200508_Versendung_Bericht_an_Krisenstab_01
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zwei unterschiedlichen Varianten fasst dieser insgesamt 21 Indikatoren zusammen - von der
Luftverschmutzung über den Alkohol- und Drogenmissbrauch bis zum Wert der Hausarbeit.“
SPIEGEL ONLINE aus Der Spiegel, 2.4.2012
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/wie-misst-man-wohlstand-kritik-ambruttoinlandsprodukt-bip-a-824877.html
Bevölkerungsforschung - aktuell, Heft 5 aus 2011
In einem Beitrag (Bevölkerungsforschung - aktuell, Heft 5 aus 2011) wurde dargelegt,
dass sich im Zuge der Erhöhung der Lebenserwartung auch die Phase kurz vor dem
Tod, in dem gesundheitliche Einschränkungen bestehen und die Lebensqualität
schlecht bis sehr schlecht ist, verringert. Den Menschen geht es länger gut. Eine
einzelne neuere Studie konnte diese Aussage aufgrund sehr spezieller
Datengrundlage zwar nicht bestätigen, dennoch gingen die Autoren des BiB in 2011
von der Wirksamkeit der sogenannten „Kompression der Morbidität“ aus.
Fazit: Wenn die Lebenserwartung sinkt, wird das möglicherweise dazu führen, dass die
Menschen im Alter mehr Leid erleben werden und diesem Zustand länger ausgesetzt
sein werden als heute (wo sich dieser Zustand vergleichsweise auf kürzere Zeit
komprimiert).
In einem zweiten Beitrag des gleichen Heftes wird dargelegt, dass
Generationenkonflikte zwischen Alt und Jung nicht so stark sind und sein werden, wie
von vielen befürchtet. Als Gründe werden drei Annahmen genannt: Die Zustimmung
dazu, dass die Alten zu versorgen sind, ist in der Gesellschaft sehr groß. Außerdem
seien die Interessenlagen der Alten zu heterogen, als dass es zu einem einheitlich,
homogenen Interessen der ganzen Kohorte kommen würde. Auch die relativ engen
Verbindungen in den Familien sprächen für geringe Konfliktrisiken, denn die führten
dazu, dass die gegenseitige Unterstützung und Rücksichtnahme relativ stark
ausgeprägt sind.
Fazit: Im Falle einer geringeren Lebenserwartung und schlechterer Wirtschaftskraft ist
m.E. mit erheblichen Veränderungen zu rechnen: Die Belastung der jüngeren,
arbeitenden Bevölkerung nimmt zu, was das Verständnis der arbeitenden Bevölkerung
für die Notwendigkeit der Mitversorgung der älteren Generationen auf eine Probe
stellen wird. Der Wettbewerb von Betroffenengruppen um Anteile aus den Sozialletats
wird zunehmen, weil das zu verteilende Gesamtvolumen sinken wird.
Viel wird von der Solidaritätsbereitschaft der Bevölkerung abhängen:
Zitat aus dem Fazit des Artikels (es geht darum, wie stabil die
Generationensolidarität ist und wovon sie abhängt): „Dennoch ist die
wohlfahrtsstaatliche Generationensolidarität in Zeiten des demografischen
Wandels und fiskalischer Austeritätszwänge kein Selbstläufer. Die
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