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Prävention und arbeitsschutz arbeitsschutz geht jeden an! maßnahmen zur Sensibilisierung der beschäftigten v. l. n. r. Dr. Hans-Joachim Raubach, Dirk Nass, Burkhard Feige beim angeregten Gespräch über PSA arbeitsschutz geht alle beschäftigten eines Unternehmens an, denn das Thema betrifft jeden auch persönlich. man möchte abends so gesund nach hause gehen, wie man morgens gekommen ist. Doch angesichts des Strebens nach immer höherer effektivität gerät der arbeitsschutz bei steigendem arbeitsdruck und geringeren Personalkapazitäten schnell aus dem blick. Die Unfall ursachen sind heute äußerst vielfältig, die Folgen kaum vorhersehbar, und fast immer führt das Zusammentreffen unterschiedlicher Faktoren zum Unfall. Das eigene (Fehl-)Verhalten ist dabei sicher von gro ßer Bedeutung. Dr. Thomas Linz erklärt Interessierten, was sicheres Werkzeug ausmacht In der Bayer Schering Pharma AG bringt sich der Arbeits- und Umweltschutz Berlin zunehmend in der Rolle als aktiver Berater und Partner der Belegschaft ein. Im Rahmen einer Arbeitsschutz-Strategie wurden in den vergangenen Monaten diverse Maßnahmen gebündelt und umgesetzt. Dabei wurde Bewährtes fortgeführt und Neues ergänzt. Ein wichtiges Mittel zur Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden neben den konkreten Maßnahmen eine gezielteKommunikation und Information. Ein Meldesystem für B e i n a h e - U n f ä l l e wurde eingeführt. Dabei geht es weniger um eine vollständige Erfassung aller Ereignisse als vielmehr um das rechtzeitige Erkennen von Gefahrenpotenzialen nach dem Motto: „Jede rechtzeitig entschärfte kritische Situation ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.“ Das Medium „Sicherheitsinformation“ wird weiterhin genutzt, um über Vorkommnisse und Unfälle zu informieren. Es wirkt präventiv, damit Gleiches nicht ein zweites Mal passiert. Eine unternehmensinterne Seminarreihe, bei der Sicherheitsthemen auf unterhaltsame Art und leicht verständlich vorgestellt werden, wurde gestartet. Bei diesen Veranstaltungen wird bewusst auf den privaten Bereich hingewiesen, denn Unfälle zu Hause sind genauso schmerzhaft und können zu genauso vielen Ausfalltagen führen wie Arbeitsunfälle. An den „Tagen der Sicherheit“ werden einmal jährlich aktuelle Arbeitsschutz - t hemen bei einer Ausstellung einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Da alle umgesetzten Maßnahmen eher langfristig angelegt sind, werden deutlich sichtbare Auswirkungen nicht unmittelbar erwartet. Dennoch trägt jede dieser Maßnahmen ihren Teil zur Verbesserung der Sicherheitskultur bei und unterstützt im Ergebnis das Ziel einer nachhaltigen Senkung der Unfallzahlen. Dr. Thomas Linz, Bayer Schering Pharma AG Nanos im Fokus chancen und risiken bei der „2nd conference on Safety and health in mining and Natural Stone industry“ der iVSS Sektion bergbau stellte Dr. Thomas brock, bG chemie, Nanomaterialien und deren Technologie vor. Dabei wurde deutlich, dass diese Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts einen erweiterten einsatz beim Verbraucher als auch am arbeitsplatz findet. Nanofilme von Silber und Gold sowie gelöste Goldnanopartikel „Das Spektrum reicht von den natürlichen Quellen für Nanopartikel – wie etwa Vulkane – über altbekannte Anwendungen wie das Goldrubinglas mittelalterlicher Glasmacher bis zu hocheffizienten Speichersystemen für Energie und zu modernen Krebstherapeutika“, sagt Dr. Brock, Leiter des Referates Gefahr- und Biostoffe im Bereich Prävention und Koordinator zur Nanotechnologie der BG Chemie. Die Vorzüge des Einsatzes von Nanomaterialien wurden deutlich dargestellt, damit verbunden auch die Frage diskutiert: Mit welchen Strategien können die toxischen sowie die brand- und explosionsgefährdenden Eigenschaften dieser Nanomaterialien beherrscht werden? Ganz klar wurde deutlich, dass kurzfristig Fragen zum Arbeitsschutz beim Einsatz von Nanotechnologie an vielen Arbeitsplätzen eine Rolle spielen werden. Nanoobjekte, insbesondere Nanopartikel, zeigen in Versuchen zum Teil besorgniserregende Eigenschaften. Sie können beispielsweise nach dem Einatmen in das Blut übertreten und die „Blut-Hirn- Schranke“ überwinden. Das liegt an ihrer Winzigkeit: Nanopartikel sind Teilchen, die in keiner Raumrichtung größer sind 6 <strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009 ▲
▲ Prävention und arbeitsschutz als etwa 100 Nanometer, jedoch größer als etwa ein Nanometer. Damit sind sie ungefähr 500-mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares, ein Nanometer entspricht der Größe von einigen wenigen Wassermolekülen. Wäre ein menschliches Haar so breit wie eine Seite der sicheren Chemiearbeit“, so würde ein Nanopartikel von 100 Nanometer ungefähr der Größe eines Punktes im Text entsprechen. Das Arbeiten mit Nanopartikeln unterliegt der Gefahrstoffverordnung. Zurzeit bestehen zwar noch Wissenslücken, die jedoch durch weitere Mess- und Forschungsaktivitäten geschlossen werden müssen. Mit Das arbeiten mit gefährlichen chemikalien wie der Flusssäure bedingt zusätzliche maßnahmen zur ersten hilfe bei einem Unfall. Sonst kann jeder Unfall dramatische Folgen für die verletzte Person haben. So viel zur Theorie. Doch welche hilfen gibt es für den täglichen Umgang mit Flusssäure und anorganischen Fluoriden? calciumgluconatgel bereithalten Verätzungen durch Flusssäure sind durch technische, organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen zu vermeiden. Dass diese nicht immer funktionieren, beweist das Unfallgeschehen. Daher ist eine gute Vorbereitung auf den Ernstfall oft lebenswichtig. Beim Arbeiten mit Flusssäure ist Calciumgluconatgel als Antidot zur sofortigen Behandlung von Flusssäureverätzungen bereitzuhalten. Nach einem Unfall können das Entfernen der verunreinigten Kleidung und das Abspülen mit viel Wasser sowie das Auftragen von Calciumgluconatgel das Fortschreiten der Verätzung und der Vergiftung bremsen. Betriebsärzte wissen über die notwendige Behandlung mit Calciumgluconatgel Bescheid und sind auf die Versorgung von Flusssäureverätzungen vorbereitet. Auch auf dem Weg zum Durchgangsarzt oder zum Krankenhaus müssen Unfallverletzte mit Calciumgluconatgel behandelt werden. Es ist unbedingt dafür zu sorgen, Dr. Thomas Brock zeigt Chancen und Risiken der Nanotechnologie den in Deutschland bereits erarbeiteten Schutzkonzepten und der von der BG Chemie verfolgten Strategie einer sach- und dass dort alle Informationen ankommen, um die verletzte Person richtig und schnellstmöglich zu behandeln. Ansonsten besteht Lebensgefahr. Flusssäurepass für den arzt Der Flusssäurepass informiert den behandelnden Arzt umfassend, wie Flusssäure oder anorganische Fluoride wirken. Aufgrund der Informationen kann dieser sofort die notwendigen Behandlungen einleiten. problemgerechten Prävention auf diesem Gebiet wird Gefährdungen wirksam begegnet. Die Maßnahmen sollen Expositionen, beispielsweise durch den Einsatz von geschlossenen Anlagen, vermeiden. Für die Messung der Exposition stehen bei der BG Chemie modernste Messgeräte zur Verfügung. Denn verlässliche Messdaten helfen, eine belastbare Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Fragen können per E-Mail an nano@ bgchemie.de gesendet werden. Weiter Informationen sind unter www.bgchemie.de Prävention – Gefahrstoffe – Aktuelles zu finden. Bk Der ernstfall kann jeden Tag auftreten Flusssäurepass kann bei der behandlung von Flusssäure verätzungen hilfreich sein Flusssäurepass – Vorderseite: Der Inhaber dieser Karte ist mit: Stand der Angaben: Monat/Jahr Fluorwasserstoff / Flusssäure / anorganischen Fluoriden beschäftigt. Wichtige Hinweise für den Arzt: Bei Flusssäure ist nicht nur die Ätzwirkung durch die Säure zu behandeln, sondern insbes. die GIFTWIRKUNG durch FLUOR-Ionen! Bitte nehmen Sie umgehend Kontakt zur Firma „XYZ“ in „ORT“ auf, um weiterführende Informationen zur besonderen Behandlung bei Flusssäure verätzungen zu erhalten (= Merkblatt M 005 „Fluorwasserstoff“ der BG Chemie). Zentrale Sicherheitsleitstelle Firma „XYZ: Tel.-Nr.: 0xx…“ bzw. Werkärztliche Abteilung Firma „XYZ: Tel.-Nr.: 0xx…“ alternativ: Bevorzugtes Krankenhaus: Städt. Kliniken, „ORT, Tel.-Nr.: 0xx…“ Giftnotrufzentrale Mainz: 06131/1924 0. Prävention und arbeitsschutz rückseite: Beschwerden können auch noch nach einem symptomfreien Intervall (Latenzzeit von 1 bis 2 Tagen) auftreten!!! Bei allen Verätzungen mit konzentrierter Flusssäure, die größer als ein Handteller sind – und die nicht adäquat behandelt werden –, ist u. U. mit einem TÖDLICHEN Verlauf zu rechnen !!! GIFTWIRKUNG durch FLUOR-IONEN: FLUOR-Ionen haben die Eigenschaft, körpereigenes Calcium und Magnesium zu binden. Bei erheblicher Fluoraufnahme ist wegen des Verlustes von intrazellulärem Calcium und Magnesium eine vitale Gefährdung möglich (z. B. Kammerflimmern). Bei Verdacht auf eine systemische Einwirkung sind dringend eine intensivmedizinische Überwachung und Therapie erforderlich. Dieser Flusssäurepass hat die Größe einer Kreditkarte und sollte im Geldbeutel mitgeführt werden. Firmen, die keine 24 Stun den verfügbare werksärztliche Infrastruktur haben, sollten das komplette Erste-Hilfe-Kapitel des Merkblatts M 005 der BG Chemie in Form eines Passes bereit halten. Dieser kann das Format des alten Führerscheins haben. Dr. Birgit Stöffler, Merck/ Ru <strong>Sichere</strong> Chemiearbeit 11/2009 7
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