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THW_02-2020

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THW

Die Sitzung des Krisenstabes im Bayerischen Staatsministerium des Innern ist zu Ende - es ist Zeit für ein Foto mit

dem Danke-THW-Plakat und Staatsminister Joachim Herrmann, MdL.

Foto: Leonhard Stärk, BRK

stattfinden, wie z. B. die monatliche

Abstimmung mit dem

Landesausschuss. Eine hohe

Frequenz soll hier die fehlende

persönliche Nähe ersetzten und

kann dies bis zu einem gewissen

Grad auch. Und doch fehlt

mir der persönliche Umgang.

Gerade im Austausch mit anderen

bemerkt man, wie sehr

man auf das Einsatzgeschehen

fokussiert ist. Trotz aller Bemühungen

habe ich vor allem die

bayerischen Zahlen präsent.

Natürlich, denn das ist mein

Verantwortungsbereich. Wochentage

sind weitgehend

bedeutungslos geworden.

Letztens haben wir uns über

einen Anbieter für Druckleistungen

empört, der sich nach

zwei Tagen immer noch nicht

gerührt hatte. Nun ja, unsere

Anfrage war vom Freitag eines

Brückentages und am Sonntag

– unserem Schichttag – war

noch keine Antwort da. Man

ist ungeduldig mit Menschen,

die sich mit Themen ohne Einsatzrelevanz

beschäftigen und

einem die Zeit für das Wesentliche

stehlen – so zumindest

das Gefühl. Und man kann sich

nicht vorstellen, was andere so

tun, die nicht so stark eingebunden

sind. Wahrscheinlich

können die sich aber auch nicht

vorstellen, was wir so tun. All

das ist ganz normal und doch

muss man es sich manchmal

bewusst machen – auch und

gerade dann, wenn man müde

ist. Und man legt bewusst manche

Nachrichten zunächst beiseite,

um sich später damit zu

beschäftigen. Zum Beispiel Todesfälle

durch Herzinfarkt oder

andere vergleichbar schlechte

Nachrichten, denn man kann

ihnen nicht gerecht werden. All

dies wird sich wieder ändern,

wir haben es schon oft erlebt.

Man wird die Dinge wieder in

andere Relationen rücken können

und dürfen. Auf diese Zeit

freue ich mich schon.

Ein Mosaiksteinchen

Soweit mein persönliches Mosaiksteinchen

von diesem Einsatz.

Viele haben ihn ähnlich

erlebt, viele ganz anders. Mir

fehlen hunderte von Kilometern

auf der Autobahn, die mit

unseren Transportfahrten zusammengekommen

sind. Oder

die tausenden von Seiten von

e-mails, die in unseren Stäben

gelesen und bearbeitet wurden.

Die unmittelbare Verteilung

von Schutzgütern in Krankenhäusern

oder Bauhöfen habe

ich ebensowenig erlebt wie

manche der Schwierigkeiten,

die sich bei der Personaleinteilung

für Einsätze ergeben. Egal

wie sich der Einsatz für jede

und jeden von uns gestaltet

hat, verbunden waren wir im

gemeinsamen Ziel, in der Ausnahmesituation

das zu leisten,

was möglich war. Und genau

dies ist uns gelungen. Gut gelungen

– nicht zuletzt dank der

Unterstützung der Arbeitgeber,

ihre ehrenamtlichen THW-Mitarbeiter

für die notwendigen

Dienste freizustellen.

Tiefe Dankbarkeit empfinde ich,

wenn ich an unsere Angehörigen

denke, die uns in diesen

Einsatzzeiten stützen und ertragen.

Und erleichtert bin ich,

dass diese erste Pandemiewelle

ohne große Opferzahlen in unserem

THW geblieben ist.

Die Aufgaben verändern sich

gerade, wir nehmen die Vorbereitung

für eine zweite Welle

in den Blick. Auf diese werden

wir besser vorbereitet sein.

Wir haben mittlerweile mehr

Schutzausstattung zur Hand.

Wir haben andere Kommunikationswerkzeuge

und –prozesse

entwickelt, mit denen wir auch

in der Pandemie kommunizieren

können. Und wir haben Erfahrungen

gesammelt. Auf all

dem können wir für die noch

anstehenden Aufgaben aufbauen.

Bleiben wir gesund!

Dr. Voß, THW-Landesbeauftragter

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10 THW-JOURNAL BY 2/2020

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