18 «Gutes Essen und aussergewöhnliche Menschen» Albert Helg Lienhard ist Patient auf der Station Akutgeriatrie – Altersmedizin – des <strong>Spital</strong>s Bülach. «Das spezialisierte Team holt ältere Menschen in ihrer spezifischen Situation ab und berücksichtigt dabei, dass diese Patienten andere medizinische Ziele haben als jüngere: Die Beibehaltung der Lebensqualität und eine möglichst rasche Rückkehr in das gewohnte häusliche Umfeld kommt bei ihnen vor dem Wunsch der end gültigen Heilung», erklärt Dr. Marcel Amstutz. Albert Helg Lienhard fühlt sich im <strong>Spital</strong> Bülach sehr gut aufgehoben. Das Essen sei fein, aber der Kaffee könnte etwas heisser sein, sagt er mit einem für ihn typischen Schmunzeln. Der Rorbaser hat sein eigenes Unternehmen gegründet: eine Bäckerei-Konditorei an der alten Brücke im Dorfkern von Rorbas. «Ich habe mein ganzes Leben wie ein Verrückter gearbeitet und meine Frau hat mich immer unterstützt, dafür bin ich ihr zutiefst dankbar», sagt Albert Helg Lienhard. Er sei sehr stolz auf seine fünf Kinder: «Ich liebe meine zwei Söhne und drei Töchter über alles», sagt der Zürcher Unterländer. Mit dem Rettungsdienst ins <strong>Spital</strong> Bülach «An einem Morgen vor zwei Wochen um 2.30 Uhr konnte ich nicht mehr atmen. Dank des Notruf- Systems vom Schweizerischen Roten Kreuz konnte ich einfach per Knopfdruck Hilfe rufen», erklärt Helg Lienhard. Der Rettungsdienst des <strong>Spital</strong>s Bülach und das Notarztfahrzeug seien rasch vor Ort gewesen. Die Ärzte diagnostizierten später im <strong>Spital</strong> eine Lungenentzündung. Möglichst selbstständig den Alltag meistern «Mit einer ganzheitlichen Behandlung durch ein bereichsübergreifendes Team streben wir bei allen Patientinnen und Patienten, so auch bei Herrn Helg Lienhard, eine Rückkehr nach Hause an», sagt Dr. Marcel Amstutz, Leitender Arzt auf der Station Akutgeriatrie des <strong>Spital</strong>s Bülach. «Das heisst für uns, dass wir jeden Patienten umfassend abklären, die individuellen Fähigkeiten durch ein multiprofessionelles Team einschätzen und durchführen. Anschliessend legen wir die Behandlungen und Betreuungen fest, um wieder eine möglichst gute Lebensqualität zu erreichen». Gutes Essen und aussergewöhnliche Menschen Der Unterländer geniesst die Aussicht aus seinem <strong>Spital</strong>fenster in den Vorhof. «Alles ist tipptopp gepflegt. Der Gärtner mache einen guten Job. Da wegen der Corona-Situation nun alle Rettungswagen zum Haupteingang fahren, ist es spannend zu beobachten, was draussen passiert. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben hier: Die Pflegefachpersonen machen einen super Job», sagt er. Das Menü à la Carte sei ausgezeichnet: «Hier esse ich besser als daheim», sagt er mit einem Schmunzeln. Eine besonders schöne Begegnung hatte der Familienvater mit dem <strong>Spital</strong>seelsorger: «Daniel Burger hat eine besondere Begabung: Er nimmt sich Zeit, hört einfach nur zu und spendet Trost. Ich bewundere seine liebevolle Herangehensweise: Herr Burger hat Fingerspitzengefühl und immer die passenden Worte.» Auch nach seinem <strong>Spital</strong>aufenthalt bricht der Kontakt zu Doktor Amstutz nicht ab: «Wenn er mit seinem Fahrrad an meinem Haus vorbeipedalt, trinken wir zusammen einen sauren Most, selbstverständlich einen alkoholfreien», betont der Grossvater von sieben Enkeln. «Ich bin einfach nur dankbar», sagt Albert Helg Lienhard an diesem Freitagmorgen auf seinem <strong>Spital</strong>bett. Bald holt ihn seine Tochter Sonja ab. «Mein Hausarzt sagt, dass ich ein «Stehaufmännchen» sei. Das Leben ist zu kurz, um Trübsal zu blasen. Ich bin lieber lustig und habe Spass mit den Menschen.» «Mein Vater ist immer absolut zufrieden und fühlt sich gut aufgehoben im <strong>Spital</strong>. Ein herzliches Dankeschön an alle Fachpersonen, die ihn so liebevoll betreuen», sagt Sonja Weidmann. Er freue sich nun auf sein Zuhause und besonders auf einen heissen Kaffee: «Zuhause habe ich eine Kapselmaschine, da kommt mein Kaffee genauso, wie ich das möchte», plaudert Albert Helg Lienhard, winkt zum Abschied und schenkt den Leuten sein Sonntagslächeln. Akutgeriatrie Akutgeriatrische Patienten leiden an mehreren Funktionsstörungen wie Immobilität, Sturz, Inkontinenz, Demenz, Mangelernährung und Depression. Eine umfassende Behandlung berücksichtigt körperliche, funktionelle, geistige, psychische und soziale Aspekte der Patienten und bezieht auch die Angehörigen in die Behandlung mit ein.
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