Vitalheide Sommer 2020 final
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Magazin<br />
Ausgabe 14 • <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
Kostenlos zum Mitnehmen<br />
Wilde<br />
Köstlichkeiten<br />
aus der Natur<br />
750 Jahre<br />
Uelzen<br />
die Hansestadt<br />
feiert Jubiläum<br />
Luchse und<br />
Wildkatzen<br />
in der Heideregion<br />
Luchse und Wildkatzen<br />
in der Heideregion<br />
750 Jahre Uelzen<br />
die Hansestadt hat Jubiläum<br />
Hähnewettkrähen<br />
Hähnewettkrähen<br />
im Kurpark Bad Bevensen<br />
im Kurpark<br />
Bad Bevensen<br />
Wilde Köstlichkeiten<br />
aus der Natur
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2<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Liebe Leserinnen und Leser !<br />
Das Frühjahr hat mit einem Donnerschlag für uns<br />
alle begonnen. Die Welt steht buchstäblich auf dem<br />
Kopf wegen des Corona-Virus. Erst im Juni, da Hotels,<br />
Geschäfte, Kultureinrichtungen etc. wieder öffnen<br />
durften, konnten wir das <strong>Vitalheide</strong>magazin drucken<br />
lassen. Dennoch: Jetzt sind passende Zeiten, um in<br />
Ruhe ein wenig zu schmökern und bei einer Tasse Tee<br />
oder einem Glas Wein Geschichten über Land und<br />
Leute zu erleben. In unserem Heft geht es um genau<br />
solche Themen: Um besonders schöne Rückzugsorte<br />
und Menschen in der Heideregion Uelzen, die<br />
Ungewöhnliches auf die Beine stellen, um Tiere mit<br />
besonderen Anpassungsstrategien.<br />
Die Heide-Schnipsel, sonst gespickt mit Tipps zu<br />
Veranstaltungen, widmen sich auf den Seiten 6 und 7 diesmal den ganz besonderen<br />
Eindrücken im Zusammenhang mit der aktuellen Krise. Ich komme zu dem Schluss:<br />
Wie gut, dass die Heideregion Uelzen neben herrlicher Natur kleine, feine und<br />
wunderschöne Freizeitmöglichkeiten, Gesundheitseinrichtungen, Geschäfte und Lokale<br />
bietet. Lassen Sie uns alle diese nach Kräften unterstützen und besuchen, wenn es<br />
wieder möglich ist. Viele von ihnen finden Sie in diesem Magazin.<br />
Im Namen des gesamten Redaktionsteams grüße ich Sie herzlich und:<br />
Bleiben Sie gesund!<br />
Ines Utecht, Chefredakteurin<br />
Kontakt zur<br />
Redaktion<br />
Sie haben Fragen zum Heft,<br />
weitere Themenvorschläge<br />
oder suchen weitere<br />
Ausflugstipps?<br />
Tel.: 0 58 21 / 9 76 83-41<br />
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<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
3
Niendorf<br />
Brockhöfe<br />
Inhalt<br />
Gedanken<br />
zu Corona...............................06<br />
Ein Frühlingsbotschafter mit<br />
faszinierenden Fähigkeiten....13<br />
Wilde Köstlichkeiten<br />
aus der Natur........................21<br />
Aus gegebenem Anlass<br />
Der Kuckuck<br />
Beerenlese<br />
Die Hansestadt hat<br />
Jubiläum.................................09<br />
Kultur im Dorf −<br />
für das Dorf...........................17<br />
„Komm, mein Schatz...“........25<br />
750 Jahre Uelzener Geschichte(n)<br />
erleben<br />
Begegnungsstätten auf dem<br />
Land<br />
Ausstellung zu Trachten im<br />
Museumsdorf Hösseringen<br />
4<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Luchse und Wildkatzen<br />
in der Heideregion................29<br />
„Über das Weben habe ich<br />
die Welt erlebt“.....................46<br />
Die Woltersburger Mühle ist ein<br />
besonderer Friedensort........49<br />
Rückkehrer auf Samtpfoten<br />
Ein Blick in Uschi Schwierskes<br />
wunderbare Web-Welt<br />
Ein Ort, drei Wege<br />
Das Hähnewettkrähen<br />
im Kurpark.............................33<br />
Eine Bevenser Institution<br />
Tipps für den <strong>Sommer</strong> am See<br />
in der <strong>Vitalheide</strong>...................37<br />
„Orangenbaumblätter liegen<br />
auf dem Weg“<br />
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Bad Bodenteich<br />
Kurverwaltung Bad Bodenteich,<br />
Burgstr. 8, 29389 Bad Bodenteich,<br />
Tel. (0 58 24 ) 35 39,<br />
www.samtgemeinde-aue.de<br />
Bienenbüttel<br />
Gemeinde Bienenbüttel,<br />
Marktplatz 1, 29553 Bienenbüttel,<br />
Tel. (05823) 9800-0,<br />
www.bienenbüttel.de<br />
Hansestadt Uelzen<br />
Stadt- und Touristinformation Uelzen,<br />
Rathaus, Herzogenplatz 2,<br />
29525 Uelzen,<br />
Tel. (05 81) 800-61 72,<br />
www.uelzen-tourismus.de<br />
Urlaubsregion Ebstorf<br />
Tourist-Information,<br />
Winkelplatz 4a, 29574 Ebstorf,<br />
Tel. (0 58 22) 29 96,<br />
www.urlaubsregion-ebstorf.de<br />
Suderburger Land<br />
Touristinformation, Haus des Gastes,<br />
Räberweg 4, 29556 Hösseringen,<br />
Tel. (0 58 26) 16 16,<br />
www.suderburgerland.de<br />
Suhlendorf<br />
Handwerksmuseum,<br />
Mühlenweg 15, 29562 Suhlendorf,<br />
Tel. (0 58 20) 3 70,<br />
www.museum.suhlendorf.de<br />
Wipperauniederung<br />
Verkehrsverein Wipperau e.V.,<br />
Lüchower Str. 15, 29571 Rosche,<br />
Tel. (0 58 03) 96 00,<br />
www.samtgemeinde-rosche.de<br />
HeideRegion Uelzen e.V.<br />
Herzogenplatz 2, 29525 Uelzen,<br />
Tel. (05 81) 7 30 40,<br />
www.heideregion-uelzen.de<br />
www.vitalheide-magazin.de<br />
Über die Heide hinaus – mit<br />
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Schäferstündchen<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Bad Bevensen Marketing GmbH<br />
Dahlenburger Str. 1, 29549 Bad Bevensen<br />
www.bad-bevensen.de<br />
und<br />
Verlag Jens Büttler GmbH & Co. KG<br />
Autorinnen dieser Ausgabe:<br />
Kathrin Marie Arlt, Janina Fuge,<br />
Christine Kohnke-Löbert, Ute Krüger,<br />
Nicole Lütke, Cornelia Meutzner, Ines Utecht<br />
Chefredaktion: Ines Utecht<br />
Druck:<br />
ColorDruck Solutions GmbH, Leimen<br />
Fotos:<br />
Bad Bevensen Marketing GmbH,<br />
HeideRegion Uelzen e.V., Markus Tiemann,<br />
Eva Neuls, Maria Krewet, Woltersburger Mühle,<br />
Autoren und Tourist-Informationen,<br />
Stadt Bad Bevensen,<br />
Titel: Dominik Ketz<br />
Layout, Satz, Anzeigen und<br />
Gesamtherstellung:<br />
© Verlag Jens Büttler GmbH & Co. KG<br />
Herzogenplatz 3, 29525 Uelzen<br />
Tel. (05 81) 97 44-0, Fax (05 81) 97 44-20<br />
info@verlag-jens-buettler.de<br />
www.verlag-jens-buettler.de<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
5
Gedanken zu Corona<br />
Von Ines Utecht<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
auf den Seiten „Heide-Schnipsel“ finden Sie normalerweise Tipps zu Veranstaltungen, aktuelle Neuigkeiten<br />
und kürzere Informationen aus dem Landkreis Uelzen zu verschiedenen Themen. Als ich begann, diese Tipps<br />
zusammenstellen, hatte die Corona-Krise bereits weite Kreise gezogen, die auch den Landkreis Uelzen berührten.<br />
Wie jeder von uns begann ich, mir Fragen zu stellen. In Bezug auf dieses Magazin lautete eine Frage: Werden<br />
Veranstaltungen, Feste, Neuigkeiten etc. die wir normalerweise hier auf diesen Seiten veröffentlichen,<br />
wie geplant stattfinden können? Bis zum 31. August sind größere Events nicht erlaubt, die Zeit danach ist<br />
noch ungewiss. Daher erlauben Sie mir auf diesen Seiten stattdessen ein paar Gedanken zur derzeitigen Situation<br />
und einen Blick auf die Heideregion Uelzen.<br />
Die Lage in einigen Ländern spitzt sich zu, in anderen,<br />
darunter in Italien und Spanien bessert sie sich allmählich.<br />
Tritt für uns Ruhe ein oder steht die nächste Welle<br />
bevor oder nur ein kleiner Wellenberg? Kreativität wird<br />
geboren – ein Konditor stellt Pralinen her, die einen<br />
schokoladigen Mundschutz tragen, und ‚Toilettenpapier‘<br />
wird wahrscheinlich zum Wort des Jahres gekürt. Und es<br />
gibt wunderbare, menschliche Reaktionen. In Italien sangen<br />
Menschen gemeinsam miteinander, an ihren Fenstern<br />
oder auf Balkonen stehend, in die leeren Straßen<br />
hinunter. Isoliert und doch zusammen. Sie spendeten<br />
Applaus für die Krankenpfleger, Mediziner und alle, die<br />
bis an den Rand der Erschöpfung die Kranken versorgen.<br />
Aber es finden auch Proteste statt von Menschen, die<br />
sich gegen die Einschränkungen des Alltags, gegen das<br />
Tragen von Masken wehren, was, so meinen sie, eine<br />
Einschränkung ihrer Grundrechte bedeutet. Unterdessen<br />
breitet sich ein Rettungsschirm über die deutsche Wirtschaft<br />
aus, wie es ihn noch nicht gegeben hat.<br />
In meinem privaten Umfeld: Ein Freund deckt sich statt<br />
mit Essensvorräten lieber mit Pflanzen, Samen und Erde<br />
ein – er will die Zeit nutzen, seinen Garten zu versorgen.<br />
Der Leiter meines Chores, in dem ich singe, schickte<br />
Noten online herum, man möge zuhause üben, schrieb<br />
er, damit alle Chormitglieder fit würden für den Kon-<br />
6<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
zertauftritt zu einem späteren Zeitpunkt. Konzerte und<br />
Chorproben können bis heute nicht stattfinden. Eine<br />
Kollegin musste ihre Hochzeit in Österreich verschieben.<br />
Und ein sehr alter Nachbar schaute mich entgeistert an,<br />
als ich ihm anbot, Einkäufe für ihn zu übernehmen: „Ja,<br />
glaubst du das alles denn wirklich?“<br />
In der Krise zeigt sich der Charakter, sagte Helmut<br />
Schmidt. Er zeigt sich in jeder Richtung, und jede ist<br />
menschlich.<br />
Manche von uns sind privilegiert in dieser Situation,<br />
müssen vielleicht keine Kinder betreuen, die derzeit<br />
nicht zur Schule oder in die Kita gehen können. Der<br />
eine oder andere von uns hat einen Garten, in dem er<br />
sich nun mehr beschäftigen kann. Was ist aber mit jenen,<br />
die diese Möglichkeiten nicht haben? Die kranke,<br />
alte Menschen zu versorgen haben? Die in Kurzarbeit<br />
geschickt werden (müssen), die vielleicht gerade ein<br />
kleines Unternehmen gegründet haben? Wird der<br />
Rettungsschirm sie tragen? Die Liste ließe sich lange<br />
fortsetzen. Ein jeder möge für sich prüfen, wo er oder<br />
sie mit kleinen Gesten und Hilfen Solidarität zeigen und<br />
unterstützen kann.<br />
Touristisch gesehen: Wir haben im Landkreis Uelzen<br />
keine Rieseneinrichtungen zu bieten, dafür aber eine<br />
Vielzahl an wunderschönen Parks, Museen, Gärten,<br />
Geschäften, Lokalen, Veranstaltungen etc., die mit<br />
Herzblut und Engagement betrieben werden. Wenn es<br />
wieder an der Zeit ist: Besuchen und stärken Sie diese<br />
– es ist die beste Art der Unterstützung. Und es ist vielleicht<br />
auch gut, einmal nicht der Urlaubsnabel der Welt<br />
zu sein. Schauen wir auf die Heideregion Uelzen, auf<br />
den Landkreis: Wie wunderbar lässt es sich hier in Ruhe<br />
wandern, spazieren gehen, Rad fahren, kleine und große<br />
Schätze entdecken! Das, was wir andernorts bemängeln<br />
– überfüllte Strände und Bäder, lange Schlangen<br />
vor Sehenswürdigkeiten, Hektik im „Abarbeiten“ von<br />
Highlights etc. – gibt es in der Heideregion nicht. Hier<br />
sind Entschleunigung, Genießen, „Selbst-Bewusstsein“<br />
in der Natur angesagt. Bedingungen, von denen nicht<br />
nur Urlauber, sondern auch Einheimische profitieren.<br />
Genießen Sie es, wann immer es Ihnen möglich ist.<br />
Was bleibt? Ich denke: vieles. Nutzen wir dieses Zurückgeworfensein<br />
auf uns selbst. Der französische Mathematiker<br />
und Philosoph Blaise Pascal sagte einst: „Das ganze<br />
Unglück der Menschen rührt allein daher, daß sie nicht<br />
ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.“ Es muss<br />
dieses Unglück also schon im 17. Jahrhundert gegeben<br />
haben, in einer Zeit ohne Smartphones, Unterhaltungsund<br />
mit nur eingeschränkten Reisemöglichkeiten. Nun<br />
sind wir gezwungen, mal ruhig in einem Zimmer zu<br />
bleiben – ist es wirklich ein Unglück? Oder vielleicht auch<br />
einmal gut, sich um seine Familie kümmern zu können,<br />
sich auf sich selbst zu besinnen, zu schauen, was alles<br />
noch da und möglich ist. Wir alle sind mehr oder weniger<br />
gewohnt, dass immer alles zur Verfügung steht,<br />
am besten noch „in Echtzeit“, wie es heute im digitalen<br />
Zeitalter so schön heißt: Informationen und Daten, aber<br />
vor allem auch Nahrungsmittel, Geld, staatliche Fürsorge,<br />
Unterhaltungsgüter, medizinische Versorgung etc.<br />
Die Vorstellung, dass dies einmal anders sein könnte,<br />
beunruhigt uns. Deutschland ist eines der gut gestellten<br />
Länder, insofern sollten wir all‘ diese Dinge auch weiterhin<br />
im ausreichenden Maß bekommen können.<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
7
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8 <strong>Vitalheide</strong> Magazin
Das Gildehaus<br />
750 Jahre Uelzener Geschichte(n) erleben<br />
Die Hansestadt hat<br />
Jubiläum<br />
Von Ute Krüger<br />
Man merkt es der charmanten, jung gebliebenen Kreisstadt des Landkreises Uelzen kaum an, dass sie schon<br />
750 Jahre auf dem Buckel hat: Eine lebhafte Innenstadt, hanseatisch und doch modern. Ein kunterbunter<br />
Bahnhof, nach Entwürfen des berühmten Architekten und Künstlers Friedensreich Hundertwasser gestaltet,<br />
empfängt die Gäste der Stadt und viele Geschäfte sorgen für buntes Treiben. Das alles darf gefeiert werden:<br />
Die alte und zugleich junge Hansestadt Uelzen begeht in diesem Jahr mit über 60 kleinen und großen Veranstaltungen<br />
ihr 750. Jubiläum – das war der Plan gemeinsam mit zahlreichen Organisatoren, Vereine, Schulen<br />
und Bürgerinnen und Bürger. Alles ist nun anders und doch bleibt das stolze Alter der geschichtsträchtigen<br />
Hansestadt.<br />
Splitter der Geschichte<br />
Herzog Johann von Braunschweig verlieh der Stadt am<br />
13. Dezember 1270 die Stadtrechte. Ein Kloster im heutigen<br />
Uelzener Ortsteil Oldenstadt, das um 973 gegründet<br />
wurde, gilt als Keimzelle der Stadt Uelzen. Um 1250<br />
verließen die Bürger nach einem Streit mit ihrem Landesherrn<br />
jedoch ihre Siedlung und ließen sich westlich<br />
der Ilmenau nieder. Archäologische Erkenntnisse legen<br />
nahe, dass die Stadtplaner andere Hansestädte wie Lübeck,<br />
Stralsund oder Stockholm als Vorbild vor Augen<br />
hatten. Auffällig sind der im wesentlichen erhaltene<br />
Stadtgrundriss, die Form bestimmter mittelalterlicher<br />
Parzellenzuschnitte oder die Standorte des Rathauses<br />
und der St. Marien-Kirche.<br />
Spuren der Hanse<br />
Seit 2016 trägt Uelzen den offiziellen Titel „Hansestadt“.<br />
Bereits aus dem Jahr 1374 stammt der erste<br />
schriftliche Beleg dafür, dass sich die Stadt im mächtigen<br />
Hansebund engagierte. 1470 war Uelzen mit der Ausrichtung<br />
eines Hansetages sogar Schauplatz für Rang<br />
und Ansehen der Hanse. Uelzen ist durch den Verkauf<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
9
von Leinen nach Nordeuropa und England reich geworden.<br />
Englische Kaufmänner hatten im Gebiet des<br />
heutigen Taterhofes eigene Handelsniederlassungen:<br />
So gelangten im Gegenzug englische Tuchwaren und<br />
schottische Wollstoffe nach Uelzen. Im Mittelalter stieg<br />
Uelzen zu einer bedeutenden Bierbrauerstadt auf. Mit<br />
dem goldenen Gerstensaft wurde allerdings nur lokal<br />
gehandelt. Heute gibt es Initiativen junger Bierbrauer,<br />
diese Tradition in der Hansestadt wieder zu beleben.<br />
Die Ratsweinhandlung<br />
Zeugen der Vergangenheit<br />
Steinerne Zeugen der lebhaften Geschichte bleiben trotz<br />
einiger Zerstörungen durch Großbrände oder Kriege:<br />
Fachwerkfassaden, Gebäude der Backsteingotik und<br />
andere historische Ensembles, darunter die St. Marien-<br />
Kirche mit Propstei, eine der ältesten Ratsweinhandlungen<br />
Europas oder der Topfmarkt im heutigen Schnellenmarktviertel<br />
als früherer Handelsplatz. Die breiten<br />
Straßen in der Innenstadt deuten zudem auf ein reges<br />
Marktgeschehen hin – eine Tradition, die mit dem Vitalmarkt<br />
bis heute fortgesetzt wird.<br />
Heute schätzen die Besucher der Hansestadt die historischen<br />
Marktstraßen und Fachwerkgassen in der Innenstadt.<br />
Vor allem beeindruckt der Hundertwasser-Bahnhof,<br />
der vor 20 Jahren von dem österreichischen<br />
Künstler Friedensreich Hundertwasser in eine bunte<br />
Welt mit Gleisanschluss verwandelt wurde. Vom Bahnhof<br />
bis zum Rathaus führt der „Weg der Steine“ mit 21<br />
bunten Fabelwesen der in Uelzen geborenen, deutsch/<br />
schwedischen Künstlerin Dagmar Glemme. Die bronzenfarbene<br />
Uhlenköper-Statue erzählt die Geschichte eines<br />
pfiffigen „Eulenhändlers“.<br />
10 <strong>Vitalheide</strong> Magazin<br />
Merian Stadtgrundriss
St. Marien Kirche<br />
Die Propstei<br />
Maskottchen Leu begleitet das Stadtjubiläum<br />
Löwen gelten als stolz, imposant und voller Kraft – das<br />
Uelzener Maskottchen ist vor allem niedlich. Leu wurde<br />
auf einer Bürgerveranstaltung zur Vorbereitung des<br />
Stadtjubiläums geboren, um das Jubiläumsjahr zu begleiten.<br />
Ein Löwe ist Bestandteil des Uelzener Wappens. Er verweist<br />
auf die Welfen, unter denen die Stadt ihre Rechte<br />
erhielt.<br />
Das Maskottchen gibt es auch als Stofftier. Es ist in der<br />
Stadt- und Touristinfo in verschiedenen Größen erhältlich.<br />
Gut, dass Leu ein Halstuch bekommen hat, denn<br />
auch die Leu-Familie muss es in diesem Ausnahmejahr<br />
hin und wieder als „Maulschutz“ tragen.<br />
Uelzen ist eine Stadt, die es zu entdecken gilt. Kleine<br />
Gruppen dürfen geführt werden (siehe nächste<br />
Seite). Wer aber lieber auf eigene Faust die Stadt<br />
erkunden möchte, erhält in der Stadt- und<br />
Touristinfo im Rathaus, Herzogenplatz 2, kostenlose<br />
Begleitbroschüren:<br />
Stadtwege/cityroutes (mit Stadtplan/map in<br />
deutscher und englischer Sprache)<br />
Rundgang durch die historische Innenstadt (deutsch)<br />
Tours (englisch)<br />
Prospekt Weg der Steine<br />
Broschüre „Weg der Steine“, 4,95 €<br />
Broschüre „Hundertwasser-Bahnhof Uelzen“, 4,95 €<br />
Hansetag<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
11
12 <strong>Vitalheide</strong> Magazin
Der Kuckuck<br />
Ein Frühlingsbotschafter mit<br />
faszinierenden Fähigkeiten<br />
Von Cornelia Meutzner<br />
Seinen Ruf kennt jedes Kind, seine einzigartige Fortpflanzungsweise machte ihn berühmt: Doch die wenigsten<br />
Menschen haben ihn je gesehen. Der Kuckuck ist ein Vogel, der vieles anders macht als seine Artgenossen und<br />
dessen letzte Geheimnisse bis heute ein Fall für die Forschung sind.<br />
Verspäteter Botschafter des Frühlings<br />
„Kuckuck, Kuckuck ruft’s aus dem Wald. Lasset uns<br />
singen, tanzen und springen. Frühling, Frühling wird es<br />
nun bald.“ Als Hoffmann von Fallersleben (1798–1874)<br />
dieses berühmte Volkslied schrieb, galt noch der Mai<br />
als Wonnemonat im Frühling. Heutzutage herrschen<br />
oft schon sommerliche Temperaturen, wenn Ende April<br />
der erste Ruf des Kuckucks erklingt. Wegen des Klimawandels<br />
beginnt der Frühling hierzulande immer früher.<br />
Die Kuckucke kehren aber, wie noch vor Jahrhunderten,<br />
stetig zur selben Zeit aus ihren Winterquartieren zurück.<br />
Außerordentlich reisefreudig<br />
Zwischen 10.000 und 16.000 Kilometer legen die etwa<br />
taubengroßen Vögel im Verlauf eines Jahres zurück.<br />
Bereits im Juli starten die ersten Kuckucke gen Süden.<br />
Ihre lange Reise führt über die Alpen nach Südeuropa,<br />
wo sie sich ein Fettpolster für den Weiterflug übers Mittelmeer<br />
anlegen und Zwischenstopps in Sizilien, Korsika<br />
oder Malta einlegen. In Nordafrika tanken sie Kraft für<br />
den langen Weg über die Sahara, die sie in 48 Stunden<br />
meist nonstop in kühlen 3.000 Metern Höhe überfliegen.<br />
Ihr Ziel ist das Herz Afrikas, manchmal sogar Süd-<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
13
afrika, wo sie die nächsten Monate verbringen werden,<br />
bis sie sich im Januar auf den kräftezehrenden Rückflug<br />
in die Heimat machen. Zwischen Ende April und Mitte<br />
Mai sind sie wieder da.<br />
Vögel mit faszinierenden Fähigkeiten<br />
Das Verhalten von Kuckucken lässt sich beim besten<br />
Willen nicht als fürsorglich oder gar sozial bezeichnen.<br />
Weder binden sie sich an einen Partner – während<br />
der Paarungszeit führen sie ein wahres „Lotterleben“<br />
– noch bauen sie ein Nest oder geben sich mit der Aufzucht<br />
ihrer Jungen Mühe. Die Arbeit überlassen sie einfach<br />
anderen. Grund für dieses Verhalten ist nicht etwa<br />
Egoismus, sondern die Anpassung an die relativ kurze<br />
Verweilzeit in den Brutgebieten. Eine Besonderheit, die<br />
dem Kuckuck bis heute die Aufmerksamkeit der Ornithologen<br />
sichert. Denn es braucht doch eine Reihe faszinierender<br />
Fähigkeiten, um anderen Vögeln unbemerkt<br />
ein fremdes Ei unterzuschieben. Potenzielle Wirtsvögel<br />
alias Ersatzeltern zeigen sich nämlich bereits alarmiert,<br />
wenn sie beim Nestbau den Ruf eines Kuckucks hören.<br />
Vorsorglich bewachen sie ihre Nester noch intensiver,<br />
bauen in unzugänglicheren Plätzen und versuchen die<br />
Brutschmarotzer sogar durch Angriffe zu vertreiben.<br />
Trotzdem gelingt es dem Kuckucksweibchen um die<br />
zehn, manchmal sogar bis 25 Eier innerhalb weniger<br />
Wochen in fremde Nester zu platzieren.<br />
Wie ein Kuckucksei ins fremde Nest kommt<br />
„Weiß der Kuckuck“, warum als Pflegeeltern ausgerechnet<br />
viel kleinere Vogelarten ausgewählt werden. Es sind<br />
Rotkehlchen, Rotschwänzchen, Teichrohrsänger, Grasmücken,<br />
Bachstelzen oder sogar die winzigen Zaunkönige,<br />
denen manchmal ein Kuckucksei ins Nest gelegt<br />
wird. Jedes Kuckucksweibchen ist auf eine bestimmte<br />
Wirtsvogelart geprägt, wahrscheinlich jene, bei der es<br />
selbst aufgezogen wurde. Um deren Aufmerksamkeit<br />
auszutricksen, sind Farbe, Zeichnung und sogar die<br />
Größe der Kuckuckseier weitgehend an diese spezielle<br />
Wirtsvogelart angepasst. So gleicht das Kuckucksei fast<br />
wie ein Ei dem anderen im Nest. Es ist nur etwas größer<br />
und seine Eischale ist etwa doppelt so dick als normal,<br />
um im Verdachtsfall ein Aufhacken zu erschweren. Auch<br />
beginnt die Embryonalentwicklung bereits im Eileiter<br />
der Mutter, um dem Jungkuckuck einen Entwicklungsvorsprung<br />
zu sichern. Dass das zusätzliche Ei beim<br />
„Durchzählen“ nicht auffällt, verhindert das Kuckucksweibchen,<br />
indem es kurzerhand ein bereits vorhandenes<br />
aus dem Gelege wirft oder wegträgt und verputzt. Die<br />
ursprüngliche Brut ist sowieso verloren, denn sobald<br />
das Kuckuckskind nach etwa zwölf Tagen geschlüpft<br />
ist, macht es Tabula rasa im Nest. Eier oder bereits geschlüpfte<br />
Stiefgeschwister werden geschickt Huckepack<br />
genommen und einfach über den Nestrand gekippt.<br />
Pflegeeltern im Dauerstress<br />
Trotzdem sorgen die Pflegeeltern unermüdlich für ihr<br />
nun verbliebenes Einzelkind, das sukzessive auf mehr als<br />
das zehnfache von ihnen heranwachsen wird. Schlussendlich<br />
passt es nur noch mit Mühe in die oft filigranen<br />
Nester. Ob die kleinen Vögel irgendwann merken,<br />
das mit ihrem überdimensionalen Küken etwas nicht<br />
stimmt, ist bisher nicht bekannt. Das Kuckuckskind<br />
manipuliert seine Versorger jedenfalls sehr geschickt,<br />
indem es mit orangerotem, weit aufgerissenem Rachen<br />
nach Futter bettelt und zudem noch die arttypischen<br />
Bettelrufe deren Vogeljungen imitiert. Das löst bei den<br />
Vogeleltern einen natürlichen Fütterungstrieb aus und<br />
14 <strong>Vitalheide</strong> Magazin
zwingt sie zu notwendigen Höchstleistungen bei der<br />
Futterbeschaffung. Dank der eiweißreichen Fütterung<br />
mit Raupen, Fluginsekten und Käfern wachsen Jungkuckucke<br />
normalerweise in Turbogeschwindigkeit heran.<br />
Doch durch den zunehmenden Insektenschwund<br />
wird es für Vögel immer schwieriger, ihre eigene Brut<br />
oder ein Kuckuckskinds optimal zu versorgen. Brutpflege<br />
wird zum Dauerstress.<br />
Kuckucke in Gefahr<br />
Das fehlende Nahrungsangebot ist nicht nur für Kuckucke<br />
zunehmend ein Problem, auch ihre Wirtsvogelarten<br />
gehen mehr und mehr zurück. Ein Teufelskreis. Auch<br />
lauern Gefahren auf den langen Flugrouten durch Gebiete,<br />
wo großflächig und unkontrolliert Insektengifte<br />
zum Einsatz kommen. Ein weiterer Faktor sind die<br />
wärmeren Frühjahre und die dadurch früherer beginnende<br />
Brutsaison der Wirtsvögel. Während sich andere<br />
Zugvögel an die Klimaveränderung anpassen, bleibt der<br />
Kuckuck seinem Flugplan treu. So kommen Kuckucke<br />
oft schlichtweg zu spät. Längst sitzen Jungvögel in den<br />
Nestern der Wirtsvögel, und die Strategie der Kuckucke<br />
geht nicht mehr auf.<br />
So ist der Bestand der Vögel deutlich rückläufig. Dazu<br />
kommt, dass in den ersten drei bis vier Lebensmonaten<br />
die Sterblichkeit junger Kuckucke hoch ist. Im besten Fall<br />
erreichen Kuckucke ein Alter von zehn bis 14 Jahren.<br />
Wo der Kuckuck in der Heide ruft<br />
Kuckucke leben besonders gerne im Bereich von naturbelassenen<br />
Flussniederungen, Mooren und Heiden.<br />
Hier in der Region finden die Insektenfresser noch ein<br />
verhältnismäßig gutes Nahrungsangebot und eine gute<br />
Auswahl an Wirtsvögeln für ihre Brut. Um einen Kuckuck<br />
zu hören oder vielleicht auch zu sehen, empfiehlt<br />
es sich, zwischen Mai und Juli an einem Flusslauf spazieren<br />
zu gehen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man<br />
dabei vom Ruf eines Kuckucks begleitet. Erspähen lassen<br />
sich die grauen, menschenscheuen Vögel meist nur<br />
im Flug oder mit Hilfe eines Fernglases und viel Geduld.<br />
Das Kuckuck-Orakel<br />
Kuckucke erfreuen sich bereits seit Jahrhunderten einer<br />
großen Popularität. Kaum ein anderes Tier wird so<br />
vielfältig in Legenden, Liedern, Sprichwörtern und Redewendungen<br />
erwähnt. Besonders beliebt sind Prophezeiungen,<br />
die sich aus dem Ruf des Kuckucks ableiten<br />
lassen. Wer beispielsweise mit gefülltem Portemonnaie<br />
unter einem rufenden Kuckuck einher spaziert, sollte<br />
nicht vergessen mit den Münzen zu klimpern. Dann darf<br />
man sich auf ein Jahr ohne Geldsorgen freuen. Gefährlicher<br />
wird’s, dem Kuckuck die verbleibende Lebenszeit<br />
orakeln zu lassen. Die Zahl der aufeinanderfolgenden<br />
Rufe sollen die restlichen Jahre oder wahlweise die Zeit<br />
bis zur Hochzeit anzeigen. Weil das Ergebnis in punkto<br />
Lebenszeit oft nicht zufriedenstellend war, ist man dazu<br />
übergegangen, pro Ruf ein Lebensjahrzehnt zu rechnen.<br />
Hol´s der Kuckuck.<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
15
Fotos: Klosterkammer Hannover<br />
Erleben Sie im Rahmen einer Führung die<br />
Kreuzgänge, die Klosterkirche mit Nonnen chor,<br />
das Dormitorium, das Museum und vieles mehr<br />
im über 750 Jahre alten Kloster Isenhagen.<br />
Das ehemalige Zisterzienser-Nonnenkloster<br />
aus dem Jahre 1346 ist eines der sechs Heideklöster.<br />
Sehenswert sind die gotisch geschnitzten<br />
Flügelaltäre, die Kirche mit Nonnenchor<br />
sowie der Kreuzgang und das mittelalterliche<br />
Mobiliar. Wahre Kostbarkeiten sind die klösterlichen<br />
Stickereien, Brakteaten, Antependien sowie<br />
Perlstickereien aus Flussperlmuscheln. Da<br />
das Kloster bewohnt ist, kann es nur im Rahmen<br />
einer Führung besichtigt werden. Das Museum<br />
für mittelalterliche Textilkunst ist nur im Anschluss<br />
an eine Klosterführung zu besichtigen.<br />
Nähere Informationen zu den Führungen finden<br />
Sie unter www.kloster-isenhagen.de oder<br />
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16<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Begegnungsstätten auf dem Land: Hof Krewet in<br />
Wettenbostel und der Elbers Hof in Nettelkamp<br />
Kultur im Dorf – für das Dorf<br />
Von Nicole Lütke<br />
Ein idyllischer Vormittag: Zartes Grün schimmert in den Bäumen, die Sonne scheint warm auf den Dorfteich.<br />
Die beiden Vierbeiner von Ergotherapeutin Maria Krewet aus Wettenbostel räkeln sich auf dem Rasen des<br />
großen Grundstücks. Eine entspannte Atmosphäre an einem wunderschönen Ort, der einen sofort gefangen<br />
nimmt. Zwischen den Bäumen hindurch sind die Gebäude des eigentlichen Hofes zu erkennen – einer der ältesten<br />
Höfe Niedersachsens – erbaut 1531. Somit ist die Hofstelle 489 Jahre alt! Vom kleinen Innenhof können<br />
Besucher zum Eichenhain spazieren, der direkt am alten Kornspeicher aus dem Jahre 1831 liegt. Geschützt<br />
durch Jahrhunderte alte Eichen wandert man zum Dorfteich, an dem ein rustikaler Steg zum Sonnen einlädt.<br />
Ein Ort, an dem man ‚sein‘ darf<br />
Wenn der eine oder andere Leser nun stutzt und denkt<br />
– Wettenbostel? Kenn‘ ich doch! Zwölf Jahre war der<br />
Hof die Heimat des „Jahrmarkttheaters“ von Thomas<br />
Mattschoss und Anja Imig. In elf Jahren pilgerten unglaubliche<br />
Massen von Theater-Fans aus nah und fern in<br />
den kleinen Ort hinter Wriedel. Auch Kunsthandwerker<br />
kamen auf den Hof, um ihre Objekte, Kunst und altes<br />
Handwerk zu präsentieren.<br />
Die engagierte Ergotherapeutin hat vor 17 Jahren in<br />
dem Heideort ihre neue Heimat gefunden und ihr Herz<br />
an die charmanten alten Gebäude verloren. „Ich habe<br />
mich sofort in den Hof verliebt, obwohl er etwas runtergekommen<br />
war“, erzählt Maria Krewet. Sie richtete in<br />
einem der Häuser gemeinsam mit ihrer Kollegin Gudrun<br />
Schwarz eine Ergotherapie-Praxis ein. Nach und nach<br />
wurden auch die anderen Gebäude auf Vordermann<br />
gebracht. „Die Arbeit hat sich gelohnt. Man spürt an<br />
diesem Ort eine besondere und idyllische Atmosphäre.“<br />
Ein Ort, an dem man einfach nur ‚sein‘ darf“ – so beschreibt<br />
Krewet ihren Wohlfühlort.<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
17
KuKuK: Kunst, Kultur, Kaffee<br />
Wer hätte gedacht, dass gerade dieser alte Hof zu einem<br />
speziellen Treffpunkt, einem Ort der Kultur wird?<br />
„Das ist natürlich in erster Linie Thomas Matschoss und<br />
Anja Imig zu verdanken“, sagt Krewet. Doch nach dem<br />
Ende des „Jahrmarkttheaters“ wollten Maria Krewet<br />
und Gudrun Schwarz, die seit 25 Jahren ihre ergotherapeutische<br />
Praxis zusammen betreiben, einen anderen<br />
kulturellen Weg einschlagen. Ein neues Konzept soll<br />
auch in Zukunft Kulturinteressierte und Neugierige auf<br />
den Hof locken. „Gemeinsam mit Gudi möchte ich hier<br />
einen Ort für Dialog, Kreativität und Begegnung schaffen.“<br />
Unter dem Motto „Beleben – Bereichern – Begegnen“<br />
sollen Veranstaltungen unterschiedliche Menschen<br />
aus der Region zusammenführen und ins Gespräch<br />
bringen – wobei Genuss und Entspannung nicht zu<br />
kurz kommen. Im vergangenen Jahr startete Krewet mit<br />
ihrem Hof-Café. „Ich wollte etwas Neues ausprobieren,<br />
und es hat geklappt“, lacht sie. Da es rund um Wettenbostel<br />
kein Café oder einen Ort zur Einkehr gibt, wurde<br />
die Ideen von Radfahrern und Ausflüglern sehr gut angenommen.<br />
Die Idee, den Hof als Ort für „Kunst, Kultur, Kaffee“ –<br />
oder kurz „KuKuK“ – zu nutzen, wurde von dem Duo<br />
weitergesponnen. So entstand das Konzept „Kaffee<br />
‚Wo ihr wollt‘. Besucher können selbstgebacken Kuchen,<br />
Waffeln oder Eis genießen und ihren persönlichen<br />
Lieblingsplatz entdecken: am Teich, im Eichenhain, am<br />
Kornspeicher … Dazu gibt es Live-Musik, saisonale<br />
Produkte und Kunsthandwerk. Die Veranstaltungen<br />
finden unter freiem Himmel statt. Bei Regen wird in die<br />
Reithalle oder Diele ausgewichen. „Vom Foto-Workshop<br />
über einen Käse-Kurs, Musik bis zur kulinarischen Reise<br />
ans Mittelmeer ist für jeden Geschmack etwas dabei“,<br />
sagen die beiden Initiatorinnen.<br />
Buntes Programm und Feste auf dem Hof<br />
Und wer sich wie Maria Krewet in den Hof verliebt hat,<br />
der kann seinen Geburtstag, Familien- oder Firmenfeste<br />
dort feiern. In Zukunft sind vielfältige Kultur-Veranstaltungen<br />
geplant: Workshops, Lesungen, Ausstellungen,<br />
Dorfkino und vieles mehr. Um auch bei ungemütlichem<br />
Wetter Kultur präsentieren oder gemütlich Kaffee trinken<br />
zu können, wird der alte Kuhstall ausgebaut. „Wir<br />
freuen uns sehr, dass es mit der Förderung durch das<br />
Amt für regionale Landesentwicklung geklappt hat“,<br />
sagen Gudi Schwarz und Maria Krewet. So darf man<br />
gespannt sein, was die engagierten Frauen in Zukunft<br />
noch auf die Beine stellen – Ideen gibt es viele. „Es wäre<br />
auch viel zu schade, diesen Hof zur zu bewohnen. Hier<br />
muss man Menschen zusammenbringen“.<br />
Die <strong>Sommer</strong>-Kulturscheune auf dem Elbers Hof<br />
Ein ungewöhnliches Kulturprogramm in ländlicher Region<br />
zwischen Feld, Wald und Wiese stellt auch Elbers Hof<br />
in Nettelkamp seit nunmehr zwölf Jahren auf die Beine.<br />
Die Geschichte des Hofes lässt sich bis zum Dreißigjährigen<br />
Krieg (1618-1648) zurückverfolgen. Der Vollhof<br />
Nr. 2 wechselte durch Erbfolge an die Töchter öfter den<br />
Namen. Heute wird er in dritter Generation von Ulrich<br />
Elbers geführt, Biolandwirt mit Leib und Seele.<br />
Der Hof befindet sich in der Dorfmitte zwischen den<br />
beiden Kirchen von Nettelkamp. Seit 1990 arbeitet der<br />
Hof nach biodynamischen Grundsätzen. Auf den Felder<br />
wachsen Getreide, Gemüse und Obst in bester Demeter-Qualität.<br />
Zu einem Demeter-Hof gehören auch Tiere,<br />
die hier artgerecht leben können. Die Produkte des Hofes<br />
werden direkt im Hofladen verkauft oder sind über<br />
eine Abo-Kiste zu beziehen.<br />
18<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Kultur auf dem Land – für die Menschen<br />
Dass die alte Scheune auf dem Hof sich einmal zur<br />
„<strong>Sommer</strong>-Kulturscheune“ mausern würde, war am Anfang<br />
nicht abzusehen. „Wir haben in der Scheune ein<br />
Familienfest gefeiert. Unsere Besucher waren so begeistert<br />
davon, dass wir uns gedacht haben: Da müssen wir<br />
etwas draus machen“, erinnert sich Anke Hennings, die<br />
Lebensgefährtin von Ulli Elbers. Vier Veranstaltungen im<br />
Jahr sollte es auf dem Hof und in der Scheune geben.<br />
Eine der ersten Veranstaltungen war ein Impro-Theater,<br />
das auch in den folgenden Jahren regelmäßig zu Gast<br />
war. „Unser Herzenswunsch war es, die Kultur stärker<br />
aufs Land und den Menschen hier zu bringen“, so Anke<br />
Hennings. Mittlerweile sind die jährlichen Hoffeste und<br />
Kulturveranstaltungen auf dem Elbers Hof ein Anziehungspunkt<br />
für Menschen aus dem gesamten Landkreis<br />
und den Nachbarregionen. „Wir laden Künstlerinnen<br />
und Künstler ein, die wir selbst gut finden und die uns<br />
Spaß machen.“ So tummeln sich Märchenerzähler, Zauberer<br />
oder Musiker zwischen den Besuchern des Hoffestes,<br />
die stets die entspannte und familiäre Atmosphäre<br />
dieser Veranstaltung zu schätzen wissen. Aber auch<br />
Lesungen, Krimi-Dinner mit dem Uelzener Autor Carsten<br />
Schlüter oder Konzerte und Kino-Abende für Kinder<br />
und Erwachsene gab es in den vergangenen Jahren auf<br />
dem Hof zu erleben.<br />
Nun mag manch‘ ein Leser aus großen Städten ein anderes<br />
Kulturprogramm gewohnt sein. Doch muss Kultur<br />
immer gleich die sogenannte ‚Hochkultur‘ sein?<br />
Die Menschen auf den Dörfern schaffen ihre eigenen<br />
Kulturräume, Orte für das „Gemeinsam-Sein“. Kultur<br />
findet dort statt, wo Menschen zusammenkommen,<br />
sich austauschen, diskutieren oder einfach nur Musik,<br />
Literatur oder Kunst genießen – mit oder ohne Kaffee<br />
und Kuchen.<br />
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<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Beerenlese<br />
Wilde Köstlichkeiten<br />
aus der Natur<br />
Von Cornelia Meutzner<br />
Seit Urzeiten waren wilde Beeren eine wichtige Grundlage der menschlichen Ernährung. Heute stehen sie nur<br />
noch selten auf dem Speiseplan. Doch nach wie vor gibt es gute Gründe, den Köstlichkeiten aus der Natur Aufmerksamkeit<br />
zu schenken.<br />
Von Juni bis Oktober lässt sich in Wald und Flur eine<br />
reichhaltige Auswahl an Früchten finden, die nicht nur<br />
herrlich schmecken, sondern auch sehr gesund sind.<br />
Wildbeeren enthalten viel mehr Vitamin C, Mineralien,<br />
Ballaststoffe und zellschützende Antioxidantien als ihre<br />
Verwandten aus dem Supermarkt. In der Küche lassen<br />
sie sich vielfältig verarbeiten: ob im Müsli, auf Kuchen<br />
und Süßspeisen, als Marmelade oder als Beilage zu<br />
herzhaften Gerichten.<br />
Blaue Vitaminbomben<br />
In den ersten warmen Frühjahrstagen erwacht das Heidelbeerkraut<br />
aus dem Winterschlaf. Dann bedeckt es<br />
weite Flächen unter lichten Kiefernwäldern mit einem<br />
leuchtend hellgrünen Teppich. Bald schon zeigen sich<br />
auch die ersten Blüten. Die zarten, mattweißen Glöckchen<br />
schimmern wie kleine Perlen. Viele von ihnen werden<br />
sich bis Juni in blaue Beeren verwandeln.<br />
Heidelbeeren gehören zur Familie der Heidekrautgewächse<br />
und damit zur typischen Flora der Region. Für<br />
kaum eine andere Pflanze wurden im Laufe der Zeit so<br />
viele Beinamen erfunden: Schwarzbeere, Mollbeere,<br />
Wildbeere, Waldbeere, Bickbeere, Zeckbeere, Moosbeere<br />
sind nur einige davon. Der bekannteste ist Blaubeere,<br />
und der trifft es auch am besten. Die Intensität der blauen<br />
Farbe kennt jeder, der schon mal von den Früchten<br />
genascht hat. Im Vergleich dazu sind die aus Nordamerika<br />
stammenden Kulturheidelbeeren harmlos. Allerdings<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
21
kommen auch die besten Züchtungen nicht an das<br />
konzentrierte Aroma wilder, sonnengereifter Blaubeeren<br />
heran.<br />
Aromawunder Walderdbeere<br />
Wie der Name schon sagt, sind Walderdbeeren bevorzugt<br />
in der Nähe des Waldes zu finden. Sie wachsen oft<br />
auf Kahlschlägen oder Lichtungen, die reichlich Sonne<br />
abbekommen. Aber auch im Garten lassen sie sich als<br />
grüne Bodendecker sehr gut vermehren. Mit weißen<br />
Blüten übersät, bieten die wilden Pflanzen im Frühjahr<br />
unzähligen Insekten eine pollenreiche Nahrung. Dank<br />
der fleißigen Helfer zeigen sich im Juni die ersten leuchtend<br />
roten Früchte. Im Vergleich zu Erdbeeren vom Feld<br />
sind diese relativ klein, haben aber einen besonderen,<br />
unglaublich intensiven Geschmack. Walderdbeeren sind<br />
übrigens nicht die Wildform unserer Kulturerdbeeren.<br />
Die stammen ursprünglich aus Amerika. Genaugenommen<br />
handelt es sich bei den roten Früchten auch gar<br />
nicht um Beeren. In der Botanik werden Erdbeeren als<br />
„Sammelnussfrüchte“ oder „Scheinfrüchte“ bezeichnet.<br />
Was wir so gerne genießen, ist aus wissenschaftlicher<br />
Sicht ein roter Blütenboden, auf dem viele kleine<br />
Nüsschen angeordnet sind.<br />
Pionierpflanze des Waldes: Wilde Himbeeren<br />
Als Pionierpflanzen siedeln sich Himbeeren gerne auf<br />
Kahlflächen und an Wegrändern an, wo man von Juni<br />
bis zum ersten Frost ihre schmackhaften Früchte ernten<br />
kann. Himbeeren wie auch Brombeeren sind im wissenschaftlichen<br />
Sinne ebenfalls keine echten Beeren. Hier<br />
spricht der Botaniker von Sammelsteinfrüchten, die aus<br />
vielen kleinen Fruchtkugeln mit je einem Samenkorn<br />
zusammengesetzt sind. Der Name Himbeere birgt aber<br />
noch weitere Überraschungen. Er leitet sich aus dem<br />
altnordischen und angelsächsischen ab und bedeutet<br />
„die Beere der Hirschkuh“. Die Begegnung mit einer<br />
Hirschkuh am Himbeerstrauch wird aber eher selten<br />
vorkommen.<br />
Dornige Süßigkeit: Brombeeren<br />
Die erste Silbe im Namen der Brombeere stammt von<br />
dem mittelhochdeutschen Wort „brame“ ab, was<br />
Dornenstrauch bedeutet. Wer sich schon mal in einer<br />
Brombeerhecke verheddert hat, wird den Namen sehr<br />
passend finden. Brombeeren blühen nicht zu festen<br />
Zeiten. Oft finden sich reife und unreife Früchte neben<br />
letzten Blüten an einem Strauch. Je sonniger der Standort,<br />
umso schmackhafter werden die Beeren. Wenn sie<br />
blauschwarz glänzen und sich leicht ablösen lassen, sind<br />
sie perfekt. Generell reicht die Erntezeit von August bis<br />
Oktober.<br />
Herbe Früchte: Preiselbeere<br />
Die Preiselbeere ist die rote Schwester der Heidelbeere.<br />
Die botanischen Verwandten vertragen sich gut. Wie<br />
auch die Heidelbeere schätzen Preiselbeeren die Sym-<br />
22<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
iose mit einem unterirdischen Mykorrhiza-Pilz zum<br />
gegenseitigen Nahrungsaustausch. Auch wachsen Preiselbeersträucher<br />
oft inmitten großer Heidelbeerflächen.<br />
Besonders im Winter kann man sie gut unterscheiden,<br />
denn als immergrünes Gewächs wirft die Preiselbeere<br />
ihre Blätter nicht ab. Ihr dunkles Laub übersteht frostige<br />
Zeiten. Auch die festen roten Früchte können die Kälte<br />
gut vertragen und dienen Vögeln noch lange als vitaminreiche<br />
Nahrung. Das Sammeln der kleinen Beeren ist<br />
etwas mühselig, lohnt sich aber. Mit ihrem herb-säuerlichen<br />
Geschmack passen sie hervorragend zu Fleischgerichten<br />
oder auch in einen Obstkuchen.<br />
Nur nach Behandlung zu genießen<br />
Der Wert der Früchte von Hagebutten, Schlehen, Sanddorn,<br />
Ebereschen und Weißdorn erschließt sich nicht<br />
beim Verzehr direkt vom Strauch. Im rohen Zustand<br />
schmecken sie fürchterlich. In der Küche bieten die<br />
bunten Beeren aber variantenreiche Möglichkeiten zur<br />
Verarbeitung, und für die Gesundheit sind sie Gold<br />
wert. Es lohnt sich, sich genauer mit diesen nützlichen<br />
Geschenken der Natur zu beschäftigen.<br />
Sammeln ohne Reue<br />
Die Natur birgt ein schier unerschöpfliches Potenzial an<br />
kulinarischen Köstlichkeiten und Heilmitteln. Doch beim<br />
Sammeln wilder Pflanzen ist es absolut wichtig, niemals<br />
etwas mitzunehmen oder gar zu probieren, was nicht<br />
zweifelsfrei bekannt ist. Das nötige Wissen lässt sich<br />
durch Bücher oder auch im Internet erwerben. Besonders<br />
empfehlenswert ist aber das Lernen in der Natur<br />
zusammen mit Menschen, die sich bestens auskennen.<br />
In der Heideregion werden dazu interessante naturkundliche<br />
Führungen und Kräuterwanderungen angeboten.<br />
Immer wieder viel diskutiert wird die Gefahr des Fuchsbandwurms,<br />
die Wissenschaftler aber für sehr gering bis<br />
eher unwahrscheinlich halten. Wer auf Nummer sicher<br />
gehen will, sollte das Sammelgut vor dem Verzehr gut<br />
waschen und kurz abkochen.<br />
Beerenlese als Freizeit- und Gesundheitsprogramm<br />
Der gesunde Nebeneffekt einer Beerenlese ist die damit<br />
verbundene Entschleunigung. Mitten in der Natur fällt<br />
die Hektik des Alltags von uns ab, und nebenbei sorgen<br />
gute Luft und die Geräusche des Waldes für Entspannung.<br />
Übrigens nicht nur für Erwachsene. Auch Kinder<br />
lassen sich für einen Sammelausflug begeistern.<br />
Beeren im Glas<br />
Schön fürs Auge und herrlich erfrischend sind Getränke,<br />
die mit Wildbeeren aromatisiert werden. Dabei ist der<br />
Fantasie keine Grenze gesetzt: Wasser, Limonaden, Sekt<br />
oder Mixgetränke wie Gin Tonic lassen sich sehr gut mit<br />
einer Hand voll bunter Wildnis veredeln.<br />
Ausflugtipp für Beerensucher<br />
Die Wälder und Wanderpfade rund um Hösseringen,<br />
den Hardausee und das Hardautal eignen sich hervorragend,<br />
um auf Beerensuche zu gehen. Ab Mitte Juni<br />
werden dort die ersten Heidelbeeren reif, Ende Juli folgen<br />
die wilden Himbeeren am Wegesrand, und ab Mitte<br />
August lohnt es sich, nach Brombeeren, Preiselbeeren<br />
und Ebereschen Ausschau zu halten. Die Region bietet<br />
außerdem schöne Wanderwege wie den Wassererlebnispfad<br />
Hardautal und den Walderlebnispfad Schooten.<br />
Vom Aussichtsturm Hösseringen lässt sich weit übers<br />
Land schauen, und an warmen Tagen lockt der Badestrand<br />
am Hardausee.<br />
Ausgangspunkt:<br />
Parkplätze am Hardausee oder am<br />
Museumsdorf Hösseringen<br />
Einkehrmöglichkeiten in Hösseringen:<br />
Dorfcafé Alte Schule<br />
(www.rasthuus-alteschule-hoesseringen.de),<br />
Kiosk am Hardausee (www.kiosk-am-hardausee.de)<br />
Sehenswürdigkeiten:<br />
Museumsdorf Hösseringen<br />
(museumsdorf-hoesseringen.de)<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
23
Das Ausflugsziel für<br />
17. Mai Tag der Tiere und<br />
Markttag<br />
6. die Juni ganze KlangRausch- Familie<br />
Konzert<br />
29. 27 August historische Bat Night Gebäude<br />
6. September Holztag<br />
Handwerk • Tiere<br />
Ausstellungen • Heide<br />
Ferienspaßaktionen für Kinder<br />
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24<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Kleider mach(t)en Leute -<br />
Trachten der Lüneburger Heide und des Wendlands<br />
„Komm, mein Schatz...“<br />
Von Christine Kohnke-Löbert<br />
„Kom Mein Schatz und laß dich küßen, dein Man muß nicht alles wißen“. Wer hätte gedacht, einen solchen<br />
Spruch auf einer Haubenschachtel aus dem 18. Jahrhundert vorzufinden? Die Schachtel stammt aus dem Bestand<br />
des Museumsdorfes Hösseringen und zeigt ein Paar in Kleidung aus der Zeit um 1770. Mit diesen und<br />
weiteren kostbaren und originellen Kleidungsstücken bereitet sich das Museumsdorf Hösseringen auf eine<br />
neue Ausstellung vor.<br />
Die auf der Haubenschachtel dargestellten Personen<br />
müssen gut betucht gewesen sein, denn sowohl das<br />
Kleid der Frau als auch Weste, Kniehose und Mantel des<br />
Mannes sind aufwendig gearbeitet und reich verziert.<br />
Die Frau trägt eine Haube, der Mann eine gepuderte<br />
Tollenperücke und Schnallenschuhe. „Bemalte Haubenschachteln<br />
wurden gerne als Liebesgabe oder zur Hochzeit<br />
verschenkt“, weiß der Dokumentar des Museums,<br />
Marten Thomsen. Nun ja, das Hochzeitsgeschenk dürfte<br />
hier wohl ausscheiden...<br />
Sonderausstellung in Vorbereitung<br />
„Trachten der Lüneburger Heide und des Wendlandes“<br />
ist der Titel einer neuen Sonderausstellung, die<br />
derzeit im Museumsdorf Hösseringen vorbereitet wird.<br />
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit den<br />
Landestrachtenverband Niedersachsen e.V. (LTN), der<br />
am 18. Oktober im Museumsdorf den „Tag der Tracht“<br />
ausrichten wird. Grund genug, um die Vorsitzenden des<br />
Trachtenkundeausschusses im LTN, Michael Kablitz und<br />
Karen Krumpa, im Vorfeld zu besuchen. „Hösseringen<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
25
ietet ein hervorragendes Ambiente für diesen Tag“,<br />
sind sich die beiden Fachleute einig. „Das Thema Tracht<br />
erfreut sich nach wie vor großer Begeisterung, und wir<br />
helfen gerne, wenn sich Gruppen mit der Geschichte<br />
der Trachten ihrer Region beschäftigen.“ Noch immer<br />
stehe die weitere Forschung im Mittelpunkt ihrer Bemühungen.<br />
„Die Lüneburger Heide und das Wendland<br />
waren arme Regionen. Das führte lange zu dem Schluss,<br />
dass es hier kaum Trachten gegeben hat“, erzählt Michael<br />
Kablitz. Aber so einfach ist es nicht. Bereits im<br />
17. Jahrhundert gab es Kleiderordnungen, und auch<br />
vergleichsweise bescheiden anmutende Kleidungsstücke<br />
erzählen Geschichten. Da sind zum einen die „Freudund<br />
Leid-Tücher“, zum Beispiel bestickte Wolltücher, die<br />
auf einer Seite farbenfroh und lebendig daherkommen<br />
und auf der anderen Seite in weiß oder lila-silber-blau<br />
gehalten sind. „Diese Tücher konnten zu verschiedenen<br />
Anlässen – ob zum Kirchgang oder zu einem Fest – getragen<br />
werden“, weiß Karen Krumpa. Auch im Uelzener<br />
Raum waren Hauben – die traditionelle Bezeichnung<br />
dafür ist Mützen – durchaus verbreitet. Der ansehnliche<br />
Sammlungsbestand des Museums zeugt davon. Viele<br />
dieser Hauben sind liebevoll verziert und mit Stickereien,<br />
Brokatband und Spitzen versehen. „Auch diese Kleinigkeiten<br />
sind ein Indiz für unterschiedliche Vermögensverhältnisse<br />
auf dem Lande und ein Kleiderzeremoniell innerhalb<br />
der dörflichen Gemeinschaft. Wer es sich leisten<br />
konnte, zeigte das auch“, so Michael Kablitz.<br />
Die Ausstellungskonzeption<br />
„Der erste Abschnitt der Ausstellung beschäftigt sich<br />
mit dem Zeitraum des aktiven Trachtentragens von circa<br />
1780 bis 1860“, erläutert Museumsleiter Dr. Ulrich<br />
Brohm. „Während das Wendland schon früh als eine<br />
Landschaft wahrgenommen wurde, in der sich spezifische,<br />
für die Region typische Kleidungsstücke herausbildeten,<br />
lässt sich für die Lüneburger Heide als Ganzes<br />
keine Tracht feststellen, sondern nur in einzelnen Gegenden<br />
wie zum Beispiel um Uelzen und um Gifhorn.“<br />
Gezeigt werden Bestandteile von Frauen- und Männerkleidung,<br />
anhand derer die Besucher die Geschichte der<br />
Herstellung von Kleidung und deren Gebrauch nachvollziehen<br />
können. „Ein Grund für die Entstehung von<br />
Trachten war häufig zunächst die Idee der Inszenierung<br />
höfischer Zeremonien. Später spielte dann auch die<br />
Abgrenzung zu Nachbarregionen aus dem eigenen dörflichen<br />
Bewusstsein heraus eine Rolle“, erklärt Kablitz.<br />
Lange Zeit spielten Trachten zudem bei der Vermarktung<br />
regionaler Produkte, wie etwa Obst aus dem Alten Land<br />
oder Gemüse aus Bardowick, eine wichtige Rolle.<br />
Im Rahmen der Ausstellung sollen auch die Handelswege<br />
der verarbeiteten Materialien sichtbar werden. Denn<br />
längst nicht alles ist handgemacht und aus der Region.<br />
Gerne kauften die Frauen Material bei fahrenden Händlern<br />
ein, wie etwa Bänder aus der Krefelder Gegend<br />
oder Seide aus der Schweiz. „Trachten waren auch ein<br />
Statuszeichen“, weiß Karen Krumpa. Und wenn die<br />
26<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Bäuerin genug „auf der hohen Kante“ hatte, trug sie<br />
auch gerne einmal Pelz. „Die eine Tracht“, die in einer<br />
Region lange unverändert getragen wurde, gab es so<br />
nicht. „Der feine Unterschied sollte auch anhand der<br />
Kleidung kommuniziert werden“, so formuliert es Michael<br />
Kablitz.<br />
Stadt-Land-Beziehungen<br />
In der Zeit nach etwa 1860 gab es einen Umbruch im<br />
ländlichen Raum: Vor allem die jüngeren Frauen legten<br />
ihre Trachten ab und orientierten sich an städtisch-bürgerlichem<br />
Vorbild. Parallel dazu entdeckten an der<br />
Volkskultur interessierte Städter die Trachten als Symbol<br />
für Tradition und „gutes altes Landleben“. Im Zuge der<br />
Heimatbewegung entstanden Beschreibungen, die das<br />
Landleben romantisch verklärten – kein Wunder, waren<br />
die Lebensbedingungen der einfachen Bevölkerung in<br />
den rasant wachsenden Städten doch mehr als schwierig.<br />
In den Museen wurden damals die ersten Sammlungen<br />
zusammengetragen.<br />
Eine regelrechte Trachteneuphorie kam in den<br />
1920er-Jahren auf. Heimatvereine und Tanzgruppen<br />
strebten nach einem „authentischen“ Erscheinungsbild,<br />
sammelten Informationen und schneiderten eifrig nach.<br />
Trachten heute<br />
Heute machen es globale Handelsmärkte möglich, jederzeit<br />
Kleidungsstücke aus aller Welt zu erwerben und<br />
zu tragen. Modetrends verbreiten sich rasant und international.<br />
Dennoch und vielleicht gerade deshalb sind<br />
Trachten ein wichtiges regionales Bindeglied geblieben.<br />
„Trachten sind ein lebendiges Zeugnis unserer Geschichte<br />
und damit Teil unseres kulturellen Erbes“, fasst es<br />
Michael Kablitz zusammen. Ihn und seine Mitstreiter<br />
erreichen regelmäßig Anfragen zum Thema Trachtenrekonstruktion<br />
und Textilgeschichte aus verschiedenen<br />
Regionen. „Von Tanzgruppen, oft aber auch aus dem<br />
privaten Bereich, wenn etwa in einer Familie historische<br />
Kleidung gefunden worden ist“, erläutert der Fachmann.<br />
In solchen Fällen kann der Ausschuss, der über<br />
weitreichendes Quellmaterial verfügt, Hilfestellungen<br />
geben, Literatur empfehlen oder an die zuständigen<br />
Museen verweisen.<br />
Begleitveranstaltungen im Museumsdorf<br />
(vorbehaltlich der weiteren Entwicklung hinsichtlich<br />
der Corona-Krise)<br />
Die Ausstellung öffnet am 27. September und wird von<br />
einigen Veranstaltungen begleitet, von denen der „Tag<br />
der Tracht“ des Landestrachtenverbandes Niedersachsen<br />
am 18. Oktober <strong>2020</strong> die wichtigste ist. Eine Podiumsdiskussion,<br />
Referate und Trachtenberatung vermitteln<br />
Fachwissen und regen zur Diskussion an. Zudem werden<br />
Trachten aus ganz Niedersachsen präsentiert und Volkstanz<br />
gezeigt.<br />
Während der Saison wird das Museumsdorf mehrere<br />
Seminare im Weben und Spinnen anbieten, in denen<br />
Erwachsenen und Kindern alte Techniken der Textilherstellung<br />
vermittelt werden.<br />
Mehr Informationen:<br />
www.museumsdorf-hoesseringen.de<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
27
Kneipp-Kurort<br />
Termine<br />
Bad Bodenteich<br />
Historische Führungen<br />
in Bad Bodenteich<br />
12. Juni <strong>2020</strong><br />
18. September <strong>2020</strong><br />
(Motto: Ritter, Söldner, Kavallerie)<br />
16. Oktober <strong>2020</strong><br />
Mit Werner von Bodendike machen sich die<br />
Teilnehmer auf die sichtbaren und unsichtbaren<br />
Spuren der Geschichte Bad Bodenteichs.<br />
Beginn: Jeweils 18.00 Uhr<br />
Treffen: Burghof, Dauer: 2 Stunden<br />
Eine Anmeldung ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl<br />
und der aktuellen Hygienevorgaben zwingend erforderlich!<br />
„Robin Hood<br />
für Jedermann“<br />
17. Juli, 31. Juli, 21. August <strong>2020</strong><br />
Ein Erlebnisprogramm mit Burgführung,<br />
Begehung des Barfußpfades,Feuerschlagen,<br />
Bohren mit der Dreule und Bogenschießen.<br />
Beginn: Jeweils 15.00 Uhr<br />
Treffen: Burghof, Dauer: 2 - 2,5 Stunden<br />
Eine Anmeldung ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl<br />
und der aktuellen Hygienevorgaben zwingend erforderlich!<br />
Weitere Informationen über: Kurver waltung Bad Bodenteich<br />
www.sg-aue.de • Tel. 05824 / 3539 • tourismus@sg-aue.de<br />
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Ausrichtung der Feier<br />
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(bis zu 150 Personen)<br />
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Reservierungen unter:<br />
Tel. (05824) 96500<br />
oder per WhatsApp<br />
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Rustikales Frühstücksbuffet ab 10.00 Uhr<br />
Alle Termine unter Vorbehalt der Corona-Auflagen<br />
Sonntag, 21. Juni <strong>2020</strong><br />
Sonntag, 12. Juli <strong>2020</strong><br />
Sonntag, 16. August <strong>2020</strong><br />
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28<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Rückkehrer auf Samtpfoten<br />
Luchse und Wildkatzen in<br />
der Heideregion<br />
Von Cornelia Meutzner<br />
Noch sind wilde Raubkatzen hierzulande sehr selten. Doch Biologen und Naturschützer sind<br />
optimistisch, dass die scheuen, streng geschützten Tiere auch in der Lüneburger Heide wieder<br />
beständig sesshaft werden.<br />
Wilde Raubkatzen gehören zur ursprünglichen Tierwelt<br />
in unseren Landen, waren aber seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
in Deutschland ausgerottet.<br />
Besonders Luchse hatten seit jeher einen schlechten<br />
Stand, weil sie eine Gefahr für Nutztiere darstellten. Sie<br />
galten als mordlustig und diebisch. Der Ausdruck „abluchsen“<br />
stammt aus dieser Zeit. Daher wurde erbarmungslos<br />
Jagd auf die Räuber gemacht, deren dichtes<br />
weiches Fell obendrein eine begehrte und nützliche<br />
Trophäe darstellte.<br />
Den Wildkatzen erging es nicht viel besser. Auch sie<br />
galten als Schädlinge und wurden dezimiert bis ihre Bestände<br />
fast erloschen waren.<br />
Erfolgreiche Auswilderung<br />
Luchse wurden in unseren Breiten nicht von selbst wieder<br />
heimisch. Dass sie heute wieder durch deutsche<br />
Wälder streifen, ist das Ergebnis langjähriger Schutzmaßnahmen<br />
und erfolgreicher Auswilderung. Nach der<br />
Wiederansiedlung im Harz im Jahr 2000 breitet sich die<br />
faszinierende große Wildkatze langsam auch in andere<br />
angrenzende Gebiete aus. In der niedersächsischen<br />
Heide gibt es bisher einige Sichtungen, die Anlass zur<br />
Hoffnung geben. Auch wenn sich der Luchs nicht freiwillig<br />
und häufig zeigt, kann er schon längst sein Revier<br />
bezogen haben. Zur Freude vieler, aber nicht aller. Bei<br />
manchen Jägern ist die neue Konkurrenz im Revier nicht<br />
besonders beliebt.<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
29
Die Familie der Raubkatzen<br />
Biologisch umfasst die Familie der Katzen (lateinisch<br />
Felidae) 39 Arten, die in Groß- und Kleinkatzen unterteilt<br />
werden. Eigenartigerweise ist dabei nicht die<br />
Körpergröße das Unterscheidungsmerkmal, sondern die<br />
Elastizität des Zungenbeins und die daraus resultierende<br />
Fähigkeit zum Brüllen. Wer brüllen kann wie ein Tiger<br />
oder Löwe, gilt als Großkatze. Wer nur fauchen kann,<br />
muss sich trotz stattlicher Größe in die Kleinkatzengruppe<br />
fügen, in der sich neben dem Puma und dem Gepard<br />
auch Luchse, Wildkatzen und unsere Stubentiger versammeln.<br />
Einzelgänger mit Pinselohren<br />
Der Luchs gehört neben Wolf und Bär zu den größten<br />
Raubtieren Europas. In Deutschland kommt der Eurasische<br />
Luchs vor, der eine Schulterhöhe bis 80 Zentimeter<br />
und ein Gewicht von bis zu 30 Kilogramm erreicht. Als<br />
größte Raubkatze hierzulande hat der Luchs auch die<br />
katzentypischen Krallen, die sich einziehen und ausfahren<br />
lassen.<br />
Die Fellfärbung der hochbeinigen Tiere ist variabel und<br />
reicht von sandfarben über rotbraun und braun bis<br />
grau, sehr oft ist das Fell auch gefleckt. Dieses Fleckenmuster<br />
ist wie ein Fingerabdruck: Experten können<br />
dadurch leicht einen Luchs vom anderen unterscheiden.<br />
In der freien Natur kann ein Luchs bis zu 17 Jahre alt<br />
werden.<br />
Sein kurzer Stummelschwanz hat ein schwarzes Ende<br />
und ist ebenso charakteristisch wie die schwarzen Haarpinsel<br />
an den Spitzen der Ohren. Lange schrieb man den<br />
Haarpinseln eine sensorische Funktion zur Unterstützung<br />
des exzellenten Hörvermögens der Luchse zu. Wissenschaftlich<br />
konnte das bisher nicht belegt werden. An<br />
der ausgezeichneten Nachtsichtfähigkeit und der Sprintfähigkeit<br />
von bis zu 70 km/h besteht aber kein Zweifel.<br />
Heimliches Dasein und großer Aktionsradius<br />
Als typischer nächtlicher Ansitz- und Anschleichjäger<br />
wartet der Luchs im Schutze der Dunkelheit stundenlang<br />
geduldig auf seine Beute. Den Tag verschläft er<br />
meist gut verborgen und fernab jeglicher menschlichen<br />
Behausung. Luchse sind typische Einzelgänger, die sich<br />
nur zur Paarungszeit zusammenfinden. Ihre Beute besteht<br />
hauptsächlich aus Rehen, jungen Wildschweinen,<br />
aber auch Füchsen, Hasen und Vögeln.<br />
Der Lebensraum eines erwachsenen männlichen Luchses<br />
beträgt zwischen 100 und 200 Quadratkilometern.<br />
Weibliche Luchse haben jedoch einen deutlich kleineren<br />
Aktionsradius. Im Sinne einer ursprünglichen, sich selbst<br />
regulierenden Natur erfüllt der Luchs eine wichtige<br />
Funktion, indem er besonders kranke und schwache<br />
Beutetiere jagt.<br />
30<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Wildkatzen im Vormarsch<br />
Die kleinen Verwandten der Luchse sind weit weniger<br />
im Fokus menschlicher Interessengruppen. Das Nahrungsspektrum<br />
der nächtlichen Jäger besteht größtenteils<br />
aus Mäusen. Aber auch kleinere Reptilien, Vögel<br />
und junge Hasen werden nicht verschmäht. Mit bis zu<br />
sieben Kilogramm Gewicht und einer Schulterhöhe von<br />
ca. 40 Zentimetern sind die Vorfahren unserer Hauskatzen<br />
deutlich kleiner als Luchse, aber auch deutlich<br />
größer als unsere Stubentiger. Ihr Bestand in Deutschland<br />
ist mittlerweile wieder auf geschätzt einige tausend<br />
Exemplare gewachsen. In der norddeutschen Heide gibt<br />
es seit kurzer Zeit immer wieder Sichtungsnachweise. Im<br />
Rahmen von Schutzprogrammen zur Unterstützung von<br />
Wildkatzen werden Verbindungen zwischen den Lebensräumen<br />
geschaffen, die meist in Naturschutzgebieten<br />
liegen. Diese sogenannte Wanderkorridore ermöglichen<br />
es den Tieren, von einem Gebiet zum nächsten<br />
zu gelangen, ohne dabei auf einer Straße überfahren zu<br />
werden. Eine wichtige Maßnahme, die auch vielen anderen<br />
seltenen Arten zu Gute kommt.<br />
Wo sich Luchse und Wildkatzen sehen lassen<br />
Wildpark Lüneburger Heide<br />
In einem der größten Tierparks Deutschlands kann<br />
man 140 Tierarten sehen, die auf über 60 Hektar ursprünglicher<br />
Nordheide-Landschaft leben. Das einmalige<br />
Artenspektrum umfasst die meisten in Deutschland<br />
vorkommenden Wildtiere, unter ihnen auch Luchse und<br />
Wildkatzen. Darüber hinaus gibt es auch alte, seltene<br />
Haustierrassen und Tierarten aus den nördlichen Breiten<br />
Asiens und Amerikas zu sehen.<br />
Wildpark 1, 21271 Nindorf-Hanstedt<br />
www.wild-park.de<br />
Wildpark Schwarze Berge<br />
Auf 50 Hektar warten in weitläufigen, naturnahen Gehegen<br />
insgesamt über 100 Arten darauf, von den Besuchern<br />
entdeckt zu werden. Unter ihnen sind neben Luchsen<br />
und Wildkatzen auch Bären, Wölfe, Rehe oder Elche.<br />
Täglich werden kostenlose Flugschauen und Schaufütterungen<br />
angeboten. In den großen Frei- und Streichelgehegen<br />
lassen sich Damwild, Zwergziegen und Hängebauchschweine<br />
aus der Hand füttern und anfassen.<br />
Am Wildpark 1, 21224 Rosengarten<br />
www.wildpark-schwarze-berge.de<br />
Filmtierpark in Eschede<br />
Die Natur der Südheide verleiht dem 120.000 qm großen<br />
Gelände eine idyllische Waldatmosphäre zum Erholen,<br />
Genießen und Entspannen. Die Tier- und Kontaktgehege,<br />
in denen neben Luchsen auch weitere rund 70<br />
verschiedenen Tierarten ihr Zuhause finden, sind perfekt<br />
in das natürliche Landschaftsbild eingebettet. Fast alle<br />
Tiere sind für Film- sowie Fotoaufnahmen ausgebildet<br />
und absolut menschenfreundlich. Sie lassen sich bei den<br />
täglichen Fütterungen und Vorführungen in den Gehegen<br />
erleben und manchmal auch streicheln.<br />
Am Aschenberg 27, 29361 Höfer/Eschede bei Celle<br />
www.filmtierpark.de<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
31
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Alter Wiesenweg 2 • 29549 Bad Bevensen<br />
Tel. (0 58 21) 70 07 • Fax (0 58 21) 9 80 61 29<br />
www.parkhotel-bad-bevensen.com<br />
Am Klaubusch 11 ∙ 29549 Bad Bevensen<br />
Tel. (0 58 21) 54 00 ∙ Fax (0 58 21) 4 24 32<br />
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Tel. (0 58 21) 506-0<br />
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• Regionale und saisonale<br />
Spezialitäten<br />
• Durchgehend warme Küche<br />
Öffnungszeiten:<br />
täglich 11 - 21 Uhr, Küche bis 20 Uhr,<br />
Sonntag bis 20 Uhr, Küche bis 19 Uhr,<br />
Dienstag und Mittwoch Ruhetag<br />
Lüneburger Str. 1 • 29549 Bad Bevensen<br />
Tel. (05821) 9 76 60 85 • www.pott-unn-pann.de<br />
Restaurant mit<br />
saisonalen & regionalen<br />
Spezialitäten.<br />
Im <strong>Sommer</strong> lädt die<br />
Sonnenterrasse zum<br />
Schlemmen, zu Eis und<br />
Kuchen oder zu einem<br />
Glas Wein ein.<br />
- Anmeldung erforderlich -<br />
Direkt am Kurpark, nur 100 m von der Jod-Sole-Therme<br />
Genießen Sie Urlaub oder eine kleine Auszeit<br />
in erster Reihe<br />
32<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Eine Bevenser Institution<br />
Das Hähnewettkrähen<br />
im Kurpark<br />
Von Janina Fuge<br />
50 Jahre – und kein bisschen leise. Das könnte das Motto für das Hähnewettkrähen im Bad Bevenser<br />
Kurpark sein. Denn seit 1970 krähen hier jeden Pfingstsonntag mitunter bis zu 100 Hähne, große<br />
wie kleine, imposante und zierliche, munter um die Wette. Die besten von ihnen schaffen bis zu<br />
200 „Kräher“ in der Stunde. „Heiser sind sie dann am Ende aber trotzdem nicht“, lacht Hans-Jürgen<br />
Drögemüller, „zuhause krähen manche von ihnen dann gleich munter weiter. Drögemüller „ist“ quasi<br />
das Hähnewettkrähen. Vor 50 Jahren hat er`s erfunden und über alle Jahrzehnte organisiert und am<br />
Laufen gehalten – immer mit Hilfe seiner Vereinsmitstreiter, das ist ihm sehr wichtig zu betonen:<br />
„Unsere Orga-Truppe ist einfach ein tolles Team“. Nun übergibt er die Organisation in neue Hände.<br />
Das Wettkrähen auf dem Weg zur Institution<br />
Heute ist das Hähnewettkrähen eine Institution in der<br />
Republik. Die Bild-Zeitung berichtete, erinnert sich Drögemüller,<br />
irgendwann zogen ZDF und MDR, NDR und<br />
RTL sowie Sat 1 nach. Das Hähnewettkrähen tauchte in<br />
Reiseratgebern und Brauchtumsschriften auf. Immerhin:<br />
„Andere Orte haben es mit ähnlichen Veranstaltungen versucht,<br />
aber dann auch recht schnell wieder aufgegeben.“<br />
Das Bevenser Hähnewettkrähen ist geblieben.<br />
Am Anfang, so erinnert sich Drögemüller heute, hatten<br />
er und seine Züchterkolleginnen und -kollegen allerdings<br />
auch Bedenken. Drögemüller war in den Bevenser<br />
Geflügelzüchterverein eingetreten und brachte, inspiriert<br />
durch die Lektüre von Fachzeitschriften, gleich die Idee<br />
eines Wettkrähens mit. „In Bevensen war man schon<br />
skeptisch, ob so eine Veranstaltung zum Kurgeschehen<br />
passt.“ Doch schon im ersten Jahr kamen die Zuschauer,<br />
staunten neugierig – und ziemlich schnell hatten die<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
33
Willkommen im<br />
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Bad Bevensen • Bei der Kirche 1 • Tel. (0 58 21) 72 36<br />
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Alle Speisen auch zum Mitnehmen.<br />
Geöffnet bis auf weiteres: täglich 17.00 - 22.00 Uhr, Sonn- und<br />
Feiertage 12.00 - 21.00 Uhr. Montag Ruhetag (außer an Feiertagen).<br />
Jeden Sa. 9 - 12.30 Uhr auf dem Wochenmarkt Bad Bevensen<br />
• Hofladen und Räucherei<br />
• Spezialitäten<br />
aus eigener Herstellung<br />
• Köstliche Bio-Varianten (DE-ÖKO-003)<br />
Täglich ein<br />
frisch<br />
gekochtes<br />
Mittagessen<br />
• Täglich 7 leckere Menüs zur Auswahl<br />
• Eine vegetarische Menülinie<br />
• Wochenend- und Feiertags-Versorgung<br />
• Keine Vertragsbindung und kein<br />
Mindestbestellzeitraum<br />
• Wechselnde Spezialitäten in unseren<br />
Aktionswochen<br />
Probieren Sie es aus: Telefon 0800-150 150 5 oder im Internet unter www.meyer-menue.de<br />
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täglich 6 - 18 Uhr,<br />
Dienstag Ruhetag<br />
An den Fischteichen 1<br />
29585 Jelmstorf / Bruchtorf<br />
Tel. (0 58 23) 18 11<br />
www. forellenzucht-benecke.de<br />
Öffnungszeiten: Mo. u. Sa. 9 - 14 Uhr, Mi. - Fr. 9 - 18 Uhr, So. 10 - 12 Uhr, Di. Ruhetag<br />
das Zuhause über Tag<br />
und am Abend wieder daheim<br />
· für Erwachsene mit Pflegestufe ∙ für Erwachsene und/oder aller eingeschränkter Pflegegrade Alltagskompetenz<br />
· pflegerische und krankenpflegerische Versorgung durch qualifizierte Mitarbeiter<br />
· gemeinsame Mahlzeiten und Aktivitäten mit liebevoller Anleitung und Betreuung<br />
· Aufenthalt individuell tageweise buchbar<br />
· wohnliche Atmosphäre mit Lese-, Wohn- und Klönzimmer,<br />
Gemeinschaftsküche, Ruheräumen, Kreativraum, Werkstatt und Gartenanlage<br />
· Hol- und Bringdienst in rollstuhlgerechten Fahrzeugen möglich<br />
· fachliche Beratung für Gäste und deren Angehörige<br />
seit 2009<br />
· Kostenübernahme durch alle Pflegekassen<br />
Tag der offenen Tür:<br />
Sonntag, 6. April 2014<br />
von 10 bis 17 Uhr<br />
Pastorenstraße 3 · 29549 Bad Bevensen · Tel. 05821/47 88 12 · www.haus-fuer-tagespflege.de<br />
34<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Hähne sich in die Bevenser Herzen gekräht. Einige Male<br />
änderte man den Standort im Kurpark, bis der heutige<br />
– rund um den Neptunbrunnen – gefunden war. Was<br />
jedoch von Anfang an prägend war: Das Engagement<br />
und die Herzlichkeit. Es ging darum, etwas sehr Lebendiges<br />
und Verbindendes zu schaffen. Für Drögemüller,<br />
dessen Familie seit mehr als 300 Jahren in Böddenstedt<br />
lebt, ist das letztlich auch weit mehr als eine Freizeitbeschäftigung.<br />
Denn irgendwie geht es immer auch<br />
darum, den eigenen Lebensraum zu gestalten. Auch<br />
das ist für ihn eine Familientradition: „Meine Familie<br />
hat in Böddenstedt ab 1853 einen Kolonialwarenladen<br />
betrieben – das war sozusagen das Zentrum des Dorfes,<br />
hier stand irgendwann auch das erste Telefon“, weiß er<br />
zu berichten. Und letztlich hat er genau das fortgesetzt:<br />
Ideen haben, Angebote schaffen, Verbindungen zur<br />
Region herstellen, in der man lebt. Auch das Hähnewettkrähen<br />
ist so etwas – immer gewesen und auch bis<br />
heute. Große und kleine Leute kommen zum Gucken,<br />
witzeln über die kleinsten Tiere, die meist am lautesten<br />
krähen oder über solche mit besonders tiefer, hoher<br />
oder schräger Stimme. Über all die Jahre mittendrin war<br />
auch immer Drögemüllers Familie, allen voran seine Ehefrau<br />
Evelyn – die für die Zuschauer Jahr um Jahr frische<br />
Spiegeleier aus der Bratpfanne kredenzte.<br />
Eine Epoche endet: Jürgen Drögemüller<br />
übergibt das Wettkrähen in neue Hände<br />
Und doch: Nach fünf Jahrzehnten ist nun Schluss für<br />
Drögemüller. Er übergibt die Organisation des Hähnewettkrähens<br />
in die Hände von Christoph Faßbender,<br />
Jugendleiter des Geflügelzuchtvereins Uelzen und<br />
Umgebung, der für das Jahr <strong>2020</strong> erstmalig die Verantwortung<br />
für die Veranstaltung am Pfingstsonntag<br />
übernimmt.<br />
So richtig leicht, das merkt man schon, wenn man sich<br />
mit Drögemüller unterhält, fällt ihm das nicht. Aber Sentimentalität<br />
ist seine Sache auch nicht. Jedes Jahr habe<br />
seine Familie an Pfingsten auf ihn verzichtet und sei<br />
immer eingespannt gewesen, sagt er. Und jetzt sei Zeit,<br />
das auch einmal zu ändern. Und bei einem darf man<br />
sich auch sicher sein: Drögemüller wird immer noch sehr<br />
präsent sein; beim Hähnewettkrähen, beim „Tag der<br />
Tiere“ im Museumsdorf Hösseringen oder überhaupt<br />
da, wo Menschen zusammenkommen und sich an Natur<br />
und Landschaft und hiesigen Attraktionen erfreuen.<br />
„Ohne Tiere könnte ich nicht leben“, sagt Drögemüller,<br />
der auf seiner „kleinen Farm“ in Böddenstedt eine<br />
Vielzahl von Tieren – Geflügel, Schafe, Ziegen, vielfach<br />
auch alte und bedrohte Rassen – hält. Und mit dem<br />
Hähnewettkrähen hat er eine Institution geschaffen,<br />
die so charmant-witzig und sehr besonders wie keine<br />
zweite die Faszination des Lebens in ländlichen Räumen<br />
greifbar macht.<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
35
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Täglich ein<br />
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36 <strong>Vitalheide</strong> Magazin
Der Oldenstädter See<br />
„Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg“<br />
Tipps für den <strong>Sommer</strong><br />
am See in der <strong>Vitalheide</strong><br />
Von Janina Fuge<br />
Der <strong>Sommer</strong> ist nicht mehr fern – und es gibt sie, diese Bilderbuch-Tage in gleißendem Licht, an<br />
denen alles perfekt ist: Das Geflacker der Sonnenstrahlen, wenn sie durch die Blätter brechen,<br />
Schwalben, die am Himmel ihre Bahnen ziehen, Mücken und Libellen, die sich Stunde um Stunde<br />
dabei beobachten lassen, wie sie beim Landen kleine Ringe in die spiegelglatte Wasseroberfläche<br />
surren. Und dann: der Sand unter den Füßen. Ein Tag am Baggersee ist das, was Kindheits- wie<br />
Erwachsenensommer gleichsam unvergesslich machen kann.<br />
Wie gut, dass die Heideregion reich an Möglichkeiten ist, sich an heißen Tagen auch jenseits voller<br />
Badeanstalten zu erfrischen. Drei Seen gibt es nämlich, die ganz offiziell zum Baden einladen.<br />
Der Oldenstädter See<br />
Entstanden durch den Abbau großer Mengen Sand<br />
zum Bau des Elbe-Seitenkanals, ist der Oldenstädter<br />
See seit den 1970er Jahren so etwas wie der „Haus-<br />
See“ Uelzens. Als für die Ortsumgehung in den 1990er<br />
Jahren neuerlich Sand gebraucht wurde, nahm er noch<br />
einmal beträchtlich an Größe zu – rund 90 Hektar sind<br />
es heute. Der See selbst ist von Bäumen und natürlicher<br />
Vegetation eingerahmt, es gibt zwei Strandabschnitte.<br />
Malerisches Schilf säumt das Ufer, und ein Rundweg<br />
ermöglicht eine Rundtour um den kompletten See –<br />
was in gemächlichem Schritt rund eine Dreiviertelstunde<br />
dauert. Die maximale Wassertiefe beträgt sieben Meter.<br />
Aber Obacht: Es gibt gerade in heißen <strong>Sommer</strong>n allerlei<br />
Schlingpflanzen und selbst geübte Schwimmer sollten<br />
sich gut überlegen, ob sie den See wirklich durchqueren<br />
oder lieber in den Strandbereichen baden wollen.<br />
Am See gibt es außerdem noch eine Grillhütte, die mit<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
37
Der Hardausee in Suderburg<br />
Der Baggersee in Rosche<br />
38<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Der Oldenstädter See<br />
Genehmigung der Stadt genutzt werden kann. Das historische<br />
Rauchhaus als Backsteinbau mit Reetdach bietet<br />
außerdem die Möglichkeit, alles Mögliche zu feiern – im<br />
Haus am See sozusagen. Orangenbaumblätter liegen<br />
dann vielleicht sogar auf dem Weg. Zumindest könnten<br />
diese Textzeilen aus Peter Fox` Klassiker plötzlich in den<br />
Kopf schießen…..<br />
Der Hardausee in Suderburg<br />
Der Hardausee ist einer der kleinsten Talsperren<br />
Deutschlands – und in dem Gebiet zwischen Suderburg,<br />
Hösseringen und Räber eines der beliebtesten Freizeitziele<br />
für den <strong>Sommer</strong>. Fahrradfahren, Spazierengehen,<br />
Tretbootfahren – und Baden an einem breiten, flachen<br />
Sandstrand: Das alles funktioniert wunderbar hier. Wer<br />
hier in die kühlen Fluten gleitet, kann auch gespannt<br />
die Fußspitzen ausstrecken – der Hardausee gilt als fischreich,<br />
und jede Menge Arten sind hier heimisch: Aal,<br />
Bachforelle, Barbe, Barsch, Brassen, Graskarpfen, Hecht,<br />
Karpfen, Regenbogenforelle, Rotauge, Rotfeder, Schleie<br />
und Zander.<br />
Der Baggersee in Rosche<br />
Ein kleiner Geheimtipp für ein sommerliches Baggersee-Idyll<br />
ist der bis zu 18 Meter tiefe See vom Kies- und<br />
Baggerbetrieb Schlademann in Rosche. Wer den Weg<br />
nicht kennt, muss ein bisschen suchen, bis rund um die<br />
Schulstraße sich dann das Gelände auftut. Der Baggersee<br />
ist ähnlich dem Hardausee fischreich – und wird<br />
auch als Angelgewässer bewirtschaftet. Als öffentlich<br />
zugänglicher Badesee ist er an lauen <strong>Sommer</strong>abenden<br />
ein wirklicher Schatz: Mitsamt feinem Strandabschnitt<br />
und lauschigem Rundweg durch Wald und Schilf-Stücke.<br />
Sogar eine Facebook-Seite haben Fans des Kleinods<br />
eingerichtet – „Roscher Baggersee“, der insgesamt 360<br />
Freunden gefällt.<br />
Sicherheit hat Priorität!<br />
Wer im <strong>Sommer</strong> ins kühle Nass der Badeseen springt,<br />
tut dies auf eigene Gefahr. Für die Sicherheit spielen<br />
dabei vor allem zwei Aspekte eine Rolle – die Wasserqualität<br />
und die generelle Sicherheit.<br />
In punkto Wasserqualität hat das Gesundheitsamt<br />
ein wachsames Auge auf den Oldenstädter und den<br />
Hardau-See: Während der Badesaison, die vom 15. Mai<br />
bis zum 15. September andauert, kontrolliert das Amt<br />
die ausgewiesenen Badestellen monatlich auf Beeinträchtigungen<br />
durch gesundheitsgefährdende Keime<br />
und Bakterien.<br />
Was die übrige Sicherheit betrifft: Da sämtliche Badestellen<br />
nicht dauerhaft von der DLRG bewacht sind,<br />
muss jeder selbst für sich (und auch seine Mitmenschen)<br />
Sorge tragen. Da es auch in unserer Gegend in den letzten<br />
Jahren immer wieder Unfälle gegeben hat, sollten<br />
alle Badenden gut auf ihre eigenen Kräfte aufpassen<br />
– langsam ans kalte Wasser gewöhnen (gerade im <strong>Sommer</strong><br />
können die großen Temperaturunterschiede den<br />
Kreislauf belasten), das Wasser verlassen, wenn dem<br />
Schwimmenden kalt wird, und die eigene Kondition<br />
nicht überschätzen. Dann hat der sommerliche Badeausflug<br />
das Zeug zum perfekten Tag.<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
39
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40<br />
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Schäferstündchen<br />
Über die Heide hinaus - mit<br />
Schäfermeister Gerd Jahnke<br />
Von Kathrin Marie Arlt<br />
Ein Schäfer mit langem Mantel und etwas weniger langem Bart, Schlapphut und Stock, eine Herde im<br />
Sonnenuntergang auf der weiten Heidelandschaft … All das bewegt sich, leicht romantisiert, im Hinterkopf,<br />
bei dem Ansinnen, über den zu schreiben, der im Zusammenhang mit der Ellerndorfer Heide,<br />
Schafen und Heidschnucken recht häufig genannt wird: Schäfermeister Gerd Jahnke. Die Realität<br />
sieht etwas anders aus.<br />
Die Schnucken hatten ihren großen Auftritt von August<br />
bis September: Da staksten sie auf ihren schmalen Hufen<br />
über Stock, Stein und Erika. Sie erledigen ihren Job<br />
als Landschaftspfleger in der Wacholderheide: Immer<br />
der Nase nach sorgen sie mümmelnd und kauend dafür,<br />
dass die Kulturlandschaft nicht vergrast und verbuscht.<br />
Gut für die Natur. Ein unglaublich friedlicher Anblick<br />
für Ausflügler. Auch Gerd Jahnke ist dann schon mal im<br />
Einsatz – mit Mantel und Hut und Stock. Wenn auch<br />
ohne Bart.<br />
Routine statt Romantik<br />
In den übrigen Monaten allerdings spielen die populären<br />
etwa 500 Schnucken eine Rolle unter vielen. Denn weitere<br />
1000 Schafe fordern in der Glockenbergsschäferei<br />
in Eimke vollen Einsatz. Kein Wunder also, dass die To-<br />
Do-Liste selbst mittags noch ellenlang ist. Und obenauf<br />
steht eine Fahrt Richtung Norden. Im Transporter und im<br />
Anhänger. Dort ist eine der Muttertierherden auf einem<br />
Acker zu Gast, etwa 30 Kilometer vom heimischen<br />
Hof entfernt. „Wir müssen die Tiere aussortieren, die<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
41
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42<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
demnächst lammen, und in den Stall bringen“, erklärt<br />
Jahnke.<br />
Es ist kalt. Ein scharfer Wind bläst über die weite Fläche.<br />
Mitarbeiter der Schäferei und Tochter Verena Jahnke<br />
sind vor Ort. Zwei Pferche und eine schmale Gasse sind<br />
abgesteckt. Hund Fiby springt hierhin und dorthin. Ein<br />
scheinbar hektisches Gewusel, dem eine eingespielte<br />
Ordnung zu Grunde liegt: Jeder ist dort, wo er gebraucht<br />
wird. Um zu erkennen, welches der Schafe in<br />
den nächsten Tagen lammen wird, reichen ein Blick, ein<br />
kurzes Tasten. Schnell sind die Tiere auf den Anhängern<br />
verladen.<br />
Die Steckzäune werden aufgemacht. Schäfer und Schafe<br />
ziehen auf den danebenliegenden Acker, auf dem<br />
die Zwischenfrucht ein festliches Mahl verspricht. Es<br />
herrscht gefräßige Stille. „Bis April haben wir auf den<br />
Feldern gutes Futter“, erklärt der Schäfer. Landwirte<br />
in der Region stellen ihre Äcker zur Verfügung. Die<br />
nährstoffbringenden Wurzeln bleiben unangetastet. Die<br />
Landwirte, die quasi als Gastgeber zum Mahl einladen,<br />
finden danach einen gut verdichteten Boden: eine echte<br />
Win-win-Situation.<br />
Von Schafen lernen<br />
Auch an anderer Stelle profitiert die Natur von den genügsamen<br />
Weggefährten. „Ende Frühjahr ziehen wir<br />
mit einer Herde auf den Deich in der Nähe von Winsen“,<br />
sagt Jahnke. Als sei das ein Spaziergang von Eimke<br />
aus. Bis zu zehn Tagen sind sie unterwegs. Schafe auf<br />
dem Deich sind mittlerweile ein vertrauter Anblick. Und<br />
nützlich obendrein. Das Gras auf den schwer zugänglichen<br />
Flächen wird kurzgehalten, und der Boden bleibt<br />
durch das Getrippel fest verdichtet.<br />
Und da heißt es immer, Schafe seien dumm. Jahnke<br />
wiedersprich vehement. „Schafe sind einfach geniale<br />
Viecher“, sagt er, lächelt und schiebt mit seiner großen<br />
Hand den Hut aus der Stirn. Er lobt ihren Orientierungssinn.<br />
„Die wissen nach Jahren noch, wo der Zuckerrübenacker<br />
war und können einen vertrauten Weg wiederfinden.“<br />
Aus seiner Sicht ist zudem der Herdentrieb<br />
der sanftmütigen Tiere eine großartige Eigenschaft:<br />
„Ohne diesen Instinkt könnten wir Menschen gar nicht<br />
mit ihnen umgehen.“<br />
Und lässt sich von Schafen lernen? Tatsächlich. Jahnke<br />
schmunzelt: „Wir werden auch von Unternehmen angefragt,<br />
die mit ihren Mitarbeitern kommen.“ Mit der Herde<br />
geht es raus in die Natur. Und dann? „Dann lernen<br />
die beispielsweise einen verantwortungsvollen Umgang,<br />
auch untereinander. Empathie, sich klar zu verständigen,<br />
zu reden. Was wir Menschen alles lernen müssen …“,<br />
Jahnke schüttelt verwundert den Kopf.<br />
„Aufhören? Nein!“<br />
Szenenwechsel. Im heimischen Stall ist das Geblöke<br />
großartig. Aus den einzelnen, offenen Verschlägen<br />
schauen vorwitzig Lämmer hervor. Die kleinen Lämmer-<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong> 43
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UELZEN<br />
HEIDEREGION<br />
Samstagspilgern und geführte Radtouren.<br />
UELZEN<br />
URLAUBSREGION EBSTORF<br />
Kunst-Kultur-Kaffee im Kukuk Wettenbostel.<br />
Mit dem Dorfausrufer Hannes und seinen<br />
Freunden am Kloster Ebstorf.<br />
Infos bei der Tourist-Info Ebstorf, www.urlaubsregion-ebstorf.de<br />
Tel. (0 58 22) 29 96, touristinfo@ebstorf.de<br />
HEIDEREGION<br />
UELZEN<br />
HEIDEREGION<br />
UELZEN<br />
HEIDEREGION<br />
UELZEN<br />
Handwerksmuseum Suhlendorf<br />
das Ausflugsziel für die ganze Familie<br />
Lebendiges Handwerk<br />
Das Handwerksmuseum Suhlendorf<br />
ist ein „touristischer Leuchtturm“<br />
im Osten der Lüneburger<br />
Heide. Das Freilichtmuseum ist<br />
barrierefrei!<br />
Eltern mit Kinderwagen und<br />
Menschen mit Einschränkungen<br />
können in jedes der 10 Gebäude<br />
stufenlos gelangen und so am<br />
Museumsgeschehen teilhaben.<br />
In über 20 Werk- und Arbeitsstätten<br />
werden Handwerksberufe<br />
präsentiert und der Wandel des<br />
Handwerks in den ver gangenen<br />
hundert Jahren wird beeindru<br />
ckend dokumentiert.<br />
Mehrmals monatlich finden<br />
Backtage statt, an denen<br />
auch Handwerker ihrer Tätigkeit<br />
nachgehen.<br />
Im Übrigen wird das gemeindeeigene<br />
Museum seit 2008 beispielhaft<br />
ehrenamtlich von engagierten<br />
Menschen betrieben.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Von Dienstag bis Sonntag und an<br />
allen Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.<br />
Montags an Werktagen geschlossen.<br />
Besuchergruppen gern auch<br />
außerhalb der Öffnungszeiten<br />
nach vorheriger Absprache.<br />
Kontakt:<br />
Museumsverein Suhlendorf e. V.<br />
Mühlenweg 15, 29562 Suhlendorf<br />
Tel.: 05820 / 370<br />
info@handwerksmuseum-suhlendorf.de<br />
www.handwerksmuseum-suhlendorf.de<br />
Sonntag, 13. September <strong>2020</strong>: Handwerkertag<br />
Backtag und Kaffeegarten, mit Musik und Aktivitäten in den Werkstätten.<br />
Gebäude wurden neu gestaltet<br />
Im ganz neu gestalteten<br />
„Lütt Hus“, ist die Arbeit von<br />
Perückenmachern, Friseuren<br />
und Barbieren nebst den<br />
dazugehörigen Werkzeugen zu<br />
bestaunen. Eines der Highlights<br />
dabei ist sicherlich der vollständig<br />
und liebevoll eingerichtete<br />
Friseursalon aus den 1950er-<br />
Jahren.<br />
Der hauseigene Schmied, dessen<br />
Arbeit in Form von vielen<br />
Hinweisschildern schon lange<br />
auf dem Museumsgelände zu<br />
bestaunen ist, hat zum Beginn der<br />
Saison nun auch ein kunstvolles<br />
Schild für die Imkerwerkstatt<br />
gefertigt. Es zeigt in kunstvoller<br />
Weise mehr als 30 geschmiedete<br />
Bienen, die sich auf den Blüten<br />
tummeln.<br />
Auch einige der Ausstellungen<br />
wurden neu konzipiert und lohnen<br />
dadurch einen erneuten Besuch.<br />
Fahrradfahrer unter den<br />
Museumsbesuchern finden nun<br />
vor dem Eingang ausreichen<br />
„Parkplätze“ für ihre Räder und<br />
eine Fahrrad-Reparaturstation.<br />
44<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
schwänzchen wedeln – munter jedes Klischee bedienend<br />
- um die Wette. Für sie ist rund um die Uhr Fütterungszeit.<br />
Jahnke fährt mit Trecker und Futteranhänger<br />
langsam die Stallgasse hoch und runter. Die Mutterschafe<br />
– und auch Ziegen, die als Amme eingesetzt<br />
werden – warten darauf, dass Kraftfutter verteilt wird.<br />
Und dann, wenn sie an der Reihe sind und genüsslich<br />
mahlzeiten, toben die Kleinen hinter ihren Rücken ausgelassen<br />
umher.<br />
Das ambivalente Verhältnis zwischen Mensch und Schaf<br />
zeigt sich hier. Das schwarze Schaf ist im Herdenzusammenhang<br />
super niedlich. Beim Anblick eines putzigen,<br />
kleinen Lämmchens wird gejuchzt. Der Gedanke an das<br />
klassische Ostermahl rückt in den Hintergrund. „Ja, und<br />
wenn uns die Spaziergänger auf der Heide, dem Deich<br />
oder dem Acker sehen, dann bleiben sie stehen, freuen<br />
sich, fragen interessiert nach, erzählen von früher, als<br />
noch viel mehr Wanderschäfer unterwegs waren. Wenn<br />
wir allerdings mit einer Herde über die Straßen und<br />
Wege ziehen, dann haben wir mit Autofahrern auch<br />
mal nicht so freundliche Begegnungen“, erzählt Jahnke.<br />
Mehr Schafe, mehr Technik, mehr Bürokratie, mehr<br />
Arbeit – die Zeiten haben sich geändert. Der 57-jährige<br />
Schäfermeister, der einst mit 250 Schafen den Grundstock<br />
für seine Schäferei gelegt hat, schaut über das<br />
Gewusel im Außenbereich des Stalls, bevor sein Blick<br />
über Lieblings-Schäferhund Rambo und auf das weite<br />
Land abschweift: „Aufhören? Nein! Das kann ich mir<br />
gar nicht vorstellen. Wenn ich wie jetzt abends bei den<br />
Schafen bin, und die so ruhig und zufrieden sind … das<br />
geht irgendwie auf mich über“, sinniert er. Und dann<br />
findet sie sich doch noch irgendwie ein, die Romantik.<br />
Die Glockenbergsschäferei<br />
Die Glockenbergsschäferei ist seit Ende der 1990er Jahre<br />
in Eimke – als Familiensitz mit Stall, gepachteten Flächen,<br />
Schafen, Heidschnucken, klugen Schäferhunden<br />
und wirklich großen Herdenschutzhunden. Hof und<br />
Geschichte sind unter www.glockenbergsschaeferei.com<br />
zu finden.<br />
Heidschnucken sind die Hits der Heide, wesentlich populärer<br />
als das gemeine Schaf. Nichtsdestotrotz: Sie<br />
gehören ebenfalls zur Gattung der Schafe. Das Wort<br />
„Schnucke“ leitet sich, so eine Erklärung, von Schnökern<br />
ab (mittelhochdeutsch „naschen“). Heidschnucken<br />
„naschen“ von der Heide - ein bisschen hier und ein<br />
bisschen dort.<br />
Begegnungen mit Schäfern<br />
Ellerndorfer Wacholderheide:<br />
Heidschnucken der Glockenbergsschäferei samt Schäfer,<br />
Ziegen und Hunden im Spätsommer.<br />
Landschaftsschutzgebiet „Schneverdinger Höpen“:<br />
Anfang April bis Ende Oktober im „unteren Schafstall“,<br />
Austrieb täglich gegen 10.30 Uhr, Rückkehr zwischen<br />
17.30 Uhr und 19 Uhr.<br />
Misselhorner Heide bei Hermannsburg:<br />
zwischen Mai und Oktober Schnuckeneintrieb montags<br />
bis donnerstags gegen 17 Uhr (der Schafstall befindet sich<br />
ca. 250 Meter vom Wanderparkplatz Misselhorner Heide).<br />
Naturpark-Informationsstelle Schneverdingen:<br />
Von Mai bis Oktober ein „Tag mit dem Schäfer“<br />
(36,50 €, inklusive Lunchpaket, pro Person.<br />
Infos: www.schneverdingen-touristik.de)<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
45
Handgemacht:<br />
Ein Blick in Uschi Schwierskes wunderbare Web-Welt<br />
„Über das Weben habe ich<br />
die Welt erlebt“<br />
Von Kathrin Marie Arlt<br />
Weben gehört, nach Holz- und Steinbearbeitung, zu den ältesten Handwerken. Für einige ist es ein<br />
Hobby. Uschi Schwierske aus der Gemeinde Wrestedt lässt es zur Kunst werden.<br />
Die 73-jährige Webermeisterin hat eine ruhige Ausstrahlung.<br />
Aber dann, wenn sie von der Weberei erzählt, von<br />
Schnellschussfäden, Leinwandbindung, Mustern mit ungewöhnlichen<br />
Namen, wie Rosengang oder Techniken<br />
wie Ikat, bei der Garn vor der Verarbeitung abschnittsweise<br />
eingefärbt wird, dann leuchten ihre Augen, die<br />
unglaublich beweglichen Hände fahren durch die Luft.<br />
Ganz klar: Weben ist für Uschi Schwierske Leidenschaft.<br />
Und noch etwas wird deutlich: Weben ist eine Wissenschaft<br />
für sich - die weit über das hinaus geht, was viele<br />
von uns vielleicht noch mit der Erinnerung an Schulwebrahmen<br />
verknüpfen.<br />
Von Wrestedt in die weite Welt<br />
„Weben ist für mich der schönste Beruf der Welt“,<br />
schwärmt Schwierske. Ursprünglich war es ein Beruf<br />
zweiter Wahl. Die Lehrerin für Sport und Textiles Gestalten<br />
webte früher nur sporadisch. Nach einem<br />
Sportunfall im Jahr 1980 sattelte sie um. Sie begann<br />
ihre Ausbildung als Weberin. Gesellinnenprüfung,<br />
Meisterinnenprüfung - und 1992 gründete sie ihren<br />
eigenen Betrieb in der Gemeinde, in dem sie auch junge<br />
Menschen ausgebildet hat. „Eine unterrichtet mittlerweile<br />
und hat einen kleinen Betrieb“, sagt sie, nicht<br />
ohne Stolz. Zurecht, denn der Traditionsberuf ist heute<br />
46<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
ein Auslaufmodell - unter dem Titel „Textilgestalter im<br />
Handwerk Fachrichtung Weben lebt er heute fort.“<br />
Unterrichtet hat sie nicht nur in heimischen Gefilden. Ihr<br />
Können führte Uschi Schwierske über den Senior Experten<br />
Service (SES) und ein Naturtextilien-Versandhaus in<br />
ferne Länder. In Katmandu, Bangladesh und Tansania<br />
unterstützte sie Weber vor Ort, gab Impulse und hat<br />
selbst viel Neues gelernt. „Über das Weben habe ich<br />
die Welt erlebt. Es wird überall gewebt. Und es wäre<br />
unglaublich schade, wenn dieses vielfältige Wissen über<br />
Muster und Techniken nicht mehr weitergegeben wird.“<br />
„Hier musste was draus machen“<br />
Zugegeben: Die Ideen der Meisterin treiben mitunter<br />
ungewöhnliche Blüten. „Das größte Objekt war mal<br />
ein Kelch aus Kupferdraht, den ich gewebt habe. Rund<br />
und aus einem Stück.“ Unvorstellbar? Der Fantasie sind<br />
bei Uschi Schwierske keine Grenzen gesetzt. Für einen<br />
Freund verwebte sie das Band einer alten Videokassette<br />
mit seinem Lieblingsfilm „Spiel mir das Lied vom Tod“,<br />
für die Kulturelle Landpartie im Wendland entstand aus<br />
Angelschnur ein riesiges Widerstandskreuz, Geschenkbänder<br />
und Bonbonpapier finden Einlass in die Webkunst.<br />
„Mir begegnen Materialien und dann denke ich:<br />
Hier musste was draus machen.“ In diesen Momenten<br />
überschreitet Uschi Schwierske leichtfüßig und voller<br />
kreativer Einfälle die Grenze vom Handwerk zur Kunst.<br />
Beeindruckend ist, wenn die Handwerksmeisterin an<br />
dem historischen Webstuhl aus dem Jahr 1839 Platz<br />
nimmt. Mannshoch und baumlang ist er. Schnurstracks<br />
führen hunderte farbiger Fäden über die gesamte Strecke.<br />
Zwischen den alten Holzbalken und Schnüren entstehen<br />
faszinierende Stoffe. „Das Einrichten erfordert<br />
Konzentration und Geduld“, weiß Schwierske. Es geht<br />
auch ein paar Nummern kleiner. So lassen sich beispielsweise<br />
mit Hilfe von drei parallel liegenden Strohhalmen<br />
kleine Freundschaftsarmbänder weben.<br />
Alte Tradition und Moderne Technik<br />
Immer wieder was Neues - das scheint eine der Devisen<br />
zu sein, die Uschi Schwierske antreiben. Vor einigen Jahren<br />
hat sie bei einer Schul-Auflösung einen computergestützten<br />
Webstuhl erwerben können. Hochkomplex.<br />
Und eine Vereinfachung: „Ich kann die Muster vorher<br />
mit einem Programm entwerfen, und die können mit<br />
relativ wenig Aufwand auf dem Webstuhl eingerichtet<br />
werden. Und es ist kräftemäßig eine Erleichterung“,<br />
erklärt die Weberin, die dennoch beim Bedienen beide<br />
Hände und Beine im Einsatz hat.<br />
Teppiche und maßgefertigte Tischtücher, individuelle<br />
Muster und behagende Farben, Westen und Jacken,<br />
Röcke – kaum ein Wunsch, für den Uschi Schwierske<br />
am Webstuhl nicht die passende Lösung findet. Unikate<br />
sind gefragt. Langweilig ist es nie. „Immer dann, wenn<br />
ich etwas gewebt habe, hatte ich die nächste Idee im<br />
Kopf.“ Das sei eines der Geheimnisse einer guten Weberin,<br />
verrät sie: „Man muss sich auf Neues einlassen<br />
können, kreativ sein, dennoch das Alte konzentriert<br />
anwenden - und lernen, lernen, lernen.“ Zwischen<br />
neuer Technik und alter Tradition - was ist es, das Uschi<br />
Schwierske nach wie vor an dieser Handwerkskunst beeindruckt?<br />
„Es ist ein ganzheitliches Arbeiten. Ich kann<br />
dabei konzentriert sein – und dennoch abschalten. Und<br />
es entsteht etwas unter meinen Händen. Mit meinen<br />
Händen. Direkt. Das ist faszinierend.“<br />
Weben mit Uschi Schwierske in Kukate<br />
21.-26. Juni oder 20.-27. August<br />
(gemeinsam mit Antje Helmke-Schmidbauer).<br />
Infos: werkhof-kukate.de<br />
An Aktionstagen im Museumsdorf Hösseringen webt sie<br />
regelmäßig an einem historischen Webstuhl.<br />
Termine lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor.<br />
Infos: museumsdorf-hoesseringen.de<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
47
Frühstück, Mittagstisch,<br />
hausgebackene Kuchen und Torten<br />
z.B. Tätendorfer Frühstück,<br />
Kartoffelpuffer mit Apfelmus,<br />
u.v.m.<br />
Frisches Obst aus eigener Ernte,<br />
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Der Verkauf ist an den gesetzlichen Feiertagen geschlossen.<br />
Hausgemachte<br />
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praktischen 5-Ltr.-Box, z.B. Apfel-Birne,<br />
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Mittagstisch<br />
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BAHNHOF UELZEN”<br />
Rundgang durch den<br />
„Hundertwasser-Bahnhof Uelzen“<br />
reich bebildert<br />
Geschichte des<br />
Uelzener Bahnhofs<br />
Biografie<br />
Friedensreich Hundertwasser<br />
‚ HUNDERTWASSER-BAHNHOF UELZEN”<br />
‚‚ HUNDERTWASSER-<br />
BAHNHOF UELZEN ”<br />
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Hundertwasser-Bahnhof<br />
48<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin<br />
✓ Geschichte des<br />
Uelzener Bahnhofs<br />
www.suedheide-gifhorn.de<br />
✓ Biografie<br />
Friedensreich Hundertwasser<br />
ISBN 3-9808955-4-8<br />
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© Verlag Jens Bü tler GmbH & Co. KG · 29525 Uelzen<br />
www.Verlag-Jens-Bue tler.de<br />
Ein Bahnhof, so schön wie ein Märchenschloss<br />
4,95 7
Ein Ort, drei Wege<br />
Die Woltersburger Mühle ist<br />
ein besonderer Friedensort<br />
Von Nicole Lütke<br />
Was ist Frieden? – Für viele Menschen ist Frieden, wenn es keinen Krieg gibt. Und Krieg, das sind<br />
Tote und Verwundete; Bomben, Panzer und Soldaten; zerstörte Städte und Vertriebene. Krieg, das<br />
bedeutet immer Leid und Trauer, Angst, Hoffnungslosigkeit. Wir alle tragen Bilder vom Krieg in uns.<br />
Und wir alle wissen, was gemeint ist, wenn von Krieg die Rede ist.<br />
Was aber, wenn kein Krieg ist, wenn die Waffen schweigen?<br />
Können wir dann von Frieden sprechen? Der Begriff<br />
umfasst weit mehr. Nach heutigem Verständnis ist<br />
Frieden auch „eine umfassende und dauerhafte Rechtsordnung<br />
und Lebensform, bei der Wohl und Wohlstand<br />
der Bürger und Bürgerinnen oberste Ziele sind.“<br />
Drei Wege, drei Themen:<br />
Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung<br />
Die Woltersburger Mühle in Uelzen ist ein besonderer<br />
Friedensort mit drei Schwerpunkten: soziale Arbeit mit<br />
arbeitslosen Menschen, biblische Spiritualität und Kunst.<br />
In diesen drei Bereichen geht es um die Suche nach einem<br />
Gemeinwesen, das solidarisch, sinnvoll und schön<br />
ist. Der „Woltersburger Mühle“ e. V. begleitet arbeitslose<br />
Menschen auf dem Weg der Integration in die<br />
Gemeinschaft. Ein „Zentrum für biblische Spiritualität<br />
und gesellschaftliche Verantwortung“ bietet Menschen<br />
Raum und Zeit für Ruhe und Orientierung.<br />
Die Verbindung von sozialem und biblisch-politischem<br />
Engagement wird auf dem Mühlengelände sichtbar in<br />
drei Wegen zu den Themen Gerechtigkeit, Frieden und<br />
Schöpfung. Die drei Wege laden dazu ein, sich berühren<br />
zu lassen und darüber nachzudenken, was uns als<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
49
Gemeinwesen zusammenhält. Jeweils sieben Plastiken<br />
verschiedener Künstlerinnen und Künstler säumen den<br />
wunderschönen Wanderweg an der Mühle. Dieser lädt<br />
nicht nur zu Bewegung oder Naturgenuss ein, sondern<br />
auch zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit<br />
dem Thema Frieden oder einfachem, stillen Verweilen.<br />
Das Wunderbare an dieser Kunstausstellung unter freiem<br />
Himmel ist die Vielfalt der namhaften, regionalen<br />
Künstler und die abwechslungsreichen Materialien<br />
(Holz, Stein, Metall), die sie verwendet haben. Kein<br />
Kunstwerk gleicht dem anderen.<br />
Künstlerische Orte des Friedensweges<br />
Die erste Station des Friedensweges ist die „Himmelsleiter“,<br />
eine Skulptur aus Granit, die der Künstler Hubert<br />
Maier geschaffen hat. Sie steht symbolisch für Orientierung<br />
– stellt sie uns Menschen doch vor die Frage, ob<br />
wir immer nach oben streben und den Himmel erobern<br />
wollen. In der biblischen Erzähltradition wird die Leiter<br />
zu einem Symbol, das es auch anders gehen kann.<br />
Die zweite Station trägt den Namen „Allein I Zaun“ und<br />
wurde vom Künstler Michael Hitschold gestaltet. Die<br />
beiden Metallskulpturen bilden eine Einheit. Der Halbkreis<br />
aus Eisenstäben lädt ein, sich in den Kreis hineinzustellen.<br />
Umgeben von den Stäben steht der Mensch<br />
allein – isoliert in seiner Umgebung. Die Kehrseite der<br />
Isolation ist ein Zaun als Abgrenzung nach außen.<br />
Die verbrannten Eichenbohlen von Walter Grawit stammen<br />
aus einem ausgebrannten Fachwerkhaus der Region<br />
und symbolisieren die Folgen von Raubbau, Egoismus<br />
und Wachstumswahn – bis die Welt in Asche liegt?<br />
Drei Wege<br />
laden dazu ein, sich auf das Zusammenleben als solidarische<br />
und nachhaltige Gemeinschaft zu besinnen.<br />
Es werden Führungen angeboten.<br />
Kontakt:<br />
frieden@woltersburger-muehle.de,<br />
Telefon 0581 97 15 70<br />
Die Skulptur „Gemeinsam“ von Gisela Milse zeigt eine<br />
Figurengruppe, die den Weg der Gemeinschaft und der<br />
Solidarität darstellt.<br />
Um unsere Probleme gemeinsam zu lösen, sollten wir<br />
uns „an einen Tisch setzen“, heißt es oft. Die Skulptur<br />
„Tischgemeinschaft“ (ein sehr großer, alter Mühlstein)<br />
lädt zur Einkehr, zur Besinnung oder zum Gespräch ein.<br />
Der Tisch steht in einem Weidenraum, der dazu einlädt,<br />
sich hinzusetzen und still zu werden. Der Friedensweg<br />
wird durch das siebte Kunstwerk „Menschenkinder“<br />
von Waldemar Nottbohm komplettiert. Der Künstler hat<br />
eine Menschengruppe geschaffen, in der eine Figur hervorragt.<br />
Diese eine verkörpert die neue Menschheit, die<br />
überall sichtbar wird, wo Menschen sich engagieren. Die<br />
Skulpturen stehen am Anfang und am Ende des Weges,<br />
denn wir Menschen stehen gemeinsam und individuell<br />
am Anfang und Ende einer Menschheit, die bei aller<br />
Verschiedenheit eine solidarische Einheit ist. Nottbohm<br />
schuf auch das Kunstwerk „Wegwarten“, das am<br />
Wegesrand zur Woltersburger Mühle steht.<br />
Ort der Orientierung und Begegnung<br />
Wäre Frieden ohne Gerechtigkeit und Bewahrung der<br />
Schöpfung überhaupt denkbar? Der Weg der Gerechtigkeit<br />
und der Weg der Schöpfung thematisieren auf ihre<br />
ganz besondere, individuelle Weise gesellschaftliche und<br />
persönliche Fragen an einen jeden Menschen. – Was<br />
verstehen wir unter Würde und gesellschaftliche Teilhabe?<br />
Suchen Sie Ihre eigenen Antworten darauf!<br />
„Die Woltersburger Mühle kann ein Ort der Orientierung<br />
sein. Kunst und Begegnungen können dabei<br />
helfen, einen sinnvollen, gemeinsamen und solidarischen<br />
Weg zu finden. Kunst darf nicht einfach instrumentalisiert<br />
werden“, sagt Gerard Minnaard, Leiter der<br />
Einrichtung. „Kunst hat eine eigene Sprache. Trotzdem<br />
verstehen wir Kunst immer in einem offenen Dreieck –<br />
in Gespräch mit sozialen Fragen und mit Sinnfragen.“<br />
Was ist nun Frieden? Wie kann er realisiert werden? Für<br />
mich entsteht Frieden aus Bewegung und Begegnung.<br />
Wenn wir uns auf den Weg machen, aktiv aufeinander<br />
zugehen und miteinander in die gleiche Richtung arbeiten,<br />
können wir gemeinsam Frieden gestalten.<br />
50<br />
<strong>Vitalheide</strong> Magazin
Wohnortnah und kompetent,<br />
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für Kinder und Jugendliche<br />
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Extreme Magersucht<br />
Bulimie<br />
Sonstige Essstörungen<br />
Mitbehandlung von psychischen<br />
Begleiterkrankungen<br />
REHA<br />
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ZUSAMMENSPIEL<br />
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TAGESKLINIK<br />
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Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
FACH- UND<br />
REHABILITATIONSKLINIK<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
Depressionen<br />
Schulängste<br />
Zwänge<br />
Bauch- und Kopfschmerzen<br />
(somatoforme Störungen)<br />
Essstörungen<br />
(z. B. Adipositas)<br />
Familientherapie<br />
Interaktionstherapie<br />
Dr. Mira Narwark-Pietzsch<br />
Fachärztin für Pädiatrie<br />
Jan Schiborr<br />
Kinder- und Jugendtherapeut<br />
Rufen Sie uns an: Telefon 0 58 24 21-4 86<br />
Sebastian-Kneipp-Straße 1 ∙ 29389 Bad Bodenteich ∙ info.seepark@mediclin.de ∙ www.seepark-klinik.de
Itzehoe<br />
Husum<br />
Westerland (Sylt)<br />
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Neumünster<br />
Kiel<br />
Flensburg<br />
Lübeck<br />
Puttgarden<br />
Kopenhagen<br />
Büchen, Schwerin, Berlin<br />
RE3/RB31<br />
Oldenburg<br />
Wilhelmshaven<br />
Leer<br />
Emden<br />
Norddeich<br />
(Fähre Juist/<br />
Norderney)<br />
Bremen Hbf<br />
RE4/RB41<br />
Osnabrück<br />
Verden (Aller)<br />
Nienburg (Weser)<br />
Hannover<br />
Ottersberg (Han)<br />
Soltau, Uelzen<br />
Sottrum<br />
Rotenburg<br />
(Wümme)<br />
Scheeßel<br />
Verden<br />
(Aller)<br />
Stade<br />
Cuxhaven<br />
Lauenbrück<br />
Tostedt<br />
RB41<br />
Hamburg-Harburg<br />
Sprötze<br />
RE4<br />
Buchholz<br />
(Nordheide)<br />
Hittfeld<br />
Klecken<br />
Soltau (Han)<br />
Hannover<br />
Meckelfeld<br />
RE3<br />
Maschen<br />
RB31<br />
Stelle<br />
Unterlüß<br />
Ashausen<br />
Winsen (Luhe)<br />
Lüneburg<br />
Soltau (Han)<br />
Bremen<br />
Suderburg<br />
Radbruch<br />
RE3<br />
Bardowick<br />
RE3<br />
RE2<br />
Büchen, Lübeck, Kiel<br />
Dannenberg Ost<br />
Bienenbüttel<br />
RB31<br />
Bad Bevensen<br />
Uelzen<br />
Gifhorn<br />
Wolfsburg<br />
Braunschweig<br />
Salzwedel<br />
Stendal<br />
Magdeburg<br />
Eschede<br />
Celle<br />
Minden<br />
Osnabrück<br />
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Stuttgart<br />
Würzburg<br />
München<br />
Hannover Flughafen<br />
Nienburg<br />
Verden<br />
Bremen<br />
Hannover Hbf<br />
Hameln<br />
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Soltau<br />
Nordstemmen<br />
Elze (Han)<br />
Banteln<br />
RE2<br />
Langenhagen Mitte<br />
Celle<br />
RE2<br />
Berlin,<br />
Leipzig<br />
Sarstedt<br />
Sagehorn<br />
Bremen-<br />
Oberneuland<br />
Bremerhaven<br />
Hildesheim<br />
RE3<br />
RE30<br />
Isernhagen<br />
Lehrte<br />
Bünde Bodenburg<br />
Großburgwedel<br />
Arpke<br />
Hildesheim<br />
Goslar<br />
Bad Harzburg<br />
RE50<br />
Lehrte<br />
Hildesheim Hbf<br />
Hoheneggelsen<br />
Goslar<br />
Bad Harzburg<br />
Dollbergen<br />
Dedenhausen<br />
Meinersen<br />
Leiferde<br />
Woltwiesche<br />
Lehrte<br />
Immensen-<br />
Lengede-<br />
Broistedt<br />
Uelzen<br />
Gifhorn<br />
Uelzen<br />
Gifhorn<br />
Calberlah<br />
Seesen<br />
Bad Harzburg<br />
Wolfsburg<br />
Fallersleben<br />
Wolfsburg Hbf<br />
RE30<br />
RE50<br />
Weddel (Braunschw)<br />
Helmstedt<br />
Braunschweig Hbf Magdeburg<br />
Stendal<br />
Berlin<br />
Alfeld (Leine)<br />
Freden (Leine)<br />
Holzminden<br />
Paderborn<br />
Kreiensen<br />
Seesen<br />
Bad Harzburg<br />
metronom<br />
RE4/RB41<br />
RE3/RB31<br />
RE2<br />
RE2<br />
enno<br />
RE30/RE50<br />
Einbeck Mitte<br />
Einbeck-Salzderhelden<br />
Bodenfelde<br />
Northeim (Han)<br />
Nörten-Hardenberg<br />
Bodenfelde<br />
RE2<br />
Bebra, Kassel, Frankfurt<br />
Würzburg, München<br />
Herzberg (Harz)<br />
Nordhausen<br />
Göttingen<br />
Gotha<br />
Erfurt<br />
Verkehrsverbünde<br />
GVH – Großraum-Verkehr Hannover<br />
(erweiterte Gültigkeit für Zeitkarten<br />
unter: www.gvh.de)<br />
HVV – Hamburger Verkehrsverbund<br />
(erweiterte Gültigkeit für Zeitkarten<br />
unter: www.hvv.de)<br />
VBN – Verkehrsverbund Bremen/<br />
Niedersachsen<br />
VRB – Verkehrsverbund Region<br />
Braunschweig<br />
VSN – Verkehrsverbund<br />
Süd-Niedersachsen<br />
Stand: 12/2019<br />
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