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bestseller - Pfeifenberger

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BELLETRISTIK<br />

lesezone<br />

Zum Einlesen<br />

Eine dunkle Zeit<br />

Auch in ihrem neuesten Werk beschäftigt sich Susanne Ayoub mit<br />

einem historischen Thema, für das sie gewohnt genau recherchiert<br />

hat. Und das sie lebendig und detailreich erzählt. „Was mich fasziniert,<br />

sind reale Bezüge. Etwas, was wirklich geschehen ist und etwas<br />

gänzlich Dunkles hat. Dann finde ich es spannend, diesen beteiligten<br />

Menschen ein Innenleben zu geben, die Psychologie der Figuren zu<br />

entwerfen, ihre Beziehung zueinander zu gestalten“, meint sie dazu.<br />

Susanne Ayoub<br />

Das Mädchen von<br />

Ravensbrück<br />

Braumüller, 250 S.<br />

Euro (A/D) 19.90; Euro (I) 21.30;<br />

sFr ca. 28.50<br />

ISBN 978-3-99200-007-4<br />

Es geht um die düsterste Zeit des letzten Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die junge Leni,<br />

die aus einer politischen Familie stammt und schon 1934 als Achtjährige von ihrer Mutter für<br />

die Rote Hilfe mit Essen auf den Weg geschickt wird. Mit 16 wird sie verraten und verhaftet.<br />

Nur ihre Jugend rettet sie vor dem Schafott. Sie überlebt das Konzentrationslager Ravensbrück<br />

und kehrt in ihre Heimatstadt zurück, wo es den Leuten nicht gut gegangen ist, wo<br />

keiner hören will, was in den KZs geschah, so wie sie vorher nicht sehen wollten, welche<br />

Untaten die Nazis vor aller Augen begingen. Doch Leni steckt nicht auf, dafür hat sie schon<br />

zu viel gesehen und erlebt.<br />

Kriminelles Jubiläum<br />

Zwei Jubiläen sind dieses Jahr zu begehen. Donna Leon<br />

wird 70 und im Juni erscheint der 20. Fall mit Commissario<br />

Brunetti: „Reiches Erbe“. Es ist Donna Leons feinfühligster<br />

Fall und dreht sich um den Mord an einer alten<br />

Dame. Costanza Altavilla war für Anna Maria Giusti immer<br />

die gute Seele, die in ihrer Abwesenheit die Post aus dem<br />

Briefkasten nahm. Doch dieses<br />

Mal findet sie ihre Nachbarin<br />

tot in der Wohnung vor<br />

– mit Schürfwunden an Hals<br />

und Schultern. Ist die alte<br />

Dame nur gestürzt, oder hat<br />

jemand nachgeholfen? Während<br />

Vice-Questore Giuseppe<br />

Patta die Geschichte verharm-<br />

Donna Leon<br />

Reiches Erbe<br />

Commissario Brunettis<br />

zwanzigster Fall<br />

Übers. v. Werner Schmitz<br />

Diogenes, 384 S.<br />

Euro (A) 23.60; Euro (D) 22.90;<br />

Euro (I) 24.50; sFr ca. 38.90<br />

ISBN 978-3-257-06820-7<br />

Erscheint im Juni!<br />

lost und zu den Akten legen<br />

will, vertraut Brunetti auf seinen<br />

Instinkt – und gelangt<br />

zu tieferen Wahrheiten als<br />

jenen, die beweisbar sind.<br />

Mit ungewöhnlichen Mitteln<br />

macht Brunetti sich stark für<br />

die Alten und Schwachen. In<br />

einmaliger Sonderausstattung<br />

erscheinen zum Brunetti-Jubiläum auch alle früheren Krimis<br />

von Donna Leon. Jeder Band in bedrucktem Leinen,<br />

mit Lesebändchen und Venedig-Karte.<br />

Neu aufgelegt wird auch ein Reiseführer von Toni Sepeda<br />

durch Venedig und zu den Schauplätzen der Romane<br />

von Donna Leon. Die 13 kurzweiligen Streifzüge der einzigen<br />

von Donna Leon autorisierten Führerin haben Karten<br />

mit nummerierten Orten des Geschehens. Und ein<br />

Kochbuch ist auch nötig: Roberta Pianaro hat 91 Rezepte<br />

von Signora Brunetti gesammelt und aufgeschrieben. Ein<br />

Koch- und Lesebuch mit dem Titel „Bei den Brunettis zu<br />

Gast“.<br />

20<br />

Ohne Ort<br />

„Die Eckdaten stimmen“, antwortet Olga Grjasnowa,<br />

wenn man sie nach den Ähnlichkeiten zwischen<br />

ihr und ihrer Hauptfigur Mascha in ihrem Debütroman<br />

fragt. Virtuos erzählt sie von einer jungen Frau,<br />

die ständig in<br />

Bewegung ist<br />

und sich nirgends<br />

heimisch<br />

fühlt. Sie ist<br />

eine russische<br />

Immigrantin,<br />

geboren in<br />

Baku/Aserbaidschan,<br />

und<br />

lebt nun mit<br />

Mitte 20 in<br />

Frankfurt. Zu<br />

Hause fühlt sie<br />

sich hier nicht, war sie doch schon in ihrem Geburtsland<br />

nicht wirklich zu Hause. In der Jugend hat sie<br />

nichts als Verfolgung, Hass und Gewalt erlebt. Einzig<br />

ihr Freund Elias ist ein Fixpunkt im Leben. Als<br />

der jedoch stirbt, verliert sie gänzlich den Boden unter<br />

den Füßen. Sie reist viel, hat mehrere Affären und hält<br />

es doch nirgends aus. Es ist aber beileibe kein Migrantenschicksal.<br />

Grjasnowas Figuren sind nämlich begabt,<br />

gut ausgebildet und privilegiert. Aber das Leben ist<br />

für sie trotzdem kein Zuckerschlecken. Der Titel lässt<br />

auf eine komische Geschichte schließen, doch man<br />

erlebt ein ernsthaftes und<br />

melancholisches Buch, das<br />

von Olga Grjasnowa virtuos<br />

geschrieben ist. Damit ist ihr<br />

nach mehreren Veröffentlichungen<br />

in Anthologien der<br />

Durchbruch gelungen.<br />

buchmedia<br />

magazin 17 (1/12)<br />

Olga Grjasnowa<br />

Der Russe ist einer,<br />

der Birken liebt<br />

Hanser, 288 S.<br />

Euro (A) 19.40; Euro (D) 18.90;<br />

Euro (I) 20.20; sFr ca. 26.90<br />

ISBN 978-3-446-23854-1<br />

Fotos: by Trio Art Team; Regine Mosimann / Diogenes Verlag; Peter-Andreas Hassiepen

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