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panzerlehrbataillon 93 - Freundeskreis Offiziere der Panzertruppe

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Autoren: OLt Jensen (Bild)<br />

und OLt Ritter<br />

<strong>panzerlehrbataillon</strong> <strong>93</strong><br />

„In Treue Fest“<br />

Herausfor<strong>der</strong>nde Aufgaben im<br />

Einsatzland<br />

Für die in Afghanistan befindlichen<br />

Soldaten des Verbandes<br />

ging es auch im letzten Quartal<br />

2011 darum, ihren Auftrag bestmöglich<br />

umzusetzen. Für den Bereich des 209.<br />

Korps in Mazar-e-Sharif schloss dies<br />

im Beson<strong>der</strong>en die Vorbereitungen zur<br />

Übergabe <strong>der</strong> Sicherheitsverantwortung<br />

in <strong>der</strong> Provinz Samangan an die<br />

afghanischen Sicherheitskräfte mit ein.<br />

In enger Zusammenarbeit zwischen<br />

Korps, Brigade und Kandak OMLT erfolgten<br />

Absprachen sowohl zwischen den<br />

involvierten afghanischen Behörden,<br />

als auch den NATO Kräften. Ein aufwendiger<br />

Prozess vor dem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> internen, durch einzelne Führungspersonen<br />

geprägten, Machtkämpfe<br />

zwischen Armee und Polizei.<br />

Schließlich konnten aber alle Konflikte<br />

beigelegt und die Übergabe wie geplant am<br />

29. Dezember in <strong>der</strong> Provinzhauptstadt<br />

Samangan City durchgeführt werden.<br />

Unter dem Schutz von knapp 1000<br />

einheimischen Sicherheitskräften und<br />

Das Schwarze Barett Nr. 47<br />

<strong>panzerlehrbataillon</strong> <strong>93</strong><br />

einem schwedischen Infanteriezug samt<br />

Drohnen verlief die Übergabezeremonie<br />

ohne Zwischenfälle und zur vollen Zufriedenheit<br />

aller Beteiligten.<br />

Das nahe Einsatzende bereits vor Augen<br />

galt es in allen Bereichen die Übergabe<br />

von Material und Verantwortung vorzubereiten,<br />

um so den Nachfolgern<br />

einen bestmöglichen Einstieg in die<br />

herausfor<strong>der</strong>nde aber zugleich auch<br />

sehr erfüllende Aufgabe des Mentoring<br />

zu ermöglichen.<br />

Truppenübungsplatzaufenthalt<br />

Oberlausitz<br />

Es waren nicht nur die Einsatzkräfte,<br />

welche sich intensiven Aufgaben zu<br />

stellen hatten. Zur vertiefenden Ausbildung<br />

<strong>der</strong> infanteristischen Fähigkeiten<br />

sowie zum Panzerschießen verlegte<br />

das „Team H“ vom 18. November bis<br />

2. Dezember 2011 auf den Truppenübungsplatz<br />

Oberlausitz.<br />

Hier erfolgten Ausbildungen auf <strong>der</strong><br />

durch das Bataillon bereits seit Jahren<br />

Höhepunkte und Ereignisse<br />

<strong>panzerlehrbataillon</strong> <strong>93</strong><br />

regelmäßig genutzten MOUT-Anlage<br />

(Military Operations in Urban Terrain<br />

– Militärische Operationen in urbanem<br />

Gelände).<br />

Handwaffenschießen mit den STAN-<br />

Waffen waren ebenso fester Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Ausbildung wie das gruppenweise<br />

Überwinden <strong>der</strong> Waldkampfbahn.<br />

Letzteres for<strong>der</strong>te den Soldaten körperlich<br />

einiges ab und zwang die jeweiligen<br />

Gruppenführer zur Leitung des Feuer-<br />

kampfes, <strong>der</strong> Koordinierung des<br />

Vorgehens sowie zum Anpassen <strong>der</strong><br />

eigenen Absicht vor dem Hintergrund<br />

einer sich entwickelnden Lage, die in<br />

ihrem Schwierigkeitsgrad auf den Ausbildungsstand<br />

<strong>der</strong> Soldaten angepasst<br />

werden konnte.<br />

Ein beson<strong>der</strong>er Höhepunkt war <strong>der</strong><br />

durch die 1. Kompanie durchgeführte<br />

Stationskreislauf zum Schießen mit<br />

allen Handwaffen auf weite Kampfentfernungen.<br />

Um die Soldaten im<br />

Umgang mit dem Maschinengewehr 3,<br />

dem Sturmgewehr G36, <strong>der</strong> Maschinen-<br />

pistole MP7 sowie <strong>der</strong> Panzerfaust 3<br />

zu schulen, legte unter Leitung von<br />

Soldaten <strong>der</strong> 1.Kompanie während <strong>der</strong> Ausbildung in <strong>der</strong> MOUT-Anlage<br />

81


verbände<br />

Major Brösdorf die 1./- Übungen an,<br />

bei denen auf Kampfentfernungen gewirkt<br />

werden musste, welche deutlich<br />

über denen <strong>der</strong> üblichen Schul- o<strong>der</strong><br />

Gruppengefechtsschießen lagen. Eine<br />

nicht zu unterschätzende Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

gerade was den richtigen Umgang<br />

mit den Visiereinrichtungen anging.<br />

Für Hauptmann Hebestreit und seine<br />

5./- stand die Ausbildung <strong>der</strong> Richt-<br />

und Ladeschützen und damit verbunden<br />

<strong>der</strong> Erwerb <strong>der</strong> jeweiligen ATN im<br />

Schwerpunkt.<br />

Nach <strong>der</strong> in Munster erfolgten Vorausbildung<br />

galt es vor Ort in <strong>der</strong> Oberlausitz<br />

die BK-Üb 1 in <strong>der</strong> Tag- und<br />

Nachtphase zu absolvieren.<br />

In <strong>der</strong> Rückschau lässt sich zusammenfassen,<br />

dass trotz <strong>der</strong> hohen Auftragsdichte<br />

<strong>der</strong> Übungsplatzaufenthalt eine<br />

willkommene Abwechslung darstellte<br />

und hierbei zugleich Ausbildungs-<br />

lücken geschlossen sowie Einzelthemen<br />

vertieft werden konnten.<br />

82<br />

Jahresabschluss im kleinen<br />

Rahmen<br />

Auch im Jahr 2011 durfte, die starke<br />

Belastung <strong>der</strong> nicht im Einsatz befindlichen<br />

Kräfte betrachtend, ein würdiger<br />

Jahresabschluss nicht fehlen.<br />

Hierzu erfolgte am 14. Dezember auf<br />

dem Biwakplatz <strong>der</strong> Freiherr von Boese-<br />

lager-Kaserne ein Appell bei Fackelschein.<br />

Oberstleutnant Ohrmann ging<br />

in seiner Rede auf die gemeisterten<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen und die herausgehobene<br />

Bedeutung des „Team H“ ein.<br />

Er dankte den Soldaten für ihren tatkräftigen<br />

Einsatz und schloss in seine<br />

Wünsche für eine ruhige Weihnachtszeit<br />

und einen guten Rutsch in das Jahr 2012<br />

auch explizit die in Afghanistan befindlichen<br />

Bataillonsangehörigen mit ein.<br />

An den Appell schloss sich eine<br />

Weihnachtsfeier im Bereich <strong>der</strong> Unteroffizierheimgesellschaft<br />

an. In geselliger<br />

Runde konnten die Soldaten bei Glühwein<br />

und im Schein eines wärmenden<br />

Lagerfeuers die vergangenen Monate<br />

noch einmal Revue passieren lassen,<br />

bevor <strong>der</strong> Großteil in den verdienten<br />

Weihnachtsurlaub ging.<br />

Ein Kampfpanzer <strong>der</strong> 5. Kompanie während des Schießens<br />

Einsatzende<br />

Mit dem Beginn des Jahres 2012 neigte<br />

sich auch <strong>der</strong> Afghanistaneinsatz des<br />

Bataillons dem Ende entgegen. Bereits<br />

ab Mitte Januar verlegten die ersten<br />

Begrüßung einiger aus Afghanistan zurückgekehrter Soldaten am Flughafen in<br />

Hannover: Hauptfeldwebel Klaffki, Stabsfeldwebel Hinz, Hauptmann Schulz,<br />

Stabsfeldwebel Petereit und Hauptmann Hebestreit (v.l.)<br />

Kräfte aus allen Einsatzgebieten zurück<br />

nach Deutschland. So herzlich<br />

und kameradschaftlich die Verabschie-<br />

dung sechs Monate zuvor gewesen<br />

war, so stand ihr die Begrüßung<br />

bei <strong>der</strong> Rückkehr doch in nichts<br />

nach.<br />

Neben den Familienangehörigen und<br />

Freunden war auch stets eine Ab-<br />

ordnung des Bataillons zu gegen,<br />

welche die Kameraden würdig in<br />

Deutschland willkommen hieß. Eine<br />

Geste, die bei den Soldaten des Panzerlehrbataillons<br />

und <strong>der</strong>en Angehörigen<br />

auf sehr positive Resonanz stieß und,<br />

vor allem bei den Landungen im<br />

zivilen Teil des Flughafens Hannover,<br />

ein deutliches Zeichen für alle An-<br />

wesenden setzte.<br />

Bis Mitte März kehrten auch die letzten<br />

Kräfte <strong>der</strong> 2. Kompanie aus Kunduz<br />

sowie die Einzelabstellungen aus dem<br />

Stab des Bataillons in den Bereich RC<br />

North nach Deutschland zurück.<br />

Das Schwarze Barett Nr. 47


Einsatz- und Gefechtsmedaillen<br />

Sehr deutlich sichtbar wurde das<br />

Einsatzende während eines Bataillons-<br />

antreten am 9. Februar in <strong>der</strong> Boese-<br />

lager-Kaserne. Vor <strong>der</strong> Kulisse <strong>der</strong><br />

immer noch überschaubaren Anzahl<br />

an Soldaten verlieh Oberstleutnant<br />

Schulte die Einsatzmedaille an die<br />

Stabsgefreiten Lange, Strakenbrock<br />

und Buhr.<br />

Der Hauptgefreite Pompe wurde für die<br />

Teilnahme an Kampfhandlungen im<br />

Bereich Taloqan mit <strong>der</strong> Gefechtsmedaille<br />

<strong>der</strong> Bundeswehr ausgezeichnet.<br />

In seiner kurzen Rede ging Oberstleutnant<br />

Schulte auf die enge Bindung<br />

zwischen dem Team Heimat und den<br />

im Einsatz befindlichen Soldaten ein.<br />

panzerausbildung<br />

und infanteristische<br />

Befähigungen<br />

Wie bereits im vergangenen Jahr lag <strong>der</strong><br />

Schwerpunkt des Bataillons nicht alleine<br />

auf <strong>der</strong> Einsatzgestellung o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en<br />

Nachbereitung.<br />

Der Erhalt <strong>der</strong> Kernfähigkeit am<br />

Kampfpanzer war ein wesentlicher Be-<br />

standteil des Quartals. Nach den Schieß-<br />

vorhaben auf dem Truppenübungsplatz<br />

Oberlausitz im vergangenen Quartal,<br />

setzte Hauptmann Hebestreit mit seiner<br />

5. Kompanie die Ausbildung <strong>der</strong> Richt-<br />

und Ladeschützen auch 2012 fort.<br />

Nach <strong>der</strong> Vorausbildung in Munster<br />

verlegte die Kompanie auf den Truppen-<br />

übungsplatz Bergen um dort Ende<br />

Februar 2012 Schießausbildung im<br />

scharfen Schuss durchzuführen. Hierbei<br />

konnten alle Richtschützen ihre<br />

Befähigung zum Umgang mit dem<br />

Waffensystem nachweisen und erfolgreich<br />

ihre ATN erwerben.<br />

Ausbildung auf <strong>der</strong> infanteristischen<br />

Ebene betrieb Major Brösdorf mit den<br />

Kräften <strong>der</strong> 1. Kompanie. Der Schwerpunkt<br />

lag hier auf den Themengebieten<br />

„Kampf in urbanem Gelände“ sowie<br />

„nSAK“. In <strong>der</strong> Ausbildungseinrichtung<br />

Schirrhof in Munster wurden vom<br />

13. bis 16. Februar im Gruppenrahmen<br />

die Techniken zur Annäherung und<br />

Das Schwarze Barett Nr. 47<br />

Hauptgefreiter Pompe und die Stabsgefreiten Strakenbrock, Lange und Buhr (v.l.)<br />

dem Eindringen in ein Gebäude sowie<br />

<strong>der</strong> Kampf von Raum zu Raum geübt.<br />

Die Vermittlung eines einheitlichen<br />

Ausbildungsstandes stand deutlich im<br />

Vor<strong>der</strong>grund, da einige <strong>der</strong> neu zuversetzten<br />

Soldaten in diesem Bereich<br />

bisher noch gar nicht ausgebildet worden<br />

waren. Bei <strong>der</strong> Ausbildung nach<br />

dem neuen Schießausbildungskonzept<br />

standen das Vermitteln von Grundfertigkeiten<br />

und die Führerweiterbildung<br />

im Fokus. Letzteres vor allem vor dem<br />

Hintergrund, um die Voraussetzungen<br />

für den Lehrgang Schießlehrer nSAK<br />

zu schaffen.<br />

Weiterbildung als ständiger<br />

Auftrag<br />

Neben <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>der</strong> Soldaten auf Kompanieebene, war<br />

auch die Fortbildung <strong>der</strong> <strong>Offiziere</strong> des<br />

Bataillons ein zentraler Bestandteil <strong>der</strong><br />

Ausbildung im I. Quartal.<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> bereits erwähnten,<br />

intensiven Schießausbildung<br />

am Großgerät, führte das Panzerlehrbataillon<br />

am 22. und 23. Februar eine<br />

Weiterbildung zum Thema Justieren<br />

von Kampfpanzern und Komman-<br />

dantenschießen durch. Beginnend<br />

am Ausbildungszentrum Munster<br />

in <strong>der</strong> Gruppe Simulatoren, trug<br />

Oberleutnant Ritter zunächst über<br />

ballistische und waffentechnische<br />

Grundlagen im Bereich <strong>der</strong> <strong>Panzertruppe</strong><br />

vor und Hauptfeldwebel Jesse<br />

frischte die Kenntnisse <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

<strong>panzerlehrbataillon</strong> <strong>93</strong><br />

zur Durchführung <strong>der</strong> Justierung des<br />

Kampfpanzer Leopard 2 auf.<br />

Als zweiter Teil stand die Ausbildung<br />

am ASPT auf dem Programm, welche<br />

durch Stabsfeldwebel Hannemann<br />

geleitet wurde. Am zweiten Tag <strong>der</strong><br />

Weiterbildung galt es auf <strong>der</strong> Schießbahn<br />

8 des Truppenübungsplatzes<br />

Bergen zunächst die Kampfpanzer<br />

zu justieren, um danach im scharfen<br />

Schuss die Befähigung als Kommandant<br />

nachzuweisen.<br />

Im Rahmen dieses Schießvorhabens<br />

führten Hauptmann Schwier und<br />

Hauptmann Schulz jeweils ihre letzte<br />

Kommandantenübung als Chef einer<br />

Panzerkompanie durch.<br />

Kommandeur letztmalig als<br />

panzerkommandant<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> für den April<br />

anberaumten Bataillonsübergabe galt es<br />

Oberstleutnant Schulte würdig aus dem<br />

Bereich seines Panzerlehrbataillons zu<br />

entlassen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Weiterbildung auf<br />

<strong>der</strong> Schießbahn 8 in Bergen am<br />

23.02.2012 konnte er ein letztes Mal<br />

seine Fertigkeiten als Kommandant<br />

eines Kampfpanzers vertiefen. Vor<br />

Ort hatten Hauptmann Hebestreit,<br />

<strong>der</strong> Leitende des Schießens, mit seiner<br />

5./- sowie Kräften <strong>der</strong> 1. Kompanie<br />

und des Stabes nicht nur die Durchführung<br />

des Schießens selbst, son<strong>der</strong>n<br />

auch die anschließende Verköstigung<br />

83


verbände<br />

stilvoll vorbereitet. Von den getroffenen<br />

Maßnahmen überrascht, musste <strong>der</strong><br />

Kommandeur zunächst unter den<br />

wachsamen Blicken des Führerkorps<br />

unter Beweis stellen, dass er auch mit<br />

einem Golfschläger in <strong>der</strong> Lage war<br />

mehrere Geschosse, zumindest grob, in<br />

Richtung Ziel zu beför<strong>der</strong>n.<br />

84<br />

dem <strong>der</strong> S3 Stabsoffizier, Major Knop,<br />

auf Glie<strong>der</strong>ung, Auftrag und Aus-<br />

stattung sowie Erfahrungen des Lehrbataillons<br />

einging.<br />

Der Minister folgte dem Vortrag<br />

interessiert, wobei er den Kommandeur<br />

zu einzelnen Themen gezielt um ver-<br />

tiefende Erklärung bat.<br />

Stabsgefreiter Neff, Hauptfeldwebel Glaubitz, Oberstleutnant Schulte und Oberleutnant<br />

Beckmann (v.l.)<br />

Den folgenden Feuerkampf mit seinem<br />

Kampfpanzer führte er dagegen durchgängig<br />

treffsicher. Im Zuge des sich<br />

anschließenden Sektempfangs sprach<br />

Oberstabsfeldwebel Radtschun als<br />

Führer des Unteroffizierkorps des<br />

Bataillons dem Kommandeur in einigen<br />

sehr persönlichen Worten Dank für die<br />

gemeinsame Zeit und Anerkennung<br />

für den durch Vertrauen geprägten<br />

Führungsstil aus.<br />

Besuch des stellvertretenden<br />

indonesischen<br />

verteidigungsministers<br />

Der zu einem Besuch in Deutschland<br />

weilende, stellvertretende Verteidigungsminister<br />

von Indonesien, Herr<br />

Sjafrie Sjamsoedin, hatte darum ge-<br />

beten, ein Panzerbataillon zu besuchen.<br />

Und so traf er nach kurzfristiger Ankündigung<br />

am 28. Februar in <strong>der</strong> Freiherr<br />

von Boeselager-Kaserne ein. Nach<br />

<strong>der</strong> Begrüßung durch Oberstleutnant<br />

Ohrmann folgte ein Lagevortrag in<br />

Als zweiter Punkt des Besuchsprogramms<br />

wurden die Simulatoren<br />

ASPT/AGPT sowie <strong>der</strong> Turmtrainer<br />

AAT vorgestellt. Stabsfeldwebel<br />

Hannemann demonstrierte, unterstützt<br />

durch Soldaten <strong>der</strong> 4. Kompanie, wie<br />

Panzerbesatzungen auf ihre Aufgaben<br />

vorbereitet und Richtschützen sowie<br />

Kommandanten gezielt weitergebildet<br />

werden können.<br />

Zum Abschluss des Besuchs nahm Herr<br />

Sjamsoedin als Zuschauer an einem Pan-<br />

zerschießen <strong>der</strong> 5. Kompanie teil. Kern-<br />

punkte waren hier die Darstellung <strong>der</strong><br />

Rahmenorganisation, die Einbindung<br />

des Schießens in eine Übungslage sowie<br />

<strong>der</strong> Ablauf eines Panzerschießens.<br />

Der stellvertretende Verteidigungs-<br />

minister zeigte sich beeindruckt von<br />

<strong>der</strong> hohen Professionalität, dem hohen<br />

Ausbildungsstand aller beteiligten Soldaten<br />

und bedankte sich bei Oberstleutnant<br />

Ohrmann für die gewährten,<br />

umfassenden Einblicke sowie die Gastfreundschaft.<br />

56. Aufstellungstag<br />

Am 13. April beging das Panzerlehr-<br />

bataillon seinen 56. Aufstellungstag,<br />

<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holt als eintägige Veranstaltungsreihe<br />

durchgeführt wurde. Den<br />

Beginn markierte dabei ein Bataillons-<br />

appell <strong>der</strong> zum einen durch die Rückkehr<br />

des Bataillons aus dem Einsatz in<br />

Afghanistan und zum an<strong>der</strong>en durch<br />

die Kommandoübergaben <strong>der</strong> dritten<br />

und vierten Kompanie geprägt war.<br />

So wurde in gewohnter L<strong>93</strong>er-Manier<br />

das Veranstaltungsprogramm des Tages<br />

eingeleitet und ein weiterer bedeuten<strong>der</strong><br />

Schritt zu Beginn des Jahres<br />

2012 gemacht.<br />

Neben <strong>der</strong> Auszeichnung <strong>der</strong> sich im<br />

Einsatz bewährten Soldaten, wurde<br />

dazu auch <strong>der</strong> jährlich gestiftete Bestpreis<br />

des <strong>Freundeskreis</strong>es an einen<br />

herausragenden Soldaten des Bataillons<br />

vergeben.<br />

Hauptmann<br />

Schwier erläutert<br />

General Wibowo<br />

und Minister<br />

Sjamsoedin die<br />

Funktionsweise<br />

des ASPT<br />

Das Schwarze Barett Nr. 47


Die Wahl fiel auf Oberleutnant<br />

Klausnitzer, den Leiter <strong>der</strong> Zelle<br />

Planung Steuerung Auslandseinsätze,<br />

kurz Zelle PSA. Diese für den Einsatz<br />

eingerichtete Stabsabteilung stellte den<br />

organisatorischen Steuerkopf des Bataillons<br />

in <strong>der</strong> Vorbereitungsphase des<br />

Auslandseinsatzes und während <strong>der</strong> Ein-<br />

satzdauer für das „Team Heimat“ dar.<br />

Mit seinen beispiellosen Leistungen<br />

und seiner vorbildlichen Einsatzbereitschaft<br />

hat Oberleutnant<br />

Klausnitzer im hohen Maße zum<br />

Einsatzerfolg des Bataillons und Einsatzverbandes<br />

beigetragen.<br />

Die erste Zusammenführung <strong>der</strong> Kräfte<br />

des Panzerlehrbataillons nach dem Einsatz<br />

bot außerdem auch die Gelegenheit,<br />

die aufgrund <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Personalverän<strong>der</strong>ungen anstehenden<br />

Kommandoübergaben <strong>der</strong> dritten und<br />

vierten Kompanie in würdiger Form zu<br />

vollziehen.<br />

So wurde Hauptmann Schulz von<br />

seinem Nachfolger Hauptmann<br />

zu Löwenstein als Chef <strong>der</strong> dritten<br />

Kompanie abgelöst und Hauptmann<br />

Schwier gab sein Kommando über die<br />

vierte Kompanie an den zuvor als Einsatzoffizier<br />

<strong>der</strong> zweiten Kompanie ein-<br />

gesetzten Oberleutnant Löffler ab.<br />

Somit bleibt das Führerkorps des Bataillons<br />

wie je her, im Bereich <strong>der</strong><br />

Kompanieführungen sowie an<strong>der</strong>er<br />

Führungspositionen, durch den steten<br />

Personalwechsel hoch dynamisch,<br />

vielfältig qualifiziert und professionell<br />

aufgestellt.<br />

Um die Tradition des Panzerlehrbataillons<br />

sowie die Verbundenheit zwischen<br />

den aktiven Soldaten, den Reservisten<br />

und den Ehemaligen des Verbandes<br />

weiter zu för<strong>der</strong>n, folgte auf den Bataillonsappell<br />

zunächst, in kleiner Runde<br />

bei einem gepflegten Mittagessen im<br />

Kasino Kornett, ein gedanklich übergreifen<strong>der</strong><br />

Austausch zwischen den ehemaligen<br />

Kommandeuren und <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Bataillonsführung.<br />

Die Verbundenheit zwischen aktiver<br />

Truppe und dem <strong>Freundeskreis</strong> L<strong>93</strong><br />

Das Schwarze Barett Nr. 47<br />

zeigte sich im weiteren Verlauf des<br />

Nachmittags dann erneut bei <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Durchführung einer Gefallenenehrung<br />

am Ehrenhain <strong>der</strong><br />

„<strong>Panzertruppe</strong>nschule“ Munster.<br />

Neben dem 1. Vorsitzenden des<br />

<strong>Freundeskreis</strong>es L<strong>93</strong>, Herrn Oberst<br />

a.D. Schulze-Büttger, und dem Kommandeur<br />

des Panzerlehrbataillons,<br />

Herrn Oberstleutnant Walter Schulte,<br />

sprachen dabei auch <strong>der</strong> Vorsitzende<br />

des Traditionsverbandes ehem. 7. Pz-<br />

Div, Herr Gerhard Hohensee, sowie<br />

Herr Brigadegeneral a.D. Dieter Löchel<br />

und Militärpfarrer Dehm zu den Soldaten<br />

und Gästen.<br />

Zum Gedenken an die gefallenen<br />

deutschen Soldaten wurde eime Andacht<br />

mit anschließen<strong>der</strong> Kranznie<strong>der</strong>legung<br />

und Segnung gehalten, die<br />

musikalisch begleitet wurde durch den<br />

Musikzug Amelinghausen.<br />

Bei feierlichem Ambiente klang <strong>der</strong><br />

Tag vor rund 200 gelandenen Gästen<br />

mit Vorträgen von Herrn Hohensee<br />

und OTl Schule zur Entwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Panzertruppe</strong> und speziell zum<br />

PzLBtl <strong>93</strong> aus. Zusammenfassend<br />

kann <strong>der</strong> 56. Aufstellungstag als<br />

voller Erfolg bewertet werden, in<br />

dem sich auch stets <strong>der</strong> gelebte<br />

<strong>panzerlehrbataillon</strong> <strong>93</strong><br />

„Panzergeist“ des Panzerlehrbataillons<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

Bataillonsübergabe<br />

Für den Kommandeur neigte sich<br />

Mitte April seine Zeit als Führer des<br />

Panzerlehrbataillons schließlich dem<br />

Ende entgegen.<br />

Am 16. April traf sein designierter<br />

Nachfolger, Oberstleutnant Thomas<br />

Iwan, in Munster ein.<br />

Nach Abschluss aller Übergabeverhandlungen<br />

konnte die Übergabezeremonie<br />

dann während eines Bataillonsappells<br />

am 18. April im technischen Bereich<br />

<strong>der</strong> Freiherr von Boeselager-Kaserne<br />

stattfinden.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein und<br />

vor <strong>der</strong> Kulisse <strong>der</strong> Kampfpanzer des<br />

Verbandes, verdeutlichte Oberst-<br />

leutnant Schulte während seiner<br />

Ansprache vor den Soldaten des<br />

Panzerlehrbataillons und knapp 100<br />

angereisten Gästen die Höhepunkte<br />

seiner Kommandeurszeit.<br />

Er unterstrich dabei die herausragenden<br />

Leistungen <strong>der</strong> Soldaten und bedankte<br />

sich sehr herzlich bei all jenen, die stets<br />

für das Vorankommen des Lehrba-<br />

taillons gesorgt und ihm das Führen so<br />

leicht gemacht hatten.<br />

Oberstlt Iwan, Oberstlt Schulte und Oberst Wagner (v.l.) besiegeln die Übergabe mit<br />

einem Handschlag<br />

85


verbände<br />

Auch <strong>der</strong> Brigadekommandeur, Herr<br />

Oberst Wagner, ging in seinen Worten<br />

auf die Leistungen des Bataillons, die<br />

nicht zuletzt auch ein Verdienst des<br />

scheidenden Kommandeurs waren, ein.<br />

Oberstleutnant Iwan kehrt nach knapp<br />

19 Jahren als Zugführer aus dem<br />

Panzerlehrbataillon jetzt als inzwischen<br />

24. Kommandeur in das Panzerlehrba-<br />

taillon zurück.<br />

An den Appell schloss sich ein<br />

Empfang in <strong>der</strong> OHG an.<br />

Ausblick auf ein for<strong>der</strong>ndes Jahr<br />

Nach einem, wie nicht an<strong>der</strong>s zu erwartenden,<br />

schwungvollen Einstieg in das<br />

neue Jahr, liegen in den kommenden<br />

Monaten interessante und for<strong>der</strong>nde<br />

Aufgaben vor dem Panzerlehrbataillon.<br />

Die Planung für den Übungsplatz<br />

aufenthalt in <strong>der</strong> Oberlausitz im Juni<br />

2012 ist bereits im vollen Gange und in<br />

die Ausbildung <strong>der</strong> Soldaten wird die<br />

Einbindung von Erfahrungen aus dem<br />

Einsatz vermehrt einfließen müssen.<br />

86<br />

personalverän<strong>der</strong>ungen<br />

Im I. und II. Quartal 2012 kam es zu zahl-<br />

reichen Personalverän<strong>der</strong>ungen innerhalb<br />

des Panzerlehrbataillons. So konnte<br />

Oberstleutnant Ohrmann am 29. Februar<br />

in Anwesenheit des Führerkorps die<br />

Ernennung von Oberleutnant Schmidt<br />

zum Berufssoldaten vollziehen.<br />

Oberstleutnant Walter Schulte übergab<br />

die Führung an Oberstleutnant<br />

Thomas Iwan, <strong>der</strong> aus dem BMVg in<br />

das Bataillon kam. OTL Schulte verließ<br />

hingegen das Panzerlehrbataillon <strong>93</strong> in<br />

Richtung Personalamt <strong>der</strong> Bundeswehr.<br />

Auch bei dem Dienstposten des stellvertretenden<br />

Bataillonskommandeurs<br />

kam es zu einer Verän<strong>der</strong>ung. Oberstleutnant<br />

Mario Ohrmann übergab an<br />

Oberstleutnant Stefan Ernst, <strong>der</strong> zuvor<br />

im Ausbildungszentrum Munster, AusbBer<br />

I, eingesetzt war. Oberstleutnant<br />

Ohrmann wechselt zur Panzerlehrbrigade<br />

9 und wird dort für den Aufbau<br />

<strong>der</strong> Abteilung OMLT eingesetzt.<br />

OMLT (Operational Mentoring and<br />

Liaison Team) �<br />

Stellenbesetzung <strong>panzerlehrbataillon</strong> <strong>93</strong><br />

Bataillonskommandeur OTL Iwan<br />

Stv. Bataillonskommandeur OTL Ernst<br />

S3 S1<br />

S3StOffz Major Knop PersOffz OLt Jahnke<br />

S3Fw OStFw Gade PersFw OFw Nowak<br />

S2<br />

MilNWOffz Hptm Schmid VbdgOffz OLt Ritter<br />

MilNWFw OFw Wörle ContrFw StFw Czogalla<br />

S4 S6<br />

S4StOffz Hptm Altmann S6Offz OLt Bading<br />

TVB OStFw Buhrandt S6Fw StFw Oehm<br />

TStOffz Ustgpers BwDLZ<br />

TStOffz OTL Kaebert ReFüFw HptFw Gummert<br />

Fw Breithaupt<br />

Fw Heldt<br />

1./pzLehrBtl <strong>93</strong> 2./pzLehrBtl <strong>93</strong><br />

KpChef Maj Brösdorf KpChef Hptm Dittbrenner<br />

EinsOffz OLt Jensen /<br />

OLt Oldenburg EinsOffz<br />

KpFw OStFw Radtschun KpFw StFw Künne<br />

StDstBearb StFw Waldow StDstBearb StFw Erdwiens<br />

TechZgFhr OStFw Piche SysInstFw StFw Fritz<br />

AV ZgFhr OFR Meister ZgFhr I OLt Minner<br />

FmZgFhr HptFw Wohlfart ZgFhr II HptFw Sack<br />

TrspGrpFhr HFw Höltmann ZgFhr III HptFw Ruschmeier<br />

MatGrpFhr HptFw Reinhardt-Popall<br />

VerpflGrpFhr HptFw Balzer<br />

3./pzLehrBtl <strong>93</strong> 4./pzLehrBtl <strong>93</strong><br />

KpChef Hptm zu Löwenstein KpChef OLt Löffler<br />

EinsOffz OLt Rojas EinsOffz OLt Lafrenz<br />

KpFw StFw Hinz KpFw OStFw Peters<br />

StDstBearb StFw Greisinger StDstBearb StFw Schra<strong>der</strong><br />

SysInstFw HptFw Anacker SysInstFw HptFw Luzius<br />

ZgFhr I ZgFhr I OLt Klausnitzer<br />

ZgFhr II HptFw Glaubitz ZgFhr II<br />

ZgFhr III HptFw Gattermann ZgFhr III HptFw Meyer<br />

5./pzLehrBtl <strong>93</strong> SchießSim<br />

KpChef Hptm Hebestreit PzFw StFw Hannemann<br />

AusbOffz OLt Unglaub<br />

KpFw StFw Petereit Zelle pSA<br />

StDstBearb StFw Möller Leiter OLt Klausnitzer<br />

ZgFhr I stv Ltr Lt Schwock<br />

ZgFhr II HptFw Klaffki Lage Fw S3 StFw Möller<br />

ZgFhr III StFw Kersting UstgpersKasKdt<br />

KasFw StFw Gomille<br />

Das Schwarze Barett Nr. 47

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