Vitalheide Sommer 2020 final
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Gemeinwesen zusammenhält. Jeweils sieben Plastiken<br />
verschiedener Künstlerinnen und Künstler säumen den<br />
wunderschönen Wanderweg an der Mühle. Dieser lädt<br />
nicht nur zu Bewegung oder Naturgenuss ein, sondern<br />
auch zu einer künstlerischen Auseinandersetzung mit<br />
dem Thema Frieden oder einfachem, stillen Verweilen.<br />
Das Wunderbare an dieser Kunstausstellung unter freiem<br />
Himmel ist die Vielfalt der namhaften, regionalen<br />
Künstler und die abwechslungsreichen Materialien<br />
(Holz, Stein, Metall), die sie verwendet haben. Kein<br />
Kunstwerk gleicht dem anderen.<br />
Künstlerische Orte des Friedensweges<br />
Die erste Station des Friedensweges ist die „Himmelsleiter“,<br />
eine Skulptur aus Granit, die der Künstler Hubert<br />
Maier geschaffen hat. Sie steht symbolisch für Orientierung<br />
– stellt sie uns Menschen doch vor die Frage, ob<br />
wir immer nach oben streben und den Himmel erobern<br />
wollen. In der biblischen Erzähltradition wird die Leiter<br />
zu einem Symbol, das es auch anders gehen kann.<br />
Die zweite Station trägt den Namen „Allein I Zaun“ und<br />
wurde vom Künstler Michael Hitschold gestaltet. Die<br />
beiden Metallskulpturen bilden eine Einheit. Der Halbkreis<br />
aus Eisenstäben lädt ein, sich in den Kreis hineinzustellen.<br />
Umgeben von den Stäben steht der Mensch<br />
allein – isoliert in seiner Umgebung. Die Kehrseite der<br />
Isolation ist ein Zaun als Abgrenzung nach außen.<br />
Die verbrannten Eichenbohlen von Walter Grawit stammen<br />
aus einem ausgebrannten Fachwerkhaus der Region<br />
und symbolisieren die Folgen von Raubbau, Egoismus<br />
und Wachstumswahn – bis die Welt in Asche liegt?<br />
Drei Wege<br />
laden dazu ein, sich auf das Zusammenleben als solidarische<br />
und nachhaltige Gemeinschaft zu besinnen.<br />
Es werden Führungen angeboten.<br />
Kontakt:<br />
frieden@woltersburger-muehle.de,<br />
Telefon 0581 97 15 70<br />
Die Skulptur „Gemeinsam“ von Gisela Milse zeigt eine<br />
Figurengruppe, die den Weg der Gemeinschaft und der<br />
Solidarität darstellt.<br />
Um unsere Probleme gemeinsam zu lösen, sollten wir<br />
uns „an einen Tisch setzen“, heißt es oft. Die Skulptur<br />
„Tischgemeinschaft“ (ein sehr großer, alter Mühlstein)<br />
lädt zur Einkehr, zur Besinnung oder zum Gespräch ein.<br />
Der Tisch steht in einem Weidenraum, der dazu einlädt,<br />
sich hinzusetzen und still zu werden. Der Friedensweg<br />
wird durch das siebte Kunstwerk „Menschenkinder“<br />
von Waldemar Nottbohm komplettiert. Der Künstler hat<br />
eine Menschengruppe geschaffen, in der eine Figur hervorragt.<br />
Diese eine verkörpert die neue Menschheit, die<br />
überall sichtbar wird, wo Menschen sich engagieren. Die<br />
Skulpturen stehen am Anfang und am Ende des Weges,<br />
denn wir Menschen stehen gemeinsam und individuell<br />
am Anfang und Ende einer Menschheit, die bei aller<br />
Verschiedenheit eine solidarische Einheit ist. Nottbohm<br />
schuf auch das Kunstwerk „Wegwarten“, das am<br />
Wegesrand zur Woltersburger Mühle steht.<br />
Ort der Orientierung und Begegnung<br />
Wäre Frieden ohne Gerechtigkeit und Bewahrung der<br />
Schöpfung überhaupt denkbar? Der Weg der Gerechtigkeit<br />
und der Weg der Schöpfung thematisieren auf ihre<br />
ganz besondere, individuelle Weise gesellschaftliche und<br />
persönliche Fragen an einen jeden Menschen. – Was<br />
verstehen wir unter Würde und gesellschaftliche Teilhabe?<br />
Suchen Sie Ihre eigenen Antworten darauf!<br />
„Die Woltersburger Mühle kann ein Ort der Orientierung<br />
sein. Kunst und Begegnungen können dabei<br />
helfen, einen sinnvollen, gemeinsamen und solidarischen<br />
Weg zu finden. Kunst darf nicht einfach instrumentalisiert<br />
werden“, sagt Gerard Minnaard, Leiter der<br />
Einrichtung. „Kunst hat eine eigene Sprache. Trotzdem<br />
verstehen wir Kunst immer in einem offenen Dreieck –<br />
in Gespräch mit sozialen Fragen und mit Sinnfragen.“<br />
Was ist nun Frieden? Wie kann er realisiert werden? Für<br />
mich entsteht Frieden aus Bewegung und Begegnung.<br />
Wenn wir uns auf den Weg machen, aktiv aufeinander<br />
zugehen und miteinander in die gleiche Richtung arbeiten,<br />
können wir gemeinsam Frieden gestalten.<br />
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