Vitalheide Sommer 2020 final
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Rückkehrer auf Samtpfoten<br />
Luchse und Wildkatzen in<br />
der Heideregion<br />
Von Cornelia Meutzner<br />
Noch sind wilde Raubkatzen hierzulande sehr selten. Doch Biologen und Naturschützer sind<br />
optimistisch, dass die scheuen, streng geschützten Tiere auch in der Lüneburger Heide wieder<br />
beständig sesshaft werden.<br />
Wilde Raubkatzen gehören zur ursprünglichen Tierwelt<br />
in unseren Landen, waren aber seit Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
in Deutschland ausgerottet.<br />
Besonders Luchse hatten seit jeher einen schlechten<br />
Stand, weil sie eine Gefahr für Nutztiere darstellten. Sie<br />
galten als mordlustig und diebisch. Der Ausdruck „abluchsen“<br />
stammt aus dieser Zeit. Daher wurde erbarmungslos<br />
Jagd auf die Räuber gemacht, deren dichtes<br />
weiches Fell obendrein eine begehrte und nützliche<br />
Trophäe darstellte.<br />
Den Wildkatzen erging es nicht viel besser. Auch sie<br />
galten als Schädlinge und wurden dezimiert bis ihre Bestände<br />
fast erloschen waren.<br />
Erfolgreiche Auswilderung<br />
Luchse wurden in unseren Breiten nicht von selbst wieder<br />
heimisch. Dass sie heute wieder durch deutsche<br />
Wälder streifen, ist das Ergebnis langjähriger Schutzmaßnahmen<br />
und erfolgreicher Auswilderung. Nach der<br />
Wiederansiedlung im Harz im Jahr 2000 breitet sich die<br />
faszinierende große Wildkatze langsam auch in andere<br />
angrenzende Gebiete aus. In der niedersächsischen<br />
Heide gibt es bisher einige Sichtungen, die Anlass zur<br />
Hoffnung geben. Auch wenn sich der Luchs nicht freiwillig<br />
und häufig zeigt, kann er schon längst sein Revier<br />
bezogen haben. Zur Freude vieler, aber nicht aller. Bei<br />
manchen Jägern ist die neue Konkurrenz im Revier nicht<br />
besonders beliebt.<br />
<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />
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