21.12.2012 Aufrufe

Eine Zusammenstellung von Studien/Veröffentlichungen über ...

Eine Zusammenstellung von Studien/Veröffentlichungen über ...

Eine Zusammenstellung von Studien/Veröffentlichungen über ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

systematisch formativer Evaluation der Inanspruchnahme sowie der Wirkung auf die<br />

Krankheitsverarbeitung, Lebensqualität und spirituelle sowie allgemeine Befindlichkeit zur<br />

Verbesserung der Versorgung <strong>von</strong> krebskranken Menschen.<br />

Kunsttherapie ist eine Therapieform, die verschiedene künstlerische Medien einsetzt.<br />

Im gestalterischen Umgang mit diesen Medien wird PatientInnen ein Ausdruck <strong>von</strong> "inneren<br />

Bildern" ermöglicht. Erfahrungen, Gefühle und Bedürfnisse, die verbal nicht geäussert<br />

werden können, werden formuliert. Gleichzeitig kann, in der Gestaltung zum Ausdruck<br />

Gebrachtes, sonst Unbewusstes betrachtet und bearbeitet werden. Das Bild/Objekt wirkt auf<br />

den Schaffenden zurück.<br />

Kunsttherapie wird zunehmend in der Psychoonkologie mit dem Ziel der psychosozialen<br />

Stabilisierung und der Unterstützung im Copingprozess eingesetzt. <strong>Eine</strong> Evaluierung der<br />

Kunsttherapie im Sinne einer "evidence based medicine" ist jedoch bisher kaum vorhanden.<br />

Das Projekt untersucht in einer Pilotstudie die Wirkung kunsttherapeutischer Betreuung auf<br />

die Krankheitsverarbeitung und die Befindlichkeit <strong>von</strong> knochenmark- und<br />

stammzelltransplantierten PatientInnen. Des weiteren soll untersucht werden, welche<br />

persönlichkeitsbedingten und umweltbedingten Faktoren die Inanspruchnahme des<br />

kunsttherapeutischen Angebots bestimmen.<br />

Die PatientInnen werden psychometrisch zum Umgang mit und dem Erleben ihrer<br />

Erkrankung, zu ihrer Lebensqualität, zu ihrer Befindlichkeit sowie zu ihrer Furcht vor dem<br />

Tod und Sterben befragt. Die dabei eingesetzten validierten Fragebögen sind in zahlreichen<br />

Vorstudien erprobt worden und können bei den AutorInnen erfragt werden. Die Befragung<br />

erfolgt zu zwei Messzeitpunkten: vor Beginn der Kunsttherapie und nach Ende der<br />

kunsttherapeutischen Betreuung, ca. 5 Tage vor der geplanten Entlassung. <strong>Eine</strong><br />

medizinische Dokumentation erfolgt ebenfalls zu Beginn der Untersuchung sowie am Ende,<br />

um die Ergebnisse später zum gesamten Behandlungsverlauf in Beziehung setzten zu<br />

können. Die kunsttherapeutischen Einzelsettings finden zweimal pro Woche statt und<br />

werden in einer speziell entwickelten Verlaufsdokumentation festgehalten. Diese<br />

dokumentiert neben gestalterischen und inhaltlichen Elementen der Intervention ein<br />

Fremdrating des Therapeuten zum subjektiven Erleben der PatientInnen während der<br />

Kunsttherapie. Die Bilder und anderen Gestaltungen, die im Rahmen der<br />

kunsttherapeutischen Betreuung entstehen, werden für eine weitere gestaltungsbezogene<br />

Auswertung archiviert - zum Teil digitalisiert.<br />

In die Studie einbezogen sind die auf den Stationen für Knochenmark- und Stammzelltransplantationen<br />

aufgenommenen PatientInnen, zwischen 18 und 75 Jahren, die an einer<br />

malignen Hämoblastose erkrankt sind. Die Gruppenzuteilung zu Versuchs- bzw.<br />

Kontrollgruppe erfolgt quasi-experimentell und nicht randomisiert - eben durch<br />

Inanspruchnahme bzw.<br />

Nichtinanspruchnahme des kunsttherapeutischen Settings nach Information und Aufklärung<br />

<strong>über</strong> das kunsttherapeutische Angebot.<br />

Bei der Konzeption der Studie war es <strong>von</strong> großer Bedeutung für die Projektleiter, ein<br />

anwendungsbezogenes Forschungsprojekt zu konzipieren, dass behandlungsbegleitend<br />

durchgeführt werden kann und keine Zusatzbelastung der zum Teil sehr stark belasteten<br />

Krebspatienten darstellt. Damit gelingt dem Pojekt bereits vor Auswertung zweierlei:<br />

Zukunftsorientierte Forschung im Bereich non-verbaler kreativer Psychotherapie für<br />

Krebspatienten zu etablieren und praxisorientierte Deckung <strong>von</strong> dringendem<br />

Handlungsbedarf in der Akutklinik.<br />

18. Ulrike Faißt-Bischofberger, Karl-Heinz Menzen,<br />

Internationale Hochschule für künstlerische Therapien und Kreativpädagogik, Calw,<br />

Seite 34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!