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S'Positive_Ausgabe_3_Maerz_2020

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<strong>Ausgabe</strong> 3 | März <strong>2020</strong><br />

Martin Schär<br />

«Wir vertreten<br />

die Werte<br />

der Schweiz!»<br />

Der Militärpilot aus<br />

Thunstet ten verrät im<br />

Inter view, weshalb man<br />

sich für die «Patrouille Suisse»<br />

nicht bewerben kann.<br />

Wie Proviande «Schweizer<br />

Fleisch» garantiert<br />

Wenn Schweiz drauf steht, ist auch Schweiz drin.<br />

Weshalb dies bei Schweizer Fleisch garantiert stimmt.<br />

Weshalb sagen wir<br />

Schlitzohr?<br />

Wir beantworten diese und<br />

weitere zünftige Fragen.


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

max-Kompetenz-Zentrum<br />

Wir erleben gerade sehr spezielle Zeiten.<br />

Das Corona-Virus macht uns Angst und<br />

hält uns zuhause fest. Wir werden gerade<br />

entschleunigt.<br />

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Impressum<br />

Herausgeber<br />

Inserateverkauf<br />

s’positive AG<br />

St. Urbanstrasse 31<br />

4914 Roggwil<br />

Telefon 062 929 24 25<br />

info@spositive.ch<br />

Bei allen Nachteilen, die wir wegen Covid-<br />

19 auf uns nehmen müssen, kann die Entschleunigung<br />

einer der wenigen positiven<br />

Aspekte dieser schwierigen Zeit sein. Jetzt<br />

haben wir Zeit für Hobbys oder zum Lesen.<br />

Gerade jetzt ist ein Magazin, wie es s’Positive<br />

ist, Gold wert. Denn wir bringen positiv<br />

behafteten Hintergrund und lehrreiche<br />

Unterhaltung. Genau jetzt würde vielleicht<br />

auch jemand das Magazin für sich entdecken,<br />

der oder die es bisher ungelesen in<br />

die Papiersammlung gegeben hat. Weil wir<br />

gerade in diesen Zeiten vieles ausprobieren<br />

und entdecken, wofür uns bisher die Zeit<br />

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Redaktion<br />

Bruno Wüthrich (bw)<br />

Geschäftsleitung<br />

Christophe Buchmann<br />

Layout<br />

sehruum11 | werk:8<br />

Digital Druckcenter Langenthal AG<br />

Langenthal<br />

Auflage<br />

57’000 Exemplare<br />

Erscheinung<br />

monatlich<br />

Druck<br />

Merkur Druck AG Langenthal<br />

Versand<br />

Die Post<br />

Mediadaten online unter<br />

www.spositive.ch<br />

Gerade weil<br />

wir überleben<br />

wollen, machen<br />

wir jetzt eine<br />

Pause. Aber wir<br />

kommen zurück.<br />

Versprochen!<br />

s’Positive ist keine Werbezeitschrift. Sie<br />

war es nie und will es auch in Zukunft<br />

nicht sein. Doch wir finanzieren uns über<br />

Werbung. Derzeit werden wegen der vom<br />

Bundesrat beschlossenen Massnahmen<br />

kaum Inserate geschaltet. Deshalb müssen<br />

wir zurückstecken.<br />

Wir werden versuchen, für Sie so bald als<br />

möglich wieder eine <strong>Ausgabe</strong> zu erstellen.<br />

Aber bis dies soweit ist, kann es etwas dauern.<br />

Wie lange dies sein wird, wissen wir<br />

derzeit nicht. Dies hängt auch davon ab, ob<br />

wir Werber finden, die bereit sind, in dieser<br />

Zeit Werbung zu machen.<br />

s’Positive ist eine Herzensangelegenheit.<br />

Gerade weil wir überleben wollen, machen<br />

wir jetzt eine Pause. Aber wir kommen zurück.<br />

Versprochen!<br />

Viel Spass beim Lesen dieser reduzierten<br />

<strong>Ausgabe</strong>.<br />

Herzlich,<br />

Ihr Bruno Wüthrich<br />

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2 3


Inhalt<br />

TeNo TANTAL<br />

ungestüm wie die Natur<br />

Menschen<br />

Martin Schär 6<br />

6<br />

Im Interview mit s’Positive beschreibt der Militärpilot<br />

aus Thunstetten den Weg bis ins Cockpit einer<br />

F/A-18 der Schweizer Luftwaffe – und weshalb man<br />

sich für die «Patrouille Suisse» nicht bewerben kann.<br />

Trauringe aus TANTAL – die Kunst des Schmiedens<br />

Ringe aus Tantal haben Seltenheitswert. Nur wenige beherrschen das<br />

Schmieden des extrem harten und erst bei 3017 °C schmelzenden Materials.<br />

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16<br />

Wussten Sie schon<br />

...was Kamele in ihren 16<br />

Höckern speichern?<br />

Oder wie sich Bäume vor Frost schützen?<br />

Und warum in aller Welt sagen wir eigentlich<br />

Schlitzohr? Antworten auf diese Fragen<br />

gibts in unserer beliebten Rubrik.<br />

Fachwissen<br />

Wie Proviande<br />

«Schweizer Fleisch»<br />

garantiert 18<br />

s’Positive sprach mit Blaise Perrey<br />

von Proviande und Thomas Struckmeyer<br />

von IdentiGEN über die DNA-Identifikation<br />

zur Vertrauensgewinnung.<br />

18<br />

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4<br />

5


Menschen<br />

Martin Schär<br />

«Wir vertreten<br />

die Werte<br />

der Schweiz!»<br />

In<br />

Bleienbach<br />

aufgewachsen<br />

und seit 2017<br />

Mitglied der<br />

Patrouille Suisse:<br />

Martin «Jaydee»<br />

Schär<br />

s’Positive | <strong>Ausgabe</strong> 3 | März <strong>2020</strong><br />

Was muss das für ein Gefühl sein,<br />

mit bis zu 1000 km/h über die<br />

Schweiz fliegen zu können?<br />

Martin Schär aus Thunstetten<br />

weiss es. Er ist Militärpilot und<br />

Mitglied der Kunstflugstaffel<br />

«Patrouille Suisse», welche mit<br />

ihren Shows im In- und Ausland die<br />

Schweizer Luftwaffe repräsentiert.<br />

Im Interview mit s’Positive<br />

beschreibt er den Weg bis ins<br />

Cockpit einer F/A-18 der Schweizer<br />

Luftwaffe, und weshalb man sich<br />

für die «Patrouille Suisse» nicht<br />

bewerben kann.<br />

Bruno Wüthrich ( Tex t) | Marcel Bieri (Bilder Inter view)<br />

6<br />

7


«Wir vertreten die Werte der Schweiz!»<br />

Die Sicht aus dem Cockpit<br />

eines F/A18: Die Patrouille<br />

Suisse beim Überflug des<br />

Genfersees.<br />

Bild: Eidg. Depar tement für Ver teidigung ,<br />

Bevölkerungsschutz und Sport<br />

Seit 1936 übernehmen wir als Familienunternehmen aus dem<br />

Oberaargau Verantwortung.<br />

Wir beschäftigen als Unternehmen in der dritten Generation über<br />

130 Mitarbeitende in den Bereichen Bauen und Kran- und<br />

Hebetechnik. Die Zusammenarbeit in unserem Betrieb ist partnerschaftlich<br />

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Belastungen bis 7,5 G, das heisst, bis zum siebeneinhalbfachen Körpergewicht sind<br />

die Piloten eines Düsen-Kampfflugzeuges im Einsatz ausgesetzt. Sie müssen dabei<br />

aufpassen, dass ihnen keine Fehler unterlaufen und sind darauf angewiesen, dass<br />

ihre Jets tiptop im Schuss sind. Denn anders als auf der Autobahn kann ein Kampfjet<br />

nicht einfach auf dem Pannenstreifen abgestellt werden.<br />

s’Positive: Sie haben einen vierjährigen<br />

Sohn. Wie stolz ist er auf seinen fliegenden<br />

Vater?<br />

Martin Schär: Das ist schwierig einzuschätzen.<br />

Er weiss was ich tue und welche<br />

Flieger ich fliege. Wenn er ein Flugzeug<br />

sieht, ruft er immer «Papi-Flüger», obwohl<br />

dies dann selten ich bin, der über unser<br />

Haus fliegt. Zu Beginn machte ihm der<br />

Lärm eher Angst. Inzwischen freut er sich<br />

und ist auch gerne mal an einer Flugshow<br />

dabei. Ob er stolz ist, weiss ich nicht. Dass<br />

ich jedoch mit solchen Fliegern herumfliege,<br />

beeindruckt ihn schon.<br />

Wird er bereits darauf angesprochen?<br />

Ich denke, dass ein Bewusstsein vorhanden<br />

ist dafür, dass ich Militärpilot bin.<br />

Marcel Bieri, der die Bilder zum Gespräch<br />

macht, trifft etwas später<br />

am Ort des Interviews ein. Martin<br />

Schär offeriert ihm einen Kaffee<br />

und fragt ihn scherzhaft, ob er<br />

diesen mit etwas Schnaps haben<br />

möchte. Klar, dass dies eine entsprechende<br />

Frage zur Folge hat.<br />

Dürfen Militärpiloten Alkohol trinken?<br />

Bei Dienstantritt ist alles andere als 0,0<br />

Promille nicht akzeptabel. Das heisst,<br />

acht Stunden vor dem Flug herrscht striktes<br />

Alkoholverbot. Nach Dienstschluss<br />

genehmigen wir uns als Team schon gelegentlich<br />

ein Bier. Für die Teambildung ist<br />

dieser gesellschaftliche Teil sehr wichtig.<br />

Allerdings gelten derzeit auch bei uns die<br />

vom Bundesrat verhängten Regeln wegen<br />

des Corona Virus. Das heisst, Flugbesprechungen<br />

etc. finden nicht mehr Face to<br />

Face statt, sondern über Skype.<br />

Wie viele Piloten fliegen heute Kampfjets?<br />

In der Schweiz sind wir aktuell ca. 80<br />

F/A-18-Piloten. Aufgeteilt in drei Staffeln<br />

Wegen des Corona<br />

Virus finden Flugbesprechungen<br />

nicht mehr «Face<br />

to Face» statt,<br />

sondern via Skype.<br />

zu ungefähr 15 bis 20 Leuten. Hinzu kommen<br />

noch die Stabspiloten, die eigentlich<br />

eine andere Stelle haben und nicht mehr<br />

Vollzeit F/A-18 fliegen.<br />

Sie sind auch Mitglied der Kunstflugstaffel<br />

«Patrouille Suisse». Wie kam das?<br />

Man wird von den Teammitgliedern gewählt.<br />

Grundvoraussetzung ist, dass es ein<br />

aktiver F/A-18 Pilot sein muss. Man kann<br />

sich nicht bewerben. Bei der Abstimmung<br />

muss Einstimmigkeit unter den bisherigen<br />

Teammitgliedern herrschen. Ist ein<br />

Mitglied dagegen, kommt der Anwärter<br />

nicht mehr in Frage. Da wird dann auch<br />

nicht diskutiert. Denn das Fliegen in der<br />

Kunstflugstaffel ist eine absolute Vertrauenssache.<br />

Wir fliegen in Abständen von<br />

drei bis fünf Metern bei Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 1‘000 km/h. Wenn unter<br />

diesen Umständen das Vertrauen auch nur<br />

bei zwei Mitgliedern nicht stimmt, funktioniert<br />

das Team nicht mehr.<br />

Eine im Militär nicht gerade übliche<br />

Vorgehensweise.<br />

Da haben Sie recht. Das ist völlig aussergewöhnlich.<br />

Normalerweise wird jemand im<br />

Militär entsprechend seines Grades auch<br />

mal in eine neue Aufgabe hinein befohlen.<br />

Wie gross ist der Zeitaufwand bei der<br />

«Patrouille Suisse»?<br />

Ich bin zu 70 Prozent Militärpilot mit<br />

luftpolizeilichen Aufgaben und zu 30<br />

Prozent Mitglied der «Patrouille Suisse».<br />

Der zeitliche Aufwand für die Kunstfliegerei<br />

fällt vorwiegend über die Saison an,<br />

also in der Zeit zwischen April und Ende<br />

September.<br />

Ich stelle mir das krass vor, wenn sechs<br />

8<br />

9


Martin Schär<br />

«Wir vertreten die Werte der Schweiz!»<br />

Flieger mit so hohen Geschwindigkeiten<br />

derart nahe aufeinander fliegen.<br />

Fünf Meter Abstand sind bei einer<br />

Geschwindigkeit von 1‘000 km/h in<br />

weniger als zwei Hundertstelsekunden<br />

zurückgelegt.<br />

Das ist Gewohnheitssache. Doch zu Beginn<br />

ist es wirklich eindrücklich. Als Militärpilot<br />

lernt man, Formationsflüge zu fliegen.<br />

Aber dies tut man normalerweise jeweils<br />

mit zwei Fliegern, wobei der Leader voraus<br />

fliegt und der Wingman dahinter folgt.<br />

Doch mit sechs Flugzeugen ist dies nochmals<br />

etwas ganz anderes. Dies merkt man<br />

vor allem dann, wenn es Wechsel im Team<br />

gibt. Da müssen sich alle erst einmal wieder<br />

aneinander gewöhnen. Ziel ist es dann, in<br />

Abständen von drei Metern fliegen zu können.<br />

Doch dies ist dann jeweils auch vom<br />

Wetter und den Windverhältnissen abhängig.<br />

Weht ein starker Wind, will niemand<br />

derart kleine Abstände fliegen. Dies wird<br />

dann jeweils auch kommuniziert.<br />

Wer entscheidet dies?<br />

Das kann jeder im Team entscheiden.<br />

Normalerweise sind wir hierarchisch<br />

aufgestellt und der Leader entscheidet,<br />

was geht. Aber beim Abstand kann jedes<br />

Teammitglied einen Meter mehr fordern.<br />

Dies wird dann auch so gemacht. Auch<br />

hier wird nicht diskutiert. Wir wollen ja<br />

die Schweizer Werte hochhalten.<br />

Die da wären…<br />

Präzision, Swissness, Sicherheit. Ausserdem<br />

bringt es nichts, wenn die Formation<br />

zwar eng geflogen wird, sie aber nicht<br />

mehr symmetrisch ist. Das sieht für den<br />

Zuschauer nicht mehr gut aus. Etwas grössere<br />

Abstände fallen jedoch weniger auf.<br />

Fliegen alle sechs Flieger immer auf<br />

exakt der gleichen Höhe?<br />

Nein, und dies ist Fluch und Segen zugleich.<br />

Wir fliegen immer mit einer Stufung.<br />

Dies ist ebenfalls ein Sicherheitselement.<br />

Aber diese Stufung kann für den<br />

Zuschauer die Formation verziehen. Wir<br />

sagen dem Parallaxe. Letzte Saison flog ich<br />

jeweils hinten in der Mitte. Also offiziell<br />

immer schön hinter dem Leader, was allein<br />

schon aus aerodynamischen Gründen<br />

nicht geht. Weil ich aber unter ihm fliege,<br />

muss ich auch gegen aussen versetzt fliegen.<br />

Dies erfordert sehr viel Training.<br />

Wie trainieren Sie?<br />

Anfang April beginnen wir mit einem<br />

zweieinhalbwöchigen Trainingskurs, den<br />

wir auch dazu benützen, unser neues Programm<br />

einzustudieren. Wir hatten Wechsel<br />

im Team und müssen uns deshalb auch<br />

erst wieder finden. Jedes Training, das<br />

wir fliegen, wird vom Boden aus gefilmt.<br />

So erkennen wir auch, wenn, wie vorhin<br />

beschrieben, etwas beim Versatz nicht<br />

stimmt. Nach diesen zweieinhalb Wochen,<br />

in welchen wir bis zu drei Flüge pro<br />

Tag absolvieren, sollte das neu formierte<br />

Team in der Lage sein, seine ersten Shows<br />

zu fliegen. Allerdings sind wir nach dieser<br />

kurzen Zeit noch nicht auf unserem<br />

höchsten Niveau.<br />

Während der Vorstellung können Sie<br />

nicht korrigieren.<br />

Doch, dies ist möglich, wenn auch nur sehr<br />

Nach zweieinhalb<br />

Wochen mit bis<br />

zu drei Flügen pro<br />

Tag sollte das neuformierte<br />

Team<br />

in der Lage sein,<br />

seine ersten Shows<br />

zu fliegen.<br />

Noch schneller als die Abfahrer:<br />

Die Patrouille Suisse im Vorprogramm<br />

der Lauberhornrennen 2019.<br />

beschränkt. Manchmal greift der Kommandant<br />

über Funk ein, wenn er sieht,<br />

dass etwas nicht stimmt. Aber oft kommt<br />

er damit zu spät.<br />

Können Sie mit der ausländischen<br />

Konkurrenz mithalten?<br />

Immerhin werden wir immer wieder auch<br />

ins Ausland zu Shows eingeladen. Wir<br />

sind zwar professionelle Piloten, aber im<br />

Unterschied zu vielen ausländischen Staffeln<br />

arbeiten wir in der Kunstfliegerei nur<br />

halbprofessionell. Wir können also weniger<br />

trainieren und deshalb auch weniger<br />

Elemente einüben.<br />

Auch beim Eiskunstlauf spricht man<br />

von Elementen, die manchmal neu,<br />

aber ganz sicher immer wieder neu<br />

zusammengesetzt einstudiert werden<br />

müssen. Ist dies in der Kunstfliegerei<br />

ähnlich zu verstehen?<br />

Ja, wobei dann, wenn ein Team neu formiert<br />

wird, am Programm nicht viel geändert<br />

wird. Auf die neue Saison hin haben<br />

wir viele Wechsel. Es gibt einen neuen<br />

Leader und mit mir einen neuen Solisten.<br />

Auf meiner bisherigen Position kommt ein<br />

neues Teammitglied. Bei so vielen Wechseln<br />

wird es schwierig, zusätzlich etwas<br />

Bild: Karin Gubler<br />

Neues einzustudieren. Da bleiben wir lieber<br />

beim Bewährten.<br />

Manchmal scheinen ja die Flugzeuge<br />

mit ihren ungeheuren Tempi aufeinander<br />

loszufliegen und kreuzen sich dann<br />

haarscharf. Da stockt den Zuschauern<br />

jeweils der Atem.<br />

Das ist eine Frage der Perspektive. Es hat<br />

schon noch Platz zwischen den Flugzeugen.<br />

Je eingespielter ein Team ist, desto<br />

genauer wird geflogen. Dies auch beim<br />

Tunnel, bei dem fünf Flieger einen Tunnel<br />

bilden, durch den der Sechste hindurch<br />

fliegt. Auch hier: wir tasten uns heran. Als<br />

ich kürzlich als neuer Solist meinen ersten<br />

Tunnel flog, fragte ich meinen Vorgänger<br />

nach seiner Meinung. Er sagte mir, dass da<br />

schon noch viel Platz vorhanden gewesen<br />

sei, und dass dies sicher mit der Erfahrung<br />

noch besser werde.<br />

Wenn wir beim Sport schauen, nehmen<br />

wir z.B. Eishockey, dann erkennen wir,<br />

dass Mannschaften nicht immer gleich<br />

gut disponiert sind. Sie haben gute und<br />

schlechte Tage. Manchmal gewinnen<br />

sie, aber manchmal verlieren sie auch.<br />

Kann sich Ihr Team ebenfalls schlechte<br />

Tage leisten?<br />

Oft merken wir bereits in der ersten Kurve,<br />

ob wir als Team gut drauf sind oder nicht.<br />

Es kann auch am Wetter oder am Wind<br />

liegen, dass ein Versatz nicht stimmt, was<br />

gefährlich werden könnte, wenn derjenige,<br />

der über ihm fliegt, plötzlich an Höhe verliert.<br />

Wir kennen uns alle gut und spüren,<br />

wenn etwas nicht ganz stimmt.<br />

Ganz grobe Schnitzer dürfen Sie sich<br />

aber nicht leisten.<br />

So ist es. Aber nicht nur bei der Patrouille<br />

Suisse, sondern auch als F/A-18 – Pilot<br />

kann man sich dies nicht leisten. Dies gilt<br />

vor allem auch bei Situationen, in denen<br />

ein Pilot erschrickt. Zum Beispiel bei einem<br />

Vogelschlag. Da gilt es, die Disziplin<br />

zu wahren und ruhig zu bleiben.<br />

Was erlebt der Pilot bei einem Vogelschlag?<br />

Das hängt von der Grösse des Vogels ab.<br />

Ist es nur ein kleiner Vogel, merkt man es<br />

erst hinterher, wenn der Mechaniker auf<br />

eine Delle aufmerksam macht. Wenn es<br />

sich aber um einen Bussard handelt, hat<br />

dies einen rechten Schlag zur Folge, auch<br />

abhängig davon, wo er auf das Flugzeug<br />

geprallt ist. Ist das die Scheibe, erschrickt<br />

man heftig. Das Risiko eines Zusammenpralls<br />

mit einem Vogel besteht immer,<br />

denn die Vögel fliegen auf einer ähnlichen<br />

Höhe wie wir.<br />

Kann ein Vogelschlag auch gravierende<br />

Folgen haben?<br />

Das Risiko eines<br />

Zusammenpralls<br />

mit einem Vogel<br />

besteht immer,<br />

denn die Vögel<br />

fliegen auf einer<br />

ähnlichen Höhe<br />

wie wir.<br />

Das Flugzeug hält einen Vogelschlag in der<br />

Regel aus. Wenn es ein Triebwerk trifft,<br />

kann es sein, dass dieses abstellt. Aber<br />

dank zwei Triebwerken, können unsere<br />

Flugzeuge sicher zurückgeflogen werden.<br />

Trotzdem können solche Zusammenstösse<br />

zu einer ernsten Gefahr werden. Denn wir<br />

fliegen ja in der Formation. Da wäre eine<br />

falsche Reaktion infolge des Erschreckens<br />

fatal. Manchmal muss derjenige, den es<br />

getroffen hat, zurück geschickt oder sogar<br />

begleitet werden.<br />

Andere Flugzeuge kommen nicht in die<br />

Quere?<br />

Doch, dies kann trotz Flugsperrzone vorkommen.<br />

Und dies kann heikel werden.<br />

Denn wir sind ja zu sechst, haben jedoch<br />

nur zwei Augen, um den Luftraum zu<br />

überwachen. Diese Aufgabe wird durch<br />

den vorne fliegenden Leader wahrgenommen.<br />

Die andern Fünf fliegen die Formation<br />

und blicken nur auf das vordere Flugzeug.<br />

Wie muss man sich das Zurückbegleiten<br />

vorstellen. Kann einem Piloten in<br />

einem beschädigten Flugzeug überhaupt<br />

geholfen werden?<br />

Das ist je nach Defekt unterschiedlich. Es<br />

muss ja nicht immer ein Vogelschlag sein.<br />

Beispielsweise kann der Pilot im Begleitflugzeug<br />

das Navigieren und den Funk<br />

übernehmen, damit sein Kollege im beschädigten<br />

Flieger ihm nur nachfliegen<br />

und sich auf sein Flugzeug konzentrieren<br />

kann. Die Begleitung ist also eine Entlastung,<br />

damit derjenige mit dem Problem<br />

sich einzig darauf fokussieren kann.<br />

Kommt hinzu, dass derjenige mit dem<br />

Problem nicht alleine ist. Die Beiden sind<br />

ja in ständigem Kontakt. Der Begleiter<br />

agiert auch als Berater, zum Beispiel beim<br />

Abarbeiten der Checkliste.<br />

Wie viele Shows fliegen Sie im Jahr?<br />

In der Regel sind es gegen zehn in der<br />

Schweiz und vier im Ausland. Das hängt<br />

sowohl von den Anfragen als auch von<br />

den Kapazitäten ab. Während der Saison<br />

sind wir viel unterwegs und fliegen an den<br />

meisten Wochenenden eine Show. Wenn<br />

diese im Ausland stattfindet, fliegen wir<br />

10<br />

11


Martin Schär<br />

Bild: Eidg. Depar tement für Ver teidigung ,<br />

Bevölkerungsschutz und Sport<br />

am Donnerstag los und kehren am Montag<br />

zurück. Somit haben wir am Donnerstag<br />

den Überflug, am Freitag Training,<br />

Samstag und Sonntag die Show, und am<br />

Montag fliegen wir wieder zurück.<br />

Dann fliegen sie jeweils mit Schweizer<br />

Kampfjets über fremdes Staatsgebiet.<br />

Da braucht es sicher Bewilligungen.<br />

Wir fliegen jeweils auf Anfrage. Das gilt<br />

übrigens auch für die Schweiz. Durch die<br />

internationalen Beziehungen, welche die<br />

Schweiz mit irgendeinem andern Land<br />

hat, werden wir angefragt, um an einer<br />

Show zu fliegen und wir repräsentieren<br />

mit unserer Show dann dort die Schweiz.<br />

Zuerst entscheidet unser Kommandant<br />

darüber, was Sinn macht, und schliesslich<br />

landet die Anfrage auch noch auf dem<br />

Tisch des Chefs Luftwaffe oder sogar der<br />

Chefin VBS.<br />

Könnten Sie noch etwas präzisieren,<br />

wie sich dies mit den Anfragen im<br />

Inland verhält.<br />

Wer einen Anlass mit überregionalem<br />

Charakter organisiert, kann uns für eine<br />

Oben oder<br />

unten?<br />

Der kleinste<br />

Fehler kann<br />

für einen<br />

Piloten fatale<br />

Folgen haben.<br />

Show anfragen. Diese wird sogar gratis angeboten.<br />

Aber es muss eine Versicherung<br />

abgeschlossen werden.<br />

Also müsste es doch ein ziemlich wichtiger<br />

Geburtstag sein, wenn deswegen<br />

eine Flugshow bewilligt werden soll.<br />

So ist es. Für Geburtstage oder private Feste<br />

sind unsere Einsätze nicht gedacht.<br />

Gibt es auch Flugshows, bei denen<br />

es etwas zu gewinnen gibt? Also mit<br />

einem sportlichen, und weniger mit<br />

einem repräsentativen Hintergrund?<br />

Eher weniger. In der Regel wird nur zur<br />

Repräsentation geflogen. Doch es gibt Veranstaltungen,<br />

wo ein Expertenrat die beste<br />

Show prämiert.<br />

Weshalb braucht es überhaupt diese<br />

Repräsentation?<br />

Die Shows sollen vor allem zeigen, was<br />

die Luftwaffe kann, mit welcher Präzision<br />

wir fliegen können. Zwar fliegen wir<br />

mit Patrouille Suisse Figuren, die wir als<br />

Kampfpiloten nicht brauchen. Aber präzise<br />

fliegen müssen wir nicht nur bei den<br />

Shows, sondern immer. Für die Luftwaffe<br />

und die Armee ist es heutzutage schwierig,<br />

an die Menschen heranzukommen. Somit<br />

ist die Patrouille Suisse das Werbeelement,<br />

das an die Bevölkerung herankommt. Deswegen<br />

haben wir auch rotweisse, und nicht<br />

grün getarnte Flieger. Wenn wir uns hinterher<br />

noch mit den Menschen treffen, um<br />

Unterschriften zu geben und mit ihnen zu<br />

sprechen, können wir auch erzählen, dass<br />

wir auch die F/A-18 fliegen und ihnen unsere<br />

anderen Aufgaben beschreiben.<br />

Wie läuft die Nachwuchsausbildung?<br />

Pro Jahr werden acht bis zwölf neue Militärpiloten<br />

ausgebildet. Nicht alle werden<br />

Jet-Piloten, ungefähr die Hälfte werden<br />

für die Helikopter benötigt. Das tönt<br />

nicht nach viel, doch der Beruf ist so spezifisch,<br />

dass es eine grosse Auswahl an Interessierten<br />

braucht.<br />

Wie viele Anmeldungen benötigen Sie?<br />

Pro Jahr sind es etwa 400 Anmeldungen<br />

von Leuten, die diesen Beruf erlernen<br />

möchten. Eigentlich wären sogar noch<br />

mehr wünschenswert. Erfahrungsgemäss<br />

kommen wir mit diesen Anmeldungen gerade<br />

eben auf die angestrebte Mindestanzahl,<br />

ohne jegliche Reserve. Unsere Einsätze<br />

geben uns die Gelegenheit, junge Leute<br />

anzuwerben.<br />

Nicht alle werden<br />

Jet-Piloten, ungefähr<br />

die Hälfte<br />

werden für die Helikopter<br />

benötigt.<br />

Bei so vielen Anmeldungen nur so<br />

wenige, die es schaffen: Da wird eine<br />

gewisse Skepsis vorhanden sein.<br />

Ja, es kann abschreckend wirken. Viele<br />

denken, dass sie das sowieso nicht schaffen.<br />

Wir ermuntern sie dann, doch mal am<br />

Programm SPHAIR teilzunehmen. Das<br />

ist ein zweiwöchiger Flugkurs, an welchem<br />

teilnehmen kann, wer 17 oder mehr Jahre<br />

alt ist. Zu verlieren hat man da nichts.<br />

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

erkennen dann, ob dieser Beruf etwas für<br />

sie wäre, und andererseits erhalten sie eine<br />

erste Beurteilung darüber, ob sie es schaffen<br />

könnten. Bei SPHAIR geht es übrigens<br />

nicht nur um die militärische, sondern<br />

auch um die zivile Fliegerei.<br />

Genügt es, zu erkennen, ob dieser<br />

Beruf etwas wäre?<br />

Die Fliegerei ist eine Passion, und das muss<br />

s’Positive | <strong>Ausgabe</strong> 3 | März <strong>2020</strong><br />

Frühlingszeit – Spargelzeit<br />

Bald ist es wieder soweit und wir verwöhnen Sie mit<br />

Frühlingsgerichten, z.B. Spargeln (zu einem späteren Zeitpunkt<br />

wieder vom Birlihof aus Melchnau).<br />

In eigener Sache:<br />

Frühlingsferien von Ostermontag,<br />

13. April bis und mit Dienstag, 21. April <strong>2020</strong>. Wir freuen uns, Sie nach den<br />

Ferien ab Mittwoch, 22. April wieder bei uns begrüssen zu dürfen.<br />

Jörg Burgermeister und Team<br />

Restaurant KREUZ | Jörg Burgermeister<br />

Melchnaustrasse 21 | 4924 Obersteckholz | Tel. 062 915 68 26 | info@kreuz-steckholz.ch<br />

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Mobile: 079 557 42 29<br />

Seit 1936 übernehmen wir als Familienunternehmen aus dem<br />

Oberaargau Verantwortung. Wir beschäftigen als Unternehmen<br />

in der dritten Generation über 130 Mitarbeitende in den Bereichen<br />

Bauen und Kran- und Hebetechnik. Die Zusammenarbeit in<br />

unserem Betrieb ist partnerschaftlich und von Offenheit geprägt.<br />

Wir planen und realisieren für unsere vielfältigen Kundensegmente<br />

herausfordernde Bauprojekte.<br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per sofort oder nach<br />

Vereinbarung eine/n<br />

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12<br />

13


Martin Schär<br />

Die Kunstflugstaffel «Patrouille Suisse»<br />

sie auch sein. Aber viele junge Leute wissen<br />

gar nicht, dass sie diese Passion in sich<br />

haben und kommen gar nicht auf die Idee,<br />

sich damit zu befassen. Uns geht es darum,<br />

diese Option aufzuzeigen. Die Ausbildung<br />

dauert viereinhalb Jahre und man<br />

muss unter anderem medizinische und<br />

psychologische Tests bestehen und wird<br />

auf Teamfähigkeit überprüft. Dies ist hart<br />

und anstrengend, aber es wartet einer der<br />

schönsten Berufe, die es gibt. Wir sehen<br />

jeden Tag die Sonne.<br />

Wie haben Sie Ihre Leidenschaft entdeckt?<br />

Das begann bereits früh, und weil ich<br />

nicht warten wollte, bis ich 17 bin, erlernte<br />

ich mit 15 das Segelfliegen in Bleienbach.<br />

Ich habe danach sozusagen das Hobby<br />

zum Beruf gemacht. Heute betreibe ich<br />

das Segelfliegen nicht mehr, denn ich habe<br />

Mit 15 Jahren<br />

erlernte ich das<br />

Segelfliegen in<br />

Bleienbach.<br />

Ich habe mein<br />

Hobby zum<br />

Beruf gemacht.<br />

ja jetzt eine Familie, und wenn das Hobby<br />

praktisch zum Beruf wird, erübrigt sich<br />

das Hobby. Aber davon, was ich bei der<br />

Segelfliegerei gelernt habe, profitiere ich<br />

auch heute als Kampfjet-Pilot.<br />

Die Schweiz würde gerne neue Kampfjets<br />

beschaffen. Wie immer ist es nicht<br />

ganz sicher, ob dies klappen wird. Erzählen<br />

Sie uns, weshalb es neue Flieger<br />

braucht. Was wird von den neuen Jets<br />

erwartet, was die alten nicht können?<br />

Es geht nicht darum, dass der neue Flieger<br />

viel mehr können muss als derjenige, den<br />

wir heute haben. Aber die F/A 18 kommen<br />

an ihr Lebensende. Sie sind ausgelegt auf<br />

5‘000 Flugstunden. Nun wird dies verlängert<br />

auf 6‘000 Flugstunden, um einen<br />

reibungslosen Übergang auf das Nachfolgemodell<br />

gewährleisten zu können. Aber<br />

endlos hinauszögern lässt sich der Betrieb<br />

dieser Maschinen nicht. Man darf nicht<br />

vergessen, welchen Belastungen diese<br />

Kampfflugzeuge ausgesetzt sind. Wir haben<br />

nur 30 Stück davon und jede wird bis<br />

zu vier Mal täglich geflogen. Bei den F5,<br />

die ja älter sind, ist es anders. Von ihnen<br />

wurden seinerzeit 110 Stück gekauft. Sie<br />

wurden demnach nicht so oft geflogen wie<br />

die F/A-18 und haben heute sogar weniger<br />

Flugstunden. Wenn wir mit der bisherigen<br />

Flotte weiter fliegen möchten, müssten wir<br />

ebenfalls sehr viel Geld in die Hand nehmen,<br />

denn bei der Sanierung müssten wir<br />

auch an die Struktur.<br />

Favorisieren Sie ein Modell?<br />

Nein, wichtig ist einfach, dass ein neues<br />

Flugzeug kommt. Ich bin überzeugt, dass<br />

das Evaluationsteam das für die Schweiz<br />

geeignete Flugzeug empfehlen wird.<br />

Wie würden Sie einem Armeeabschaffer<br />

erklären, weshalb es die Luftwaffe<br />

braucht?<br />

Ich würde ihn zuerst fragen, ob er vorausgesehen<br />

hat, dass die Welt vom Corona-Virus<br />

heimgesucht würde. Seine Antwort<br />

würde wahrscheinlich Nein sein. Genauso<br />

ist es bei der Luftwaffe. Wir wissen<br />

nicht, was in zehn, zwanzig oder fünfzig<br />

Jahren sein wird. Das Corona-Virus hat<br />

die Welt innert weniger Monate komplett<br />

verändert. Auch sicherheitspolitische Verschiebungen<br />

können die Welt verändern.<br />

Niemand gibt uns eine Unterschrift darauf,<br />

dass in zwanzig Jahren immer noch<br />

Frieden herrscht. Meines Erachtens brauchen<br />

wir deshalb eine Armee und diese<br />

wiederum funktioniert nicht ohne gute<br />

Luftwaffe. Aber unsere Kampfjets werden<br />

ja auch noch für luftpolizeiliche Einsätze<br />

gebraucht. Wir müssen unseren Luftraum<br />

kontrollieren können. Diese Aufgabe ist<br />

an die Luftwaffe delegiert. Niemand sonst<br />

kann dies übernehmen. Die Polizei verfügt<br />

über keine Kampfjets.<br />

Es gibt Leute, die sagen, die luftpolizeilichen<br />

Einsätze liessen sich auch mit<br />

leichteren und billigeren Flugzeugen<br />

wahrnehmen.<br />

Wir rüsten unsere Autobahnpolizei auch<br />

nicht mit Smarts aus. Gelegentlich hört<br />

man im Mittelland auch wieder einen<br />

Überschallknall. Dies ist jeweils einer<br />

unserer Jets auf einer Mission. Wenn ein<br />

Flugzeug vom Weg abkommt, zum Beispiel<br />

weil seine Navigation oder sein Funk<br />

ausgefallen ist, ist es manchmal nötig,<br />

dass wir innerhalb von wenigen Minuten<br />

auf 13‘000 Meter Höhe sind. Dies ist mit<br />

leichten Flugzeugen schlicht nicht möglich.<br />

Solche «Hot Missions» kommen ungefähr<br />

einmal im Monat vor. Luftpolizeiliche<br />

Einsätze werden täglich geflogen. Die<br />

Politik und letztendlich das Volk geben<br />

vor, was die Armee und was die Luftwaffe<br />

können muss. So, wie es aktuell definiert<br />

ist, brauchen wir entsprechende Flieger,<br />

um unseren Auftrag erfüllen zu können.<br />

Es wäre wohl auch nicht einfach so<br />

ohne weiteres möglich, wieder eine<br />

Luftwaffe aus dem Boden zu stampfen,<br />

wenn wir sie mal abgeschafft hätten.<br />

So ist es. Wenn das Knowhow mal weg ist,<br />

ist es weg. Wenn es keine Jets mehr hat,<br />

werden auch die Piloten bald fehlen.<br />

Wann sollen die neuen Flugzeuge einsatzbereit<br />

sein?<br />

Das Projekt heisst Air 2030. Bis im Jahr<br />

2030 sollten die neuen Flieger da sein.<br />

Ab 2025 sollten die ersten eintreffen. Bei<br />

Flugzeugen kann man nicht in einen Laden<br />

gehen und ein paar mitnehmen. Die<br />

Beschaffung ist ein längeres Prozedere, bei<br />

dem auch das Volk etwas zu sagen hat. Das<br />

heisst aber auch, dass wir die F/A-18 noch<br />

bis 2030 weiter betreiben werden. Aber einen<br />

Einsatz darüber hinaus erachte ich als<br />

unrealistisch.<br />

Zur Person<br />

Martin Schär (33) ist in Bleienbach<br />

aufgewachsen. Seit 2012<br />

ist er brevetierter Militärpilot,<br />

zuvor absolvierte er eine<br />

Lehre als Polymechaniker mit<br />

anschliessender BMS2 bei der<br />

Firma Daetwyler, welche direkt<br />

beim Flugplatz domiziliert ist.<br />

Seit 2017 ist er Mitglied der<br />

«Patrouille Suisse» und flog dabei<br />

ein Jahr an der Position 3, danach<br />

zwei Jahre an der Position 4 und<br />

flieg t ab nächstem Jahr an der<br />

Position 6 als erster Solist. Sein<br />

Nickname unter den Piloten ist<br />

Jaydee (abgeleitet von der Traktorenmarke<br />

John Deere). Martin<br />

Schär ist verheiratet und Vater<br />

eines vierjährigen Sohnes.<br />

s’Positive | <strong>Ausgabe</strong> 3 | März <strong>2020</strong><br />

Rot-weiss lackiert und donnernder Stolz der Schweiz:<br />

Die Kunstflugstaffel «Patrouille Suisse»<br />

Die Aufgabe des 1964 gegründeten<br />

Teams ist es, die Leistungsfähigkeit,<br />

die Präzision und die Einsatzbereitschaft<br />

der Schweizer Luftwaffe im<br />

In- und Ausland zu demonstrieren.<br />

Die Piloten der «Patrouille Suisse»<br />

sind Militärpiloten des Berufsfliegerkorps,<br />

die Kommentatoren arbeiten<br />

unter anderem als Flugverkehrsleiter<br />

bei Skyguide (Flugsicherung<br />

Schweiz), welche diese Zusatzaufgabe<br />

nur während der jeweils laufenden<br />

Saison ausüben.<br />

Die Idee, ein Vorführteam mit<br />

Berufspiloten aufzustellen, stammt<br />

aus dem Jahre 1959. Damals erhielt<br />

das Überwachungsgeschwader<br />

(UeG) den Auftrag , eine aus vier<br />

Maschinen bestehende Doppelpatrouille<br />

für Demonstrationszwecke zu<br />

trainieren. Die Formationen wurden<br />

damals mit Flugzeugen des Typs<br />

Hawker Hunter Mk.58 geflogen.<br />

Im Hinblick auf die Landesausstellung<br />

Expo64 in Lausanne und die<br />

Feiern des 50-jährigen Bestehens<br />

der Luftwaffe wurde das Formationsflug<br />

training mit der Hunter-Doppelpatrouille<br />

intensiviert. Im ganzen<br />

Land fanden Jubiläumsvorstellungen<br />

statt, die hunderttausende von<br />

Zuschauern begeisterten.<br />

Die Idee einer<br />

«Patrouille Suisse»<br />

stammt aus dem<br />

Jahr 1959.<br />

Über das Schloss Spiez<br />

und den Thunersee hinweg:<br />

Die «Patrouille Suisse»<br />

in 6er-Formation.<br />

Im damaligen Eidgenössischen<br />

Militärdepartement (EMD) war man<br />

von der Publikumswirksamkeit des<br />

Formationsfluges überzeug t und beschloss<br />

deshalb, die Patrouille Suisse<br />

zum of fiziellen nationalen Kunstflug<br />

team zu ernennen. Die Patrouille<br />

Suisse wurde am 22. August 1964<br />

gegründet.<br />

Der Flugzeug typ Hunter wurde<br />

1994 bei der Schweizer Luftwaffe<br />

ausgemustert; die Hunter wurden<br />

bei der Patrouille Suisse durch die<br />

in der Schweiz als Raumschützer<br />

eingesetzten F-5E Tiger II abgelöst.<br />

Diese Maschinen waren nun vollständig<br />

rot-weiss lackiert. Seit 1996<br />

flieg t die Patrouille Suisse ihre Vorführungen<br />

im In- und Ausland mit<br />

einem in der Maschine integrierten<br />

Raucherzeuger.<br />

14<br />

15


Wussten Sie schon?<br />

2<br />

Wussten Sie schon?<br />

1<br />

Kehren wir<br />

das Laub weg,<br />

nehmen wir dem<br />

Baum den Schutz<br />

vor der Kälte!<br />

Grosse<br />

Reservoire<br />

Was speichern Kamele in ihren Höckern?<br />

Kamele können in bloss 15 Minuten<br />

bis zu 200 Liter Wasser trinken. Das ist<br />

Rekord in der Tierwelt.<br />

Diese enorme Menge speichern die Tiere<br />

in ihrem komplexen Verdauungssystem<br />

und in ihren Blutkörperchen, die sich bis<br />

auf das 200-fache ihrer Grösse ausdehnen<br />

können. In ihren Nasengängen recyceln<br />

sie die Feuchtigkeit der austretenden<br />

Atemluft und führen rund 70 Prozent<br />

davon wieder in ihren Körper zurück. Kamele<br />

sind also wahre Experten im Wassersparen.<br />

Bilder: shut terstock.com<br />

Damit ist klar, dass die Höcker nicht zum<br />

Speichern von Wasser da sind. Dromedare<br />

und Trampeltiere, beide gehören in die<br />

Familie der Kamele, haben ihre Höcker<br />

zum Speichern von Fett und sind deshalb<br />

ein Energie- und kein Wasserreservoir.<br />

Auch auf längeren Marschrouten durch<br />

die Wüste können die Tiere davon zehren.<br />

Dank ihrer eingelagerten Fettreserven<br />

können Kamele wochenlang unterwegs<br />

sein, ohne Nahrung aufzunehmen. Dabei<br />

befindet sich ihr Körperfett ausschliesslich<br />

in den Höckern und nicht auf den Rippen.<br />

Deshalb wirkt es nicht als Isolierschicht,<br />

die den Körper unnötig warm hält.<br />

Hart im Nehmen<br />

Wie schützen sich Bäume vor Frost?<br />

Wenn im Herbst die Blätter fallen, beginnen<br />

die Bäume mit ihrem Winterschlaf.<br />

Dies geschieht nicht, weil die<br />

Blätter alt sind. Viel mehr ist es ein<br />

Schutzmechanismus vor der Kälte.<br />

Ohne Laub braucht der Baum weniger<br />

Wasser aus dem womöglich gefrorenen<br />

Boden. Zudem bieten die gefallenen Blätter<br />

eine wärmende Schutzschicht über dem<br />

Wurzelteller. Kehren wir das Laub weg,<br />

nehmen wir dem Baum diesen Schutz!<br />

Um im Frühjahr wieder austreiben zu können,<br />

brauchen Laubbäume ihren Pflanzensaft<br />

aus dem Stamm. Das ist eine wässrige<br />

Lösung, die lebende Zellen enthält. Ist es<br />

sehr kalt, verwandelt der Baum die Stärke<br />

in den Zellen in eine Zucker- und Alkoholmischung,<br />

die nicht gefrieren kann, weil<br />

die Zellen sonst platzen würden. Dieser<br />

Prozess beginnt bei minus drei Grad Celsius.<br />

Sobald es wieder wärmer wird, wird<br />

aus der Zuckerlösung wieder Stärke. Ein<br />

zusätzlicher Schutz ist die Rinde, die den<br />

Baum wie einen Mantel umhüllt. Je älter<br />

der Baum ist, desto dicker ist seine Rinde<br />

und desto wärmer hat er es. Junge Triebe<br />

sind also eher vom Frost bedroht.<br />

Etwas anders verhält es sich bei Nadelbäumen,<br />

die mit Ausnahme der Lärche ihre<br />

Nadeln im Herbst nicht abwerfen. Die<br />

Poren der Nadeln liegen unter einer schützenden<br />

Wachsschicht. Zudem sind die Nadeln<br />

durch ihre kleine Oberfläche besser<br />

vor der Kälte geschützt.<br />

Zünftig<br />

teuflisch<br />

Weshalb sagen wir<br />

Schlitzohr?<br />

Wer gern flunkert, andere übers Ohr<br />

haut und deshalb als verschlagen gilt,<br />

wird manchmal «Schlitzohr» genannt.<br />

Woher dieser Ausdruck kommt, weiss<br />

man nicht genau. Doch es wird vermutet,<br />

dass diese Bezeichnung auf die Zünfte<br />

im Mittelalter zurückzuführen ist.<br />

Wer damals Handwerker werden wollte,<br />

musste auf die Walz gehen, also durch<br />

das Land ziehen, um sich möglichst viel<br />

Wissen anzueignen. Die jungen Buschen<br />

trugen damals eine «zünftige», oder mit<br />

anderen Worten eine ihrem Handwerk<br />

entsprechende Kluft. Ein ins Ohr geschlagener<br />

Ring wies sie als Mitglied ihrer<br />

Zunft aus, galt aber auch als Geldreserve<br />

für den Notfall. Für den Fall, dass dem<br />

Gesellen unterwegs etwas zustossen sollte,<br />

sollte mit dem Ring seine Beerdigung bezahlt<br />

werden können.<br />

3<br />

Verstiess der junge Bursche allerdings gegen<br />

die Regeln seiner Zunft oder wurde<br />

er bei etwas Unredlichem ertappt, wurde<br />

er aus seiner Handwerkergemeinschaft<br />

verstossen. Als Zeichen dafür wurde ihm<br />

der Ring aus dem Ohr gerissen. Dabei entstand<br />

jeweils der Schlitz im Ohr, der ihn<br />

für den Rest seines Lebens kennzeichnete.<br />

Für ein «Schlitzohr» war es nahezu<br />

unmöglich, anderswo Aufnahme in eine<br />

Zunft zu finden.<br />

Auch eine andere Deutung steht im Raum.<br />

Der Teufel wurde früher manchmal als<br />

gehörnte Gestalt mit geschlitzten Ohren<br />

dargestellt. Ein Schlitzohr könnte demnach<br />

auch jemand gewesen sein, der verdächtigt<br />

wurde, mit dem Satan im Bund<br />

zu stehen, und dem man deshalb besser<br />

nicht trauen sollte.<br />

16 17


DNA-Identifikation zur Vertrauensgewinnung<br />

Wie Proviande<br />

«Schweizer<br />

Fleisch»<br />

garantiert<br />

Voll Schweiz:<br />

Saftige Lammhaxen<br />

gefüllt<br />

mit Hackfleisch<br />

Wenn Schweizer Fleisch drauf steht, ist dann<br />

auch Schweizer Fleisch drin? DNA-Tests beweisen<br />

dies bereits heute. Aber weshalb sollte uns dies<br />

interessieren? Weshalb ist das so wichtig?<br />

s’Positive sprach darüber mit Blaise Perrey von<br />

Proviande und Thomas Struckmeyer von IdentiGEN.<br />

Bruno Wüthrich (Inter view) | Marcel Bieri (Bilder Inter view)<br />

s’Positive | <strong>Ausgabe</strong> 3 | März <strong>2020</strong> Bild: © Proviande<br />

18 19


DNA-Identifikation zur Vertrauensgewinnung<br />

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Sind sich einig:<br />

Blaise Perrey von Proviande<br />

(rechts) und Thomas Struckmeyer<br />

von IdentiGEN.<br />

Proviande, die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, wirbt<br />

mit dem Slogan «Schweizer Fleisch - der feine Unterschied». Doch was ist<br />

dran am Schweizer Fleisch? Wo liegen seine Besonderheiten? Und wer sagt<br />

uns, dass Schweizer Rindfleisch drin ist, wo Schweizer Fleisch drauf steht.<br />

Von den kleinen Details bei Schreinerarbeiten bis hin zu Gesamtlösungen bei An-, Um- oder Neubauten.<br />

Unsere Planer, Schreiner und Zimmerleute unterstützen Sie von der ersten Idee bis zur Fertigstellung Ihrer<br />

baulichen Träume. Zögern Sie nicht, und nehmen Sie mit uns Kontakt auf.<br />

Wir bringen Holz in Form<br />

Proviande garantiert den Konsumentinnen<br />

und Konsumenten genau dies.<br />

Und zwar eindeutig per DNA-Herkunfts-Check.<br />

Weshalb dies so wichtig<br />

ist, und weshalb das Thema Fleisch so<br />

leidenschaftlich diskutiert wird, und<br />

welche Halb- oder Unwahrheiten durch<br />

Raum und Zeit geistern, möchten wir in<br />

diesem Artikel erfahren. Höchste Zeit<br />

also, mal kritisch nachzufragen.<br />

s’Positive: Sie müssen das Fleisch auch<br />

gegenüber dem wachsenden Trend hin<br />

zum Veganismus verteidigen.<br />

Blaise Perrey: Der Veganismus ist eine<br />

Art und Weise zu leben, für die sich jeder<br />

Mensch selbst entscheiden kann. Aber es<br />

ist sehr wichtig zu wissen, worüber man redet,<br />

wenn man über die Gründe für diese<br />

Lebensweise diskutiert. Vor allem die jungen<br />

Leute machen sich heutzutage mehr<br />

Gedanken darüber, was sie essen und was<br />

man besser machen könnte. Und es gibt ja<br />

tatsächlich vieles zu verbessern. Die Fakten,<br />

über die wir sprechen, können wir<br />

belegen und die sprechen für eine ausgewogene<br />

Ernährung, welche auch tierische<br />

Eiweisse enthält, insbesondere für Kinder.<br />

Ein viel grösseres Problem ist heute die Essensverschwendung.<br />

Da hilft das Bewusstsein,<br />

welchen Wert das Essen hat, das da<br />

vor einem auf dem Teller liegt.<br />

Sie werben mit «Schweizer Fleisch».<br />

Doch Hand aufs Herz: Weshalb sollen<br />

Konsumentinnen Fleisch aus der<br />

Schweiz kaufen?<br />

Vor allem die<br />

jungen Leute<br />

machen sich<br />

heutzutage mehr<br />

Gedanken darüber,<br />

was sie essen.<br />

Blaise Perrey: Dafür gibt es viele wichtige<br />

Gründe: Wir haben im Vergleich zu allen<br />

anderen Ländern strengere Vorschriften.<br />

Diese Vorschriften betreffen alle Bereiche<br />

und somit sowohl die Produzenten, als<br />

auch die Schlachter, die Verarbeiter und<br />

die Händler.<br />

Welche Vorschriften sprechen Sie an?<br />

Blaise Perrey: Bei den Produzenten sind<br />

dies Vorschriften bezüglich des Tierwohls.<br />

Zum Beispiel, wie die Tiere gehalten werden<br />

und wie sie sich im Freien aufhalten.<br />

Der Platz, der den Tieren zur Verfügung<br />

steht, ist im Vergleich zu anderen Ländern<br />

grosszügig bemessen. Alles in unserem<br />

Land ist auf Familienbetriebe ausgerichtet.<br />

Alles ist überschaubar. Nirgendwo werden<br />

tausende von Tieren auf engstem Raum<br />

gehalten, wie dies in anderen Ländern zum<br />

Teil üblich ist. In der Schweiz kennen wir<br />

Höchstbestände. Ein Produzent darf nicht<br />

mehr als eine bestimmte Anzahl Tiere halten.<br />

Doch das ist längst nicht alles, wo wir<br />

anderen Ländern mehrere Schritte voraus<br />

sind.<br />

Bitte erzählen Sie.<br />

Blaise Perrey: Seit weit mehr als 20 Jahren<br />

werden bei uns keine antimikrobiellen<br />

Wachstumsförderer mehr verfüttert. Wir<br />

verzichten auch auf Hormone, was vor allem<br />

in Ländern jenseits des Ozeans nicht<br />

s’Positive | <strong>Ausgabe</strong> 3 | März <strong>2020</strong><br />

20<br />

21


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überall der Fall ist. Und die Nährstoffe,<br />

die wir mit Kraftfutter dem Raufutter<br />

zusätzlich beigeben, müssen ausgewiesen<br />

werden.<br />

Bitte erklären Sie uns, was unter<br />

Raufutter zu verstehen ist.<br />

Blaise Perrey: Raufutter ist Futter, das auf<br />

Gras basiert (z.B. Weidegras oder Heu).<br />

Unsere Rinder fressen dieses Gras und<br />

produzieren daraus Milch und Fleisch. In<br />

Hügel- oder Berggebieten könnten wir diese<br />

Flächen gar nicht anders nutzen, denn<br />

dort kann nicht viel anderes angepflanzt<br />

werden. Unsere Rinder machen aus diesem<br />

Gras, das für den Menschen sonst nutzlos<br />

wäre, absolute Spitzenprodukte in Form<br />

von Milch und Fleisch.<br />

Ich möchte Ihnen dazu noch einen Hinweis<br />

geben. Immer wieder wird gesagt, die<br />

CO 2 -Bilanz der Fleischwirtschaft sei negativ.<br />

Wir alle wissen, wie wichtig Bäume für<br />

unser Klima sind. Aber wir vergessen, dass<br />

Wiesen und Weiden ebenfalls viel CO 2<br />

binden können und damit gut sind für das<br />

Klima. Indem wir also unsere Hügel und<br />

die Alpen bewirtschaften und über die<br />

Rindviehhaltung das Weideland pflegen,<br />

tun wir auch etwas fürs Klima.<br />

Weshalb wird in der Schweiz kaum<br />

Kraftfutter verfüttert. Was ist schlecht<br />

daran?<br />

Blaise Perrey: Kraftfutter ist nicht per<br />

se schlecht, denn es dient einerseits der<br />

ausgeglichenen Ernährung der Tiere und<br />

es können damit auch höhere Leistungen<br />

erzielt werden. Damit wird die Effizienz<br />

in der Milch- und Fleischproduktion verbessert,<br />

was auch die Klimabilanz positiv<br />

beeinflusst.<br />

Wo liegen denn die Vorteile des<br />

hiesigen Systems?<br />

Wir vergessen,<br />

dass Wiesen und<br />

Weiden ebenfalls<br />

viel CO 2 binden<br />

können und<br />

damit gut sind<br />

für das Klima.<br />

Blaise Perrey: Es ist eigentlich ganz einfach.<br />

Ein Beispiel: Ein Spitzensportler<br />

ernährt sich anders als die meisten Menschen.<br />

Bei den Nutztieren ist es ähnlich.<br />

Sie benötigen für ihre Leistung Nährstoffe<br />

in ausreichendem Mass. Die Frage ist, wie<br />

kommen die erforderlichen Nährstoffe in<br />

das Tier. Der grosse Vorteil der Wiederkäuer<br />

ist, dass diese Tiere Pflanzen verwerten<br />

können, welche die meisten anderen<br />

Tiere und auch der Mensch nicht verdauen<br />

können. Zum Beispiel Gras. Weil Gras<br />

in der Schweiz zur Genüge vorhanden ist,<br />

verfüttern wir eben vorwiegend dieses<br />

Gras. Nötig sind aber auch andere Nährstoffe,<br />

die wir beispielsweise in Form von<br />

Kraftfutter hinzufügen müssen, damit<br />

die Tiere wachsen und gesund bleiben.<br />

Kraftfutter und Mineralstoffe brauchen<br />

auch unsere Tiere. Die Frage ist jedoch, in<br />

welcher Quantität. Im Gegensatz zu anderen<br />

Ländern ist es bei uns aber deutlich<br />

weniger. Die USA beispielsweise füttern<br />

kraftfutterorientiert und verwenden unter<br />

anderem Weizen und Mais, welche beide<br />

oft in Monokulturen angebaut werden.<br />

An die Tiere werden also sehr hohe<br />

Ansprüche gestellt.<br />

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s’Positive | <strong>Ausgabe</strong> 3 | März <strong>2020</strong><br />

Bild: © Proviande<br />

Damit sich uns eine<br />

solch herrliche Auswahl<br />

bietet, sind lange<br />

Vorarbeiten nötig.<br />

22<br />

23


Blaise Perrey und Thomas Struckmeyer<br />

DNA-Identifikation zur Vertrauensgewinnung<br />

Qualitative Aspekte<br />

prüfend: Blaise Perrey<br />

von Proviande.<br />

Blaise Perrey: Wir haben nicht mehr die<br />

gleichen Tiere wie unsere Grosseltern.<br />

Da hat eine Entwicklung stattgefunden.<br />

Die Tiere werden anders gezüchtet, anders<br />

gehalten und liefern mehr Milch und<br />

Fleisch. Deshalb brauchen sie heute andere<br />

Nährstoffe als vor 100 Jahren. Wenn wir<br />

sie nicht richtig ernähren, können sie auch<br />

nicht das leisten, was wir von ihnen erwarten.<br />

Das ist ähnlich wie bei einem Sportler.<br />

Thomas Struckmeyer: Per Definition ist<br />

die Fleischwirtschaft in der Schweiz ein<br />

sehr nachhaltiges System, um tierische<br />

Proteine herzustellen. Es funktioniert<br />

mit kleinen, familiären Betrieben, mit<br />

beschränkten Tierzahlen pro Hof, und<br />

dadurch, dass damit eine gewisse Landschaftspflege<br />

vorhanden ist. Für den bewussten<br />

Entscheid für den Verzehr von<br />

Fleisch ist es wichtig zu wissen, wie nachhaltig<br />

Fleisch in der Schweiz produziert<br />

wird. Hier haben wir nicht nur ein nachhaltiges,<br />

sondern auch ein sehr transparentes<br />

System. Mit der Marke «Schweizer<br />

Fleisch» haben wir etwas geschaffen, das<br />

für das Ganze steht. Alles in der Schweiz<br />

ist integriert und hängt miteinander zusammen.<br />

Sie bieten mit der Firma<br />

IdentiGEN die technologische<br />

Plattform für die<br />

DNA-Überprüfung von<br />

Schweizer Fleisch. Was<br />

haben die Konsumentinnen<br />

davon?<br />

Thomas Struckmeyer: Es<br />

bringt den Konsumenten<br />

die Sicherheit, dass wenn auf<br />

der Verpackung Schweizer<br />

Fleisch steht, auch tatsächlich<br />

Schweizer Fleisch drin<br />

ist. Das können wir mit dem<br />

DNA-Herkunfts-Check garantieren.<br />

Das Vertrauen des<br />

Konsumenten steigt dadurch<br />

enorm. Die Rückverfolgbarkeitslösung<br />

auf DNA-Basis<br />

ist eindeutig. Man kann<br />

nicht betrügen.<br />

Können Sie damit auch die<br />

Qualität überprüfen?<br />

Blaise Perrey: Derzeit überprüfen<br />

wir lediglich die<br />

Herkunft. Doch mit dem<br />

DNA-Werkzeug werden wir<br />

künftig auch in der Lage sein,<br />

auch qualitative Aspekte zu<br />

prüfen und entsprechende Daten auch bei<br />

der Zucht zu berücksichtigen.<br />

Mit dem DNA-<br />

Werkzeug werden<br />

wir künftig in der<br />

Lage sein, auch<br />

qualitative<br />

Aspekte zu prüfen.<br />

Ist es nicht sogar so, dass der grössere<br />

Teil der Konsumentinnen und Konsumenten<br />

einen höheren Preis nur bei<br />

deutlich besserer Qualität zu bezahlen<br />

bereit ist, und vielleicht die Herkunft<br />

gar nicht so wichtig ist?<br />

Blaise Perrey: Die Gesellschaft ist breit<br />

und vielfältig und es bestehen die unterschiedlichsten<br />

Ansprüche. Proviande setzt<br />

sich dafür ein, Schweizer Fleisch zu promoten.<br />

Es geht uns darum, aufzuzeigen, was<br />

wir in der Schweiz gut machen und weshalb<br />

unser Fleisch einzigartig ist. Wir wollen<br />

die Konsumentinnen und Konsumenten<br />

auf die versteckten Werte aufmerksam<br />

machen. Wer pflegt beispielsweise unsere<br />

Alpen, wenn wir keine Fleischwirtschaft<br />

mehr haben? Dank dieser Pflege wird auch<br />

ein Mehrwert für unseren Tourismus geschaffen.<br />

Aber wenn die Kunden Schweizer<br />

Fleisch kaufen, werden sie kaum an die<br />

Alpen denken.<br />

Blaise Perrey: Nein, aber vielleicht bleibt<br />

doch etwas von unserer Kampagne hängen.<br />

Sie können sich ein teures oder auch<br />

ein billiges Auto leisten. Beide führen sie<br />

zum Ziel. Trotzdem erhalten sie das teure<br />

Auto nie zum Preis des billigen. Oft haben<br />

Sie beim teureren Wagen ebenfalls Werte,<br />

die nicht sofort ins Auge stechen. So ist es<br />

auch beim Fleisch. Fleisch unterscheidet<br />

sich durch die Qualität, es unterscheidet<br />

sich aber auch durch die nicht sichtbaren<br />

Werte wie Fütterung, Tierhaltung etc.<br />

Wir wollen den Konsumentinnen und<br />

Konsumenten nicht vorschreiben, welches<br />

Fleisch sie konsumieren müssen. Dirigismus<br />

ist in einer freien Wirtschaft selten<br />

eine gute Idee. Aber wir wollen aufklären<br />

und das allgemeine Wissen über die Produkte<br />

verbessern, damit Kundinnen und<br />

Kunden eine Wahl haben und wissen, was<br />

sie dafür erhalten, wenn sie den Mehrpreis<br />

bezahlen.<br />

Um dies glaubhaft vermitteln zu können,<br />

braucht es den DNA-Test?<br />

Thomas Struckmeyer: Kürzlich machte<br />

mich meine Mutter ganz aufgeregt auf einen<br />

Artikel aufmerksam, in welchen die<br />

Berner Zeitung aufdeckte, wie gewisse Restaurants<br />

beim Schweizer Fleisch betrügen.<br />

Über die Medien und insbesondere über<br />

die sozialen Medien verbreiten sich solche<br />

Informationen danach rasend schnell und<br />

es entsteht eine grosse Verunsicherung.<br />

Wir werden also heute viel mehr und viel<br />

heftiger als früher mit solchen Diskussionen<br />

konfrontiert und es entsteht in der Bevölkerung<br />

eine Verunsicherung. Deshalb<br />

wollen wir an der Basis zu hundert Prozent<br />

nachweisen können, dass hier nicht betrogen<br />

wird. Mit Basis ist einerseits der Bauer<br />

gemeint, der ja mit dem Tier das «Rohmaterial»<br />

liefert, das einen unglaublichen<br />

Wert hat, aber auch der Schlachter und der<br />

Handel. Mit dem DNA-Herkunfts-Check<br />

wollen wir beweisen, dass es in dieser Kette<br />

keine schwarzen Schafe hat. Wir setzen<br />

also einerseits sehr hohe Anforderungen<br />

an uns selbst und mit dem eindeutigen<br />

DNA-Herkunfts-Check überprüfen wir<br />

s’Positive | <strong>Ausgabe</strong> 3 | März <strong>2020</strong><br />

dies gleich hieb und stichfest. Jedes Tier ist<br />

einmalig. Seine DNA ist nicht veränderbar.<br />

Deshalb haben wir hier eine hundertprozentige<br />

Rückverfolgbarkeit geschaffen.<br />

Blaise Perrey: Proviande lancierte die<br />

Kampagne «Schweizer Fleisch - der feine<br />

Unterschied» mit Filmen, in denen die<br />

Fleischproduzenten auftreten. Deshalb ist<br />

es uns wichtig, dass die Konsumentinnen<br />

und Konsumenten wissen, dass nicht nur<br />

die Produzenten dafür einstehen, sondern<br />

auch die Verarbeiter und der Handel mit<br />

einem wasserdichten System die Herkunft<br />

überprüfen lassen, damit die Menschen<br />

dann auch Schweizer Fleisch auf dem<br />

Teller haben, wenn sie Schweizer Fleisch<br />

kaufen. Auf unserer Webseite schweizerfleisch.ch<br />

finden Sie die Testimonials der<br />

Produzenten.<br />

Thomas Struckmeyer: DNA ist heute<br />

ein Begriff. Alle wissen, was dies bedeutet.<br />

Weniger bekannt ist, was DNA alles kann.<br />

Wir wissen, dass mit DNA nachgewiesen<br />

werden kann, wo wir herkommen, wer beispielsweise<br />

unser Vater oder unsere Mutter<br />

ist. Das geht bei den Tieren selbstverständlich<br />

ebenfalls. Es handelt sich dabei um<br />

genau die gleiche Technologie. Sie wird<br />

übrigens auch in der Verbrechensbekämpfung<br />

eingesetzt, wie wir dies längst nicht<br />

nur aus den TV-Serien kennen. Wir arbeiten<br />

hier also mit forensischer Präzision<br />

in einem Industrieumfeld, das aufgrund<br />

seiner Wertigkeit seine Produkte so transparent<br />

und nachvollziehbar wie möglich<br />

produzieren muss. Deshalb verkaufen wir<br />

mit unseren Produkten auch Vertrauen.<br />

IdentiGEN hat die nötigen Modelle und<br />

Technologieplattformen, um dieses Vertrauen<br />

zu ermöglichen. Dabei geht es auch<br />

um Differenzierung zu anderen Ländern<br />

und anderen Herstellern. Wir beweisen<br />

damit glasklar, dass es sich dabei um ein<br />

Produkt aus der Schweiz handelt. Proviande<br />

als Branchenorganisation schaut darauf,<br />

dass keinerlei Schindluderei betrieben<br />

wird, damit schwarze Schafe identifiziert<br />

werden können.<br />

Profitieren nur die Konsumenten von<br />

den Tests?<br />

Blaise Perrey: Die Fleischverarbeitungsbetriebe,<br />

die beim DNA-Herkunfts-Check<br />

mitmachen, können dank diesen Tests<br />

ihre eigenen Prozesse optimieren und dabei<br />

überprüfen, ob bei ihnen alles perfekt<br />

läuft, oder ob beispielsweise Fehler bei der<br />

Etikettierung passieren. Seit November<br />

2018 kontrollieren wir nun die Produkte<br />

auf dem Markt. Bisher haben wir keinerlei<br />

Erkenntnisse, dass irgendwo<br />

Missbrauch betrieben wurde.<br />

Zwar haben wir Fehler gefunden,<br />

diese kamen jedoch<br />

nicht durch Missbräuche zustande.<br />

Ist diese DNA-Analyse<br />

zugunsten des Schweizer<br />

Fleisches ein Statement<br />

gegen anderes Fleisch?<br />

Blaise Perrey: Das wäre eine<br />

falsche Interpretation. Wir<br />

bieten Sicherheit und Transparenz<br />

für das in der Schweiz<br />

produzierte Fleisch. Und wir<br />

sagen, das können wir dir, liebe<br />

Konsumentin, lieber Konsument,<br />

auch belegen. Alle<br />

sollen sich danach selbst entscheiden.<br />

Wir werten damit<br />

nicht. Es geht wirklich einzig<br />

und allein darum, dass die<br />

Konsumenten wissen, dass<br />

auch Schweizer Fleisch drin<br />

ist, wenn Schweizer Fleisch<br />

drauf steht.<br />

Wie läuft dies mit der<br />

DNA-Probe ab?<br />

Blaise Perrey: Als erstes<br />

brauchten wir die DNA-Datenbank.<br />

Also begannen<br />

wir im Juni 2018 damit, bei<br />

jedem geschlachteten Tier,<br />

eine Fleischprobe zu entnehmen<br />

und diese der Nummer<br />

Wir beweisen<br />

damit glasklar,<br />

dass es sich dabei<br />

um ein Produkt<br />

aus der Schweiz<br />

handelt.<br />

auf seiner Ohrmarke zuzuweisen. In unserer<br />

Datenbank sind inzwischen von rund<br />

88 Prozent aller geschlachteten Tiere der<br />

Rindergattung die DNA-Profile hinterlegt.<br />

Weshalb fehlen 12 Prozent?<br />

Blaise Perrey: Dafür gibt es verschiedene<br />

Gründe. Wir haben sehr viele und unterschiedlich<br />

grosse Schlachthöfe in der<br />

Schweiz. Nicht alle nehmen teil am DNA-<br />

Beweist die<br />

Herkunft Schweiz:<br />

Thomas Struckmeyer<br />

von IdentiGEN.<br />

Herkunfts-Check. Andererseits ist ein<br />

teilnehmender Schlachthof nicht gezwungen,<br />

alle Schlachttiere beproben zu lassen,<br />

obwohl wir dies natürlich anstreben. Es ist<br />

im geschäftlichen Ermessen jedes Partners,<br />

dies selbst zu entscheiden.<br />

Diese 12 Prozent bringen aber trotzdem<br />

eine gewisse Unsicherheit, und deswegen<br />

können Sie doch auch die schwarzen<br />

Schafe nicht ganz ausschliessen.<br />

Blaise Perrey: Es ist publik, wer an diesem<br />

System mitmacht, und es gibt eine<br />

Liste dieser Betriebe. Aber es gibt Kleinstschlachtbetriebe,<br />

die nur wenige Tiere im<br />

Jahr schlachten, zum Beispiel dort, wo<br />

gleich am Hof oder in kleinen Metzgereien<br />

geschlachtet wird. Einige davon sind der<br />

Meinung, dass dieses System für sie nicht<br />

notwendig sei, denn es wird möglicherweise<br />

direkt ab Hof verkauft oder der Metzger<br />

kennt den Produzenten. Die Leute, die<br />

direkt beim Bauern kaufen, wissen ja, wo<br />

das Fleisch herkommt. Doch mehr als 50<br />

24<br />

25


Blaise Perrey und Thomas Struckmeyer<br />

BEI UNS HAT<br />

CHARAKTER TRADITION.<br />

Schlachtbetriebe und mehr als 60 Verarbeitungsbetriebe<br />

sind in unserem System<br />

dabei. Mit den grössten acht Betrieben ist<br />

bereits eine Abdeckung von rund 80 Prozent<br />

erreicht.<br />

Thomas Struckmeyer: Doch es gibt bei<br />

den «Kleinen» auch solche, die sagen, gerade<br />

weil ich mit meinen Standards noch<br />

weiter gehe als andere, gerade weil meine<br />

Tiere noch mehr im Freien sind als andere,<br />

will ich bei der Beprobung dabei sein.<br />

Denn auch sie können dann jederzeit beweisen,<br />

dass ihr Fleisch eben ihr Fleisch ist.<br />

Es geht dabei also um die Positionierung<br />

von Schweizer Fleisch, aber auch um die<br />

Positionierung des einzelnen Betriebes.<br />

nen stand, um was für Fleisch es sich handelte.<br />

Doch erstens ist Papier geduldig und<br />

nimmt alles an, was wir drauf schreiben,<br />

und zweitens lässt sich eine Etikette überall<br />

drauf kleben. Die Etikette allein ist<br />

also noch kein Beweis. Deshalb war es der<br />

Ehrgeiz des Branchenverbandes und seiner<br />

Mitglieder, zugunsten der Konsumentinnen<br />

und Konsumenten diesen Beweis zu<br />

erbringen. Die Schweiz ist in diesem Be-<br />

Charcuterie aus<br />

Schweizer Fleisch:<br />

Vielfältig und fein.<br />

das Fleisch als Schweizer Fleisch deklariert<br />

wurde, gehen wir auf die Verarbeitungsbetriebe<br />

zu und reden mit ihnen. Selbstverständlich<br />

hätte ein systematischer Betrug,<br />

- und dabei sprechen wir jetzt nicht von einem<br />

Versehen, das mal vorkommen kann,<br />

- Konsequenzen. Darüber müsste der von<br />

Proviande eingesetzte Markt-Monitoring-Ausschuss<br />

entscheiden. Doch bisher<br />

ist dies kein einziges Mal vorgekommen.<br />

RAM_Plk_SuureMoscht_2018_F200_Mutterlitho_245x350_COv3_d.indd 1 09.03.18 14:45<br />

s’Positive | <strong>Ausgabe</strong> 3 | März <strong>2020</strong><br />

Es geht um die<br />

Positionierung<br />

von Schweizer<br />

Fleisch, aber auch<br />

um die des einzelnen<br />

Betriebes.<br />

Wie kam es zu dieser Idee?<br />

Blaise Perrey: Wir sehen in unserem<br />

Fleisch einen riesigen Wert. Diesen müssen<br />

wir vermitteln und gleichzeitig das Vertrauen<br />

stärken. Nachhaltigkeit wird heute<br />

überall nachgefragt. Doch ohne Rückverfolgbarkeit<br />

lässt sie sich nicht kommunizieren.<br />

Wir müssen das Vertrauen durch Beweisführung<br />

untermauern. Diesen Beweis,<br />

und gleichzeitig auch die Differenzierung<br />

zu anderen Anbietern lässt sich nur durch<br />

den DNA-Herkunfts-Check erbringen.<br />

Wir haben in einer Fleischtheke nicht nur<br />

Schweizer Fleisch, sondern auch Fleisch<br />

zum Beispiel von amerikanischer oder<br />

irischer Herkunft, das vielleicht wegen<br />

bestimmter Attribute nachgefragt wird.<br />

Aber wenn wir für Schweizer Fleisch bezahlen,<br />

wollen wir auch Schweizer Fleisch<br />

geniessen und dabei sicher sein, dass bei<br />

der Haltung der Tiere, der Schlachtung<br />

und der Verarbeitung Schweizer Standards<br />

erfüllt wurden. Uns geht es also um die<br />

Aussage «Pro Schweizer Fleisch», und<br />

nicht gegen Fleisch anderer Herkunft.<br />

Thomas Struckmeyer: In der Schweiz<br />

herrscht ja Deklarationspflicht. Früher<br />

hatten wir einfach die Etiketten, auf de-<br />

Bild: © Proviande<br />

reich weltweit absolut führend.<br />

Was kosten die Tests?<br />

Blaise Perrey: Auf Basis des Rind- und<br />

Kalbfleischkonsum kostet das Testverfahren<br />

pro Einwohner und Jahr rund 80<br />

Rappen.<br />

Wie funktioniert denn die<br />

Rückverfolgung?<br />

Blaise Perrey: Nachdem wir seit Juni 2018<br />

mit der Erfassung der Datenbank beschäftigt<br />

waren, begannen wir im November<br />

des gleichen Jahres mit der umgekehrten<br />

Prozedur. Wir gehen zu den verschiedenen<br />

Verkaufspunkten, kaufen Fleisch ein,<br />

und stellen wiederum die DNA fest. Dann<br />

überprüfen wir, ob wir diese in unserer<br />

Datenbank finden. Wenn das Fleisch also<br />

als Schweizer Fleisch deklariert ist, muss es<br />

in unserer Datenbank zu finden sein. Wir<br />

entnahmen im letzten Jahr rund 1‘400<br />

Proben in verschiedenen Läden.<br />

Werden fehlbare Betriebe sanktioniert?<br />

Blaise Perrey: Es gibt einen sogenannten<br />

Eskalationsplan. Wenn wir ein Tier in<br />

unserer Datenbank nicht finden, obwohl<br />

Trotzdem konkret nachgefragt: Es<br />

könnte doch sein, dass ein Betrieb<br />

einen grösseren Posten ausländisches<br />

Fleisch einführt, es als Schweizer<br />

Fleisch deklariert und zu einem Aktionspreis<br />

an die Konsumenten bringt.<br />

Spätestens nach 14 Tagen wäre der<br />

Posten verkauft und die Chance wäre<br />

doch vorhanden, dass in dieser Zeit<br />

gerade keine Probe genommen wird.<br />

Doch es wäre natürlich ein Risiko. Was<br />

geschieht, wenn dieser Händler doch<br />

erwischt wird?<br />

Blaise Perrey: Wichtig ist zu wissen, dass<br />

sich dies ein am Programm teilnehmenden<br />

Betrieb nicht leisten kann. Er müsste mit<br />

drastischen Sanktionen rechnen. Kommt<br />

hinzu, dass die Gefahr, entdeckt zu werden,<br />

wirklich gross ist. Der Markt-Monitoring-Ausschuss<br />

besteht aus Vertretern<br />

des Schweizer Fleisch-Fachverbandes, der<br />

Konsumenten und der Produzenten. Es<br />

ist also ein sehr glaubwürdiges Gremium.<br />

Müsste der Markt-Monitoring-Ausschuss<br />

tagen, würde es sich nicht um einen Baga-<br />

26<br />

27


DNA-Identifikation zur Vertrauensgewinnung<br />

tellfall handeln. Zudem ist damit zu rechnen,<br />

dass bei dieser Zusammensetzung<br />

sowohl die Konkurrenz wie auch die Konsumenten<br />

wahrscheinlich von den Verfehlungen<br />

Kenntnis erhalten. Die ganze Branche<br />

würde Schaden nehmen. Sie können<br />

sich sicher vorstellen, was dies danach für<br />

den fehlbaren Betrieb heissen würde.<br />

Wie gross ist der Anteil an inländischem<br />

Rindfleisch in der Schweiz?<br />

Blaise Perrey: Der Inlandanteil am Konsum<br />

von Rindfleisch lag 2019 bei 84 Prozent.<br />

Wird Kalbfleisch mit gerechnet sogar<br />

bei 85,5 Prozent.<br />

Der DNA-Herkunfts-Check wird aktuell<br />

lediglich bei Rind- und Kalbfleisch<br />

gemacht. Bei anderem Fleisch, z.B.<br />

vom Schwein, Pferd oder Geflügel noch<br />

nicht.<br />

Blaise Perrey: Beim Schweinefleisch haben<br />

wir mit rund 93 Prozent eine hohe<br />

Inlandversorgung. Also ist Schweinefleisch,<br />

das in der Schweiz als «Schweizer<br />

Schweinefleisch» verkauft wird, mit hoher<br />

Sicherheit Schweizer Fleisch. Das nimmt<br />

den Druck der Beweisführung. Beim Geflügel<br />

wurden bereits Sondierungsgespräche<br />

geführt.<br />

Der Druck beim Geflügel müsste fast<br />

noch grösser sein als bei den Rindern.<br />

Blaise Perrey: Da haben Sie recht. Der<br />

Inlandanteil bei Geflügel liegt bei rund 64<br />

Prozent.<br />

Gibt es ein Label?<br />

Blaise Perrey: Wir schliessen mit den Betrieben<br />

(Schlachthöfe, Verarbeitung und<br />

Verkauf) eine Vereinbarung ab und stellen<br />

bei Bedarf ein Zertifikat aus, dass ein<br />

Betrieb bei unserem Programm mitmacht.<br />

Wir sind erst am Anfang unserer Arbeit.<br />

Wir werden künftig noch viel mehr Proben<br />

nehmen.<br />

Wo zum Beispiel?<br />

Blaise Perrey: Zum Beispiel bei stark verarbeiteten<br />

Produkten wie Würsten oder<br />

bei Hackfleisch. Je weiter wir voranschreiten,<br />

umso wichtiger wird auch die Kommunikation.<br />

Auf was kann der Konsument achten?<br />

Blaise Perrey: Konsumentinnen und<br />

Konsumenten achten auf die Herkunftsdeklaration<br />

«Schweizer Fleisch». Derzeit<br />

hat jedoch hinsichtlich der DNA-Herkunfts-Checks<br />

noch keine intensive Kommunikation<br />

stattgefunden.<br />

Wenn Proviande für «Schweizer<br />

Fleisch» steht, für welche Art Fleisch<br />

steht beispielsweise das Label «Bio»?<br />

Blaise Perrey: Sie müssen sich das so<br />

vorstellen: Proviande vertritt das in der<br />

Schweiz produzierte und vermarktete<br />

Fleisch. Darunter fallen alle Fleischarten<br />

und alle Fleischproduktionssysteme, die in<br />

der Schweiz produziert oder angewendet<br />

werden, so wie auch verschiedene andere<br />

Label wie z.B. Bio, IP Suisse usw.<br />

Kann denn per DNA-Herkunfts-Check<br />

auch nachgewiesen werden, ob etwas<br />

Bio ist oder nicht.<br />

Thomas Struckmeyer: Ja, das können<br />

wir. Das ist ja der grosse Vorteil der DNA.<br />

Wenn also ein Label wie Bio möchte, dass<br />

wir dies kontrollieren, dann können wir<br />

dies tun. Dies wäre dann aus unserer Sicht<br />

Das ist der grosse<br />

Vorteil der DNA:<br />

Wenn ein Label<br />

wie «Bio» möchte,<br />

dass wir dies<br />

kontrollieren,<br />

dann können wir<br />

dies tun.<br />

eine Dienstleistung an all die Betriebe, die<br />

ihr Fleisch auch unter diesem Label anbieten.<br />

Dies funktioniert ganz einfach, weil<br />

wir ja wissen, wo das Tier herkommt und<br />

ob der Ort, wo es gelebt hat, ein Bio-Hof<br />

ist.<br />

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Proviande<br />

Proviande ist eine Genossenschaft und vereint unter ihrem<br />

Dach massgebliche Organisationen und Unternehmen der<br />

gesamten Wertschöpfungskette Fleisch. Schweizer Fleisch<br />

ist als registrierte Marke ein Produkt von Proviande.<br />

Proviande ist die Branchenorganisation der Schweizer<br />

Fleischwirtschaft. Als Bindeglied entlang der ganzen Wertschöpfungskette<br />

Fleisch setzt sich die Genossenschaft für<br />

hochwertige Produk te aus nachhaltiger Landwirtschaft und<br />

artgerechter Tierhaltung sowie aus sicherer Verarbeitung<br />

ein. Sie repräsentier t einen bedeutenden Wir tschaftszweig<br />

und ist bestrebt, Voraussetzungen und Rahmenbedingungen<br />

zu erwirken, die den Ak teuren der Fleischwirtschaft die<br />

er folgreiche Ausführung ihrer Tätigkeiten ermöglichen.<br />

www.proviande.ch<br />

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Identigen gibt es seit 24 Jahren und hat<br />

seinen Sitz in Irland. Die Firma stammt<br />

ursprünglich aus dem wissenschaftlichen<br />

Umfeld des Trinity-Colleges in<br />

Dublin.<br />

Sie entwickelte das Rück verfolgungssystem<br />

auf DNA-Basis für die Industrie und<br />

hat internationale Kundschaft bei Produzenten<br />

und Händlern. In der Schweiz<br />

ist die Firma in Schlieren bei Zürich<br />

ansässig , von wo aus auch sämtliche Labordienstleistungen<br />

– auch für Proviande<br />

- angeboten und erbracht werden.<br />

www.identigen.com<br />

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