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Bürklin Elektronik Quarterly # 02 Deutsch

Das Bürklin Quaterly ist ein viermal im Jahr erscheinendes Bürklin Elektronik Magazin mit profunden Informationen zu Dienstleistungen, Produkten und Herstellern.

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BÜRKLIN<br />

QUARTERLY # <strong>02</strong><br />

2<strong>02</strong>0<br />

FOOD &<br />

BEVERAGE SPEZIAL<br />

www.buerklin.com


IM FOKUS<br />

COVID-19<br />

PRÄVENTIVE<br />

MASSNAHMEN<br />

Die Zahl der Infektionen mit dem sog. Coronavirus<br />

erhöht sich weltweit täglich.<br />

INHALTE<br />

UND THEMEN<br />

S.<strong>02</strong> Messen und<br />

Veranstaltungen 2<strong>02</strong>0<br />

S.03 Im Fokus<br />

COVID-19<br />

S.04 Vorwort<br />

S.06-09 Fallbeispiel Kontrollbox<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> und Kotronis Plastics S.A.<br />

unterstützen eine Maschinenkonfiguration<br />

mit dem Profinet-Protokoll 2IP67<br />

S.10-11 Hygiene in der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie<br />

S.12-14 HAN F+B Steckverbinder von Harting<br />

S.15-17 Entwicklung der Verbindungstechnik<br />

in F&B Produktionsanlagen<br />

S.18-19 Interview<br />

Alfred Lipp über Aero-Motive<br />

mit Markt & Technik<br />

Unsere Geschäfte laufen wie gewohnt weiter, wobei<br />

eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden.<br />

Dazu gehören u.a. die folgenden:<br />

- Handdesinfektionsstationen<br />

auf dem gesamten Gelände<br />

- Getrennte Arbeitsstationen und Abteilungen<br />

- Keine erlaubten Besuche von<br />

externen Personen<br />

- Versetzte Pausenzeiten<br />

- Zugang zum Lagerhaus nur für<br />

die dort direkt beschäftigten Personen<br />

(Zugangskarten kontrollieren den Zutritt)<br />

- Keine Einfahrt in das Lager<br />

durch Paket- und Frachtdienste<br />

- Reinigungsservice für jede Abteilung<br />

- Kontingente für Heimarbeit<br />

für alle indirekten Mitarbeiter<br />

Die Lieferkette ist derzeit nicht gestört und die<br />

Hersteller/Lieferanten liefern weiterhin wie üblich.<br />

MESSEN UND VERANSTALTUNGEN 2<strong>02</strong>0<br />

15.-16.01. ALL ABOUT AUTOMATION HAMBURG<br />

11.-12.<strong>02</strong>. CAR SYMPOSIUM BOCHUM<br />

01.-<strong>02</strong>.07. ALL ABOUT AUTOMATION FRIEDRICHSHFN.<br />

23.–24.09. ALL ABOUT AUTOMATION CHEMNITZ<br />

28.-30.09. SPS PARMA (I)<br />

Daher sehen wir aktuell keine potenziellen Störungen<br />

in unserer Lieferkette, können diese aber für die Zukunft<br />

leider nicht ausschließen. Wir stehen im ständigen<br />

Austausch mit unseren Partnern. Die Versorgung<br />

unserer Bedarfe wird mit oberster Priorität in unserem<br />

Hause bearbeitet. In unseren Planungen sind alternative<br />

Bezugsquellen mit eingeschlossen. Trotzdem ergeben<br />

sich zahlreiche von uns nicht beeinflussbare Situationen.<br />

Sollten sich dennoch Lieferverzögerungen abzeichnen,<br />

werden wir Sie rechtzeitig informieren. Da die Dauer<br />

möglicher Lieferengpässe nicht absehbar ist, bitten wir<br />

Sie, Ihre Bedarfe zu prüfen und frühzeitig zu bestellen.<br />

Offensichtlich handelt es sich um eine dynamische<br />

Situation und <strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> nimmt die Richtung der<br />

nationalen und regionalen Regierung ein. Sollte sich diese<br />

Position in den kommenden Wochen ändern, werden<br />

alle Kunden umgehend informiert.<br />

2 <strong>Bürklin</strong> <strong>Quarterly</strong><br />

www.buerklin.com<br />

3


SICHERE DATENÜBERTRAGUNG<br />

MADE BY TELEGÄRTNER<br />

LIEBE<br />

LESERINNEN,<br />

LIEBE LESER<br />

Die Märkte Industrieautomatisierung, Robotics und Prozesstechnologie sind schon seit langem Bereiche, die<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> mit einem sehr umfangreichen Sortiment an Produkten und Dienstleistungen bedient. Unser<br />

Unternehmen unterstützt die Erstausstattungen der Maschine, aber auch die laufenden Instandhaltungsanforderungen<br />

mit Komponenten, die ab Lager oder termingerecht geliefert werden. Die rasant fortschreitende Einführung<br />

von Robotern und automatisierten Fertigungsverfahren in der Lebensmittelindustrie führte zu signifikanten<br />

Verbesserungen in Hinblick auf Sicherheit, Produktqualität, Produktivität und Profitabilität.<br />

Das <strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> Gesamtsortiment umfasst u. a. auch Produkte, die sowohl die in der Lebensmittelindustrie<br />

erforderlichen Anforderungen an Hygiene erfüllen (Vermeidung von Produktkontamination) als auch die belastenden<br />

Bedingungen, die bei der Reinigung der Maschinen entstehen (IP69). Gerne beraten und unterstützen wir Sie<br />

mit unseren hochwertigen und robusten Komponenten bei Ihren Bemühungen, Ihre Maschinen und Roboter am<br />

Laufen zu halten.<br />

Rufen Sie uns gerne an. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Alfred Lipp<br />

Leiter Vertrieb/Marketing<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion & Anzeigenleitung: Thomas Hinze-Clausen,<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong>, Leiter Unternehmenskommunikation<br />

Layout & Design: Clausen & Partner München | Tel.: 089 123 914 63<br />

Druck: Druck & Medien, Kolpingring 3, 82041 Oberhaching-München<br />

Herausgeber & Anschrift: <strong>Bürklin</strong> GmbH & Co. KG | Grünwalder Weg 30 |<br />

82041 Oberhaching | Germany | Tel.: +49 89 55875-0 |<br />

Fax: +49 89 55875-421 | E-Mail: info@buerklin.com | www.buerklin.com<br />

Urheberrecht: Alle im <strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> <strong>Quarterly</strong> erschienenen<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />

vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie,<br />

Mikrofilm oder Erfassung in Datenverarbeitungsanlagen, nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Aus der Veröffentlichung<br />

kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder<br />

verwendete Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten sind.<br />

Haftung: Für den Fall, dass im <strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> <strong>Quarterly</strong> unzutreffende<br />

Informationen enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur<br />

bei grober Fahrlässigkeit des Herausgebers oder seiner Mitarbeiter in<br />

Betracht.<br />

Druck-Auflage: ca. 10.000 Stück<br />

Bilder: Cover, S.2/3, S.16/17, S.20 © iStock by GettyImages;<br />

S.5 © Telegärtner; S.7, S.9 © Kotronis Plastics S.A.; S.6, S.8 © RAFI;<br />

S.9, S.10/11 © Lapp; S.13, S.14 © Harting; S.8, S.15 © Molex;<br />

S.19 © Shutterstock;<br />

Diverse Beiträge wurden aus dem Original-Englischen ins <strong>Deutsch</strong>e<br />

übersetzt.<br />

telegaertner.com<br />

4 <strong>Bürklin</strong> <strong>Quarterly</strong><br />

www.buerklin.com<br />

5


FALLBEISPIEL-KONTROLLBOX<br />

BÜRKLIN ELEKTRONIK<br />

UND KOTRONIS PLASTICS S.A.<br />

ENTWICKELN EINE<br />

I/O-MODUL-SENSOR-BOX,<br />

DIE DAS PROFINET-PROTOKOLL<br />

UNTERSTÜTZT (2IP67)<br />

Kotronis Plastics S.A.<br />

Kotronis Plastics S.A. mit<br />

Sitz in Nafpaktos, Westgriechenland,<br />

ist einer<br />

der führenden Hersteller<br />

von Kunststoffbehältern,<br />

Bechern, Schalen, Eimern<br />

und Deckeln. Sie<br />

produziert jährlich mehr<br />

als 350 Millionen Stück<br />

Verpackungsprodukte<br />

und beschäftigt mehr als<br />

220 Mitarbeiter. Kotronis<br />

Plastics wurde 1971<br />

gegründet, ist in ganz<br />

Europa vertreten und ist<br />

ein wichtiger Lieferant für<br />

viele namhafte Unternehmen<br />

der Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie.<br />

Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass unsere Leser schon<br />

Produkte wie Feta-Käse<br />

oder Joghurt konsumiert<br />

haben, die in Kunststoffbehältern<br />

verpackt wurden,<br />

die auf den Fabrik-Maschinen<br />

von Kotronis hergestellt<br />

worden sind, ist<br />

recht hoch.<br />

Kotronis sieht seine Produkte<br />

nicht nur als Kunststoffverpackungen,<br />

sondern<br />

als die wesentliche Umgebung<br />

für die zum Verzehr<br />

bestimmten Lebensmittel.<br />

Kotronis legt höchsten Wert<br />

auf die Umsetzung der richtigen<br />

Herstellungsprozesse<br />

sowie die Anwendung der<br />

modernsten Herstellungsund<br />

Sicherheitsstandards.<br />

Das letztendliche Ziel ist die<br />

Herstellung von Produkten<br />

bester Qualität für Lebensmittelverpackungen.<br />

Die an sich selbst hoch<br />

gesetzten Standards veranlassten<br />

Kotronis dazu, die<br />

besten technischen Lösungen<br />

für ihre Automatisierungsausrüstung<br />

zu finden.<br />

Kotronis sichert sich<br />

seine Produktion, indem<br />

sie Ausfallzeiten reduziert<br />

und höchste Hygiene durch<br />

die Verwendung von Komponenten,<br />

die gereinigt<br />

werden können, gewährleistet.<br />

So werden Kontaminationen<br />

verhindert, eine<br />

hochmoderne Anschlussmöglichkeit<br />

geboten und<br />

eine maximale Effizienz<br />

garantiert.<br />

wie z.B. eine Remote-<br />

Box mit eingebautem<br />

Profinet-Protokoll und<br />

geringer Größe aufgrund<br />

von Platzmangel sowie<br />

Vibrationsfestigkeit, da<br />

sie an beweglichen Teilen<br />

installiert werden sollte<br />

und natürlich kompatibel<br />

mit der Schutzart IP 67 sein<br />

muss.<br />

Nach einer eingehenden<br />

Prüfung wurde ein I/O-<br />

Modul identifiziert und das<br />

Brad Harsh I/O Digital<br />

Module von Molex ausgewählt<br />

Die kontinuierlichen Investitionen<br />

(kompakte 30 mm<br />

in neue Automatisierungssysteme<br />

Box, 8 Ports M8, 8 User<br />

der<br />

conf. Eingänge/Ausgänge,<br />

Spritzgussmaschinen für Die <strong>Bürklin</strong> GmbH & Co. PNP, M12 5-Pin-Stecker,<br />

das Sammeln und Verpacken<br />

KG hat einen starken Profinet-Feldbus]. Dieses<br />

der Endprodukte mini-<br />

Fokus auf das Segment der Produkt erwies sich als ide-<br />

mieren die Wahrscheinlichkeit<br />

Industrieautomation. Dies al geeignet, um die Anfor-<br />

einer Kontamination spiegelt sich in ihrem breiderungen<br />

der Anwendung<br />

der hergestellten Produkte, ten Produktportfolio, das zu erfüllen. Der nächste<br />

während gleichzeitig ein insbesondere den Lebensmittel-<br />

Schritt war die Inbetrieb-<br />

hohes Hygieneniveau beibehalten<br />

und Getränkemarkt nahme unter Verwendung<br />

wird. Das hochqualifizierte<br />

mit Produkten für den der GSD-Dateien, die durch<br />

technische Personal Erstausbau von Maschinen das Herunterladen von der<br />

ist vollständig ausgestattet und deren Wartung unterstützt,<br />

Hersteller-Website schnell<br />

für die Konstruktion, Herstellung<br />

wieder. Die Ingeni-<br />

durchgeführt wurde. Der<br />

RAFIX IN THE BOX<br />

und Wartung der eure von Kotronis Plastics letzte Schritt war die Imple-<br />

Automatisierungsgeräte suchten eine Remote mentierung des Anwenderprogramms<br />

und Formen.<br />

I/O-Box, um alle Signale<br />

in das SPS-Mo-<br />

von Näherungssensoren dul. Ein entscheidender<br />

vor Ort zu erfassen. Viele Schritt war die Optimierung<br />

Anforderungen wurden von des endgültigen Prozesses,<br />

den Ingenieuren von wobei alle Vorteile eines<br />

Kotronis Plastics gestellt, Feldbusgerätes berück-<br />

6 <strong>Bürklin</strong> <strong>Quarterly</strong><br />

www.buerklin.com<br />

7


RAFI<br />

RAMO 22E<br />

Kotronis Plastics S.A.<br />

sichtigt wurden. Eine vollständige<br />

Diagnose- und<br />

Zustandskarte wurde in<br />

das Anwenderprogramm<br />

implementiert, die dem<br />

Endbenutzer eine einfache<br />

Visualisierung und<br />

Fehlersuche ermöglicht.<br />

Das hilft, die Debugging-<br />

und Wartungszeit effizient<br />

zu reduzieren.<br />

Wie bei einer solchen Anwendung<br />

üblich, wurden<br />

auch hier die richtigen<br />

Kabel benötigt. Wie bereits<br />

erwähnt, wurden die<br />

Harsh I/O-Boxen auf beweglichen<br />

Teilen platziert.<br />

Der kniffligste Punkt war<br />

ein Profinet-Kabel, das<br />

dem kleinen Biegeradius<br />

einer Schleppkette folgte.<br />

Außerdem hatte die<br />

Umgebung eine Menge<br />

elektromagnetischer<br />

Störungen, so dass es<br />

besser war, werkseitig<br />

vorkonfektionierte Kabel<br />

zu verwenden. Als Distributor<br />

mit einem breiten<br />

Markenportfolio konnten<br />

die Ingenieure von <strong>Bürklin</strong><br />

<strong>Elektronik</strong> und der<br />

Vertriebs-Support die<br />

idealen Produkte unter<br />

Verwendung verschiedener<br />

Marken finden. Für<br />

die PROFINET-Verbindungen<br />

wurden Kabel<br />

mit M12-Steckverbindern<br />

auf der einen Seite und<br />

Industrie-RJ45-Steckern<br />

auf der anderen Seite<br />

verwendet. Das Stromkabel<br />

verwendet einen<br />

M12 5-Pin-Stecker und<br />

aufgrund der notwendigen<br />

Verbindung auf der<br />

anderen Seite blanke<br />

Leitungen. Das war der<br />

Schlüssel, um die Stabilität<br />

des Systems über den<br />

lebenswichtigen Betrieb<br />

der Feldbusgeräte sicherzustellen.<br />

Ein weiteres Projekt zwischen<br />

der <strong>Bürklin</strong> GmbH<br />

& Co. KG und Kotronis<br />

Plastics war die Implementierung<br />

einer neuen<br />

Steuerbox für eine Roboterarm-Arbeitszelle.<br />

Die Ingenieure<br />

von Kotronis Plastics<br />

benötigten eine kundenspezifische<br />

Arbeitszelle für<br />

6-Achsen-Roboterarme.<br />

Jede Zelle musste alle notwendigen<br />

Komponenten für<br />

den ordnungsgemäßen Betrieb<br />

des Arms enthalten.<br />

Der knifflige Punkt dabei<br />

war, dass die Arbeitszelle<br />

von fachkundigem Personal<br />

im Kontrahierungsbreich<br />

sehr sorgfältig gebaut wird,<br />

aber sie muss nur in wenigen<br />

Stunden in den Produktionsbereich<br />

gebracht<br />

werden, wodurch die Installationszeit<br />

auf ein Minimum<br />

reduziert wird. Außerdem<br />

würde die Arbeitszelle von<br />

einer unerfahrenen Person<br />

zusammengebaut werden.<br />

Daher sollte jedes Teil<br />

oder Gerät darauf steckbar<br />

sein, ohne dass elektrische<br />

Kenntnisse erforderlich<br />

sind. Die Ingenieure und<br />

der Vertriebssupport von<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> und das<br />

Team von Kotronis Plastics<br />

arbeiteten eine Zeit lang<br />

sehr eng zusammen und<br />

vereinbarten schließlich,<br />

gemeinsam eine neue<br />

Steuerbox zu konfigurieren,<br />

wobei Komponenten<br />

aus der RAFIX-Serie von<br />

Schaltern, Lampen und<br />

Kill-Switches sowie ein<br />

kundenspezifisches Gehäuse<br />

mit M12-Standardkabeln<br />

verwendet werden sollten.<br />

Das RAFIX IN THE BOX<br />

konnte genau auf die<br />

Anforderungen von Kotronis<br />

Plastics konfiguriert werden<br />

und das Ergebnis ist<br />

eine robuste und zuverlässige<br />

Steuerbox, die genau<br />

den Anforderungen des<br />

Kunden entspricht. Jetzt ist<br />

das erste System im Bau<br />

und der erste Test wird bald<br />

veröffentlicht.<br />

Zusammenfassend ist<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> stolz<br />

darauf, einen Kunden wie<br />

Kotronis Plastics bei seinen<br />

Designanforderungen<br />

unterstützen zu können, um<br />

zuverlässige Maschinen auf<br />

dem neuesten Stand der<br />

Technik zu bauen, die alle<br />

hygienischen Anforderungen<br />

erfüllen und, nicht zu<br />

vergessen, eine<br />

stabile Produktionsumgebung<br />

für Kotronis Plastics<br />

gewährleisten. Der enge<br />

Kundenkontakt ermöglicht<br />

es <strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong>, das<br />

Produktportfolio und den<br />

Lagerbestand kontinuierlich<br />

zu erweitern und an die<br />

Bedürfnisse der Kunden<br />

anzupassen. Als nächster<br />

Schritt wird eine Verbindungslösung<br />

der nächsten<br />

Generation vorgeschlagen,<br />

die die Schutzart IP69K und<br />

eine verbesserte Reduzierung<br />

der Kontaminationsmöglichkeiten<br />

bietet. Die<br />

Reise auf dem technischen<br />

Weg geht weiter und es<br />

wäre eine Ehre für uns, sie<br />

gemeinsam zu gehen.<br />

MOLEX<br />

Harsh IO Modul<br />

LAPP<br />

ETHERLINE 2171001<br />

8 <strong>Bürklin</strong> <strong>Quarterly</strong><br />

www.buerklin.com<br />

9


HYGIENE IN DER<br />

LEBENSMITTEL- UND<br />

GETRÄNKEINDUSTRIE<br />

Produktionsanlage<br />

für die Getränke- und Lebensmittelverarbeitung<br />

In der Getränke- und Lebensmittelverarbeitung ist Hygiene oberstes Gebot. Produktionsanlagen<br />

sollten deshalb nach den Prinzipien des Hygienic Design konstruiert werden. Dabei spielen Kabel, Stecker<br />

und Gehäusedurchführungen eine wichtige Rolle.<br />

Wenige Industriebereiche sind in den Anforderungen<br />

an ihre Betriebsbedingungen so facettenreich und<br />

anspruchsvoll wie die Lebensmittel- und Getränketechnologie.<br />

Die hohen Ansprüche in punkto „Hygienic<br />

Design“ werden auch an die elektrischen Komponenten<br />

gestellt und das Anforderungsprofil an Leitungen und<br />

Zubehörprodukte ist vielfältig. Sie müssen den verschiedensten<br />

chemischen, thermischen und mechanischen<br />

Belastungen gewachsen sein, um auch in Kühlhallen<br />

und Nassräumen eingesetzt werden zu können und ihre<br />

Funktion verlässlich zu erfüllen. Außerdem müssen sie<br />

beständig sein gegen aggressive saure und alkalische<br />

Industriereiniger, die bei den häufigen Reinigungsprozessen<br />

eingesetzt werden. Um die Prozesssicherheit und<br />

Ausfallzeiten durch erhöhtes Wartungs- und Serviceaufkommen<br />

zu gewährleisten, müssen spezielle Produkte<br />

mit maßgeschneiderten Features berücksichtigt<br />

werden.<br />

Lapp entwickelt für<br />

jede Anwendung eine<br />

überzeugende Lösung:<br />

Als langjähriger Partner des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

bietet LAPP eine umfangreiche Palette an Standard-<br />

und Spezialprodukten an, die auch den hohen Ansprüchen<br />

in der Lebensmittelindustrie gerecht werden.<br />

LAPP arbeitet mit einer Vielzahl von Partnern in den<br />

verschiedenen Bereichen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

zusammen und ist mit den Anforderungen<br />

der Branche vertraut. Mit Produktzulassungen und<br />

Prüfungen nach EHEDG, ECOLAB®, IPA Reinraumtauglichkeit<br />

sowie den firmeneigenen Labor- und Testeinrichtungen<br />

zur individuellen Produktprüfung unterstützt<br />

LAPP seine Kunden bei der Erreichung ihrer Ziele.<br />

- Milchverarbeitung/<br />

Molkereitechnik<br />

- Fleisch- und Fischverarbeitung<br />

- Back- und Süßwarenverarbeitung<br />

- Getränkeabfüllanlagen<br />

- Verpackungsmaschinen<br />

Produktbeispiele für den Einsatz in der Hygienic-<br />

Design-Zone (Lebensmittel sind in direktem Kontakt<br />

mit den Geräten und elektrischen Komponenten):<br />

Sensor-Aktor-Kabel UNITRONIC® SENSOR HD M12,<br />

z. B. <strong>Bürklin</strong>-Nr. 32P6744<br />

Kabelverschraubungen SKINTOP® HYGIENIC,<br />

z. B. <strong>Bürklin</strong>-Nr. 32P2757<br />

EMV-Kabelverschraubungen SKINTOP® HYGIENIC SC,<br />

z. B. <strong>Bürklin</strong>-Nr. 12H6895<br />

Schutzschläuche SILVYN® FG,<br />

z. B. <strong>Bürklin</strong>-Nr. 31P9654<br />

Schlauchverschraubungen SILVYN® HYGIENIC,<br />

z. B. <strong>Bürklin</strong>-Nr. 32P335<br />

10 <strong>Bürklin</strong> <strong>Quarterly</strong><br />

www.buerklin.com<br />

11


ROBUST IN DER SPRITZZONE<br />

HAN F+B – VIELSEITIGE<br />

STECKVERBINDER FÜR DIE<br />

LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

Lebensmittelproduzenten<br />

stehen dem Einsatz von<br />

Steckverbindern in sensiblen<br />

Bereichen bislang<br />

oft skeptisch gegenüber,<br />

weil Schnittstellen mit<br />

ihren Umrissen die glatten<br />

Oberflächen im produktnahen<br />

Bereich durchbrechen<br />

könnten. HARTING hat nun<br />

mit dem Han® F+B einen<br />

Spezialsteckverbinder<br />

entwickelt, der intensiver<br />

Reinigung standhält und<br />

zugleich neue Optionen für<br />

die Montage und Wartung<br />

von Produktionsanlagen<br />

eröffnet.<br />

Anlagen in der Lebensmittelindustrie<br />

müssen so<br />

gestaltet sein, dass keine<br />

gesundheitsgefährdenden<br />

Stoffe in die Nahrungsmittel<br />

gelangen können.<br />

Verpackungsmaschinen<br />

müssen so aufgebaut sein,<br />

dass sie die Reinigung<br />

erleichtern und die Bildung<br />

von Schmutznestern verhindern.<br />

Die Produktzone,<br />

also die Zone mit direktem<br />

Nahrungsmittelkontakt,<br />

stellt die höchsten Anforderungen<br />

an Maschinen und<br />

Komponenten. Oft wird<br />

dieser Bereich klein<br />

gehalten, um den Reinigungsaufwand<br />

zu verringern.<br />

Optimal sind glatte<br />

Oberflächen. Weil elektromechanische<br />

Schnittstellen<br />

die glatten Oberflächen<br />

unterbrechen, werden sie<br />

möglichst außerhalb dieser<br />

Zone angebracht.<br />

Auch in der Spritzzone wird<br />

der Einsatz von Industriesteckverbindern<br />

anstelle<br />

von Festverdrahtungen von<br />

den Lebensmittelherstellern<br />

oft als riskant eingestuft.<br />

Hier kommen zum<br />

Teil Reinigungschemikalien<br />

zum Einsatz, die das Material<br />

stark beanspruchen.<br />

Hochdruckreiniger wirken<br />

zudem mit heißem Wasser<br />

und hohem Druck auf<br />

die Anlagen ein. Dadurch<br />

können Dichtungen und<br />

Kabelverschraubungen ihre<br />

Schutzwirkung verlieren.<br />

Der Spezialsteckverbinder<br />

von HARTING überträgt<br />

Leistung und Signale in<br />

der Spritzzone, in einem<br />

sensiblen Umfeld,<br />

in dem Anlagenteile mit<br />

den Nahrungsmitteln in<br />

Kontakt geraten können.<br />

Hier kann es zu Nahrungsmittelrückständen<br />

an den<br />

Komponenten der Maschinen<br />

kommen. Daher sind<br />

Steckverbinder nötig, die<br />

Reinigungen mit Hochdruck<br />

und aggressiven<br />

Chemikalien standhalten.<br />

Nach einer Reinigung<br />

dürfen keine Rückstände<br />

zurückbleiben, die zur<br />

Keimbildung führen können.<br />

Das Gehäuse des Han<br />

F+B weist hierfür ein leicht<br />

zu reinigendes Design mit<br />

großen Radien und glatten<br />

Oberflächen auf. Es wurde<br />

in Anlehnung an die Richtlinien<br />

der European Hygienic<br />

Engineering & Design<br />

Group (EHEDG) konstruiert.<br />

Spezialgehäuse und<br />

Dichtungen schützen die<br />

elektrischen Verbindungen<br />

nach Schutzart IP69K.<br />

Zusätzlich werden vorkommende<br />

Spalten abgedeckt.<br />

Das Gehäusematerial ist<br />

FDA 21-zugelassen; der<br />

Beständigkeitsnachweis<br />

gegen aggressive Reinigungschemikalien.<br />

Neben<br />

den Han-F+B-Einsätzen<br />

mit neun Kontakten stehen<br />

über zwanzig verschiedene<br />

Einsätze für die Baugröße<br />

Han 3 A zur Verfügung:<br />

Die Bandbreite reicht von<br />

RJ45-Schnittstellen über<br />

Signaleinsätze mit maximal<br />

21 Polen bis zu Leistungskontakten<br />

für Ströme bis 40<br />

Ampere. Anwender können<br />

auf kleinem Bauraum flexibel<br />

elektrische Schnittstellen<br />

installieren. Sie müssen<br />

keine Kabelverschraubungen<br />

am Schaltschrank<br />

öffnen, um Feldgeräte zu<br />

entkoppeln. Aufwändiges<br />

Lösen und Neu-Einrichten<br />

von Festverdrahtungen<br />

entfällt, Anlageinstallationen<br />

verlaufen rascher<br />

und Werkzeugwechsel und<br />

Serviceeinsätze verkürzen<br />

sich.<br />

Mehr Flexibilität<br />

im Anlagendesign durch<br />

Steckverbinder<br />

Nicht ganz so hoch sind die<br />

Ansprüche an Steckverbinder<br />

in der produktfreien<br />

Zone, da hier der direkte<br />

Kontakt zwischen Lebensmitteln<br />

und Anlagenkomponenten<br />

nicht vorgesehen<br />

ist. Dennoch sollten sich<br />

die Komponenten leicht<br />

abwaschen lassen. Hier<br />

können die Steckverbinder<br />

des Industriestandards<br />

Han® B ihre Vorteile ausspielen,<br />

welche mindestens<br />

die Schutzart IP65 aufweisen.<br />

Eine weitere Option<br />

sind Edelstahlgehäuse:<br />

Wird die produktfreie Zone<br />

zusammen mit anderen<br />

Bereichen gereinigt, können<br />

die Komponenten chemischer<br />

Beanspruchung<br />

ausgesetzt sein. In solchen<br />

Fällen kommt Edelstahl in<br />

Frage, weil es besonders<br />

resistent gegen Korrosion<br />

ist und eine glatte Oberfläche<br />

besitzt. Dadurch ist<br />

es möglich, die Oberfläche<br />

gründlich und rückstandsfrei<br />

zu reinigen. Die Edelstahl-Gehäuse<br />

der Baureihe<br />

Han-INOX® sind also<br />

besonders widerstandsfähig<br />

gegen die chemischen<br />

Reinigungen. Der Innen-<br />

Hybride Schnittstellen für Power, Daten und Signale<br />

reduzieren die Anzahl der Schnittstellen und Leitungen<br />

12<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Quarterly</strong><br />

www.buerklin.com


Han F+B Steckverbinder<br />

mit höchster Schutzart<br />

IP69K geeignet für<br />

chemische Reinigung<br />

INDUSTRIAL AUTOMATION<br />

ENTWICKLUNG<br />

DER VERBINDUNGSTECHNIK IN<br />

F&B PRODUKTIONSANLAGEN<br />

raum mit den Kontakten ist<br />

sicher gegen Spritzwasser<br />

geschützt. Beim Gehäuse<br />

der größeren Bauform 10 B<br />

kann der Anwender darüber<br />

hinaus von Einsätzen<br />

der Reihe Han-Modular®<br />

profitieren. Die Reihe besteht<br />

aus einer Vielzahl von<br />

Einsätzen in Standardmaß,<br />

die die unterschiedlichen<br />

Lebensadern der Industrie<br />

abdecken. Sie reicht vom<br />

Han® Gigabit Modul für die<br />

schnelle Datenübertragung<br />

über Leistungsmodule<br />

(mit z. B. 16 A) bis hin<br />

zu Hochstrommodulen<br />

(100 A/200 A) und pneumatischen<br />

Kontakten für<br />

Druckluft. Für fast jede<br />

Anforderung kann daraus<br />

das passende System<br />

zusammengestellt werden.<br />

Alternativ lassen sich<br />

auch kompakte Han® 3A<br />

Edelstahlgehäuse mit IP67<br />

einsetzen, welche ideal<br />

als Motorsteckverbinder<br />

eingesetzt werden können.<br />

Kunststoff bietet außerhalb<br />

des mit Hochdruck gereinigten<br />

Produktionsbereichs<br />

eine Alternative zu Edelstahl.<br />

Neben dem Spezialsteckverbinder<br />

Han® F+B<br />

für den Spritzbereich hat<br />

HARTING auch den<br />

Han-Eco® im Programm,<br />

der sich für die produktfreie<br />

Zone eignet. Von<br />

Vorteil sind die nicht-korrosiven<br />

Eigenschaften des<br />

mit Glasfaser verstärkten<br />

Hochleistungskunststoffs.<br />

Han-Eco® verwendet Gehäuse,<br />

die sich durch hohe<br />

mechanische Robustheit,<br />

geringes Gewicht und IP65<br />

auszeichnen. Wieder bietet<br />

sich die Kombination mit<br />

Kontakteinsätzen der Reihe<br />

Han-Modular® an, wobei<br />

Han-Eco® den Vorteil hat,<br />

dass in jeder Baugröße jeweils<br />

ein Modul mehr Platz<br />

findet als im Standard-Gehäuse<br />

aus Metall. Für<br />

rüstintensive Applikationen<br />

mit regelmäßigen Werkzeugwechseln,<br />

beispielsweise<br />

Formatwechsel auf<br />

Tiefziehmaschinen, sind<br />

Andockrahmen sinnvoll.<br />

Die Rahmen dienen als<br />

Aufnahme für Han-Modular®.<br />

Verschiedene Module<br />

zur Übertragung von Leistung,<br />

Daten, Signalen oder<br />

Druckluft können nebeneinander<br />

platziert werden.<br />

Das modulare Steckverbinder-Programm<br />

bietet<br />

unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Durch<br />

den Andockrahmen werden<br />

die Schnittstellen zusammen<br />

mit den Werkzeugen<br />

bzw. Maschinenelementen<br />

angebunden oder getrennt.<br />

Solche Andocksysteme<br />

können modular aufgebaut<br />

und an die jeweilige Applikation<br />

sinnvoll angepasst<br />

werden.<br />

Die drei Zonen der<br />

Lebensmittelfertigung<br />

Die Verarbeitungsprozesse<br />

in der Lebensmittelindustrie<br />

finden in drei unterschiedlichen<br />

Zonen statt:<br />

in der Produkt-, der Spritzund<br />

der produktfreien<br />

Zone. Alle Anlagenteile und<br />

Komponenten mit direktem<br />

Kontakt zu Nahrungsmitteln<br />

sind der Produktzone<br />

zuzuordnen. Sie müssen<br />

abwaschbar, desinfizierbar,<br />

korrosionsresistent, nicht<br />

toxisch, nicht absorbierend,<br />

glatt, durchgehend oder<br />

versiegelt sein. Steckverbinder<br />

kommen in der<br />

Regel nicht direkt mit den<br />

Lebensmitteln in Kontakt<br />

und sind daher in diesem<br />

Bereich eher selten zu<br />

finden. In der Spritzzone<br />

können Nahrungsmittel<br />

ebenfalls mit Komponenten<br />

in Kontakt kommen,<br />

werden aber nicht wieder<br />

in den Produktstrom<br />

zurückgeführt. Weil dieser<br />

Bereich ebenfalls regelmäßig<br />

gereinigt werden muss,<br />

sollten zur Orientierung<br />

die Kriterien für die Produktzone<br />

hinzugezogen<br />

werden, um auch an dieser<br />

Stelle ein hohes Maß an<br />

Hygiene sicherzustellen.<br />

In der produktfreien Zone<br />

ist kein direkter Kontakt<br />

zwischen Lebensmittelund<br />

Anlagenkomponenten<br />

vorgesehen. Diese Komponenten<br />

müssen korrosionsresistent<br />

sein und sich gut<br />

abwaschen und desinfizieren<br />

lassen.<br />

Wie Industrial Ethernet auf<br />

Maschinenebene dazu beitragen<br />

kann, Ausfallzeiten zu reduzieren<br />

und gleichzeitig die operative<br />

Sicherheit und den Echtzeit-<br />

Informationsstrom zu<br />

verbessern<br />

VON: FRANK MALCZYK<br />

PROGRAM MANAGER FOR<br />

INDUSTRIAL AUTOMATION,<br />

MOLEX INCORPORATED<br />

RIKY COMINI, BUSINESS<br />

DEVELOPMENT DIRECTOR FOR<br />

INDUSTRIAL AUTOMATION,<br />

MOLEX INCORPORATED<br />

Getränkeproduktionsanlage<br />

Die Einführung der Robotik und der<br />

Automatisierungstechnik in der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

hat zu zahlreichen Verbesserungen<br />

auf dem Gebiet der Sicherheit,<br />

Produktqualität, Produktivität und<br />

Rentabilität geführt. Die Fortschritte,<br />

die in Bereichen wie automatische<br />

Prozesssteuerung und Robotik,<br />

Sensoren für automatische Qualitäts-<br />

und Sicherheitskontrolle und<br />

Entwicklung von Bildverarbeitungssystemen<br />

erzielt wurden, ebnen den<br />

Weg für eine nachhaltigere Lebensmittelindustrie.<br />

Es bleibt aber noch<br />

viel zu tun, da die Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie in Bezug auf die<br />

Einführung innovativer Netzwerktechnologien<br />

für Produktionsanlagen<br />

im Rückstand ist.<br />

Mehrere Faktoren haben dazu geführt,<br />

dass Produktions- und Verarbeitungsbetriebe<br />

eher zurückhaltend<br />

in Bezug auf die Verbesserung ihrer<br />

Automatisierungssysteme agieren.<br />

Viele nutzen seit mehr als 20 Jahren<br />

die gleichen Ausrüstungen und<br />

nehmen Aufrüstungen nur zögerlich<br />

vor. Selbst wenn es sich um eine<br />

bessere Lösung handelt, warten<br />

sie, bis ihre veraltete Ausrüstung<br />

nicht mehr wirtschaftlich ist. Diese<br />

Industrie unterliegt zwar einem<br />

starken Wettbewerbsdruck, ist aber<br />

vom weltweiten Konjunktureinbruch<br />

im Vergleich zu anderen Industrien<br />

eher verschont geblieben, so dass<br />

der Anreiz, etwas zu verändern, nicht<br />

besonders hoch ist. Darüber hinaus<br />

müssen Lebensmittel- und Getränkehersteller<br />

spezielle Voraussetzungen<br />

erfüllen, die die Umsetzung neuer<br />

Systeme erschweren. Zu diesen<br />

Herausforderungen gehören: Vorbeugung<br />

von Produktkontamination,<br />

Gewährleistung der Sicherheit von<br />

Verbrauchern und Arbeitnehmern,<br />

Umweltbedingungen wie Temperatur,<br />

Feuchtigkeit und Schwingungen,<br />

strenge Reinigungs- und Spülverfahren<br />

und schließlich Einhaltung der<br />

staatlichen und lokalen Vorschriften<br />

und Gesetze.<br />

Da jedoch auch die Hersteller ihre<br />

operative Effizienz und ihre Erträge<br />

steigern müssen, liegt es auf der<br />

Hand, fortschrittlichere Netzwerktechnologien<br />

in den Produktionsanlagen<br />

einzusetzen.<br />

14 <strong>Bürklin</strong> <strong>Quarterly</strong><br />

www.buerklin.com<br />

15


Die Verbindungstechnik ist von<br />

entscheidender Bedeutung<br />

Zu den wichtigsten Komponenten<br />

dieser fortschrittlichen Automatisierungssysteme<br />

gehören Kabel,<br />

Steckverbinder und Kommunikationssysteme,<br />

die die verschiedenen<br />

Elemente miteinander verbinden.<br />

In den Produktionsanlagen wird<br />

meistens auf die Festverkabelung<br />

zurückgegriffen, da es sich um eine<br />

kostengünstige Lösung handelt. Da<br />

sie jedoch extrem arbeitsaufwändig<br />

ist, ist es wichtig, dass das Verbindungssystem<br />

einfach zu installieren,<br />

zuverlässig und sicher ist. Vorverkabelte<br />

Verteilerkästen sparen Zeit und<br />

tragen dazu bei, Verkabelungsfehler<br />

bei Anwendungen mit zahlreichen<br />

Eingangs- oder Ausgangsverbindungen<br />

zu vermeiden. In beiden Fällen<br />

ist die Robustheit ein wichtiges Kriterium,<br />

damit die Anlagen den harten<br />

Umgebungsbedingungen in einer<br />

Getränke- oder Lebensmittelproduktionsanlage<br />

standhalten können. Das<br />

größte Problem in Lebensmittel- und<br />

Getränkeproduktionsanlagen sind<br />

Stromschläge aufgrund von Wassereintritt<br />

in elektrische oder elektronische<br />

Ausrüstungen und Geräte.<br />

Desgleichen müssen Kommunikationssysteme<br />

wie DeviceNet (offenes<br />

Steuerungs- und Informationssystem<br />

auf Geräteebene für Industrieausrüstungen),<br />

Profibus (globales offenes<br />

und standardisiertes Netzwerksystem)<br />

sowie Modbus (bekanntes<br />

Industriekommunikationsprotokoll)<br />

Kabel, Steckverbinder und Gehäuse,<br />

die Vielseitigkeit, Zuverlässigkeit und<br />

Signalintegrität unter erschwerten<br />

Umgebungsbedingungen gewährleisten.<br />

Die Vorteile einer<br />

Ethernet-Migration<br />

Ethernet war zwar ursprünglich für<br />

die Büroumgebung ausgelegt, hat<br />

aber inzwischen in Produktionsanlagen<br />

an Bedeutung gewonnen, da<br />

Unternehmen Echtzeitdaten ihrer<br />

Anlagen erfassen und diese Daten<br />

anschließend an das Unternehmen<br />

zurück übertragen wollen. Dieser<br />

Vorgang ist in der Lebensmittel- und<br />

Getränkeindustrie besonders wichtig,<br />

da der Produktionsprozess häufig<br />

eine kontinuierliche Überwachung<br />

erfordert, um die Verfügbarkeit der<br />

Anlagen maximieren und die gesetzlichen<br />

Vorschriften einhalten zu<br />

können. Für Unternehmen, die sich<br />

einen Wettbewerbsvorteil durch die<br />

Vernetzung ihrer Produktionsausrüstung<br />

mit dem Unternehmensnetzwerk<br />

verschaffen wollen, bietet<br />

Industrial Ethernet mehrere Vorteile:<br />

- Verbesserte Business Intelligence<br />

durch unternehmensweiten<br />

Zugang zu Informationen<br />

- Schnellerer Informationsfluss<br />

dank gesteigerter Datenübertragungsgeschwindigkeiten<br />

- Kosteneinsparungen als Ergebnis<br />

einer verbesserten Energieeffizienz<br />

und eines optimierten<br />

Ressourcenmanagements<br />

- Reduzierte Anlagenausfallzeiten<br />

aufgrund verbesserter Geräteleistung<br />

- Optimierte Leistung der<br />

Ausrüstung durch koordinierte<br />

Überwachung und Kontrolle<br />

Zu den marktführenden Industrial<br />

Ethernet Lösungen gehören:<br />

EtherNet/IP, kommt in der Fabrikautomatisierung,<br />

in Prozesssteuerungsanwendungen<br />

sowie in der<br />

Robotik zum Einsatz und ist der von<br />

der offenen Nutzerorganisation ODVA<br />

(Open DeviceNet Vendor Association)<br />

verwaltete Standard; PROFINET, ein<br />

offenes Industrie-Ethernet-Protokoll<br />

für fortschrittliche Fertigung und<br />

Automatisierung und schließlich<br />

Modbus TCP/IP, eine Erweiterung<br />

des beliebten Modbus-Protokolls,<br />

das weitgehend in der industriellen<br />

Fertigungsumgebung eingesetzt<br />

wird. Die diesen Lösungen zugrunde<br />

liegende Infrastruktur, einschließlich<br />

Kabel, Kabelsätze, Schalter,<br />

Protokoll-Stacks, Schnittstellenkarten<br />

und I/O-Module, muss extrem<br />

zuverlässig sein, damit das Industrial<br />

Ethernet Netzwerk erfolgreich<br />

implementiert werden kann. Werden<br />

diese kritischen Komponenten aus<br />

dem Schaltschrank herausgenommen<br />

und in der Produktionsanlage<br />

installiert, sind sie besonders harten<br />

Umgebungsbedingungen ausgesetzt.<br />

Die in Office-Suites eingesetzten<br />

handelsüblichen Produkte sind für<br />

diese Einsatzbedingungen nicht<br />

geeignet. Daher ist die Auswahl geeigneter<br />

und zuverlässiger Kabel und<br />

Steckverbinder ein wichtiger Faktor<br />

für die Verfügbarkeit der Produktionsanlagen.<br />

Auswahl der richtigen<br />

Materialien für anspruchsvolle<br />

Umgebungsbedingungen<br />

Die in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

anzutreffenden extremen<br />

Bedingungen haben weitgehend dazu<br />

beigetragen, dass sich der Einsatz<br />

des Ethernets in Lebensmittel- und<br />

Getränkeproduktionsanlagen verzögert<br />

hat. Eines der größten Hindernisse<br />

ist das Spülverfahren, das die<br />

Beeinträchtigung der Produktqualität<br />

durch Verunreinigungen verhindern<br />

soll. Durch die extrem hohen Wassertemperaturen<br />

sowie die ätzenden<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />

werden die empfindlichen elektronischen<br />

Geräte jedoch schnell beschädigt.<br />

Ein weiteres Problem ist die<br />

mögliche Entstehung von Rost und<br />

Korrosion, die eine Unterbrechung<br />

des Fertigungsprozesses oder eine<br />

Kontamination des Produkts zur<br />

Folge haben könnten. Und schließlich<br />

können extreme Temperaturen,<br />

Feuchtigkeit und Schwingungen die<br />

Leistung und die Zuverlässigkeit der<br />

Kommunikationsinfrastruktur beeinträchtigen.<br />

Durch die Auswahl der richtigen<br />

Produkte können Lebensmittel- und<br />

Getränkehersteller den Übergang<br />

zum Industrial Ethernet erfolgreich<br />

meistern. Bei der Bewertung der<br />

verschiedenen Geräte, Komponenten<br />

und Verkabelungsoptionen sollten<br />

jedoch folgende Aspekte berücksichtigt<br />

werden:<br />

- Bewertung der Schutzart (IP -<br />

Ingress Protection): Die Schutzart<br />

ist eine internationale Einstufung,<br />

wobei die erste Zahl den Schutzgrad<br />

gegenüber Feststoffen (wie<br />

Staubpartikel) und die zweite<br />

Zahl den Schutzgrad gegenüber<br />

Flüssigkeiten bezeichnet. In vielen<br />

Bereichen einer Lebensmittel- und<br />

Getränkeproduktionsanlage ist die<br />

Schutzart IP67 akzeptabel. Sie gibt<br />

an, dass das Produkt staubdicht<br />

und gegenüber kurzzeitigem Eintauchen<br />

geschützt ist. Eine Einstufung<br />

als IP69K, die einen Schutz<br />

vor Eindringen von Staub und vor<br />

hohen Temperaturen gewährleistet,<br />

ist in Räumen, in denen die<br />

Ausrüstung gründlich desinfiziert<br />

werden muss, empfehlenswert.<br />

- Edelstahlbauweise: Ein Verbindungssystem<br />

mit einer glatten<br />

Oberfläche aus Edelstahl 316 trägt<br />

dazu bei, das Bakterienwachstum<br />

zu verhindern, da die Fläche,<br />

auf der sich Bakterien ansiedeln<br />

können und die ohne Rostbildung<br />

aggressiven Chemikalien und<br />

hohen Wassertemperaturen standhalten<br />

muss, möglichst gering<br />

gehalten wird. Darüber hinaus<br />

bieten beständige Umspritzungen<br />

und Kabelmäntel, die extrem<br />

hohen Temperaturen standhalten,<br />

zusätzlichen Schutz.<br />

- Push-to-Lock-Technologie: Steckverbinder<br />

mit einem integrierten<br />

mechanischen Verriegelungssystem<br />

ermöglichen einen sicheren<br />

Anschluss, der bei verschraubten<br />

Kabelverbindungen nicht gewährleistet<br />

ist. Diese integrierte Zuverlässigkeit<br />

reduziert das Auftreten<br />

von intermittierenden Signalen in<br />

anspruchsvollen Umgebungen, die<br />

durch Steckverbinder hervorgerufen<br />

werden. Weniger intermittierende<br />

Signale bedeutet reduzierte<br />

Ausfallzeiten und verbesserte<br />

Produktivität.<br />

- DIN-Schienen-/Maschinenmontage:<br />

Werden die Ethernet-Schalter<br />

auf den Geräten der Produktionsanlage<br />

montiert, können die Hersteller<br />

den für die Schaltschränke<br />

benötigten Platz einsparen, die<br />

Kosten für Kabel reduzieren und<br />

die Anlagen vereinfachen. Verstärkte<br />

Gehäuse bieten Schutz vor<br />

Wasser und Temperaturschwankungen<br />

und sind ideal für den<br />

Einsatz in anspruchsvollen Industrieumgebungen.<br />

Eine gut durchdachte Migration zu<br />

Industrial Ethernet ermöglicht Lebensmittel-<br />

und Getränkeherstellern,<br />

ihre bereits vorhandenen Systeme<br />

beizubehalten und gleichzeitig innovative<br />

Anwendungen zu nutzen, die<br />

das zukünftige Geschäftswachstum<br />

unterstützen.<br />

16 <strong>Bürklin</strong> <strong>Quarterly</strong><br />

www.buerklin.com<br />

17


INTERVIEW MIT ALFRED LIPP<br />

»WIR SETZEN<br />

AUF MADE IN GERMANY!«<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> hat von Molex dessen Division Aero-Motive gekauft, die fortan als <strong>Bürklin</strong>-Tochter<br />

firmiert, um in <strong>Deutsch</strong>land Federzüge für raue Industrieumgebungen zu fertigen.<br />

Warum wagt der Distributor den Schritt in neue Gefilde?<br />

Antworten von Alfred Lipp, Vertriebsleiter und Prokurist von <strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong>.<br />

Markt & Technik: <strong>Bürklin</strong><br />

<strong>Elektronik</strong> kauft einen<br />

Hersteller für Federzüge<br />

und transferiert die<br />

Fertigung von Mexiko nach<br />

Oberhaching bei München.<br />

Wie genau haben wir uns<br />

das vorzustellen?<br />

Alfred Lipp: Wir bauen<br />

eigens eine Fertigung auf<br />

dem Nachbargelände unseres<br />

Firmenhauptsitzes in<br />

Oberhaching auf und lassen<br />

sämtliches Equipment aus<br />

Mexiko - dort hatte Molex<br />

die Federzüge produziert<br />

- nach <strong>Deutsch</strong>land umziehen.<br />

In Oberhaching sollen<br />

jährlich circa 72.000 Federzüge<br />

gefertigt werden.<br />

Das klingt nach einer<br />

Mammutaufgabe…<br />

Wir haben natürlich ein<br />

paar Vorkehrungen getroffen,<br />

damit alles so flüssig<br />

wie möglich vonstatten<br />

geht. Für eine reibungslose<br />

Inbetriebnahme<br />

beispielsweise soll der<br />

angestammte Werksleiter<br />

aus Mexiko sorgen, den<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> für den<br />

Standort Oberhaching gewinnen<br />

konnte. Außerdem<br />

übernimmt das erfahrene<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong>-Team<br />

Aufgaben wie EDV, Einkauf,<br />

Personalmanagement und<br />

Qualitätskontrolle.<br />

Lohnt sich der Aufwand,<br />

eine komplette Fabrik<br />

bzw. deren Assets von<br />

Mexiko nach <strong>Deutsch</strong>land<br />

zu bringen?<br />

Mit dem Eigentümerwechsel<br />

wollen wir für Aero-<br />

Motive auch einen Paradigmenwechsel<br />

einläuten<br />

und konsequent auf “Made<br />

in Germany” setzen: Das<br />

heißt, wir transferieren<br />

nicht nur die Fabrik nach<br />

Oberhaching, sondern wollen<br />

auch die Zulieferkette<br />

soweit wie möglich in die<br />

Region verlagern.<br />

Was versprechen Sie sich<br />

konkret in diesem Fall von<br />

“Made in Germany”?<br />

Das Verkaufsargument<br />

“Made in Germany” ist sehr<br />

schlagkräftig. Wir haben<br />

hier außerdem bessere<br />

Möglichkeiten, die Qualität<br />

der Produktion zu überwachen.<br />

Zudem können<br />

wir die Kunden besser und<br />

schneller beliefern, wenn<br />

wir die Versorgungssicherheit<br />

selbst aktiv steuern –<br />

sprich wir haben die Lieferkette<br />

selbst in der Hand.<br />

Und die Logistik erfolgt<br />

zentral aus Oberhaching?<br />

Aus der Fertigung in Oberhaching<br />

erfolgt der Versand<br />

in unsere Vertriebsregionen.<br />

Wir werden hierzu<br />

auch bestehende Ressourcen<br />

und Skills unseres<br />

Logistikzentrums nutzen.<br />

Wir werden aber parallel<br />

auch das bestehende<br />

Distributionsnetz für Aero-<br />

Motive nutzen und dies<br />

weiter ausbauen.<br />

Wo sehen Sie den<br />

Vertriebsradius für<br />

Aero-Motive Produkte?<br />

Wir verkaufen Aero-Motive<br />

weltweit.<br />

Die Fertigungsindustrie<br />

klagt in <strong>Deutsch</strong>land über<br />

Personalmangel. Wie<br />

ist es <strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong><br />

gelungen, ausgerechnet<br />

im Speckgürtel Münchens<br />

neue Arbeitskräfte für die<br />

Fertigung zu begeistern?<br />

Wir konnten Mitarbeiter vor<br />

allem über die Empfehlung<br />

unseres angestammten<br />

Personals gewinnen. Und<br />

wir bieten einen attraktiven<br />

Arbeitsplatz mit gutem Anschluss<br />

an den öffentlichen<br />

Nahverkehr und einigen<br />

weiteren Annehmlichkeiten.<br />

Das hat überzeugt!<br />

Molex ist ein großer globaler<br />

Konzern – da kann<br />

man sicher nicht einfach<br />

anklopfen, mit der Absicht,<br />

eine Geschäftseinheit zu<br />

übernehmen?<br />

Eine lange und vertrauensvolle<br />

Geschäftsbeziehung<br />

zwischen <strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong><br />

und Molex und die<br />

Tatsache, dass sich Molex<br />

verstärkt auf seine Kernkompetenzen<br />

konzentrieren<br />

will, haben uns schließlich<br />

die Türen für den Deal geöffnet.<br />

Wir haben etwa ein<br />

Jahr mit Molex verhandelt,<br />

bevor der Vertrag im Oktober<br />

unterzeichnet wurde.<br />

Ihre Zusammenarbeit mit<br />

Molex als Distributor bleibt<br />

davon unberührt?<br />

Ja, natürlich. Wir bleiben<br />

weiterhin Molex-Distributor.<br />

Molex ist einer der größten<br />

Hersteller bei <strong>Bürklin</strong><br />

<strong>Elektronik</strong>.<br />

Wo kommen die Federzüge<br />

zum Einsatz?<br />

Unterteilt werden Federzüge<br />

in verschiedene<br />

Gewichtsklassen. Exemplare<br />

für große Lasten<br />

finden hauptsächlich in der<br />

Automobilproduktion, auch<br />

in Verbindung mit Robotern,<br />

ihren Einsatz. Mittlere und<br />

kleine Größen sind für den<br />

Einsatz bei Handwerkzeugen<br />

und Arbeitsplätzen<br />

zur Werkzeugführung<br />

konzipiert. So kommen sie<br />

in großem Umfang zum<br />

Beispiel in der manuellen<br />

<strong>Elektronik</strong>fertigung<br />

bei Lötarbeitsplätzen zur<br />

Anwendung.<br />

Dass ein Distributor selbst<br />

zum Hersteller von elektromechanischen<br />

Gütern<br />

und mit eigener Fabrik<br />

wird, ist die Ausnahme.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Wir legen in der Distribution<br />

seit einiger Zeit<br />

großes Augenmerk auf<br />

das MRO-Segment – Maintenance,<br />

Repair & Operations<br />

und hier gehörten die<br />

Aero-Motive Federzüge von<br />

Molex tatsächlich schon<br />

seit Längerem zu unseren<br />

sehr gefragten Kernprodukten.<br />

Nicht zuletzt<br />

aufgrund unserer guten<br />

Lagerbestände erfuhren<br />

wir von Kundenseite ein<br />

immenses Interesse an diesen<br />

Produkten. Die Marke<br />

Aero-Motive hat eine sehr<br />

lange Tradition. Sie besteht<br />

seit 60 Jahren und genießt<br />

bei den Kunden eine sehr<br />

gute Reputation.<br />

Außerdem finden wir es<br />

naheliegend, dass sich ein<br />

Distributor wie <strong>Bürklin</strong><br />

<strong>Elektronik</strong> in der Lieferkette<br />

einen Schritt weiter<br />

entwickeln möchte. Wir<br />

haben selbstverständlich<br />

auch analysiert, ob ein<br />

Fertigungsunternehmen<br />

zu uns passt und sind zu<br />

einem positiven Ergebnis<br />

gekommen. So hat alles<br />

seinen Lauf genommen …<br />

Also ein zweites Standbein,<br />

um für die Zukunft – noch -<br />

besser gerüstet zu sein?<br />

Ja, in der Tat, wir gewinnen<br />

mit Aero-Motive ein<br />

weiteres Standbein. Für<br />

uns ergibt der Kauf jedenfalls<br />

Sinn, denn wir wissen<br />

nicht, wie sich die digitalen<br />

Einkaufsportale weiterentwickeln.<br />

Letztlich geht<br />

es immer um das Produkt<br />

– und als Hersteller hat<br />

man dann andere Karten<br />

im Spiel.<br />

Für <strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong><br />

eröffnet Aero-Motive aber<br />

auch in der Distribution<br />

ganz neue Möglichkeiten.<br />

Wir können den Bereich<br />

der Hebewerkzeuge als<br />

Ergänzung für unser<br />

MRO-Segment noch weiter<br />

ausbauen und – da wir im<br />

MRO-Segment sowieso<br />

sehr gut aufgestellt sind<br />

– dem Kunden sämtliche<br />

Bedarfe aus einer Hand<br />

bieten, beispielsweise die<br />

Arbeitsplatzausstattungen<br />

für die Fertigung.<br />

Wird Aero-Motive in<br />

<strong>Bürklin</strong> <strong>Elektronik</strong> eingegliedert?<br />

Wir haben entschieden,<br />

dass Aero-Motive als eigenes<br />

Unternehmen firmiert:<br />

Der offizielle Name lautet<br />

Aero-Motive – A <strong>Bürklin</strong><br />

Company.<br />

Kommen wir nochmal<br />

zurück zum MRO-Geschäft<br />

allgemein: Wo liegen die<br />

besonderen Herausforderungen<br />

in diesem<br />

Segment?<br />

Das MRO-Geschäft ist sehr<br />

kleinteilig und zeitkritisch.<br />

Die Logistik muss stimmen.<br />

Man braucht Expertise bei<br />

der Bevorratung und muss<br />

die Zusammenhänge kennen.<br />

Darüber hinaus sind<br />

kurze Entscheidungswege<br />

und eine gut ausgebildete<br />

Mannschaft erforderlich,<br />

denn zum Teil ist das MRO-<br />

Segment sehr beratungsintensiv.<br />

Bei der Instandhaltung ist<br />

der allgemeine Trend dahin<br />

sichtbar, dass die Fabriken<br />

ihre Lieferanten deutlich<br />

reduzieren wollen und das<br />

kommt uns sehr entgegen.<br />

Die Lieferantenkonsolidierung<br />

schreitet weiter voran<br />

und wir sind sehr gespannt,<br />

wie sich das weiterentwickelt.<br />

… Ein Blick in die Zukunft<br />

von Aero-Motive?<br />

Anfang 2<strong>02</strong>0 soll die Fertigung<br />

hier in Oberhaching<br />

den Betrieb aufnehmen.<br />

Flankierend dazu wird im<br />

ersten Quartal auch die<br />

Webseite live gehen. Wenn<br />

das Geschäft erfolgreich<br />

läuft, möchten wir den<br />

Bereich weiter ausbauen.<br />

Wir haben bereits Ideen<br />

für neue Produkte in petto,<br />

wie eine Serie komplett<br />

aus Edelstahl, höhere<br />

Gewichtsklassen und wir<br />

werden weiteres Zubehör<br />

entwickeln.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE<br />

KARIN ZÜHLKE<br />

MARKT & TECHNIK<br />

18 <strong>Bürklin</strong> <strong>Quarterly</strong><br />

www.buerklin.com<br />

19


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