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Da Silva - Sonnenschein Leseprobe

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2

»Danke.«

Diego setzt sich neben Jemina auf den Rasen

des kleinen Hügels ihres Grundstückes. Durch den

Hügel wird man nicht sofort von allen gesehen

und wenn Jemina zu Besuch ist, verbringen sie viel

Zeit hier zusammen.

»Hmm, kein Problem.« Jemina wendet ihren

Kopf zu ihm und sieht ihn aus ihren schönen

großen, grünen Mandelaugen an. Alle bewundern

immer ihre schönen Augen. Diegos Herz beginnt

schneller zu schlagen, wenn Jemina ihn daraus

ansieht. Er hat gestern ihre Sommersprossen auf

der kleinen Nase gezählt, es sind zwölf. Auch wenn

Jemina sie nicht mag, findet Diego sie genauso

schön wie alles andere an ihr.

»Was ist los?« Diego lehnt sich zurück und sieht

in den Himmel. »Dario und meine Cousins haben

mich gerade gesehen. Sie sagen, ich soll nicht

immer alles für dich tun, wie zum Beispiel extra

dein Lieblingseis kaufen gehen. Sie sagen, dass die

Mädchen so etwas für die Jungs tun sollen.«

Jemina verdreht die Augen. »Dein Bruder hat


keine Ahnung von Mädchen, ich wette, er hat

noch niemals ein Mädchen geküsst.« Diego lacht

auf. »Ich denke nicht, keine Ahnung, du kennst

doch Dario.« Jemina öffnet die Eispackung und

schaufelt mit einem Löffel, den er ihr auch gleich

mitgebracht hat, das Eis aus. Sie schließt genüsslich

die Augen, dann öffnet sie sie wieder und sieht

Diego an.

Er mag Jemina, jedes Mal, wenn sie mit ihrem

Vater zu Besuch ist oder sie bei ihr sind, verbringen

sie die Tage zusammen. Jeder hier weiß, dass er

Jemina mag und sein Bruder und seine Cousins

ziehen ihn deswegen immer auf. Diego ist dreizehn

geworden, seine Mutter und ihre Väter belächeln

das alles immer nur, doch er mag Jemina wirklich,

mehr als die anderen Mädchen und das sagt er ihr

auch immer. Doch sie beide wissen, dass sie sich

nur ein- oder zweimal im Jahr sehen und sie daran

nichts ändern können, zumindest noch nicht.

»Weißt du was?« Jemina steht auf und setzt sich

zwischen seine Beine. Sie trägt einen lila Rock und

ein weißes T-Shirt und ihre langen blonden Haare

3


fallen ihr immer wieder ins Gesicht. Als sie jetzt

mit ihrem Gesicht näherkommt, streicht Diego ihr

eine Strähne hinter das Ohr.

Jemina kommt noch näher. Sie schließt die

Augen und erst da versteht Diego, was sie vorhat.

Sein Herz schlägt schneller, als sie ihre Lippen auf

seine legt. Diego schließt auch die Augen. Er liebt

Jeminas Geruch, nun ihre Lippen auf seinen zu

spüren, fühlt sich schön an. Er küsst sie zaghaft

immer wieder, es ist das erste Mal, dass er ein

Mädchen küsst. Sie schmeckt nach Vanilleeis, und

als Jemina enger zu ihm rückt und sie immer wieder

ihre Lippen vereinen, wagt sich Diego weiter vor.

Er hat das in Filmen schon oft gesehen und öffnet

seinen Mund. Vorsichtig versucht er den Kuss zu

vertiefen, als Jemina sich genauso zaghaft öffnet

und sie sich intensiver spüren, beginnt es immer

stärker in Diegos Bauch zu kribbeln.

»Jemina!« Die laute Stimme von Raphael,

Jeminas Vater, lässt sie auseinanderfahren.

Sie sehen sich in die Augen und Jemina lächelt.

»Das war mein und dein erster Kuss, das werden


wir unser Leben lang nicht vergessen.«

Ihre schönen Augen strahlen, ihr scheint es

genauso gut gefallen zu haben wie ihm.

»Jemina!«

Sie stehen schnell auf und gehen zusammen in

den Garten zurück, wo ihre beiden Väter warten.

Raphael lächelt, während sein Vater ihn mahnend

ansieht. Er hat ihm gesagt, dass sie langsam älter

werden und aufpassen wollen, was sie tun.

»Ihr beiden. Also wenn du so viel Zeit mit

meiner Tochter verbringst, Diego, musst du mir

auch das Versprechen geben, immer auf Jemina

aufzupassen und wie deinen größten Schatz zu

behandeln. Wenn ich es mal nicht kann, dann

musst du ihr Beschützer sein, versprichst du das?«

Diego sieht noch einmal in Jeminas hübsches

Gesicht, die sich an ihren Vater kuschelt, der ihr

einen Kuss auf den Scheitel gibt. Er wird immer

für sie da sein.

»Ich verspreche es!«

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