Sicherheitsingenieur Special PSA 2020
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51. Jahrgang<br />
Von Kopf bis<br />
Fuß auf Schutz<br />
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Schau!<br />
Neues beim Fußschutz Rechtliche Aspekte <strong>PSA</strong> der Zukunft
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für Sicherheit und Gesundheit<br />
Bild: nd3000, fotolia.com<br />
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Editorial | Inhalt<br />
Titelfotos: © Wladimir Losowski – stock.adobe.com; © metamorworks – stock.adobe.com; © Polonio Video – stock.adobe.com; © R+R – stock.adobe.com<br />
Kopf hoch!<br />
on Kopf bis Fuß auf Liebe einge-<br />
– mit diesem Lied erlangte<br />
„Vstellt“<br />
Marlene Dietrich im Film „Der blaue Engel“<br />
Weltruhm. Nicht, dass wir einen ähnlichen<br />
Anspruch hätten – immerhin ist der<br />
Titel dieses <strong>PSA</strong>-<strong>Special</strong> von Sicherheits -<br />
ingenieur, Sicherheitsbeauftragter und<br />
Si-Akademie dem berühmten Songtext<br />
zum Verwechseln ähnlich. Für Ihren<br />
Berufsalltag wichtige Informationen<br />
finden Sie im Folgenden aber allemal<br />
– plus viele interessante Produkte!<br />
Eigentlich sollten die Vorträge, auf<br />
denen die Fachartikel in diesem Heft<br />
fußen, schon Mitte März beim „3. Tag der<br />
<strong>PSA</strong>“ gehalten worden sein und Sie einen<br />
ausführlichen Nachbericht hier lesen<br />
können. Aber SARS-CoV-2 machte auch<br />
dieser Veranstaltung einen Strich durch<br />
die Rechnung.<br />
Leider können wir Ihnen noch keinen<br />
neuen Termin mitteilen, zu unvorher -<br />
sehbar ist die Lage derzeit (8. April).<br />
Wann der „3. Tag der <strong>PSA</strong>“ nachgeholt<br />
wird, erfahren Sie rechtzeitig unter<br />
www.tag-der-psa.de und im Newsletter<br />
von www.sifa-sibe.de.<br />
Bleibt von uns aus nur zu hoffen, dass<br />
Sie gesund durch diese turbulente Zeit<br />
kommen!<br />
In diesem Sinne,<br />
Ihr<br />
Michael Köhmstedt<br />
Foto: © Harald Frater<br />
Teilnehmer des Tags der <strong>PSA</strong> 2018<br />
Fachbeiträge<br />
4 Die <strong>PSA</strong> der Zukunft<br />
Smart, vernetzt und mehr,<br />
als nur Augen-, Gehöroder<br />
Fußschutz<br />
Prof. Frank Werner<br />
10 Aktuelle Entwicklungen<br />
und Innovationen im<br />
Fußschutz<br />
„Sind doch nur Schuhe<br />
… oder?“<br />
Andreas Vogt<br />
16 Elektrounfälle<br />
Schutz vor Körperdurchströmung<br />
und Störlicht -<br />
bögen – geeignete <strong>PSA</strong><br />
finden und anwenden<br />
Dr.-Ing. Thomas Jordan<br />
20 Im Fokus<br />
Hand- und Hautschutz<br />
Dr. Andreas Wittmann<br />
24 Globales BBS-Programm<br />
für mehr sicherheits -<br />
gerechtes Verhalten<br />
im Team<br />
„Wenn der Kollege mich<br />
plötzlich fürs Helmtragen<br />
lobt …“<br />
Thorsten Uhle<br />
28 Auswahl und Einsatz von<br />
<strong>PSA</strong> – Praxisbeispiele<br />
aus Unternehmen aus<br />
Sifa-Sicht<br />
<strong>PSA</strong> ist nicht alles, aber<br />
ohne <strong>PSA</strong> geht es auch<br />
nicht!<br />
Prof. Dr. Arno Weber<br />
32 <strong>PSA</strong> 4.0<br />
Rechtliche Aspekte<br />
Rechtsanwalt<br />
Dr. Michael Neupert<br />
Produkte<br />
14 ISM mit den Marken<br />
ALBATROS, PUMA SAFETY,<br />
FOOTGUARD<br />
Sicherheitsschuhe, Arbeitsund<br />
Funktionsbekleidung;<br />
www.ism-europa.de<br />
www.albatros-world.de<br />
www.puma-safety.com<br />
22 VTH Verband Technischer<br />
Handel e.V.<br />
www.arbeitsschutz<br />
fachhandel.de<br />
23 AMPri Handelsgesellschaft<br />
mbH<br />
Chemikalienschutz -<br />
handschuhe;<br />
www.ampri.de<br />
26 Peter Greven Physioderm<br />
Hautschutz;<br />
www.pgp-hautschutz.de<br />
26 Steitz Secura<br />
Sicherheitsschuhe;<br />
www.steitzsecura.com<br />
27 HINTE Messe- und<br />
Ausstellungs-GmbH<br />
Arbeitsschutz Aktuell <strong>2020</strong>;<br />
www.arbeitsschutz-aktuell.de<br />
30 CWS<br />
<strong>PSA</strong>-Mietservice;<br />
www.cws.com<br />
30 KAN - Kommission Arbeitsschutz<br />
und Normung<br />
www.KAN.de<br />
31 ATG<br />
Schutzhandschuhe;<br />
www.atg-glovesolutions.com<br />
31 Comau<br />
Exoskelette;<br />
www.comau.com<br />
34 Elten<br />
Sicherheitsschuhe;<br />
www.elten.com<br />
6 Uvex<br />
Schutzhandschuhe;<br />
www.uvex-safety.de<br />
8 Blåkläder<br />
Arbeitsbekleidung;<br />
www.blaklader.com<br />
Service<br />
33 Impressum<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 3
Fachbeitrag<br />
Die <strong>PSA</strong> der Zukunft<br />
Smart, vernetzt und mehr<br />
als nur Augen-, Gehöroder<br />
Fußschutz<br />
§ 4 Allgemeine Grundsätze … … 5. individuelle Schutzmaßnahmen sind nachrangig zu anderen<br />
Maßnahmen 1 – so verlangt es das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und diese Forderung ist –<br />
wie auch alle anderen Bestimmungen des Gesetzes – nicht verhandel- oder interpretierbar.<br />
Dennoch sind Persönliche Schutzausrüstungen (<strong>PSA</strong>) heute allgegenwärtig und weder aus<br />
dem beruflichen noch aus dem privaten Umfeld wegzudenken. Was können wir zukünftig in<br />
Sachen <strong>PSA</strong> erwarten?<br />
Foto: S. Taheri, Hannover<br />
Autor: Prof. Frank Werner<br />
Leiter des Fachbereichs<br />
Persönliche Schutzausrüstungen<br />
der Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung (DGUV),<br />
stellv. Hauptabteilungsleiter<br />
Prävention der BG BAU<br />
Für viele Bereiche gibt es zur <strong>PSA</strong><br />
(noch) keine Alternative. Denken wir<br />
an den Industrieschutzhelm oder S3-<br />
Sicherheitsschuhe auf Baustellen, die<br />
Schutzkleidung und Pressluftatmer für<br />
Feuerwehrleute oder an die Warnkleidung<br />
der Polizei im öffentlichen Straßenverkehr.<br />
Bereits durch die einfache Frage<br />
der Betroffenen „Und wer bezahlt´s?“<br />
erfahren wir in der Regel schon, dass im<br />
konkreten Fall<br />
1. die <strong>PSA</strong>, über die gerade diskutiert<br />
wird, im beruflichen Bereich eingesetzt<br />
werden soll und<br />
2. dass es wohl vordergründig um die<br />
lästige Pflicht geht, <strong>PSA</strong> zu benutzen<br />
und nicht darum, sich zu schützen, wo<br />
höherwertige Maßnahmen nicht umsetzbar<br />
sind.<br />
So selbstverständlich, wie es eine der<br />
Arbeitgeberpflichten ist, notwendige geeignete<br />
<strong>PSA</strong> für die Beschäftigten zur Verfügung<br />
zu stellen, zeigt die Erfahrung auch,<br />
dass im privaten Umfeld das Beste oft gerade<br />
gut genug ist, wenn es darum geht, sich<br />
in der Freizeit – also im privaten Umfeld – zu<br />
schützen. Eine Chance, die es zu nutzen gilt.<br />
Sicher – rund um die Uhr<br />
Sie begegnen uns immer wieder und<br />
zwischenzeitlich auch fast überall im täglichen<br />
Leben – Radfahrer mit Fahrradhelm<br />
und Warnweste, Skifahrer mit Helm und<br />
Skibrille, Inline-Skater mit Helm und Protektoren,<br />
Hobbygärtner mit Schutzhandschuhen.<br />
Diese Aufzählung ließe sich problemlos<br />
fortsetzen. Und das Besondere: In<br />
keiner Vorschrift und in keinem Gesetz gibt<br />
es hierfür eine Pflicht. Es sind Menschen,<br />
die zumeist in ihrem privaten Umfeld für<br />
sich entschieden haben, sich oder auch ihre<br />
Kinder durch die Benutzung von <strong>PSA</strong> zu<br />
schützen. Was hier scheinbar problemlos<br />
funktioniert, bereitet uns im betrieblichen<br />
Alltag oft Kopfzerbrechen und stellt uns vor<br />
scheinbar unüberwindbare Hürden.<br />
Folgerichtig fragen wir uns: „Warum<br />
ist das so?“ und „Was müssen wir im<br />
betrieblichen Kontext ändern, um das zu<br />
erreichen, was im Privaten ganz selbstverständlich<br />
scheint?“. Die Grundidee einer<br />
Lösung fokussiert in zwei Hauptrichtungen.<br />
Die größere der beiden Herausforderungen<br />
verbirgt sich hinter dem Begriff<br />
Verhaltensprävention und damit der<br />
Auflösung der gedanklichen Schranken<br />
zwischen privaten und einem beruflichen<br />
Schutzbedürfnis der Menschen. Sicherheit<br />
und Gesundheit müssen in den Köpfen<br />
der Me<br />
nsch<br />
en so selbstverständlich<br />
sein, wi<br />
e Essen, Trinken und Schlafen.<br />
Genau hier greift die<br />
zweite Komponente,<br />
die ganz besonders in beruflichen Zusammenhang<br />
zu betrachten ist und sich hinter<br />
der Frage verbirgt: „Sieht mein Chef das<br />
genauso, oder stellt er mir nur <strong>PSA</strong> zur<br />
Verfügung, weil es im Gesetz gefordert –<br />
Hauptsache irgendetwas und Haupt -<br />
sache billig?“ Bekannt ist, dass man beispielsweise<br />
in den skandinavischen Ländern<br />
hier deutlich weiter ist. So gilt es als<br />
Selbstverständnis unter allen Beteiligten,<br />
dass gute <strong>PSA</strong> bereitgestellt und diese<br />
auch bestimmungsgemäß benutzt wird.<br />
<strong>PSA</strong> der Zukunft<br />
Persönliche Schutzausrüstungen sind<br />
heute und auch auf mittlere Sicht aus<br />
unserem Leben nicht wegzudenken. Wenn<br />
wir deren Akzeptanz ganz besonders im<br />
beruflichen Kontext erhöhen wollen, müssen<br />
wir den Weg der letzten zwanzig Jahre<br />
konsequent weiterverfolgen und den Mehrwert<br />
der <strong>PSA</strong> noch sicht barer machen als<br />
bisher und deren Komfort weiter erhöhen.<br />
Arbeiten und Industrie 4.0 zeigen bereits<br />
heute die Richtung notwendiger Entwicklungen.<br />
Die <strong>PSA</strong> der Zukunft wird intelligent<br />
vernetzt sein (smart ppe), mit ande-<br />
1<br />
Arbeitsschutzgesetz vom 7. August 1996 (BGBl. I<br />
S. 1246), das zuletzt durch Artikel 113 des Gesetzes<br />
vom 20. November 2019 (BGBl. I S. 1626) geändert<br />
worden ist<br />
4 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Fachbeitrag<br />
Grafik: © Wladimir Losowski – stock.adobe.com<br />
ren Systemen int<br />
eragi<br />
eren und so nicht<br />
nur ein deutlich er<br />
höhtes<br />
Schutz niveau erreichen<br />
(können), sondern auch notwen-<br />
dige Informationen ort- und zeitgerecht<br />
bereitstellen. Bereits seit einigen Jahren ist<br />
es möglich, über Sensoren in der <strong>PSA</strong><br />
unter anderem die Vitalfunktionen von<br />
Feuerwehrleuten bei der Brandbekämpfung<br />
zu überwachen, um Belastungsgrenzen<br />
zu erkennen und im Notfall eingreifen<br />
zu können. Andere Systeme verknüpfen<br />
<strong>PSA</strong> mit Annäherungssensoren bei kollaborierenden<br />
Mensch-Maschine-Systemen<br />
in der Produktion. Eine Vielzahl von<br />
Lösungen ist bereits auf dem Markt verfügbar,<br />
und dennoch stehen wir erst am<br />
Anfang einer Entwicklung.<br />
Auch für den Einsatz von selbstfahrenden<br />
Arbeitsmaschinen auf Baustellen<br />
arbeitet man bereits intensiv an Lösungen,<br />
um einen im Arbeitspr<br />
ozes<br />
ess notw<br />
endige<br />
gen Aufe<br />
fent<br />
ntha<br />
halt<br />
von Beschäftigt<br />
gten im<br />
Gefahrenbereich sicher zu gestalten.<br />
A ktuelle Lösungsansätze bauen auf eine<br />
sinnvolle Verknüpfung von Zutrittskontrollen<br />
über <strong>PSA</strong>-getragene Sensoren und<br />
deren Interaktion mit Sensoren an den<br />
Maschinen, die aktiv in die Maschinensteuerung<br />
eingreifen. Die Herausforderung<br />
hierbei ist die Definition und Normung<br />
von Performance-Leveln, die den<br />
Unterschied zukünftiger Lösungen zu<br />
bereits verfügbaren Assistenzsystemen<br />
ausmachen. Sicher kann man mit dem<br />
Blick in die Zukunft Parallelen zur Entwicklung<br />
unserer heutigen Smartphones ziehen.<br />
Vor etwa 30 Jahren wurden Mobiltelefone<br />
für den Massenmarkt erschwinglich<br />
und kaum jemand hat erahnen können,<br />
dass uns mit dem Hochleistungsrechner in<br />
unseren Hosen-, Jacken- und Handta<br />
schen<br />
he<br />
ute die Welt zu Füßen liegt – ach ja: und<br />
telefonieren kann man mit diesem „Ding“<br />
übrigens auch noch.<br />
Fazit<br />
Die Herausforderungen auf diesem<br />
Weg sind groß. Denken wir hierbei an die<br />
Normung oder an die Prüfung und Zerti -<br />
fizierung, aber auch an die Daten und<br />
Manipulationssicherheit der Systeme. Die<br />
Expertinnen und Experten arbeiten intensiv<br />
daran, die sich daraus ergebenden<br />
komplexen Anforderungen zu systematisieren<br />
und Lösungsansätze zu entwickeln<br />
und abzustimmen, die den Erfordernissen<br />
an sichere <strong>PSA</strong> in einer globalisierten<br />
Welt gerecht werden. Für diese Lösungen<br />
müssen wir alle bereit sein umzudenken<br />
und gewohnte Wege zu verlassen.<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 5
uvex phynomic airLite ESD<br />
Die Schutzhandschuhe für den 5. Sinn<br />
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B<br />
uvex phynomic airLite B ESD<br />
mit Dyneema® Diamond Technology<br />
erfüllt die Anforderungen der<br />
EN 388:2016 an Schnittschutz,<br />
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mit<br />
Cut Level<br />
C<br />
uvex phynomic airLite C ESD<br />
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Technology erfüllt die Anforderungen<br />
der EN 388:2016 an Schnittschutz,<br />
Schutzklasse C<br />
6 <strong>Sicherheitsingenieur</strong> 0/<strong>2020</strong>
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Mit dem uvex phynomic airLite ESD<br />
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der Schutzhandschuhserie ist die<br />
ESD-Tauglichkeit gemäß DIN EN<br />
16350:2014, welche nur wenige Montage<br />
handschuhe am Markt derzeit<br />
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bekleidung für die verschiedensten Anforderungen an. Das Unternehmen entwickelt,<br />
produziert und vertreibt Arbeitsbekleidung, Schuhe, Handschuhe und vieles mehr für Profis<br />
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Foto: AB Blåkläder<br />
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ausüben.<br />
8 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
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Passender Schutz im Frühling und<br />
Sommer<br />
Sonnenstrahlung kann Hautschäden<br />
verursachen. Jede Bekleidung bietet zwar<br />
eine gewisse Schutzwirkung gegen UV-Aund<br />
UV-B-Strahlen, aber der Schutzgrad<br />
schwankt erheblich und hängt von vielen<br />
Faktoren ab. Stoffe mit integriertem und<br />
zertifiziertem UV Schutz bieten mehr<br />
Sicherheit. Blåkläder bietet langärmelige<br />
und kurzärmelige UV-Shirts in Uni- oder<br />
Warnschutzfarben für Damen und Herren<br />
an. Ausgewählte UV-Shirts werden von<br />
der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft<br />
gefördert.<br />
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Details, extra breite Nageltaschen<br />
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von Blåkläder sind nach europäischen<br />
Standards und Normen zertifiziert.<br />
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inhärentem (lebenslangem) Flammschutz<br />
bieten insbesondere bei warmen Temperaturen<br />
hohen Tragekomfort durch sehr<br />
leichte und weiche Materialien sowie<br />
hohe Bewegungsfreiheit durch Stretch-<br />
Einsätze und das für Damen und Herren<br />
in der jeweiligen Passform. Anteile von<br />
Aramid in den Materialien machen die<br />
Kleidung sehr robust und das Ripstop-<br />
Gewebe bietet Widerstand gegen Riss -<br />
bildung; beide Eigenschaften erhöhen<br />
wesentlich die Haltbarkeit und Nutzungsdauer.<br />
Ein Beispiel für die Kombination<br />
aus inhärentem Flammschutz und Stretch<br />
ist die Multinorm Arbeitshose 1587. Das<br />
Modell hat geräumige, hängende Taschen<br />
für Werkzeuge und praktische aufgesetzte<br />
Kniepolstertaschen mit CORDURA®<br />
/Kevlar®/ Protal®-Verstärkung. Sie ist zertifiziert<br />
nach EN ISO 20471, Klasse 2, IEC<br />
61482–1–2 Klasse 1, (IEC 61482–1–1:<br />
10,7 cal/ cm2), EN ISO 11612 A1, B1, C1,<br />
F1, EN 1149–5.<br />
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3397 UV T-SHIRT HIGH VIS<br />
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1587 MULTINORM ARBEITSHOSE<br />
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<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 9
Fachbeitrag<br />
Aktuelle Entwicklungen und Innovationen im Fußschutz<br />
„Sind doch nur Schuhe … oder?“<br />
Weit gefehlt: Fußschutz hat für die Benutzer eine besondere Bedeutung. An Fußschutz werden<br />
heute hohe Erwartungen gestellt. Dazu gehören insbesondere sicheres Gehen und Stehen, der<br />
Schutz vor Gefährdungen bei den unterschiedlichsten betrieblichen Tätigkeiten, ergonomische<br />
Gesichtspunkte unter Berücksichtigung von Bequemlichkeit und Tragekomfort sowie gegebenenfalls<br />
noch die Möglichkeit zur individuellen orthopädischen Versorgung. Fußschutz wird vor<br />
allem unter sicherheitstechnischen und ergonomischen Aspekten stetig weiterentwickelt.<br />
Autor: Andreas Vogt<br />
Leiter des Sachgebiets Fußschutz der<br />
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV)<br />
andreas.vogt@bgbau.de<br />
Fußschutz ist das Ergebnis der tätigkeitsbezogenen<br />
Gefährdungsbeurteilung.<br />
Als Hilfestellung hierzu wurde eine<br />
Beispielsammlung (Tabelle 1) entwickelt,<br />
welche für ausgewählte Tätigkeiten verschiedener<br />
Gewerbezweige einen geeigneten<br />
Fußschutz nebst den sicherheitstechnischen<br />
Zusatzanforderungen empfiehlt.<br />
Hier sind auch die jahrzehnte -<br />
langen Erfahrungen der Unfallversicherungsträger<br />
eingeflossen. Die Liste wird<br />
bei Bedarf aktualisiert.<br />
Ein Blick auf die 100 Prozent-Statistik<br />
der DGUV e.V. zu den meldepflichtigen<br />
Arbeitsunfällen und neuen Rentenfällen<br />
der letzten Jahre (Tabelle 2) zeigt, dass sich<br />
jährlich etwa 150.000 meldepflichtige<br />
Arbeitsunfälle mit Fußverletzungen ereignen.<br />
Dabei sind zwei deutliche Schwerpunkte<br />
erkennbar: Verletzungen „Oberes<br />
Sprunggelenk, Knöchel und Bänder“ sowie<br />
„Fersenbein“. Hierauf entfallen etwa 60<br />
Prozent der meldepflichtigen Unfälle sowie<br />
etwa 75 Prozent der neuen Renten. Grund<br />
genug für intensive Aktivitäten.<br />
Für den verbesserten Schutz gegen<br />
das Umknicken bieten einzelne Schuhhersteller<br />
Lösungen an. Normtechnische<br />
Regelungen gibt es bis dato hierzu nicht.<br />
Es handelt sich um Schuhe der Form B<br />
oder C. In einem Feldversuch wurde<br />
gemeinsam mit den Schuherstellern für<br />
ausgewählte Tätigkeitsbereiche Schuhe<br />
bereitgestellt. Das Tragen wurde von Probanden<br />
entsprechend bewertet. Den positiven<br />
Einfluss auf die Stabilität des Fuß -<br />
gelenks sowie ein sicheres Gefühl beim<br />
Gehen wurde überwiegend genannt. In<br />
einem nächsten Schritt prüfen wir in<br />
Zusammenarbeit mit Prüfinstituten, wie<br />
dies technisch belegbar ist.<br />
Fersenbeinbrüche müssen kein Ergebnis<br />
von extremen Ereignissen sein. Bereits<br />
aus geringen Höhen, wie beispielsweise<br />
dem Abrutschen von einer unteren Leiterstufe<br />
(Abbildung 1) oder einem Tritt<br />
(Abbildung 2), kann dies eintreten.<br />
Der Schutz des Fersenbeins kann<br />
durch eine entsprechende Dämpfung im<br />
Schuh verbessert werden. Dies wurde<br />
auch in zwei Forschungsprojekten im Auftrag<br />
der DGUV belegt. Neben menschlichem<br />
Leid sind Fersenbeinbrüche für die<br />
Foto: Vogt<br />
Foto: Vogt<br />
Abb. 1: Abrutschen von Leiterstufe<br />
Abb. 2: Abrutschen vom Tritt<br />
10 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Fachbeitrag<br />
Gewerbezweige - grobe Einordnung der<br />
Tätigkeit<br />
Kategorie<br />
Sicherheitsschuhe S<br />
Berufsschuhe O<br />
Gewerbezweig Tätigkeit<br />
B 1 2<br />
Bauwerksbau<br />
Hoch-, Brücken,<br />
Tiefbau; Fertigteilmontage<br />
Bewehrungsarbeiten<br />
Zimmerarbeiten<br />
Dachdeckerarbeiten<br />
S<br />
Gerüst-, Zeltbau,<br />
Netzmontagen<br />
Baulogistik<br />
Bauleitung (Rohbau<br />
und Ausbau)<br />
S<br />
Bauausbau<br />
Malerarbeiten,<br />
Trocken-, Messeund<br />
Ofenbau, Bodenbelagsarbeiten<br />
(im<br />
Trockenbereich)<br />
S<br />
Putz-, Stuck-,<br />
Estrich- und Fliesenlegerarbeiten<br />
S<br />
Steinmetzarbeiten,<br />
Be- und Verarbeitung<br />
von Naturasteinen<br />
Tab. 1: Beispielsammlung „Fußschutz für ausgewählte Tätigkeiten“<br />
3<br />
S<br />
S<br />
S<br />
(S)<br />
S<br />
S<br />
(S)<br />
4 5<br />
(S)<br />
(S)<br />
Zusatzanforderungen, welche für besonderer Anwendungen ggf. angezeigt sind, mit dem<br />
entsprechenden Symbol für die Kennzeichnung nach Norm. x = grdunsätzlich angeraten,<br />
(x) = empfohlen bei entsprechender Tätigkeit<br />
P<br />
C A FO HI<br />
CI<br />
E<br />
W<br />
R<br />
M<br />
AN<br />
WR<br />
U<br />
CR<br />
HRO<br />
(x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
x<br />
(x) (x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
(x)<br />
x<br />
(x)<br />
(x)<br />
Hinweis (H) und Empfehlungen<br />
Schuhform B empfohlen<br />
Metallische Einlage gegen Durchtritt (H)<br />
Schuhform B empfohlen<br />
Metallische Einlage gegen Durchtritt (H)<br />
Schuhform B empfohlen<br />
Metallische Einlage gegen Durchtritt (H)<br />
Schuhform B empfohlen<br />
Keilsohle empfohlen<br />
Metallische Einlage gegen Durchtritt (H)<br />
SRC empfohlen<br />
Schuhform B empfohlen<br />
Metallische Einlage gegen Durchtritt (H)<br />
Metallische Einlage gegen Durchtritt<br />
Metallische Einlage gegen Durchtritt (H)<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 11
Fachbeitrag<br />
Foto: Vogt<br />
Abb. 3: Gerade Zehenkappe<br />
Unfallversicherungsträger eine nicht unerhebliche<br />
Belastung. Gesamtunfallkosten<br />
in Höhe von 250.000 Euro sind keine<br />
Seltenheit.<br />
Die Norm legt Anforderungen für die<br />
Dämpfung im Fersenbereich von ≥20<br />
Joule fest. Dies gilt für Fußschutz der<br />
Kategorie S1 bis S5 bzw. für Schuhe, die<br />
das Symbol „E“ tragen. Das Sachgebiet<br />
empfiehlt grundsätzlich die Bereitstellung<br />
von Schuhen mit geprüfter Dämpfung<br />
im Fersenbereich. In diesem Bereich<br />
sind auch deutliche Weiterentwicklungen<br />
der Schuhindustrie zu erkennen sowohl<br />
was die Dämpfung angeht als auch die<br />
Materialeigenschaft „Dauerelastizität“.<br />
Darüber hinaus gibt es auch Entwicklungen,<br />
gewichtsabhängige Dämpfungselemente<br />
im Schuh einzulegen.<br />
Von besonderer Bedeutung für sicheres<br />
Gehen und Stehen ist auch die Fixierung<br />
des Schuhs am Fuß. Die Norm<br />
macht hierzu keine konkreten Vorgaben.<br />
Schnallen und Schnürrungen sind bei<br />
Sachgebiet Fußschutz<br />
der DGUV<br />
Das Sachgebiet Fußschutz orientiert sich<br />
sowohl an den aktuellen Entwicklungen<br />
und gestaltet diese nach Möglichkeit aktiv<br />
mit als auch an den Unfallzahlen. Darüber<br />
hinaus wird in unterschiedlicher Form<br />
Hilfestellung gegeben. Die Internetseite<br />
des Sachgebiets bietet neben aktuellen<br />
Informationen und Fachartikeln auch Antworten<br />
auf häufig gestellte Fragen (FAQS):<br />
www.dguv.de/fb-psa/sachgebiete/<br />
sachgebiet-fussschutz<br />
Abb. 4: Verlängerte<br />
Zehenkappe<br />
Sicherheitsschuhen die am meisten verbreiteten<br />
Varianten. In den letzten Jahren<br />
kamen zunehmend Schuhe mit dem BOA-<br />
Schnürsystem auf den Markt. Eine Vielzahl<br />
von Anfragen erreichten das Sach -<br />
gebiet, verbunden mit Fragestellungen wie:<br />
„Ist das zulässig?“, „Welche Erfahrungen<br />
gibt es?“, „Ist die Fixierung zuverlässig?“.<br />
Auch hier wurde mit Schuhherstellern ein<br />
Feldversuch durchgeführt. Darüber hinaus<br />
wurde das Fixierungssystem technischen<br />
Prüfungen beim Institut für Arbeitsschutz<br />
(IFA) unterzogen. In der Gesamtbetrachtung<br />
konnte ein positives Ergebnis gezogen<br />
werden. Die Ergebnisse wurden in einem<br />
Fachartikel veröffentlicht.<br />
Eine maßgebliche Änderung ist bei der<br />
sicherheitstechnischen Funktionalität<br />
„Schutz gegen Durchstich“ zu erwarten.<br />
Trotz Benutzung von Schuhen mit der<br />
Schutzfunktion „Durchtrittsicherheit“<br />
waren steigende Zahlen von Arbeitsunfällen<br />
infolge von Durchstich dünner Gegenstände<br />
(in der Regel Nägel) durch die<br />
Schuhsohle zu beobachten. Im Zuge umfangreicher<br />
Versuche und Weiterentwicklungen<br />
erfolgt nun eine Spezifizierung in<br />
der Norm für diese optionale Zusatzan -<br />
forderung. Die Prüfung erfolgt zukünftig<br />
je nach Material der Einlage mit einem<br />
Prüfnagel Ø 4,5 mm oder 3 mm. Eine Information<br />
zum Material der Einlage soll<br />
zudem in der Kennzeichnung erfolgen.<br />
Von wachsender Bedeutung ist auch<br />
der orthopädische Fußschutz. Hier sind<br />
die Versorgungen mittels industriell gefertigter<br />
Schuhe durch den Einbau von orthopädischen<br />
Einlagen oder Zurichtungen bis<br />
hin zu individuell gefertigten orthopä -<br />
dischen Maßschuhen zu nennen. Grundsätzlich<br />
kann jede Veränderung an einem<br />
Schuh negative sicherheitstechnische Auswirkungen<br />
haben. Daher sind Veränderungen<br />
des Baumusters generell unzulässig,<br />
die Konformität wäre nicht mehr gegeben.<br />
In Deutschland wurden unter Beachtung<br />
der <strong>PSA</strong>-Richtlinie beziehungsweise der<br />
<strong>PSA</strong>-Verordnung sowie der Normen hervorragende<br />
Möglichkeiten zur rechts -<br />
sicheren individuellen orthopädischen<br />
Versorgung geschaffen. Diese haben sich<br />
bewährt und finden umfassende Akzeptanz.<br />
Nun werden im Rahmen der Norm -<br />
revision entsprechende Regelungen zum<br />
orthopädischen Fußschutz aufgenommen.<br />
Um die Versorgungsmöglichkeit in diesem<br />
Bereich noch zu erweitern, wurde<br />
auf Grundlage der revidierten Schnittschutznorm<br />
auch die Kombination eines<br />
orthopädischen Maßschuhs mit einer<br />
Schnittschutzgamasche geprüft. Diese<br />
sollen die Bereiche abdecken, in denen<br />
nur sehr temporär ein Schnittschutz erforderlich<br />
ist bzw. in denen keine Versorgung<br />
mit einem orthopädischen Schnittschutzstiefel<br />
erfolgen kann.<br />
Zunehmend kommen auch während<br />
der betrieblichen Tätigkeit Orthesen zur<br />
Anwendung. Das Sachgebiet hat sich zu<br />
ausgewählten Orthesen mit der Frage beschäftigt,<br />
ob diese in Sicherheitsschuhen<br />
getragen werden dürfen. Orthesen können<br />
sicherheitstechnische Funktionen des<br />
Schuhs, wie beispielsweise die Fersenbeindämpfung,<br />
negativ beeinflussen. Für<br />
einen Feldversuch konnten auf freiwilliger<br />
Basis Hersteller gewonnen werden. Im<br />
Ergebnis steht nun eine erste Positivliste<br />
Foto: Vogt<br />
12 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Fachbeitrag<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
Meldepflichtige<br />
Unfälle<br />
Neue<br />
Unfallrenten<br />
Meldepflichtige<br />
Unfälle<br />
Neue<br />
Unfallrenten<br />
Meldepflichtige<br />
Unfälle<br />
Neue<br />
Unfallrenten<br />
Verletztes<br />
Körperteil<br />
Anzahl<br />
%<br />
Anzahl<br />
%<br />
Anzahl<br />
%<br />
Anzahl<br />
%<br />
Anzahl<br />
%<br />
Anzahl<br />
%<br />
Gesamter Fuß<br />
35.674<br />
24,0<br />
108<br />
5,1<br />
34.972<br />
103<br />
38.094<br />
79<br />
Oberes Sprung -<br />
gelenk, Knöchel,<br />
Bänder<br />
86.341<br />
58,1<br />
955<br />
44,8<br />
86.471<br />
58,7<br />
954<br />
47,0<br />
88.314<br />
57,6<br />
936<br />
47,5<br />
Sprungbein<br />
829<br />
0,5<br />
89<br />
4,2<br />
823<br />
100<br />
903<br />
88<br />
Fersenbein<br />
3064<br />
2,1<br />
685<br />
32,1<br />
2584<br />
1,8<br />
555<br />
27,4<br />
2712<br />
1,8<br />
585<br />
29,7<br />
Unteres<br />
Sprung gelenk<br />
326<br />
0,2<br />
7<br />
0,3<br />
277<br />
8<br />
187<br />
14<br />
Fußwurzel<br />
3281<br />
2,2<br />
106<br />
5,0<br />
2988<br />
107<br />
3113<br />
94<br />
Mittelfußknochen<br />
8122<br />
5,4<br />
143<br />
6,7<br />
8319<br />
164<br />
8573<br />
141<br />
Großzehe<br />
7254<br />
4,9<br />
23<br />
1,1<br />
7153<br />
24<br />
7266<br />
21<br />
Zehen ohne<br />
Großzehe<br />
3863<br />
2,6<br />
16<br />
0,7<br />
3715<br />
14<br />
4270<br />
14<br />
Gesamt<br />
148.728<br />
100,0<br />
2132<br />
100,0<br />
147.301<br />
100,0<br />
2029<br />
100,0<br />
153.433<br />
100,0<br />
1972<br />
100,0<br />
Tab. 2: 100 Prozent-Statistik der DGUV e. V., Meldepflichtige Arbeitsunfälle und neue Renten<br />
zur Verfügung, aus der entsprechende<br />
Kombinationen hervorgehen. Darüber<br />
hinaus haben bereits weitere Hersteller die<br />
Prüfung von Orthesen in die Baumusterprüfung<br />
von „Schuhfamilien“ integriert.<br />
Auf dem Markt werden Überzieher/<br />
Überschuhe unterschiedlicher Materialien<br />
und Fertigungsweisen zum betrieblichen<br />
Einsatz angeboten. Aber: Ist dies aus<br />
sicherheitstechnischer Sicht überhaupt<br />
akzeptabel? Welche berechtigten Bedenken<br />
bestehen? Was zeigen entsprechende<br />
Kombinationsprüfungen? Wann ist der<br />
Einsatz von Überziehern/Überschuhen<br />
sicherheitstechnisch nicht zu beanstanden?<br />
Anhand der konkreten Situation „Kombination<br />
von Überschuhen mit Sicherheitsschuhen<br />
für Schornsteinfegerarbeiten<br />
in Innenräumen“ hat sich das Sachgebiet<br />
mit dieser Fragestellung beschäftigt. Für<br />
einen Feldversuch konnten auf freiwilliger<br />
Basis Hersteller gewonnen werden.<br />
Der Fokus wurde insbesondere auf die<br />
Rutschhemmung sowie die Antistatik<br />
gelegt. Im Ergebnis steht nun eine erste<br />
Positivliste zur Verfügung, aus der entsprechende<br />
Kombinationen hervorgehen.<br />
Der Feldversuch hat auch deutlich gezeigt,<br />
dass grundsätzlich nur durch eine<br />
Kombinationsprüfung eine verbindliche<br />
sicherheitstechnische Aussage getroffen<br />
werden kann.<br />
Trotz Zehenkappe (Abbildung 3)<br />
kommt es mitunter zu Verletzungen des<br />
Kleinzehs. Er ist bei der herkömmlichen<br />
Form der Zehenkappe nicht vollständig<br />
abgedeckt. Mit einer seitlichen Verlängerung<br />
der Zehenkappe (Abbildung 4) kann<br />
diese Gefährdung reduziert werden. Die<br />
Zehenkappe nach Abbildung 3 erfüllt die<br />
Anforderungen der Norm!<br />
Die Schuhhersteller gehen auch stetig<br />
innovative neue Wege. Wer die Messe<br />
A+A besucht, kann sich hier in der Regel<br />
einen sehr guten Überblick verschaffen.<br />
Natürlich bieten hier auch neuen Medien<br />
und Techniken neue Möglichkeiten.<br />
So haben zwei namhafte Hersteller<br />
beheizbare Sicherheitsschuhe auf den<br />
Markt gebracht, insbesondere für den<br />
Baubereich oder für Arbeiten in kalter<br />
Umgebung ein klarer Zugewinn. Durch<br />
RFID-Transponder kann die Sicherheit<br />
deutlich positiv beeinflusst werden. Fahrzeuge<br />
oder Maschinen können so zum<br />
Beispiel bei ihren gefahrbringenden Bewegungen<br />
gestoppt oder eingeschränkt werden.<br />
Ebenso sind Rescue-Systeme in der<br />
Entwicklung. Sie können beispielsweise in<br />
Verbindung mit einem Smartphone zur<br />
Erhöhung der Sicherheit von Alleinarbeitsplätzen<br />
dienen. Aktuell befinden sich<br />
sogar derartige Systeme in der Prüfung als<br />
Personennotfallanlage. Aber auch so einfache<br />
Dinge wie „Ausleuchtung von Verkehrswegen“<br />
oder „Besser gesehen werden“<br />
sind positiv zu bewerten, erhöhen diese<br />
doch tätigkeitsbezogen die Sicherheit von<br />
Menschen, insbesondere auch bei den<br />
Gefahren im Straßenverkehr.<br />
Bei all diesen zuvor genannten Entwicklungen<br />
gibt es eine „neue“ Gefährdung<br />
im bzw. am Schuh in Form Elektrische<br />
Energie bzw. Strom. Auch dies muss<br />
natürlich sicherheitstechnisch geprüft<br />
und bewertet werden.<br />
Aber welcher Schuh ist denn nun der<br />
passende? Anprobieren ist eine praktikable<br />
und zielführende Möglichkeit. Sie<br />
beschränkt sich allerdings auf Schuhe und<br />
Modelle, die vor Ort verfügbar sind. Beim<br />
Onlinekauf, der in den vergangenen Jahren<br />
stark zugenommen hat, besteht diese Möglichkeit<br />
im Vorfeld gar nicht. Um insbesondere<br />
diesem Problem zu begegnen, wurden<br />
neue Möglichkeiten zur digitalisierten Auswahl<br />
von Schuhen entwickelt. Damit kann<br />
bereits vor dem Anprobieren eine auf den<br />
Träger zugeschnittene Vor-Auswahl von<br />
geeigneten Modellen erfolgen.<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 13
Produkte<br />
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Jeden Tag alles geben<br />
ALBATROS, PUMA SAFETY und FOOTGUARD – drei starke Marken, die<br />
für verlässliche Qualität und das Setzen innovativer Trends im Bereich der<br />
Sicherheitsschuhe und Persönlichen Schutzausrüstung stehen.<br />
Der Hersteller dahinter? – Das Lippstädter<br />
Unternehmen ISM Heinrich Krämer.<br />
1930 gegründet und seit 1980 auf<br />
dem Gebiet der persönlichen Schutzausrüstung<br />
tätig, ist ISM heute einer der führenden<br />
Hersteller in den Bereichen Performance-Sicherheitsschuhe<br />
und Arbeits- und<br />
Funktionsbekleidung.“ Das inhabergeführte<br />
Familienunternehmen in dritter Generation<br />
entwirft, entwickelt und vertreibt seine<br />
Produkte an mehr als 4.500 Wiederverkäufer<br />
in 35 Ländern auf fünf Kontinenten. Mit<br />
einer hochmodernen Logistik, einem sehr<br />
hohen Servicelevel sowie einer permanenten<br />
Warenverfügbarkeit und Lieferfähigkeit<br />
des Never-out-of-stock-Warensortiments<br />
mit durchschnittlich 350.000 Paar<br />
Sicherheitsschuhen werden Kunden in<br />
aller Welt von dem 13.000 qm großen<br />
Logistikzentrum in Lippstadt beliefert.<br />
Produkte<br />
Mit der Geburt der eigenen Marke<br />
ALBATROS im Jahr 1980 wurden die Kompetenzen<br />
und Energie auf die Entwicklung<br />
und den Vertrieb von Sicherheitsschuhen<br />
sowie Work- und Outdoorfashion konzentriert.<br />
Etabliert als eine der führenden<br />
deutschen Marken verfügt ALBATROS aufgrund<br />
seiner hohen Sortimentskompetenz<br />
sowie seiner innovativen und leistungs -<br />
orientierten Produkte über ein weiterhin<br />
hohes Wachstumspotenzial. Alle Produkte<br />
werden in Deutschland von einem internationalen<br />
<strong>PSA</strong>-Experten-Team entworfen<br />
und entwickelt. ALBATROS Schuhe und<br />
Bekleidung bieten die perfekte Symbiose<br />
aus Funktionalität, Design und Leistung.<br />
Ein gutes Beispiel dafür bietet der ULTRA-<br />
TRAIL GREY LOW, ein S3 Sicherheitsschuh,<br />
der mit dem German Design Award<br />
<strong>2020</strong> ausgezeichnet wurde.<br />
Seit 2002 ist ISM exklusiver und weltweit<br />
einziger PUMA-Lizenzpartner für<br />
Sicherheitsschuhe und bringt seine ganze<br />
Erfahrung und große Marktnähe in die<br />
Entwicklung von hochmodernen, sportinspirierten<br />
High-Performance-Sicherheitsschuhen<br />
unter dem Namen PUMA SAFETY<br />
ein. Ein breites Sortiment deckt eine Vielzahl<br />
von Arbeitsbereichen von der Logistik,<br />
über die Industrie und Montage, bis<br />
hin zum Baugewerbe ab.<br />
Fotos: ISM Heinrich Krämer GmbH & Co. KG<br />
Foto: ISM Heinrich Krämer GmbH & Co. KG<br />
14 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Produkte<br />
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Foto: ISM Heinrich Krämer GmbH & Co. KG<br />
Die ISM-Geschäftsführerin Julia Krämer- Gümüs und<br />
ihr Mann Engin Gümüs.<br />
Mehr als nur <strong>PSA</strong><br />
„Mit einem hohen Anspruch an Funktion und Design entwickeln<br />
und erneuern wir konsequent unsere Produktpalette,<br />
indem wir auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Vertriebskanäle<br />
und Verbraucher reagieren und die technische Leistung<br />
ebenso wie das Design unserer etablierten Produkte kontinuierlich<br />
verbessern.“ So die Geschäftsführerin Julia Krämer-Gümüs.<br />
Ihr Mann Engin Gümüs teilt den Anspruch: „Wir sind bei allem,<br />
was wir tun, wirtschaftlich, sozial und ökologisch orientiert und<br />
konzentrieren uns auf die Bedürfnisse der Teilnehmer entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette, um nachhaltiges Handeln<br />
garantieren zu können und einen gemeinsamen wirtschaftlichen<br />
Erfolg sicherzustellen.“<br />
Die Grundlage für diese Einstellung bildet eine Unternehmenskultur,<br />
die auf den Werten Vertrauen, Transparenz, Zuver -<br />
lässikeit und Fairness im Umgang mit Kunden, Lieferanten,<br />
Geschäftspartnern, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit basiert.<br />
Der Erfolg von ISM gründet dabei nicht nur auf durchdachten<br />
Strategien und einer nachhaltigen Produktqualität, sondern<br />
auch auf den über 80 motivierten Mitarbeitern, die in der Logistik,<br />
der Entwicklung und Verwaltung jeden Tag alles geben.<br />
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Co. KG<br />
Koggenweg 1, 59557 Lippstadt<br />
Tel. 02941 / 7606 – 0<br />
info@ism-europa.de<br />
www.ism-europa.de<br />
www.albatros-world.de<br />
www.puma-safety.com<br />
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innovatives Obermaterial aus SAFETY KNIT ® und der<br />
angesagten Farbkombination auffallend sportiv.<br />
Die rutschfeste Sohle mit IMPULSE.FOAM ® gibt nicht<br />
nur bei jedem Schritt Energie zurück, sondern sorgt<br />
auch für maximale Dämpfung und ultimativen Komfort.<br />
albatros-world.de
Fachbeitrag<br />
Grafik: © alona_s – stock.adobe.com<br />
Elektrounfälle<br />
Schutz vor Körperdurchströmung und<br />
Störlichtbögen – geeignete <strong>PSA</strong> finden und<br />
anwenden<br />
Persönliche Schutzausrüstungen (<strong>PSA</strong>) zum Schutz vor elektrischen Unfällen sind ein wichtiges<br />
Element des TOP-Schutzkonzepts für elektronisches Personal. Wie Sie die geeignete <strong>PSA</strong> finden<br />
und anwenden, lesen Sie im Folgenden.<br />
Foto: BSD GmbH<br />
Autor: Dr.-Ing. Thomas Jordan<br />
Forschung und Entwicklung, BSD Bildungsund<br />
Servicezentrum GmbH<br />
t.jordan@bsd-dresden.de<br />
Unter elektrischen „Stromunfällen“<br />
versteht man:<br />
■ die gefährliche elektrische Körperdurchströmung<br />
und<br />
■ den Störlichtbogenunfall, der vorrangig<br />
mit Verbrennungen verbunden ist.<br />
Die Anzahl der tödlichen Stromunfälle<br />
im Erfassungsbereich der Berufsgenossenschaft<br />
ETEM (Quelle: Institut zur Erforschung<br />
elektrischer Unfälle der BG ETEM)<br />
lag in den letzten 20 Jahren zwischen<br />
einem und 13 Unfällen je Jahr. Daneben<br />
existiert eine hohe dreistellige Zahl von<br />
meldepflichtigen Stromunfällen. Der Einsatz<br />
von <strong>PSA</strong> zum Schutz vor Körperdurchströmung<br />
und Störlichtbögen ist<br />
also eine unbedingte Notwendigkeit für<br />
sicheres Arbeiten an und in der Nähe von<br />
elektrischen Anlagen.<br />
<strong>PSA</strong> zum Schutz vor Körper -<br />
durchströmung<br />
Bei der <strong>PSA</strong> zum Schutz vor Körperdurchströmung<br />
handelt es sich vorrangig<br />
um elektrisch isolierende <strong>PSA</strong>. Sie findet<br />
ihren Einsatz hauptsächlich beim anweisungspflichtigen<br />
Arbeiten unter Spannung<br />
(AuS) an allen Niederspannungs-(NS)-<br />
Anlagen und an Mittelspannungs-(MS)-<br />
Freileitungen. Aber auch beim Arbeiten<br />
in der Nähe unter Spannung stehender<br />
Anlagen und auch für Schalthandlungen<br />
wird isolierende <strong>PSA</strong> verwendet.<br />
16 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Fachbeitrag<br />
Unter elektrisch isolierender <strong>PSA</strong> versteht<br />
man folgende Produkte:<br />
■ Isolierende Handschuhe (gemäß EN<br />
60903)<br />
■ Isolierende Ärmel (EN 60984)<br />
■ Isolierende Schutzbekleidung<br />
(EN 50286)<br />
■ Isolierendes Schuhwerk (EN 50321)<br />
■ Isolierende Helme (EN 50365)<br />
Welche <strong>PSA</strong> für welche Tätigkeit benötigt<br />
wird, hängt von der ausgewählten<br />
AuS-Technologie ab. Bei den meisten<br />
Arbeiten im NS-Bereich werden nur der<br />
isolierende Handschuh und der Helm<br />
verwendet. Die isolierende Schutzbekleidung<br />
kommt hauptsächlich bei Arbeiten<br />
an NS-Freileitungen zur Anwendung,<br />
während isolierende Ärmel beim Arbeiten<br />
an MS-Freileitungen benutzt werden.<br />
Elektrisch isolierende <strong>PSA</strong> muss mit<br />
dem Doppeldreieck und einer zusätzlichen<br />
Klassenangabe gekennzeichnet werden.<br />
Die Klassenangabe kennzeichnet den<br />
Anwendungsbereich der <strong>PSA</strong> hinsichtlich<br />
der maximal zulässigen Nennspannung<br />
der Anlagen, an denen die <strong>PSA</strong> eingesetzt<br />
werden kann. Der Anwendungsbereich<br />
beginnt bei<br />
■ Klasse 00 (bis 500 V Wechselspannung<br />
und 750 V Gleichspannung) und endet<br />
bei<br />
■ Klasse 4 (bis 36 kV Wechselspannung<br />
und 54 kV Gleichspannung).<br />
Höhere Schutzklassen sind aus ergonomischen<br />
Gründen aktuell nicht möglich.<br />
Die Auswahl der erforderlichen Isolationsschutzklasse<br />
der <strong>PSA</strong> erfolgt dementsprechend<br />
anhand der Nennspannung der<br />
Anlage, an der gearbeitet werden soll.<br />
<strong>PSA</strong> zum Schutz vor Störlichtbögen<br />
(<strong>PSA</strong>gS)<br />
Von einem Störlichtbogen gehen verschiedene<br />
Effekte aus, die zu einer<br />
Gefährdung von Personen in unmittelbarer<br />
Nähe des Störlichtbogens führen. Hinsichtlich<br />
der persönlichen Schutzmaßnahmen<br />
hat man sich auf die thermischen<br />
Wirkungen des Störlichtbogens konzentriert,<br />
weil von diesen mit höherer Wahrscheinlichkeit<br />
irreversible bis tödliche<br />
Verletzungen ausgehen (Definition von<br />
<strong>PSA</strong>gS: Persönliche Schutzausrüstungen<br />
zum Schutz vor den thermischen Gefahren<br />
des Störlichtbogens).<br />
Prinzipiell müssen bei der Beurteilung<br />
der Störlichtbogengefährdung alle Arbeiten<br />
berücksichtigt werden, die an oder in der<br />
Nähe einer offenen Anlage, deren spannungsfreier<br />
Zustand noch nicht her- oder<br />
sichergestellt wurde, mit direktem Kontakt<br />
zur Anlage durchgeführt werden. Das<br />
kann unter anderem die Umsetzung der<br />
fünf Sicherheitsregeln oder das Arbeiten<br />
unter Spannung (AuS) sein. Energie -<br />
reiche und gefährliche Störlichtbögen<br />
können bei einem Großteil der NS-Anlagen<br />
und an allen MS-Anlagen in der<br />
öffentlichen und industriellen Energie -<br />
versorgung sowie an leistungsstarken<br />
Batterieanlagen (zum Beispiel in der Elektromobilität)<br />
auftreten. <strong>PSA</strong>gS ist somit<br />
für fast jede Elektrofachkraft relevant.<br />
Die <strong>PSA</strong>gS selbst besteht grundsätzlich<br />
mindestens aus einem<br />
■ Gesichtsschutz (gemäß EN 166 und<br />
GS-ET 29),<br />
■ Handschutz (EN 60903 oder EN 407 in<br />
Verbindung mit GS-ET 42–1/2) und der<br />
■ Bekleidung (EN 61482–2).<br />
Das in Europa genutzte, so sogenannte<br />
Box-Test-Prüfverfahren der <strong>PSA</strong>gS führt<br />
in der Typprüfung zu einer Schutzein -<br />
teilung der <strong>PSA</strong>gS in die zwei Schutz -<br />
klassen:<br />
■ Klasse 1 (APC 1) und<br />
■ Klasse 2 (APC 2).<br />
Die Schwere der Auswirkungen eines<br />
Störlichtbogens ist prinzipiell abhängig<br />
von der im Störlichtbogen umgesetzten<br />
Lichtbogenenergie, die im Falle eines<br />
Störlichtbogenunfalls an der Anlage auftritt.<br />
Je größer diese Energie ist, desto<br />
größer ist die Gefahr schwerer Verbrennungen.<br />
Die Auswahl der erforderlichen<br />
<strong>PSA</strong>-Schutzklasse erfolgt demnach nach<br />
Dieses Symbol kennzeichnet <strong>PSA</strong>, die<br />
Schutz vor den thermischen Wirkungen<br />
des Störlichtbogens bietet.<br />
Linktipp<br />
■ DGUV Information 203–077<br />
„Thermische Gefährdung durch<br />
Störlichtbögen“: https://publi<br />
kationen.dguv.de > Regelwerk<br />
> Regelwerk nach Fachbereich<br />
> Energie, Textil, Elektro,<br />
Medienerzeugnisse (ETEM) ><br />
Elektrotechnik und<br />
Feinmechanik<br />
der im Fehlerfall zu erwartenden Licht -<br />
bogenenergie am Arbeitsplatz und nicht<br />
anhand der Kurzschlussleistung oder der<br />
Nennspannung der Anlage. Die Auswahl<br />
der Störlichtbogenschutzklasse der <strong>PSA</strong>gS<br />
erfolgt dann auf der Grundlage des in der<br />
DGUV Information 203–077 (siehe Linktipp<br />
oben) beschriebenen Berechnungs -<br />
algorithmus´. Die im Jahr <strong>2020</strong> veröffentlichte<br />
neue Version dieses Dokuments<br />
wird neben der Störlichtbogenenergie -<br />
berechnung für Wechselspannungsanlagen<br />
zusätzlich auch einen Berechnungsal -<br />
gorithmus für Gleichspannungsanlagen<br />
beinhalten. Weiterhin werden erstmalig<br />
konkrete Aussagen zu den unteren Grenzen<br />
der Anwendung von <strong>PSA</strong>gS gemacht<br />
und es ist eine Risikobetrachtung hinzugefügt<br />
worden, um die Lichtbogengefahr<br />
an Anlagen mit hohen Kurzschlussenergien<br />
einschätzen zu können.<br />
Das Doppeldreieck weist elektrisch<br />
isolierende <strong>PSA</strong> aus; hinzu kommt<br />
noch die Klassenangabe.<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 17
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Ein Beispiel dafür ist die konsequente Umsetzung<br />
der europäischen REACH-Verordnung - über<br />
die Registrierung, Bewertung, Zulassung und<br />
Beschränkung von Chemikalien.<br />
Unsere Handschuhe sind frei von sogenannten<br />
SVHCs (besonders besorgniserregende Stoffe).<br />
BIG Arbeitsschutz GmbH<br />
Königsberger Str. 6<br />
21244 Buchholz<br />
atg@big-arbeitsschutz.de<br />
Erfahren Sie mehr: www.atg-glovesolutions.com
proRange ®<br />
DER WAHRSCHEINLICH<br />
‘SAUBERSTE’<br />
MONTAGEHANDSCHUH<br />
AUF DEM MARKT.<br />
Sauberkeit, Hautverträglichkeit sowie<br />
Nachhaltigkeit: diese Merkmale gewinnen für<br />
verantwortungsbewusste Menschen immer<br />
mehr an Bedeutung.<br />
MaxiFlex ® Ultimate kombiniert die<br />
Eigenschaften zu einem leistungsstarken<br />
Produkt und übernimmt damit<br />
Verantwortung.<br />
Er verfügt über das dermatologische<br />
Gütesiegel der Skin Health Alliance, wurde<br />
vor dem Verpacken gewaschen und ist<br />
nach dem Standard 100 von OEKO-TEX ®<br />
zertifiziert.<br />
Doch damit nicht genug – in der Praxis<br />
kann MaxiFlex ® Ultimate nach Gebrauch<br />
gewaschen und wieder verwendet werden.<br />
Das spart Geld und verbessert die Hygiene<br />
im Einsatz.<br />
MaxiFlex ® - the best a hand can get <br />
MaxiFlex ®<br />
Ultimate <br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 19
Fachbeitrag<br />
Foto: © Rido – stock.adobe.com<br />
Im Fokus<br />
Hand- und Hautschutz<br />
Die Hände des Menschen sind wichtige Werkzeuge und Sinnesorgane. Da besonders<br />
exponiert, sind sie gleichzeitig auch besonders Gefährdungen ausgesetzt.<br />
Foto: F. v. Heyden,<br />
Universität Wuppertal<br />
Autor:<br />
Dr. Andreas Wittmann<br />
Leitende Sicherheits -<br />
fachkraft,<br />
Gedore Werkzeugfabrik<br />
GmbH & Co. KG<br />
andreas.wittmann@<br />
gedore.com<br />
Die Unfallstatistiken der meisten Berufsgenossenschaften<br />
belegen, dass die Hände die am häufigsten<br />
betroffenen Körperteile bei Arbeitsunfällen sind.<br />
Für das Jahr 2017 weist beispielsweise die Statistik<br />
der DGUV aus, dass 34,5 Prozent der 877.198 meldepflichtigen<br />
Arbeitsunfälle die Hände betrafen. 1 Im Jahr<br />
2017 wurden wiederum 18422 beruflich bedingte<br />
Hauterkrankungen bestätigt, wovon 515 als Berufskrankheit<br />
anerkannt wurden. 2<br />
Neben den technischen und organisatorischen<br />
Maßnahmen kommen zum Schutz der Hände häufig<br />
Schutzhandschuhe als persönlich wirksame Schutzmaßnahme<br />
zum Einsatz. Diese decken das Spektrum<br />
vom Schutz gegen chemische Gefährdungen<br />
(EN 374) und Hitze (EN 407) über den Schutz<br />
vor elektrischen Körperströmen (unter anderem<br />
EN 60903) bis hin zum Schutz vor mechanischen<br />
Gefährdungen (EN 388) und vielem mehr ab. Auch<br />
Handschuhe mit besonderen Aufgaben wie dem<br />
Schutz Dritter vor Kontaminationen (Medizinpro-<br />
dukte nach EN 344, oder Handschuhe mit der Eignung<br />
zur Zubereitung von Lebensmitteln), aber auch Handschuhe,<br />
die Schutz vor mehreren Gefährdungen bieten<br />
(zum Beispiel Schweißerschutzhandschuhe nach<br />
1<br />
https://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/vorlaeufige_zahlen/allge<br />
meine-uv/index.jsp<br />
2<br />
https://www.dguv.de/de/mediencenter/hintergrund/berufskrank<br />
heiten/statistik/index.jsp<br />
EN 12477 oder Feuerwehrschutzhandschuhe nach<br />
EN 649), sind verfügbar.<br />
Für manche Gefährdungen existiert hingegen kein<br />
wirksamer Schutz durch Handschuhe. So ist beispielsweise<br />
ein Schutz vor Quetschverletzungen konstruktionsbedingt<br />
mit herkömmlichen Handschuhen<br />
nicht darstellbar.<br />
Entscheidend bei der Auswahl des richtigen<br />
Schutzhandschuhs ist – wie bei allen Maßnahmen<br />
des Arbeitsschutzes – die Gefährdungsbeurteilung.<br />
Als Persönliche Schutzausrüstung (<strong>PSA</strong>) in Verkehr<br />
gebracht werden dürfen nur Handschuhe, die die<br />
grundsätzlich in der europäischen <strong>PSA</strong> Richtlinie<br />
festgelegten Anforderungen erfüllen.<br />
Handschuhe im gewerblichen Bereich<br />
Einer der häufigsten Einsatzzwecke von Schutzhandschuhen<br />
ist der Schutz vor mechanischer<br />
Gefährdung, wofür regulär Schutzhandschuhe<br />
nach EN 388 eingesetzt werden können. Diese<br />
Handschuhe erfüllen die Grundnorm EN 420. Darüber<br />
hinaus ist vorgesehen, dass der zuzulassende<br />
Handschuh in den Kriterien „Stichfestigkeit“,<br />
„Schnittfestigkeit“, „Weiterreißbeständigkeit“ und<br />
„Abriebfestigkeit“ weiteren Prüfungen unterzogen<br />
wird. Die Güte der Erfüllung dieser Kriterien wird<br />
mittels eines Zahlencodes unter dem Piktogramm<br />
angegeben (siehe Abbildung 1).<br />
Interessant hierbei ist einerseits, welche Informationen<br />
dem Anwender zur richtigen Auswahl<br />
20 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Fachbeitrag<br />
Hilfreich und sogar notwendig sind daher auch<br />
die Beratungen der Markenhersteller von Handschuhen,<br />
die in der Regel ihre Kunden an Ihren eigenen<br />
Praxiserfahrungen teilhaben lassen und diese entsprechend<br />
beraten können. Dies bedeutet aber, dass in der<br />
Praxis nach der Auswahl der vermeintlich geeigneten<br />
Schutzhandschuhe immer in der Folge das tatsächliche<br />
Unfallgeschehen beobachtet werden muss.<br />
Abb. 1: Der Zahlencode unter dem Piktogramm gibt die<br />
Güte der Erfüllung von „Stichfestigkeit“, „Schnittfestigkeit“,<br />
„Weiterreißbeständigkeit“ und „Abriebfestigkeit“ an.<br />
des Handschuhs zur Verfügung gestellt werden<br />
müssen, aber auch welche Kriterien für die Auswahl<br />
und welche entscheidende Informationen gar<br />
nicht erhoben werden.<br />
Meist stellt die Schnittfestigkeit für Anwender das<br />
entscheidende Kriterium bei der Auswahl der Schutzhandschuhe<br />
dar, auch wenn der Preis eines Schutzhandschuhs<br />
mit hoher Schnittbeständigkeit ansteigt.<br />
Ein nicht unerhebliches Problem ist dabei aber die<br />
Bewertung der Schnittgefährdung in der Praxis: Mit<br />
in Kraft treten der EN 388: 2017–01 hat der Arbeitsschützer<br />
die Möglichkeit, aus zwölf unterschiedlichen<br />
Schnittschutzklassen den geeigneten Schutzhandschuh<br />
auszuwählen – allerdings wird ihm<br />
dadurch keine Hilfestellung bei der Beurteilung der<br />
Schnittgefährdung im Rahmen der Gefährdungs -<br />
beurteilung gegeben.<br />
Eine einheitliche Beurteilung der Schnittgefährdung<br />
ist derzeit schlicht nicht möglich, allenfalls mag<br />
eine erfahrene Fachkraft für Arbeitssicherheit nach<br />
der Methode „Pi mal Daumen“ die Schnittgefährdung<br />
subjektiv in die Kategorien „hoch“, „mittel“ und<br />
„gering“ einteilen können. Damit wird die Auswahl des<br />
geeigneten Handschuhs aber nicht einfacher, da zur<br />
Auswahl wie dargestellt ja nicht nur zwölf unterschiedliche<br />
Schnittschutzklassen zur Auswahl stehen.<br />
Vielmehr müssen auch noch Faktoren wie die Beeinträchtigung<br />
des Tastsinns, die Veränderung der<br />
Schnittfestigkeit durch Feuchtigkeit, die Griffigkeit<br />
in Abhängigkeit vom Zwischenmedium und nicht<br />
zuletzt auch wirtschaftliche Kriterien wie der Preis des<br />
Handschuhs oder dessen Waschbarkeit herangezogen<br />
werden.<br />
Handschuhe im medizinischen Bereich<br />
Die Verwendung geeigneter Schutzhandschuhe<br />
zum Schutz des Patienten vor Infektionen und auch<br />
zum Schutz des Personals gegen Gefährdungen<br />
(Infektionsgefährdung, mechanische Gefährdung,<br />
chemische Gefährdung) ist heute eine nicht mehr<br />
wegzudenkende Basismaßnahme im medizinischen<br />
Bereich. Handschuhe in der Medizin, egal ob als<br />
Untersuchungshandschuhe oder als sterile OP-Handschuhe<br />
ausgeführt, müssen in der Regel als Medizinprodukt<br />
bereitgestellt werden, das heißt sie wurden<br />
also in erster Linie zum Schutz des Patienten vor Infektionen<br />
entwickelt. Dessen ungeachtet dienen sie aber<br />
zusätzlich auch dem Schutz der Beschäftigten.<br />
Eine immer wieder empfohlene Maßnahme zur<br />
Verbesserung des Infektionsschutzes besteht darin,<br />
zwei Handschuhe übereinander zu tragen. Hierzu<br />
erscheinen bis heute immer wieder Übersichtsarbeiten<br />
die durchgehend den Erfolg dieser Schutzmaßnahme<br />
im Vergleich zu einfach getragenen Handschuhen<br />
belegen.<br />
Foto: © kerkezz – stock.adobe.com<br />
Entscheidend bei der Auswahl des richtigen Schutzhandschuhs ist – wie bei allen<br />
Maßnahmen des Arbeitsschutzes – die Gefährdungsbeurteilung.<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 21
Produkte<br />
- Anzeige -<br />
Hauthygiene nach Plan mit dem Technischen Händler<br />
Für jede Branche der richtige Schutz<br />
Der Technische Handel bietet Beratung und Produkte, die Unternehmen helfen,<br />
Infektionen am Arbeitsplatz schnell und effektiv zu stoppen. Besonderes Augenmerk<br />
gilt dabei dem Waschraum: Wirksame Händehygiene ist hier nicht nur im<br />
Kampf gegen das Coronavirus SARS-CoV-2, sondern auch bei den regelmäßigen<br />
Grippewellen ein unbedingtes Muss.<br />
Infektionen lassen sich<br />
nur durch eine konsequente<br />
Einhaltung der<br />
wichtigsten Hygienemaßnahmen<br />
aufhalten. Dazu<br />
zählt eine gründliche und<br />
durchdachte Händedesinfektion.<br />
Um Mitarbeiter<br />
und Kunden zu schützen,<br />
muss das Unternehmen<br />
ihnen deshalb genügend<br />
Gelegenheiten zur Händereinigung,<br />
-desinfektion<br />
und -pflege bieten.<br />
Lösungen branchenspezifisch<br />
auswählen<br />
Schutzmaßnahmen sind<br />
nur dann effektiv, wenn sie<br />
auf die Bedingungen und<br />
Gefährdungen des jeweiligen<br />
Arbeitsplatzes abgestimmt<br />
sind. Ob Gesundheitswesen,<br />
Industrie,<br />
Lebensmittelbranche oder<br />
Gastronomie: Die Anforderungen<br />
an die Hygieneund<br />
Pflegeprodukte unterscheiden sich<br />
zum Teil immens. Ein Hautschutzplan<br />
hilft, alle relevanten Faktoren im spezifischen<br />
Arbeitsumfeld zu berücksichtigen.<br />
Bei der Erstellung eines professionellen<br />
Plans arbeitet der Technische Handel mit<br />
Markenherstellern wie SC Johnson Professional<br />
(Deb Stoko) zusammen. Zum<br />
Einstieg hilft ein digitaler Hautschutzplan-Generator.<br />
Frank Küsters, Managing<br />
Director von SC Johnson Professional<br />
GmbH, erläutert: „Für viele Marktsektoren<br />
sind Hautschutzpläne und Handhygieneprotokolle<br />
für die eigene Belegschaft<br />
bereits üblich. Doch es gibt immer noch<br />
Unternehmen, die trotz der Gefährdung<br />
durch regen Lieferanten- oder Kunden -<br />
verkehr keine abgestimmten Routinen<br />
und Spendersysteme installiert haben.“<br />
Übersichtlich angeordnete Spender helfen bei der Händehygiene und beugen Krankheiten vor.<br />
VTH-Qualitätspartner:<br />
Spitzen-<strong>PSA</strong> für den Kunden<br />
Welche Hautschutz- und Handhygieneprodukte<br />
sich für eine bestimmte Branche<br />
oder eine spezifische Tätigkeit eignen,<br />
weiß der Technische Handel. Anwender<br />
bekommen bei den im VTH Verband<br />
Technischer Handel e.V. organisierten<br />
Arbeitsschutz-Spezialisten Beratung und<br />
Betreuung auf höchstem Niveau. Mit<br />
mehr als 500 Geprüften Fachberatern<br />
bildet die VTH-Fachgruppe „Persönliche<br />
Schutzausrüstungen” das führende Kompetenz-Netzwerk<br />
im deutschsprachigen<br />
Raum:<br />
www.arbeitsschutzfachhandel.de<br />
VTH-QUALITÄTSPARTNER<br />
aus dem <strong>PSA</strong>-Bereich.<br />
Foto: SC Johnson Professional<br />
22 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Produkte<br />
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Chemikalienschutz im Fokus<br />
Schutzhandschuhe getestet für den Einsatz<br />
mit anwenderspezifischen Chemikalien<br />
Foto: © AMPri<br />
AMPri ist Anbieter für Rundumschutz <strong>PSA</strong>-Produkte im Einmal- und Mehrwegbereich.<br />
Das AMPri Inhouse Labor bietet Kunden und Interessenten innovative Lösungen zur richtigen<br />
Auswahl von Schutzhandschuhen, auch wenn es um Chemikalienschutz geht.<br />
Noch heute ist es gängige Praxis,<br />
dass wir in Sicherheitsdatenblättern<br />
(SD) Informationen zum Thema<br />
„empfohlene Schutzhandschuhe“ finden.<br />
Die in Abschnitt 8.2 des Sicherheitsdatenblatts<br />
„Begrenzung und Überwachung<br />
der Exposition“ angegebenen<br />
Information zur persönlichen Schutzausrüstung<br />
geben einen Anhaltspunkt<br />
über geeignete Barrierematerialien von<br />
Chemikalienschutzhandschuhen, nur:<br />
Leider reichen diese Informationen<br />
nicht aus, um die sichere Handhabung<br />
mit der Chemikalie oder dem Gemisch<br />
zu garantieren. Es ist erforderlich, die<br />
Art des Handschuhs einschließlich des<br />
Handschuhmaterials, die Durchdringungszeit<br />
(Tragedauer) in Abhängigkeit<br />
von der Stärke und Dauer der Hautexposition<br />
anzugeben. Hilfreich sind Erkenntnisse<br />
in Bezug auf Handschuh fabrikate,<br />
zumindest aber die präzise Bezeichnung<br />
des Handschuhmaterials wie z.B. Nitril,<br />
Neopren oder andere Materialien sowie<br />
die mindestens erforderliche Materialstärke<br />
und die maximale Tragedauer<br />
unter Praxisbedingungen. Wichtige Anwendungshinweise<br />
zur Benutzung von Chemikalienschutzhandschuhen<br />
finden sich in<br />
den mitgelieferten Herstellerinformationen.<br />
Bei den Herstellern können<br />
darüber hinausgehende, weiterführende<br />
Informationen angefragt werden. Auch<br />
entsprechende Datenbanken wie die<br />
DATAChem von AMPri mit präzisen<br />
Angaben zum Thema Handschutz sind<br />
eine geeignete Möglichkeit, die richtigen<br />
Schutzhandschuhe auszuwählen.<br />
Entscheidend für die Auswahl von<br />
Schutzhandschuhen sind im Wesentlichen<br />
drei Faktoren:<br />
■ Die Kontaktfläche,<br />
■ die Kontaktzeit und<br />
■ die Gefährlichkeit der Chemikalie<br />
selbst (R-Sätze).<br />
Die nach Prüfergebnissen ausgearbeiteten<br />
Handschuh-Navigatoren von AMPri<br />
berücksichtigen nicht nur die Permea -<br />
tionszeiten (Durchdringungszeiten),<br />
sondern auch die Degradation und das<br />
Umfeld sowie die Anwendung, für welche<br />
der Schutzhandschuh eingesetzt wird.<br />
AMPri Handelsgesellschaft<br />
mbH<br />
Benzstraße 16, 21423 Winsen/Luhe<br />
Tel. +49 (0)4171 8480–0<br />
info@ampri.de<br />
www.ampri.de<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 23
Fachbeitrag<br />
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung der Bayer AG<br />
Globales BBS-Programm für mehr sicherheitsgerechtes Verhalten im Team<br />
„Wenn der Kollege mich plötzlich<br />
fürs Helmtragen lobt …“<br />
Schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt in der Unternehmensgeschichte spielte auch das<br />
Thema „Arbeitssicherheit“ eine wesentliche Rolle in der Bayer AG. Meilensteine waren unter<br />
anderem die erste Unfallstatistik (1930), die erste computergestützte Datensammlung über<br />
Unfallereignisse auf Lochkarten (1964) oder der erste Sicherheitswettbewerb für Mitarbeiter<br />
(1975). Heute setzt der Konzern auf Behavioral Safety – was hat es damit auf sich?<br />
Foto: privat<br />
Autor: Thorsten Uhle<br />
Arbeits- und<br />
Organisationspsychologe,<br />
Bayer AG, Leverkusen<br />
Die Arbeitssicherheit bei Bayer lässt<br />
sich drei Epochen zuordnen: Zu<br />
Beginn war der Fokus innerhalb der ersten<br />
Dekaden ausschließlich reaktiv und<br />
konzentrierte sich auf das technische System.<br />
Hier ging es um die richtigen Werkzeuge<br />
und Maschinen, mit denen nicht<br />
nur effizient, sondern auch sicher gearbeitet<br />
werden konnte. In den 1970er und<br />
80er Jahren wurden neben der Optimierung<br />
des technischen Systems immer<br />
mehr auch organisationale Schwerpunkte<br />
gesetzt: Sicherheitsmanagementsysteme,<br />
Humanisierung der Schichtarbeit, Arbeitszeitgestaltung<br />
und auch schon erste<br />
Schritte in Richtung sicherheitsorientierte<br />
Führung. Die dritte Epoche brach im<br />
Jahr 2014 an: Die Ereigniszahlen (Recordable<br />
Incident Rate, RIR) hatten sich seit<br />
einigen Jahren auf einem guten Niveau<br />
stabilisiert und man gelangte zu dem<br />
Schluss, dass die Verbesserungspotenziale<br />
im technischen und organisationalen<br />
System ausgeschöpft waren. Das Bayer<br />
Safety Council beschloss im Jahr 2014,<br />
Behavioral Safety als dritte Säule neben<br />
Technik und Organisation aufzubauen,<br />
das Konzept zu pilotieren und anschließend<br />
global auszurollen.<br />
„Sicher im Team“ – Vorgehen und<br />
Erfahrungen<br />
Struktur<br />
Von 2014 bis 2016 wurde das Programm<br />
„Sicher im Team“ (SiT) geplant<br />
und vorbereitet: Konzeptplanung, Pilotierung<br />
in repräsentativen Subgruppen mit<br />
circa 100 ausgebildeten internen Trainern<br />
und 1.700 involvierten Mitarbeitern, Konzeptanpassung<br />
und Vorbereitung des<br />
Roll-outs. Von 2017 bis 2019 fand der<br />
globale Roll-out statt. Mit dem Ende der<br />
Implementierung plant man ab <strong>2020</strong> aus<br />
dem „Projekt SiT“ einen festen Bestandteil<br />
der Präventionsarbeit bei Bayer zu<br />
machen. Die hierfür notwendigen Konsolidierungsstrategien<br />
werden aktuell vorbereitet.<br />
Die Frage nach den Zusammenhängen<br />
zwischen SiT und objektiven<br />
Kennzahlen wie RIR und subjektiven<br />
Kennzahlen wie Einstellungs- und Verhaltensparameter<br />
werden in einem begleitenden<br />
Evaluationsprojekt mitbetrachtet<br />
(vgl. Uhle & Treier, 2019).<br />
Die Projektsteuerung erfolgt zentral,<br />
die Operationalisierung vor Ort dezentral:<br />
In einem quartalsweise tagenden<br />
Steering Committee werden die strategische<br />
und inhaltliche Richtung nachverfolgt<br />
und gegebenenfalls korrigiert.<br />
24 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Fachbeitrag<br />
Inhalte<br />
Der gewählte SiT-Ansatz entspricht<br />
einem systematischen Vorgehen. In fünf<br />
Schritten wird SiT an jedem Standort eingeführt:<br />
1. Safety Culture Assessment: Zu Beginn<br />
wird die vorhandene Präventions -<br />
kultur am Standort über Assessments<br />
erfasst und bewertet. Methodisch kommen<br />
hier Interviews, Begehungen und<br />
Audits zum Einsatz. Die Bewertung<br />
findet über elf Dimensionen statt –<br />
unter anderem Führungskultur, Vertrauenskultur<br />
oder die Erhebung proaktiver<br />
Indikatoren. Das Bewertungsergebnis<br />
der Präventionskultur kann<br />
„in den Anfängen“, „in der Entwicklung“<br />
oder „voll ausgereift“ lauten, was<br />
entweder einen sofortigen Programmstart<br />
bedeutet oder erst die Erledigung<br />
einiger Aufgaben zuvor verlangt.<br />
2. Design Workshop: Der Standort -<br />
leitung, lokalen HSE-Akteuren und<br />
Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern<br />
werden die Assessmentergebnisse<br />
präsentiert und das weitere Vorgehen<br />
wird gemeinsam diskutiert und festgelegt.<br />
3. Qualifizierungsprogramm: Für unterschiedliche<br />
Zielgruppen werden passende<br />
Informations- und Trainingsprogramme<br />
angeboten – unter anderem<br />
„Executive & Senior Leadership“ für<br />
das Senior Leadership und „Behavioral<br />
Safety Lone Workers“ für Beschäftigte,<br />
die ihre Arbeitsaufgabe größtenteils in<br />
Einzelarbeit erledigen. Zwischen 15<br />
und 25 Prozent der Beschäftigten eines<br />
Standorts werden für die konkrete<br />
Umsetzung des SiT qualifiziert: Führungskräfte<br />
werden befähigt, das<br />
sichere Verhalten der Mitarbeiter zu<br />
unterstützen. In sogenannten „Touchpoints“<br />
findet täglich in nur 2–3 Minuten<br />
eine kurze Betrachtung zuvor<br />
definierter Verhaltensweisen statt und<br />
in wöchentlichen „Debrief Sessions“<br />
werden gute Beispiele aus den Touchpoints<br />
vorgestellt und im Feedback<br />
positiv verstärkt. Die involvierten Mitarbeiter<br />
werden in Core Teams zusammengefasst,<br />
in denen sicherheitsrelevante<br />
Verhaltensweisen definiert werden und<br />
das positive und konstruktive Feedbackgeben<br />
trainiert wird, um aus riskantem<br />
Verhalten positive Gewohnheiten zu<br />
machen.<br />
4. Umsetzung: Die Core Teams wählen<br />
zu Beginn maximal drei sicherheits -<br />
relevante Verhaltensweisen aus – zum<br />
Beispiel „Trage beim Staplerfahren<br />
Sicherheitsgurte!“ oder „Bleibe stehen,<br />
wenn Du auf Dein Smartphone<br />
schaust!“ –, deren Umsetzung dann<br />
täglich in Fremd- oder Selbstbeobachtung<br />
per Strichliste oder App kontrolliert<br />
werden. Ziel ist es, sicherheitsgerechtes<br />
Verhalten durch positives Feedback<br />
zu verstärken und zu Gewohnheitsroutinen<br />
zu machen.<br />
5. Evaluation: Monatlich werden zentral<br />
der Trainingsfortschritt sowie die<br />
Effekte des SiT in Form der Safe-Habit-<br />
Rate erfasst.<br />
Fazit und Erkenntnisse<br />
Das SiT wurde in den Gesundheits- und<br />
Sicherheitsprogrammen fest verankert. In<br />
den thematisch relevanten Unternehmensregularien<br />
wurden klare Verhaltenser -<br />
wartungen definiert, ebenso finden sich<br />
Verhaltensaspekte in den Methoden zur<br />
Gefährdungsbeurteilung. So wichtig die<br />
Verstärkung eines sicherheitsgerechten<br />
Verhaltens ist, was auch den Schwerpunkt<br />
des SiT ausmacht, so wichtig ist es ebenso<br />
sicherheitswidriges Verhalten konsequent<br />
zu sanktionieren. Ein relevanter Erfolgsfaktor<br />
ist die Flexibilität in der Programmumsetzung:<br />
Aufgrund verschieden ausgeprägter<br />
Kulturen, unterschiedlicher Arbeitsschwerpunkte<br />
und lokaler Spezifika muss<br />
das SiT-Programm den Bedarf unterschiedlicher<br />
Zielgruppen berücksichtigen.<br />
Literatur<br />
■ Uhle, T. & Treier, M. (4. Aufl.), (2019). Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement. Heidelberg:<br />
Springer.<br />
Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Bayer AG<br />
Das Headquarter der Bayer AG in Leverkusen<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 25
Produkte<br />
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Hautschutztipps ...<br />
... beim häufigen<br />
Waschen oder<br />
Desinfizieren der Hände<br />
Foto: © Peter Greven Physioderm<br />
Desinfektion und richtiges Händewaschen<br />
sind in Zeiten der Corona-Krise<br />
bekanntlich unerlässliche Schutzmaßnahmen.<br />
Das Problem: Desinfektionsmittel,<br />
Reinigungsmittel und auch Wasser allein<br />
entziehen der Haut Fette – und können<br />
somit auf Dauer zu Hautschädigungen<br />
führen. Deswegen ist es sehr wichtig,<br />
Hautschutz- und -pflegeprodukte zu nutzen<br />
und auf besonders hautverträgliche<br />
Hautreiniger zu achten. Hier bietet der<br />
Hersteller Peter Greven Physioderm (PGP)<br />
mit einer neu entwickelten Generation<br />
Hautreiniger, die auf der zum Patent<br />
angemeldeten Tensid-Kombination Opti-<br />
Tens basiert, eine Lösung, die besonders<br />
hautfreundlich und wirksam zugleich ist.<br />
Wer sich häufig die Hände wäscht oder<br />
desinfiziert, entzieht der Haut Fett. Das<br />
Fett braucht die Haut aber, um ihre<br />
Schutzfunktion erfüllen zu können. Verliert<br />
die Haut ihre natürliche Barrierefunktion,<br />
wird sie anfällig für mechanische,<br />
physikalische, chemische und bakterielle<br />
Einwirkungen. Deswegen ist es sehr wichtig,<br />
Hautpflegeprodukte zu nutzen und<br />
besonders hautfreundliche Reinigungsmittel<br />
zu verwenden.<br />
Bei der Hautpflege, die Beschäftigte<br />
nach der Arbeit anwenden, kommt es darauf<br />
an, der Haut Fett zurückzuführen.<br />
Neben fetthaltigen Cremes eignen sich<br />
durch moderne Rezepturen mittlerweile<br />
auch leichtfettende Präparate, wie etwa<br />
die Creme „Physioderm Curea Soft“ von<br />
PGP. Sie pflegt hochwirksam, lang anhaltend<br />
und zieht schnell ein.<br />
Bei der Hautreinigung müssen die Beschäftigten<br />
darauf achten, dass die Hautreinigungsmittel<br />
sehr mild sind und die<br />
Haut nicht übermäßig belasten. Zugleich<br />
sollen sie aber auch bei anhaftenden Verschmutzungen<br />
sehr wirksam sein. Diese<br />
Kombination gab es lange Zeit nicht. Als<br />
Innovationsführer der Branche nahm sich<br />
PGP dieses Problems an. In Zusammenarbeit<br />
mit Wissenschaftlern der Universität<br />
Osnabrück fanden die Hautschutz-Exper-<br />
ten eine Lösung für das Dilemma. Im Rahmen<br />
einer gemeinsamen Studie entdeckten<br />
sie eine ideale Tensid-Kombination.<br />
Zum Hintergrund: Tenside sind in<br />
Hautreinigern neben den Reibekörpern<br />
für das Lösen des Schmutzes zuständig.<br />
Diese ideale Tensid-Kombination hat PGP<br />
zum Patent angemeldet. Unter dem Markennamen<br />
OptiTens bildet sie die Basis<br />
für eine neue Generation von Hautreinigungsmitteln.<br />
Es handelt sich dabei um<br />
einen Schaumreiniger für leichte bis mittlere<br />
Verschmutzungen und ein Reinigungsgel<br />
für leichte bis mittlere Verschmutzungen.<br />
Mit den neuen Hautreinigern zeigt<br />
PGP, dass man nicht ohne Grund als<br />
Innovationsführer der Branche gilt, der<br />
gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern<br />
aus der Wissenschaft an Lösungen<br />
arbeitet, die den Anwendern wesentliche<br />
Verbesserungen bieten.<br />
www.pgp-hautschutz.de<br />
- Anzeige -<br />
Sportliche Sicherheitsschuhe<br />
Sehen gut aus und schonen Ihren Rücken<br />
Competition<br />
Foto: STEITZ SECURA<br />
Muss Berufsbekleidung nach Arbeit<br />
aussehen? Keineswegs – zumindest,<br />
wenn es nach Steitz Secura geht! Die<br />
sportlichen Sicherheitsschuhe des Herstellers<br />
aus Kirchheimbolanden bieten<br />
einen echt starken Auftritt: cool, farbenfroh<br />
und dabei bequem, rückenschonend<br />
und vor allem: sicher!<br />
Das Design der neuen Modelle setzt<br />
Maßstäbe. Das Modell CP 4360 ESD<br />
der neuen Competition-Serie war dem<br />
iF Industrie Forum Design e.V. sogar den<br />
iF Design Award <strong>2020</strong> wert. Aber für alle<br />
Modelle der neuen Kollektionen für<br />
Damen und Herren gilt: Sie machen nicht<br />
nur bei der Arbeit, sondern auch in der<br />
Freizeit eine gute Figur. Und sie bieten<br />
einen solchen Tragekomfort und eine<br />
Qualität, dass Sie sie gar nicht mehr<br />
ausziehen möchten.<br />
Und wenn doch, keine Sorge: Die spezielle<br />
Leder-Brand-Sohle hält den Schuh<br />
innen trocken und bewirkt eine enorme<br />
Feuchtigkeitsabgabe nach dem Tragen.<br />
Selbst nach zwölf Stunden Einsatz in<br />
einem Competition oder einem der neuen<br />
26 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Produkte<br />
Modelle der Women-Serie haben Sie ein<br />
trockenes Tragegefühl. Und das ist nicht<br />
das einzige Komfort-Extra der Sicherheitsschuhe<br />
von Steitz Secura.<br />
Die logische Verbindung von<br />
Komfort und Schutz<br />
Das neue Steitz-Flexo-Verschluss -<br />
system, mit dem einige der Modelle ausgestattet<br />
sind, macht es Ihnen leicht, den<br />
Schuh blitzschnell an- und auszuziehen.<br />
Einmal eingestellt, bleibt Ihre individuelle<br />
Passform erhalten. Dank der elastischen<br />
Gummi-Schnürung schlüpfen Sie einfach<br />
in den Schuh hinein – ohne zeitaufwändiges<br />
Auf- und Zubinden. Dabei spielt auch<br />
der Sicherheitsaspekt eine große Rolle:<br />
Nie wieder stolpern über offene Schnürsenkel!<br />
Die sportlichen Sicherheitsschuhe von<br />
Steitz Secura sehen aber nicht nur gut aus<br />
und bieten hohen Tragekomfort. Sie entlasten<br />
zudem den Rücken und helfen so,<br />
berufsbedingte Beschwerden im Bewegungsapparat<br />
zu vermeiden. Dafür werden<br />
die Schuhe für Ihre individuellen Ansprüche<br />
angeboten. Vier verschiedene Passformen<br />
gewährleisten, dass er genau auf die<br />
Breite Ihrer Füße angepasst ist und tadellos<br />
sitzt. Spezielle Dämpfungsmodule in<br />
der Ferse sind auf das jeweilige Gewicht<br />
abgestimmt – und nicht zuletzt die<br />
spezielle Zwischensohle sorgt dafür, dass<br />
Sie sich auch noch wohl fühlen, wenn Sie<br />
viele Kilometer am Tag gelaufen sind.<br />
Sie sind im Innenausbau tätig oder den<br />
ganzen Tag in der Produktion unterwegs?<br />
Ob Sie die Competition-Modelle für Herren<br />
oder die Modelle Lisa, Ella, Pia und<br />
Co. für Damen bevorzugen: Ihre Schuhe<br />
passen perfekt, bieten höchsten Tragekomfort<br />
und schonen Ihren Rücken. Und<br />
Foto: STEITZ SECURA<br />
Frida Flexo<br />
weil es sie in schicken Farben und tollen<br />
Designs gibt, ist eins garantiert: Ihre<br />
Sicherheitsschuhe von Steitz Secura sind<br />
sicher am Arbeitsplatz, schonen Ihren<br />
Rücken und sehen dazu sensationell gut<br />
aus. Ein starker Auftritt eben.<br />
www.steitzsecura.com<br />
- Anzeige -<br />
ARBEITSSCHUTZ AKTUELL <strong>2020</strong> in Stuttgart<br />
Impulse, Innovationen, Austausch<br />
Foto: HINTE Messe- und Ausstellungs-GmbH<br />
www.arbeitsschutz-aktuell.de/<br />
Persönliche Schutzausrüstung, Sicherheit<br />
im Betrieb, betriebliches Gesundheitsmanagement,<br />
Reinigung & Hygiene<br />
und weitere Bereiche des sicheren und<br />
gesunden Arbeitens stehen vom 6. bis 8.<br />
Oktober im Fokus der ARBEITSSCHUTZ<br />
AKTUELL <strong>2020</strong> in der Messe Stuttgart.<br />
Fachmesse und Kongress stehen seit fast<br />
50 Jahren für hochwertige Kontakte, neue<br />
Impulse und Erfolgschancen. Über<br />
10.000 Besucher, ca. 300 Aussteller und<br />
rund 1.000 Kongressteilnehmer aus ganz<br />
Europa präsentieren Innovationen und<br />
treten mit Präventionsexperten in den<br />
Austausch. Die Fachvereinigung Arbeitssicherheit<br />
e.V. (FASI) ist ideeller Träger<br />
des Fachkongresses. Seit ihrer Gründung<br />
1972 ist die HINTE Messe- und Ausstellungs-GmbH<br />
Veranstalter der ARBEITS-<br />
SCHUTZ AKTUELL.<br />
HINTE Messe- und<br />
Ausstellungs-GmbH<br />
Zoltàn Szemerei<br />
Key Account Manager / Projektmanager<br />
Tel. +49 721 93133 – 690<br />
zszemerei@hinte-messe.de<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 27
Fachbeitrag<br />
Auswahl und Einsatz von <strong>PSA</strong> – Praxisbeispiele aus Unternehmen aus Sifa-Sicht<br />
<strong>PSA</strong> ist nicht alles, aber<br />
ohne <strong>PSA</strong> geht es auch nicht!<br />
Jede Fachkraft für Arbeitssicherheit kennt die Probleme, wenn es um <strong>PSA</strong> geht. Neben der<br />
richtigen Auswahl ist auch die Trageakzeptanz von großer Bedeutung. Dabei hängt sogar<br />
beides voneinander ab.<br />
Ziel jedes Akteurs im Arbeitsschutz ist<br />
es, Gefahrenquellen mit dazugehörigen<br />
Gefährdungsfaktoren (schädigende<br />
Energie) so zu minimieren, dass sie im<br />
Falle eines Zusammentreffens mit dem<br />
Menschen zu keinen oder nur minimalen<br />
gesundheitsschädlichen Auswirkungen<br />
führen können. Gelingt das nicht, was<br />
sehr häufig der Fall ist, so sollte die<br />
Gefahrenquelle am Besten eingesperrt<br />
werden, damit sie nicht mit dem Menschen<br />
in Berührung kommen kann.<br />
Diese Barriere kann direkt an der<br />
Gefahrenquelle, also dem Ort der gefährlichen<br />
Energie ansetzen (z.B. Einhausung,<br />
Schutzgehäuse) oder zuverlässig den ausreichenden<br />
Abstand zwischen dem Ort/<br />
Energie und dem Menschen sicherstellen<br />
(z.B. Lichtvorhang, verriegelte<br />
Schutztür, Annäherungssensor). Im<br />
letzteren Fall können die Maßnahmen<br />
technologisch gelöst werden,<br />
aber auch organisatorisch – verhaltensbezogene<br />
Aufenthaltsverbote<br />
würden die Distanz sicherstellen.<br />
Kann die „böse“ Energie doch<br />
noch näher an den Menschen herankommen,<br />
muss dieser „dick eingepackt“<br />
werden, damit er ohne Schaden<br />
nach Hause kommt. Aufgrund der immer<br />
geringeren Distanz zwischen der Quelle<br />
und dem Menschen wird aber auch deutlich,<br />
dass schon der geringste Fehler<br />
schwerwiegende Auswirkungen haben<br />
kann.<br />
Dennoch stellen wir in unseren Gefährdungsbeurteilungen<br />
verschiedentlich fest,<br />
dass es<br />
■ Risiken gibt, die mit technischen oder<br />
organisatorischen Maßnahmen nicht<br />
immer reduzierbar sind, z.B. Lärm auf<br />
einen Flughafenvorfeld, heiße<br />
Oberflächen in der Metallbearbeitung,<br />
etc.<br />
■ Risiken gibt, bei denen die<br />
Nicht nur American Football-Spieler müssen dick eingepackt technischen und organisatorischen<br />
Maßnahmen sein, damit sie ohne Schaden nach Hause kommen.<br />
noch<br />
Foto: © master1305 – stock.adobe.com<br />
flankiert werden müssen, um zwar<br />
unwahrscheinliche, aber nicht tole -<br />
rierbare Restrisiken zu minimieren.<br />
Beispiel hierzu sind der Laborkittel<br />
und die Schutzbrille im chemischen<br />
Labor oder der Sicherheitsschuh auf<br />
einer Baustelle<br />
Um diese Risiken abzudecken, muss mit<br />
Schutzausrüstung gearbeitet werden, die<br />
von den Personen selbst getragen werden.<br />
Man spricht hier von von Persönlicher<br />
Schutzausrüstung (<strong>PSA</strong>), weil diese auf<br />
den Menschen angepasst werden muss.<br />
Zur Persönlichen Schutzausrüstung<br />
gehört aber noch zusätzlich die auswechselbaren<br />
Ausrüstungen. Dazu zählen<br />
unter anderem Sekuranten und andere<br />
Befestigungspunkte für Persönliche Schutzausrüstung<br />
gegen Absturz.<br />
Das gesamte Schutzkonzept, das mit<br />
Hilfe von Persönlicher Schutzausrüstung<br />
aufgebaut wird, sollte also funktionieren.<br />
Einen Nachweis darüber muss der Arbeitgeber<br />
plausibel darüber erbringen. In der<br />
Regel stellt das kein Problem dar, wenn<br />
die Wirksamkeit bekannt, die Unterweisungen<br />
durchgeführt und das Trageverhalten<br />
stichpunktartig kontrolliert wird.<br />
Gefährdungsbeurteilung als<br />
Ausgangspunkt<br />
Basis für die Festlegung der oben<br />
genannten Risiko-Lücken ist – alles andere<br />
wäre verwunderlich – die Gefährdungsbeurteilung.<br />
Bei der Umsetzung sollte<br />
man jedoch berücksichtigen, dass die Personalvertretung<br />
(Betriebsrat, Personalrat<br />
oder Mitarbeitervertretung) einzubeziehen<br />
ist. Lediglich bei eindeutigen gesetzlichen<br />
Regelungen, bei denen kein Gestaltungsspielraum<br />
besteht (z.B. Gehörschutz<br />
in Lärmbereichen über 85 dB(A)) sind die<br />
Mitspracherechte stark reduziert.<br />
Bei der Auswahl der <strong>PSA</strong> sollten aber<br />
auch die Mitarbeiter eingebunden werden.<br />
Spätere Probleme bei der Motivation zum<br />
28 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Fachbeitrag<br />
Autor: Prof. Dr. Arno Weber<br />
Fachkraft für Arbeitssicherheit,<br />
Professor an der Hochschule Furtwangen,<br />
Fakultät Gesundheit, Sicherheit, Gesellschaft<br />
Email: weba@hs-furtwangen.de<br />
www.hs-furtwangen.de<br />
Trageverhalten lassen sich so reduzieren:<br />
■ Vor Festlegung eines Produkts sollten<br />
Trageversuche erfolgen<br />
■ Gegebenenfalls sollten gerade bei<br />
Passformen mit wenig Spielraum mehrere<br />
Produkte zur Auswahl stehen<br />
■ Individuell angepasste Schutzausrüstung<br />
erhöht die „Fürsorge“ für die eigene<br />
Schutzausrüstung. Dazu gehören unter<br />
Foto: © HFU<br />
■<br />
anderem Otoplastiken oder optisch<br />
korrigierte Schutzbrillen<br />
Gleicher Effekt trifft auf persönlich<br />
zugeordnete Schutzausrüstung zu<br />
(z.B. Helm mit Namen).<br />
Gleichzeitig kann durch einheitliche<br />
Farbgebung ein Identitätsgefühl mit dem<br />
Unternehmen geschaffen werden. Das gilt<br />
bei Hilfsorganisationen genauso wie auf<br />
der Baustelle oder beim Handwerks -<br />
betrieb.<br />
Wichtig ist allerdings auch, keine überdimensionierte<br />
Schutzausrüstung festzulegen<br />
– die Akzeptanz und damit die<br />
Wirksamkeit würde darunter leiden.<br />
Reinigung und Pflege<br />
Auch die beste Schutzausrüstung ist<br />
nicht immer neu. Die Pflege und die Wartung<br />
der Persönlichen Schutzausrüstung<br />
gehört zu den Aufgaben des Arbeitgebers<br />
(§ 2, Abs. 4 <strong>PSA</strong>-Benutzungsverordnung)<br />
Hier stellen sich sofort drei Fragen:<br />
■ Wie lange ist die „gesamte Benutzungsdauer“?<br />
■<br />
■<br />
Wie schaut eine „Wartung“ aus?<br />
Wer darf eine „Reparatur“ durchführen?<br />
Zu ersterem kann meist der Hersteller<br />
Antwort geben. Selbst wenn mit Wartung<br />
nur eine Reinigung gemeint ist, ist noch lange<br />
nicht gesagt, wie gereinigt werden muss.<br />
Und wie eine Reparatur durchgeführt werden<br />
muss, damit die Schutzfunktion erhalten<br />
bleibt, ist Sache eines Fachexperten.<br />
Bei Einwegprodukten (Gehörsschutzstöpsel,<br />
Einweghandschuhe) ist das einfach.<br />
Beim Chemikalienschutzhandschuh<br />
wird es schon schwieriger, gilt es doch<br />
Permeations- und Penetrationsverhalten<br />
zu bewerten. Bei Wartungen und Repa -<br />
raturen (z.B. bei umluftunabhängigem<br />
Atemschutz, Rettungsgeschirren gegen<br />
Absturz, etc.) sind Herstellerangaben<br />
(z.B. Pflegeanleitungen, Ersatzteilvorgaben,<br />
etc.) zwingend zu beachten.<br />
Die wichtigen Informationen aus diesen<br />
Überlegungen sollten ebenfalls in der<br />
Gefährdungsbeurteilung aufgenommen<br />
und im Rahmen der Unterweisungen<br />
vermittelt werden.<br />
4. Tag der<br />
Ergonomie<br />
Veranstalter:<br />
<br />
Hotel Dolce, Bad Nauheim<br />
Teilnahmegebühr 395,– € netto<br />
In der Teilnahmegebühr ist ein Catering<br />
(Imbiss, Kaffeepausen) enthalten.<br />
Tag der Ergonomie<br />
– Der Mensch im Mittelpunkt<br />
<br />
<br />
<br />
Grafik: Konradin Mediengruppe<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
Si-Akademie für Sicherheit und Gesundheit<br />
Martina Langenstück<br />
Phone +49 711 7594-4607<br />
si-akademie@konradin.de<br />
www.tag-der-ergonomie.de<br />
Jetzt<br />
anmelden!
Produkte<br />
- Anzeige -<br />
Berufskleidung im CWS Mietservice<br />
Verbesserung des Arbeitsschutzes<br />
Arbeitsschutz spielt eine wichtige Rolle.<br />
Die Sicherheit der Mitarbeiter muss<br />
immer gewährleistet sein. Im Arbeitsschutzgesetz<br />
sind die wichtigsten Pflichten<br />
des Arbeitgebers festgelegt. Dazu<br />
gehört die Auswahl von Schutzkleidung,<br />
auch Persönliche Schutzausrüstung (<strong>PSA</strong>)<br />
genannt. Der Arbeitgeber haftet laut §2<br />
der <strong>PSA</strong>-Benutzungsverordnung der Bundesregierung<br />
für die Unversehrtheit seiner<br />
Mitarbeiter. Einen Großteil der Verantwortung<br />
können Unternehmen jedoch abgeben,<br />
indem sie einen Dienstleister für<br />
Berufskleidung beauftragen. Werner Münnich,<br />
<strong>PSA</strong>-Experte vom Anbieter von Berufskleidung<br />
im Mietservice CWS erklärt, wie<br />
die Dienstleistung funktioniert.<br />
Für wen eignet sich der Mietservice<br />
besonders?<br />
Prinzipiell bietet sich der Mietservice,<br />
auch Leasing genannt, für jeden Betrieb<br />
an, dessen Mitarbeiter Berufskleidung<br />
tragen. Was sich wie ein Service für Großunternehmen<br />
anhört, lohnt sich bereits<br />
für Kleinbetriebe. Wer <strong>PSA</strong> im Einsatz hat,<br />
Werner Münnich, <strong>PSA</strong>-Experte bei CWS<br />
sollte sich aus Sicherheitsgründen zwingend<br />
für einen Mietservice-Anbieter wie<br />
CWS entscheiden. Dieser übernimmt<br />
nicht nur rechtlich die Verantwortung,<br />
sondern sorgt auch für die fachgerechte<br />
Wäsche und Instandhaltung der <strong>PSA</strong><br />
durch geschultes Personal.<br />
Foto: CWS<br />
Wodurch wird die Arbeitssicherheit<br />
erhöht?<br />
Unternehmen profitieren von der<br />
Erfahrung und Expertise von textilen<br />
Serviceanbietern, die Kenntnisse zu Textilien,<br />
deren Aufbereitung sowie den<br />
gesetzlichen Vorgaben haben. Wir haben<br />
bei CWS einen offiziell zertifizierten<br />
Aufbereitungsprozess für <strong>PSA</strong>, jeder<br />
Schritt ist genau vorgegeben.<br />
Gibt es Qualitätsunterschiede bei<br />
Miet- und Kaufkleidung?<br />
Mietkleidung wird produziert, damit<br />
sie lange hält. Gerade für den langfristigen<br />
Einsatz von <strong>PSA</strong> muss die Kleidung<br />
kontinuierlich kontrolliert werden. Stellen<br />
wir in der CWS Qualitätskontrolle<br />
fest, dass die Kleidung nicht mehr sicher<br />
für den Träger ist, tauschen wir sie umgehend<br />
gegen neue aus.<br />
www.cws.com<br />
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Für sichere und gesunde Arbeitsplätze<br />
„Smarte <strong>PSA</strong>“ birgt<br />
großes Potenzial<br />
Stetige Forschung und Entwicklung<br />
an smarter <strong>PSA</strong> lassen hoffen, dass<br />
Arbeitsplätze in Zukunft noch sicherer und<br />
gesünder werden. Obwohl der Begriff<br />
„smarte <strong>PSA</strong>“ schon länger in Medien, auf<br />
Messen und in der Fachpresse zu hören ist,<br />
sind wenige dieser intelligenten Schutz -<br />
ausrüstungen tatsächlich auf dem Markt<br />
erhältlich.<br />
In einem Artikel in „Sicherheitsbeauftragter“<br />
11/2019 (https://bit.ly/3bhepAL)<br />
erläutert die Kommission Arbeitsschutz<br />
und Normung (KAN), wodurch smarte <strong>PSA</strong><br />
den Schutz der Beschäftigten erhöhen und<br />
welche Herausforderungen bewältigt werden<br />
müssen, um das Potenzial dieser<br />
neuen Technologie voll auszuschöpfen.<br />
Gerne hören wir von Ihren Erfahrungen,<br />
Ihre Fragen, Kommentare und Anregungen.<br />
Weitere kostenfreie Informationen und<br />
Arbeitshilfen im Bereich Arbeitsschutz<br />
und Normung finden Sie auf<br />
www.kan.de<br />
Foto: © VOCHOC GoodPro<br />
Smarte Feuerwehrschutzkleidung<br />
30 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Produkte<br />
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ATG stellt seine MaxiDry Familie vor<br />
Dürfen wir Ihnen einen Schluck<br />
Maschinenöl anbieten?<br />
Jeder vernünftige Mensch würde dankend<br />
ablehnen, aber für mehrere tausend<br />
Menschen ist das tägliche Realität,<br />
ohne dass sie es merken. Wie das? Indem<br />
sie ungeeignete Handschuhe tragen, wenn<br />
sie mit Maschinenölen oder Kühlschmierstoffen<br />
(KSS) zu tun haben. Warum?<br />
Einflussfaktoren<br />
Mitarbeitern, die mit Ölen arbeiten, ist<br />
Komfort und Griffsicherheit wichtiger als<br />
der Schutz vor den Ölen. Warum? Eine<br />
Umfrage ergab, dass 88% Öle und KSS<br />
nicht als Gefahr bekannt war. Aus Unwissenheit<br />
werden dann ungeeignete leichte<br />
Montagehandschuhe getragen.<br />
Kontakt mit Mineralöl steigert das<br />
Risiko, an rheumatoider Arthritis im<br />
Bewegungsapparat und an den Gelenken<br />
zu erkranken um 30%. So eine Studie, die<br />
in Schweden von der Abteilung für Rheumatologie<br />
des Karolinska Krankenhauses<br />
in Stockholm, dem Institut für Umweltmedizin,<br />
dem Arbeitsmedizinischen Dienst<br />
und dem Stockholm Centre of Public<br />
Health durchgeführt wurde. Rheuma -<br />
toide Arthritis ist die Hauptursache für<br />
Behinderungen bei Menschen über 55<br />
Jahren in Industrie ländern.<br />
Die Haut kann Wasser abweisen, Öl<br />
jedoch saugt sie auf. Die Keratinschicht<br />
enthält Fett und fettähnliche Substanzen,<br />
die chemische Stoffe wie Öl und KSS<br />
sofort absorbieren.<br />
MaxiDry – im Prinzip ein<br />
ölabweisender MaxiFlex<br />
Dünn, flexibel, griffig und bequem.<br />
Verfügt über das dermatologische Gütesiegel<br />
der Skin Health Alliance, ist Standard<br />
100 von OEKO-TEX zertifiziert, langlebig<br />
und ressourcenschonend gefertigt.<br />
Dieser Handschuh wird regelmäßig von<br />
Dermatologen empfohlen.<br />
Das ATG-Premiumprodukt ist der<br />
MaxiDry 56–426, da er über 480 Minuten<br />
(8 Stunden) Öl abweist (60 cP). Zudem ist<br />
er dicht gegen Mikroorganismen, wie<br />
MaxiDry 56–426 Chemikalienschutzhandschuh<br />
nach EN ISO 374–1:2016 Typ C. Schutz<br />
gegen Mikroorganismen, wie Bakterien und<br />
Pilzen entsprechend der EN ISO 374–5<br />
Bakterien und Pilzen. Damit eignet er sich<br />
hervorragend für das Handling von<br />
benetzten Teilen, Wartungs- und Reinigungsarbeiten.<br />
www.atg-glovesolutions.com<br />
Foto: ATG Lanka (Pvt.) Ltd.<br />
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Erstes tragbares Exoskelett<br />
von Comau<br />
Arbeitsqualität<br />
verbessern<br />
Das Exoskelett Mate verwendet einen<br />
passiven Federmechanismus, um<br />
eine Unterstützung der Körperhaltung<br />
zu gewährleisten. Es ist atmungsaktiv,<br />
äußerst effektiv und benötigt keine Batterien,<br />
Elektromotoren oder andere Geräte,<br />
die ausfallen können. Das kompakte Exoskelett<br />
erfüllt dank einer engen Partnerschaft<br />
mit ÖSSUR, einem führenden<br />
Unternehmen auf dem Gebiet nicht-invasiver<br />
orthopädischer Geräte, und IUVO,<br />
einem Spin-off des Instituts für Bio -<br />
Robotik (Scuola Superiore Sant‘Anna),<br />
die ergonomischen Kriterien hervorragend.<br />
Mate ist in der Lage, jede Bewegung<br />
der Schulter exakt nachzubilden, während<br />
es den Körper wie eine „zweite Haut“<br />
umhüllt.<br />
Massimo Calvetto, Globaler Vertriebsleiter<br />
von Comau Robotics and Automa -<br />
tion Products, kommentiert: „Wir sind<br />
besonders stolz darauf, diese innovative,<br />
tragbare Technologie entwickelt zu haben.<br />
Mate wurde in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Produktionsmitarbeitern in<br />
Bezug auf ihre Arbeitsanforderungen<br />
entwickelt. Das Exoskelett ermöglicht es<br />
ihnen, sich wiederholende Aufgaben mit<br />
weitaus weniger Müdigkeit auszuführen.<br />
Comau sieht darin das Potenzial, einen<br />
globalen Markt zu erreichen, der laut IFR<br />
zwischen 2015 und 2017 um über 60%<br />
gewachsen ist und <strong>2020</strong> voraussichtlich<br />
mit einer jährlichen Wachstumsrate von<br />
25% weiter wachsen wird. Wir schätzen,<br />
dass rund ein Drittel der potenziellen<br />
Anwendungen für dieses Exoskelett in der<br />
Industrie zu finden sind.“<br />
www.comau.com<br />
Foto: Comau<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 31
Fachbeitrag<br />
Foto: © metamorworks – stock.adobe.com<br />
<strong>PSA</strong> 4.0<br />
Rechtliche Aspekte<br />
Die Generierung und Weitergabe von Daten durch „intelligente“ <strong>PSA</strong> ist kritisch<br />
zu betrachten – es ist aber nicht der einzige juristisch relevante Aspekt.<br />
Die persönliche Schutzausrüstung (<strong>PSA</strong>) gehört zu den Eckpfeilern des Arbeitsschutzes. Das<br />
gebieten Ethik und gesunder Menschenverstand, aber auch das Arbeitsschutzrecht. Verstöße<br />
gegen die Vorschriften können bei Unfällen zur Haftung und zum Verlust von Ansprüchen<br />
führen. Im Zuge der Digitalisierung werden neue technische Lösungen angekündigt, um den<br />
Schutz zu verbessern. In der Realität existiert <strong>PSA</strong> 4.0 aber bislang kaum. Liegt das vielleicht<br />
an rechtlichen Problemen?<br />
Autor: Rechtsanwalt Dr. Michael Neupert<br />
Kümmerlein Rechts anwälte & Notare, Essen<br />
Genannt wird dabei oft zuerst der<br />
Datenschutz. Anders als analoge <strong>PSA</strong><br />
beruht digitale weit gehend auf dem<br />
Gedanken, aktuelle Informationen über<br />
den Träger der Ausrüstung zur Verfügung<br />
zu stellen und bestenfalls in Echtzeit<br />
auszuwerten.<br />
Foto: privat<br />
Datenschutzrecht<br />
So genannte „Wearables“ ermöglichen<br />
technisch eine schrittgenaue Überwachung<br />
von Arbeitnehmern. Smarte Ausrüstung<br />
kann eine Vielzahl von Informationen<br />
einsammeln. Offensichtlich ist<br />
dies, wo gesundheitlich relevante Messwerte,<br />
etwa zum Pulsschlag oder zur<br />
Atemfrequenz, erfasst werden. Aber auch<br />
vermeintlich simple Erkenntnisse über<br />
den aktuellen Aufenthaltsort von Mitarbeitern<br />
sind datenschutzrechtlich grundsätzlich<br />
relevant.<br />
Dies muss nicht bedeuten, dass in<br />
jedem Einzelfall oder von jedem Mitarbeiter<br />
eine schriftliche Einwilligungserklärung<br />
eingeholt werden muss. Denn das<br />
Datenschutzrecht erlaubt die Datenverarbeitung<br />
auch dann, wenn – vereinfacht<br />
gesagt – so gewichtige berechtigte Interessen<br />
betroffen sind, dass dadurch die<br />
Erfassung und Verarbeitung personen -<br />
bezogener Informationen gerechtfertigt<br />
erscheint. Immerhin sind Arbeitgeber<br />
gesetzlich verpflichtet, für den Arbeitsschutz<br />
und die Sicherheit ihrer Mitarbeiter<br />
Sorge zu tragen. Daraus kann sich<br />
prinzipiell auch eine Rechtfertigung zum<br />
Einsatz intelligenter <strong>PSA</strong> ergeben. Wie<br />
weit diese reicht, muss schrittweise<br />
beurteilt werden. Solange die Industrie<br />
über Prototypen nicht nennenswert<br />
hinauskommt, ist es für eine belastbare<br />
juristische Analyse noch zu früh. Fest<br />
steht aber: Das Datenschutzrecht wird<br />
nicht prinzipiell jeden Einsatz intelligenter<br />
<strong>PSA</strong> verhindern.<br />
Ohnehin wird es eine rechtlich spannende<br />
Aufgabe werden, die Trennlinie zu<br />
bestimmen, ab der eine intelligente <strong>PSA</strong><br />
unter das Datenschutzrecht fällt. Wenn<br />
eine intelligente <strong>PSA</strong> Daten beziehungsweise<br />
Informationen zwar registriert, diese<br />
Daten aber nicht weiterleitet, sondern<br />
selbst unmittelbar verwendet, ohne dass<br />
diese gespeichert werden, kann man mit<br />
guten Gründen argumentieren, dass keine<br />
Schutzziele des Datenschutzrechts betroffen<br />
sind. Dies könnte möglicherweise für<br />
Systeme gelten, die ihre eigene Position<br />
innerhalb eines Produktions bereiches<br />
32 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
Fachbeitrag | Impressum<br />
ermitteln und gegebenenfalls Unterbrechungssignale<br />
an Maschinen in der Nähe<br />
des Trägers senden, um Gefahrenquellen<br />
auszuschalten. Das ist insbesondere mit<br />
Blick auf sogenannte Cobots von Interesse.<br />
Die Idee liegt insoweit darin, den Datenverarbeitungsvorgang<br />
aus der <strong>PSA</strong> selbst<br />
quasi auszulagern und das Gadget<br />
dadurch datenschutzrechtlich zu entschärfen.<br />
Ob sich eine solche Sichtweise<br />
in der juristischen Welt durchsetzen wird,<br />
ist Zukunftsmusik. Der Ansatz ist aber<br />
trotz dieser Unsicherheit für Unternehmen<br />
hilfreich, weil das Datenschutzrecht<br />
nicht binär funktioniert, also eine Informationsverarbeitung<br />
entweder vollständig<br />
erlaubt oder vollständig verbietet. Es<br />
beruht vielmehr in vielen Fällen auf einer<br />
Abwägung zwischen der Schwere des Eingriffs<br />
und dem damit erreichten Nutzen.<br />
Je geringer also die datenschutzrechtliche<br />
Relevanz, desto eher ist eine intelligente<br />
<strong>PSA</strong> möglich. Voraussetzung ist dafür aber<br />
mindestens, dass die gesammelten Informationen<br />
nicht für weitergehende Analysen<br />
genutzt werden. Spätestens ab diesem<br />
Punkt wäre auch das Recht von Betriebsräten<br />
zur Beteiligung an Entscheidungen<br />
über technische Einrichtungen betroffen,<br />
die zur Überwachung von Arbeitnehmern<br />
bestimmt sind.<br />
Produktsicherheit<br />
Bei aller Bedeutung des Datenschutzrechts<br />
dürfen andere rechtliche Rahmenbedingungen<br />
nicht aus dem Blick geraten.<br />
Vor allem aus regulatorischen Anforderungen<br />
an <strong>PSA</strong> können sich rechtliche<br />
Hürden ergeben, die Hersteller intelligenter<br />
Geräte vor Herausforderungen stellen.<br />
Allgemein gesagt müssen Maschinen und<br />
Geräte aus produktsicherheitsrechtlicher<br />
Sicht so gestaltet sein, dass von ihnen<br />
keine vermeidbaren Gefahren für den<br />
Benutzer ausgehen. Für <strong>PSA</strong> ist dies in der<br />
<strong>PSA</strong>-Verordnung (EU) 2016/425 besonders<br />
geregelt. Dies kann gerade bei automatisierten<br />
Geräten ganz neue Probleme<br />
aufwerfen.<br />
Beispielsweise muss sichergestellt sein,<br />
dass die intelligente <strong>PSA</strong> keine Fehlinformationen<br />
übermittelt und dass der Benutzer<br />
Störungen erkennen kann, damit er<br />
sich nicht zu seinem Unglück auf das<br />
Gerät verlässt. Denkbar wäre aber beispielsweise<br />
auch ein Schutz vor Hackerangriffen<br />
oder Fehlbewertungen durch<br />
künstliche Intelligenzen. Letzteres ist vor<br />
allem dort wichtig, wo Systeme automatisch<br />
eingreifen sollen. Je eigenständiger<br />
eine <strong>PSA</strong> agiert, desto mehr Szenarien<br />
muss ihr Hersteller vorab durchdenken,<br />
um Fehler zu vermeiden und rechtlich<br />
nicht angreifbar zu sein.<br />
Gefährdungsbeurteilung<br />
Aber auch an Arbeitgeber stellt intelligente<br />
<strong>PSA</strong> neue Anforderungen. Ihr Einsatz<br />
muss seinerseits arbeitsschutzrechtlich<br />
betrachtet werden. Dies bedeutet,<br />
dass die intelligente <strong>PSA</strong> ihrerseits in<br />
Gefährdungsbeurteilungen berücksichtigt<br />
werden muss. Das kann vor allem zwei<br />
Aspekte betreffen: Zum einen geht es<br />
um die Automatisierung von Sicherheitsaspekten,<br />
also zum Beispiel das Aus -<br />
schalten gefährlicher Maschinen bei<br />
Annäherung oder – je nach Intelligenzgrad<br />
des Systems – deren angepasstes<br />
Steuern. Zum anderen kann intelligente<br />
<strong>PSA</strong> selbst Gefährdungen schaffen, wie<br />
etwa bei Exoskeletten diskutiert wird und<br />
bei Cobots auf der Hand liegt. Sie kann<br />
eigene Gefährdungspotenziale auch dadurch<br />
schaffen, dass Benutzer sich auf ein<br />
System verlassen, dessen Grenzen sie<br />
nicht richtig abschätzen können. In Bezug<br />
auf <strong>PSA</strong> dürften nicht all jene Risiken auftreten,<br />
die mit der Digitalisierung im Hinblick<br />
auf den Arbeitsschutz assoziiert werden,<br />
etwa ein Verlust an Orientierung und<br />
Handlungssicherheit durch eine gesteigerte<br />
Informationsmenge. Dies bedeutet aber<br />
nicht, dass eine Gefährdungsbeurteilung<br />
sie nicht kritisch betrachten müsste. Dabei<br />
wird man aber genau differenzieren müssen,<br />
welche Gefahren wirklich durch die<br />
intelligente <strong>PSA</strong> neu entstehen und nicht<br />
deckungsgleich mit dem schon immer<br />
bestehenden Risiko sind, dass Mitarbeiter<br />
sich auf eine Schutzausrüstung verlassen<br />
und deshalb leichtsinnig werden.<br />
Fazit<br />
Intelligente <strong>PSA</strong> wird nicht an Rechtsfragen<br />
scheitern – das ist ohnehin selten<br />
der Fall. Die lange Zeit zwischen Ankündigung<br />
und Realisierung scheint ein<br />
Kennzeichen der Digitalisierung zu sein,<br />
aber diese steht damit nicht allein. Technische<br />
Entwicklungen scheinen auf kurze<br />
Sicht immer langsamer zu verlaufen als<br />
erhofft. Das heißt aber nicht, dass sie<br />
nicht geschehen, und das gibt Anlass,<br />
immer wieder auch die rechtlichen Anforderungen<br />
zu reflektieren, nach denen sie<br />
sich richten müssen. <strong>PSA</strong> ist dabei keine<br />
Ausnahme.<br />
Impressum<br />
Sonderausgabe zum „Tag der <strong>PSA</strong>“ <strong>2020</strong><br />
Verlag:<br />
Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Postanschrift:<br />
Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH<br />
Vangerowstraße 14/1, 69115 Heidelberg, Germany<br />
Phone +49 711 7594–0<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Redaktion:<br />
Weigand Naumann (V.i.S.d.P.),<br />
E-Mail: weigand.naumann@konradin.de<br />
Petra Jauch, E-Mail: petra.jauch@konradin.de<br />
Michael Köhmstedt,<br />
E-Mail: michael.koehmstedt@konradin.de<br />
Verena Manek, E-Mail: verena.manek@konradin.de<br />
Layout:<br />
Bernd Michael Wilfing, Phone +49 711 7594–4602<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Gerhard Binz, Mobile +49 711 7594–4608<br />
E-Mail: gerhard.binz@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Martina Schäffler, Phone +49 711 7594–445<br />
E-Mail: martina.schaeffler@konradin.de<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 37 vom 1.10.2019<br />
Leserservice:<br />
Marita Mlynek, Phone +49 711 7594–302,<br />
Fax +49 711 7594–1302<br />
E-Mail: marita.mlynek@konradin.de<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen die<br />
Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion<br />
dar. Alle im Sicherheitsbeauftragter erscheinenden<br />
Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />
Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtstand ist Stuttgart.<br />
Druck:<br />
Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© <strong>2020</strong> by Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH ist ein Unternehmen<br />
der Konradin Mediengruppe<br />
ISSN 0300–3329<br />
Eine Sonderbeilage von:<br />
<strong>2020</strong> <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> 33
Produkte<br />
- Anzeige -<br />
Sicherheitsschuhe in der Industrie<br />
Wie sie schützen und zugleich<br />
unterstützen<br />
Foto: © ELTEN GmbH<br />
Wer bei seiner Arbeit in der Industrie<br />
auf Sicherheitsschuhe angewiesen<br />
ist, muss diese täglich mehrere Stunden<br />
tragen. Sie sollen vor Verletzungen schützen,<br />
aber gleichzeitig auch bequem sein.<br />
Denn die Beschäftigten bewegen sich viel<br />
auf den harten Böden der Industriehallen,<br />
stehen lange oder arbeiten in der Hocke.<br />
Diese Dauerbelastung beansprucht den<br />
gesamten Bewegungsapparat. Mit modernen<br />
Sohlentechnologien sorgen Hersteller<br />
von Sicherheitsschuhen für eine optimale<br />
Dämpfung, die die Füße entlastet<br />
und den Tragekomfort erhöht. Dazu<br />
gehören auch die Modelle „Arturo blackred<br />
Mid ESD S3“ und „Impulse XXT Blue<br />
Low S1“ von Elten.<br />
Fußschutz gehört zur Persönlichen<br />
Schutzausrüstung (<strong>PSA</strong>) und ist in<br />
bestimmten Bereichen der Industrie vorgeschrieben.<br />
Aus gutem Grund: Denn für<br />
Beschäftigte besteht etwa bei der Arbeit in<br />
Produktions- und Lagerhallen erhöhtes<br />
Verletzungsrisiko. Schweres Werkzeug<br />
kann auf den Fuß fallen, spitze und scharfe<br />
Gegenstände wie Nägel oder Scherben<br />
können in die Fußsohle eindringen.<br />
Zudem sind 30 Prozent aller Unfälle sogenannte<br />
SRS-Unfälle – Stolpern, Rutschen,<br />
Stürzen. Glatte oder unebene Böden sind<br />
oft die Ursache. In der Folge erleiden<br />
Beschäftigte häufig Verletzungen an Knöchel,<br />
Sprung- oder Kniegelenk, ein längerer<br />
Ausfall droht.<br />
Um derartige Unfallszenarien zu vermeiden,<br />
ist das Tragen von Sicherheitsschuhen<br />
der Schutzklasse S3 etwa in der<br />
produzierenden Industrie, im Maschinenbau<br />
oder Stahlbau Pflicht. Bei diesen<br />
Modellen beugen Zehenschutzkappen und<br />
durchtritthemmenden Zwischensohle Verletzungen<br />
vor. Jedoch muss zuverlässiger<br />
Fußschutz noch mehr können. Er muss<br />
bequem sein sowie die Schritte gut abfedern<br />
und dämpfen, um die Füße – und<br />
darüber hinaus die Knie und den Rücken<br />
– bei mehrstündigem Tragen zu entlasten.<br />
Das Modell „Arturo black-red Mid ESD<br />
S3“ von Elten beispielsweise ist mit einem<br />
modernen Sohlenkonzept ausgestattet,<br />
das den Fuß in seiner natürlichen Abrollbewegung<br />
unterstützt. Zudem begünstigt<br />
es das Zusammenwirken von Gelenken,<br />
Muskeln und Knochen. Das entlastet nicht<br />
nur den Bewegungsapparat. Es stärkt auf<br />
Dauer auch die Stabilität der Gelenke und<br />
vermindert dadurch das Verletzungsrisiko.<br />
Zusätzliches Plus: Das Modell verfügt über<br />
Die Sohlentechnologie des „Impulse XXT blue Low“ aus der „Wellmaxx“-Reihe<br />
dämpft jeden Schritt und entlastet damit den Träger.<br />
eine flexible Kunststoffmanschette, die<br />
Ferse und Sprunggelenk umschließt. Dieser<br />
Umknickschutz namens „Biomex Protec -<br />
tion“ minimiert die Gefahr, sich beim Ausrutschen<br />
oder Stolpern zu verletzen.<br />
Tragekomfort durch optimale<br />
Dämpfung<br />
Wer in der Industrie auf den oftmals<br />
harten Böden arbeitet, kennt das Problem:<br />
Der Untergrund hat häufig keine<br />
stoßabsorbierenden Eigenschaften. Das<br />
erhöht die Dauerbelastung der Füße,<br />
denen Beschäftigte an einem langen<br />
Arbeitstag ohnehin ausgesetzt sind. Diese<br />
kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken<br />
und zu dauerhaften Beschwerden<br />
führen. Um einen Beitrag zur Gesund -<br />
erhaltung der Beschäftigten zu leisten,<br />
entwickeln Hersteller von Sicherheitsschuhen<br />
inzwischen Modelle mit Sohlenkonzepten<br />
auf dem neuesten Stand der<br />
Technik. Bewährt hat sich beispielsweise<br />
die Serie „Wellmaxx“ von Elten, zu der<br />
auch der S1-Halbschuh „Impulse XXT<br />
blue Low“ gehört. Dieser verfügt über<br />
eine Laufsohlenkonstruktion, deren Sohlenkern<br />
aus dem Material Infinergy<br />
besteht. Dabei handelt es sich um eine<br />
Entwicklung von BASF aus expandiertem<br />
thermoplastischem Polyurethan. Dieser<br />
elastische Partikelschaum dämpft nicht<br />
nur den Fußaufprall, sondern federt ihn<br />
auch wieder zurück. Zwar wird die Energie<br />
des Schuhträgers somit beim Auftreten<br />
zunächst absorbiert, aber auch zu einem<br />
Großteil wieder zurückgegeben. So müssen<br />
Beschäftigte beim Laufen weniger Kraft<br />
aufwenden, selbst bei mehrstündigem<br />
Tragen der Sicherheitsschuhe ermüden die<br />
Füße langsamer. Beim „Impulse XXT“<br />
sorgt die Sohle „Wellmaxx Trainers“ mit<br />
einer Profiltiefe von vier Millimetern für<br />
stabilen Halt auch auf glatten und<br />
unebenen Böden. Überdies werden Schnürsenkel<br />
nicht mehr zur Stolperfalle. Sie<br />
lassen sich dank des elastischen Schnür -<br />
systems mit individueller Schnellarretierung<br />
unter der Schuhlasche verstecken.<br />
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34 <strong>Special</strong> <strong>PSA</strong> <strong>2020</strong>
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36 <strong>Sicherheitsingenieur</strong> 0/<strong>2020</strong>