21.12.2012 Aufrufe

MHK - Wulf Rabe Design Oy

MHK - Wulf Rabe Design Oy

MHK - Wulf Rabe Design Oy

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nr. 810 30.09.2008<br />

Schildmeyer, zwei Jahre nach Kriegsende in Bad Oeynhausen<br />

gegründet, bereicherte erst das 2. Mal den Messepark<br />

in Barntrup. Und zeigte dabei, erstmalig neben den zerlegten<br />

Bad-Möbeln, auch aufgebaute Ware in interessanter<br />

Schiefer-Optik. Traditionell stark vertreten bei Discountern<br />

und Versandhandhandel, erobert das<br />

Bad jetzt langsam aber sicher auch den<br />

Möbelhandel, analysiert Geschäftsführer<br />

Klaus Kempe nicht ohne Freude den<br />

Wandel. Die Produktpalette von SB bis<br />

Top ist innerhalb von 3 Tagen lieferbar,<br />

mit Servicetelefon rund um die halbe<br />

Uhr. Auch wenn generell der Umsatz im<br />

Badmöbelbereich stagniere bzw. sogar<br />

etwas nach unten gehe – für Schildmeyer<br />

entwickle er sich 2-stellig nach<br />

oben, dank des wachsenden Exportes.<br />

Bei einer Menge von über 100.000<br />

Spiegelschränken p.a. geht es darum,<br />

„Nicht viel Besuch, aber guter“:<br />

Dulton-Boss Wijand Groot Koerkamp<br />

Comeback in Bad Salzuflen:<br />

Schieder-Gründer Rolf Demuth<br />

14<br />

wer der Bessere ist „in Preis, Leistung<br />

und Innovation”, will Kempe dabei ausgemacht<br />

haben.<br />

Bei so wenig Neuheiten, ähnlich wie im Polstersegment<br />

auch, fiel in Barntrup immerhin ein Stand auf: Dulton. Die<br />

Vintage-Collection aus lackierten Blechprodukten kümmert<br />

sich vom Wecker über Lampen bis hin zu Hockern und<br />

Schränken. Entworfen hat sie der japanische <strong>Design</strong>er<br />

Yasuaki Sasamoto. Geliefert wird sie von der Wegter Furniture<br />

B.V., aus dem holländischen Lager in Hengelo. Freute<br />

sich daher am Ende der Messe auch Manager Wijand<br />

Groot Koerkamp nicht grundlos über seinen ersten M.O.W.-<br />

Auftritt: „Nicht viel Besuch hier, aber guter.“ <strong>Wulf</strong> <strong>Rabe</strong><br />

Gschwend – Demuth<br />

Die verlorenen Freunde<br />

Einst galten sie als unzertrennlich: Europas Möbelfürst<br />

Rolf Demuth und sein strategisches Hirn Peter<br />

Gschwend aus dem liechtensteinischen Bendern. Zur<br />

M.O.W. hatten beide ihren Neuauftritt – in vertauschten<br />

Rollen.<br />

Altgediente Ostwestfalen-<br />

Kämpen hatten so ihre<br />

Schwierigkeiten, sich mit den<br />

neuen Gegebenheiten zurecht<br />

zu finden. Dort, wo sich im<br />

beschaulichen Schieder-<br />

Schwalenberg früher die Lastzüge<br />

bei Ein- und Ausfahrt<br />

stauten und die Pkw-Parkplätze<br />

überquollen, wo das Herz<br />

des größten Möbelkonzerns<br />

Europas schlug, dort fand der<br />

Besucher heuer geradezu eine<br />

idyllische Einöde vor. Der Bach<br />

plätscherte zwar wie eh und<br />

je, der berühmte Schieder-<br />

Turm, Potenzsymbol schlecht-<br />

hin, stand auch noch, doch die von den neuen Eignern auf<br />

6.000 qm verkleinerte Ausstellungsfläche versteckte sich<br />

fast im weitläufigen Gelände.<br />

Die neuen Eigner in Rolf Demuths einstigem Möbelreich,<br />

das sind die Gesellschafter der Cotta Möbelwerke GmbH,<br />

Schieder-Schwalenberg: die beiden Geschäftsführer Udo<br />

Horstbrink und Dirk Schmidtmeier, der früher bereits für<br />

Schieder tätige „Möbeldesigner“ Dolf Langemann mit<br />

jeweils 15% sowie als Hauptgesellschafter und Reanimator<br />

der langjährige Demuth-Vertraute Peter Gschwend mit<br />

55%. Der Schweizer Staatsbürger Gschwend steuerte über<br />

die liechtensteinische Niederlassung MCA in Bendern jahrelang<br />

speziell die polnische Polstermöbel-Produktion von<br />

Schieder, bis sich die Partner nicht unbedingt im besten<br />

Einvernehmen trennten und Gschwend alle Anteile der<br />

Agentur in Bendern übernahm.<br />

Hoher Besuch:<br />

Porta-Gründer Hermann Gärtner, Cotta-Gründer Peter Gschwend<br />

Im April starteten Gschwend und Co. mit der neugegründeten<br />

Cotta Möbelwerke GmbH in den alten Schieder-<br />

Hallen – unter äußert schwierigen Bedingungen. „In den<br />

ersten Tagen“, verriet der Liechtensteiner Investor der<br />

Neuen Westfälischen, „haben wir fast keinen Umsatz<br />

gemacht.“ In die Ausstellungen des Handels sei Cotta<br />

„nicht reingekommen, weil weniger Möbel verkauft und<br />

die Flächen nicht leer wurden“. Inzwischen hat sich der<br />

Absatzstau aufgelöst. Cotta konzentriert sich verstärkt auf<br />

zerlegte Ware und Kunden im Ausland. Der Exportanteil<br />

liegt inzwischen bei 30 Prozent. Im nächsten Jahr steuert<br />

Gschwend 60 Mio € Umsatz an – und schwarze Zahlen:<br />

Immerhin sind bereits 320 Mitarbeiter für die „Schieder-<br />

Auffanggesellschaft“ im Einsatz.<br />

Rolf Demuth persönlich feierte auch sein M.O.W.-Comeback.<br />

Mit dem Wohn- und Esszimmer-Programm seiner<br />

Hometrend GmbH, Dörentrop, hatte sich der strafrechtlich<br />

verfolgte frühere Schieder-Konzernchef ohne Berührungsängste<br />

in Halle 11 in Bad Salzuflen einquartiert. Seit<br />

Juni produziert er wieder in Polen, oder genauer: nicht er,<br />

sondern sein Sohn Carsten D., und zwar in einem alten<br />

MMI-Werk, dem Frontenhersteller Drew-Dekor („Drew“<br />

heißt Holz). Der Junior hat den Betrieb mit 380 Mitarbeitern<br />

Mitte des Jahres übernommen.<br />

Seinem alten Mitstreiter Peter Gschwend wünscht Rolf D.<br />

in Schieder viel Glück. „Ich hatte ihn zu meinem Nachfolger<br />

ausgewählt“, rekapituliert er. „Doch er wollte nicht.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!