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Spielplan 2011 - Styriarte

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BAROCKHITS<br />

Besuch auf den Gipfeln der barocken Tonkunst: bei Antonio Vivaldi (Federzeichnung<br />

von Pier Leone Ghezzi, 1723), bei Johann Sebastian Bach (gemalt von Elias Gottlob<br />

Haußmann, 1746) und bei Georg Friedrich Händel (gemalt von Thomas Hudson, 1749)<br />

suite so anrührend bekundet, zog<br />

Musikfreunde von Wien bis Danzig<br />

in ihren Bann – auch wenn mancher<br />

Liebhaber am Cembalo über die „unergründlich<br />

schweren Capricen“ des<br />

Meisters stöhnte.<br />

Nicht erst die Nachwelt also entschied<br />

über den Ruhm barocker<br />

Orchesterhits: Schon damals gab es<br />

einen Markt, der erobert sein wollte,<br />

sei es mit eingängigen Melodien,<br />

sei es mit einer marktgerechten<br />

Verkaufspolitik. Was immer Georg<br />

Friedrich Händel in London unter<br />

der Überschrift „Royal“ produzierte,<br />

verkaufte sich ebenso gut wie heutzutage<br />

Andenken an die Hochzeit<br />

zwischen William und Kate. Die<br />

„Musick for the Royal Fireworks“<br />

war Händels größtes Royalty-Erfolgsstück.<br />

Schon ihre Generalprobe<br />

löste einen stundenlangen Verkehrsstau<br />

aus. In Metropolen wie London<br />

war Erfolg von Musik statistisch<br />

messbar, ja, er hatte Auswirkungen<br />

auf das Leben in der City. Dies sollte<br />

auch Joseph Haydn Jahrzehnte später<br />

erfahren.<br />

Am wankelmütigsten von allen<br />

Zuhörern in Europa waren wohl<br />

die Pariser: Top und Flop lagen hier<br />

auf unberechenbare Weise nahe<br />

beieinander. Dies bekam besonders<br />

Jean-Philippe Rameau in seiner langen<br />

Karriere zu spüren. Als sich der<br />

Organist aus Dijon mit 50 Jahren<br />

anschickte, die Herrschaft der Lully-<br />

Opern auf den Pariser Bühnen zu<br />

beenden, schlug ihm zunächst kalte<br />

Verachtung entgegen: Die Tanzmelodien<br />

in seinen Opern wirkten so<br />

neuartig und verwirrend, dass man<br />

sie für die Musik eines Verrückten<br />

hielt, der sein Publikum quälen<br />

wollte. Danach aber verbreiteten sich<br />

die Melodien in zahllosen Bearbeitungen<br />

auf dem Pariser Notenmarkt<br />

so nachhaltig, dass sie vom Publikum<br />

bei der Wiederaufnahme der<br />

Oper mitgesummt wurden – eines der<br />

drastischsten Beispiele für den radikalen<br />

Stimmungswechsel auf dem<br />

Musikmarkt des Barock.<br />

15<br />

Josef Beheimb<br />

Dienstag, 28. Juni, 20 Uhr<br />

Herz-Jesu-Kirche<br />

TOCCATA<br />

Bach: Toccata und Fuge in d, BWV 565<br />

Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“<br />

Aria aus „Goldberg-Variationen“ u. a.<br />

Gunther Rost, Orgel<br />

Dienstag, 19. Juli, 20 Uhr<br />

Helmut-List-Halle<br />

VIER JAHRESZEITEN<br />

Vivaldi: Sinfonia in G, RV 149<br />

Concerto in C, RV 443<br />

Concerto in d, RV 127<br />

Concerto in g, RV 531<br />

Le Quattro stagioni, op. 8/1-4<br />

Geminiani: Concerto grosso in d<br />

„La follia“ (aus Corelli, op. 5/12)<br />

Giulio Plotino, Violine<br />

Venice Baroque Orchestra<br />

Leitung: Andrea Marcon<br />

Sonntag, 24. Juli, 20 Uhr<br />

Helmut-List-Halle<br />

FINALE BAROCCO<br />

Bach: Ouvertüre in D, BWV 1068<br />

Rameau: Suite aus „Dardanus“<br />

Vivaldi: Concerto per l’orchestra<br />

di Dresda in g, RV 577<br />

Händel: Music for the Royal Fireworks<br />

Pachelbel: Kanon und Gigue in D<br />

Harmony of Nations<br />

Baroque Orchestra<br />

Leitung: Bjarte Eike, Violine<br />

Karten & Informationen:<br />

Tel. 0316.825000<br />

www.styriarte.com<br />

FOTO: MATTEO<br />

FOTO: PER BUHRE

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