MHK - Wulf Rabe Design Oy
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30.09.2008<br />
Steinpol, 4500 qm Ausstellung, gut 300 Modelle und dem<br />
in Rhaden ansässigen Polsterriesen Polipol, der wohl spätestens<br />
2010 zur eigenen Hausmesse rufen dürfte, residierte<br />
ein weiterer „Pole“: Nordica, Mitglied der französischen<br />
Cauval-Group. „Wir haben die Mitarbeiterfluktuation<br />
gestoppt, auf welche Art auch immer”, atmet<br />
Geschäftsführer Michael Riecke auf, die nicht nur seiner<br />
Polsterei östlich der Oder zu schaffen gemacht hatte. Nach<br />
einer kolportierten Finanzspritze aus Frankreich hat Riecke<br />
doppelten Grund, neue Ziele zu beschwören. „Schließlich<br />
gilt es, das überdurchschnittliche Wachstum im Export zu<br />
befriedigen”. Speziell Osteuropa, ist der Geschäftsführer<br />
überzeugt, „interessiert sich für Junges Wohnen aus einer<br />
Hand“, deren Neuentwicklungen ganze 2 Tage in Anspruch<br />
nehmen. Für seinen Laden prognostiziert er daher Umsatzsteigerungen<br />
von den jetzigen 85 Mio Euro auf 100 Mio in<br />
2010.<br />
Auch die Oschmann Comfort Betten GmbH, Coburg, peilt<br />
Zuwachs an. Leicht unter Ruf, Rastatt, angesiedelt, setzt<br />
Geschäftsführer Stefan Oschmann dabei auch auf seine<br />
Matratzen. Der Ergocheck suggeriert Individualität. Sicherlich<br />
ein gutes Instrument für überforderte Verkäufer, aber<br />
noch weit von der persönlich zugeschnitttenen Matratze<br />
entfernt.<br />
Auch der unbestrittene skandinavische Polsterkönig, Furninova,<br />
stellte erneut aus. „Noch aber haben wir den Durchbruch<br />
in Deutschland nicht geschafft”, bekennt Inhaber<br />
Benny Nilsson freimütig. Immerhin sind die Schweden<br />
bekannt für ihre Lieferzuverlässigkeit von 400 diversen<br />
Stoff- und Lederqualitäten aus der verlängerten Werkbank in<br />
Polen, wo gut 1.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Nilsson zur<br />
aktuellen Situation in Skandinavien: Am meisten leide Dänemark;<br />
Schweden und Finnland zeigten sich noch stabil,<br />
während Norwegen weiter wachse. Und zum Markt in<br />
Mitteleuropa: „Da wir mit unserer Planungs-Software fast<br />
konkurrenzlos sind, haben wir uns zur nächsten IMM in Köln<br />
angemeldet“.<br />
„Insgesamt furchtbar langweilig”, fasst freilich <strong>Design</strong>er-<br />
Crack Christian Heimberger die M.O.W.-Polsterszene<br />
anno 2008 zusammen. „Für diese kubischen Polster<br />
braucht man keine <strong>Design</strong>er mehr, der Händler steht letztlich<br />
vor Einfalt im Wald”. Obwohl er gerade für Frommholz<br />
neue Modelle kreiert hat, „geben sich die Fabriken so verhalten,<br />
dass wir <strong>Design</strong>er gar nichts mehr platzieren können”,<br />
klagt Heimberger. Und <strong>Design</strong>kollege Hartmut Hoof,<br />
einer der besten Kenner der Szene, stimmt dabei nickend<br />
zu: „Erschreckend wenig Neues”.<br />
Barntrup: Tote Hose<br />
Die Trendhalle 1.1 steht leer, und für den Sprung zur nächsten<br />
Messhalle werden Gummistiefel benötigt. Auch von<br />
40% weniger Händlerfrequenz ist auf den überschaubar<br />
frequentierten Fluren die Rede. Nur die Verbände haben<br />
ihre Hausaufgaben gemacht, resümiert Jonathan Titré,<br />
Key Accounter der zur M.O.W. zurückgekehrten Tvilum-<br />
Scanbirk, der sich „als letzter Mohikaner der zerlegten<br />
Möbel” fühlt. Immerhin waren die Gespräche gut, bestätigt<br />
Johanna Gutschler, Marketingbeauftragte, und präsentierte<br />
gleich 3 neue Jugendprogramme, selbstverständlich<br />
in der Raumklima verbessernden PEFC-Spanplatte. Ab<br />
Nr. 810<br />
2009 werden ausschließlich die von Ikea durchgesetzten<br />
Plattenmaterialien eingesetzt – ohne Mehrpreis.<br />
Um dem Asien-Druck in der SB-Schiene zu entgehen, entwickelte<br />
der Medienmöbel-Hersteller Jahnke, Hamburg,<br />
sein neues Label Cuuba by Jahnke. „Halt wie now! by hülsta”<br />
erläutert Vertriebsleiter Manfred Molis den Versuch<br />
der Hamburger, aus dem Stiefkind Kleinmöbel herauszukommen.<br />
„Fernseher werden immer größer, so auch die<br />
passenden Medienmöbel”, meint<br />
Mollis und zielt mit dem Entertainment-Range<br />
Luxor Sound für<br />
6.000 Euro VK auf die Erlebnisfläche,<br />
die dank 3D Planung schon<br />
mit dem Begros-Filialisten Porta<br />
Möbel, Porta-Westfalica, erfolgreich<br />
realisiert werden konnte. Der<br />
360 Mitarbeiter starke Produzent<br />
aus Hamburg-Trittau bietet durch<br />
die Stück-für-Stück-Lieferungen<br />
erhebliche Vorteile gegenüber asi-<br />
atischer Ware mit ihren unabsehbaren<br />
Folgekosten. Aber ob die<br />
Verlegung des M.O.W.-Termins<br />
gelingt? Molis ist skeptisch: „Im<br />
Mai ist die Stimmung der Kundschaft<br />
doch ohnehin beschis… .”<br />
„Kleine Möbel – kleiner Umsatz”.<br />
Kurz und bündig umschreibt Falk<br />
Hillebrand die Badmöbel-Szene in<br />
Barntrup. Um diese Situation zu<br />
verbessern, präsentierten sich die<br />
Bad-Anbieter gemeinsam: Fackelmann,<br />
Held, Kesper, Lanzet,<br />
Pelipal, Schildmeyer, Zoll.<br />
Doch die Zukunft der Badbranche<br />
sieht Helds Verkaufsass Hillebrand<br />
nicht ohne Skepsis: „Badmöbel im<br />
Sanitär-Fachhandel sind okay,<br />
aber sie sind ein ungeliebtes Kind<br />
auf der Großfläche. Viele große<br />
Häuser haben oft keine Badmöbel-<br />
Abtleilungen mehr”. Für den alteingesessenen<br />
Hersteller aus Porta<br />
Westfalica war die letzte<br />
Herbst-M.O.W. der 1. M.O.W.-Auftritt<br />
überhaupt. Und für Produktentwickler<br />
Oliver Zaengel ist<br />
dabei das traditionelle Möbelhaus<br />
der Gewinner. „Wer sich auf die<br />
Verbände verlässt, verpasst eine<br />
Entwicklung”, erklärt Kollege<br />
Hille brand auch, warum.<br />
„Mitarbeiter-Fluktuation gestoppt“:<br />
Nordica-Gf Michael Riecke<br />
Wartet auf Durchbruch in Deutsch -<br />
land: Furninova-Chef Benny Nilsson<br />
„Alles furchtbar langweilig“:<br />
<strong>Design</strong>er Christian Heimberger<br />
Lanzet ist weit positiver gestimmt – just nach der Übernahme<br />
durch Fackelmann. Mit gleich 3 Neuheiten und<br />
neuem Katalog fühlt sich Gebietsverkaufsleiter Thomas<br />
Müller „gar nicht unglücklich”. Das immerhin 140 Jahre<br />
alte Unternehmen habe „Vertrauen zurückgewonnen“ und<br />
ist gespannt auf den Mai-Termin und den neuen M.O.W.-<br />
Rhythmus.<br />
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