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2 Roman Runkel ist Perfektionist und leidenschaftlicher Sammler von Zeugnissen der letzten Jahrhundertwende. Seine Philosophie ist dabei so einfach wie überzeugend: „Von allem nur das Beste“. Seine Leidenschaft prägt die „Brauereischänke Alte Brauerei“ im Kasbachtal und macht sie zu einem Ort, in dem die gute alte Zeit konserviert zu sein scheint. Mit unglaublicher Kreativität, Liebe zum Detail und zu der Zeit mit der scheinbar heilen Welt verwandelte Roman Runkel das Gelände der alten Steffens-Brauerei in den vergangenen acht Jahren in ein Ausflugsziel mit musealem Charakter. Mittlerweile ist ein Besuch im Kasbachtal auch ein Ausflug in die Welt nostalgischer Gemütlichkeit. Man kann in Kindheitserinnerungen schwelgen, als noch Emailleschilder an Hauswänden für Persil, Kaffee und Schokolade warben, Autos noch Automobile hießen und Waschmaschinen noch Zukunftsmusik waren. Im Kasbachtal scheint ein bisschen von der heilen Welt konserviert und Deutschland samt seiner Superstars einem anderen Universum anzugehören. Erholsame Nostalgie pur, die der Seele schmeichelt. Am Anfang dieser Zeitreise stand die Vision von Roman Runkel, der zusammen mit seiner Familie im Jahr 2001 die ehemalige Steffens-Brauerei kaufte. Nachdem im Jahr 2006 der Braubetrieb eingestellt wurde und Steffens-Bier seitdem auswärts gebraut wird, wurde es Zeit, die Vision endgültig Realität werden zu lassen. Der ausgebildete Koch und Restaurantfachmann setzte, unterstützt durch seine Eltern Ingrid und Günther Runkel, seine Vorstellungen von perfekter Erlebnisgastronomie konsequent nach und nach um. Dabei überlässt er nichts dem Zufall. Liebevoll hat er einen Erlebnisgastronomie in „Colonialwaren-Laden“, wie er vor mehr als 100 Jahren aussah, zum Leben erweckt. Dieser „Museums-Hofladen“ zeigt vieles aus vergangener Zeit und lädt zum Staunen, Stöbern und auch Kaufen ein. Auch der große gemütliche Gastraum des Restaurants, in dem rustikale leckere Brauhausküche angeboten wird und in dem etwa 200 Personen Platz finden, ist angefüllt mit Exponaten, die es sonst höchstens im Heimatmuseum zu sehen gibt: Rund 400 alte Nudelhölzer zieren die Decke, mehr als 200 zum Teil prachtvolle Kaffeedosen, die um die Jahrhundertwende in Kolonialwarenläden im Einsatz waren, die Roman Runkel hat die Brauerei im Kasbachtal zu Regale an den Wänden. Kaffeeschütten, Kaffeeapparate zum Warmhalten, Schau- und Werbeverpackungen, ein alter Leiterwagen, Küchenutensilien und andere liebevoll zusammengetragene Kleinigkeiten machen den Gastraum zum Museum. Höhepunkt der gesamten Sammlung sind jedoch die unzähligen originalen Emaillewerbeschilder, die alle um das Thema Kaffee, Kakao und Schokolade kreisen. „Mit den Werbeschildern allein von „Kaiser‘s Kaffee“ könnte ich deren Firmengeschichte dokumentieren“, sagt Roman Runkel schmunzelnd. Auch das Außengelände ist bestückt mit Oldtimern wie einem DKW
musealer Umgebung einem Ort nostalgischer Gemütlichkeit verwandelt Cabrio von 1937 sowie alten Lanz- und Hanomag-Traktoren von 1932. Wo vor historischer Kulisse im Winter der nostalgische Weihnachtsmarkt Weihnachtsromantiker anlockt, schmücken im Frühjahr und Sommer mehr als 50 Olivenbäume, Oleanderbüsche, Palmen und Lorbeer den Außenbereich. Es entsteht ein Biergarten mit mediterranem Flair, der Nostalgie mit mediterranem Lebensgefühl verbindet. Die Zeitreise im Kasbachtal ist jedoch nicht nur „zusammengesammelt“. „Alte Dokumente und der Baustil des Haupthauses deuten auf klösterlichen Ursprung hin“, sagt Ingrid Runkel und verrät, dass bei Umbauarbeiten eine Tafel gefunden wurde, die die Jahreszahl 1630 zeigt. „Etwa ab Mitte 1700 bis zum Jahr 1803 war das Gelände das Pfarrgut der Pfarrei St. Michael in Erpel. Es wurde Weinbau betrieben. Ebenso befand sich dort eine Feldmühle. 1838 kaufte der Rittmeister Gottfried von Nebur den Hof auf dem Severinsberg, der zu der Zeit mit etwa 20.000 Stock Burgunder besetzt war. Familie Steffens kaufte später das Gelände und errichtete im Jahr 1866 die Brauerei“, fasst Mama Runkel in wenigen Sätzen rund 400 Jahre Geschichte zusammen, der die Runkels jetzt weiter Rechnung tragen. In den alten Gewölbekellern richteten sie einen „alten Kloster-Weinkeller“, eine „Alte Kelterei“ und eine Bar-Lounge ein, in denen Gäste feiern können. „Die Räume werden auch nach Absprache für Festlichkeiten wie Hochzeiten, Jubiläen oder geschäftliche Veranstaltungen vermietet. Und im „Weinkeller“ finden nach Voranmeldung Weinproben statt.“ Einige Hotelzimmer runden das Angebot ab. Auch die Besichtigung der ehemaligen Brauerei ist möglich. Bei alldem setzen die Runkels auf umweltfreundliche Energieerzeugung. Dabei helfen ein Blockheizkraftwerk der Bad Honnef AG und eine Solaranlage. Die Alte Brauerrei ist auch mit der Kasbachtalbahn, dem historischen Schienenbus aus den fünfziger Jahren, erreichbar. Sie fährt von Ostern bis Weihnachten samstags, sonntags und an Feiertagen stündlich vom Bahnhof Linz durch das Kasbachtal bis nach Kalenborn. Zwischendurch hält der Triebwagen am Bahnhof Kasbach sowie am Hausbahnsteig der Steffens-Brauereischänke, die mit der urigen Gaststätte und ihrem idyllischen Biergarten zur Einkehr lockt. Ein Besuch mit etwas Zeit erlaubt eine Wanderung von Kalenborn zur Brauerei und/oder von der Brauerei nach Linz. Der romantische Wanderweg verläuft vom Bahnhof Kalenborn in unmittelbarer Nähe zur Bahnstrecke entlang des plätschernden Kasbachs. Dieser offizielle Rheinsteig- Zubringerweg durch das Kasbachtal ist mit einem gelben „R“ ausgeschildert. Alte Brauerei St. Severinsberg 1, 53547 Kasbach Telefon 02644/980780 www.runkel-gastronomie.de kontakt@runkel-gastronomie.de 3
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