FH BRANDENBURG - Fachhochschule Brandenburg
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HOCHSCHULE Förderpreis für Diversity-Projekte<br />
Projektförderung für Diversity-Konzept der <strong>FH</strong>B<br />
Wettbewerb des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft – Projekt Teilzeitstudium Maschinenbau<br />
Die <strong>FH</strong>B gehört zu den bundesweit acht ausgewählten<br />
Hochschulen, die vom Stifterverband<br />
für die Deutsche Wissenschaft eine Projektförderung<br />
in Höhe von 25000 Euro erhalten.<br />
Im Rahmen der Initiative „Ungleich besser!<br />
Verschiedenheit als Chance“ wird die<br />
<strong>FH</strong>B in den kommenden zwei Jahren beispielhafte<br />
Strategien und Maßnahmen für den<br />
produktiven Umgang mit studentischer Vielfalt<br />
entwickeln.<br />
Zudem werden die <strong>FH</strong>B und die anderen sieben<br />
Hochschulen in einem<br />
Benchmarking-Club die Qualitätsstandards<br />
für ein Diversity-<br />
Auditierungsverfahren erarbeiten,<br />
das sie im Zuge des Prozesses<br />
selbst durchlaufen. Bereits<br />
vor knapp zwei Jahren<br />
erhielt die <strong>FH</strong>B für das Konzept<br />
„Wir überschreiten Grenzen“<br />
den mit 10000 Euro dotierten<br />
Sonderpreis „Diversity“ des<br />
Deutschen Arbeitgeberpreises<br />
Bildung 2008.<br />
Das Konzept der <strong>FH</strong>B, „Grenzen<br />
überschreiten – Diversity<br />
ermöglichen und gestalten“,<br />
zielt auf eine zeitliche und<br />
organisatorische Flexibilisierung<br />
der Studienformate insbesondere<br />
für Studierende,<br />
die ein berufsbegleitendes<br />
Studium absolvieren. So soll<br />
ein Mentor den Studierenden<br />
als zentraler Ansprechpartner<br />
zur Verfügung stehen und mit<br />
ihnen gemeinsam eine individuelle,<br />
berufsbegleitende Studienverlaufsplanungentwikkeln,<br />
Tutorien und Vertiefungsveranstaltungen<br />
organisieren<br />
und durchführen. Die <strong>FH</strong>B bekennt<br />
sich mit ihrem Konzept zu der Herausforderung,<br />
verstärkt Studieninteressierte<br />
ohne formale Hochschulzugangsberechtigung<br />
bzw. mit beruflichen Vorerfahrungen zu<br />
unterstützen und zu qualifizieren.<br />
Beim Projektauftakt in Form einer Gesprächsrunde<br />
am 18. August 2010 mit <strong>FH</strong>B-Präsident<br />
Hans Georg Helmstädter, Projektleiterin Dr.<br />
Claudia Appelius, der <strong>FH</strong>B-Gleichstellungsbe-<br />
4<br />
auftragten Carmen Kampf sowie Yorck Hener<br />
und Dr. Daniel de Ridder vom Centrum für<br />
Hochschul-Entwicklung (CHE) wurde auch<br />
über ein konkretes Pilotprojekt gesprochen,<br />
für das die Fördermittel größtenteils verwendet<br />
werden sollen: Der Bachelorstudiengang<br />
Maschinenbau wird ab diesem Wintersemester<br />
auch in einem Teilzeitmodus für Berufstätige<br />
angeboten.<br />
Dabei nehmen die Studierenden an nur zwei<br />
bis drei Tagen pro Woche an den Lehrveran-<br />
Projektauftakt am 18. August 2010 (v.l.): Yorck Hener (Geschäftsführer CHE Consult), Dr.<br />
Daniela de Ridder (CHE Consult), Dr. Claudia Appelius (Persönliche Referentin <strong>FH</strong>B-Präsident),<br />
Dr. Hans Georg Helmstädter (<strong>FH</strong>B-Präsident), Carmen Kampf (Gleichstellungsbeauftragte<br />
<strong>FH</strong>B). Foto: Parsch<br />
staltungen des Vollzeitstudiums teil, wodurch<br />
sich das Studium über neun bis zwölf statt<br />
über regulär sieben Semester erstreckt. Vielen<br />
Berufstätigen können aufgrund ihrer beruflichen<br />
Qualifizierung Studienmodule anerkannt<br />
werden. Zudem werden Praxissemester,<br />
Ingenieurprojekt und Bachelor-Arbeit mit<br />
entsprechender Aufgabenstellung während<br />
der Berufstätigkeit absolviert, so dass sich<br />
die Studienzeitverlängerung in Grenzen hält.<br />
Neben Prof. Dr. Bernhard Hoier, Dekan des<br />
Fachbereichs Technik, ist Prof. Dr. Franz<br />
Henning Schröder ein Befürworter des Pilotversuchs:<br />
„Wenn wir zur Verringerung des<br />
Fachkräftemangels und zu einer Steigerung<br />
der Arbeitsqualität in den Unternehmen der<br />
Region beitragen können, dann sollten wir<br />
das tun.“ Prof. Schröder stellt sich deshalb<br />
den Teilzeitstudierenden auch als Mentor zur<br />
Verfügung. Er betont zugleich, dass den berufstätigen<br />
Studenten durch die Doppelbelastung<br />
ein großes Durchhaltevermögen abverlangt<br />
werde. Aber wo ein<br />
Wille ist, da ist auch ein Weg –<br />
und so ist zu erwarten, dass<br />
die Kandidaten die höheren<br />
Anforderungen im Studium gegenüber<br />
denen einer Berufsausbildung<br />
mit Sicherheit meistern<br />
werden. Um das Projekt<br />
zum Erfolg zu führen, werden<br />
neben anderen Maßnahmen<br />
auch zusätzliche studentische<br />
Tutoren eingesetzt. Insgesamt<br />
bedeutet der Teilzeitmodus<br />
einen erhöhten Planungs- und<br />
Betreuungsaufwand für den<br />
Fachbereich.<br />
infocus 02|2010<br />
Unterstützung erhält Prof.<br />
Schröder außerdem durch eine<br />
Schirmherrschaft für seine<br />
Professur, die die Zahnradwerk<br />
Pritzwalk GmbH übernehmen<br />
wird. Für 30000 Euro kann<br />
u.a. eine halbe Stelle für einen<br />
Akademischen Mitarbeiter geschaffen<br />
werden.<br />
Das Teilzeitstudium könnte ein<br />
Modell für die Zukunft sein,<br />
nicht nur für Studieninteressierte,<br />
die bereits seit Jahren<br />
im Erwerbsleben stehen. Das<br />
ergibt sich aus dem Umstand, dass mehr als<br />
60 Prozent aller Studierenden in Deutschland<br />
faktisch Teilzeitstudierende sind, weil sie<br />
während der Vorlesungszeit nebenher arbei-<br />
ten müssen. Stefan Parsch<br />
___________________________<br />
Mentor für berufsbegleitendes Teilzeitstudium im<br />
SG Maschinenbau: Prof. Dr. Franz Henning Schröder<br />
Telefon 355-382, E-Mail schroeder@fh-brandenburg.de