduziert, dann ist<br />

die Oberfläche in Hochglanz gehalten, und<br />

es gibt eine gewisse Materialvielfalt.«<br />

ECHTES HOLZ IST TRUMPF<br />

Dass moderne Küchen oft etwas unnahbar<br />

wirken, ist ein Umstand, der dem Handwerk<br />

neuen Aufwind gibt. Mittlerweile produzieren<br />

Tischlereien in derselben Qualität und<br />

Exaktheit wie große Möbelfabriken und arbeiten<br />

im Zehntelmillimeter-Bereich. »Man<br />

ist nicht mehr auf Rastermaße oder irgendwelche<br />

Typologien angewiesen, sondern kann<br />

millimetergenau einpassen. Wir mischen Küchen<br />

von Poliform oder Bulthaup oft mit Erzeugnissen<br />

unserer eigenen Tischlerei. Gerd<br />

Bulthaup hat bei einem seiner letzten Besuche<br />

in unserer Ausstellung überhaupt nicht<br />

mehr erkannt, wo seine Arbeit aufhört und<br />

unsere anfängt«, erzählt Wetscher stolz. »Das<br />

liegt unter anderem daran, dass wir die gleichen<br />

Furnierbilder und Lacke verwenden.<br />

Der Kunde hat dadurch eine höchst personalisierte<br />

Lösung, die er so in keinem klassischen<br />

Küchenstudio kaufen kann.«<br />

><br />

Scharfe Kanten<br />

Die Hochglanzküche von Poliform<br />

wirkt durch den Einsatz von dunklem<br />

Holz freundlich und nahbar. Nur die<br />

Kochinsel ist aus Edelstahl.<br />

poliform.it<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

2<strong>07</strong><br />

document191838329562282528.indd 2<strong>07</strong> 01.10.19 12:26


LIVING / NEWS IN DER KÜCHE<br />

Fokus: Gemütlichkeit<br />

Der Hersteller Team 7 hat sich voll<br />

und ganz dem Thema Naturholz<br />

verschrieben. Die Landhaus küche<br />

»loft« verbindet modernes Design<br />

mit altbewährtem Massivholz.<br />

team7.de<br />

><br />

Handwerk hat aber noch andere Vorteile:<br />

Wenn moderne Designküchen zu kalt und<br />

unpersönlich wirken, kann man diesen unerwünschten<br />

Effekt mit Holzdetails weichzeichnen.<br />

Massivholz aller Art ist daher wieder<br />

stark im Kommen. »Industriegefertigte Mö -<br />

bel sind oft zu perfekt und glatt, was man mit<br />

echtem Holz gut abfedern kann.« Eine strenge<br />

Unterteilung in Klassen ist dabei nicht mehr<br />

so wichtig wie früher. Strukturbrüche oder<br />

eingewachsene Äste sind erwünscht, um eine<br />

natürliche, authentische Optik zu erzielen.<br />

GROSSER RAUM, KLEINE WEGE<br />

Massivholz aller Art ist stark im Kommen. Eine strenge<br />

Unterteilung in Klassen ist nicht mehr so wichtig wie<br />

früher. Strukturbrüche oder eingewachsene Äste sind<br />

erwünscht, um eine natürliche, authentische Optik zu erzielen.<br />

Auch im Bereich der Planung tun sich einige<br />

Neuheiten auf: Der Trend zur offenen Küche<br />

ist ja schon länger da, was an den technischen<br />

Innovationen der letzten Jahre liegt.<br />

Gerüche schwirren dank neuer Abzugstechniken<br />

nicht mehr im Raum herum, auch unschöne<br />

Dunstabzugshauben verschwinden<br />

mehr und mehr. »Was aber neu kommt, ist<br />

eine Art Hinterküche«, erzählt Wetscher.<br />

»Dort befinden sich nicht repräsentative Bereiche,<br />

unansehnlichere Geräte oder eine größere<br />

Spüle finden hier Platz. So ergeben sich<br />

zwei Räume: eine Art Herzeige-Küche zum<br />

Wohnen und für den Kontakt mit Gästen –<br />

und eine zusätzliche Küche, wo man gröbere<br />

Arbeiten erledigt oder ein Koch tätig ist.«<br />

Wer nicht die baulichen Möglichkeiten für<br />

eine Hinterküche hat, aber trotzdem auf die<br />

Küche als Statussymbol setzt, sieht sich also<br />

mit einer Herausforderung konfrontiert: Die<br />

Funktion darf trotz Ästhetik nicht in den Hintergrund<br />

rücken. »Wenn man die Küchenplanung<br />

angeht, muss man darauf achten, dass<br />

Fotos: Team 7, Bulthaup<br />

208 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document191838329562282528.indd 208 01.10.19 12:26


Fotos: Team 7, Bulthaup<br />

der Arbeitsbereich nicht zu weitläufig wird.<br />

Man beobachtet oft, dass Küchenstudios zu<br />

groß planen, weil sie nicht die gesamte Innenarchitektur<br />

im Blick haben«, erklärt Wetscher.<br />

»Wir achten in großen Räumen zwar stark<br />

darauf, dass die Küche großzügig wirkt – die<br />

Wege zwischen Herd, Spüle und Kühlschrank<br />

müssen aber kurz bleiben.« Um die Sache zu<br />

veranschaulichen, vergleicht Martin Wetscher<br />

Küchen gerne mit Autos: »Lenkrad und Gaspedal<br />

sind in einem Fiat 500 genauso weit<br />

Simple Werkbank<br />

Klare Linien und kühle Oberflächen sind<br />

typisch für das Design von Bulthaup.<br />

Holzelemente bringen Wärme ins Bild<br />

und lassen den Arbeitsbereich<br />

wohnlicher wirken.<br />

bulthaup.de<br />

Egal, wie groß eine Küche<br />

ist: Die Wege zwischen<br />

Herd, Spüle und Kühlschrank<br />

müssen kurz bleiben.<br />

voneinander entfernt wie in einer Stretchlimousine.<br />

Auf die Küche umgelegt sieht das<br />

dann so aus: Bei der Kochinsel werden Herd<br />

und Wasser gegenübergestellt, in unmittelbarer<br />

Nähe befinden sich Kühlschrank und große<br />

Schubladen.« Wenn man sich einen Koch<br />

bildlich bei der Arbeit vorstellt, muss er sich<br />

in der Küche kaum vom Fleck bewegen. Es<br />

entsteht ein Dreieck, innerhalb dessen er navigiert:<br />

von links nach rechts, von oben nach<br />

unten, ein Standbein, ein Spielbein.<br />

Wie geht man eine Küchenplanung also am<br />

besten an? »Wir fangen immer beim Menschen<br />

an. Wir sehen uns an, welche Vorlieben<br />

er hat und wo er sich wohlfühlt. Die Besichtigung<br />

der Gegebenheiten vor Ort ist erst der<br />

zweite Schritt. Man muss immer im Ganzen<br />

denken und planen, damit sich durch alles ein<br />

roter Faden zieht.« Es gilt in der Planungsphase<br />

also tunlichst zu vermeiden, Böden, Licht<br />

und Tisch von drei unterschiedlichen Händlern<br />

zu kaufen. So läuft man Gefahr, dass am<br />

Ende alles zusammengewürfelt wirkt. »Wenn<br />

Sie die besten Zutaten in einen Topf schmeißen,<br />

entsteht kein gutes Gericht. Es muss jemanden<br />

geben, der den Dirigenten spielt und<br />

die Zutaten gut aufeinander abstimmt.«<br />

<<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

209<br />

document191838329562282528.indd 209 01.10.19 12:26


LIVING / TELLER<br />

1. 2. 3.<br />

PLATTEN-SPIELE<br />

Im September darf man bei der Wahl des Geschirrs ruhig zu bunten Farben und intensiven<br />

Mustern greifen, um der nahenden Tristesse des Herbsts etwas entgegenzusetzen.<br />

4. 5.<br />

6.<br />

7. 8. 9.<br />

1. Herbststimmung Ein monochromes Blattmotiv auf Porzellan läutet sanft den Herbst ein. depot-online.com 2. Sinnestäuschung Das Muster von Astier de Villatte wirkt<br />

plastisch und sorgt für bunte Abwechslung beim Abendessen. astierdevillatte.com 3. Crocodile Rock Der Dessertteller von Scenario Home ist mit 24-karätigem Gold<br />

überzogen und zieht mit eleganter Raffinesse alle Blick auf sich. scenariohome.com 4. Weiße Raben Das verspielte, fast kindliche Design stammt von der Künstlerin Chiara<br />

Terraneo. artemest.com 5. Ethno-Chic Der Keramikteller aus der »Cultures«-Serie wurde von der ethnografischen Sammlung des Mudec-Museums in Mailand inspiriert.<br />

Ein wahres Gustostück für Kunstliebhaber! kiasmo.it 6. Im Namen der Rose Das lebendige Pfingstrosenmotiv wird von elegantem Gold umrahmt. hm.com 7. Feinstes<br />

Porzellan Die englische Manufaktur Royal Crown Derby gestaltet luxuriöses Geschirr mit feinen Ornamenten in Gold. royalcrownderby.com 8. Schweinisch Rockett St. George<br />

nennt die Dinge beim Namen. rockettstgeorge.co.uk 9. Lustvolle Übertreibung Patch NYC lässt auf seinen Tellern die Wildkatzen tanzen. patchnyc.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

210 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6766521801656028905.indd 210 30.09.19 14:21


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 20.09.19 10:29<br />

19-1299_06_DE_Print ad Gen7000_233x300.indd 1 16.09.19 10:28<br />

DIE NEUE GENERATION 7000<br />

PERFEKTION NEU DEFINIERT<br />

WWW.MIELE.DE/GENERATION7000<br />

#LifeBeyondOrdinary


LIVING / TUMBLER<br />

WASSER MARSCH!<br />

Ob mit Farbverlauf oder grafischen Elementen im Kristall:<br />

Mehrfarbige Tumbler-Gläser geben jedem Gedeck einen bunten Twist.<br />

8.<br />

1.<br />

2.<br />

7.<br />

1. Sanfte Brise Dass Dip-<br />

Dye auch bei Glaswaren funktioniert,<br />

beweist das Modell »Bohemian Summer« von<br />

John Lewis & Partners. johnlewis.com 2. Edler<br />

Charme Klassik und Moderne gehen hier Hand in Hand: Der<br />

schwere, hand gefertigte Kristall-Tumbler von William Yeoward<br />

Crystal besticht mit leuchtenden Farben in ungewöhnlicher Formensprache.<br />

williamyeowardcrystal.com 3. Frischer Morgentau Der<br />

finnische Designer Oiva Toikka ließ sich für die Gestaltung von den frühen<br />

Morgenstunden inspirieren. iittala.com 4. Grelle Freude Edelstahl<br />

in außer gewöhnlichen Farben macht den »Lund Luxe Tumbler« zum<br />

exquisitesten Stück in jeder Bar. lundlondon.com 5. Goldene Bande<br />

Inspiriert von der Form eines polierten Armreifens spannt sich das Gold<br />

zwischen sanften Pastelltönen um das Glas »Bangle«. lsa-international.com<br />

6. Funkelnde Linien Nomen est omen, wenn es um den »Old Fashioned<br />

Hiball Tumbler« von Moser geht. Einen zeit gemäßen Touch bekommt<br />

dieser durch die subtile türkise Einfärbung. amara.com 7. Kunstvolle<br />

Kost Die schwedische Künstlerin Ulrica Hydman-Vallien zaubert<br />

für die Serie »Mine« verspielte Schwaden ins üppige Glas.<br />

artglassvista.de 8. Swinging Lines Der zartrosa<br />

Tumbler von Bitossi Home ist mundgeblasen<br />

und Teil eines bunt gemischten Sets<br />

mit Goldrändern. amara.com<br />

3.<br />

6.<br />

212 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

5.<br />

4.<br />

Fotos: beigestellt<br />

document2699891653796818620.indd 212 30.09.19 14:24


ZWIESEL KRISTALLGLAS<br />

WINE CLASSICS SELECT:<br />

FÜR DIE SEELE DES WEINES<br />

In Zusammenarbeit mit Alexander Kohnen, Sommelier, Geschäftsführer und Gründer<br />

des International Wine Institutes, hat ZWIESEL 1872 eine besonders feine Glasserie<br />

entwickelt, die für Weinliebhaber höchsten Genuss verspricht.<br />

Fotos: beigestellt<br />

Elegante Trinkgläser und Glasprodukte<br />

für den Interior-Bereich werden<br />

unter der Marke ZWIESEL<br />

1872 von Hand gefertigt. Die<br />

Glasmacher arbeiten täglich mit viel Herzblut<br />

an einzigartigen Kollektionen. Feinstes<br />

Glas von höchster Qualität wird hier seit<br />

Jahrhunderten traditionell mundgeblasen. So<br />

entstehen unverwechselbare Glasprodukte<br />

mit Unikatcharakter, die weltweit von Sommeliers,<br />

Gastronomen, Hoteliers und Endverbrauchern<br />

für ihre handwerkliche Verarbeitung<br />

geschätzt werden.<br />

Auch die 24-teilige Serie Wine Classics<br />

Select wird von den Glasmachern leidenschaftlich<br />

gefertigt und verspricht Weinliebhabern<br />

höchsten Genuss. Sie wird jedem<br />

Wein gerecht und hilft ihm mit ihren unterschiedlichen,<br />

besonders dünnwandigen Glas-<br />

formen, eine optimale Aromenentfaltung zu<br />

erlangen. Jeder Wein besitzt seine individuelle<br />

Herkunft, sein spezielles Bukett und seine<br />

einzigartige Geschmacksnote, die ihn von<br />

allen anderen Weinen unterscheidet. Für diese<br />

unverkennbare Seele jedes Weins wurden<br />

die außergewöhnlichen Gourmet-Gläser von<br />

ZWIESEL 1872 entworfen.<br />

In den filigranen, mundgeblasenen Gläsern<br />

können die verschiedensten Weine ihre<br />

unvergleichlichen Charaktere entfalten, zu<br />

jedem Wein kann das passende Glas gewählt<br />

werden. Für das besondere Ge nuss erlebnis<br />

sorgt die einzigartige Form der Gläser: der<br />

geschwungene, sich verjüngende und gelippte<br />

Kamin, der sich je nach Weinsorte in der<br />

Breite unterscheidet.<br />

Wine Classics Select überzeugt mit graziler<br />

Leichtigkeit, feinster Qualität, puristischem,<br />

mehrfach ausgezeichnetem Design und meisterhafter<br />

Manufakturkunst. Auch Alexander<br />

Kohnen ist von den dünnwandigen Gläsern<br />

der Serie beeindruckt:<br />

»Der Sinn für das Schöne, für Harmonie<br />

und Sinnlichkeit spiegelt sich in einem Glas<br />

wider. Seit über 2000 Jahren wird Glas hergestellt<br />

und prägt seitdem die Tisch- und<br />

Trinkkultur. Ursprung, Rebsorten und das<br />

Handwerk des Winzers machen Wein facettenreich<br />

und einzigartig. Für den Gourmet<br />

entwickelt sich vollendeter Genuss, wenn<br />

feinstes Glas auf den authentischen Ausdruck<br />

vergorenen Traubensafts trifft.«<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter:<br />

zwiesel-1872.com<br />

PROMOTION<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff<br />

213<br />

document3125384720988653421.indd 213 30.09.19 11:43


Online-<br />

Chefredakteur<br />

BERNHARD<br />

DEGEN<br />

REISE<br />

USA, PHILADELPHIA<br />

FOUR SEASONS<br />

MIT AUSSICHT<br />

Seinen Manhattan genießt man<br />

in Philadelphia ab sofort mit dem<br />

besten Panoramablick über die City.<br />

In die obersten Stockwerke des<br />

höchsten Gebäudes der Stadt, dem<br />

Comcast Center mit 341,7 Metern<br />

Höhe, zog nun das »Four Seasons<br />

Hotel« ein. Die Bar ist mit den<br />

großzügigen Verglasungen eine der<br />

schönsten Nordamerikas geworden.<br />

Das Restaurant in der 59. und<br />

60. Etage bespielt Starchef Jean-<br />

Georges Vongerichten auf höchstem<br />

Niveau.<br />

fourseasons.com<br />

ITALIEN, UMBRIEN<br />

CASTELLO DI RESCHIO<br />

Benedikt Bolza ist nicht nur der Besitzer des<br />

riesigen Anwesens Castello di Reschio, er ist<br />

auch passionierter Architekt. Nur durch eine<br />

derartige Personalunion konnte über Jahrzehnte<br />

ein ikonisches Gesamtkunstwerk<br />

entstehen, das in jedem Detail harmoniert.<br />

Im Herzen des 1200 Hektar großen Grundstücks,<br />

in dem denkmalgeschützte Bauernhäuser<br />

stilvoll in Ferienvillen umgebaut wurden,<br />

befindet sich das eben eröffnete einzigartige<br />

Restaurant mit mondäner Bar. In der<br />

Küche wird auf traditionelle italienische<br />

Gerichte, hauptsächlich mit Zutaten aus<br />

eigenem Anbau, gesetzt.<br />

reschio.com<br />

SCHWEIZ, ANDERMATT<br />

THE CHEDI AM GIPFEL<br />

Das michelinbesternte Restaurant »The<br />

Japanese« bekommt hochalpine Verstärkung:<br />

Auf dem Andermatter Hausberg Gütsch wird<br />

ab kommender Wintersaison in rustikalmodernem<br />

Ambiente auf 2300 Metern<br />

japanisch gekocht.<br />

thechediandermatt.com<br />

214 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document5279011379426628672.indd 214 30.09.19 11:38


NOTIZEN<br />

SPANIEN, BARCELONA<br />

SUSHI FÜR DAS<br />

BASKENLAND<br />

Im 23. Stockwerk des eben<br />

eröffneten »Nobu Hotel« in<br />

Barcelona befindet sich das<br />

jüngste Restaurant von Globetrotter<br />

Nobuyuki »Nobu«<br />

Matsuhisa. Der geschäftstüchtige<br />

Spitzenkoch erobert nun<br />

wohl auch die Hotellerie und<br />

eröffnete damit bereits seine<br />

zwölfte Herberge.<br />

nobuhotels.com<br />

MALEDIVEN<br />

JUMEIRAH LUXUS-MOTORYACHT<br />

Unbestritten sind die Malediven ein<br />

traumhaftes Reiseziel. Einziger Haken der<br />

Inselresorts ist, dass man oft dem Talent<br />

eines einzigen Küchenchefs ausgeliefert<br />

ist. Lösungsansatz von Jumeirah: eine<br />

Luxus-Yacht als schwimmende Villa, mit<br />

der man überall anlegen kann.<br />

jumeirah.com<br />

CHINA<br />

SIX SENSES<br />

UND PANDAS<br />

Fotos: christian horan photography, Andermatt Swiss Alps AG, Benedikt Bolza, JFilipeWiens, beigestellt<br />

DEUTSCHLAND, MOSEL<br />

SCHLOSS LIESER<br />

Hochkarätige Neueröffnung an der Mosel: Die<br />

exklusiven Zimmer und Suiten des Grand Hotels<br />

bieten Blick auf Fluss und Weinberge, Küchenchef<br />

Wolfgang Preßler zeichnet im Restaurant<br />

»PURicelli« für zeitgemäße Küche verantwortlich.<br />

Der <strong>Österreich</strong>er war zuvor Souschef im<br />

hochdekorierten Wolfsburger »Aqua«.<br />

schlosslieser.de<br />

Wem die chinesische Region Qing<br />

Cheng nichts sagt, der muss sich<br />

nicht grämen, denn sie ist touristisch<br />

noch ein weißer Fleck auf<br />

der Landkarte. Es handelt sich<br />

um die Heimat der Riesenpandas.<br />

Die für die Luxus-Spas<br />

bekannte »Six Senses«-Gruppe<br />

hat nun ein harmonisches Resort<br />

geschaffen, von dem aus man<br />

das berühmte Panda-Tal entdecken<br />

kann.<br />

sixsenses.com<br />

MALEDIVEN<br />

HARD ROCK HOTEL<br />

Legere Urlaubsatmosphäre und bunte<br />

gastronomische Vielfalt verspricht das<br />

erste »Hard Rock Hotel« auf den Malediven.<br />

In der Lagune von Emboodhoo können<br />

die Gäste aus mehreren Gastro-Outlets<br />

wählen: moderne internationale<br />

Küche, lateinamerikanisch, US-Style etc.<br />

hardrockhotels.com<br />

EXPATS LIEBEN TAIWAN<br />

Jährlich wird aufwendig erhoben, wo sich<br />

Gastarbeiter am wohlsten fühlen. Das<br />

Ranking führt Taiwan vor Vietnam und<br />

Portugal an. Schlusslicht ist Kuwait nur<br />

knapp vor Italien. Die deutschsprachigen<br />

Länder liegen im schwachen Mittelfeld.<br />

internations.org<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

215<br />

document5279011379426628672.indd 215 30.09.19 11:39


eise / KVARNER-BUCHT<br />

DIE SCAMPI<br />

K.-u.-k.-Flair in Opatija, Kaisergranate in den Restaurants an der Küste:<br />

Aus der Kvarner-Bucht mit Villen aus der Zeit der Monarchie kommen<br />

die besten Krustentiere Kroatiens.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

Volosko: malerische Hafenstadt<br />

in der Kvarner-Bucht, eine<br />

Region Kroatiens, die unter<br />

Feinschmeckern immer<br />

beliebter wird.<br />

Foto: Shutterstock<br />

216 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document12474448394052301.indd 216 01.10.19 14:05


Foto: Shutterstock<br />

BUCHT<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

217<br />

document12474448394052301.indd 217 01.10.19 14:05


eise / KVARNER-BUCHT<br />

Das Designhotel »Navis« ist direkt am Meer<br />

gelegen und begeistert mit fantastischer<br />

Aussicht und gehobenem Restaurant.<br />

Fotos: Petar Kurschner, beigestellt<br />

218 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document12474448394052301.indd 218 01.10.19 14:05


D<br />

as Haus von außen: ziemlich<br />

unscheinbar. Der Ort: ein<br />

kleines Fischerdorf namens<br />

Mošćenička Draga. Etwas einfacher<br />

auszusprechen ist der<br />

Name des Restaurants: »Johnson«, benannt<br />

nach dem 36. Präsidenten der USA, Lyndon<br />

B. Johnson. Für ein kroatisches Lokal ein<br />

etwas seltsamer Name: Er geht auf den<br />

einstigen Besitzer zurück, der in den<br />

1960er-Jahren ein großer Bewunderer des<br />

amerikanischen Politikers war.<br />

Besonders ist aber nicht nur der Name,<br />

sondern es sind vor allem jene Meerestierchen,<br />

die hier für gewöhnlich roh serviert<br />

werden – lediglich mit ein bisschen Olivenöl<br />

mariniert.<br />

Es sind Scampi, auch Kaisergranate<br />

genannt, für die die Kvarner-Bucht berühmt<br />

ist. Die Scampi von hier sind im Geschmack<br />

ein wenig süßlicher als andere, die Schalen<br />

sind dünn und das Fleisch ist besonders zart.<br />

Ob alle Scampi, die in den Restaurants<br />

der Kvarner-Bucht serviert werden, tatsächlich<br />

aus den unmittelbaren Küstengewässern<br />

stammen, ist fraglich. So viele Scampi<br />

kann es dort unmöglich geben. In einigen<br />

Restaurants aber stammen die köstlichen<br />

Krustentiere tatsächlich von lokalen<br />

Fischern, die täglich ihre Beute persönlich<br />

an die Köche liefern.<br />

Eines der besten<br />

Fischrestaurants in ganz<br />

Kroatien ist das »Johnson«.<br />

Legendär: rohe Scampi aus dem<br />

Meer vor der Haustür.<br />

KULTLOKAL »JOHNSON«<br />

Fotos: Petar Kurschner, beigestellt<br />

Eines dieser Restaurants ist das bereits<br />

erwähnte, von den Brüdern Dean und Dragan<br />

Jurdana geführte »Johnson«, unter<br />

Fisch- und Krustentier-Liebhabern seit Jahren<br />

ein Kultlokal. Wer das Glück hat, an<br />

einem Tag einen Tisch zu bekommen, an<br />

dem der Fischer eine volle Wanne mit<br />

Fischen, Muscheln und Scampi angeschleppt<br />

hat, der kann sich durch ein Menü durchkosten,<br />

dass er lange nicht mehr vergessen<br />

wird: Meeresspinne und rohe Scampi, kurz<br />

in Olivenöl und Zitronensaft mariniert,<br />

Salat vom Wildspargel mit Scampi, Canestrelli<br />

(Muscheln) und als Hauptgang ein<br />

Stück Steinbutt vom Grill mit gedämpftem<br />

Grünzeug von Karotten und Fenchel. Viel<br />

besser wird man Scampi und Fisch in ganz<br />

Kroatien nicht bekommen.<br />

Die Kvarner-Bucht ist aber nicht nur<br />

kulinarisch interessant. Hier erinnern<br />

viele Häuser und Villen an die K.-u.-k.-<br />

<<br />

Der 27-jährige Küchenchef Deni<br />

Srdoč erkochte im »Draga di<br />

Lovrana« dieses Jahr den ersten<br />

Michelin-Stern der Kvarner-<br />

Bucht: in einem Restaurant im<br />

Gebirge mit Aussicht aufs Meer.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

219<br />

document12474448394052301.indd 219 01.10.19 14:06


eise / KVARNER-BUCHT<br />

Mit<br />

Palmengarten<br />

und Pool ist<br />

das Hotel<br />

»Villa Astra«<br />

eine der<br />

schönsten<br />

Bleiben der<br />

Region.<br />

Das Haus wurde bereits zu<br />

Monarchiezeiten erbaut<br />

und als »schönstes Ausflugsziel<br />

der österreichischen Riviera«<br />

beworben.<br />

Monarchie, vor allem in Opatija. Und<br />

laufend werden alte Hotels umgebaut und<br />

renoviert. So wie das palastartige Grandhotel<br />

von Crikvenica: Seit fünf Jahren knüpft<br />

das »Hotel Kvarner Palace« wieder an seine<br />

große Tradition an. Der Salzburger<br />

Hotelier Wilfried Holleis, der in Kroatien<br />

auch das erfolgreiche Adria Relax Resort<br />

»Miramar« in Opatija führt, hat das historische<br />

Haus von Grund auf sanieren lassen.<br />

Hinter der kaiserlichen Fassade mit ihren<br />

Panoramabalkonen im verspielten Romantikstil<br />

genießen Gäste nun wieder modernen<br />

Komfort sowie Wellnessbereiche und<br />

das Restaurant mit der abends besonders<br />

stimmungsvollen Adria-Terrasse.<br />

Wer in einem historisch bemerkenswerten<br />

Restaurant in absoluter Traumlage große<br />

Küche erleben will, für den lohnt sich die<br />

Überwindung einer längeren Serpentinenstraße<br />

auf die steilen Hänge der Učka oberhalb<br />

von Lovran. Dort stößt man auf das<br />

kleine Gebirgshotel »Draga di Lovrana«<br />

mit einem Sternerestaurant, dessen Lage<br />

wohl schöner kaum sein kann: Der Panoramablick<br />

aufs Meer ist überwältigend.<br />

Das Haus wurde zu Monarchiezeiten<br />

<<br />

Restaurant<br />

»Bevanda«:<br />

spektakulärer<br />

Ausblick,<br />

gehobene,<br />

mediterrane<br />

Küche.<br />

Fotos: Frank Heuer/laif, Wolfgang Neuhuber, beigestellt<br />

220 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document12474448394052301.indd 220 01.10.19 14:06


Fine Dining in einem<br />

traumhaften Garten<br />

am Meer in der<br />

»Villa Ariston«.<br />

Fotos: Frank Heuer/laif, Wolfgang Neuhuber, beigestellt<br />

erbaut und damals als »schönstes Ausflugsziel<br />

der österreichischen Riviera« beworben.<br />

Danach fiel es den Wirren der<br />

Geschichte zum Opfer und stand jahrzehntelang<br />

abgebrannt und verwahrlost in der<br />

Landschaft. Erst 2005 wurde es detailgetreu<br />

wiederaufgebaut. Seither bietet es den Gästen<br />

vier Doppelzimmer und eine Juniorsuite<br />

sowie ein Restaurant mit neuerdings einem<br />

Michelin-Stern. Der ehemalige Küchenchef<br />

Zdravko Tomšić übergab 2014 einem jungen<br />

Mitarbeiter namens Deni Srdoč die Leitung<br />

der Küche – seither zählt der mittlerweile<br />

27-Jährige zu den Shootingstars der<br />

Kvarner-Bucht und meint selbstbewusst:<br />

»Meine Küchenlinie soll unverwechselbar<br />

sein, jeder einzelne Teller.«<br />

Auf keinen Fall versäumen sollte man<br />

auch einen Besuch bei Nenad Kukurin, der<br />

im Bergdörfchen Kastav oberhalb von Opatija<br />

sein charmantes Hotel »Kukuriku«<br />

samt großartigem Restaurant betreibt.<br />

Kukurin ist ein Pionier der kroatischen<br />

Slow-Food-Bewegung und hat als Sommelier<br />

eine Menge an Auszeichnungen bekommen.<br />

Sein Scampi-Risotto ist ebenso überwältigend<br />

wie seine Auswahl an kroatischen<br />

Weinen, darunter die besten und ausgefallensten<br />

Naturweine der Region.<br />

STILVOLLE »VILLA ASTRA«<br />

Auch die Auswahl an empfehlenswerten<br />

Unterkünften ist in der Kvarner-Bucht<br />

durchaus vielfältig. Eines der stilvollsten<br />

Quartiere ist die »Villa<br />

Astra« am Rande des<br />

leicht verschlafenen<br />

Küstenorts Lovran. Das<br />

Haus wurde 1905 vom<br />

Jugendstilbaumeister Attilio<br />

Maguolo gebaut. Heute<br />

fühlt man sich hier<br />

immer noch wie Sisi und<br />

Franzl auf Sommerfrische.<br />

Das Setting: gepflegter<br />

Palmengarten mit blitzblauem<br />

Salzwasserpool,<br />

die Promenade direkt<br />

vor der Haustür, dahinter<br />

der Zugang zum Meer.<br />

Ganz neu ist hinge-<br />

Eines der besten Restaurants in einem kleinen Dorf<br />

etwas abseits der Küste ist das »Kukuriku«.<br />

Legendärer Weinkeller!<br />

< <<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

221<br />

document12474448394052301.indd 221 01.10.19 14:06


eise / KVARNER-BUCHT<br />

Heute fühlt man sich<br />

hier immer noch<br />

wie Sisi und Franzl auf<br />

Sommerfrische.<br />

Das »Miramar« ist mit<br />

seinem sagenhaften<br />

Wellnessangebot und<br />

eigenem Strand ein<br />

Hotelklassiker in Opatija.<br />

gen das Hotel »Ikador« zwischen Opatija<br />

und Lovran. Es verfügt über eine »Riva-<br />

Lounge«, von denen es weltweit nur vier<br />

gibt: in Monte Carlo, in Venedig, auf Mykonos<br />

und, ganz neu, in Ika an der Riviera von<br />

Opatija. Dort ist der stylishe Rückzugsort<br />

am Meer Teil des <strong>2019</strong> eröffneten Fünf-<br />

Sterne-Boutiquehotels mit Motorboot samt<br />

Anlegestelle, 14 Zimmern und Suiten, Pool<br />

und Spa sowie dem Restaurant »Nobilion«<br />

mit feiner mediterraner Küche und Dining-<br />

Separee.<br />

<<br />

BOUTIQUEHOTELS<br />

Das Restaurant »Alfred Keller« bietet<br />

im Boutiquehotel »Alhambra«<br />

Fischgerichte auf hohem Niveau.<br />

Mehr Travelguides<br />

von <strong>Falstaff</strong> auf<br />

falstaff.com/travelguides<br />

2013 wurde am Lido von Opatija das moderne<br />

Boutiquehotel »Bevanda« eröffnet.<br />

Die Lage direkt am Meer ist spektakulär,<br />

das dazugehörige Restaurant bietet gehobene<br />

mediterrane Küche mit viel Fisch.<br />

Cool und modern – und direkt in einen<br />

Fels am Meer hineingebaut – ist auch das<br />

Boutiquehotel »Navis« zwischen Opatija<br />

und Rijeka. Das Restaurant mit Terrasse<br />

und Traumpanorama gilt als eine verlässliche<br />

Adresse.<br />

Ebenfalls eines der besten Boutiquehotels<br />

ist das Fünf-Sterne-Hotel »Alhambra« mit<br />

dem herausragenden Restaurant »Alfred Keller«.<br />

Das Haus ist für seine gehobene mediterrane<br />

Küche bekannt, die Bandbreite der<br />

verwendeten Produkte reicht von Fisch und<br />

Scampi bis hin zu Lamm von der Insel Cres<br />

und handverlesenem Fleisch aus ganz Istrien.<br />

Im Weinkeller lagern mehr als 400<br />

Weine, der Ausblick aufs Meer ist alles<br />

andere als gewöhnlich. Das wusste offenbar<br />

auch der namensgebende Alfred Keller,<br />

ein österreichischer Architekt, der die<br />

Gegend hier schon vor mehr als hundert<br />

Jahren schätzte.<br />

<<br />

Fotos: Frank Heuer, beigestellt<br />

222 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document12474448394052301.indd 222 01.10.19 14:06


FÜR GENIESSER<br />

JETZT<br />

TRAUMURLAUB<br />

BUCHEN!<br />

PREMIUM-VERSPRECHEN<br />

| Genießerbuffets mit Live-Cooking, extra WellFood ® -Gerichte<br />

| Bis zu 64 Sportarten und -kurse zum Ausprobieren<br />

| Hochwertiges Sport-Equipment von TOP Partern inklusive<br />

| Professionelle GroupFitness- und Body&Mind-Programme inklusive<br />

| Großzügiges WellFit ® -Spa zum Entspannen<br />

CLUB KHAO LAK<br />

KHAO LAK . THAILAND<br />

z. B. 7 Nächte, im DZ,<br />

Vollpension made by ROBINSON,<br />

inkl. Flug ab Frankfurt & TUI<br />

PLUS Paket, pro Person<br />

ab € 1.679 *<br />

Beratung und Buchung in deinem TUI Reisebüro oder unter www.robinson.com<br />

*Preis p. P. im Doppelzimmer, inkl. Flug und Transfer. Mindestaufenthalt von 7 Nächten in ausgewählten Reisezeiträumen, begrenztes Kontingent. Mehr zum TUI PLUS PAKET unter www.mein-robinson.com/tui-plus-paket<br />

TUI Deutschland GmbH . Karl-Wiechert-Allee 23 . 30625 Hannover<br />

190918_Anz_<strong>Falstaff</strong>_233x300mm_Genießer.indd 1 18.09.19 10:00<br />

000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 18.09.19 12:38


eise / KVARNER-BUCHT<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

HOTELS<br />

NAVIS DESIGN HOTEL***** (1)<br />

Das schicke Design-Hotel mit Privatstrand und<br />

Wellnesscenter liegt auf einem Fels direkt am<br />

Meer. Sowohl die Zimmer als auch das Restaurant<br />

machen die Gäste wunschlos glücklich.<br />

DZ ab 171 Euro.<br />

Ivana Matetića Ronjgova 10, 51410 Opatija<br />

T: +385 51 444600, hotel-navis.hr<br />

HOTEL VILLA KAPETANOVIĆ**** (2)<br />

Das etwas höher gelegene, edle Hotel punktet<br />

nicht nur mit seinem Ausblick auf das unendliche<br />

Blau der Adria, sondern auch mit dem dazugehörigen<br />

Restaurant. Auch der Poolbereich soll nicht<br />

unerwähnt bleiben. DZ ab 100 Euro.<br />

Nova cesta 12a, 51410 Opatija<br />

T: +385 51 741355, villa-kapetanovic.hr<br />

AMADRIA PARK GRAND HOTEL 4 OPATIJSKA<br />

CVIJETA**** (3)<br />

Im mondänen K.-u.-k.-Kurort des vorletzten Jahrhunderts<br />

bietet das unmittelbar am Lungomare<br />

gelegene noble Grandhotel schöne Zimmer in<br />

verschiedenen Stilen. Gutgehen lässt man es sich<br />

außerdem auch im Wellnessbereich oder kulinarisch<br />

in einem der Restaurants oder im Café.<br />

DZ ab 100 Euro.<br />

Viktora Cara Emina 6, 51410 Opatija<br />

T: +385 51 295001, amadriapark.com<br />

HOTEL MIRAMAR**** (4)<br />

Das Traumschlosshotel am Meer wartet mit<br />

Komfort und einem ausgesprochen reichhaltigen<br />

Spa-Angebot sowie einem eigenen Strandabschnitt<br />

auf. DZ ab 80 Euro.<br />

Ive Kaline 11, 51410 Opatija<br />

T: +385 51 280000, hotel-miramar.info<br />

HOTEL VILLA ASTRA**** (5)<br />

Wunderschöne mediterrane Villa mit prachtvollem<br />

Garten, Wellnessangebot und einem Restaurant<br />

mit istrischer Küche. DZ ab 215 Euro.<br />

Viktora Cara Emina 11, 51415 Lovran<br />

T: +385 51 294400, hotelvillaastra.com<br />

HOTEL BONAVIA PLAVA LAGUNA**** (6)<br />

Dem City-Hotel sieht man von außen nicht mehr<br />

an, dass dort bereits seit mehr als 140 Jahren Gäste<br />

ein und aus gehen. Das Interieur ist ein Stilmix<br />

aus moderner Lässigkeit und klassischer Eleganz.<br />

DZ ab 114 Euro.<br />

Dolac 4, 51000 Rijeka<br />

T: +385 51 357980, bonavia.hr<br />

IKADOR LUXURY BOUTIQUE HOTEL&SPA***** (7)<br />

Luxus zwischen Opatija und Lovran. Weltweit gibt<br />

es nur vier »Riva-Lounges«: in Monte Carlo, Venedig,<br />

auf Mykonos und, ganz neu, in Ika an der Riviera<br />

von Opatija. Dort ist der stylishe Rückzugsort am<br />

Meer Teil des <strong>2019</strong> eröffneten Fünf-Sterne-Boutique-Hotels<br />

mit Motorboot samt Anlegestelle<br />

sowie dem Restaurant »Nobilion« mit feiner<br />

mediterraner Küche und Dining-Separee.<br />

DZ ab 370 Euro.<br />

Viktora Cara Emina BB, 51410 Ika bei Opatija<br />

T: +385 51 2<strong>07</strong>020, ikador.com<br />

RESTAURANTS<br />

DRAGA DI LOVRANA JRE (1)<br />

In beeindruckender Lage zwischen Meer und Gebirge<br />

serviert das mit einem Michelin-Stern prämierte<br />

Restaurant frischen Fisch aus eigenem Handel.<br />

Lovranska Draga 1, 51415 Lovran<br />

T: +385 51 294166, dragadilovrana.hr<br />

JOHNSON (2)<br />

Eines der besten Fischrestaurants Kroatiens.<br />

Top-Meeresküche mit fangfrischem Fisch – kreativ<br />

und extrem puristisch zubereitet.<br />

Majčevo 29b, 51417 Mošćenička Draga<br />

T: +385 51 737578, johnson.hr<br />

RESTAURANT KUKURIKU (3)<br />

Ein Klassiker. Die Natürlichkeit der Region trifft<br />

hier auf virtuose Kochkunst und hervorragende<br />

Weine.<br />

Trg Lokvina 3, 51215 Kastav<br />

T: +385 51 691519, kukuriku.hr<br />

HOTEL & RESTAURANT BEVANDA (4)<br />

Die Meeresküche verspricht kulinarischen Hochgenuss<br />

in moderner Location direkt am Meer.<br />

Zert 8, 51410 Opatija<br />

T: +385 51 493888, bevanda.hr<br />

RESTAUARNT ALFRED KELLER (5)<br />

Die mediterrane Küche präsentiert sich mit großer<br />

Raffinesse in modernem Ambiente.<br />

Čikat 16, 51550 Mali Lošinj<br />

T: +385 51 26<strong>07</strong>00, losinj-hotels.com<br />

VILLA ARISTON JRE (6)<br />

Meer und Lungomare hat man gut im Blick, während<br />

schmackhafte Kreationen aufgetischt werden.<br />

Maršala Tita 179, 51410 Opatija<br />

T: +385 51 271379, villa-ariston.hr<br />

RESTAURANT LAURUS (7)<br />

Viel gelobtes Restaurant im »Hotel Villa<br />

Kapetanović «. Feine Küche mit räsonablen Preisen.<br />

Nova cesta 12A, 51410 Opatija<br />

T: +385 51 741355, villa-kapetanovic.hr<br />

RESTAURANT NAVIS (8)<br />

Genauso eindrucksvoll wie die Architektur und das<br />

Interior-Design des Hotels sind die Fisch- und<br />

Fleischgerichte im dazugehörigen Restaurant.<br />

Ivana Matetića Ronjgova 10, 51410 Opatija<br />

T: +385 51 444600, hotel-navis.hr<br />

PLAVI PODRUM (9)<br />

Das Fischrestaurant am Hafen hat mittlerweile<br />

Kultstatus. Gute Auswahl an kroatischen Spitzenweinen.<br />

Obala Frana Supila 6, 51410 Opatija<br />

T: +385 51 701223, plavipodrum.com<br />

RESTAURANT DIDA IN CRIKVENICA (10)<br />

Ein Schatzkästchen, sehr nette Menschen, tolle kreative<br />

Gerichte, feine Weine, ein verträumter Gastgarten,<br />

Meerblick: Das liebevoll geführte »Restaurant<br />

Dida« ist ein kleines, symphatisches Juwel.<br />

Šetalište Vladimira Nazora 77, 51260 Crikvenica<br />

T: +385 51 761<strong>07</strong>0, restaurant-dida.com<br />

STANCIJA KOVAČIĆI (11)<br />

Zwischen Riviera und Učka-Gebirge zeigt sich die<br />

Mare-Monti-Küche ursprünglich und einfach gut.<br />

Rukavac 51, 51211 Matulji<br />

T: + 385 51 272106, stancija-kovacici.hr<br />

Illustration: Stefanie Hilgarth<br />

224 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document2445373833866780240.indd 224 01.10.19 14:08


Frauenkirche Dresden<br />

am Neumarkt.<br />

DRESDEN ELBLAND<br />

Dresdner<br />

Christstollen.<br />

Schloss Wackerbarth.<br />

WEIHNACHTSZAUBER IN<br />

DRESDEN ELBLAND<br />

Fotos: © Jörg Schöner; Schutzverband Dresdner Stollen e. V., Tobias Ritz; Norbert Millauer<br />

Die Wochen um Weihnachten<br />

gelten in der Region Dresden<br />

Elbland als fünfte Jahreszeit.<br />

Eine vielfältige Palette an<br />

Veranstaltungen verzaubert<br />

in den Wintermonaten die<br />

ganze Gegend.<br />

Natürlich, da ist vor allem der<br />

Dresdner Striezelmarkt.<br />

Deutschlands ältester Weihnachtsmarkt<br />

bietet auch mit<br />

seiner 585. Ausgabe ein stimmungsvolles<br />

Ambiente. Neben regionalen Spezialitäten<br />

kann man hier die riesige erzgebirgische<br />

Stufenpyramide bewundern oder den<br />

Dresdner Christstollen genießen. Besinnliche<br />

Stimmung herrscht aber auch auf den<br />

neun anderen thematischen Märkten, die<br />

Dresden zu einer Weihnachtsstadt machen.<br />

Und auch in den romantischen Innenstädten<br />

von Meißen und Pirna oder auf dem<br />

historischen Anger von Altkötzschenbroda<br />

dominieren glitzernde Lichter, funkelnde<br />

Sterne und Gaumenfreuden.<br />

Dem berühmten Dresdner Christstollen ist<br />

am 7. Dezember sogar ein Fest, das Dresdner<br />

Stollenfest, gewidmet, bei dem ein tonnenschwerer<br />

Riesenstollen angeschnitten<br />

und verkostet wird.<br />

Doch schon ab Ende Oktober scheint es<br />

so, als riesele leise der Puderzucker über der<br />

Stadt – denn das besondere sächsische Kulturgut<br />

wird in Dresden förmlich zelebriert.<br />

Des Dresdners liebstes Weihnachtsgebäck<br />

darf nur in der Landeshauptstadt und in<br />

einem engen Kreis um die Stadt herum gebacken<br />

werden. Und zwar nach alter Tradition,<br />

festgeschriebener Rezeptur und natürlich<br />

handwerklich. Stollen-Experten bewerten<br />

alljährlich die Qualität der Gebäcke. Nur<br />

Stollen, die hier bestehen, dürfen das goldene<br />

Stollensiegel tragen. Wer mag, kann auch<br />

selbst in die Stollenlehre gehen und viel Wissenswertes<br />

rund um die große Historie des<br />

Striezels lernen. Wer es einmal selbst versucht<br />

hat, der weiß das besondere »Hand-<br />

Werk« für alle Sinne umso mehr zu schätzen.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter<br />

dresden-weihnachten.info<br />

RUND UM WEIHNACHTEN:<br />

8. 11.–10. 11. <strong>2019</strong><br />

»Choco Classico –<br />

Das Dresdner Schokoladenfestival«<br />

25 Aussteller – davon 14 Manufakturen –<br />

präsentieren ihre Kreationen.<br />

Dresdner Zwinger, choco-classico.de<br />

14. 11. <strong>2019</strong>–5. 1. 2020<br />

Christmas Garden<br />

Lichtinstallationen sorgen für märchenhaftromantische<br />

Weihnachtsstimmung.<br />

Schlosspark Pillnitz, christmas-garden.de<br />

16. 11. <strong>2019</strong>–1. 3. 2020<br />

»Drei Haselnüsse für Aschenbrödel«<br />

Winterausstellung zum deutschtschechischen<br />

Kultfilm.<br />

Schloss Moritzburg, schloss-moritzburg.de<br />

7. 12. <strong>2019</strong><br />

Dresdner Stollenfest<br />

Striezelmarkt, dresdnerstollen.com<br />

19. 12. <strong>2019</strong><br />

Das große Adventskonzert<br />

unter anderem mit dem Dresdner Kreuzchor.<br />

Rudolf-Harbig-Stadion, adventskonzert.de<br />

PROMOTION<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff<br />

225<br />

document2762937698899516790.indd 225 30.09.19 11:43


eise / LONG WEEKEND – NEAPEL<br />

DER STERN<br />

Foto: Shutterstock<br />

226 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document7973699952039308931.indd 226 01.10.19 14:13


DES SÜDENS<br />

Neapel sehen und sterben? Keine Sorge, die süditalienische Metropole ist längst<br />

nicht mehr so wild und gefährlich wie ihr Ruf. Statt der Mafia erwarten Sie hier<br />

mehr als 3000 Jahre Geschichte und große mediterrane Esskultur.<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER<br />

Foto: Shutterstock<br />

Von Mergellina und Posillipo, den<br />

noblen Vierteln im Westen, hat man<br />

einen spektakulären Blick über die<br />

Bucht hinüber zum Vesuv.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

227<br />

document7973699952039308931.indd 227 01.10.19 14:13


eise / LONG WEEKEND – NEAPEL<br />

Chiaia, das<br />

Viertel direkt am<br />

Lungomare, ist<br />

Heimat zahlreicher<br />

schicker Bars und<br />

Boutiquen.<br />

FREITAG<br />

Stehespresso, griechische Altstadt,<br />

Barockkapellen, Nobelboutiquen: Neapel<br />

ist äußerst vielseitig. Wir stürzen uns<br />

direkt ins Getümmel.<br />

Das Museo Madre ist<br />

Neapels Hotspot für<br />

zeitgenössische Kunst.<br />

Das Straßenmuster von Neapels Altstadt<br />

stammt noch von den alten Griechen.<br />

Das erste Mal in Neapel? Das kann<br />

schon ein Kulturschock sein. Erst<br />

einmal bei einem Kaffee entspannen,<br />

entweder im imperialen Fin-de-Siècle-<br />

Flair im »Gran Caffè Gambrinus« oder im<br />

50er-Jahre-Futurismus des »Caffè Mexico«<br />

auf der Piazza Dante. Eine so schrill orange<br />

Kaffeemaschine haben Sie noch nie gesehen!<br />

Und wenn Sie schon da sind, gönnen<br />

Sie sich eine von Neapels fantastischen<br />

Süßspeisen, etwa ein Baba au rhum oder<br />

eine Sfogliata riccia, ein knuspriges Blätterteiggebäck<br />

gefüllt mit Ricotta und kandierten<br />

Früchten.<br />

Bei einem Bummel durch die Altstadt<br />

holen Sie sich Appetit fürs Mittagessen:<br />

Schauen Sie sich die Straßen an, deren geometrisches<br />

Muster noch von den alten Griechen<br />

stammt. Und nehmen Sie sich Zeit,<br />

einen Blick in Höfe und Seitengässchen zu<br />

werfen – es lohnt sich immer wieder! Wenn<br />

die Schlange nicht zu lang ist, besuchen Sie<br />

die Kapelle Sansevero: eine barocke Marmororgie,<br />

die ihresgleichen sucht und in der<br />

Sie den verschleierten Christus bewundern<br />

können, eine der tollsten jemals in Marmor<br />

gehauenen Statuen.<br />

Jetzt haben Sie sich Ihre erste Pizza redlich<br />

verdient: Sparen Sie sich die Schlange<br />

bei »Sorbillo«, der berühmtesten Pizzeria<br />

der Stadt (die Pizza ist bei Weitem nicht so<br />

gut wie die Wartezeiten lang), und gehen<br />

Sie lieber zu »Di Matteo« (sehr ursprünglich),<br />

»Di Attilio« (unbedingt die mit dem<br />

Ricotta im Rand nehmen!) oder »Palazzo<br />

Petrucci« (gediegen). Wer ein richtiges<br />

neapolitanisches Beisl will: »Mangi e Bevi«<br />

ist ein Erlebnis.<br />

Weil die Geschäfte zwischen drei und<br />

fünf fast alle zu haben, gehen Sie entweder<br />

ins Museo Madre und genießen etwas<br />

moderne Kunst oder machen es wie die<br />

Einheimischen und halten erst einmal Siesta.<br />

Dann ist Shopping angesagt: Spazieren<br />

Sie durch die malerischen Gassen des schicken<br />

Viertels Chiaia mit seinen Luxusboutiquen<br />

und Delikatessengeschäften. In einer<br />

der zahlreichen Bars können Sie dann auch<br />

gleich den Aperitivo nehmen. Stressen Sie<br />

sich nicht: Neapolitaner essen spät, abends<br />

eher nicht vor neun.<br />

Zum Essen wählen Sie entweder moderne<br />

neapolitanische Küche und Natural Wine in<br />

schickem Ambiente bei »Dialetti« gleich in<br />

Chiaia – oder Sie gehen es ganz klassisch an,<br />

springen in ein Taxi und fahren zu »Mimì<br />

alla Ferrovia«, einer neapolitanischen Restaurant-Institution<br />

beim Bahnhof. ><br />

Fotos: Amedeo Benestante, MICHELE ALBERTO SERENI, Shutterstock, Roberto Pierucci<br />

228 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document7973699952039308931.indd 228 01.10.19 14:14


Die Menschen<br />

hinter dem »Palazzo<br />

Petrucci« betreiben<br />

auch eine edle<br />

Pizzeria in der Altstadt.<br />

Im »Palazzo Petrucci« speist man<br />

michelinbesternte Küche direkt am Meer.<br />

Fotos: Amedeo Benestante, MICHELE ALBERTO SERENI, Shutterstock, Roberto Pierucci<br />

Im »Dialetti« in Chiaia gibt es<br />

neapolitanische Klassiker, neu<br />

interpretiert.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

229<br />

document7973699952039308931.indd 229 01.10.19 14:14


eise / LONG WEEKEND – NEAPEL<br />

SAMSTAG<br />

Die einen fahren nach<br />

Pompeji, die anderen gehen<br />

ans Meer Fisch essen.<br />

Am Abend treffen sich<br />

alle zum edlen<br />

Tastingmenü.<br />

Die meisten Gäste<br />

kommen ins »Il<br />

Comandante«, um<br />

die berühmten<br />

Fischgerichte zu<br />

genießen.<br />

In den Ruinen von<br />

Pompeji kann man<br />

sich leicht einen<br />

ganzen Tag lang<br />

verlieren.<br />

Die Eierburg sieht<br />

trotz ihres Namens<br />

imposant aus.<br />

Die Quartieri Spagnoli sind Neapel pur:<br />

winzige Gassen, ganz viele Händler und<br />

Mopeds.<br />

Heute müssen Sie sich erst einmal entscheiden:<br />

Kultur oder Dolce Vita.<br />

Wer Kultur wählt, bricht morgens<br />

nicht zu spät auf und fährt nach Pompeji:<br />

lebendiger als hier wird die Antike nirgends.<br />

Die Ruinenstadt zu erkunden ist ein Erlebnis,<br />

es dauert allerdings leicht einen ganzen<br />

Tag. Packen Sie ein Picknick und nehmen Sie<br />

sich sonst nicht viel vor: Pompeji ist riesig.<br />

Wer es etwas gemütlicher angehen will,<br />

schaut sich Herculaneum an, die weniger<br />

berühmte, aber noch besser erhaltene Ausgrabung,<br />

die deutlich kleiner ist.<br />

Keine Lust auf Kultur? Das Wetter ist<br />

prächtig, und eigentlich sind Sie zum süßen<br />

Nichtstun hier? Gehen Sie erst einmal auf<br />

einen der tollen neapolitanischen Märkte:<br />

La Pignasecca in den Quartieri Spagnoli<br />

oder der große Markt bei der Porta Nolana<br />

sind besonders sehenswert.<br />

Zum Mittagessen geht’s nach Posillipo,<br />

wo das alte Geld in herrschaftlichen Villen<br />

wohnt: Bei »Cicciotto« speisen Sie frischen<br />

Fisch und Meeresfrüchte an weiß gedeckten<br />

Tischen mit einer umwerfenden Aussicht auf<br />

die Bucht und den Vesuv. Im Sommer fährt<br />

ein Boot aus Mergellina hierher, sonst nehmen<br />

Sie am besten ein Taxi. Wenn es warm<br />

ist, können Sie hier von den Felsen aus<br />

schwimmen gehen.<br />

Zurück in der Stadt (wo auch immer Sie<br />

untertags waren), können Sie sich noch die<br />

Caravaggios in Capodimonte anschauen,<br />

frühchristliche Katakomben unter der Kirche<br />

San Gennaro erkunden oder einfach am Lungomare<br />

rund um das Castell dell’Ovo, die<br />

Eierburg, flanieren und das Meer genießen.<br />

Abends wartet dann der krönende Höhepunkt<br />

des Genusses bei einem michelinbesternten<br />

Menü im »Palazzo Petrucci« oder im »Il<br />

Comandante«. Wer jetzt immer noch nicht<br />

genug hat: Die Bars rund um die Piazza Bellini<br />

geben erst ab Mitternacht so richtig Gas.<br />

><br />

Fotos: Shutterstock, mauritius images/robertharding/Eleanor Scriven, beigestellt<br />

230 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document7973699952039308931.indd 230 01.10.19 14:14


SONNTAG<br />

Die tollste Antikensammlung<br />

der Welt, ein Höhlenfriedhof<br />

und grandiose Pizza: ein<br />

Sonntag, nach dem sie<br />

bestimmt wiederkommen<br />

wollen.<br />

Fotos: Shutterstock, mauritius images/robertharding/Eleanor Scriven, beigestellt<br />

Auch wenn Sie sonst nicht so der<br />

Museumstyp sind, dem Archäologischen<br />

Nationalmuseum von<br />

Neapel sollten Sie eine Chance geben: Es<br />

beherbergt die ziemlich sicher tollste Antikensammlung<br />

der Welt. Nicht nur all die<br />

Mosaike, Malereien und sonstigen Schätze<br />

aus Pompeji und Herculaneum sind<br />

hier ausgestellt – auch die berühmte Farnese-Sammlung<br />

ist zu sehen, also all jene<br />

beeindruckenden Marmorstatuen, die in<br />

der italienischen Renaissance vor allem in<br />

Rom (wieder-)entdeckt und im 18. Jahrhundert<br />

nach Neapel gebracht wurden.<br />

Zu Mittag gibt’s noch einmal Pizza, so<br />

schnell kommen Sie schließlich nicht mehr<br />

hierher: Unweit des Museums, ein wenig<br />

den Berg hinauf, liegt »Starita«, eine der<br />

allerbesten Pizzerien der Stadt. Am Sonntag<br />

zu Mittag sind die unvermeidlichen<br />

Schlangen meist kürzer, weil die halbe<br />

Stadt bei Mamma zum Mittagessen ist.<br />

Wer jetzt noch nicht zum Flughafen<br />

muss, der kann ein Stück sehr ursprüngliches<br />

Neapel erleben und zum Cimitero<br />

delle Fontanelle spazieren. Der<br />

Höhlenfriedhof ist berühmt<br />

für seine morbiden Knochen-<br />

und Schädelberge.<br />

Der Weg dorthin führt<br />

durch Materdei, ein<br />

sehr traditionelles<br />

neapolitanisches<br />

Viertel. Wer jetzt<br />

schnell zurück ins<br />

21. Jahrhundert<br />

will: Die »Salumeria<br />

Upnea« in der<br />

Altstadt serviert herrlich<br />

frische Pasta mit<br />

rohen Meeresfrüchten<br />

in stylish-modernem<br />

Ambiente.<br />

<<br />

Der Höhlenfriedhof Cimitero<br />

delle Fontanelle ist für seine<br />

Knochenberge berühmt.<br />

Die Piazza del Plebiscito im Zentrum der<br />

Stadt (o.). Nicht verpassen: das<br />

Archäologische Nationalmuseum (u.).<br />

In der »Salumeria Upnea« gibt’s herrlich frische Pasta<br />

und Burger in modern-entspanntem Rahmen.<br />

Fotos: Getty Images, beigestellt<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

231<br />

document7973699952039308931.indd 231 01.10.19 14:14


eise / LONG WEEKEND – NEAPEL<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

HOTELS<br />

GRAND HOTEL VESUVIO***** (1)<br />

Eines der exklusivsten Hotels der Stadt befindet<br />

sich mitten im Zentrum direkt an der Strandpromenade.<br />

In den luxuriösen Suiten haben bereits<br />

einige Prominente genächtigt. DZ ab ca. 248 Euro.<br />

Via Partenope, 45, 80121 Napoli<br />

T: +39 081 7640044<br />

vesuvio.it<br />

GRAND HOTEL PARKER’S***** (2)<br />

Das herrschaftliche Hotel aus dem 19. Jahrhundert<br />

liegt im Viertel Corso Vittorio Emanuele. Elegant<br />

eingerichtete Zimmer und ein atemberaubender<br />

Ausblick von der Dachterrasse. DZ ab ca. 134 Euro.<br />

Corso Vittorio Emanuele, 135, 80121 Napoli<br />

T: +39 081 7612474<br />

grandhotelparkers.it<br />

RESTAURANTS<br />

PALAZZO PETRUCCI RISTORANTE (1)<br />

Als erstes Restaurant Neapels erhielt das »Palazzo<br />

Petrucci« beim pittoresken Palast Donn’Anna 2008<br />

einen Michelin-Stern. Ein großes Tastingmenü bei<br />

einem traumhaften Blick auf den Golf von Neapel.<br />

Via Posillipo, 16 C, 80123 Napoli<br />

T: +39 081 5755738<br />

palazzopetrucci.it<br />

TRATTORIA DA CICCIOTTO (2)<br />

Das edle Fischlokal in Posillipo, einem der<br />

exklusivsten Viertel der Stadt, bietet eine grandiose<br />

Aussicht auf den Vesuv und die Bucht.<br />

Calata Ponticello a Marechiaro, 32, 80123 Napoli<br />

T: +39 081 5751165<br />

trattoriadacicciotto.it<br />

IL COMANDANTE (3)<br />

Das mondäne »Hotel Romeo« am Hafen beherbergt<br />

das Sternerestaurant »Il Comandante«. Chefkoch<br />

Salvatore Bianco serviert erstklassige Fischküche.<br />

Via Cristoforo Colombo, 45, 80133 Napoli<br />

T: +39 081 0175001<br />

romeohotel.it/naples/il-comandante-restaurant/<br />

TAVERNA ESTIA (4)<br />

Mit zwei Sternen ausgezeichnet, zählt die »Taverna<br />

Estia« zu den Top-Adressen der Region. Francesco<br />

Sposito kreiert finessenreiche Gerichte, sein Bruder<br />

Mario kümmert sich um die Auswahl der Weine.<br />

Via Guido De Ruggiero, 108, 80031 Brusciano<br />

T: +39 081 5199633, tavernaestia.it<br />

SALUMERIA UPNEA (5)<br />

Hinter der modernen Salumeria stecken drei Pharmaforscher,<br />

ein Anwalt und die gemeinsame Leidenschaft<br />

für gutes Essen. Tolle Pasta und gute Biere.<br />

Via S. Giovanni Maggiore Pignatelli, 34, 80132 Napoli<br />

T: +39 081 19364649<br />

salumeriaupnea.com<br />

TRATTORIA MANGI E BEVI (6)<br />

Familie Grasso führt das urtümliche Beisl im Herzen<br />

des historischen Zentrums in dritter Generation.<br />

Echte neapolitanische Küche, nur zu Mittag geöffnet.<br />

Via Sedile di Porto, 91, 80134 Napoli<br />

T: +39 081 5529546<br />

DIALETTI (7)<br />

Tägliche wechselnde, modern interpretierte neapolitanische<br />

Küche und italienische Naturweine.<br />

Vico Satriano, 10, 80121 Napoli<br />

T: +39 081 2481158<br />

MIMI ALLA FERROVIA (8)<br />

»Mimi bei der Eisenbahn« ist eine echte Institution in<br />

der Nähe des Bahnhofs. Das 1944 eröffnete Restaurant<br />

ist besonders für seine feine Fischküche bekannt.<br />

Via Alfonso D’Aragona, 19, 80139 Napoli<br />

T: +39 081 5538525, mimiallaferrovia.it<br />

PEPE IN GRANI (9)<br />

Etwas außerhalb von Neapel, im kleinen mittelalterlichen<br />

Dorf Caiazzo, gibt es die wahrscheinlich beste<br />

Pizza der Welt, aus von Hand geknetetem Teig.<br />

Vico S. Giovanni Battista, 3, 81013 Caiazzo<br />

T: +39 0823 862718, pepeingrani.it<br />

PIZZERIA DA ATTILIO (10)<br />

Weich und flaumig ist die Pizza bei Attilio. Eine der<br />

Kreationen des Hauses ist eine sternförmige Pizza,<br />

jede Spitze gefüllt mit Ricotta.<br />

Via Pignasecca, 17, 80134 Napoli<br />

T: +39 081 5520479, pizzeriadaattilio.com<br />

STARITA A MATERDEI (11)<br />

Berühmt geworden durch den Film »Das Gold von<br />

Neapel« mit Sophia Loren: Hier wartet man für eine<br />

der besten Pizzen der Stadt auch gerne etwas länger.<br />

Via Materdei, 27/28, 80136 Napoli<br />

T: +39 081 5573682<br />

pizzeriestarita.it<br />

PIZZERIA DI MATTEO (12)<br />

In einer der ältesten Straßen Neapels liegt das<br />

berühmte Traditionslokal »Di Matteo«. Für eine<br />

Pizza stehen die Gäste oft sogar Schlange.<br />

Via dei Tribunali, 94, 80138 Napoli<br />

T: +39 081 455262<br />

pizzeriadimatteo.com<br />

BARS & CAFÉS<br />

L’ANTIQUARIO (1)<br />

Wunderbare Cocktailbar mit einer gut durchdachten<br />

Getränkekarte und Jazzmusik.<br />

Via Vannella Gaetani, 2, 80121 Napoli<br />

T: +39 081 7645390<br />

GRAN CAFFÈ GAMBRINUS (2)<br />

Das historisches Café im Stil der Belle Époque<br />

blickt auf eine fast 160-jährige Geschichte zurück.<br />

Via Chiaia, 1/2, 80132 Napoli<br />

T: +39 081 417582<br />

grancaffegambrinus.com<br />

CAFFÈ MEXICO (3)<br />

Das Café auf der Piazza Dante genießt Kultstatus.<br />

Herrlicher Kaffee aus eigener Röstung.<br />

Piazza Dante, 86, 80135 Napoli<br />

T: +39 081 5499330<br />

SCATURCHIO (4)<br />

Einige der besten Nachspeisen der Stadt gibt es<br />

bei der Traditionspasticceria »Scaturchio«.<br />

Piazza S. Domenico Maggiore, 19, 80134 Napoli<br />

T: +39 081 5517031<br />

scaturchio.it<br />

Illustration: Stefanie Hilgarth<br />

232 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document755343173374300591.indd 232 01.10.19 14:11


Luxuriöser Chic.<br />

Gemütlich-urig.<br />

Anker lichten.<br />

46<br />

Treiben lassen.<br />

Original.<br />

Kraft &Kupfer.<br />

Genuss im Freien.<br />

Café Central.<br />

Aperitivo Time!<br />

47<br />

GENUSS IM GEPÄCK<br />

Kulinarische Städtetrips liegen voll im Trend – das neue <strong>Falstaff</strong>-Buch für<br />

12 Gourmetweekends versorgt Sie mit Tipps für die besten Hotspots und Restaurants<br />

in zwölf angesagten Metropolen. Genießen Sie Wochenenden voller Kultur und Kulinarik.<br />

Das 12 Gourmet-Weekends Band 3 aus der <strong>Falstaff</strong>-Edition entführt<br />

Sie in zwölf der schönsten Städte: Hamburg, London, Wien, Bologna,<br />

Strassburg, Jerusalem, Lausanne, Alba, München, Istanbul, Moskau, Oslo<br />

Als Hauptstadt Europas präsentiert sich<br />

Straßburg mondän und modern. Genau so stolz<br />

ist man auf das kulturelle und kulinarische Erbe – von<br />

der Kathedrale bis zu Lebkuchen und Gänseleber.<br />

S trass b urg<br />

FARBENFROHE PRACHT<br />

IM ELSASS<br />

Malerische Schönheit<br />

Alte Fachwerkhäuser,<br />

Blumentöpfe, Kanäle fast wie<br />

in Venedig: Straßburg<br />

ist eine Ansammlung von<br />

Postkartensujets und zieht<br />

scharenweise Touristen an.<br />

Gourmet-Weekend Lausanne<br />

Die Lounge Bar des »Royal Savoy« eignet<br />

sich bestens für einen Aperitif, bevor<br />

man zur Erkundung der Stadt aufbricht.<br />

FREITAG<br />

70 71<br />

Sagenhaftes Schmuckstück.<br />

Für mehr als 100 Mi lionen Euro<br />

wurde das luxuriöse »Royal Savoy«<br />

renoviert. Auch externe Gäste dürfen<br />

im Humidor ihre Ziga ren deponieren.<br />

12:00 Zur Stärkung ein<br />

Abstecher in die winzige<br />

>>P'tit Bar < mit Blick<br />

auf die Kathedrale<br />

14:00 Nach dem Besuch im<br />

>>Royal Savoy < Spaziergang<br />

Richtung See zum ehemaligen<br />

Fischerdorf Ouchy<br />

15:30 Flanieren durch das<br />

ehemalige Arbeiterquartier<br />

Le Flon.<br />

18:00 Zum Apéro in der Weinbar<br />

>>Cipriano < einkehren<br />

20:00 Beim Dinner im<br />

altehrwürdigen<br />

>>Le Vieux Lausanne <<br />

den Tag ausklingen lassen<br />

Für Schweiz-Neulinge gibt es kaum eine<br />

bessere Stadt als Lausanne. Die Hauptstadt<br />

des Kantons Waadt ist mit 140.000 Einwohnern<br />

überschaubar groß und bietet eine grandiose<br />

Mischung aus Kultur, Wirtschaft und urbanem<br />

Leben. Regelmäßig wird Lausanne zu einer der<br />

lebenswertesten Städte der Welt gewählt –<br />

Grund genug, diesen Eindruck selbst zu überprüfen.<br />

Bevor wir starten, nehmen wir eine<br />

kleine Stärkung zu uns. Dafür eignet sich die<br />

»P’tit Bar», ein winziges Café im Scha ten der<br />

Kathedrale, das Salate, selbstgemachte Focaccia<br />

und Suppen anbietet. Die Kathedrale heben wir<br />

uns für später auf, wir trinken noch einen der<br />

frisch gepressten Säfte und steigen an der<br />

nahegelegenen Station Bessières in die Metro<br />

Richtung Ouchy – jeder Lausanne-Besucher<br />

bekommt ein kostenloses Ticket für die öffentlichen<br />

Verkehrsmi tel. An der Halteste le Grancy<br />

steigen wir wieder aus und spazieren Richtung<br />

See, zum ehemaligen Fischerdorf Ouchy, das<br />

längst eingemeindet wurde. Der im Volksmund<br />

Coulée verte genannte Weg führt fast bis ans<br />

Ufer und ist von wunderschönen Häusern im<br />

Jugendstil gesäumt. Ziga renraucher können<br />

einen Stopp im »Hotel Royal Savoy« machen,<br />

um im Humidor Ziga ren zu postieren – externe<br />

Gäste sind ausdrücklich zugelassen, auch<br />

Swatch-Vorstand Marc A. Hayek hat hier sein<br />

eigenes Fach. Nachdem wir einen Blick auf<br />

den Genfersee und das gegenüberliegende<br />

Das »Le Vieux Lausanne« gehört zu den<br />

traditionsreichsten Restaurants der<br />

Stadt. Es wurde 1795 erbaut.<br />

Freitag<br />

Ein Spaziergang am See, eine Shopping-Tour<br />

durch angesagte Boutiquen und ein Apéro in der<br />

Weinbar: So entspannt beginnen wir den Trip.<br />

Bis zur gegenüberliegenden Seite<br />

nach Evian braucht die hübsche Belle-<br />

Époque-Fähre etwa dreißig Minuten.<br />

franzö sische Ufer geworfen haben (die<br />

Fähre fährt eine halbe Stunde bis Evian),<br />

geht es mit der Metro wieder hinauf.<br />

Der Nach mi tag gehört dem ehemaligen<br />

Arbeiterquartier Le Flon,<br />

das sich mit angesagten Boutiquen<br />

(Les Garages) und Galerien zum In-<br />

Viertel entwickelt hat. Nach der Shopping-Tour<br />

ist Zeit für einen Apéro in der<br />

Weinbar »Cipriano«. Wir beschließen den<br />

Tag mit einem Dinner im altehrwürdigen<br />

Restaurant »Le Vieux Lausanne«, das im<br />

Jahr 1795 erbaut wurde und gemütlich-urig<br />

mit viel Holz ein gerichtet ist. Traditione le<br />

bürgerliche Speisen und ein großer Wein ke ler<br />

mit etwa 300 Positionen ermöglichen einen<br />

guten Einstieg in die hiesige Küche.<br />

Gourmet-Weekend Wien<br />

Spaziergänger an der Promenade<br />

gehören fest zum Stadtbild.<br />

106 1<strong>07</strong><br />

Der »Plachutta« in der<br />

Wo lzeile ist eines der beliebtesten – und<br />

gemütlichsten – Wirtshäuser in Wien.<br />

SONNTAG<br />

Beim »Plachu ta« in der<br />

Wo lzeile werden he rliche<br />

Rindfleischgerichte stilecht im<br />

Kupferkessel serviert. Auch<br />

die beliebte Rindfleischsuppe.<br />

10:00 Frühstück im<br />

>>Café Central <<br />

13:00 Lunch im<br />

>>Clementine im Glashaus <<br />

(Tisch im Garten reservieren)<br />

16:00 Aperitivo im<br />

>>Pastamara - Bar con<br />

Cucina < (Cannoli probieren!)<br />

20:30 Tafelspitz beim<br />

>>Plachutta < in<br />

der Wolzeile<br />

Am Sonntag stärken wir uns mit einem Frühstück im<br />

berühmten »Café Central« und besuchen am Abend<br />

eines der nicht minder berühmten Plachutta-Lokale.<br />

Der Sonntag beginnt wieder mit einem<br />

Ka feehaus-Besuch. Diesmal nehmen wir das<br />

»Café Central«, eine echte Wiener Institution.<br />

1876 gegründet, war das »Central« einst das<br />

literarische Wohnzimmer Wiens, ein geistiges<br />

Zentrum des Fin de Siècle. 250 Zeitungen in<br />

22 Sprachen sowie eine eigene Bibliothek<br />

standen damals den Gästen zur Verfügung,<br />

zu denen Dichter und Literaten wie Karl Kraus,<br />

Anton Kuh und Franz Kafka gehörten. Manche<br />

waren dem Haus völlig verfallen. Der Kaffeehausliterat<br />

Peter Altenberg etwa ha te das<br />

»Café Central« sogar als seine Wohnadresse<br />

angegeben und Alfred Polgar fand das »Central«<br />

deshalb so angenehm, weil es »ein Ort für<br />

Menschen ist, die die Zei totschlagen, um<br />

nicht von ihr totgeschlagen zu werden«.<br />

In dieser geschichtsträchtigen Umgebung<br />

haben wir uns mit einem ausgiebigen Frühstück<br />

gestärkt, für das Mi tagessen wählen<br />

Sonntag<br />

»Clementine im Glashaus«:<br />

ein Garten mitten in Wien,<br />

he rliches Essen, to le Weine.<br />

wir ein Lokal in einem der schönsten Hotels<br />

der Stadt: dem »Palais Coburg« mit dem<br />

Gartenrestaurant »Clementine im Glashaus«.<br />

In einem fantastischen Ambiente wird hier<br />

eine gehobene Bistro-Küche serviert,<br />

auf Wunsch werden dazu Weine aus<br />

einem der größten Weinke ler<br />

Europas kredenzt.<br />

Für danach schlagen wir eine<br />

Lokalität in einem anderen Tophotel<br />

vor: das »Pastamara« im »The Ritz-<br />

Carlton, Vienna«, wo schon am Nachmi<br />

tag dem Aperitivo gefrönt wird.<br />

Am Abend geht es dann in eines<br />

der Plachu ta-Lokale. Das muss nun<br />

mal sein. Denn wo könnte man einen<br />

besseren Tafelspitz bekommen, als in<br />

einem der Restaurants von Mario Plachu ta.<br />

Und wie viele andere Touristen besuchen wir<br />

deshalb das »Plachu ta« in der Wo lzeile und<br />

delektieren uns an Rindfleischklassikern wie<br />

Hüferschwanzel oder Kavalierspitz.<br />

Einst das Wohnzimmer<br />

berühmter Literaten, heute<br />

eine Touristena traktion.<br />

Den besten gibt's im »Pastamara«<br />

im »The Ritz-Carlton, Vienna«.<br />

Ab sofort ist das „12 Gourmet-Weekends“ Buch Band 3<br />

im ausgewählten Buchhandel zum Preis von<br />

€ 39,90 erhältlich. ISBN: 978-3-902660-77-0<br />

Oder direkt bestellen: shop.falstaff.de/bucher<br />

T: + 49 40 38 6666 3<strong>07</strong> oder unter abo@falstaff.de<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

www.facebook.com/falstaff.magazin<br />

document6796087447626987973.indd 233 01.10.19 14:37


GASTRONOMISCHE<br />

FASZINATION<br />

Zu den Geheimnissen der griechischen Küche zählt die<br />

richtige Verwendung von Kräutern, Gewürzen und Aromen,<br />

frischen, hochwertigen Zutaten, griechisches Olivenöl und<br />

eine überzeugende Einfachheit.<br />

PROMOTION<br />

Die Küche Griechenlands blickt<br />

auf eine 4000 Jahre alte Tradition<br />

zurück. Es war Archestratos,<br />

der 330 vor Christus das erste<br />

griechische Kochbuch schrieb. In Griechenland<br />

kommen sowohl Vegetarier als auch<br />

Fisch- und Fleischliebhaber auf ihre Kosten,<br />

denn die Vielfalt der Gerichte ist groß.<br />

Vermutlich trägt aber auch die entspannte<br />

Atmosphäre in den Tavernen und Restaurants<br />

dazu bei, dass alles ganz besonders<br />

köstlich schmeckt. Gesunder Genuss,<br />

Lebensqualität und Gastfreundschaft:<br />

ein echtes Erlebnis für Leib und Seele.<br />

HEIMAT DES OLIVENÖLS<br />

Der Olivenbaum war das Geschenk der Göttin<br />

Athene an die Stadt Athen, und seitdem<br />

ist das Olivenöl essenzieller Bestandteil der<br />

griechischen Küche. So wird es etwa bei der<br />

Zubereitung von Salaten oder beim Kochen<br />

als gesündere Alternative zu Butter verwendet.<br />

Erstklassiges Olivenöl findet man auf<br />

den Inseln Peloponnes, Kreta und Lesbos.<br />

FISCH, FLEISCH ODER DOCH<br />

LIEBER KÄSE?<br />

Die endlosen Küstenabschnitte sind ein<br />

Beweis für die enge Beziehung, die die<br />

Griechen schon immer zum Meer hatten.<br />

Ein typisches Inselgericht ist die leckere<br />

Fischsuppe Kakavia, die die Fischer direkt<br />

aus ihrem Fang zubereiten.<br />

Austern, Muscheln, Garnelen etc. lassen<br />

sich hervorragend in einer Taverne am<br />

Meer genießen. Aber auch schmackhaftes<br />

und auf vielfältige Weise zubereitetes<br />

Lamm-, Schweine- oder Ziegenfleisch steht<br />

zur Wahl. Die Königin der griechischen<br />

Käsesorten, der Feta, begleitet die meisten<br />

Mahlzeiten. Aber auch die weichen und<br />

cremigen weißen Käsesorten wie Manouri<br />

aus Epirus, Xynomizithra aus Kreta und<br />

Katiki aus Domokos sollte man probieren.<br />

PASTA & KROKUSBLUME<br />

Auch Pasta-Liebhaber kommen in Griechenland<br />

voll und ganz auf ihre Kosten.<br />

Von Giouvetsi, einer Art Auflauf mit dunklem<br />

Fleisch oder Hühnchen und typisches<br />

Sonntagsessen, bis hin zu korfiotischer Pastitsada,<br />

einem Gericht, das mit Kalb- oder<br />

Hühnerfleisch und dicken Spaghetti zubereitet<br />

und mit geriebenem Kefalotyri-Käse<br />

garniert wird, wartet das Land mit den<br />

unterschiedlichsten Kreationen auf.<br />

Krokus wiederum stellt eine besondere<br />

Zutat dar und wird in Kozani, der größten<br />

Stadt Westmakedoniens, kultiviert. Die<br />

Fäden der Krokusblume verleihen einer<br />

Fotos: © GNTO/F. Baltatzis, Merakos, beigestellt<br />

234<br />

falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8234771832917242651.indd 234 30.09.19 11:38


VISIT GREECE<br />

Griechenland ist nicht nur<br />

für seine malerischen Strände,<br />

sondern auch für seine<br />

kulinarische Vielfalt bekannt.<br />

Fotos: © GNTO/F. Baltatzis, Merakos, beigestellt<br />

Vielzahl an Gerichten Geschmack und Farbe<br />

und erhöhen außerdem deren Nährwert.<br />

Das »rote Gold« aus dieser Region ist für<br />

seine außerordentliche Qualität weltweit<br />

bekannt.<br />

WEIN, OUZO & CO<br />

Uralte Weinbereitungstraditionen verbinden<br />

sich in Griechenland mit modernen Techniken<br />

des Weinanbaus. Das Ergebnis sind<br />

großartige Weine von internationaler Anerkennung.<br />

Zu den berühmten Weißweinsorten<br />

gehören Assyrtiko und Moschofilero aus<br />

Epirus, Robola aus Kefalonia, Savatiano aus<br />

Attika, berühmte Rotweine sind Agiorgitiko<br />

aus Nemea und Kotsifali aus Kreta. Und wer<br />

auf der Suche nach einem Dessertwein ist,<br />

sollte beispielsweise den Mavrodaphne aus<br />

Patras und Kefalonia, den berühmten Vinsanto<br />

von der Insel Santorini oder die süßen<br />

Weißweinsorten aus Samos probieren.<br />

Als perfekte Begleitung für Meeresfrüchte<br />

oder herzhafte Mezedes darf dann natürlich<br />

der Ouzo nicht fehlen. Ouzo-Brennereien<br />

finden sich in Nordgriechenland, Thessalien,<br />

auf Chios und Lesbos. Ebenfalls empfehlenswert:<br />

Tsikoudia und Tsipouro. Diese<br />

ähnlich stark destillierten Spirituosen gibt<br />

es mit oder ohne Anis.<br />

DER HIMMEL FÜR NASCHKATZEN<br />

Honig war der grundlegende Süßstoff der<br />

antiken griechischen Gerichte. Frischvermählte<br />

erhalten auch heute noch einen Löffel<br />

Honig, um ihr neues gemeinsames Leben<br />

zu »versüßen«.<br />

Je nach Region hat der Honig einen besonderen<br />

Geschmack. Die Geschmacksrichtungen<br />

reichen von Thymian-, Pinien-, Tannen-,<br />

Zitrus-, Kastanien- und Eichenhonig bis hin<br />

zum Heidehonig. Beliebt sind auch die griechischen<br />

Löffelsüßigkeiten, die aus Obst,<br />

Gemüse und Blüten hergestellt werden. Orangen,<br />

Rosenblätter, aber auch grüne Oliven<br />

und vieles mehr geben diesen Spezialitäten<br />

dabei ihren einmaligen Geschmack.<br />

Im vielseitigen Griechenland gibt es kulinarisch<br />

eben so einiges zu entdecken.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen unter:<br />

visitgreece.gr<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff 235<br />

document8234771832917242651.indd 235 30.09.19 11:38


GASTRONOMIE<br />

MIT BESTER<br />

EMPFEHLUNG<br />

An dieser Stelle heißen wir Sie herzlich<br />

willkommen. Wir, das sind Spitzenrestaurants<br />

und -hotels in Deutschland, die sich dem<br />

<strong>Falstaff</strong>-Leser als exquisite Adressen<br />

für ein ganz besonderes Genuss erlebnis<br />

vorstellen wollen.<br />

Essen<br />

4<br />

3<br />

Bad Segeberg<br />

2 Berlin<br />

DEUTSCHLAND<br />

Wir präsentieren Ihnen unser Ambiente<br />

und unsere Neuigkeiten. Wir möchten,<br />

dass Sie sich bei uns wohlfühlen und laden<br />

Sie ein, unser Gast zu sein.<br />

Baden-Baden 5<br />

6 Schwangau<br />

Buchungsinfos zu dieser Rubrik erhalten Sie telefonisch unter:<br />

+49 211 96662-997 oder per E-Mail an: sales@falstaff.de<br />

1<br />

Lavant<br />

ÖSTERREICH<br />

PROMOTION<br />

LAVANT, LIENZER DOLOMITEN<br />

»KOCHEN MIT ALLEN<br />

SINNEN«, DIE KOCH-<br />

& GENUSSWOCHEN<br />

MIT DIETER MÜLLER<br />

1<br />

»Kochen mit Herz, denn Kochen<br />

macht Spaß« ist die Philosophie<br />

der Koch- und Genusswochen im<br />

»Dolomitengolf Hotel & Spa«, die<br />

seit Jahren zu den Höhepunkten jeder<br />

Wintersaison zählen. Auch in<br />

diesem Winter werden die Hotelgäste<br />

wieder gemeinsam mit Drei-Sterne-Kochlegende<br />

Dieter Müller und<br />

den Chefköchen der »Hamacher Hotels«<br />

den Gourmethimmel erobern.<br />

Von den fremdländischen Küchen inspiriert,<br />

bringt Dieter Müller jedes<br />

Mal neue, interessante Rezepte mit.<br />

Der Sternekoch begeistert die Kursteilnehmer<br />

nicht nur durch sein großes<br />

Know-how, sondern vor allem<br />

auch durch seine sympathische Art,<br />

mit der er die einzelnen Kochschritte<br />

erklärt und vermittelt. Während des<br />

Kochtages in ganz privater Atmosphäre<br />

mit dem Sternekoch bekommen<br />

die Gäste viele Tipps aus erster<br />

Hand und kochen gemeinsam in der<br />

professionellen Showküche ein aromenreiches<br />

Menü, welches am<br />

Abend in geselliger Runde verkostet<br />

wird. An drei weiteren Kurstagen<br />

wird der Erfahrungsschatz um weitere<br />

Tipps und Tricks der Chefköche<br />

der »Hamacher Hotels« und durch<br />

einen Dessert-Kochkurs mit unserem<br />

Chef-Patissier Jean-Guy ergänzt.<br />

Weitere Highlights sind ein<br />

Weinseminar mit einem österreichischen<br />

Top-Winzer und eine<br />

Schnapsverkostung mit einem lokalen<br />

Brennmeister. Zum Ausgleich<br />

erleben Sie das Winter-Vital-Programm<br />

mit morgendlicher Wassergymnastik,<br />

Joga oder den Fünf Tibetern.<br />

In der geschmackvoll gestalteten<br />

Wellness-, Spa- und Fitnesswelt<br />

des »Dolomitengolf Hotel & Spa«<br />

auf mehr als 1500 Quadratmetern<br />

fühlt man sich wie im Spa-Himmel.<br />

Zwei Termine im Winter 2020:<br />

26. Januar–2. Februar und 2.–9. Februar.<br />

Preis pro Person für 7 Nächte<br />

im Doppelzimmer mit Verwöhn-<br />

Halbpension: ab € 847,–.<br />

DOLOMITENGOLF HOTEL & SPA<br />

HAMACHER HOTEL- &<br />

BETEILIGUNGS GMBH<br />

Am Golfplatz 1, 9906 Lavant<br />

<strong>Österreich</strong>, T: +43 4852 61122<br />

hotel-dolomitengolf.com<br />

236<br />

falstaff<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

document7784815864823<strong>07</strong>1884.indd 236 01.10.19 14:12


BERLIN<br />

WEIHNACHTEN UND<br />

SILVESTER IN DER<br />

HAUPTSTADT<br />

2Das »The Ritz-Carlton Berlin«<br />

wartet an den Festtagen mit<br />

zahlreichen kulinarischen Highlights<br />

auf. Gäste dürfen sich beispielsweise<br />

auf einen modern<br />

interpretierten Advent-Afternoon-<br />

Tea mit feinsten Teesorten sowie<br />

süßen und herzhaften Köstlichkeiten<br />

aus der hauseigenen Pâtisserie<br />

freuen. Die reichhaltigen Adventsund<br />

Weihnachtsbrunches sowie die<br />

exklusiven Weihnachtsmenüs im<br />

Restaurant »POTS» laden zum Genießen<br />

und Schlemmen ein. Und<br />

zum Jahresausklang können die<br />

Gäste nach einem entspannten<br />

Dinner im Restaurant »POTS« eine<br />

rauschende Silvesterparty in den<br />

Bars »The Curtain Club« und »Fragrances«<br />

sowie »The Lounge«<br />

erleben.<br />

THE RITZ-CARLTON BERLIN<br />

Potsdamer Platz 3<br />

1<strong>07</strong>85 Berlin<br />

T: +49 30 337777<br />

ritzcarlton.com/berlin<br />

BAD SEGEBERG<br />

AUSSPANNEN IM<br />

HERZEN SCHLESWIG-<br />

HOLSTEINS<br />

3Businessmeetings, Feste, Golfurlaub<br />

spielen oder einfach ein entspanntes<br />

Wohlfühlwochenende mit<br />

traumhaftem Ausblick – das Vier-<br />

Sterne-Tagungs- und Wellnesshotel<br />

liegt eingebettet in die typisch schleswig-holsteinische<br />

Seenlandschaft direkt<br />

am großen Segeberger See im<br />

Dreieck zwischen den beiden Hansestädten<br />

Hamburg und Lübeck und<br />

der Landeshauptstadt Kiel und bietet<br />

das perfekte Ambiente für Ihren Aufenthalt.<br />

Im 1500 Quadratmeter großen<br />

Spa mit Panoramapool können<br />

Sie ideal ausspannen und die Welt<br />

um sich herum vergessen. Ein Besuch<br />

im Spitzenrestaurant oder der<br />

»Leonardo Bar« runden den Besuch<br />

in der Stadt der Karl-May-Spiele ab.<br />

VITALIA SEEHOTEL<br />

Am Kurpark 3<br />

23795 Bad Segeberg<br />

T: +49 4551 80280<br />

F: +49 4551 8029888<br />

info@vitaliaseehotel.de<br />

vitaliaseehotel.de<br />

Fotos: beigestellt<br />

ESSEN<br />

WEIHNACHTEN<br />

UND SILVESTER IM<br />

WASSERSCHLOSS<br />

4Ob große Feier im Festsaal,<br />

ein gemütlicher Kaminabend<br />

oder ein klassisches Gänse-Essen:<br />

Im »Schlosshotel Hugenpoet« erleben<br />

Sie eine Weihnachtsfeier,<br />

die Ihnen und Ihren Mitarbeitern,<br />

Kollegen oder Freunden in Erinnerung<br />

bleiben wird. Runden Sie<br />

Ihre Feier mit einem gemeinsamen<br />

Erlebnis ab. Ob Fackelwanderung<br />

oder einfach ein gemütlicher<br />

Empfang mit Glühwein<br />

oder Feuerzangenbowle – das<br />

Schloss findet das passende Rahmenprogramm<br />

für Sie. Verzaubert<br />

wird das »Wasserschloss« mit<br />

seinem romantischen Park beim<br />

11. Hugenpoeter Nikolausmarkt,<br />

der dieses Jahr gleich an zwei<br />

Wochenenden stattfindet: vom<br />

28. November – 1. Dezember und<br />

vom 5.–8. Dezember <strong>2019</strong>. Neben<br />

ausgefallenen Geschenkideen und<br />

Kunsthandwerk gibt es an diesen<br />

Tagen besondere Köstlichkeiten<br />

aus der Schlossküche. Für eine<br />

entspannte An- und Abreise sorgt<br />

der Shuttle vom Alten Bahnhof<br />

Kettwig, der im 15-Minuten-Takt<br />

unterwegs ist. Wie wäre es, mal<br />

über die Weihnachtsfesttage eine<br />

kleine Auszeit zu nehmen? Auch<br />

dieses Jahr ist das Restaurant<br />

»HUGENpöttchen« am 24. und<br />

25. Dezember geöffnet. Genießen<br />

Sie in festlicher Atmosphäre ein<br />

Menü, kreiert von der Sterneköchin<br />

Erika Bergheim. Und zum<br />

Jahresausklang steigt dann auf<br />

»Hugen poet« der festliche Silvesterball.<br />

Er beginnt traditionell mit<br />

einem Champagnerempfang und<br />

einem Sechs-Gänge-Menü. Neben<br />

Live-Musik und einem DJ erwarten<br />

Sie ein exklusives Feuerwerk<br />

im Schlosspark und selbstverständlich<br />

ein Mitternachtsimbiss.<br />

Den Gästen, die den Jahreswechsel<br />

gerne privat feiern möchten,<br />

bieten wir in der Remise ein Vier-<br />

Gänge-Silvestermenü an.<br />

SCHLOSSHOTEL HUGENPOET<br />

August-Thyssen-Straße 51<br />

45219 Essen<br />

T: +49 2054 1204370<br />

veranstaltung@hugenpoet.de<br />

hugenpoet.de<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff 237<br />

document7784815864823<strong>07</strong>1884.indd 237 01.10.19 14:12


GASTRONOMIE<br />

PROMOTION<br />

BADEN-BADEN<br />

FRITZ & FELIX – DER<br />

KULINARISCHE HOTSPOT<br />

IN BADEN-BADEN<br />

5Urban, weltoffen und lässig: Im<br />

»Fritz & Felix«, dem Casual-<br />

Fine-Dining-Hotspot im legendären<br />

»Brenners Park-Hotel & Spa« in Baden-Baden,<br />

stehen Ambiente und<br />

Kommunikation im Mittelpunkt. Das<br />

moderne Foodkonzept aus der Feder<br />

des Schweizer Starkochs Nenad Mlinarevic<br />

begeistert mit originellen<br />

Kreationen. Es soll Gäste animieren,<br />

sich auf überraschende Genusser-<br />

lebnisse einzulassen und die kulinarische<br />

Neugier zu stillen. Aromatische<br />

Experimentierfreude und entspannte<br />

Atmosphäre treffen hier aufeinander.<br />

Das Bar-Konzept basiert auf den<br />

Roaring Twenties – in lässigem Ambiente<br />

werden Signature-Drinks gemixt<br />

und Cocktail-Klassiker auf moderne<br />

Weise interpretiert.<br />

FRITZ & FELIX<br />

Schillerstraße 4/ 6<br />

76530 Baden-Baden<br />

T: +49 7221 900 999<br />

restaurant@fritzxfelix.com<br />

fritzxfelix.com | #fritzxfelix<br />

SCHWANGAU<br />

DAS KÖNIG LUDWIG<br />

... DIE SEHNSUCHT<br />

LEBEN!<br />

6Umgeben von den Allgäuer Alpen<br />

und dem Märchenschloss<br />

Neuschwanstein liegt das »König<br />

Ludwig«. Zu Weihnachten zeigt sich<br />

das 4*S-Resort in neuem Gewand<br />

und um sieben Highlights reicher!<br />

Lobby und Rezeption werden neu gestaltet,<br />

ein weiterer Außen-Whirlpool<br />

wird gebaut, Zimmer und Suiten<br />

werden kernsaniert und die Bar um<br />

eine Smoking Lounge erweitert. Zudem<br />

entsteht mit 1500 Quadratmetern<br />

der wohl größte Naturbadeteich<br />

im süddeutschen Raum. Insgesamt<br />

stehen den Gästen dann 6600 Quadratmeter<br />

Wellness zur Verfügung.<br />

Das Fünf-Gang-Abendmenü und die<br />

mit über 250 Weinen bestücke Vinothek<br />

runden das Angebot ab.<br />

DAS KÖNIG LUDWIG WELLNESS<br />

& SPA RESORT ALLGÄU****S<br />

Kreuzweg 15, 87645 Schwangau<br />

T: +49 8362 8890<br />

info@koenig-ludwig-hotel.de<br />

koenig-ludwig-hotel.de<br />

Alpina Hotel-Betriebs OHG<br />

OKTOBER–NOVEMBER<br />

IMPRESSUM<br />

INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />

FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung<br />

und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Zitate<br />

aus Beiträgen dieser Ausgabe sind ausschließlich mit Angabe<br />

der Quelle gestattet.<br />

MEDIENINHABER<br />

<strong>Falstaff</strong> Deutschland GmbH<br />

VERLAGSORT<br />

Carlsplatz 18, D-40213 Düsseldorf<br />

T: +49 211 9666299-0, F: +49 211 9666299-9<br />

info@falstaff.de, redaktion@falstaff.de<br />

www.falstaff.com<br />

ANSCHRIFT DER REDAKTION<br />

Führichgasse 8, A-1010 Wien<br />

T: +43 1 9042141, www.falstaff.com<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe,<br />

der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften und Druckwerken<br />

aller Art unter der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />

EIGENTÜMER FALSTAFF DEUTSCHLAND<br />

<strong>Falstaff</strong> Verlags GmbH<br />

Mitglieds-Nr. 06850<br />

HERAUSGEBER<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Ursula Haslauer, Dr. Ulrich Sautter<br />

CHEFREDAKTION<br />

Philipp Elsbrock (Gourmet), Ursula Macher,<br />

Wolfgang M. Rosam, Dr. Ulrich Sautter (Wein)<br />

STV. CHEFREDAKTEURIN Julia Vacca<br />

SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />

CHEFIN VOM DIENST Catharina Gruidl<br />

REDAKTIONSASSISTENTEN<br />

Florian Bartmann, Anja Kleinschuster<br />

CREATIVE DIRECTOR Wolfgang Lackinger (alaki-design)<br />

CREATIVE CONSULTANT Age de Carvalho<br />

ARTDIRECTION Michèle Gapp<br />

PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser<br />

PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid<br />

GRAFIK Milena Hammerschmied<br />

REDAKTIONSPRAKTIKANTIN Lara Gallob, M. A.<br />

HERAUSGEBERIN & CHEFREDAKTION LIVING<br />

Angelika Rosam<br />

CVD LIVING Sandra Keplinger<br />

ARTDIRECTION LIVING Klaus Rauch<br />

FOTOREDAKTION Thomas Trimmel (fotoredaktion.at)<br />

LEITER SALES DIGITAL & BUSINESS DEVELOPMENT<br />

Georg-Victor Kutschera, MBA<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION DE Philipp Elsbrock<br />

CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN Corinna von Bassewitz, Detlef Berg, Severin<br />

Corti, Ludwig Fienhold, Ilse Fischer, Marlies Gruber,<br />

Benjamin Herzog, Franziska Heinemann-Schulte, Othmar<br />

Kiem, Christian Kornherr, Hans Mahr, Peter Moser, Tobias<br />

Müller, Michael Pech, Juliane E. Reichert, Gerald Reitmayr,<br />

Matthias Ring, Erhard Ruthner, Rainer Schäfer, Simon<br />

Staffler, Dominik Vombach<br />

FOTOREDAKTION Thomas Trimmel (fotoredaktion.at)<br />

FOTOGRAFEN Sebastian Freiler, Konrad Limbeck<br />

ILLUSTRATOREN Stefanie Hilgarth, Gina Mueller<br />

LEKTOREN Sandra Bak, Sabine Schmidt, Petra Schwaiger,<br />

Marjeta Wakounig<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Elisabeth Kamper<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Claudia Roman Navarro<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Susanne Förster, T: +49 211 9666299-3<br />

susanne.foerster@falstaff.com<br />

ANZEIGEN<br />

Karsten Böhme, T: +49 211 9666299-1<br />

karsten.boehme@falstaff.com<br />

Rita Kühn, T: +49 211 9666299-4<br />

rita.kuehn@falstaff.com<br />

ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKTE<br />

WEIN & WEINHANDEL Christian Schwert<br />

T: +49 9364 816880, falstaff@corporatesales.de<br />

NIELSEN 3b: Simone Quill<br />

T: +49 711 6574468, simone.quill@falstaff.com<br />

NIELSEN 4: Martin Schaible<br />

martin.schaible@medienpartner.net<br />

Markus Piendl, markus.piendl@medienpartner.net<br />

T: +49 89 1730<strong>07</strong>0<br />

DIRECT SALES LEITUNG Timotheus Lamberg<br />

INTERNATIONAL<br />

BENELUX: Mediacontact International<br />

T: +32 2 3434371, j.mineur@mediacontact.net<br />

SCHWEIZ: Daniel Pauletto (Leitung)<br />

T: +41 79 6406443, Daniel.Pauletto@falstaff.com<br />

SPANIEN: AIM, About International Media<br />

T: +34 91 3203770, olga.martinez@aboutim.es<br />

ÖSTERREICH: Michaela Cholewa<br />

T: +43 1 9042141-432, michaela.cholewa@falstaff.com<br />

ITALIEN: Wineline, Othmar Kiem<br />

T: +39 0473 292 370, info@wineline.it<br />

LEITUNG VERTRIEB (D-A-CH)<br />

Antje Habermann<br />

LEITUNG VERTRIEB UND MARKETING (D)<br />

Dagmar Sebold<br />

LESERSERVICE & ABOS<br />

Leserservice <strong>Falstaff</strong> PressUp GmbH<br />

Postfach 70 13 11, D-22013 Hamburg<br />

T: +49 40 386666-3<strong>07</strong>, F: DW 299, abo@falstaff.de<br />

MARKETING & SALES<br />

Margit Ortner (Koordination)<br />

Daria Startseva (Artdirection)<br />

Isabella Gröller (Praktikantin)<br />

HERSTELLER<br />

Druckerei Berger, Wiener Straße 80, A-3580 Horn<br />

VERTRIEB Partner Medienservices GmbH<br />

Julius-Hölder-Straße 47, D-70597 Stuttgart<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

<strong>Falstaff</strong> Deutschland: 69.<strong>07</strong>6 Exemplare (IVW II/<strong>2019</strong>)<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Österreich</strong>: 45.000 Exemplare<br />

<strong>Falstaff</strong> Schweiz: 28.000 Exemplare<br />

Nicht gekündigte Abonnements gelten<br />

automatisch als verlängert.<br />

Jahresabonnement (8 Hefte): € 65,90<br />

Abo-Preis ab 5 Abos: € 53,90<br />

Abo-Preis ab 100 Abos: € 51,90 (statt € 65,90)<br />

(8 Ausgaben jährlich; Ausland auf Anfrage)<br />

Halbjahresabopreis ab 100 Abos: € 25,95<br />

Studentenabo (gegen Nachweis; 8 Hefte): € 39,–<br />

Gourmetclub-Abonnement: € 99,– (8 Ausgaben jährlich)<br />

inkl. 7% Mwst. und Versandkosten<br />

238<br />

falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document1577457196872<strong>07</strong>575.indd 238 01.10.19 15:02


LESEGENUSS ABONNIEREN<br />

UND PRÄMIE SICHERN!<br />

Die exklusiven Jahresabo-Vorteile:<br />

PREISERSPARNIS! Von € 10,– gegenüber dem Einzelkauf!<br />

BEQUEM! Kostenfreie Zustellung direkt nach Hause!<br />

SICHER! Sie verpassen keine Ausgabe!<br />

EXKLUSIV! Einladungen zu exklusiven Events!<br />

KOSTENLOS! Weinguide Deutschland, Bar- & Spiritsguide und<br />

Gasthausguide im Wert von € 29,80.<br />

Jetzt bestellen: falstaff.de/abo<br />

Infos: T: +49 40 386666-3<strong>07</strong>, F: +49 40 386666-299<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

www.facebook.com/falstaff.magazin<br />

document875547711056953826.indd 239 30.09.19 17:03


vinotheken<br />

PLZ 0...<br />

VINELLO.STORE IN DER CENTRUM GALERIE<br />

DRESDEN Prager Straße 15, 01069 Dresden<br />

vinello.de<br />

KAMA WINE & SPIRIT(S) Florian-Geyer-Straße 58<br />

01309 Dresden, kamawine.de<br />

AMBIENTE K UG Marktstraße 2, 08523 Plauen<br />

ambiente-k.de<br />

PLZ 1...<br />

PLANET WEIN<br />

Mohrenstraße 30 (Eingang Charlottenstraße)<br />

10117 Berlin, planet-weinhandel.de<br />

WINE IN BLACK GMBH Friedrichstraße 194–199<br />

10117 Berlin, wine-in-black.de<br />

BARRIO WEINE Dircksenstraße 42–44, 10178 Berlin<br />

barrio-weine.de<br />

GRÜNBERGER WEINHANDLUNG<br />

Grünberger Straße 18, 10243 Berlin<br />

gruenberger- weinhandlung.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-PRENZLAUER BERG<br />

Hermann-Blankenstein-Straße 48, 10249 Berlin<br />

frischeparadies.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-CHARLOTTENBURG<br />

Morsestraße 2, 10587 Berlin, frischeparadies.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Knesebeckstraße 86<br />

10623 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Westfälische Straße 52<br />

1<strong>07</strong>11 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Nassauische Straße 36<br />

1<strong>07</strong>17 Berlin, vinos.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER BERLIN<br />

Lietzenburger Straße 93–95, 1<strong>07</strong>19 Berlin-<br />

Wilmersdorf, moevenpick-wein.de<br />

ANDRÉ MACIONGA CUVÉE GMBH<br />

Bülowstraße 66, Aufgang C<br />

1<strong>07</strong>83 Berlin, andremaciongacuvee.com<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Mittenwalder Straße 16, 10961 Berlin, vinos.de<br />

NOT ONLY RIESLING<br />

Schleiermacherstraße 25, 10961 Berlin-Kreuzberg<br />

not-only-riesling.de<br />

ALTROVINO<br />

Grimmstraße 17, 10967 Berlin-Kreuzberg<br />

altrovino.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Ludolfinger Platz 1–3<br />

13465 Berlin, vinos.de<br />

WEIN & BEDARF WEINLADEN SPANDAU<br />

Metzerstraße 2, 13595 Berlin, weinladen-spandau.de<br />

VINUM SPEZIALITÄTENKONTOR<br />

Danckelmannstraße 29, 14059 Berlin<br />

vinumberlin.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Clayallee 326, 14169 Berlin, vinos.de<br />

VINOSCOUT GMBH Albert-Einstein-Ring 24<br />

14532 Berlin, vinoscout.de<br />

WSD WEIN UND SPIRITUOSEN DISTRIBUTIONS GMBH<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Hasestraße 19, 18182 Bentwisch<br />

harms-steder.de<br />

RAVENBORG PAN Y VINO<br />

Elbchaussee 520, 22587 Hamburg, ravenborg.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG GROSS FLOTTBEK<br />

Osdorfer Landstraße 33, 226<strong>07</strong> Hamburg<br />

rindchen.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-BAHRENFELD<br />

Theodorstraße 42, 22761 Hamburg-Bahrenfeld<br />

moevenpick-wein.de<br />

WEINOUTLET WEINHANDEL Stresemannstraße 375<br />

22761 Hamburg, wein-outlet.com<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR RELLINGEN<br />

Hauptstraße 96, 25462 Rellingen, rindchen.de<br />

EIDERSTEDTER WEINDEPOT Norderring 46<br />

25836 Garding, eiderstedter-weindepot.de<br />

WEINPERLE Barkhauser Straße 7<br />

26465 Langeoog, weinperle-langeoog.de<br />

ALLGEIER WEIN & GENUSS<br />

Hauptstraße 38, 27111 Osterholz- Scharmbeck<br />

weinallgeier.de<br />

WEINKONTOR ALLGEIER<br />

Hauptstraße 50, 27711 Osterholz- Scharmbeck<br />

weinallgeier.de<br />

GUTE WEINE – LOBENBERG GMBH & CO. KG<br />

Tiefer 10, 28195 Bremen, gute-weine.de<br />

EWINE »DER LADEN«<br />

Neustadt 36/37, 29225 Celle, ewine.eu<br />

PLZ 3...<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HANNOVER<br />

Podbielskistraße 168, 30177 Hannover<br />

moevenpick-wein.de<br />

FEINKOST PLINKE<br />

Marktstraße 31, 31535 Neustadt, plinke-catering.de<br />

WEINZEICHEN<br />

Kirchenplatz 13, 31737 Rinteln, weinzeichen.de<br />

WEIN IM FACHWERK<br />

Lange Straße 91, 33378 Rheda- Wiedenbrück<br />

lieblingsweinladen.de<br />

WEINKONTOR FREUND<br />

Nienkamp 17, 33829 Borgholzhausen<br />

weinkontor-freund.de<br />

PLZ 4...<br />

ANDERWEINIG<br />

Hohe Straße 29, 40213 Düsseldorf, anderweinig.de<br />

CONCEPT RIESLING OHG Stand A5 Carlsplatz<br />

40213 Düsseldorf, conceptriesling.com<br />

MÖVENPICK WEINKELLER, DÜSSELDORF<br />

Herzogstraße 29–31, 40215 Düsseldorf<br />

moevenpick-wein.de<br />

LORENC DUDAS WEINHANDEL E. K.<br />

Achenbachstraße 72, 40237 Düsseldorf<br />

vinlorenc.de<br />

SAITTA IMPORT GMBH<br />

Luegallee 79, 40545 Düsseldorf, saittavini.de<br />

GÉRARDS WEIN-MARKT<br />

Bergische Landstraße 618, 40629 Düsseldorf<br />

gerards-weinmarkt.de<br />

WEINE & FEINKOST Friedrich-Engels-Allee 58<br />

42285 Wuppertal, weine-feinkost.de<br />

Sind Sie auf der Suche<br />

nach tollen Weinen?<br />

Dann sind Sie hier<br />

genau richtig!<br />

WEINHANDEL HAUSCHILD<br />

Moltkestraße 36, 47058 Duisburg<br />

weinhandel- hauschild.de<br />

WEINHAUS FALLNIT<br />

Martinistraße 61, 48268 Greven, fallnit.de<br />

NUR GUTES<br />

Bosinks Kamp 10, 48531 Nordhorn<br />

nurgutes.de<br />

WEINHAUS A. G. DIENINGHOFF<br />

Süringstraße 39, 48653 Coesfeld<br />

PLZ 5...<br />

WEINPUNKT Antwerpener Straße 9–11<br />

50672 Köln, weinpunktonline.de<br />

ZWÖLFGRAD SEKT & WEIN<br />

Martin-Luther-Platz 1, 50677 Köln, zwoelfgrad.de<br />

FRISCHMARKT ZICKUHR GMBH<br />

Dürener Straße 199–203, 50931 Köln<br />

edeka-zickuhr.com<br />

KÖLNER WEINKELLER Stolberger Straße 92<br />

50933 Köln, koelner-weinkeller.de<br />

BAYER GASTRONOMIE GMBH WEINKELLER<br />

Kaiser-Wilhelm-Allee 3, 51373 Leverkusen<br />

bayer-gastronomie.de<br />

CHAMPA VINS FRANÇAIS GMBH<br />

Am Glasofen 9, 52222 Stolberg, champa.de<br />

DAGERNOVA WEINMANUFAKTUR<br />

Heerstraße 91–93, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

dagernova.de<br />

WEINHAUS GUT SÜLZ GMBH Bachstraße 157<br />

53639 Königswinter, weinhaus-gutsuelz.de<br />

WEINGUT DANIEL MATTERN Am Römer 4–6<br />

55234 Monzernheim, danielmattern.de<br />

WEINGUT BERNHARD-RÄDER Langgasse 41<br />

55234 Flomborn, bernhardraeder.de<br />

WEINGUT BRAUNEWELL Am Römerberg 34<br />

55270 Essenheim, weingut- braunewell.de<br />

WEINGUT WOLF-DEISS Obergasse 11<br />

55278 Uelversheim, weingut-wolf-deiss.de<br />

ANETTE CLOSHEIM WEIN & SEKT<br />

Naheweinstraße 97, 55450 Langenlonsheim<br />

anetteclosheim.de<br />

HOFGUT DONNERSBERG Außerhalb 2<br />

55578 Vendersheim, hofgut-donnersberg.de<br />

GENUSSZIMMER REGIONAL VERFÜHRT<br />

Ferdinand-Sauerbruch- Straße 36, 56<strong>07</strong>3 Koblenz<br />

genusszimmer.de<br />

WEIN KELLER Triftstraße 30, 57258 Freudenberg<br />

wein-keller-freudenberg.de<br />

WEINHANDEL MÜNDELEIN<br />

Bischof-Henninghaus-Straße 4, 58706 Menden<br />

FRÖHLIG WEIN & GETRÄNKE-THERME<br />

Oelder Straße 1, 59320 Ennigerloh<br />

getraenke-therme.de<br />

REWE BUSCHKÜHLE<br />

Quellenstraße 17, 59556 Lippstadt<br />

rewe-buschkuehle.de<br />

FEINKOST SCHOLZ GMBH<br />

Potsdamer Platz 3, 59797 Soest<br />

wein-direktimport.de<br />

PLZ 6...<br />

PLZ 2...<br />

ENOTECA IM PÖSELDORF CENTER<br />

Mittelweg 130–138, 20148 Hamburg, enoteca.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG EPPENDORF<br />

Christoph-Probst-Weg 3, 20251 Hamburg<br />

rindchen.de<br />

ENOTECA IM HANSE-VIERTEL GMBH<br />

Große Bleiche 36, 20354 Hamburg, enoteca.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG UHLENHORST<br />

Hofweg 62, 22085 Hamburg<br />

rindchen.de<br />

ENOTECA IM AEZ<br />

Heegbarg 31, 22391 Hamburg, enoteca.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-SASEL<br />

Stadtbahnstraße 2, 22393 Hamburg-Sasel<br />

moevenpick-wein.de<br />

FABBRICA WEINHANDEL GMBH<br />

An der Bergbahn 21, 42289 Wuppertal, fabbrica.one<br />

OELLINGRATH WEIN & SPIRITUOSEN<br />

Breite Str. 50, 42369 Wuppertal, oellingrath-wein.de<br />

INTABA-WEINE KERSTIN BECKMANN<br />

Schallbruch 59, 42781 Haan, intaba-weine.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER DORTMUND<br />

Brennaborstraße 5 (Indupark), 44149 Dortmund<br />

moevenpick-wein.de<br />

DER WEINHANDEL BÜRGERHEIM GMBH<br />

Hohenzollernstraße 40, 45128 Essen<br />

derweinhandel.de<br />

VINO GRANDE Von-Schmoller-Straße 8<br />

45128 Essen, vino-grande.de<br />

EMMA 2 GMBH<br />

Emmastraße 2, 45130 Essen, emma2.de<br />

KETTWIGER WEINKELLER E. K.<br />

Hauptstraße 82, 45219 Essen<br />

kettwiger-weinkeller.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER FRANKFURT<br />

Hanauer Landstraße 204–206<br />

60314 Frankfurt a. M., moevenpick-wein.de<br />

ULI’S WEINDEPOT<br />

Untertor 9, 637<strong>07</strong> Wächtersbach<br />

WEINIMPORT CRESCERI GMBH<br />

In den Obergärten 5, 63329 Egelsbach<br />

weinimport-cresceri.de<br />

VINOCENTRAL GMBH<br />

Platz der Deutschen Einheit 21, 64293 Darmstadt<br />

vinocentral.de<br />

WEINKISTE MARKETING & VERSANDHANDELS GMBH<br />

Grund 33, 65366 Johannisberg/Rhg., wein-kiste.com<br />

WEINGUT BERNHARD MEHRLEIN<br />

Urbanstraße 29, 65375 Oestrich-Winkel<br />

weingut-mehrlein.de<br />

AUSTRALIENWINESTORE<br />

Industriestraße 2, 65779 Kelkheim<br />

australienwinestore.de<br />

Fotos: iStock<br />

240 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document1562014036319108780.indd 240 30.09.19 14:23


partner<br />

WEINHÄNDLER<br />

UND WINZER<br />

Fotos: iStock<br />

WEIN-IMPORT Straße des 13. Januar 10<br />

66121 Saarbrücken, amcweinimport.de<br />

WÄINGWINO – LÖWWEINE S. À R. L.<br />

Am Campus 3, 66287 Quierschied- Göttelborn<br />

waeingwino.com<br />

JACOVIN WEINHANDEL BERNHARD JACOB GMBH<br />

Am Sandberg, 66333 Völklingen, jacovin.de<br />

VIF WEINHANDEL GMBH<br />

Kreppstraße 7, 66333 Völklingen, vif.de<br />

FEINE WEINE BACKES Obere Kaiserstraße 43<br />

66386 St. Ingbert- Rohrbach, backes-weine.de<br />

JACOPINI IMPORT GMBH Am Gneisenauflöz 1<br />

66538 Neunkirchen, jacopini.de<br />

W. SPIES & CO. GMBH Am Steil 1, 66679 Losheim<br />

am See, weine-spirituosen-spies.de<br />

PINARD DE PICARD GMBH & CO. KG<br />

Campus Nobel, Alfred-Nobel-Allee 28<br />

66793 Saarwellingen, pinard.de<br />

WEINGUT AUGUST ZIEGLER Bahnhofstraße 5<br />

67487 Maikammer, august-ziegler.de<br />

WEINGUT BOSSERT Hauptstraße 15<br />

67598 Gundersheim, bossert-gundersheim.de<br />

IRMGARD’S WEIN-CAPINET Richard-Lenel-Straße 17<br />

68259 Mannheim, wein-capinet.de<br />

GRANDS VINS EUROPE Hauptstraße 12<br />

69221 Dossenheim, grands-vins-europe.de<br />

PLZ 7...<br />

FISCHER + TREZZA IMPORT GMBH<br />

Ulmer Straße 150, 70118 Stuttgart<br />

fischer-trezza.de<br />

COLVINO VINOTHEK<br />

Eberhardstraße 35, 70178 Stuttgart, colvino.de<br />

LE ROCHER WEIN- UND GENUSSKONTOR<br />

Schlosserstraße 23, 70180 Stuttgart, le-rocher.de<br />

WEINHANDLUNG JOACHIM SCHMID<br />

Bauernwaldstraße 22, 70195 Stuttgart<br />

weinhandlung-schmid-stuttgart.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER STUTTGART<br />

Rotenwaldstraße 132, 70197 Stuttgart<br />

moevenpick-wein.de<br />

CHARLES’ VINOTHEK GMBH<br />

Gartenstraße 14/1, 7<strong>07</strong>71 Leinfelden- Echterdingen<br />

charles-vinothek.de<br />

WEINHAUS HAAR Obere Bahnhofstraße 10<br />

71522 Backnang, weinhaus-haar.de<br />

AROMAKOST<br />

Eberhardstraße 10, 71634 Ludwigsburg<br />

aromakost.de<br />

WEINGUT SONNENHOF<br />

MARTIN & JOACHIM FISCHER GBR<br />

Sonnenhof 2, 71665 Vaihingen/Enz-Gündelbach<br />

weingutsonnenhof.de<br />

VINO VINO BODEGA Schlossgartenstraße 10<br />

72622 Nürtingen, vinovino-bodega.com<br />

CANTINA ADORNETTO<br />

Teckstraße 12, 73230 Kirchheim/Teck<br />

cantinaadornetto.de<br />

VINOTECK GMBH<br />

Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, vinoteck.de<br />

MACK UND SCHÜHLE AG – WEINWELT<br />

Neue Straße 45, 73277 Owen/Teck, weinwelt.de<br />

KESSLER SEKT Georg-Christian-von- Kessler-<br />

Platz 12–16, 73728 Esslingen, kessler-sekt.de<br />

ITALFOOD GMBH<br />

Salzstraße 106–110, 74<strong>07</strong>6 Heilbronn, italvino.de<br />

CITY AND MORE<br />

Am Markbach 13, 76547 Sinzheim, cityandmore.de<br />

WEINGUT SVEN NIEGER<br />

Gartenstraße 21, 76534 Baden-Baden, sven-nieger.de<br />

ARSAT GMBH<br />

Hauptstraße 35, 76596 Forbach, arsat.de<br />

WEINHAUS TINA PFAFFMANN GMBH<br />

Am Stahlbühl, 76833 Frankweiler<br />

wein-pfaffmann.de<br />

WEINGUT SANKT ANNABERG<br />

Sankt-Anna-Straße 203, 76835 Burrweiler<br />

sankt-annagut.com<br />

PROHOGA ORTENAU GMBH & CO. KG<br />

Gewerbestraße 11, 77749 Hohberg-<br />

Niederschopfheim, prohoga.de<br />

PROHOGA GMBH & CO. KG Salinenstraße 56<br />

78054 Villingen-Schwenningen, prohoga.de<br />

Bei diesen<br />

ausgewählten<br />

Weinhändlern<br />

und Winzern finden<br />

Sie <strong>Falstaff</strong>!<br />

RIEGEL WEINIMPORT<br />

Steinäcker 12, 78359 Orsingen, riegel.de<br />

WEIN HAAS<br />

An der Steige 16, 78713 Schramberg, wein-haas.de<br />

FRANZ KELLER SCHWARZER ADLER Badbergstr. 23<br />

79235 Vogtsburg- Oberbergen, franz-keller.de<br />

WEINHAUS HEGER Bachenstraße 21<br />

79241 Ihringen, heger-weine.de<br />

WEINHANDLUNG GROSS<br />

Cornelia-Passage, 79312 Emmendingen<br />

weinhandlung-gross.de<br />

WEINGUT ZIMMERMANN Bürgelnblick 1<br />

79418 Schliengen, zimmermann-wein.eu<br />

WEINCENTER LÖRRACH<br />

Weinbrennerstraße 2b, 79539 Lörrach<br />

weincenterloerrach.de<br />

WEINGUT CLAUSS<br />

Obere Dorfstraße 39, 798<strong>07</strong> Nack, weingutclauss.de<br />

PLZ 8...<br />

FRISCHEPARADIES KG NL MÜNCHEN<br />

Zenettistraße 10, 80337 München<br />

frischeparadies.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-NORD<br />

Nymphenburgerstraße 81, 80636 München<br />

moevenpick-wein.de<br />

GARIBALDI<br />

Frohschammerstraße 14, 808<strong>07</strong> München<br />

garibaldi.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-SÜD<br />

Boschetsrieder Straße 60, 81379 München<br />

moevenpick-wein.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Wörthstraße 36, 81667 München, vinos.de<br />

KALEA AUSGEWÄHLTE WEINE<br />

Amberger Straße 18, 81679 München, kalea-weine.de<br />

ANTON GROISS WEINE<br />

Rambaldistraße 27, 81927 München, groiss-weine.de<br />

DER WEINLADEN<br />

Carl-Benz-Straße 14, 82205 Gilching, derweinladen.de<br />

DER WEINLADEN IM WIRTSHAUS AM KURPARK<br />

Parkweg 8, 82491 Grainau, wirtshausamkurpark.de<br />

MANUFAKTUR BEIM FISCHER RESTAURANT<br />

AMMERSEE Landsberger Straße 80, 82266 Stegen<br />

am Ammersee, fischer-ammersee.com<br />

VINICULTI<br />

Klepperstraße 18f, 83026 Rosenheim, viniculti.de<br />

WEINFACHHANDEL RESI ENGLHART<br />

Mailling 6, 83104 Tuntenhausen<br />

wein-resi-englhart.de<br />

UNGER WEINE KG<br />

Aschauer Straße 3–5, 83112 Frasdorf, ungerweine.de<br />

WELTKLASSEWEINE<br />

Aufhamer Straße 41b, 83299 Aschau<br />

weltklasseweine.de<br />

WEIN-BLÜTE<br />

Seestraße 3, 83700 Rottach-Egern, wein-bluete.de<br />

GETRÄNKE KONDRASCHIN<br />

Altdorfer Straße 47, 84032 Landshut<br />

WEINKABINETT VIEHBECK<br />

Ludwigstraße 85/87, 84524 Neuötting<br />

weinkabinett-viehbeck.de<br />

WEINSCHMECKER GMBH<br />

Friedrichshofener Straße 1, 85049 Ingolstadt<br />

weinschmecker-ingolstadt.de<br />

WEINZIERL’S WEINKISTL<br />

Schulstraße 9, 85276 Pfaffenhofen, wein-weinzierl.de<br />

VINOPOLIS GMBH & CO. KG<br />

Curt-Frenzel-Straße 10a<br />

86167 Augsburg, vinopolis.de<br />

CIBI & BONTÁ CANTATORE GMBH<br />

Bürgermeister-Müller-Straße 13<br />

86663 Asbach-Bäumenheim, cantatore.de<br />

VITEX WEIN & FEINES<br />

Mollenberg 38, 88138 Hergensweiler<br />

WEINZENTRALE EBERLE Berblinger Straße 20<br />

88471 Laupheim, weinzentrale.de<br />

SELECTION WEIN UND DESIGN<br />

Ravensburger Straße 28<br />

88677 Markdorf, selection-weine.de<br />

FRUCHTECKE SCHLOSSER E. K.<br />

Schieräckerstraße 44<br />

90431 Nürnberg, fruchtecke.de<br />

PLZ 9...<br />

BRAKHOFF GETRÄNKE UND MEHR GMBH<br />

Erlanger Straße 8, 91056 Erlangen- Frauenaurach<br />

brakhoff.de<br />

APROPOS WEIN<br />

Seilerberg 6c, 94086 Bad Griesbach, aproposwein.com<br />

WEINHANDLUNG KRETSCHMANN VERTRIEB GMBH<br />

Kulmbacherstr. 89, 95030 Hof, weinistfein.de<br />

GENUSSVINOTHEK EDELFREI<br />

Karolinenstr. 16, 96049 Bamberg, edelfrei.com<br />

WEIN-OERTEL GMBH<br />

Große Johannisgasse/Zeughaus<br />

96450 Coburg, wein-oertel.com<br />

ROT WEISS ROSÉ<br />

Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg<br />

rotweissrose.com<br />

DIVINO NORDHEIM THÜNGERSHEIM EG<br />

Langgasse 33, 97334 Nordheim/Main<br />

divino-wein.de<br />

FÜRSTLICH CASTELL’SCHES DOMÄNENAMT<br />

Schlossplatz 5, 97355 Castell, castell.de<br />

BECKSTEINER WINZER<br />

Weinstraße 30, 97922 Lauda, becksteiner-winzer.de<br />

Online<br />

BAUER GMBH & CO. KG bauer-vinothek.de<br />

BELVINI.DE WEINVERSAND belvini.de<br />

BREMER WEINKOLLEG bremer-weinkolleg.de<br />

CARL TESDORPF GMBH tesdorpf.de<br />

FRANKREICHS WEINE frankreichsweine.de<br />

GENUSS7.DE GMBH genuss7.de<br />

JÜRGEN LANG WEINE probiowein.de<br />

LUDWIG VON KAPFF GMBH ludwig-von-kapff.de<br />

NUR GUTES nurgutes.de<br />

NUSSBAUM-WEINE WEINGENUSS<br />

nussbaum-weine.de<br />

REWE WEIN ONLINE GMBH weinfreunde.de<br />

SUPERIORE.DE GMBH – ITALIENS BESTE SEITEN<br />

superiore.de<br />

VINELLO WEINVERSAND & WEINHANDEL<br />

vinello.de<br />

VINEXUS DEUTSCHLAND GMBH<br />

vinexus.eu<br />

WEINSHOP EBROSIA ebrosia.de<br />

WEIN & VINOS GMBH vinos.de<br />

Buchungsinfos zu dieser Rubrik<br />

erhalten Sie telefonisch unter<br />

T: +49 211 966629-97 oder per<br />

E-Mail an sales@ falstaff.de<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

241<br />

document1562014036319108780.indd 241 30.09.19 14:24


shortlist<br />

WEINE AUS ALLER WELT<br />

AKTUELL IM HANDEL<br />

Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />

Flaschenpost von Weinhändlern,<br />

die neue Produkte aus aller Welt vorstellen<br />

möchten. Diese Weine verschiedenster Preiskategorien<br />

sind von höchst unterschiedlicher Stilistik und<br />

Herkunft. Wir haben uns entschieden, die interessantesten<br />

Produkte in der Rubrik »Shortlist« vorzustellen, wobei das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis eine wesentliche Rolle spielt. Auf<br />

diesen zwei Seiten geht es um Weine, die wir für besonders<br />

empfehlenswert halten – aus verschiedenen Gründen. Deshalb<br />

haben wir die »Shortlist« in drei Kategorien gegliedert:<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mind. 88 von<br />

100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten erreichen, also ein »Sehr gut«. Mit einem<br />

Endverbraucher-Preis von unter 10 Euro empfiehlt er sich für den<br />

Alltagsgebrauch nach dem Motto »Viel Wein für wenig Geld«.<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

In der Preiskategorie zwischen 10 und 20 Euro muss ein Wein<br />

schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme liegt<br />

daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />

Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss<br />

ein Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktezahl<br />

liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich<br />

zu den allerbesten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser<br />

Luxus kategorie kein Limit.<br />

LEGENDE PUNKTE:<br />

95–100 Klassiker<br />

93–94 ausgezeichnet<br />

91–92 exzellent<br />

88–90 sehr gut<br />

BEST BUY<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

89<br />

2018 Xavier Vignon »Xiraz!«<br />

Xavier Vins<br />

Frankreich, Vin de France<br />

Kirschkern, weißer Pfeffer, noch verschlossen,<br />

sehr geschmeidig am Gaumen, mürbes, samtenes<br />

Tannin, milde, aber tragende Säure, ein<br />

Südrhône-Shiraz mit populärem Appeal, der<br />

aber auch seine Herkunft zeigt, eine weich interpretierte<br />

französische Klassik.<br />

wine-in-black.de<br />

€ 9,95<br />

89<br />

2015 Artero Colección Privada Crianza<br />

Bodegas Y Vifiedos Mufioz<br />

Spanien, La Mancha<br />

Reife Farbe, würziger Duft, pfeffrig, Trockenfleisch,<br />

etwas Malaga und kandierte Kirsche.<br />

Mit Luftkontakt Himbeere und florale Töne.<br />

Weich am Gaumen, aber nicht glatt, gut integrierter<br />

Alkohol, milde Säure, im Abgang packt<br />

das Tannin etwas kräftiger zu. Braucht ein gegrilltes<br />

Steak, Ochsenschwanz oder ähnlich<br />

kraftvolle Gerichte. weinfreunde.de, € 6,50<br />

89<br />

2018 Granbeau Chardonnay Viognier<br />

Grande Reserve<br />

Cellier d’Eole, Frankreich, Languedoc<br />

Der Viognier zeigt sich mit Würze und aprikosenartiger<br />

Frucht, der Chardonnay mit leicht<br />

floralen Noten. Der Gaumen fließt rund und<br />

mit einer Spur feiner Phenole, die reife Säure<br />

trägt und wirkt sehr gut integriert. Ein harmonischer<br />

Begleiter gehobener Alltagsküche.<br />

weinfreunde.de<br />

€ 6,95<br />

88<br />

2018 Traubenspiel<br />

Ress Family Wineries<br />

Deutschland, Rheinhessen<br />

Im Duft traubig, nicht im Übermaß muskatwürzig,<br />

am Gaumen mit lebendiger Säure,<br />

einigem Druck und einem recht linearen<br />

Bau. Leicht süß im Abklang, zeigt sich<br />

dieser Müller-Thurgau leutselig, ohne die<br />

Sorte allzusehr in den Vordergrund zu stellen.<br />

vinoteck.de<br />

€ 5,99<br />

Fotos: beigestellt<br />

242<br />

document7638546200190401981.indd 242 01.10.19 14:15


TOP VALUE<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

91<br />

2017 Etiqueta Ámbar Albariño<br />

Vilanova de Arousa<br />

Spanien, Galizien<br />

Kandierter Pfirsich, Himbeergelee, Kräuternoten<br />

– ein entfaltetes, vielschichtiges Duftbild.<br />

Stoffig und saftig am Gaumen, mit vitaler,<br />

Länge gebender Säure, lange homogen bleibender<br />

Gaumenfrucht und einer Spur von Salzigkeit.<br />

Ein hochwertiger Albariño, der zu Krustentieren<br />

oder zu gegrilltem Fisch passt.<br />

belvini.de, € 13,20<br />

90<br />

2018 Ella Lugana<br />

La Ghidina Ancilla<br />

Italien, Venetien<br />

Noten von Gesteinsmehl und Birne, eine Ahnung<br />

von Kies und Moräne, dazu etwas Hefe.<br />

Im Mund mit mittlerem Körper, milder Säure<br />

und einem recht harmonischen, aber nicht<br />

süß wirkenden Auftritt. Ein solider, für die Herkunft<br />

typischer Lugana zu fairem Tarif.<br />

koelner-weinkeller.de<br />

€ 12,50<br />

93<br />

2017 8 Vents<br />

Atlan & Artisan, Spanien, Mallorca<br />

Getrocknete Tomate, Chili, Cassis und dunkle<br />

Schokolade, ein sehr eigenständiges Duftbild.<br />

Kraftvoller Gaumen, der Tannindruck baut<br />

sich aus feinem Korn auf, geschmeidiger und<br />

fast öliger Fond, süße Frucht, die Säure ist<br />

nahtlos eingebunden, der Alkohol bleibt<br />

unauffällig, der Wein wirkt noch sehr jung<br />

und kompakt, hat Perspektiven für zehn<br />

Jahre und mehr. wineshop.wine, € 18,–<br />

91<br />

2018 Edition Flo Silvaner<br />

Weingut Max Müller I<br />

Deutschland, Franken<br />

Ein nussiger Sortentyp, leichte Kräuter-Anklänge.<br />

Im Mund sehr poliert, feine Stoffigkeit,<br />

rund und schmelzig unterlegt, mit feinnerviger<br />

Begleitung und ausgezeichneter Proportion.<br />

Gute Länge, eleganter Silvaner, der kulinarische<br />

Assoziationen weckt, von Spaghetti<br />

Vongole bis zu Huhn in Rahmsauce.<br />

wein-oertel.com, € 9,90<br />

90<br />

2018 Flo Two Grauburgunder<br />

Weingut Popp, Deutschland, Franken<br />

Verschlossen im Duft, aber erkennbar kein Ruländer,<br />

mit Luftkontakt, keuperwürzig, fast<br />

staubig, kalkig. Im Mund voll und getragen,<br />

aber ohne Breite, mit einer seidigen Textur<br />

und sehr feinem, physiologisch zum Wein gehörenden<br />

Säurenerv, ein kompletter Sortentyp,<br />

kulinarisch einsetzbar (Geflügelleber)<br />

oder als herbstlicher Dämmerschoppen.<br />

wein-oertel.com, € 8,95<br />

93<br />

2016 Sonoma Heritage Vines – Zinfandel<br />

Rancho Zabaco, USA, Sonoma County<br />

Vanille, weiße Schokolade und Holundermark,<br />

die sortentypische Beerenfrucht bleibt vornehm<br />

zurückhaltend, deutet aber ihre kommende<br />

Opulenz durchaus schon an. Am Gaumen<br />

mollig, sehr feines Tannin, ölige Schichten,<br />

der kräftige Extrakt bleibt fast völlig im<br />

Weichteil verborgen, reife Säure, eine Spur eisenmineralischer<br />

Komponenten,<br />

tolle Balance. vinoteck.de, € 14,90<br />

90<br />

2016 Kilikanoon »A cappella«<br />

Kilikanoon Wines<br />

Australien, South Australia<br />

Röstig, rauchig, Amarenakirsche, eine<br />

wuchtige Hochreifefrucht mit Rosinen-<br />

Anklängen und ätherischen Kräutertönen,<br />

Wick Vaporub. Im Mund weich<br />

und geschmeidig, feinkörnig, saftig,<br />

süße Gaumenfrucht, mollig und<br />

charmant im Stil, mit sehr guter Länge.<br />

wine-in-black.de, € 14,95<br />

FAVORITE<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

91<br />

2018 Pinot Blanc R<br />

Gut Hermannsberg<br />

Deutschland, Nahe<br />

Schieferwürzig im Duft, brenzlig, zitrische<br />

Obertöne, wenig Holz. Im Mund mit stringentem<br />

Säurezug, viel Spannung und Frische,<br />

saftig, pointiert, in den Gaumenaromen<br />

noch etwas hefegeprägt, im Abklang taktilmineralisch<br />

und leicht salzig.<br />

moevenpick-wein.de<br />

€ 15,80<br />

90<br />

2018 Meu Teixadura Blancai Ribeiro DO<br />

Viña Costeira<br />

Spanien, Galizien<br />

Ananas, feuchter Stein, geschmeidiger Gaumen,<br />

weich und weit, milde Säure, aber die<br />

Stoffigkeit und vor allem die recht intensive<br />

taktile Mineralität geben Halt, ein sehr eigenständiger<br />

Wein, zu Austern Rockefeller oder<br />

auch zu Artischocken à la barigoule.<br />

vinos.de<br />

€ 12,95<br />

95<br />

2013 Oratorio di San Lorenzo<br />

Carmenere Riserva<br />

Az. agr. Inama, Italien, Venetien<br />

Nuancierte Würze, Cassis und Bleistiftspitze,<br />

Mokka, Karamell. Am Gaumen noch dicht zusammengeballt,<br />

sehr jung, eine noble Strenge,<br />

zum Kauen, sehr gute (aber noch komplett verschlossene)<br />

Fruchtbegleitung, Saft und Nerv<br />

fügen sich in den straffen Bau, ausgezeichnete<br />

Länge. Beerig-»wilde« Abgangsaromen.<br />

belvini.de, € 44,95<br />

Fotos: beigestellt<br />

91<br />

2016 Bernkasteler Riesling trocken<br />

Dr. Loosen, Deutschland, Mosel<br />

Eine feine erste Reife im Duft, beerig und fast<br />

mit einer Spur von Lindenhonig, sehr typisch<br />

für Bernkastel, im Mund ganz geschmolzen<br />

und rund, mit schönem Spiel und reif-würzigen,<br />

leicht karamellisierten Abgangsaromen.<br />

Ein Ortswein praktisch auf Lagen-Niveau, der<br />

eine adäquate Speise verlangt, glasiertes<br />

Kalbsbries, Gänseleber.<br />

koelner-weinkeller.de, € 13,90<br />

90<br />

2017 Epistem Monastrell<br />

Atlan & Artisan<br />

Spanien, Yecla, Murcia<br />

Rumtopf im Duft, Bitterschokolade und<br />

Holz, Rosinen-Noten mit ätherischen<br />

Obertönen, am Gaumen zunächst alkoholgetragen,<br />

mit kraftvollem Tannin, körnig,<br />

trocken, fleischig, ein Extraktbrocken im<br />

Stil eines mallorquinischen Amarone.<br />

wineshop.wine<br />

€ 12,90<br />

94<br />

2018 Chardonnay trocken R<br />

Wagner-Stempel<br />

Deutschland, Region<br />

Feuerstein und Kalk im Duft, dezentes Boisée,<br />

am Gaumen mit ganz langsam anrollender<br />

Fülle, gut integrierte Säure, zupackende Stoffigkeit,<br />

ein Volumen voller Saftigkeit und mineralischer<br />

Finesse. Verbindet Kraft mit Delikatesse,<br />

Balance mit Ausdruck.<br />

moevenpick-wein.de<br />

€ 26,50<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

243<br />

document7638546200190401981.indd 243 01.10.19 14:15


tasting / TROPHY LAGREIN<br />

Die Hänge von St. Magdalena und<br />

Rentsch vor Bozen eignen sich<br />

perfekt für den Lagrein.<br />

DER KERNIGE<br />

SÜDTIROLER<br />

Lagrein ist eine autochthone Südtiroler Rotweinsorte. Vor fünfzig Jahren fast<br />

verschwunden, ist er heute die erfolgreichste Rotweinsorte des Landes.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />

Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />

244 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6208341282967650563.indd 244 01.10.19 14:18


Mehr Weine online unter<br />

falstaff.com/lagrein-trophy-19<br />

Fotos: Shutterstock, Othmar Kiem<br />

Lagrein ist eine Ur-Südtiroler<br />

Sorte. 1318 wird sie erstmals<br />

urkundlich erwähnt, lange Zeit<br />

war es üblich, Lagrein als Kretzer,<br />

als Rosé, auszubauen. In<br />

den 1970er-Jahren tauchten dann die ersten<br />

reinsortigen Lagrein auf, damals noch<br />

als »Lagrein Dunkel«. Eine Bezeichnung,<br />

die heute nicht mehr erlaubt ist. In den<br />

späten 1980er-Jahren waren Christian<br />

Werth von Muri-Gries, Stephan Filippi<br />

von der Kellerei Bozen und Josephus Mayr<br />

vom Unterganznerhof die Pioniere, die den<br />

Lagrein gekonnt im Barrique ausbauten<br />

und so die Basis für den heutigen Erfolg<br />

schufen. Mit 478 Hektar Anbaufläche<br />

belegt Lagrein nach dem Vernatsch den<br />

zweiten Rang unter den Südtiroler Rotweinsorten.<br />

Die ursprüngliche Heimat des<br />

Lagrein liegt im Ortsteil Gries der Stadt<br />

Bozen. Auf den tiefgründigen Schotterböden<br />

fühlt sich der Lagrein wohl. Auch die<br />

Hänge von St. Magdalena und Rentsch<br />

sind für den Lagrein sehr gut geeignet,<br />

oder die warmen Porphyrhänge um Auer,<br />

Branzoll und Siebeneich. Lagrein bringt<br />

tiefdunkle, rubinviolette Weine mit spürbarer<br />

Säure und intensivem Tannin hervor.<br />

Die Aromatik wird bestimmt von Kirschen,<br />

Brombeeren, Veilchen und edler<br />

Bitterschokolade.<br />

Das Ergebnis unserer Trophy belegt eindrucksvoll<br />

die Dominanz der Lagrein aus<br />

Bozen. Muri-Gries ist ein mächtiges Kloster<br />

mitten in der Stadt; draußen herrscht<br />

Geschäftigkeit, drinnen besinnliche Ruhe.<br />

Für Kellermeister Christian Werth ist Lagrein<br />

wie Herzblut. Seit zwei Jahren baut er<br />

die Trauben seiner besten Lage, des Klosterangers,<br />

getrennt aus. Der 2015 Lagrein<br />

Klosteranger ist der Sieger unserer Trophy,<br />

ein grandioser Wein. Die Kellerei Bozen<br />

vereinigt den Großteil der kleinen Weinbauern<br />

im Raum Bozen. An der Westeinfahrt<br />

der Stadt wurde gerade ein sehenswerter<br />

Kellerneubau in den Hang gestellt.<br />

Mit dem Taber hat Kellermeister Stephan<br />

Filippi einen außergewöhnlich eleganten<br />

und geschliffenen Typus von Lagrein<br />

geschaffen. Er belegt den zweiten Platz.<br />

Christian Plattners Waldgrieshof ist ein<br />

stattlicher Ansitz am Fuß des Hügels von<br />

St. Magdalena. Plattner erzeugt gleich vier<br />

verschiedene Lagrein. Am besten gefiel uns<br />

der Mirell, der gekonnt Konzentration und<br />

Eleganz in sich vereint. Prachtvoll! ><br />

PLATZ<br />

KLOSTERKELLEREI MURI-GRIES LAGREIN RISERVA<br />

WEINGARTEN KLOSTERANGER SÜDTIROL<br />

In der Nase nach Holunderbeeren, Tabak und<br />

Schokolade, am Gaumen geschmeidig und saftig.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

245<br />

document6208341282967650563.indd 245 01.10.19 14:19


tasting / TROPHY LAGREIN<br />

LEGENDE<br />

96<br />

•<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

Trophy Lagrein<br />

Weingarten Klosteranger Lagrein<br />

Riserva Südtirol DOC 2015<br />

Muri-Gries Weingut/Klosterkellerei<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit Violettprägung.<br />

Sehr einladende und intensive<br />

Nase nach Veilchen und Holunderbeeren,<br />

dann Tabak und dunkle Schokolade. Breitet<br />

sich in Ansatz und Verlauf toll aus,<br />

bleibt dabei aber geschmeidig und saftig,<br />

überraschend feinmaschiges Tannin, im<br />

Nachhall nach edler Zigarrenkiste.<br />

muri-gries.com, € 79,–<br />

95<br />

•<br />

Taber Lagrein Riserva Südtirol<br />

DOC 2016, Kellerei Bozen<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />

Einprägsame, kompakte Nase<br />

mit Noten nach Holunderbeeren, dunkler<br />

Schokolade und Heidelbeeren. Am Gaumen<br />

viel stoffiges, dichtes Tannin, überraschend<br />

geschliffen, langer Nachhall<br />

nach dunkler Schokolade, gute Spannung.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />

Superiore, Dresden, ca. € 40,–<br />

•<br />

Mirell Lagrein Südtirol DOC 2016<br />

Ansitz Waldgries<br />

Tiefdunkles, undurchdringliches Purpur.<br />

Elegante und feinwürzige Nase, nach<br />

Schwarzen Johannisbeeren, Brombeersirup<br />

und Bitterschokolade. Am Gaumen<br />

außerordentlich kompakt mit cremigem<br />

Schmelz, wie aus einem Block, zieht sich<br />

fast ölig über die Zunge, harmonisch und<br />

rund, bleibt sehr lang anhaltend im Finale.<br />

PLATZ<br />

KELLEREI BOZEN<br />

LAGREIN RISERVA TABER<br />

Stoffiges, dichtes Tannin,<br />

überraschend fein und geschliffen.<br />

PLATZ<br />

WALDGRIES<br />

MIRELL<br />

Feinwürzige Nase nach Schwarzer<br />

Johannisbeere und Bitterschokolade.<br />

Weinzeche, Essen; Viniculture, Berlin;<br />

Wein Krämer, Landshut; Wedl, Innsbruck;<br />

Bergwein, München; Susanne<br />

Herold, Burgkunstadt; Weingalerie<br />

Tafel, Ravensburg; Vogel, Zürich; Vennerhus<br />

Wein, Grosshöchstetten; Linke<br />

Weinhandelsgesellschaft, Hohenbrunn;<br />

Secli Weinwelt, Buchs; Weinimport<br />

Handels GmbH, Stuttgart;<br />

Nagele GmbH, Steinach am Brenner<br />

€ 33,50<br />

94<br />

•<br />

Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

Weingut Untermoserhof –<br />

Georg Ramoser<br />

Tiefdunkles, leuchtendes Purpur. In der<br />

Nase nach frischen Himbeeren, Veilchen,<br />

Rosen, Erdbeeren, im Nachhall leicht fleischige<br />

Töne, vielschichtig. Zeigt sich sehr<br />

trinkig am Gaumen mit frischer Frucht<br />

und gut eingebundener Säure, griffiges<br />

Tannin begleitet den feinen Schmelz, im<br />

Finale wiederum saftig. Deutter, Landshut;<br />

Primavino, Konstanz; Einfachwein,<br />

Basel; Weinraum, Diessen; Wein<br />

im Keller, Zürich, € 24,–<br />

•<br />

Linticlarus Lagrein Riserva<br />

Südtirol DOC 2016<br />

Weingut Tiefenbrunner<br />

Tiefdunkles, undurchdringliches Purpur.<br />

In der Nase satter Cassis, schwarze Holunderbeere,<br />

Amarenakirsche, sehr einladend.<br />

Am Gaumen äußerst geschliffen<br />

und samtig, baut sich mit elegantem<br />

Druck aus, vollmundiger Körper, langer<br />

Abgang mit fruchtig-würzigem Finale.<br />

Meraner, Innsbruck; Rossini,<br />

Hannover; Global Wine, Zürich, € 25,–<br />

•<br />

Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

Glögglhof – Franz Gojer<br />

Sattes, tiefes, fast undurchdringliches<br />

Purpur. In der Nase zunächst etwas zurückhaltend,<br />

nach Belüftung nach gezuckerten<br />

Brombeeren, Waldfrüchten, Bitterschokolade.<br />

Am Gaumen von samtiger<br />

Textur, öffnet sich sehr geschmeidig,<br />

straff und eng gewoben, spannt sich<br />

weit auf, langes Finale. K&U – Weinhalle,<br />

Nürnberg; Liechti, Basel; Fuster,<br />

St. Gallen; Il Grappolo, Zürich;<br />

Vinocentral, Darmstadt; Weingerg,<br />

Rottach-Egern, € 25,–<br />

•<br />

Berger Gei Lagrein Gries Riserva<br />

Südtirol DOC 2016<br />

Weingut Ignaz Niedrist<br />

Intensives, sattes Purpur. Edle Nase nach<br />

Amarenakirschen, reifen Zwetschgen,<br />

Veilchen und Brombeeren unterlegt mit<br />

feiner Holzwürze. Am Gaumen ausgewogen<br />

und sehr saftig, zeigt klare Frucht,<br />

eng gewobenes Tannin mit samtigem<br />

Verlauf, spannt sich bis ins harmonische<br />

Finale. Bergwein, München;<br />

Fotos: Othmar Kiem, kellereibozen.com – oscar dariz<br />

246 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6208341282967650563.indd 246 01.10.19 14:19


Der beeindruckende Neubau<br />

der Kellerei Bozen ist<br />

einen Besuch wert.<br />

Fotos: Othmar Kiem, kellereibozen.com – oscar dariz<br />

Liechti, Basel;<br />

Studer, Luzern;<br />

Buongustaio,<br />

Hohenems, € 27,–<br />

• Porphyr<br />

Lagrein Riserva<br />

Südtirol DOC 2016<br />

Kellerei Terlan<br />

Sattes, undurchdringliches<br />

Rubin mit Violettschimmer.<br />

Einladende,<br />

sehr klare Nase, nach<br />

Holunderbeeren und Brombeeren,<br />

etwas Veilchen und Kohlröschen,<br />

spannend. Am Gaumen viel Druck,<br />

baut sich mächtig auf, griffiges Tannin in<br />

vielen Schichten, im Finale nach Tabak.<br />

Wein Wolf, Salzburg; Ariane Abayan, Hamburg;<br />

Zanini, Besazio, € 42,–<br />

•<br />

Roblinus de Waldgries Lagrein Südtirol DOC<br />

2016, Ansitz Waldgries<br />

Sattes, undurchdringliches Rubinviolett. Eröffnet mit intensiven<br />

Noten nach Zigarrentabak, Holunderbeeren und<br />

reifen Brombeeren, ansprechend. Am Gaumen intensive<br />

Frucht, viel Holunderbeere und Zwetschge, taucht in der<br />

Mitte des Flusses ein wenig weg, um dann im Finale<br />

wieder fest dazustehen, griffiges Tannin.<br />

Weinzeche, Essen; Viniculture, Berlin; Wein Krämer,<br />

Landshut; Wedl, Innsbruck; Bergwein, München;<br />

Susanne Herold, Burgkunstadt; Weingalerie Tafel,<br />

Ravensburg; Vogel, Zürich; Vennerhus Wein, Grosshöchstetten;<br />

Linke Weinhandelsgesellschaft,<br />

Hohenbrunn; Secli Weinwelt, Buchs; Weinimport<br />

Handels GmbH, Stuttgart; Nagele GmbH, Steinach<br />

am Brenner, € 80,50<br />

93<br />

•<br />

Maturum Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

Kellerei K. Martini & Sohn<br />

Sehr sattes, intensives Purpur. Zeigt zunächst feine<br />

Holzwürze mit leichtem Fumé, dann satte Kirsche und<br />

Brombeere, erinnert im Nachhall an Veilchen. Am Gaumen<br />

fruchtbetont und warmherzig, öffnet sich auf<br />

Schwarzen Johannisbeeren, sehr saftig, zeigt eng gewobenes<br />

Tannin und feinen Schmelz, kann durchaus noch<br />

reifen, gute Voraussicht. Plozza, Brusio; Volkhardts<br />

Wein, München; Vinoteca Di Palma, Kirchbichl<br />

€ 19,50<br />

•<br />

BIO Gran Lareyn Lagrein Südtirol DOC 2017<br />

Weingut Loacker<br />

Intensives, sattes Purpur. Offenherzige und einladende<br />

Nase, blumig, nach Rosenblättern und Veilchen, dunkle<br />

Beeren, Cassis, schwarze Holunderbeeren. Am Gaumen<br />

ebenso blumig und fruchtig, öffnet sich mit feinem Tannin,<br />

saftig, trinkt sich fein, harmonisch und stimmig in<br />

Ansatz und Verlauf. Döllerer, Golling; Riegel Weinimport,<br />

Orsingen-Nenzingen; Jeggli, Buchs; Weinladen<br />

Schmidt, Berlin; Getränke Wille, Fliess; Romani<br />

Weine, St. Gallen; Weiling GmbH, Lonsee, € 20,–<br />

•<br />

Barbagòl Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

Landesweingut Laimburg<br />

Tiefdunkles, undurchdringliches Purpur. Edelwürzige<br />

Nase, dezenter Holzeinsatz, kompakte Beerenfrucht,<br />

wirkt sehr einladend.<br />

Am Gaumen sehr<br />

ausgewogen und<br />

harmonisch, zeigt<br />

geschmeidiges<br />

Tannin mit ordentlich<br />

Saft und Druck,<br />

würziges Spiel, viel<br />

Stoff in Ansatz und<br />

Verlauf. Meraner, Innsbruck;<br />

Florians Weine,<br />

Savognin; Wein aus Südtirol,<br />

Neumarkt in der Oberpfalz;<br />

Stadlers Vinothek,<br />

Garching, € 22,–<br />

•<br />

Staffes Lagrein Riserva Südtirol DOCG 2016<br />

Tenuta Kornell<br />

Dunkles, sattes Rubinrot mit purpurnem Stich. In der<br />

Nase eher zurückhaltend, feine Holzwürze umrahmt die<br />

dunkle Beerenfrucht. Am Gaumen satt und kraftvoll,<br />

zeigt eleganten Körper, rund, saftig im hinteren Bereich<br />

mit fruchtbetonter Würze, gute Länge, feiner Druck.<br />

Stardrinks AG, Luzern; Vinocommerce GmbH,<br />

Radeberg, € 25,–<br />

•<br />

Urban Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

Kellerei Tramin<br />

Sehr dunkles, intensives Purpur. Zeigt in der Nase sattes<br />

Veilchen, Brombeeren, dunkle Holunderbeeren und reife<br />

Erdbeere, dezente Vanilletöne. Am Gaumen ausgesprochen<br />

ausgewogen, zeigt tolle Harmonie, saftig und würzig,<br />

packt gut zu, eleganter Schmelz zieht sich bis ins<br />

satte Finale durch. Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />

Cultivino, Liebefeld, € 26,–<br />

•<br />

Lagrein Riserva Südtirol DOC 2015<br />

Weingut Kiemberger<br />

Sattes, kräftiges Purpur mit Rubin. Zunächst fassige<br />

Nase, nach Cassis und Holunderbeeren, elegante Ledertöne,<br />

Veilchen, Rosenblätter, vielschichtig. Zeigt sich am<br />

Gaumen saftig und mit klarer Frucht, gut eingebundene<br />

Holzwürze, leicht salzig, spannungsvoll, öffnet sich mit<br />

hohem Trinkfluss, kraftvolles Finale.<br />

Wein aus Südtirol, Neumarkt i. d. Oberpf., € 28,90<br />

•<br />

Vigna Castel Ringberg Lagrein Riserva Südtirol<br />

DOC 2015, Elena Walch<br />

Intensives, leuchtendes Rubinrot mit Purpur. Satte, vielschichtige<br />

Nase nach reifen Amarenakirschen, eingelegten<br />

Zwetschgen, getrockneten Rosenblättern und zartem<br />

Nougat. Am Gaumen ausgewogen und harmonisch,<br />

zeigt feines Spiel zwischen Frucht und Säure, enges<br />

Tannin gibt zarten Druck bis ins Finale.<br />

Wein Wolf, Salzburg; Reidemeister & Ulrichs,<br />

Bremen; Weibel, Thun, € 35,–<br />

•<br />

Manus Lagrein Riserva Südtirol DOC 2016<br />

Kellerei Ritterhof<br />

Tiefdunkles, sattes Purpur. Öffnet sich in der Nase auf<br />

zart rauchigen Noten, wirkt mineralisch, reife Waldbeeren,<br />

Schwarze Johannisbeeren, Kaffeesatz. Zeigt am<br />

Gaumen viel schwarze Beerenfrucht, geschmeidig und<br />

mit eng gewobenem Tannin, gute Harmonie, wirkt ausgewogen<br />

und rund, hallt lange und feinwürzig nach.<br />

Mack & Schühle, Owen/Teck; Nüesch, Balgach;<br />

Herbig Weinimport, Gelting; Wein G.U.T., Reutlingen;<br />

Nagele GmbH, Steinach am Brenner, € 37,–<br />

HANDMADE<br />

WINE CLASSICS SELECT<br />

FILIGRANE ÄSTHETIK, PURE ELEGANZ.<br />

WINE CLASSICS SELECT zeigt<br />

eine einzigartige Verbindung von<br />

meisterhafter Manufakturkunst,<br />

preisgekröntem Design und filigranster<br />

Glaswandstärke. Die mundgeblasenen,<br />

edlen Gläser extrahieren Aromen auf<br />

eine bisher unbekannt intensive Weise.<br />

Fruchtige Noten und würzige Eindrücke<br />

werden so noch authentischer.<br />

www.zwiesel-1872.com<br />

shop.zwiesel-kristallglas.com<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

247<br />

document6208341282967650563.indd 247 01.10.19 14:19


tasting / GIORGIO PRIMO – FATTORIA LA MASSA<br />

BORDEAUX<br />

IM CHIANTI<br />

»Giorgio Primo«, eine exzellente Bordeaux-Cuvée aus dem Herzen der Toskana.<br />

TEXT & NOTIZEN OTHMAR KIEM<br />

Giampaolo Motta stammt<br />

aus Neapel und ist seit seiner<br />

Jugend begeistert von den Weinen<br />

aus dem Bordeaux. Aber<br />

das Bordeaux ist weit, und so<br />

landete er schließlich in Panzano im Chianti<br />

Classico. Zu Beginn der 1990er-Jahre erstand<br />

er in den besten Lagen des Chianti Classico<br />

den Betrieb Fattoria La Massa. Anfangs<br />

konzen trierte sich Giampaolo Motta auf Chianti<br />

Classico. Sein Erstwein »Giorgio Primo«<br />

zählte unbestritten zu den besten Weinen<br />

dieser Denomination. Giorgio war im Übrigen<br />

der Name von Mottas Großvater, der ihn<br />

immer in seinen Weinprojekten wohlwollend<br />

unterstützte. Giorgio ist nun auch der Name<br />

von Giampaolos Sohn. Im Laufe der Jahre<br />

pflanzte Motta immer mehr Merlot und<br />

Cabernet aus, seine Ansicht vom Bordeaux<br />

als idealen Wein war einfach stärker als die<br />

Liebe zum Chianti Classico. Ab dem Jahrgang<br />

2003 verschwand der Sangiovese aus<br />

der Cuvée des »Giorgio Primo« und wurde<br />

fortan als IGT Toscana deklariert. Der Sangiovese<br />

wanderte in den Zweitwein »La Massa«.<br />

Die besten Sangiovese-Partien sind reserviert<br />

für den »Carla 6«, so benannt nach der<br />

Tochter. Seit dem Jahrgang 2009 ist Stéphane<br />

Derenoncourt aus dem Bordeaux, ein langjähriger<br />

Freund Giampaolos, als Berater auf<br />

La Massa tätig. Wer nun aber erwartet, im<br />

»Giorgio Primo« eine billige Bordeaux-Kopie<br />

vorzufinden, wird Lügen gestraft. Trotz der<br />

französischen Edelsorten kommt auch hier in<br />

erster Linie das Terroir von Panzano mit seiner<br />

Frische und den würzigen Noten durch.<br />

Fotos: Othmar Kiem, beigestellt<br />

248 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document5428523097295694615.indd 248 30.09.19 11:38


97<br />

•<br />

LEGENDE<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

Giorgio Primo<br />

2016–1995<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2016<br />

(55 % Merlot, 40 % Cabernet Sauvignon,<br />

5 % Petit Verdot)<br />

Sattes, dunkles Rubin mit Violett. Dunkle<br />

Brombeerfrucht, dazu Maulbeeren<br />

und Cassis, sehr klar, sehr präzise. Viel<br />

dichtes Tannin, spannend, sehr dicht<br />

konstruiert, saftig, wie aus einem Guss.<br />

95<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2015<br />

(55 % Cabernet Sauvignon,<br />

40 % Merlot, 5 % Petit Verdot)<br />

Sattes Rubin mit Violett. Leicht metallisch-krautige<br />

Noten, erdig, nach Trüffel,<br />

ist sehr konzentriert am Gaumen, aber<br />

macht wenig Spaß, trocknet stark nach.<br />

93<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2014<br />

(50 % Cabernet Sauvignon,<br />

40 % Merlot, 10 % Petit Verdot)<br />

Kraftvolles, funkelndes Rubin. Sehr fein<br />

gezeichnete Nase, nach Kirschen und<br />

Granatapfel und frischen Zwetschgen.<br />

Am Gaumen rund, saftig, viel geschmeidiges<br />

Tannin, im Finale satter Druck, etwas<br />

Holzüberhang, der noch integriert<br />

werden muss.<br />

96<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2013<br />

(50 % Cabernet Sauvignon,<br />

45 % Merlot, 5 % Petit Verdot)<br />

Sattes, funkelndes Rubin mit Violettschimmer.<br />

Nach Holunderbeeren, etwas<br />

Feuerstein, reife Maulbeeren und leicht<br />

harzige Noten. Am Gaumen sehr dicht<br />

gewebt, viel griffiges Tannin, spannt einen<br />

weiten Bogen.<br />

94<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2012<br />

(65 % Cabernet Sauvignon,<br />

30 % Merlot, 5 % Petit Verdot)<br />

Sattes, intensives Rubin mit deutlichem<br />

Violettschimmer. Tolle Nase nach Feuerstein,<br />

dann nach reifen dunklen Johannisbeeren,<br />

etwas Rosmarin, im Hintergrund<br />

nach Leder. Straff und dicht,<br />

zeigt viel kompaktes, kerniges Tannin,<br />

griffig und satt, würziges Finale.<br />

92<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2011<br />

(70 % Cabernet Sauvignon,<br />

25 % Merlot, 5 % Petit Verdot)<br />

Funkelndes Rubin mit leichtem Violettschimmer.<br />

Nach Morcheln, dann etwas<br />

Rote Bete. Am Gaumen dann leider<br />

recht spröde, viel Alkohol, trocknet<br />

im Finale leider etwas nach.<br />

98<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2010<br />

(65 % Cabernet Sauvignon,<br />

30 % Merlot, 5 % Petit Verdot)<br />

Dunkles, kraftvolles Rubin. Kommt mit<br />

betont erdigen Noten, nach Lakritze<br />

und Leder, dann dunkle Schokolade, etwas<br />

Cassis. Rund und geschmeidig in<br />

Ansatz und Verlauf, viel feinmaschiges<br />

Tannin, sehr präsent, lange. Beschreibt<br />

einen weiten Bogen.<br />

97<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2009<br />

(60 % Cabernet Sauvignon,<br />

35 % Merlot, 5 % Petit Verdot)<br />

Sattes, dunkles Rubin. Viel Kirsche<br />

und Brombeere, etwas Leder. Viel feinmaschiges,<br />

dichtes Tannin, fein von<br />

Schmelz ummantelt, sehr große Länge.<br />

Satter Nachhall, hat sich sehr toll<br />

entwickelt.<br />

Giampaolo Motta liebt<br />

ausdrucksvolle Weine.<br />

96<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2008<br />

(50 % Merlot, 45 % Cabernet Sauvignon,<br />

5 % Petit Verdot)<br />

Funkelndes Rubin mit leichtem Granatschimmer<br />

am Rande. Straffes Tannin,<br />

sehr dicht, hinten schöne Schokolade,<br />

fest und zupackend, kernig.<br />

95<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 20<strong>07</strong><br />

(50 % Merlot, 40 % Cabernet Sauvignon,<br />

10 % Petit Verdot)<br />

Sattes, sehr präsentes Rubin mit dunklem<br />

Kern. Sehr intensive und satte Nase,<br />

viel Cassis, viel Brombeere, dazu etwa<br />

Leder und Unterholz, wunderbar. Blüht<br />

am Gaumen im ersten Ansatz toll auf,<br />

viel kraftvolle Frucht, präsent und lange.<br />

93<br />

•<br />

Giorgio Primo Toscana IGT 2006<br />

(30 % Sangiovese, 30 % Merlot,<br />

30 % Cabernet Sauvignon,<br />

10 % Petit Verdot)<br />

Sattes Rubin, sehr lebendig. Duftet intensiv<br />

nach Minze, wächst, dunkle<br />

Zwetschgen und Cassis. Im ersten Ansatz<br />

sehr breit und präsent, zeigt im<br />

hinteren Verlauf etwas spröde Tannine.<br />

97<br />

•<br />

Giorgio Primo Chianti Classico<br />

DOCG 2001<br />

(85 % Sangiovese, 15 % Merlot)<br />

Sattes Rubin mit leichtem Granatschimmer<br />

in der Zunge. Sehr präsente<br />

und saftige Nase, nach Rhabarber und<br />

Chinarinde, dann viel Brombeeren und<br />

Cassis, dunkler Honig. Am Gaumen<br />

grandios, zeigt sich geschmeidig und<br />

satt, viel feinmaschiges Tannin, sehr<br />

langer Nachhall, eine Traumflasche!<br />

95<br />

•<br />

Giorgio Primo Chianti Classico<br />

DOCG 1999<br />

(90 % Sangiovese, 10 % Merlot)<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin-Granat. Zeigt<br />

leicht balsamische Noten, nach Sandelholz,<br />

Vanille und Brombeere. Saftig und<br />

rund am Gaumen, sehr ausgewogen,<br />

feinmaschiges Tannin, schwebt fein dahin,<br />

weich und geschmeidig, sehr lange,<br />

im Finale etwas Kokos.<br />

94<br />

•<br />

Giorgio Primo Chianti Classico<br />

DOCG 1995 (100 % Sangiovese)<br />

Funkelndes Rubingranat. Duftet nach<br />

eingelegten Kirschen, etwas Tee, leicht<br />

harzige Noten. Braucht Belüftung, zeigt<br />

dann saftige, lebendige Säure, gute<br />

Konsistenz und überhaupt nicht müde.<br />

fattorialamassa.com<br />

Bezug: AMC, Sansibar<br />

Preis: € 80,– bis € 100,–<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

249<br />

document5428523097295694615.indd 249 30.09.19 11:38


tasting / DOURO DOC<br />

Die steilen Schieferhänge am Douro<br />

wurden über Jahrhunderte von<br />

Menschenhand in einen einzigen<br />

großen Rebberg verwandelt.<br />

DAS TAL ..<br />

DER<br />

WURZE<br />

Fotos: Shutterstock<br />

250 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3194465843181084930.indd 250 01.10.19 14:19


Bereits seit geraumer Zeit arbeiten führende Betriebe im portugiesischen Douro-Tal zusammen,<br />

um unter dem Titel »New Douro« gemeinsam Events auf der internationalen Weinbühne zu<br />

organisieren. Mit der »Primeira Prova« haben sie dieses Jahr die erste große Präsentation<br />

direkt in der Region auf die Beine gestellt, die sich als höchst erfolgreich herausstellte.<br />

TEXT & NOTIZEN PETER MOSER<br />

Fotos: Shutterstock<br />

Das Museu do Douro in Peso<br />

da Régua war gleich drei Tage<br />

lang für die Verkostung der<br />

neuesten Jahrgänge der trockenen<br />

Weiß- und Rotweine<br />

sowie des Vintage-Port-Jahrgangs 2017<br />

reserviert. Weinexperten aus zahlreichen<br />

Nationen waren angereist, um bei der Premiere<br />

dieses neuen Verkostungsformats<br />

dabei zu sein. In Form eines Silent Tastings,<br />

perfekt organisiert von der österreichischen<br />

Agentur Wine & Partners, konnten die Teil-<br />

nehmer in aller Ruhe und in der Reihenfolge<br />

ihrer persönlichen Wahl die jüngsten<br />

Produkte dieser enorm vielfältigen Weinbauregion<br />

kennenlernen. Zusammen mit<br />

den Late Releases, also jenen Weinen, die<br />

nach längerer Reifedauer erst jetzt auf den<br />

Markt gekommen sind, standen insgesamt<br />

rund 180 Produkte zur Bewertung an. Portwein<br />

blickt bereits auf eine dreihundertjährige<br />

Geschichte zurück, die trockenen, ungespriteten<br />

Weine, die hier auf Schiefer auf<br />

steilen Hängen wachsen, haben erst seit 15<br />

Jahren echte Bedeutung und internationale<br />

Anerkennung erlangt. Pioniere wie Cristiano<br />

Van Zeller, Dirk van der Niepoort oder<br />

Paul Symington zählen zu den ersten Winzern,<br />

die zeigten, welches schier unerschöpfliche<br />

Potenzial in diesen atemberaubenden<br />

Weinbergen steckt. Eine enorme Vielfalt an<br />

Rebsorten und viele uralte Weingärten bilden<br />

das Fundament für ein ganz eigenständiges<br />

Angebot an Stilen und Geschmacksnuancen.<br />

Fazit: Die Douro-Weine haben<br />

sich unter die Weltbesten eingereiht.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

251<br />

document3194465843181084930.indd 251 01.10.19 14:19


tasting / DOURO DOC<br />

Douro Weiß 2018<br />

95<br />

•<br />

LEGENDE<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

CV Curriculum Vitae Branco 2018<br />

Quinta do Vale Dona Maria, Porto<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Ein Hauch von Kokos und Vanille, dezente<br />

Röstaromen, mit feiner weißer Tropenfrucht<br />

unterlegt, kandierte Mandarinenzesten,<br />

schiefriger Touch. Saftig, delikate<br />

Textur, weiße Tropenfrucht, feine Extraktsüße,<br />

seidige Textur, finessenreicher Säurebogen,<br />

mineralisch und gut anhaftend,<br />

ein facettenreicher Speisenbegleiter.<br />

quintavaledonamaria.com, € 67,50<br />

94<br />

•<br />

Branco da Ribeira 2018<br />

Poças, Peso da Régua<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit dezenter Holzwürze unterlegte<br />

weiße Steinobstnoten, frische Ananas<br />

und Mango, dezent nach Vanille, etwas<br />

Zimt, facettenreiches Bukett. Straff, elegant,<br />

feine Fruchtsüße, gut strukturiert,<br />

mineralisch-salzig, zeigt eine sehr gute<br />

Länge, bereits gut antrinkbar, mit gutem<br />

Entwicklungspotenzial ausgestattet.<br />

pocas.pt, € 50,–<br />

93<br />

•<br />

Carvalhas Branco 2018<br />

Real Companhia Velha<br />

Vila Nova de Gaia<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Dezente Holzwürze, ein Hauch von Kamille,<br />

weißer Apfel, etwas Blütenhonig, mit<br />

mineralischem Touch unterlegt. Saftig,<br />

gute Komplexität, frische Birnenfrucht,<br />

feine Säurestruktur, elegant, ausgewogen,<br />

bereits gut antrinkbar, extraktsüßer<br />

Nachhall, verfügt über Reifepotenzial.<br />

realcompanhiavelha.pt, € 32,–<br />

•<br />

Vinha de Martim Douro Branco<br />

nille, dezente Holzwürze unterlegt mit<br />

frischer Pfirsichfrucht, ein Hauch von<br />

kandierten Mandarinenzesten. Saftig,<br />

elegant, feine Fruchtsüße, gute Frische<br />

und Komplexität, weiße Tropenfrucht<br />

im Abgang, mineralisch, verfügt über<br />

gutes Reifepotenzial.<br />

gawein.at, € 59,20<br />

92<br />

•<br />

Redoma Reserva Branco 2018 (FP)<br />

Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />

12,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart reduktiv-würzig unterlegte weiße<br />

Tropenfrucht, ein Hauch von Kräutern<br />

und frischen Litschis, dezente Holznuancen.<br />

Stoffig, weißer Pfirsich, elegant, fein<br />

strukturiert, zarte Steinobstnuancen im<br />

Abgang, mineralisch und gut anhaftend.<br />

niepoort-vinhos.com, € 29,–<br />

•<br />

Branco da Gaivosa<br />

Grande Reserva 2018, Alves de Sousa<br />

Santa Marta de Penaguião<br />

12,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Feine Nuancen von Holzwürze und frischer<br />

weißer Birne, mineralischer Touch,<br />

ein Hauch von Blütenhonig. Elegant, engmaschig,<br />

straffe weiße Steinobstnuancen,<br />

frischer Säurebogen, zitronig-mineralisch<br />

im Abgang, feine Schieferwürze im<br />

Abgang. alvesdesousa.com, € 30,–<br />

•<br />

Mirabilis Grande Reserva 2018<br />

Quinta Nova de Nossa Senhora do<br />

Carmo, Covas do Douro<br />

14 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit zarter Holzwürze unterlegte weiße<br />

Tropenfrucht, zart nach Pfirsich, rauchige<br />

Nuancen, dezenter Schiefertouch, facettenreiches<br />

Bukett. Saftig, gute Komplexität,<br />

reife Frucht, dezente Süße, präsente<br />

Holzstütze, etwas Vanille und Zimt im<br />

Abgang, im Kern etwas zerfließend, elegant,<br />

verfügt über Reifepotenzial, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

quintanova.com, € 42,–<br />

91<br />

•<br />

Passagem Reserva White Wine<br />

2018, Quinta de la Rosa, Pinhão<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Deutliche Holzwürze nach Vanille, frische<br />

Wiesenkräuter, etwas Apfel und Blütenhonig.<br />

Mittlere Komplexität, saftig und<br />

engmaschig, dezente Fruchtsüße, angenehme<br />

Mineralität, dezente Süße, salziger<br />

Nachhall, hat Entwicklungspotenzial.<br />

quintadelarosa.com, € 12,–<br />

•<br />

Cedro do Noval 2018<br />

Quinta do Noval, Vila Nova de Gaia<br />

12,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte weiße Apfelfrucht, ein Hauch<br />

von Wiesenkräutern, Limetten klingen an,<br />

2018, Quinta do Vale Dona Maria<br />

Porto<br />

12,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Nuancen von Kamille und Vamineralischer<br />

Touch. Saftig, weiße Steinobstnuancen,<br />

ausgewogen, gute Frische,<br />

ein eleganter Speisenbegleiter, gut antrinkbar.<br />

quintadonoval.com, € 14,80<br />

•<br />

Séries Touriga Branca 2018<br />

Real Companhia Velha<br />

Vila Nova de Gaia<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Wiesenkräuter, mit reduktiver<br />

Würze unterlegt, Limettenzesten, einladende<br />

mineralische Nuancen. Mittlerer<br />

Körper, feine Fruchtsüße, weiße Tropenfrucht,<br />

gute Frische, zitronig-mineralisch<br />

im Abgang, ein facettenreicher Speisenbegleiter.<br />

realcompanhiavelha.pt, € 15,–<br />

•<br />

Crasto Superior Branco 2018 (FP)<br />

Quinta do Crasto, Sabrosa<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart ätherische Nuancen, Anklänge von<br />

Tannenwipfeln und reifer Ananas, mit<br />

etwas Blütenhonig unterlegt. Saftig, elegant,<br />

gute Komplexität und frische weiße<br />

Fruchtnuancen am Gaumen, bleibt gut<br />

haften, mineralisch und mit Länge ausgestattet,<br />

feine Fruchtsüße im Nachhall.<br />

quintadocrasto.pt, € 15,–<br />

•<br />

Redoma Branco 2018<br />

Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />

11,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Wiesenkräuter, weiße Steinobstnuancen,<br />

zart mit Zitruszesten unterlegt,<br />

noch etwas verhalten. Mittlere Komplexität,<br />

weißer Apfel, feine Säurestruktur,<br />

rund und harmonisch, dezente Fruchtsüße<br />

im Nachhall, facettenreicher Essensbegleiter.<br />

niepoort-vinhos.com, € 16,–<br />

•<br />

Duas Quintas Reserva Branco<br />

2018, Ramos Pinto, Vila Nova de Gaia<br />

13 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart rauchig-reduktiv, weiße Tropenfruchtanklänge,<br />

feine Schieferwürze, Limettenzesten,<br />

einladendes Bukett. Saftig,<br />

elegant, gelbe Pfirsichfrucht, gute Frische,<br />

dezente Süße im Abgang, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

ramospinto.pt, € 19,50<br />

•<br />

Meruge Branco 2017<br />

Lavradores de Feitoria, Paços<br />

13 Vol.-%. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte Röstaromen, etwas Biskuit, frische<br />

weiße Tropenfrucht, frische Limetten,<br />

einladendes Bukett. Saftig, elegant,<br />

reife Pfirsichfrucht, gut integrierter Säurebogen,<br />

mineralisch, dezenter Blütenhonig<br />

im Abgang, bereits gut antrinkbar,<br />

verfügt über Entwicklungspotenzial.<br />

lavradoresdefeitoria.pt, € 19,50<br />

•<br />

Reserva Branco 2018<br />

Quinta do Vallado, Peso da Régua<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Wiesenkräuter, zarter Schiefertouch,<br />

florale Nuancen, ein Hauch von<br />

Litschi, sehr individuelles Bukett. Mittlerer<br />

Körper, feine Fruchtsüße, feine, gut<br />

integrierte Säurestruktur, etwas Blütenhonig<br />

im Nachhall.<br />

quintadovallado.com, € 21,–<br />

90<br />

•<br />

Prima 2018<br />

Quinta do Vallado, Peso da Régua<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Floral unterlegte feine Nuancen von Muskatnuss<br />

und Holunderblütensirup, Nuancen<br />

von Erdbeeren, attraktives Bukett.<br />

Mittlerer Körper, feine traubige Frucht,<br />

angenehm integrierter Säurebogen, bleibt<br />

haften, zarter Honigtouch im Nachhall,<br />

klassischer Sommerwein.<br />

quintadovallado.com, € 8,50<br />

•<br />

Três Bagos Branco 2018<br />

Lavradores de Feitoria, Paços<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart nach gelber Tropenfrucht, ein Hauch<br />

von Ananas, etwas Pfirsich, mit feiner<br />

Holzstütze unterlegt, einladendes Bukett.<br />

Saftig, elegant, gute Komplexität, feine<br />

weiße Birnenfrucht, zitronig-salzige Nuancen,<br />

bleibt gut haften, ein finessenreicher<br />

Speisenbegleiter mit Potenzial.<br />

lavradoresdefeitoria.pt, € 8,50<br />

•<br />

La Rosa Reserva White Wine 2018<br />

Quinta de la Rosa, Pinhão<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mineralisch, rauchig unterlegte weiße<br />

Fruchtnuancen, dezente Schieferwürze.<br />

Mittlerer Körper, mineralisch, feiner Pfirsichtouch,<br />

elegant und anhaftend, ein<br />

facettenreicher Begleiter bei Tisch.<br />

quintadelarosa.com, € 10,60<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

252 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3194465843181084930.indd 252 01.10.19 14:19


Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

•<br />

Maçanita Douro DOC Branco 2018<br />

Antonia Maçanita, Loureiro<br />

12,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit frischen Wiesenkräutern unterlegte<br />

Nuancen von weißer Birne und Mango,<br />

ein Hauch von Senfsaat, mineralischer<br />

Touch. Mittlerer Körper, feine Apfelfrucht,<br />

angenehmes Säurespiel, elegant und<br />

ausgewogen, bereits gut antrinkbar.<br />

gute-weine.de, € 12,20<br />

•<br />

Sagrado Reserva Branco 2018<br />

Quinta do Sagrado, Sabrosa<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Intensiv nach Kamille und Lindenblättern,<br />

weißer Nougat, individuelles Bukett. Mittlerer<br />

Körper, feine Apfelfrucht, zart minzig-kräutrig<br />

am Gaumen, dezente Fruchtsüße,<br />

etwas Blütenhonig im Abgang.<br />

quintadosagrado.pt, € 12,75<br />

•<br />

Quinta da Romaneira<br />

Reserva Branco 2018<br />

Quinta da Romaneira, Alijó<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zarte weiße Tropenfrucht, ein Hauch von<br />

Limetten, noch etwas verhalten. Mittlerer<br />

Körper, reifer weißer Apfel, integrierte<br />

Säurestruktur, bereits gut entwickelt,<br />

feine Fruchtsüße im Nachhall.<br />

quintadaromaneira.pt, € 14,50<br />

•<br />

Quinta de Cidrô Boal 2018<br />

Real Companhia Velha<br />

Vila Nova de Gaia<br />

13,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Nuancen von frischer Birne, zart nach Litschi,<br />

mit dezentem Blütenhonig unterlegt,<br />

etwas Schieferwürze im Hintergrund.<br />

Mittlere Komplexität, weißer Apfel, zart<br />

nach Gewürznelken, zitroniger Touch im<br />

Nachhall, bietet unkompliziertes Trinkvergnügen.<br />

realcompanhiavelha.pt, € 15,–<br />

•<br />

BIO Pó de Poeira Branco 2018<br />

Poeira, Provesende<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart kräuterwürzig unterlegte weiße<br />

Steinobstnuancen, ein Hauch von Limetten,<br />

aber auch kandierte Orangenzesten,<br />

mineralischer Touch. Mittlerer Körper,<br />

gelber Pfirsch, etwas Blütenhonig, dezente<br />

Süße, schiefrige Würze im Nachhall,<br />

ein saftiger Essensbegleiter.<br />

poeira.pt, € 17,–<br />

•<br />

Flor de S. José Reserva Branco<br />

2018, Quinta de S. José<br />

Quinta de São José<br />

12,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Zart reduktives Bukett, Limettenzesten,<br />

ein Hauch von Schieferwürze, Noten<br />

von Birnen. Mittlere Komplexität, weißes<br />

Steinobst, frisch strukturiert, mineralisch,<br />

ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

quintasjose.com, € 22,–<br />

•<br />

Guru Branco 2018<br />

Wine & Soul, Pinhão<br />

12,5 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Deutliche Holznuancen, gelbe Tropenfrucht,<br />

etwas Blütenhonig, mit kandierten<br />

Orangenzesten unterlegt. Saftig, elegant,<br />

mittlere Komplexität, gute Frische,<br />

zitroniger Touch im Nachhall, bereits gut<br />

entwickelt. gawein.at, € 28,70<br />

94<br />

•<br />

White<br />

Late Release<br />

Maçanita Douro DOC Branco<br />

»Quanto + Arinto + gosto de ti« 2016<br />

12,5 Vol.-%. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mineralischer Touch von Mango<br />

und Babybanane, ein Hauch von Hagebutten,<br />

kandierten Orangenzesten, dunkle<br />

Mineralität, facettenreiches Bukett.<br />

Saftig, elegant, cremige Textur, ein<br />

Hauch von Weingartenpfirsich, frisch<br />

und anhaltend, leichtfüßig und<br />

druckvoll, sicheres Reifepotenzial.<br />

gute-weine.de, € 44,–<br />

92<br />

•<br />

Tiara 2017<br />

Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />

13 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart nussig-reduktiv unterlegte weiße Apfelfrucht,<br />

schiefrige Aromen, Kapstachelbeeren,<br />

einladendes Bukett. Komplex,<br />

wirkt leichtfüßig, feines Karamell, frische<br />

Steinobstnuancen im Abgang, gute Länge,<br />

ein facettenreicher, preisleistungsstarker<br />

Speisenbegleiter.<br />

niepoort-vinhos.com, € 19,60<br />

•<br />

Somnium Douro DOC Branco 2016<br />

Wine Drops, Vila Real<br />

12,5 Vol.-%. Mittleres Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Mit kandierten Zitruszesten unterlegte<br />

feine gelbe Tropenfruchtanklänge,<br />

zart nach Papaya und Kapstachelbeeren,<br />

ein Hauch von hellen Kirschen, vielseitiges<br />

Bukett. Saftig, feine Extraktsüße, elegante<br />

Textur, gute Frische, bleibt haften,<br />

reife gelbe Pfirsichnuancen im Abgang,<br />

mineralisch, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

gute-weine.de, € 22,–<br />

•<br />

Maçanita Douro DOC Branco<br />

»Os Canivéiså Antonia Maçanita<br />

Loureiro<br />

13,5 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Zart mineralisch-tabakig unterlegte gelbe<br />

Apfelnote, ein Hauch von Papaya, weißer<br />

Nougat, schiefriger Touch, feuchte Steine.<br />

Saftig, straffe Textur, feine weiße Tropenfrucht,<br />

integrierte Säurestruktur, ein<br />

Hauch von Blütenhonig im Abgang,<br />

ein facettenreicher Speisenbegleiter.<br />

gute-weine.de, € 23,80<br />

•<br />

Tim Grande Reserva White 2015<br />

Quinta de la Rosa, Pinhão<br />

13 Vol.-%. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Frische Mandarinenzesten, ein Hauch von<br />

Quitten und gelbem Apfel, feiner Blütenhonig.<br />

Ausgewogen, elegant, saftig, weißer<br />

Apfel, feine Säurestruktur, mineralischer<br />

Nachhall, ein ausgereifter Speisenwein.<br />

quintadelarosa.com, € 26,–<br />

•<br />

Pessoal Branco 2012<br />

Alves de Sousa<br />

Santa Marta de Penaguião<br />

13 Vol.-%. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Reife gelbe Tropenfrucht, ein Hauch von<br />

Blütenhonig, kandierte Orangenzesten, mit<br />

etwas Türkischem Honig unterlegt. Saftig,<br />

feine süße Birnennote, dezenter Säurebogen,<br />

feine Röstaromen im Nachhall, bereits<br />

gut entwickelt, Ananas im Rückgeschmack.<br />

alvesdesousa.com, € 40,–<br />

97<br />

•<br />

Douro Rot 2017<br />

Vinha do Rio 2017<br />

Quinta do Vale Dona Maria, Porto<br />

15 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Mit einem<br />

Hauch von Schokolade unterlegte<br />

dunkle Waldbeerfrucht, ein Hauch von<br />

reifen Herzkirschen, dunkle Schiefernote,<br />

mineralischer Touch, tabakige Nuancen.<br />

Kraftvoll, komplex, feine Extraktsüße, reife<br />

Tannine, frisch und finessenreich, sehr<br />

lange anhaftend, süßer Abgang, straff<br />

und engmaschig im Nachhall, bleibt sehr<br />

gut hängen, hat Potenzial für viele Jahre.<br />

portwine.de, € 110,–<br />

96<br />

•<br />

CV Curriculum Vitae Tinto 2017<br />

Quinta do Vale Dona Maria, Porto<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Frische<br />

schwarze Beerenfrucht, tabakig unterlegte<br />

Edelholznuancen, dunkle Mineralität,<br />

feiner Schieferton, ein Hauch von Nougat.<br />

Saftig, reife rote Kirschen, extraktsüße<br />

Textur, reife Tannine, feine mineralische<br />

Nuancen im Abgang, finessenreiche salzige<br />

Struktur, wirkt leichtfüßig, sehr gute<br />

Länge, sicheres Reifepotenzial, große Zukunft,<br />

aber auch schon antrinkbar.<br />

gawein.at, € 68,60<br />

95<br />

•<br />

Vinha da Francisca 2017<br />

Quinta do Vale Dona Maria, Porto<br />

14 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Frische Kirschen, einladendes<br />

Mehr als nur Portwein.<br />

Entdecken Sie außergewöhnliche<br />

Weine aus<br />

dem Duoro.<br />

Die älteste Weinbauregion der<br />

Welt mit geschützter Herkunftsbezeichnung,<br />

eines der spektakulärsten<br />

Anbaugebiete überhaupt und<br />

seit 2001 UNESCO-Weltkulturerbe<br />

– die Region Duoro im nördlichen<br />

Portugal geizt wahrlich nicht mit<br />

Superlativen. Ursprünglich berühmt<br />

als die Heimat des Portweins, sind<br />

hier heute auch außergewöhnliche<br />

Rotweine zuhause.<br />

Entlang eines tiefen Tals, gefräst in<br />

das Granit-Schiefer-Gebirge, stehen<br />

an steilen Hängen die Reben auf<br />

Terrassen. Und formen einen Geschmack,<br />

der so einzigartig ist, wie seine<br />

Lage. Lassen doch auch Sie sich von<br />

Weinen aus dem Duoro begeistern,<br />

am besten in Begleitung eines natürlich<br />

weichen, stillen Mineralwassers<br />

wie Gerolsteiner Naturell.<br />

Das Wasser mit Stern.<br />

Code scannen für weitere<br />

Informationen oder<br />

www.weinplaces.de<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

253<br />

document3194465843181084930.indd 253 01.10.19 14:19


tasting / DOURO DOC<br />

Brombeerkonfit, etwas Nougat, kandierte<br />

Orangenzesten, feiner Edelholztouch,<br />

hochattraktiv. Saftig, elegant, kirschige<br />

Textur, finessenreich strukturiert, mineralisch<br />

und gut anhaftend, extraktsüßer<br />

Nachhall. Ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />

mit Entwicklungspotenzial.<br />

gawein.at, € 59,40<br />

94<br />

•<br />

Quinta Vale Dona Maria 2017<br />

Quinta do Vale Dona Maria, Porto<br />

15 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Zart<br />

floral unterlegte Herzkirschen, ein Hauch<br />

von Kokos, feiner Nougat, einladender<br />

Edelholztouch. Saftig, elegant, feine Extraktsüße,<br />

integrierte Tannine, mineralisch<br />

und anhaftend, süßer Nachhall,<br />

bleibt lange haften, sicheres Reifepotenzial.<br />

gawein.at, € 49,60<br />

•<br />

Batuta 2017<br />

Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />

13 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Schwarze Waldbeeren, dunkle Kirschen,<br />

intensive Kräuterwürze, feiner Nougat,<br />

mit einem Hauch von Edelholz unterlegt.<br />

Stoffig, reife Brombeeren, mineralisch,<br />

dunkle Würze im Abgang, engmaschig<br />

und frisch, verfügt über sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

niepoort-vinhos.com, € 58,–<br />

•<br />

Quinta do Vale Meão 2017<br />

Quinta do Vale Meão<br />

Vila Nova de Foz Côa<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Frische<br />

Herzkirschen, ein Hauch von kandierten<br />

Veilchen, etwas Brombeerkonfit, frische<br />

Orangenzesten. Saftig, elegant, feine Extraktsüße,<br />

reife Tannine, mineralisch-salziger<br />

Abgang, bleibt sehr gut haften, frische<br />

Kirschen auch im Nachhall, gutes<br />

Reifepotenzial. gute-weine.de, € 67,–<br />

•<br />

Quinta da Oliveirinha<br />

Vinha Franca 2017, Alves de Sousa<br />

Santa Marta de Penaguião<br />

14,5 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Feine Edelholzwürze, schwarze<br />

Kirschenfrucht, zart nach Kokos, mit<br />

dunklen Waldbeeren unterlegt, ein Hauch<br />

von Nougat im Hintergrund. Stoffig, elegant,<br />

reife Herzkirschen, rotbeerig, extraktsüß,<br />

feine reife Tannine, mineralisch<br />

und anhaftend, ein seidiger, harmonischer<br />

Stil, bleibt haften, große Zukunft.<br />

alvesdesousa.com, € 80,–<br />

•<br />

Pintas 2017<br />

Wine & Soul, Pinhão<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Einladender<br />

Herzkirschentouch, feine tabakige<br />

Würze, mineralischer Anklang, mit einem<br />

Hauch von Brombeerkonfit unterlegt.<br />

Saftig, elegant, feine Kirschenfrucht,<br />

straff und engmaschig, schiefriger Touch<br />

im Abgang, bleibt gut haften, verfügt<br />

über sehr gutes Entwicklungspotenzial.<br />

gawein.at, € 79,–<br />

•<br />

Vinha Ruy Francisco 2017<br />

Quinta de S. José, Quinta de São José<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Nuancen<br />

von dunklem Beerenkonfit, Nuancen<br />

von Brombeeren, dezente Kräuterwürze,<br />

floraler Touch, ein Hauch von Orangenzesten<br />

und Nougat. Saftig, gute Komplexität,<br />

frische Herzkirschenfrucht, feine<br />

Tannine, mineralischer Touch, bleibt gut<br />

haften, wird von Flaschenreife profitieren.<br />

quintasjose.com, € 95,–<br />

•<br />

Mirabilis Grande Reserva 2017<br />

Quinta Nova de Nossa Senhora do<br />

Carmo, Covas do Douro<br />

14 Vol.-%. Leuchtendes dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Attraktive dunkle Waldbeerfrucht,<br />

reife Pflaumen, ein Hauch von Dörrobst,<br />

kandierte Orangenzesten, mit etwas Nougat<br />

unterlegt. Saftig, Brombeerkonfit,<br />

präsente, etwas fordernde Tannine, frisch<br />

strukturiert, akzentuierte Mineralität, salzig<br />

und anhaftend, schokoladiger Touch,<br />

besitzt gute Länge und Reifepotenzial.<br />

quintanova.com, € 115,–<br />

93<br />

•<br />

Quinta do Pessegueiro 2017<br />

Quinta do Pessegueiro<br />

Quinta da Teixeira Velha<br />

14,5 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Feine Edelholznoten, schwarze<br />

Beerenfrucht, feine tabakige Nuancen,<br />

dunkler Nougat. Saftig, elegant, straffe<br />

Textur, feine, gut integrierte Tannine, extraktsüßer<br />

Abgang, mineralisch, bleibt<br />

haften, sehr gutes Entwicklungspotenzial.<br />

quintadopessegueiro.com, € 22,–<br />

•<br />

Quinta do Crasto Reserva Old<br />

Vines 2017, Quinta do Crasto, Sabrosa<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Tabakig<br />

unterlegte schwarze Beerenfrucht, zart<br />

nach Lakritze und dunklen Herzkirschen,<br />

ein Hauch von Kokos und Edelholz, facettenreiches<br />

Bukett. Saftig, elegant, reife<br />

Beerenfrucht, reife, tragende Tannine,<br />

Nougat im Abgang, gut anhaftend, sicheres<br />

Entwicklungspotenzial, vielseitiger<br />

Speisenwein. quintadocrasto.pt, € 29,–<br />

•<br />

Vinha da Coroa 2017<br />

Quinta do Vallado, Peso da Régua<br />

13,5 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Frische<br />

Kirschen, ein Hauch von Pflaumen,<br />

mit feinem roten Waldbeerkonfit unterlegt,<br />

feine Edelholzwürze im Hintergrund.<br />

Saftig, elegant und frisch, reife Kirschen,<br />

runde Tannine, frischer Säurebogen, finessenreich<br />

strukturiert, bereits gut entwickelt,<br />

ein vielseitiger Begleiter bei Tisch.<br />

quintadovallado.com, € 39,90<br />

•<br />

Reserva 2017, Quinta da Boavista<br />

Penalva do Castelo<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Feines<br />

dunkles Waldbeerkonfit, frische Kirschen,<br />

Nuancen von Heidelbeeren, floraler<br />

Touch. Komplex, saftig und mineralisch,<br />

finessenreich strukturiert, gut integrierte<br />

reife Tannine, elegant und anhaftend,<br />

gutes Reifepotenzial.<br />

quintadaboavista.eu, € 45,–<br />

•<br />

Quinta do Vesuvio 2017<br />

Quinta do Vesuvio, Vila Nova de Gaia<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Reife<br />

Herzkirschen, mit dezentem Edelholztouch<br />

unterlegt, süße Gewürznuancen,<br />

einladendes Bukett. Saftig, reife Kirschen,<br />

runde Tannine, finessenreich strukturiert,<br />

elegant und gut anhaftend, schokoladiger<br />

Touch, im Nachhall gutes Reifepotenzial.<br />

quintadovesuvio.com, € 50,–<br />

•<br />

Reserva 2017<br />

Quinta do Noval, Vila Nova de Gaia<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Mit<br />

einem Hauch von Edelholz unterlegte<br />

dunkle Waldbeerfrucht, Brombeerkonfit,<br />

kandierte Orangenzesten, einladendes<br />

Bukett. Saftig, reife Kirschen, feine Tannine,<br />

zarte Extraktsüße, mineralisch und<br />

gut anhaftend, gute Frische und Länge,<br />

Kirschen auch im Rückgeschmack,<br />

gutes Zukunftspotenzial.<br />

quintadonoval.com, € 50,85<br />

•<br />

Charme 2017<br />

Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />

13,5 Vol.-%. Mittleres Karmingranat, zarte<br />

Ockerreflexe, breiterer Wasserrand. Zart<br />

rauchig, etwas reduktiv, rotes Waldbeerkonfit,<br />

eingelegte Kirschen, facettenreiches<br />

Bukett. Mittlere Komplexität, dezente<br />

Mineralität, rote Beerenfrucht, dezente<br />

Süße im Abgang, harmonisch und gut anhaftend,<br />

ein eleganter Speisenbegleiter.<br />

niepoort-vinhos.com, € 58,–<br />

•<br />

Chryseia 2017<br />

Prats & Symington, Quinta da Roriz<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Reife<br />

Herzkirschen, schiefrige Mineralität,<br />

schwarze Waldbeeren, einladendes<br />

Bukett. Stoffig, elegant, feine Kirschen,<br />

gut integrierte reife Tannine, zarter Nougat,<br />

mineralisch im Nachhall, sehr gute<br />

Länge, verfügt über sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

chryseia.com, € 60,–<br />

•<br />

Quinta da Manoella VV 2017<br />

Wine & Soul, Pinhão<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Feine<br />

Nuancen von Herzkirschen, zarte florale<br />

Nuancen, aber auch ein Hauch von Lakritze,<br />

tabakige Edelholznote. Saftig, reife<br />

Kirschen, feine Tannine, extraktsüß und<br />

gut anhaftend, frische Textur, bleibt gut<br />

haften, animierender Speisenbegleiter<br />

mit guter Länge. gawein.at, € 71,60<br />

•<br />

Abandonado 2017, Alves de Sousa<br />

Santa Marta de Penaguião<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Zarte<br />

Röstaromen, intensive Nuancen von<br />

Brombeeren und Lakritze, kandierte<br />

Orangenzesten, reife Pflaumen im Hintergrund.<br />

Stoffig, reife Zwetschgen auch am<br />

Gaumen, präsente Tannine, nussiger<br />

Touch, etwas Nougat, bereits zugänglich.<br />

alvesdesousa.com, € 85,–<br />

92<br />

•<br />

Aluzé Tinto 2017<br />

Quinta do Pessegueiro<br />

Quinta da Teixeira Velha<br />

14,5 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Frisches schwarzes Waldbeerkonfit,<br />

mit zart blättriger Würze unterlegt,<br />

ein Hauch von Kirschen. Saftig,<br />

elegant, rund und harmonisch, feine Tannine,<br />

gute Frische, zarter Nougat, bleibt<br />

haften, vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

Preis-Leistungs-Hit.<br />

quintadopessegueiro.com, € 11,–<br />

•<br />

Touriga Nacional 2017<br />

Quinta do Pessegueiro<br />

Quinta da Teixeira Velha<br />

14,5 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opa-<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

254 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3194465843181084930.indd 254 01.10.19 14:19


Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

ker Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Einladendes florales Bukett nach Veilchen, reife Herzkirschen,<br />

mineralisch unterlegt. Saftig, mittlere Komplexität,<br />

gute Extraktsüße, stoffiger Abgang, salzig, animierender<br />

Speisenbegleiter. quintadopessegueiro.com, € 18,–<br />

•<br />

Roquette & Cazes 2017<br />

Quinta do Crasto, Sabrosa<br />

14,5 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Feine Edelholznote,<br />

ein Hauch von Nougat, mit schwarzen Herzkirschen unterlegt,<br />

dezente Röstaromen. Gute Komplexität, dunkle<br />

Beeren, präsente, etwas fordernde Tannine, frisch strukturiert,<br />

dezente Süße im Abgang, braucht aber noch etwas<br />

Zeit. quintadocrasto.pt, € 19,–<br />

•<br />

Reserva 2017<br />

Quinta de la Rosa, Pinhão<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Etwas verhalten, angenehme Kräuterwürze,<br />

schwarzes Beerenkonfit, tabakige Nuancen, dunkle<br />

Mineralität. Saftig, rote Kirschen, frisch strukturiert,<br />

gut eingebettete Tannine, salzig-mineralisch im Abgang,<br />

gute Länge, zitroniger Touch im Finish.<br />

quintadelarosa.com, € 24,–<br />

•<br />

Vale da Raposa Touriga Nacional 2017<br />

Alves de Sousa, Santa Marta de Penaguião<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Mit zartem Karamell unterlegte reife<br />

Herzkirschenfrucht, etwas Nougat, dezente Mineralität.<br />

Saftig, elegant, straffe Textur, mineralisch, frische Säurestruktur,<br />

dezente Extraktsüße, schokoladiger Nachhall.<br />

alvesdesousa.com, € 25,–<br />

•<br />

Reserva 2017<br />

Quinta das Tecedeiras, São João da Pesqueira<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Verhalten, dunkle Beerenfrucht, zarter<br />

Edelholztouch, kandierte Orangenzesten, dezenter Nougatanklang.<br />

Saftig, elegant, reife Kirschen, integrierte<br />

Tannine, zart nach Nougat, mineralischer Touch im Abgang,<br />

gutes Entwicklungspotenzial.<br />

quintadastecedeiras.pt, € 25,–<br />

•<br />

Altano Quinta do Ataíde Vinha do Arco<br />

Altano, Vila Nova de Gaia<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Deutliche Edelholznuancen nach Zedern<br />

und Kokos, ein Hauch von Lakritze, etwas Vanille. Saftig,<br />

rote Kirschen, feine Tannine, schokoladiger Touch im Abgang,<br />

mineralisch, reife rote Beeren im Nachhall, gute<br />

Länge, vielseitig einsetzbar. en.altano.pt, € 25,–<br />

•<br />

Pintas Character 2017<br />

Wine & Soul, Pinhão<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Feine Kräuterwürze, rotbeerige Nuancen,<br />

ein Hauch von Preiselbeeren und Kokos, mineralischer<br />

Touch. Saftig, elegant, reife Herzkirschen, runde<br />

Tannine, salziger Touch im Abgang, feine Süße im Finish.<br />

wineandsoul.com, € 25,–<br />

•<br />

Redoma Tinto 2017<br />

Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />

13 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, breitere<br />

Randaufhellung. Kräuterwürze, unterlegte dunkle Beerenfrucht,<br />

tabakige Würze, mineralischer Touch. Feine<br />

Kirschenfrucht, engmaschig, frisch strukturiert, zarter<br />

Gerbstoff im Abgang, gute Länge, sicheres Reifepotenzial,<br />

ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

niepoort-vinhos.com, € 27,–<br />

•<br />

Reserva Field Blend 2017<br />

Quinta do Vallado, Peso da Régua<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, breitere<br />

Randaufhellung. Feiner Nougat, schwarze Waldbeeren,<br />

zarte Kräuterwürze, dunkle Mineralität. Reife Kirschen,<br />

frisch strukturiert, dezente Extraktsüße, mineralischer<br />

Touch, gutes Entwicklungspotenzial.<br />

quintadovallado.com, € 29,90<br />

•<br />

Reserva Old Vines 2017<br />

Duorum Vinhos, Vila Nova de Foz Côa<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Zart mit Orangenzesten und Edelholzwürze<br />

unterlegte dunkle Beerenfrucht, noch etwas verhalten<br />

im Bukett. Komplex, saftig, angenehme Extraktsüße,<br />

seidige, tragende Tannine, elegant und anhaftend,<br />

verfügt über gutes Reifepotenzial.<br />

jportugalramos.com, € 29,99<br />

•<br />

Syrah 2017<br />

Quinta do Noval, Vila Nova de Gaia<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Kräuterwürzig unterlegtes schwarzes<br />

Waldbeerkonfit, etwas reduktiv, ein Hauch von Kordit, mineralischer<br />

Touch. Gute Komplexität, reife schwarze Kirschen,<br />

feine Tannine, schiefriger Ton im Nachhall, noch<br />

etwas unterentwickelt.<br />

quintadonoval.com, € 30,50<br />

•<br />

Petit Verdot 2017<br />

Quinta do Noval, Vila Nova de Gaia<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Mit einem Hauch von Zedernholz unterlegte<br />

dunkle Fruchtnoten, ein Hauch von Brombeerkonfit,<br />

frische Mandarinenzesten. Saftig, kirschige Frucht,<br />

integrierte, reife Tannine, zart nussiger Touch im Abgang,<br />

ein Hauch von Nougat, bereits gut entwickelt, vielseitiger<br />

Speisenbegleiter.<br />

quintadonoval.com, € 30,50<br />

•<br />

Touriga Nacional 2017<br />

Quinta do Noval, Vila Nova de Gaia<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Frisches Waldbeerkonfit, ein Hauch von<br />

Kräuterwürze, kandierte Orangenzesten, etwas Nougat.<br />

Feine Kirschenfrucht, rotbeerig unterlegt, integrierte Tannine,<br />

mineralisch und gut balanciert, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter, sicheres Potenzial.<br />

quintadonoval.com, € 30,50<br />

•<br />

Quinta da Gaivosa 2017<br />

Alves de Sousa<br />

Santa Marta de Penaguião<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Süße Holznuancen, schwarze Beeren,<br />

ein Hauch von Lakritze, zarte florale Nuancen. Mittlere<br />

Komplexität, Brombeerkonfit, feiner Schokotouch, integrierter<br />

Säurebogen, mineralischer Nachhall, wird von Flaschenreife<br />

profitieren.<br />

alvesdesousa.com, € 35,–<br />

•<br />

Quinta dos Aciprestes Grande<br />

Reserva 2017 TN/TF2<br />

Real Companhia Velha, Vila Nova de Gaia<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

<strong>2019</strong><br />

SIEGER<br />

bei Deutschlands<br />

größtem Rotweinwettbewerb*<br />

Probierpaket<br />

mit € 20,- Preisvorteil<br />

bestellen unter cb-wein.de<br />

*Die Auflösung erfolgt mit der Siegerehrung<br />

und im nächsten <strong>Falstaff</strong>.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

255<br />

cb-wein.de<br />

document3194465843181084930.indd 255 01.10.19 14:19


tasting / DOURO DOC<br />

Randaufhellung. Feiner Edelholzanklang,<br />

zart nach Kokos, schwarze Früchte, ein<br />

Hauch von Brombeeren, tabakige Nuancen.<br />

Saftig, frische Kirschen, reife Tannine,<br />

mineralisch im Abgang, ein lebendiger<br />

Speisenbegleiter mit einigem<br />

Reifepotenzial.<br />

realcompanhiavelha.pt, € 38,–<br />

•<br />

Grande Reserva 2017<br />

Quinta de S. José, Quinta de São José<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Zurückhaltend,<br />

frische schwarze Kirschen, dezentes<br />

Beerenkonfit, zart nach kandierten<br />

Veilchen. Mittlere Komplexität, rotbeerige<br />

Frucht, frisch strukturiert, salzigmineralisch<br />

im Abgang, wirkt eher leichtfüßig,<br />

ein vielseitiger Speisenbegleiter.<br />

quintasjose.com, € 45,–<br />

•<br />

Reserva 2017<br />

Quinta da Romaneira, Alijó<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Zartes<br />

rotes Waldbeerkonfit, frische Orangenzesten,<br />

mineralischer Touch. Mittlerer Körper,<br />

rote Kirschen, feiner Säurebogen, gut<br />

eingebaute Tannine, frisch strukturiert,<br />

zarter Nougat im Finale, bleibt haften,<br />

salziger Nachhall, ein harmonischer, bereits<br />

gut entwickelter Speisenbegleiter.<br />

quintadaromaneira.pt, € 50,–<br />

•<br />

Símbolo 2017<br />

Poças, Peso da Régua<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Mit feiner<br />

Edelholznote unterlegte schwarze<br />

Kirschenfrucht, feiner Nougat, ein Hauch<br />

von Orangenzesten. Saftig, gute Komplexität,<br />

frischer Säurebogen, gut integrierte<br />

Tannine, etwas Nougat, mineralischer<br />

Nachhall, ein lebendiger Speisenbegleiter<br />

mit Reifepotenzial. Der Preis ist allerdings<br />

stark. pocas.pt, € 60,–<br />

•<br />

Referência Grande Reserva 2017<br />

Quinta Nova de Nossa Senhora do<br />

Carmo, Covas do Douro<br />

14 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Feine Brombeerfrucht, ein<br />

Hauch von Herzkirschen, dezente Kräuterwürze.<br />

Saftig, schwarze Waldbeerfrucht,<br />

präsente, integrierte Tannine,<br />

dunkler Nougat, zart adstringent im Abgang,<br />

wird von Flaschenreife profitieren.<br />

quintanova.com, € 61,–<br />

91<br />

•<br />

Altano Reserva 2017<br />

Altano, Vila Nova de Gaia<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Zarte<br />

Kräuterwürze, frisches dunkles Waldbeerkonfit,<br />

feine tabakige Nuancen. Mittlerer<br />

Körper, etwas Cassis, dezente Extraktsüße,<br />

runde Tannine, mineralischer Abgang,<br />

bereits gut antrinkbar, bietet viel Trinkspaß.<br />

Top-Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

en.altano.pt, € 10,–<br />

•<br />

Meandro do Vale Meão 2017<br />

Quinta do Vale Meão<br />

Vila Nova de Foz Côa<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breitere Randaufhellung. Zartes<br />

rotes Waldbeerkonfit, Nuancen von Johannisbeeren,<br />

frische Zitruszesten. Mittlerer<br />

Körper, rote Kirschen, feine Tannine,<br />

schokoladiger Touch im Abgang, zugänglich,<br />

vielseitig einsetzbar.<br />

gawein.at, € 13,–<br />

•<br />

Maçanita Douro DOC Tinto 2017<br />

Antonia Maçanita, Loureiro<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Zart<br />

nussig-kräuterwürzig unterlegtes Brombeerkonfit,<br />

ein Hauch von reifen Feigen,<br />

kandierte Orangenzesten. Saftig, extraktsüß,<br />

reife schwarze Kirschen, angenehme<br />

Säurestruktur, mineralisch im Abgang,<br />

feiner Nougat im Nachhall, gut zugänglich.<br />

gute-weine.de, € 13,30<br />

•<br />

Manoella 2017<br />

Wine & Soul, Pinhão<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Frische<br />

rote Herzkirschen, ein Hauch von Mandarinenzesten,<br />

mineralischer Touch. Mittlerer<br />

Körper, rotbeeriger Touch, süßer Kern,<br />

runde Tannine, mineralisch auch im Abgang,<br />

ein vielseitiger Speisenbegleiter,<br />

preisleistungsstarkes Angebot.<br />

gawein.at, € 14,30<br />

•<br />

Passagem Reserva 2017<br />

Quinta de la Rosa, Pinhão<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Zarter<br />

Edelholztouch, schwarze Kirschen klingen<br />

an, rote Beeren, ein Hauch von Orangenzesten.<br />

Mittlerer Körper, reife Kirschen,<br />

feine Fruchtsüße, integrierte Tannine,<br />

mineralisch, facettenreich.<br />

quintadelarosa.com, € 13,40<br />

•<br />

Vertente 2017<br />

Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />

13 Vol.-%. Mittleres Rubingranat, violette<br />

Reflexe, breiter Wasserrand. Zartes rotes<br />

Waldbeerkonfit, feine Kräuterwürze, ein<br />

Hauch von Orangenzesten. Saftig, elegant,<br />

reife rote Kirschen, feine Tannine,<br />

bleibt gut haften, salziger Touch im<br />

Nachhall, dezente nussige Aromen<br />

im Finale.<br />

niepoort-vinhos.com, € 13,50<br />

•<br />

Cedro do Noval 2017<br />

Quinta do Noval, Vila Nova de Gaia<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Rauchig-würzig<br />

unterlegte dunkle Beerenfrucht,<br />

Kräuternote, tabakige Würze. Mittlerer<br />

Körper, rotbeerige Frucht, integrierte<br />

Tannine, frisch strukturiert, mineralischer<br />

Nachhall, rote Kirschen im Finale.<br />

quintadonoval.com, € 13,70<br />

•<br />

Crasto Superior 2017<br />

Quinta do Crasto, Sabrosa<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Feines<br />

dunkle Waldbeerkonfit, zarte Kräuterwürze,<br />

schwarze Kirschen, tabakige Nuancen,<br />

mineralischer Anklang. Mittlerer Körper,<br />

feiner Nougat, zartes Brombeerkonfit,<br />

frisch und gut anhaftend, hat Potenzial.<br />

quintadocrasto.pt, € 15,–<br />

•<br />

Evel Reserva 2017<br />

Real Companhia Velha<br />

Vila Nova de Gaia<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Zart blumig unterlegte schwarze<br />

Beerenfrucht, ein Hauch von Kräutern,<br />

zarte Schiefernote. Saftig und elegant,<br />

frisch strukturiert, gut integrierte Tannine,<br />

salziger Touch im Abgang, mineralisch.<br />

realcompanhiavelha.pt, € 15,–<br />

•<br />

Altano Quinta do Ataíde 2017<br />

Altano, Vila Nova de Gaia<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Blumiges<br />

Bukett, ein Hauch von kandierten<br />

Veilchen, zart nach Brombeeren, Nougat,<br />

tabakige Nuancen. Saftig, elegant, frische<br />

Kirschen, runde Tannine, frisch strukturiert,<br />

ein harmonischer Speisenbegleiter,<br />

gut antrinkbar. en.altano.pt, € 15,–<br />

•<br />

Pombal do Vesuvio 2017<br />

Quinta do Vesuvio, Vila Nova de Gaia<br />

13,7 Vol.-%. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Schwarze Beeren, ein Hauch<br />

von Oliven und Lakritze, mit einem<br />

Hauch von Nougat und Dörrfeigen unterlegt.<br />

Mittlerer Körper, saftig, elegant,<br />

runde Tannine, zarter schokoladiger<br />

Touch, bereits gut antrinkbar.<br />

quintadovesuvio.com, € 15,–<br />

•<br />

Cão Danado 2017<br />

Quinta do Pessegueiro<br />

Quinta da Teixeira Velha<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Zart<br />

rotbeerig unterlegte Kräuterwürze, tabakige<br />

Nuancen, dunkle Schieferwürze.<br />

Mittlerer Körper, rotes Beerenkonfit, eingelegte<br />

Kirschen, mineralisch-salzig im<br />

Nachhall, angenehmer Wein bei Tisch.<br />

quintadopessegueiro.com, € 18,–<br />

•<br />

Touriga Nacional 2017<br />

Quinta do Vallado, Peso da Régua<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Schwarze Kirschen und Brombeeren, ein<br />

Hauch von kandierten Veilchen, frische<br />

Orangenzesten. Saftig, reife Herzkirschen,<br />

dezente Extraktsüße, integrierte Tannine,<br />

mineralischer Nachhall, herzhafter Stil.<br />

quintadovallado.com, € 24,–<br />

•<br />

Sagrado Grande Reserva VT 2017<br />

Quinta do Sagrado, Sabrosa<br />

15 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, opaker<br />

Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Zart floral unterlegte schwarze<br />

Waldbeeren, ein Hauch von Cassis, Vanille<br />

und kandierte Orangenzesten. Mittlere<br />

Komplexität, reife Zwetschgen, integrierte<br />

Holznoten, etwas Nougat im Abgang.<br />

quintadosagrado.pt, € 24,90<br />

•<br />

Vale da Raposa Sousão 2017<br />

Alves de Sousa<br />

Santa Marta de Penaguião<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Mit einem<br />

Hauch von Vanille und Nougat unterlegte<br />

schwarze Kirschenfrucht, feine<br />

tabakige Würze, ein Hauch von Orangenzesten.<br />

Saftig, elegant, reife Zwetschgen,<br />

süße Tannine, harmonisch, frische<br />

Kirschen im Abgang, vielseitig<br />

einsetzbar. alvesdesousa.com, € 25,–<br />

•<br />

Reserva 2017<br />

Quinta de S. José, Quinta de São José<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Süßes<br />

rotes Waldbeerkonfit, ein Hauch von frischen<br />

Erdbeeren, zarte Holzwürze, dunkle<br />

Mineralität. Saftig, reife Herzkirschen,<br />

frisch strukturiert, dezente Süße im Abgang,<br />

bietet einiges Trinkvergnügen.<br />

quintasjose.com, € 27,–<br />

•<br />

Quinta dos Murças Margem 2017<br />

Quinta dos Murças – Esporão<br />

Peso da Régua<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Floraler<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

256 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document3194465843181084930.indd 256 01.10.19 14:19


Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

Touch, ein Hauch von Veilchen, frische Brombeeren, tabakige<br />

Würze, einladendes Bukett. Mittlere Komplexität,<br />

rotbeeriger Touch, frisch strukturiert, integrierte Tannine,<br />

nach Feigen, salzig im Abgang. esporao.com, € 30,–<br />

•<br />

Duas Quintas Reserva 2017<br />

Ramos Pinto, Vila Nova de Gaia<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Frische Waldbeernuancen, rote Kirschen,<br />

dezente Kräuterwürze, mit zart rauchiger Edelholzwürze<br />

unterlegt. Mittlere Komplexität, zart nach<br />

Dörrpflaumen, etwas Schokolade und Kakao im Abgang,<br />

bietet unkompliziertes Trinkvergnügen, bereits gut antrinkbar.<br />

ramospinto.pt, € 30,30<br />

96<br />

•<br />

Red Late Release<br />

Vinha do Ujo 2016<br />

Quinta da Boavista, Penalva do Castelo<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, tiefer Farbkern, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Feinwürzige Edelholznote,<br />

zart nach Unterholz, dunkle Waldbeeren, kandierte<br />

Orangenzesten, tabakige Nuancen, zart nach Cassis im<br />

Hintergrund. Stoffig, extraktsüß, elegante Textur, feste<br />

Tannine, zarter Nougat, feine Schiefermineralität, sehr<br />

gute Länge, sicheres Reifepotenzial, hat Klasse.<br />

quintadaboavista.eu, € 130,–<br />

95<br />

•<br />

Maçanita Douro DOC Tinto Touriga Nacional<br />

Cima Corgo 2016, Antonia Maçanita, Loureiro<br />

14 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarter<br />

Wasserrand. Mit feiner Mineralität unterlegte schwarze<br />

Kirschenfrucht, zarte Kräuterwürze, etwas Orangenzesten,<br />

zurückhaltendes, aber detailreiches Bukett. Saftig,<br />

elegant und fein gewoben, frisch strukturiert, reife,<br />

voll integrierte Tannine, angenehme Extraktsüße im<br />

Abgang, harmonisch von Scheitel bis Sohle, bereits<br />

zugänglich, wird zulegen. gute-weine.de, € 32,–<br />

•<br />

Tourigo Nacional 2016<br />

Quinta do Crasto, Sabrosa<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Mit frischer Kräuterwürze unterlegte<br />

schwarze Beerenfrucht, feine Schieferwürze, zart nach<br />

Lakritze, Cassis im Hintergrund, facettenreiches Bukett.<br />

Saftig, elegant, sehr gute Frische, feine Tannine, extraktsüßer<br />

Nachhall, bereits antrinkbar, sehr gutes Reifepotenzial.<br />

gawein.at, € 39,90<br />

•<br />

BIO Poeira Private cellar 2009<br />

Poeira, Provesende<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Reife Feigenfrucht, etwas Nougat,<br />

schwarze Herzkirschen sind unterlegt, tabakige Nuancen.<br />

Saftig, süße Frucht nach reifen Heidelbeeren, runde, gut<br />

integrierte Tannine, stoffig und lange anhaftend, mineralisch,<br />

wirkt noch erstaunlich jugendlich und frisch, perfekt<br />

gereifter Speisenwein, hat große Klasse.<br />

poeira.pt, € 65,–<br />

•<br />

Quinta da Manoella VV 2016<br />

Wine & Soul, Pinhão<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Tabakig unterlegte frische schwarze<br />

Beerenfrucht, angenehme Kräuterwürze, dunkle Herzkirschen<br />

im Hintergrund. Saftig, elegant, reife Kirschen, feine,<br />

seidige Tannine, frisch strukturiert, bleibt haften, mineralisch<br />

und mit gutem Reifepotenzial versehen.<br />

gawein.at, € 71,60<br />

•<br />

Adelaide 2014<br />

Quinta do Vallado, Peso da Régua<br />

14,5 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Dunkles Waldbeerkonfit, einladender<br />

Nougat, feine Holzwürze, tabakig, mit reifen Kirschen<br />

unterlegt. Saftig, gute Komplexität, engmaschig, reife<br />

Tannine, mineralisch im Abgang, bleibt gut haften, feiner<br />

Nougattouch im Nachhall, zeigt Länge und sicheres Reifepotenzial.<br />

quintadovallado.com, € 190,–<br />

94<br />

•<br />

Plenitude 2015<br />

Quinta do Pessegueiro, Quinta da Teixeira Velha<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Feiner Nougat, dunkle<br />

Waldbeeren, zart nach Edelholz, facettenreiches, einladendes<br />

Bukett. Saftig, kühle schwarze Beerenfrucht, tragende,<br />

gut integrierte Tannine für ein langes Leben, feine<br />

Schieferwürze im Abgang, sicheres Reife potenzial.<br />

quintadopessegueiro.com, € 48,–<br />

•<br />

Maçanita Douro DOC Tinto<br />

»As Olgas Tinto«, Antonia Maçanita, Loureiro<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe, breiterer<br />

Wasserrand. Zart tabakig-kräuterwürzig unterlegtes<br />

rotes Waldbeerkonfit, mineralischer Anklang, mit kandierten<br />

Zesten unterlegt. Saftig, seidig, wirkt leichtfüßig<br />

und tänzelnd am Gaumen, reife Tannine, extraktsüßer<br />

Abgang, süßes Brombeerkonfit, würzig-salziger Abgang,<br />

bereits sehr gut antrinkbar. gute-weine.de, € 59,80<br />

•<br />

Símbolo 2016<br />

Poças, Peso da Régua<br />

14 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung. Attraktive Kirschenfrucht,<br />

zart nach Lakritze, feine Edelholzstütze, einladendes<br />

Bukett, frische Orangenzesten. Straff, engmaschig,<br />

verfügt über sehr gute Frische, feste, gut integrierte Tannine,<br />

energisch und gut anhaftend, mineralisch, für eine<br />

lange Zukunft gebaut. pocas.pt, € 60,–<br />

•<br />

VV47 2015, Quinta dos Murças –<br />

Esporão, Peso da Régua<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Feines dunkles Waldbeerkonfit, zart<br />

nach Karamell und Nougat, mit reifen Kirschen unterlegt,<br />

etwas Feigen und kandierte Orangenzesten. Saftige<br />

Zwetschgenfrucht, süße Kirschen, seidige Textur, etwas<br />

Feigen, runde Tannine, elegant, extraktsüßer Nachhall,<br />

bereits sehr gut antrinkbar, weiteres Potenzial.<br />

esporao.com, € 70,–<br />

•<br />

Roquette & Cazes Xisto 2015<br />

Quinta do Crasto, Sabrosa<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Feiner Nougat, schwarze Kirschen,<br />

feine Kräuterwürze, einladendes Bukett, tabakige Nuancen<br />

im Hintergrund. Saftig, gute Komplexität, feine Extraktsüße,<br />

runde Tannine, elegant, schokoladiger Touch,<br />

FEINSTE<br />

WEINAROMEN<br />

IN MINUTEN<br />

ENTWICKELN<br />

AROMA<br />

WEINVERSCHLUSS<br />

Art.- Nr. 47102119, 99 €<br />

UVP<br />

HOME<br />

SOMMELIER<br />

Art.- Nr. 47000<br />

399, 99 €<br />

UVP<br />

10% Rabattcode „<strong>Falstaff</strong>“<br />

Rabattaktion gültig bis 30.11.<strong>2019</strong><br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

257<br />

www.gastroback.de<br />

document3194465843181084930.indd 257 01.10.19 14:19


YouDinner – der Dinner-Club für<br />

kulinarische Erlebnisse in Deutschland<br />

Über 300 Events pro Jahr – mehr als 150 Michelin-Sterne –<br />

behind the scenes – Reisen in die besten Restaurants der Welt<br />

Jetzt neu – noch viel mehr Vorteile<br />

Mitgliedsbeitrag: nur € 180,–<br />

Alle Mitgliedsvorteile:<br />

• Zugang zu über 300 Events und Reisen<br />

• € 60 bis 150,– Preisvorteil je Event<br />

• Neu: € 120,– exklusive Mitglieder-Gutscheine<br />

zum Einlösen bei Premium-Partnern oder auf<br />

YouDinner-Events<br />

• 2 Mal im Jahr einen Gast zum Mitgliedspreis mitbringen/mindestens<br />

€ 120,– zusätzlicher Preisvorteil<br />

• YD&Friends – exklusive Preisvorteile und<br />

Mehr werte in Restaurants/Hotels und bei<br />

Gourmetpartnern<br />

Sie wollen regelmäßig und mehr Informationen zu den Events?<br />

Dann melden Sie sich online für den Newsletter an oder werden Sie YouDinner-Fan.<br />

@youdinner<br />

#youdinner #diningcommunity<br />

mai 2017<br />

falstaff<br />

258<br />

document3416989021323336451.indd 258 30.09.19 16:28


DOURO DOC / tasting<br />

Fotos: Claudia Schindlmaißer<br />

gute Frische, mineralischer Nachhall, wirkt insgesamt<br />

noch sehr jugendlich, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

gawein.at, € 56,90<br />

•<br />

Abandonado 2015<br />

Alves de Sousa, Santa Marta de Penaguião<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Feine Edelholznote, zart nach Vanille<br />

und Nougat, dunkle Beeren, reife Zwetschgen, mit dunkler<br />

Mineralität unterlegt. Saftige Herzkirschenfrucht,<br />

schokoladige Textur, reife Tannine, kraftvoller Abgang,<br />

Nougat im Nachhall, süß und anhaltend, Potenzial.<br />

alvesdesousa.com, € 85,–<br />

•<br />

BIO Vinha do Arco 2015<br />

Quinta do Ataíde, Vila Nova de Gaia<br />

14,3 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Schwarze Beeren, Brombeerkonfit, etwas<br />

Lakritze, dunkler Nougat, kandierte Orangenzesten,<br />

attraktives Bukett. Saftig, feine Cassisnuancen, reife Tannine,<br />

etwas schokoladig im Abgang, feine Kirschenfrucht<br />

im Nachhall, wirkt sehr jugendlich.<br />

symington.com, Preis: k. A.<br />

•<br />

Quinta do Vesuvio 2011<br />

Quinta do Vesuvio, Vila Nova de Gaia<br />

14 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe,<br />

dezente Randaufhellung. Nuancen von schwarzen<br />

Oliven und Brombeeren, erinnert an einen Syrah von der<br />

Rhône, ein Hauch von Feigen und Dörrzwetschgen, ein<br />

Hauch von Minze im Hintergrund. Komplex, saftig, feine<br />

Extraktsüße, angenehme Frische, schokoladig, Nougat<br />

und Dörrzwetschgen im Abgang.<br />

quintadovesuvio.com, Preis: k. A.<br />

93<br />

•<br />

Somnium Douro DOC Tinto2016<br />

Wine Drops, Vila Real<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Mineralisch unterlegte dunkle Beerenfrucht,<br />

schwarze Kirschen, zarter floraler Touch, etwas<br />

weiße Schokolade, ein Hauch von Schieferwürze.<br />

Stoffig, süßes Brombeerkonfit, schwarze Herzkirschen,<br />

saftige Textur, reife Tannine, harmonisch, zarter Nougat<br />

im Abgang, bereits sehr gut antrinkbar, feine salzige Nuancen<br />

im Nachhall. Macht Lust auf ein zweites Glas.<br />

gute-weine.de, € 22,–<br />

•<br />

Reserva Old Vines 2016<br />

Quinta do Crasto, Sabrosa<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Schwarze Beeren, ein Hauch von<br />

Edelholz, feine rauchige Würze, mit reifen Herzkirschen<br />

unterlegt, attraktiv. Saftig, elegant, feine Fruchtsüße, reife<br />

Tannine, frisch strukturiert, rotbeeriger Touch im<br />

Nachhall, animierender Speisenbegleiter.<br />

gawein.at, € 24,30<br />

•<br />

Quinta da Ferradosa Douro DOC<br />

Vinha Velhas 2015, Quinta da<br />

Ferradosa, Carrazeda de Ansiães<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Zart kräuterwürzig unterlegtes<br />

schwarzes Beerenkonfit, dunkle Kirschen, etwas Hibiskus,<br />

angenehme Schiefermineralität. Komplex, saftig, cremigseidige<br />

Textur, gut tragende Tannine, extraktsüß im Finale,<br />

ein samtiger, bereits gut antrinkbarer Speisenbegleiter,<br />

gutes Entwicklungspotenzial.<br />

gute-weine.de, € 36,–<br />

•<br />

Quinta da Leda 2016<br />

Casa Ferreirinha, Avintes<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Frische schwarze Waldbeeren, zarter<br />

Nougat, ein Hauch von frischen Orangenzesten, mineralischer<br />

Anklang. Stoffig, feiner Nougat, mineralische Textur,<br />

feine, tragende Tannine, rotbeeriger Touch, gute Länge,<br />

ein saftiger Speisenwein mit Potenzial.<br />

sograpevinhos.eu, € 40,–<br />

•<br />

Boa-Vista Reserva 2016<br />

Quinta da Boavista, Penalva do Castelo<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Ein Hauch von Vanille und reifen Kirschen,<br />

Nuancen von Pflaumen, etwas Nougat, tabakiger<br />

Touch. Komplex, dunkle Beerenfrucht, frisch strukturiert,<br />

integrierte, tragende Tannine, mineralisch, wirkt noch<br />

sehr jung, wird von weiterer Reife profitieren.<br />

quintadaboavista.eu, € 50,–<br />

•<br />

Quinta da Romaneira Reserva 2016<br />

Quinta da Romaneira, Alijó<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Dunkles Beerenkonfit, mit feiner<br />

Edelholzwürze unterlegt, Noten von Brombeeren und etwas<br />

Nougat, kandierte Orangenzesten. Saftig, frisch<br />

strukturiert, rote Erdbeernuancen, feine Tannine, mineralisch,<br />

ausgewogen, dezente Exktraktsüße im Abgang, bereits<br />

gut entwickelt. quintadaromaneira.pt, € 50,–<br />

•<br />

Carvalhas Vinhas Velhas 2016<br />

Real Companhia Velha, Vila Nova de Gaia<br />

13,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Feiner Nougat, reife Kirschen, tabakige<br />

Würze, zart mit Edelholz unterlegt, einladendes Bukett.<br />

Saftig, süße Herzkirschen, elegant, feiner Nougat,<br />

reife Tannine, die gut integriert sind, schokoladiger Abgang,<br />

gute Länge, weiteres Reifepotenzial garantiert.<br />

realcompanhiavelha.pt, € 50,–<br />

•<br />

Reserva 2016<br />

Quinta do Noval, Vila Nova de Gaia<br />

14 Vol.-%. Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe, breitere<br />

Randaufhellung. Zart kräuterwürzig unterlegtes Waldbeerkonfit,<br />

kandierte Orangenzesten, etwas Nougat im<br />

Nachhall, tabakige Noten. Saftig, kirschige Textur, feine,<br />

gut integrierte Tannine, elegant und anhaftend, mineralisch,<br />

gutes Entwicklungspotenzial.<br />

quintadonoval.com, € 50,80<br />

•<br />

Vinha da Granja 2015<br />

Quinta do Vallado, Peso da Régua<br />

14,5 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente<br />

Randaufhellung. Zunächst etwas verhalten, dunkle<br />

Beerenfrucht, zarte Edelholznote, mineralischer Touch,<br />

eher scheues Bukett. Saftig, elegant, etwas Nougat, integrierte<br />

Tannine, mineralisch im Abgang, wird von weiterer<br />

Flaschenreife profitieren.<br />

quintadovallado.com, € 130,–<br />

Zahlreiche weitere aktuell<br />

verkostete Douro DOC unter<br />

falstaff.com/douro<br />

Ausgezeichnet!<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

259<br />

document3194465843181084930.indd 259 01.10.19 14:19


EXKLUSIVES<br />

ROBERT WEIL PAKET<br />

4 FL. 2018ER ROBERT WEIL<br />

RIESLING BERGLAGE, TROCKEN<br />

Rheingau<br />

Mit der Berglage hat Wilhelm Weil einen neuen<br />

Riesling in bester Rheingauer Tradition exklusiv für<br />

das Weinhaus Carl Tesdorpf kreiert, dicht und komplex<br />

mit praller Frucht nach Pfirsich, grünen Äpfeln<br />

sowie frischer Minze, ummantelt von einer feinen<br />

Mineralität, ein echter klassischer »Cool Climate«<br />

Riesling. Schön zu genießen aus den Riesling-Gläsern<br />

der Handmade-Collection »Enoteca« von der Glasmanufaktur<br />

Zwiesel 1872!<br />

Das Paket beinhaltet:<br />

• 4 Fl. 2018er Robert Weil<br />

Riesling Berglage, Trocken<br />

(Katalogpreis € 18,90/Fl., 1 L € 25,20)<br />

• 2er-Set-Riesling-Gläser<br />

von »Enoteca Zwiesel 1872«<br />

(im Wert von € 55,-)<br />

Versandkostenfrei innerhalb Deutschlands. Max. 3 Pakete pro Kunde und nur solange der Vorrat reicht. Es handelt sich um Flaschen von 0,75 Liter Inhalt. Alkoholische Getränke werden<br />

nur an Personen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr geliefert. Informationen zu Lieferbedingungen und Datenschutz finden Sie unter www.tesdorpf.de/datenschutz. Carl Tesdorpf GmbH,<br />

Geschäftsführer: Pierre Enjalbert, Anschrift: Friesenweg 4, 22763 Hamburg, Handelsregistereintrag: HRB 3547 Amtsgericht Lübeck, USt-Identifikationsnr: DE 19 47 46 734


EXKLUSIV-PAKET<br />

statt € 130,60<br />

nur € 69,-<br />

Art.Nr. 918 413<br />

Carl Tesdorpf GmbH<br />

Friesenweg 4 • 22763 Hamburg<br />

Telefon 0451 799 270 • Fax 0451 70 70 726<br />

www.tesdorpf.de/falstaff<br />

bestellung@tesdorpf.de<br />

NEUKUNDEN BESTELLEN VERSANDKOSTENFREI!


tasting / GROSSE GEWÄCHSE<br />

An der mittleren Nahe<br />

brachte der Felsenberg<br />

zu Schloßböckelheim<br />

überdurchschnittlich viele<br />

gute Weine hervor.<br />

KEIN<br />

LEICHTES<br />

JAHR<br />

Foto: Dieter Heinemann / Westend61 / picturedesk.com<br />

262 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6183102354230256613.indd 262 01.10.19 14:23


Jedes Jahr am 1. September dürfen nach den Statuten des VDP die Großen Gewächse des<br />

Vorjahrs in den Verkauf gebracht werden. Daher stellen die Winzer diese Weine jeweils Ende<br />

August im Wiesbadener Kurhaus vor. <strong>Falstaff</strong> war dabei.<br />

TEXT & NOTIZEN ULRICH SAUTTER UND RAINER SCHÄFER<br />

Foto: Dieter Heinemann / Westend61 / picturedesk.com<br />

Mit Ungeduld haben Weinfreunde<br />

im In- und Ausland<br />

auf die Großen<br />

Gewächse des Jahrgangs<br />

2018 gewartet: Wie gut ist<br />

er denn nun geworden, der Wein aus dem<br />

vermeintlichen Jahrhundertsommer?<br />

Ende August war es so weit, der Verband<br />

deutscher Prädikatsweingüter (VDP) stellte<br />

der Presse seine aktuellen GGs vor. Dabei<br />

zeigte sich das Bild eines eher inhomogenen<br />

Jahrgangs: Hitze und Trockenheit haben<br />

hier und da zu recht breiten und geradezu<br />

ungelenken Weinen mit schwacher Extraktfüllung<br />

geführt. Andernorts sind Weine entstanden,<br />

die ihre Kraft mit Balance und<br />

Mineralität flankieren. Offenbar hat eine<br />

Vielzahl an Einflussfaktoren zu einer solchen<br />

Streuung der Ergebnisse geführt: hier<br />

ein kleiner Regenguss zur rechten Zeit, dort<br />

etwas mehr Glück bei der Laubarbeit durch<br />

das richtige Antizipieren der Witterung –<br />

und schon ist der Wein gleich markant besser<br />

als beim Nachbarn.<br />

Dabei könnte man auch kaum ein einzelnes<br />

Anbaugebiet hervorheben, die genannte<br />

Heterogenität der Ergebnisse zieht sich<br />

durch alle Breitengrade. Die besten Weine<br />

erfüllen allerdings durchaus die hohen<br />

Erwartungen an den Jahrgang: Durch ihre<br />

Extraktfülle werden sie lange leben.<br />

Eine weitere Erkenntnis der GG-Präsentation<br />

des VDP ist, dass immer mehr Weingüter<br />

ihre Top-Weine vor dem Verkauf zwei<br />

Jahre (oder noch länger) im Keller lassen.<br />

Wir haben in unsere Bestenliste daher auch<br />

2016er- und 2017er-GGs aufgenommen,<br />

sofern es sich um jetzt gerade erst auf den<br />

Markt gekommene Weine handelt.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

263<br />

document6183102354230256613.indd 263 01.10.19 14:24


tasting / GROSSE GEWÄCHSE<br />

97<br />

•<br />

LEGENDE<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

2018 Schloßböckelheim<br />

Felsenberg Riesling GG<br />

Weingut Schäfer-Fröhlich, Bockenau<br />

Im Duft eine Note von Zündholz sowie<br />

verschlossene, kommende Würze andeutende<br />

Rieslingaromen, zitrisch. Am<br />

Gaumen mit Zug und Spannung, viel Extrakt,<br />

Geschmeidigkeit und Säure, Limette,<br />

grünfruchtig, aber auch reif, viskos,<br />

mineralisch, dicht. Lang. Markant,<br />

noch holzschnittartig, aber mit großer<br />

Zukunft.<br />

weingut-schaefer-froehlich.de<br />

€ 43,–<br />

•<br />

2017 Forst Pechstein Riesling GG<br />

Weingut Reichsrat von Buhl<br />

Deidesheim<br />

Blattgrün, zitrisch, enormer Spannungsbogen<br />

am Gaumen, saftige Säure, enorme<br />

taktile Mineralität, ein Brocken von<br />

Wein, monolithisch im Moment, der<br />

Holzeinfluss ist komplett vom Extrakt<br />

zurückgedrängt, druckvoll bei nahtlos<br />

eingebundenem Alkohol, immens feine,<br />

lang anhaltende Säure.<br />

von-buhl.de, € 49,–<br />

Im Herbst 2018<br />

war es wichtig, reife,<br />

aber nicht überreife<br />

Trauben zu lesen.<br />

•<br />

2017 Pünderich Marienburg<br />

Felsterrasse GG Riesling<br />

Weingut Clemens Busch, Pünderich<br />

In der Fruchtkomponente noch sehr verschlossen,<br />

fast völlig auf den Stein fokussiert.<br />

Betont ölig und cremig ansetzend,<br />

dann mit einer ultrafeinen Säure,<br />

sehr mineralisch, ein Extraktbrocken in<br />

extrem hoher Differenzierung, subtil<br />

und wuchtig in einem.<br />

clemens-busch.de, € 69,–<br />

•<br />

2018 Westhofen Brunnenhäuschen<br />

»Abts E« Riesling GG<br />

Weingut Keller, Flörsheim-Dalsheim<br />

Spontinase, enorme Dichte am Gaumen,<br />

Schicht für Schicht baut sich Extrakt<br />

auf, hat Kraft und Zug, Konzentration<br />

und verliert nie die Eleganz.<br />

keller-wein.de, € 95,–<br />

•<br />

2017 Forst Kirchenstück Riesling<br />

GG, Weingut Reichsrat von Buhl<br />

Deidesheim<br />

Etwas Holz und blumige Noten. Im<br />

Mund mit leichter Viskosität, die die<br />

vorhandenen, mürben Phenole fast völlig<br />

abpuffert. Gesteinsmehlnoten im<br />

Gaumen. Lang und dabei mit enorm feinem<br />

Druck. Kompakt, komplett ver-<br />

schlossen. Der ganz große Bogen, mehr<br />

Extrakt geht fast nicht, wenn man die<br />

Feinheit bewahren möchte.<br />

von-buhl.de, € 109,–<br />

•<br />

2018 Nackenheim Rothenberg<br />

»wurzelecht« Riesling GG<br />

Weingut Kühling-Gillot, Bodenheim<br />

Konzentrierte Spontinase, viele Kräuter,<br />

Gewürze, Malz, getrocknete Früchte.<br />

Am Gaumen eine nahezu perfekte Balance<br />

der Elemente, da wird Kraft zu<br />

Leichtigkeit, Strenge zu Eleganz und<br />

Komplexität zu Unaufgeregtheit.<br />

kuehling-gillot.de, € 120,–<br />

96<br />

•<br />

2018 Würzburg Stein-Harfe<br />

Silvaner GG<br />

Bürgerspital zum Hl. Geist, Würzburg<br />

Im Duft verschlossen, Pfirsich, Wachs,<br />

Heu, am Gaumen voll, aber balanciert,<br />

viel Saft und Mineralität, seidig, präzise<br />

und klar fokussiert, animierend auf<br />

höchstem Niveau. Die Säure bildet ein<br />

Fundament, ohne spitz zu sein. Perfekter<br />

Lagenausdruck.<br />

buergerspital.de, € 29,–<br />

•<br />

2018 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />

GG, Weingut Schloss Lieser, Lieser<br />

Spontinase, Kräuter, Malz, ziemlich<br />

druckvoll. Zeigt am Gaumen, wo es lang<br />

geht, druckvoll, dicht und mit Zug, kräuterwürzig,<br />

geballte Mineralität.<br />

weingut-schloss-lieser.de<br />

€ 29,50<br />

•<br />

2018 Schloßböckelheim<br />

Felsenberg Riesling GG<br />

Gut Hermannsberg, Niederhausen<br />

Gelbfrucht, weiße Pfirsiche, ein Hauch<br />

Muskat, Wachs, sehr reif in der Frucht,<br />

reich in der Phenolik, mineralische Noten,<br />

ganz nahtlos verwobene Säure,<br />

weißer Pfeffer, bacchanalisch-rubenshaft,<br />

weich und fast burgunderhaft im<br />

Stil. Steinbutt in Beurre blanc.<br />

gut-hermannsberg.de<br />

€ 36,–<br />

•<br />

2018 Ayl Schonfels Riesling GG<br />

Weingut Peter Lauer, Ayl<br />

Spontinase, kräftiges Bukett, Malz.<br />

Kräuter, Ananas, kräftige und reife Säurestruktur,<br />

viel und intensive Würze,<br />

gute Dichte und Konzentration, enorme<br />

Dichte und auch Länge, Substanz für<br />

viele Jahre. Extraktmonster.<br />

lauer-ayl.de, € 37,50<br />

•<br />

2018 Schloßböckelheim<br />

Felsenberg Riesling GG<br />

Weingut Dönnhoff<br />

Oberhausen an der Nahe<br />

Grapefruit, Zitrusabrieb, pfeffrig, Gesteinsmehl,<br />

feste Säure, Feuerstein.<br />

Mandarine. Im Gehalt kraftvoll und tief,<br />

griffiges Tannin, in der Dichte straff,<br />

aber nicht überkonzentriert. Ganz klassisch<br />

im Bau, gute Länge. Sehr mineralisch.<br />

Gut integrierter Alkohol.<br />

doennhoff.com, € 37,80<br />

•<br />

2016 Pünderich Marienburg<br />

»Rothenpfad« Reserve Riesling GG<br />

Weingut Clemens Busch, Pünderich<br />

Entfaltete mineralische Würze, Assampfeffer,<br />

Tellicherry, Wacholder, Mandarine,<br />

am Gaumen druckvoll, Geschmeidigkeit<br />

und feste taktile Mineralität in inniger<br />

Liaison, ausgezeichnete Länge und<br />

dabei zuletzt noch immer große<br />

Extrakt reserven zeigend.<br />

clemens-busch.de, € 39,–<br />

•<br />

2017 Pünderich Fahrlay Terrassen<br />

Riesling GG<br />

Weingut Clemens Busch, Pünderich<br />

Gibt sehr langsam preis, was in ihm<br />

schlummert: Pfeffer, mineralisch-balsamische<br />

Noten, reife Frucht (roter Apfel,<br />

Reneclaude), ein Gaumen wie aus Samt<br />

und Seide, rund und schmelzend, aber<br />

mit Kern und großem Extraktreichtum<br />

unter der weichen Decke.<br />

Superb!<br />

clemens-busch.de, € 45,–<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

264 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6183102354230256613.indd 264 01.10.19 14:24


Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

•<br />

2017 Forst Jesuitengarten<br />

Riesling GG, Weingut Reichsrat von Buhl<br />

Deidesheim<br />

Feines Holz, etwas Mirabelle, mineralische Noten, eine<br />

fast burgunderhafte Nase, am Gaumen pfeilgerade und<br />

von Extrakt geprägt, stoffig-dicht, feste, aber dabei<br />

auch reife Säure, packender Extrakt, hintergründig<br />

cremig, sehr lang in der mineralischen Komponente.<br />

Für 30 Jahre!<br />

von-buhl.de, € 49,–<br />

•<br />

2018 Nierstein Pettenthal<br />

Riesling GG, Weingut Kühling-Gillot, Bodenheim<br />

Angekokelter Gummischlauch, Kräuter, Malz, enorm<br />

verdichtet am Gaumen, straff und mit Druck, hält<br />

trotzdem Frische und Eleganz hoch, leicht zitrische<br />

Säure, klarer Lagen-Ausdruck.<br />

kuehling-gillot.de, € 50,–<br />

•<br />

2018 Wiltingen Scharzhofberger Perkentsknopp<br />

Riesling GG, Van Volxem, Wiltingen<br />

Lagentypisch balsamisch und strahlend frisch zitrisch<br />

im Duft, sehr pur. Im Mund mineralisch oszillierend,<br />

seidig texturiert, ganz entspannt und rund, reife, aber<br />

tragende Säure, ein sehr hintergründiger Wein, taktilmineralisch<br />

und schieferwürzig abklingend.<br />

vanvolxem.com, € 50,–<br />

•<br />

2018 Westhofen Brunnenhäuschen Riesling GG<br />

Weingut Wittmann, Westhofen<br />

Dichte, fokussierte Nase, kräuterig, reifer Pfirsich, reife<br />

Säure führt in einen dichten Korpus, viel Extrakt und<br />

Dichte und doch die Finesse des Rieslings betonend.<br />

Das Zauberspiel mit der samtenen Faust.<br />

weingutwittmann.de, € 55,–<br />

•<br />

2017 Bürgstadt Centgrafenberg GG Spätburgunder<br />

GG, Weingut Rudolf Fürst, Bürgstadt<br />

Kräutermineralik, dichte Nase, druckvoll, so viel Ausdruck<br />

in eine straffe und elegante Hülle zu bekommen,<br />

ist Kunst. Das ist schon Weltklasse.<br />

weingut-rudolf-fuerst.de, € 55,–<br />

•<br />

2017 Pünderich Raffes Riesling GG<br />

Weingut Clemens Busch, Pünderich<br />

Sehr blumig, etwas Bienenwachs, Feuerstein, Melisse,<br />

Zitronat. Schon im ersten Moment eine enorme Weite<br />

aufspannend, dennoch leichtgewichtig wirkend, filigran,<br />

mit zarter Phenolik, feste Säure, zarte Süße, klingt<br />

taktil-mineralisch aus. Hat es faustdick hinter<br />

den Ohren. clemens-busch.de, € 60,–<br />

•<br />

2018 Forst Kirchenstück Riesling GG<br />

Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan,<br />

Deidesheim<br />

Terpenig und fast schon etwas petrolig. Mild ansetzend,<br />

kräftig mineralisch im Gaumen, feine Phenole,<br />

stabile Säure, immense Dichte, enormer Extrakt, lang<br />

mit Anlagen zu getragenem Schmelz.<br />

bassermann-jordan.de, € 75,–<br />

•<br />

2017 Bürgstadt Hundsrück GG Spätburgunder<br />

Weingut Rudolf Fürst, Bürgstadt<br />

Himbeere, Kräuterwürze, Ricola-Kräuterzucker, Mandel.<br />

Am Gaumen recht linear ansetzend, unscheinbar, frisches<br />

Tannin, viel Saftigkeit, in der Gaumenmitte verdichtet,<br />

mineralisch fest, salzig, geschmeidiger Hintergrund<br />

und trotzdem diese Festigkeit. Raffiniert.<br />

weingut-rudolf-fuerst.de, € 125,–<br />

•<br />

2016 Schweigen Heydenreich Spätburgunder<br />

GG, Weingut Friedrich Becker<br />

Schweigen-Rechtenbach<br />

Flamboyante Himbeere, Baumharz, dezent kaffeewürziges<br />

Holz. Handwerkliches, trockenes bis rappiges Tannin<br />

in hoher Menge, kompromisslos dicht und straff,<br />

dabei mit mineralischer Saftigkeit hinter dem Tanningerüst<br />

und authentischer, verschlossener Frucht. Für<br />

zwei Jahrzehnte.<br />

friedrichbecker.de, € 125,–<br />

95+<br />

•<br />

2018 Pünderich Marienburg »Rothenpfad«<br />

Riesling GG, Weingut Clemens Busch, Pünderich<br />

Aprikose in der Nase, Weinbergspfirsich, auch kräuterige<br />

Noten, Stein. In einer schlank gefassten Form zeigt<br />

sich viel Substanz, es ist dicht und straff und doch<br />

großzügig und fein gearbeitet, feine Mineralität, großes<br />

Potenzial. clemens-busch.de, € 28,–<br />

95<br />

•<br />

2018 Burrweiler Schäwer Riesling GG<br />

Weingut Theo Minges, Flemlingen<br />

Im eng verwobenen Bukett Noten von Akazienhonig,<br />

Kräutern, Rosmarin, Mandarine, Aprikose und steinigen<br />

Anklängen. Am Gaumen eng verwoben mit gutem Extrakt<br />

und spürbarer Phenolik, hat die Dichte, Tiefe und<br />

Weite eines Grand Crus, famose Säure und Mineralität.<br />

weingut-minges.com, € 24,–<br />

•<br />

2018 Pünderich Marienburg Riesling GG<br />

Weingut Clemens Busch, Pünderich<br />

Kultivierte Spontinase mit Kräutern und Schieferwürze.<br />

Straff und dicht gebaut am Gaumen mit guter Konzentration,<br />

gute Verdichtung in der Gaumenmitte, viel<br />

Ausdruck und Mineralität. Elegant und mit feiner<br />

Schieferwürze, setzt nicht auf Wucht, alles sitzt am<br />

rechten Platz. clemens-busch.de, € 25,–<br />

•<br />

2018 Lieser Niederberg Helden Riesling GG<br />

Weingut Schloss Lieser, Lieser<br />

Spontinase mit den üblichen Ingredienzien, Kräuter,<br />

Gemüsegarten, Malz. Dahinter auch Mosel und Stein.<br />

Zeigt einer schlanken, filigranen Struktur viel Finesse,<br />

sehr fein extrahiert, es wirkt leicht, fast schwebend<br />

und ist doch straff und dicht, Saft, Würze, Eleganz,<br />

enorme Klarheit.<br />

weingut-schloss-lieser.de, € 29,50<br />

•<br />

2018 Mertesdorf Herrenberg Riesling GG<br />

Maximin Grünhaus – Weingut der<br />

Familie von Schubert, Mertesdorf<br />

Kräuterwürze Schieferton, riecht nach Saar, zitrische<br />

und lebendige Säure, klar definiert und formidabel,<br />

zeigt in einer schlanken Statur Dichte, Charakter und<br />

Eleganz, das ist Kunst.<br />

maximingruenhaus.de, € 30,–<br />

•<br />

2018 Winkel Jesuitengarten Riesling GG<br />

Weingüter Wegeler –<br />

Gutshaus Rheingau, Oestrich-Winkel<br />

Lakritze und roter Apfel im Duft. Hohe Dichte am Gaumen,<br />

und das ganz fein aufgelöst, butterzarte Phenole,<br />

intensive taktil-mineralische Begleitung, nahtlos integrierte<br />

Säure, der Jahrgangstyp ist auf zauberhafte<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

265<br />

document6183102354230256613.indd 265 01.10.19 14:24


tasting / GROSSE GEWÄCHSE<br />

Weise umgesetzt, mit Finesse und Gehaltreichtum.<br />

wegeler.com, € 30,–<br />

•<br />

2018 Großkarlbach Im Großen<br />

Garten Riesling GG<br />

Weingut Philipp Kuhn, Laumersheim<br />

Zitrisch und gelbfruchtig, Hefe, Kalkwürze.<br />

Im Mund mit Macht und Volumen,<br />

aber auch fest gefügt durch die<br />

phenolischen Komponenten, dazu intensiv<br />

mineralisch getragen. Sogar sehr intensiv<br />

mineralisch! Große Spannung.<br />

Exzellentes Potenzial.<br />

weingut-philipp-kuhn.de, € 30,–<br />

•<br />

2018 Ockfen Bockstein Riesling<br />

GG, Van Volxem, Wiltingen<br />

Spontinase druckvoll, ziemliche Dichte<br />

und guter Druck am Gaumen, dicht, voluminös<br />

und mit viel Extrakt, eine gute<br />

95, vielleicht auch mehr, ziemlich gut<br />

verdichtet.<br />

vanvolxem.com, € 32,–<br />

•<br />

2018 Westhofen Aulerde Riesling<br />

GG, Weingut Wittmann, Westhofen<br />

Verdichtete Nase, konzentriert und die<br />

Ballung am Gaumen andeutend. Trotzdem<br />

pointiert. Phenolisch-kräuteriger<br />

Start, salzige Pikanz, guter Extrakt, dicht<br />

und konzentriert in einer klar gefassten<br />

Kontur, lang und nachhallend, jugendlich.<br />

weingutwittmann.de, € 36,–<br />

•<br />

2018 Ayl Kupp Riesling GG<br />

Weingut Peter Lauer, Ayl<br />

Raffiniertes Schieferparfum, Aprikose,<br />

feingetunt, ein saftiger Säurefächer<br />

spreizt sich, die Kraft ist in Watte verpackt,<br />

tolle Schiefermineralität, eine<br />

gute 95. lauer-ayl.de, € 37,50<br />

•<br />

2018 Nackenheim Rothenberg<br />

Riesling GG<br />

Weingut Gunderloch, Nackenheim<br />

Dichte und geballte Nase, viel Druck,<br />

Aprikose, Spontinase, Kräuter, Apfelschale,<br />

auch Trockenfrucht, dicht und<br />

spannungsreich am Gaumen, kräuterig,<br />

schafft am Gaumen gekonnt den Spagat<br />

zwischen Reife, Volumen, Saft und<br />

Würze, stufenweise Steigerung und gekonnt<br />

gehaltenes Maß.<br />

gunderloch.de, € 38,–<br />

•<br />

2018 Kanzem Altenberg Riesling<br />

GG, Van Volxem, Wiltingen<br />

Lagentypisch balsamisch-würzig, roter<br />

Apfel, reif und »warm« im Duft, aber<br />

dennoch auch gebündelt. Am Gaumen<br />

mit zwei Polen: einer getragenen Seidigkeit<br />

und einer pfeilgeraden, gut in den<br />

Körper integrierten Säure. Zuletzt<br />

durchdringend mineralisch.<br />

vanvolxem.com, € 40,–<br />

•<br />

2018 Forst Pechstein Riesling GG<br />

Weingut Acham-Magin, Forst<br />

Kräuterwürzig unterlegt, Minze, Apfel,<br />

im Mund ganz still, zarte Phenole, feste<br />

Säure, eine früh präsente und lang anhaltende<br />

taktil-mineralische Begleitung,<br />

ein in sich ruhender Wein von ausgezeichneter<br />

Balance.<br />

acham-magin.de, € 40,–<br />

•<br />

2018 Forst Kirchenstück Riesling<br />

GG, Weingut Acham-Magin, Forst<br />

Gesteinsmehl und Apfel, balsamische<br />

Untertöne. Sehr reicher Extrakt, dicht<br />

mit phenolisch gekoppelten Mineralien<br />

besetzt, feste Säure, inhaltsreich gefülltes<br />

Volumen, pralle Spannung, einige<br />

Süße, große Länge.<br />

acham-magin.de, € 45,–<br />

•<br />

2017 Oberrotweil Kirchberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Weingut Franz Keller<br />

Vogtsburg-Oberbergen<br />

Kräuterwürze, ätherisch, dazu Burgunderbeeren,<br />

sehr frisch und klar. Im<br />

Mund geschmeidig ansetzend, dann in<br />

der Gaumenmitte mit einem Block aus<br />

intensiver taktiler Mineralität, Saft, Tannin<br />

und Säure. Fest und groß, Respekt<br />

gebietend, für ein langes Leben.<br />

franz-keller.de, € 45,–<br />

•<br />

2017 Bürgstadt Hundsrück<br />

Spätburgunder GG<br />

Weingut Steintal, Klingenberg<br />

Salbei, Kirsche, Nelke, Wacholder, im<br />

Gegensatz zu Fürst ungestümer und<br />

weniger fein, aber mit viel Druck, Volumen<br />

und Persönlichkeit, Potenzial. Hat<br />

auch Schliff und Frucht.<br />

weingut-steintal.de, € 49,–<br />

•<br />

2018 Mölsheim Zellerweg am<br />

Schwarzen Herrgott Riesling GG<br />

Weingut Battenfeld-Spanier<br />

Hohen-Sülzen<br />

Feuerstein in der Nase, mineralische<br />

Noten, die die reife Frucht begleiten,<br />

fest und bündig gebaut, hat Kraft, das<br />

Plus ist die Mineralität des Herrgotts.<br />

battenfeld-spanier.de, € 49,90<br />

•<br />

2016 Oberrotweil Kirchberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Weingut Salwey, Oberrotweil<br />

Rote und schwarze Johannisbeere,<br />

Schlehe, Tannenharz, dezentes, leicht süßes<br />

Holz. Im Mund mit einer Quadratur<br />

des Kreises: sehr feines Tannin schafft<br />

mächtig Spannung, der Wein adstringiert<br />

und bleibt doch elegant und frisch, im<br />

Abgang zeigt sich saftige Frucht.<br />

Geschmeidige Entwicklung vo raus!<br />

salwey.de, € 55,–<br />

•<br />

2017 Walporzheim Kräuterberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Weingut Meyer-Näkel, Dernau<br />

Holz (Karamell) und eine pralle Burgunderfrucht<br />

dahinter: reife Schwarzkirsche<br />

und kleine rote Beeren, zuletzt Cassis.<br />

Im Mund wie Samt und Seide, aber<br />

auch mit einer eisernen mineralischen<br />

Faust zuinnerst. Viel Saft, dichte Frucht,<br />

integrierter Alkohol.<br />

meyer-naekel.de, € 72,–<br />

•<br />

2017 Dalsheim Bürgel<br />

Spätburgunder GG<br />

Weingut Keller, Flörsheim-Dalsheim<br />

Verschlossene Nase, Hefe, Kirsche, dicht<br />

und würzig, straff und bündig und in reduzierter<br />

Form maximale Reichhaltigkeit<br />

anstrebend, guter Extrakt, feinkörniges<br />

und langlebiges Tannin, mineralisch<br />

und burgundisch, auf die konsequente<br />

Art. keller-wein.de, Preis: k. A.<br />

94+<br />

•<br />

2018 Stetten Pulvermächer<br />

Riesling GG<br />

Weingut Karl Haidle, Kernen-Stetten<br />

Neben feiner Aprikose auch Pfirsich, feine<br />

Kräuter, gut getunte Nase, am Gaumen<br />

druckvoll und dicht mit praller Mineralität,<br />

gute Struktur und Länge, tiefsinnig<br />

und elegant.<br />

weingut-karl-haidle.de, € 32,–<br />

•<br />

2016 Ilbesheim Kalmit<br />

Spätburgunder GG<br />

Weingut Kranz, Ilbesheim<br />

Röstiges Holz, Sauerkirsche, Kirschkern.<br />

Florale Untertöne. Kalk. Dicht stoffig,<br />

noch immer sehr kompakt, für ein langes<br />

Leben vinifiziert, hat dabei ausreichend<br />

Aromapotenzial, um auch eine<br />

zehn oder 20 Jahre dauernde Flaschenreife<br />

ausreichend aromatisch zu<br />

begleiten.<br />

weingut-kranz.de, € 32,–<br />

•<br />

2018 Winningen Uhlen<br />

»Blaufüßer Lay« Riesling GG<br />

Weingut Heymann-Löwenstein<br />

Winningen<br />

Etwas Honig, trotzdem noch verschlossen,<br />

milde Säure, mürbe Phenole, wuchtiger<br />

Alkohol, hoch extraktdotiert,<br />

etwas monolithisch, auf Steroiden,<br />

aber schon eindrücklich.<br />

hlweb.de, € 34,–<br />

•<br />

2018 Bürgstadt Centgrafenberg<br />

Riesling GG<br />

Weingut Rudolf Fürst, Bürgstadt<br />

Feine Kräuter im Duft, Apfel, Aprikose,<br />

Kalk. Am Gaumen vom Boden geprägt,<br />

die Mineralität gibt den Ton an, kräftige,<br />

gefasste Struktur, gute Dichte und Länge,<br />

cremige Würzigkeit, phenolischer<br />

Einschlag.<br />

weingut-rudolf-fuerst.de, € 38,–<br />

•<br />

2016 Oberrotweil Kirchberg<br />

Weißer Burgunder GG<br />

Weingut Salwey, Oberrotweil<br />

Hefewürzig, dezentes Holz. Spannungsreicher<br />

Gaumen, straffes Säurerückgrat,<br />

aber auch eine getragene, seidige<br />

Gaumenmitte, tief mineralisch mit<br />

gesteinig-pfeffrigen Abgangsaromen<br />

und einer elektrisierenden taktilen<br />

Komponente, burgunderhaft abklingend.<br />

salwey.de, € 39,–<br />

•<br />

2017 Niederhausen<br />

Hermannsberg Riesling GG<br />

Gut Hermannsberg, Niederhausen<br />

Pfirsichjoghurt, im Mund sehr cremig<br />

ansetzend, fast völlig in Geschmeidigkeit<br />

versinkende Phenole, dennoch dicht<br />

strukturiert, intensiv mineralischer<br />

Hintergrund, raffinierter Bau.<br />

gut-hermannsberg.de, € 42,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

266 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document6183102354230256613.indd 266 01.10.19 14:24


FRISCHE ALLEE<br />

Christoph Schmitz (l.)<br />

und Florian Stumpf<br />

zeichnen für die<br />

Vinothek verantwortlich.<br />

GENUSS IN UNTERFRANKEN<br />

Seit 2011 überzeugt die Frische Allee – Vinothek und Markt mit einem einmaligen Konzept.<br />

Denn hier nimmt man die Frische nicht nur mit nach Hause, sondern erlebt sie auch.<br />

Fotos: © Schmelz Fotodesign<br />

Ob man nun für einen besonderen<br />

Anlass einen edlen Wein<br />

oder Champagner erstehen<br />

möchte oder einfach schon länger<br />

auf der Suche nach einem guten Delikatessenladen<br />

ist: In der Frische Allee im<br />

Osten von Würzburg wird man in jeder<br />

Hinsicht fündig. Das bereits 1998 gegründete,<br />

familiengeführte Unternehmen ist<br />

dabei aber weitaus mehr als nur ein einfacher<br />

Feinkostladen.<br />

BEWUSST EINKAUFEN<br />

Denn in der Frische Allee sorgen einige<br />

Faktoren für ein einmaliges Einkaufserlebnis.<br />

Im Vordergrund steht das bewusste<br />

Shoppen – und das wird einem hier auch<br />

besonders leicht gemacht. Denn bei entspanntem<br />

Marktflair hat die Frische Allee<br />

fast schon eine entschleunigende Wirkung:<br />

Nicht etwa das schnelle Verkaufen steht<br />

auf der Tagesordnung, sondern hochwertige<br />

Produkte und die dazugehörige kompetente<br />

Beratung, die sich so fast nicht mehr<br />

findet. Hat man ein wenig Zeit mitgebracht,<br />

kann man sich in aller Ruhe dem<br />

umfangreichen Frische- und Feinkostsortiment<br />

ausgewählter Produzenten widmen:<br />

Hier findet man nicht nur saisonale und<br />

regionale Obst- und Gemüsespezialitäten,<br />

sondern auch ein eigenes Südtirol-Regal<br />

mit einem facettenreichen Angebot an<br />

Käse und Speck.<br />

Ebenso sollte der Vinothek ein Besuch<br />

abgestattet werden. Denn Christoph<br />

Schmitz und Florian Stumpf sind immer<br />

auf der Suche nach spannenden Abfüllungen<br />

und aufstrebenden Winzern – nicht<br />

ohne Grund listet die Vinothek mehr als<br />

2000 verschiedene Weine aus der ganzen<br />

Welt. Besonders stehen fränkische sowie<br />

deutsche und italienische Weingüter im<br />

Fokus. Neben den Weinen findet man in<br />

der Frische Allee auch außergewöhnliche<br />

Destillate, bei denen man die Liebe zur<br />

Tradition und zum Handwerk herausschmeckt<br />

– darunter Gin, Whisk(e)y, Rum<br />

aber auch diverse Brände vieler namhafter<br />

Hersteller. Das alles liefert natürlich auch<br />

genug Inspiration für das eine oder andere<br />

Mitbringsel – umso praktischer, dass man<br />

sich individuelle Geschenkkörbe zusammenstellen<br />

lassen kann.<br />

INFO<br />

Frische Allee Fruchthandels GmbH<br />

Louis-Pasteur-Straße 5, 97<strong>07</strong>6 Würzburg<br />

T: +49 931 2708031<br />

pavillon-wuerzburg.de<br />

PROMOTION<br />

okt–nov <strong>2019</strong> falstaff<br />

267<br />

document1967222309952253837.indd 267 01.10.19 14:21


tasting / THE PENFOLDS COLLECTION <strong>2019</strong><br />

THE PENFOLDS<br />

COLLECTION <strong>2019</strong><br />

In der Serie der »Penfolds Collection« sind die hochwertigsten Weiß- und Rotweine<br />

zusammengefasst, die Australiens bekanntestes Weingut zu bieten hat.<br />

NOTIZEN PETER MOSER<br />

Penfolds-Chief-Winemaker Peter<br />

Gago machte dieses Jahr etwas<br />

früher als sonst seinen üblichen<br />

Zwischenstopp in London, um<br />

mit ausgewählten Pressevertretern<br />

die neue Kollektion der Penfolds-Icon-<br />

Weine zu probieren. Neben dem früheren<br />

Verkostungszeitpunkt gibt es zwei Dinge zu<br />

vermelden: Der Release des heiß begehrten<br />

Cabernet Sauvignon BIN 7<strong>07</strong> aus dem Jahrgang<br />

2017 wurde auf unbestimmte Zeit verschoben;<br />

ein Novum hingegen waren die<br />

neuen Penfolds-Champagner aus dem tollen<br />

Jahrgang 2012, erzeugt in Kooperation mit<br />

dem Champagnerhaus Thiénot in Frankreich.<br />

Bei der Präsentation der Champagner-Trilogie<br />

war dem Penfolds-Boss eine fast kindliche<br />

Freude anzumerken – kein Wunder, wenn<br />

man weiß, dass er sich bereits an der Universität<br />

für das Thema Schaumweinproduktion<br />

interessierte und von Penfolds ursprünglich<br />

für diesen Bereich engagiert wurde. Nun<br />

kann er standesgemäß das 175-Jahr-Jubiläum<br />

begehen, das Penfolds dieses Jahr feiert.<br />

Fotos: beigestellt<br />

268 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document1525974461609784173.indd 268 01.10.19 14:23


Fotos: beigestellt<br />

98<br />

•<br />

LEGENDE<br />

Rotwein, trocken<br />

•<br />

Weißwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

DV<br />

NK<br />

Drehverschluss<br />

Naturkork<br />

Rotweine<br />

Grange Bin 95 2015 SY/CS<br />

Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />

opaker Kern, violette Reflexe, zarte<br />

Randaufhellung. Mit feiner Kräuterwürze<br />

unterlegter Nougat, florale Nuancen, ein<br />

Hauch von Minze, frische Orangenzesten,<br />

dezente Edelholznoten, kommt auf leisen<br />

Sohlen daher. Am Gaumen saftig,<br />

ein Hauch von Kokos, helle Schokolade,<br />

präsente, gut anhaftende Tannine, pfeffrig-mineralische<br />

Würze, im Abgang geprägt<br />

von guter Frische, verfügt über einen<br />

salzigen Nachhall und sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

Ein sehr klassischer<br />

Grange im guten alten Sinn.<br />

Ca. € 630,–<br />

96<br />

•<br />

Magill Estate Shiraz 2017<br />

Penfolds, Southbank<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Sehr einladendes Bukett, zart nach hellem<br />

Nougat, etwas Vanille, mit dunkler<br />

Beerenfrucht unterlegt, aber auch frische<br />

schwarze Herzkirschen, sehr attraktive<br />

Nase. Saftig, elegant und frisch<br />

am Gaumen, feiner Schokotouch, etwas<br />

Kokos, lebendige Säurestruktur, zitronig,<br />

kirschige Frucht auch im Abgang, wirkt<br />

sehr jugendlich, angenehme Mineralität<br />

im Abgang, perfekter Schliff, großes<br />

Zukunftspotenzial. Ca. € 179,–<br />

95<br />

•<br />

RWT Bin 789 Barossa Valley Shiraz<br />

2017, Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, NK. Tiefdunkles Rubingranat,<br />

opaker Kern, violette Reflexe, zarte<br />

Randaufhellung. Schwarze Beerenfrucht,<br />

ein Hauch von Kirschen, etwas<br />

Nougat-Karamell, frische Orangenzesten,<br />

florale Nuancen, mit dezenter Edelholznote<br />

unterlegt. Straff, engmaschig,<br />

reife Kirschen auch am Gaumen, tragende<br />

Tannine, salzige Mineralität, bleibt<br />

gut haften, kräuterwürzig im Nachhall,<br />

insgesamt noch etwas unterentwickelt,<br />

hat gutes Reifepotenzial. Ca. € 150,–<br />

•<br />

Bin 150 Marananga Shiraz 2017<br />

Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Heller Nougat, reife Herzkirschenfrucht,<br />

frische Orangenzesten, einladende<br />

florale Noten, kühle dunkle Beerenfrucht,<br />

ein aristokratischer Stil. Kraftvoll,<br />

komplexe, extraktsüße Textur nach<br />

Heidelbeeren, saftige runde Tannine,<br />

sehr gute Länge und Würze, pfeffriger<br />

Touch im Abgang, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

Ca. € 75,–<br />

94+<br />

•<br />

St. Henri Shiraz 2016 SY/CS<br />

Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, zarter Ockerrand. Noten<br />

von frischen Kirschen, ein Hauch<br />

von gerösteten Kaffeebohnen, dunkler<br />

Nougat, Gewürze wie Kardamom und<br />

Oregano, facettenreiches Bukett. Saftig,<br />

elegant, besitzt runde, tragende Tannine,<br />

die noch nicht ganz eingebunden<br />

erscheinen, Kirschen im Abgang, zeigt<br />

einen mineralischen, straffen Stil, zart<br />

vegetaler Touch im Abgang, braucht<br />

definitiv noch Zeit. Ca. € 120,–<br />

94<br />

•<br />

Bin 389 Cabernet Shiraz 2017 CS/<br />

SY, Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,,<br />

opaker Kern, zarte Randaufhellung. Zarte<br />

Anklänge von Minze, Eukalyptus und<br />

etwas Cassis, mit einem Hauch von<br />

Orangenzesten unterlegt, Noten von<br />

dunkler Beerenfrucht, mit Luft zart balsamisch,<br />

ein Hauch von Bergamotte,<br />

facettenreiches Bukett. Saftig, elegant,<br />

feine Cassisnunacen, präsente Tannine<br />

im Kern, die bereits gut eingebunden<br />

sind, schokoladig, gute Länge, verfügt<br />

über sicheres Reifepotenzial. Ca. € 75,–<br />

93<br />

•<br />

Bin 4<strong>07</strong> Cabernet Sauvignon 2017<br />

Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, NK. Tabakig, feine Würze,<br />

dunkles Waldbeerkonfit, frische<br />

Orangenzesten, dezenter Nougat, rauchiges<br />

Bukett. Saftig, Anklänge von Heidelbeeren,<br />

etwas Cassis, feine runde Tannine,<br />

mit frischem Säurebogen unterlegt,<br />

schokoladiger Touch, braucht noch etwa<br />

ein bis zwei Jahre, um in vollen Zügen<br />

genossen werden zu können. Ca. € 75,–<br />

•<br />

Bin 28 Kalimna Shiraz 2017<br />

Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, breiterer Wasserrand.<br />

Feiner Nougat, dunkles Beerenkonfit,<br />

zart nach Minze, floraler Touch, mit einem<br />

Hauch von Kardamom unterlegt.<br />

Saftig am Gaumen, sehr elegant, feine<br />

Kirschenfrucht klingt an, mineralischer<br />

Touch, reife Tannine, die sehr gut eingebunden<br />

sind, ausgewogen und bereits<br />

gut antrinkbar, verfügt über sicheres<br />

Entwicklungspotenzial. Ca. € 75,–<br />

•<br />

Bin 138 Shiraz Mataro Grenache<br />

2017 SY/GN/MV, Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubingranat,<br />

violette Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

In der Nase schwarzes Beerenkonfit,<br />

frische Kirschen, ein Hauch von<br />

Brombeeren, dezente Kräuterwürze, zart<br />

nach Eukalyptus. Saftig, straff, Anklänge<br />

von Valrhona-Schokolade, frisch strukturiert,<br />

mineralisch, weißer Pfeffer, etwas<br />

Kardamom, ein kraftvoller, würziger<br />

Speisenbegleiter. Ca. € 40,–<br />

92<br />

•<br />

Bin 23 Adelaide Hills Pinot Noir<br />

2018, Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, DV. Helles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, breitere Randaufhellung.<br />

Einladendes Erdbeerkonfit, ein<br />

Hauch von weißer Schokolade, fruchtbetontes<br />

Bukett. Mittlerer Körper, rote<br />

Kirschenfrucht, präsente Tannine, würzig<br />

im Abgang, bietet ein komplexes<br />

Trinkvergnügen. Ca. € 45,–<br />

•<br />

Bin 128 Coonawarra Shiraz 2017<br />

Penfolds, Southbank<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles Rubingranat,<br />

violette Reflexe, breiterer Wasserrand.<br />

Ein Hauch von After Eight, Anklänge von<br />

Minze und Eukalyptus, zart nach kandierten<br />

Veilchen, intensives Bukett, das<br />

sich gut öffnet. Kräftig, dunkle Beerenfrucht,<br />

würzige Tannine, die noch etwas<br />

präsent sind, kalkig-mineralischer Touch,<br />

straffer Stil, wird von weiterer Flaschenreife<br />

sicher profitieren. Ca. € 40,–<br />

96<br />

•<br />

Weißwein<br />

Bin 144 Yattarna Chardonnay 2017<br />

Penfolds, Southbank<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, zarte<br />

Silberreflexe. Weiße Blütenaromen, zarte<br />

Kernobstnoten nach Pfirsich und Renekloden,<br />

ein Hauch von Zitruszesten<br />

und Verveine, ein Hauch von Orangenblüten<br />

und feiner Holzwürze, einladendes<br />

Bukett. Elegant, feine weiße Tropenfrucht,<br />

dezente Extraktsüße, ausgewogenes<br />

Säurespiel, stoffig und anhaltend,<br />

Weingartenpfirsich im Abgang,<br />

sehr finessenreich, bereits gut antrinkbar,<br />

mit gutem Entwicklungspotenzial<br />

ausgestattet. Ca. € 185,–<br />

94<br />

•<br />

Reserve Bin 18A Adelaide Hills<br />

Chardonnay 2018<br />

Penfolds, Southbank<br />

13 Vol.-%, NK. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Nuancen von frischen Orangenzesten,<br />

etwas Blütenhonig, feine Kräuterwürze,<br />

zarte Röstaromen, etwas Pfirsich.<br />

Straff und engmaschig am Gaumen,<br />

weiße Kernobstnoten, präsente<br />

Holzwürze, mineralisch-zitronig im<br />

Abgang, salzig und facettenreich, wird<br />

von Flaschenreife noch profitieren.<br />

Ca. € 84,–<br />

93<br />

•<br />

Bin 311 Chardonnay 2018<br />

Penfolds, Southbank<br />

13 Vol.-%, DV. Helles Grüngelb, Silberreflexe.<br />

Feine Röstaromen, weiße Tropenfrucht,<br />

frische Ananas, floraler Touch.<br />

Mittlere Komplexität, weiße Apfelnote,<br />

feine Säurestruktur, zartes Karamell,<br />

ausgewogen und bereits gut antrinkbar,<br />

ein vielseitiger Speisenbegleiter, salziger<br />

Nachhall. Ca. € 38,–<br />

•<br />

Bin 51 Eden Valley Riesling <strong>2019</strong><br />

Penfolds, Southbank<br />

12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit Zitruszesten unterlegte<br />

weiße Fruchtnuancen, mineralischer<br />

Anklang, floraler Touch. Straff, engmaschig,<br />

Nuancen von gelbem Pfirsich, frischer<br />

Säurebogen, salzige Mineralität,<br />

rassig-animierender Stil, gute Länge,<br />

bereits zugänglich. Ca. € 36,–<br />

penfolds.com<br />

Bezug:<br />

mounier.at, weinwolf.de, coop.ch<br />

Das gesamte Tasting der<br />

Penfolds Collection online unter:<br />

falstaff.com/penfolds-tasting<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

269<br />

document1525974461609784173.indd 269 01.10.19 14:23


CLUB<br />

Die Rotweine aus der Ribera<br />

del Duero zählen zum<br />

Besten, was die Iberische<br />

Halbinsel zu bieten hat.<br />

NACHBERICHT<br />

LESERTASTING RIBERA DEL DUERO<br />

RIBERA DEL DUERO –<br />

DAS WEINWUNDER<br />

<strong>Falstaff</strong>-Wein-<br />

Chefredakteur Ulrich<br />

Sautter (o. l.) mit vier<br />

Sommelierskollegen,<br />

die den<br />

Gästen beim Blind<br />

Tasting mit Rat und<br />

Tat zur Seite standen.<br />

Anna Massing von<br />

Servino Marketing<br />

beim Verkosten der<br />

Weine (r.).<br />

Zum exklusiven Wein-<br />

Tasting lud <strong>Falstaff</strong> am<br />

26. September <strong>2019</strong> ins<br />

»Châteauform’ City Andreas<br />

Quartier« nach Düsseldorf.<br />

30 Weine aus dem berühmten<br />

Weinbaugebiet Ribera del Duero<br />

im Norden Spaniens standen<br />

zur Blindverkostung bereit.<br />

Die Rotweine aus der Ribera<br />

del Duero zählen zum Besten,<br />

was die Iberische Halbinsel<br />

zu bieten hat. Die Trauben<br />

reifen in einem Hochtal bis<br />

zu 1000 Meter über dem Meer,<br />

wodurch die Weine extrem<br />

vielschichtig und ausgewogen<br />

werden.<br />

Wein-Chefredakteur Ulrich<br />

Sautter war persönlich vor Ort<br />

und führte die 80 Gäste in den<br />

Ablauf der Verkostung und die<br />

Kriterien der Bewertung ein.<br />

Insgesamt konnten Weine aus<br />

den vier Kategorien Jungweine,<br />

leicht gereifte Weine, gereifte<br />

Weine und Rosado verkostet<br />

werden. Jeder Gast erhielt einen<br />

eigenen Bewertungsbogen, für<br />

Hilfestellungen bei der Beurteilung<br />

der einzelnen Weine<br />

sorgten vier weitere Sommeliers,<br />

die ihr Wissen in regem<br />

Austausch mit den Weinkritikern<br />

des Abends teilten.<br />

Im Anschluss an die Ver -<br />

kos tung sorgte ein Tapas-Buffet<br />

für den kulinarischen Abschluss<br />

des erfolgreichen Tasting-<br />

Events.<br />

Fotos: beigestellt<br />

270 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document4394969785373011273.indd 270 01.10.19 14:29


ANKÜNDIGUNG VIENNA BAR- & SPIRITSFESTIVAL <strong>2019</strong><br />

DIE GRÖSSTE COCKTAIL-BAR DER WELT<br />

Atemberaubende Cocktail-<br />

Kreationen, hochwertige<br />

Spirituosen, chillige Musik<br />

und die besten Barkeeper aus<br />

Deutschland, <strong>Österreich</strong> und der<br />

Schweiz: Nach dem großen Erfolg<br />

im Vorjahr verwandelt sich<br />

die Wiener Hofburg mit dem<br />

Vienna Bar- & Spiritsfestival am<br />

28. Oktober <strong>2019</strong> wieder zur<br />

größten Cocktail-Bar der Welt.<br />

Nationale und internationale<br />

Gast-Bartender – darunter auch<br />

Filip Kaszubski von der »Velvet<br />

Bar« in Berlin –, große Marken<br />

und spannende Newcomer verlegen<br />

ihre Tresen nach Wien und<br />

werden die Gäs te mit außergewöhnlichen<br />

Drink-Kreationen<br />

und Produktneuheiten begeistern.<br />

Mit coolen Drinks und edlen<br />

Spirituosen erwartet die Besucher<br />

ein unvergesslicher Abend. So<br />

präsentieren etwa zahlreiche<br />

Produzenten aus Schottland, Irland,<br />

den USA und <strong>Österreich</strong><br />

ihre Top-Produkte. Als ganz besonderes<br />

Special können über<br />

300 verschiedene Whisk(e)ys<br />

verkos tet werden. Auch das<br />

Who’s who der heimischen Bar-,<br />

Edelbrand- und Whisk(e)yszene<br />

wird sich das Bar- & Spiritsfestival<br />

nicht entgehen lassen.<br />

INFO<br />

VIENNA BAR- & SPIRITS-<br />

FESTIVAL <strong>2019</strong><br />

TERMIN: Montag, 28. Oktober <strong>2019</strong><br />

ORT: Wiener Hofburg<br />

Heldenplatz, 1010 Wien<br />

UHRZEIT: 14 bis 16.30 Uhr: Del Fabro<br />

Business Hours für Fachbesucher<br />

16.30 bis 21 Uhr: für Connaisseurs,<br />

Freunde der Mixology-Kultur und Genussmenschen<br />

KOSTEN: € 35,– für Abonnenten & Gourmetclubmitglieder,<br />

Normalpreis € 45,–<br />

INFOS UND TICKETS: falstaff.com/vbsf<br />

Beste Stimmung in der<br />

Wiener Hofburg.<br />

Leonhard Sommerfeld (u.) von<br />

der legendären »Schumann’s Bar«<br />

in München.<br />

Filip Kaszubski von der<br />

»Velvet Bar« in Berlin,<br />

ausgezeichnet als<br />

Mixology-»Bar des<br />

Jahres« <strong>2019</strong>.<br />

Fotos: beigestellt<br />

<strong>Falstaff</strong>s »Barfrau des Jahres 2016«, Betty Kupsa (r.), von<br />

der Bar »The Chug Club« in Hamburg.<br />

Noureddine El Moussaoui (o.)<br />

von der »Schumann’s Bar« in<br />

München, 2018 von <strong>Falstaff</strong><br />

als »Beste American Bar<br />

Deutschlands« ausgezeichnet.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

271<br />

document4394969785373011273.indd 271 01.10.19 14:29


auto / AUDI E-TRON<br />

REISEN AM STROM<br />

Reisen im Audi e-tron, Teil 1: Natürlich ist Langstrecke machbar mit dem Elektro-Audi.<br />

Wenn es sein soll, lassen sich sogar enorme Tagesetappen bewältigen.<br />

TEXT CHRISTIAN KORNHERR<br />

Zu den beliebtesten Vorurteilen<br />

gegenüber der Elektromobilität<br />

zählt die mangelnde Langstreckentauglichkeit.<br />

Aber wie viele<br />

technische Vorurteile wird auch<br />

dieses mit der Zeit vom technischen Fortschritt<br />

automatisch aufgelöst, bis der ehemalige<br />

Mangel überhaupt kein Thema mehr<br />

darstellt. Oder können Sie sich noch erinnern,<br />

wie mühevoll und ungeheuer kompliziert<br />

es einmal war, einen neuen Computer in<br />

Betrieb zu nehmen?<br />

In Sachen Elektromobilität darf der Audi<br />

e-tron als Speerspitze der Entwicklung angesehen<br />

werden, also haben wir die Probe aufs<br />

Exempel gemacht: Lässt sich ein 300 Kilometer<br />

entfernter Termin mit einem stressigen<br />

Businessalltag verbinden? Oder: Wie sieht die<br />

Fahrt zu einem immerhin 600 Kilometer entfernten<br />

Wochenendziel aus?<br />

Um es kurz zu machen: Der Schlüssel zum<br />

flotten und trotzdem ökologisch vorbildlichen<br />

Vorwärtskommen auf längeren Strecken liegt<br />

in einem Check der Ladestationen auf der<br />

Strecke beziehungsweise am Ziel und in etwas<br />

Flexibilität und Kreativität bei der Planung.<br />

Als Faustregel für Elektroauto-Besitzer<br />

gilt: Je langsamer das Laden vor sich geht,<br />

desto schonender ist es für die Lebensdauer<br />

des Akkus. Bei einem hohen Kilometerpensum<br />

an einem Tag wird man darauf aber<br />

keine Rücksicht nehmen können, dann sind<br />

Gleichstrom(DC)-Schnellladestationen zu<br />

bevorzugen. Säulen mit 50 Kilowatt Abgabe<br />

sind schon relativ weit verbreitet, der e-tron<br />

verträgt aber auch eine Energiespritze von<br />

150 Kilowatt – und dieses Netz befindet<br />

sich derzeit an den Hauptverkehrswegen in<br />

einem rasanten Aufbau. Ein durchschnittli-<br />

Fotos: Audi Ag<br />

272 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document110083461203067702.indd 272 01.10.19 14:29


AUDI e-tron: HARD FACTS<br />

WAS ER KOSTET: Ab € 81.900,–<br />

WAS ER KANN:<br />

Zwei Elektromotoren für vier angetriebene Räder. 265 kW Peakleistung, elektrisches Drehmoment<br />

561 Nm (300 kW/ 664 Nm im Boost-Modus). 0 auf 100 km/h in 6,6 sec (Boost: 5,7 sec).<br />

Höchstgeschwindigkeit 200 km/h (abgeregelt).<br />

WIE WEIT ER KOMMT:<br />

Bis zu 411 km nach WLTP-Norm<br />

WAS DRINNEN STECKT:<br />

Unter anderem serienmäßig: Audi-connect-Navigation und -Entertainment, Klimaautomatik, Einparkhilfe<br />

plus mit Umgebungsanzeige und Multifunktionskamera, LED-Scheinwerfer, Luftfederung.<br />

Fotos: Audi Ag<br />

cher Geschäftstermin dauert etwa eine Stunde,<br />

mit Begrüßung und Verabschiedung<br />

kommen auch schnell einmal eineinhalb<br />

Stunden zusammen. Bei einer 50-Kilowatt-<br />

Station lässt sich in dieser Zeitspanne die<br />

für die Rückfahrt notwendige Reichweite<br />

von 300 Kilometern mit Sicherheit erzielen.<br />

Zur Kreativität in Sachen Elektromobilität<br />

gehört, dass man versuchen wird, auf seinem<br />

Weg die schnellsten Ladesäulen zu nutzen<br />

und, wenn möglich, seine Geschäftstermine<br />

in der Nähe von Ladesäulen einzuplanen.<br />

Erfährt man unterwegs früh genug von<br />

einem unfallbedingten Stau, wird man versuchen,<br />

die Wartezeit nicht in der Kolonne,<br />

sondern an einer davor liegenden Ladesäule<br />

mit Kaffee und E-Mail-Beantwortung zu<br />

verbringen.<br />

Aber auf den Autobahnen und Hauptverkehrsrouten<br />

wird es bald noch besser, denn<br />

auch das Netz an 150-Kilowatt-Ladesäulen<br />

wird immer dichter. An einer dieser superschnellen<br />

Strom-Zapfsäulen lassen sich in<br />

30 Minuten etwas mehr als 300 Kilometer<br />

Reichweite einsaugen (329 Kilometer laut<br />

Audi-Rechner). Und mal ehrlich: Nach drei<br />

bis vier Stunden Fahrt sollte man ohnehin<br />

eine Pause einlegen, und die halbe Stunde<br />

reicht gerade einmal für einen gemütlichen<br />

Kaffee und ein wenig Beinevertreten.<br />

Die Fahrt dazwischen wird man übrigens<br />

als puren Genuss erleben, ist doch der<br />

Komfort in einem Audi e-tron kaum zu<br />

übertreffen – und zwar selbst an luxuriösesten<br />

Fahrzeug-Kategorien gemessen. Schließlich<br />

verbindet sich die dem Elektroantrieb<br />

eigene, völlige Lautlosigkeit mit einem souveränen<br />

Federungskomfort und großzügigem<br />

Platzangebot. Die Sitze bieten jenen<br />

straffen Halt, der nicht nur von geplagten<br />

Wirbelsäulen geschätzt wird. Die Bedienung<br />

funktioniert intuitiv und lässt sich<br />

perfekt mit dem Smartphone synchronisieren.<br />

Und sozusagen als Sahnehäubchen<br />

obendrauf liefert die Kombination aus<br />

hochwertiger Qualitätsanmutung und stilvollem<br />

Design als zusätzliches Wohlfühl-<br />

Element eine tolle Lounge-Atmosphäre.<br />

Einen weiteren positiven Aspekt erfährt<br />

man ganz unbewusst. Das Umfeld des nachhaltigen<br />

Luxus legt sich wie eine kuschelige<br />

Decke aufs Gemüt, man ist in einem Audi<br />

e-tron ganz automatisch zurückhaltender,<br />

umsichtiger, sparsamer unterwegs. Im Prinzip<br />

wirkt so ein Audi e-tron wie ein Antistress-<br />

Mittel – und das alleine ist schon ein Wert<br />

für sich. Im besten Fall wird man sogar einen<br />

Entschleunigungsprozess erleben und man<br />

steigt am Ziel entspannter aus, als man es im<br />

hektischen Bürostress vor Fahrtantritt war.<br />

Die Verkehrsbedingungen heutzutage kommen<br />

dieser neuen Art des Reisens natürlich<br />

sehr entgegen. Auf zunehmend verstopften<br />

Autobahnen bringen Zwischensprints immer<br />

seltener einen echten Zeitvorteil, ein bei<br />

moderater Geschwindigkeit eingelegter Tempomat<br />

verlangt weitaus weniger Konzentration<br />

und ermöglicht dabei mehr geistigen Freiraum<br />

als gehetztes Kilometerfressen.<br />

Kurz: Ein klein wenig macht der Audi e-tron<br />

sogar bessere Menschen aus uns – und zwar<br />

auch abseits seiner ökologischen Vorzüge.<br />

okt–nov <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

273<br />

document110083461203067702.indd 273 01.10.19 14:29


TISCHGESPRÄCH MIT ANDREA SAWATZKI ÜBER ...<br />

… ROUTINEKÜCHE &<br />

RATATOUILLE<br />

INTERVIEW URSULA MACHER<br />

FALSTAFF Frau Sawatzki,<br />

Sie haben Ihren Mann 1997<br />

kennengelernt und mit ihm zum<br />

ersten Mal Champagner getrunken. Wie haben Sie<br />

die 34 Jahre davor überlebt?<br />

ANDREA SAWATZKI Ganz gut! Ich bin kein so<br />

großer Champagner-Fan. Es gibt allerdings eine<br />

Sorte, die wir bei unserer Hochzeit getrunken<br />

haben und die Christian im Weinkeller für<br />

besondere Anlässe aufbewahrt. Da werde<br />

selbst ich schwach. Ansonsten bin ich eher für<br />

Gin Tonic und Rotweine zu haben – vor allem jene<br />

aus Spanien, Italien und Südafrika.<br />

Ich habe mir Ihren kulinarischen Lebenslauf mal<br />

genauer angeschaut: Sie waren kurzzeitig Würstchen-Fan,<br />

zuvor 22 Jahre Vegetarierin und in Ihrer<br />

Kindheit eher einseitig unterwegs, wenn man das<br />

so sagen darf.<br />

Tatsächlich war das Essen in meiner Kindheit eher<br />

eine Routineangelegenheit. Es gab jeden Wochentag<br />

eine festgelegte Mahlzeit. Der Samstag war toll, da<br />

gab es Quark mit Marmelade drin, Freitag Quark<br />

mit Kartoffeln und Leinöl, das war auch super.<br />

Montag war Grießbrei-Tag – das war Horror! Zum<br />

Glück hatten wir einen Hund (lacht).<br />

Fleisch war also schon in der Kindheit tabu?<br />

Das gab es nur als Nierchen in Tomatensauce. Die<br />

mochte ich. Erst später, so mit acht, gab<br />

es jeden Sonntag Kotelett mit Kartoffeln,<br />

Erbsen und Karotten. Und mit<br />

15 habe ich mich dem Verein gegen<br />

tierquälerische Massentierhaltung<br />

angeschlossen und von da an ganz<br />

auf Fleisch verzichtet.<br />

Sind Sie dabei geblieben?<br />

Während meiner zweiten Schwangerschaft habe ich<br />

mein Faible für Wiener Würstchen entdeckt und<br />

musste die ständig essen. Aber jetzt habe ich<br />

seit über einem Jahr keine Lust mehr auf<br />

Fleisch. Es ist unglaublich, wie gut man<br />

ohne Fleisch essen kann.<br />

ANDREA SAWATZKI<br />

1963 in Bayern geboren, gelang der beliebten<br />

Schauspielerin 1997 mit der Ingrid-<br />

Noll-Verfilmung »Die Apothekerin« der<br />

Durchbruch. Seit 2011 ist Sawatzki mit ihrem<br />

Kollegen Christian Berkel verheiratet.<br />

Am 1. Oktober <strong>2019</strong> erschien ihr neues<br />

Buch »Andere machen das beruflich«, am<br />

24. Oktober kommt ihr neuer Film »Zoros<br />

Solo« (Regie: Martin Busker) in die Kinos.<br />

Und zwar?<br />

Ich esse gern meine Lieblingsgerichte, dann bin ich<br />

aber eher Gourmand als Gourmet. Ratatouille mit<br />

Couscous oder Kartoffelsalat oder Spaghetti mit<br />

Tomatensauce und Parmesan könnte ich zum Beispiel<br />

bis zur Ohnmacht essen. Aber wenn es Artischocken<br />

mit feiner Sauce gibt oder Kaviar mit Sahne und<br />

Blinis, bin ich auch dabei (lacht).<br />

Sie sind auch Mutter zweier Kinder. Wie »überreden«<br />

Sie sie, gesund zu essen?<br />

Unsere Söhne hatten früher regelrechte Süßigkeitenattacken,<br />

vor ihnen war keine Schokolade sicher.<br />

Ich habe dann irgendwann mal gelesen, dass die<br />

Skandinavier einmal pro Woche einen Süßigkeitentag<br />

für ihre Kinder einläuten. Die Eltern gehen<br />

davon aus, dass den Kindern dann für den Rest der<br />

Woche die Lust am Süßen vergeht. Bei unseren Söhnen<br />

war das nicht so. Aber wir haben uns trotz<br />

Widerspruch und Belehrungsversuchen anderer<br />

Eltern damit abgefunden, weil wir aus eigener<br />

Erfahrung wissen, dass Kinder das Verbotene am<br />

reizvollsten finden. Und so ist es gekommen. Die<br />

beiden essen nur noch selten Süßes. Und wenn,<br />

dann selbst gebackenen Kuchen.<br />

Ein Zitat von Ihnen: »Gutes Essen – damit kann man<br />

streitsüchtige Familienmitglieder am besten beruhigen.«<br />

Mit welcher Speise kann man Sie beruhigen?<br />

Tomaten mit Burrata und frischem Basilikum, Spaghetti,<br />

Kartoffeln mit Quark und Leinöl, Käse mit<br />

Weintrauben. Wir versuchen, uns als Familie so oft<br />

wie möglich gemeinsam zum Abendessen einzufinden.<br />

Beim Genießen kommen wir unweigerlich ins<br />

Gespräch, und die anfänglichen Gewitterwolken<br />

weichen nach und nach.<br />

Fotos: Markus Nass/T&T<br />

274 falstaff okt–nov <strong>2019</strong><br />

document8745282830378939053.indd 274 30.09.19 11:33


Unbenannt-2 1 24.06.19 13:36


000_000_INSERAT_MUSTERa3.indd 3 25.06.19 18:21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!