Bergedorfs schönste Seiten - Medien-Verlag Schubert
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Eine Kurzgeschichte<br />
Bergedorf besitzt eine lange Geschichte,<br />
die bereits in der Steinzeit einsetzte. Zahlreiche<br />
Relikte aus den Boberger Dünen,<br />
Lohbrügge, dem Villenviertel bis hin zum<br />
Gebiet des heutigen Lichtwark-Hauses zeugen<br />
von einer beachtlichen Besiedlung seit<br />
etwa 10.000 v. Chr.<br />
Das heutige Bergedorf entstand wahrscheinlich<br />
in der Mitte des 12. Jahrhunderts.<br />
Christliche Macht- und Ordnungsstrukturen<br />
in Form von Pfarreien wurden seither<br />
erfolgreich im Stormarner Raum (damals<br />
Sadelbande) begründet. Das hing eng zusammen<br />
mit der Gründung des Bistums<br />
Ratzeburg 1154 durch Heinrich den Löwen.<br />
(Noch 100 Jahre zuvor war das erste Bistum<br />
Ratzeburg durch die heidnischen Wenden<br />
zerstört worden.)<br />
Die erste urkundliche Erwähnung <strong>Bergedorfs</strong><br />
datiert höchstwahrscheinlich aus<br />
dem Jahr 1162. Aus diesem Dokument geht<br />
hervor, dass das Kirchspiel nunmehr dem<br />
Bistum Ratzeburg angehöre. Die Kirche<br />
– und mit ihr eine dörfliche Siedlung – hat<br />
also bereits zuvor existiert; sie gehörte zum<br />
Hamburger Domkapitel.<br />
In der Urkunde von 1162 werden auch<br />
die damaligen Grenzen des Bergedorfer<br />
Kirchspiels genannt; sie reichten von der<br />
Gegend um Billwerder über Wentorf und<br />
Börnsen bis nach Escheburg und umfassten<br />
einen Großteil des südlich davon liegenden<br />
Elbmarschgebietes. Auch die später so<br />
genannten Vierlande gehörten anfangs zur<br />
Kirche <strong>Bergedorfs</strong> – bis auf Kirchwerder, das<br />
(wie auch Ochsenwerder) dem Bistum Verden<br />
unterstellt war. Allerdings verschoben<br />
sich die Grenzen dieser großen Pfarrei bald<br />
wieder, und neue Kirchspiele entstanden.<br />
Bergedorf blieb mit seiner Kirche, die den<br />
Heiligen Petrus und Paulus geweiht war, bis<br />
zum Einzug der Reformation in den Jahren<br />
1542 bis 1544 beim Bistum Ratzeburg, ehe<br />
die Aufsicht an die Hansestädte Lübeck und<br />
Hamburg überging.<br />
Aus dem mittelalterlichen Bergedorf sind<br />
nur wenige Nachrichten überliefert. Im<br />
13. Jahrhundert wurde der Ort insgesamt<br />
Blick vom Dach des CCB auf das historische Zentrum <strong>Bergedorfs</strong><br />
mit der Kornwassermühle, der Kirche St. Petri und Pauli und dem Schloss.<br />
elfmal erwähnt. Mehrheitlich geht es dabei<br />
um Kirchen- und Besitzfragen. Wichtig<br />
war das Jahr 1208, in dem erstmals eine<br />
Kornwassermühle für Bergedorf genannt<br />
wird. Der dafür angelegte Mühlenstau an<br />
der Bille veränderte die örtliche Landschaft<br />
nachhaltig – bis heute. 1275 erhielt Bergedorf<br />
das Möllner Stadtrecht durch den Landesherrn<br />
Johann I. von Sachsen. Doch diese<br />
Verleihung führte nicht zu einer klassisch<br />
städtischen Entwicklung. Äußeres Zeichen<br />
hierfür war das Fehlen eines Rathauses, das<br />
Zeichen städtischer Macht.<br />
Die städtische Geschichte <strong>Bergedorfs</strong> ging<br />
in eine ganz andere Richtung. Spätestens<br />
in der Mitte des 14. Jahrhunderts kam es<br />
direkt neben dem Städtchen zum Bau einer<br />
Burg, sie wurde 1360 nachweislich erstmals<br />
erwähnt und stand an der Stelle des heutigen<br />
„Schlosses“. Die Burg diente zeitweise<br />
als fürstlicher Sitz einer <strong>Seiten</strong>linie der<br />
sächsischen Herzöge (Sachsen-Lauenburg-<br />
Bergedorf-Mölln); sie lag strategisch günstig.<br />
Von hier aus waren die Kontrolle über Ber-<br />
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