Endbericht - Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin ...
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Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
<strong>Endbericht</strong><br />
Expertenbefragung zu wirtschaftlichen Verflechtungen<br />
im Bereich der großräumigen Verantwortungsgemeinschaft<br />
<strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
an das Ministerium für Verkehr, Bau- und Landesentwicklung Mecklenburg-<br />
Vorpommern, 1. Dezember 2008
Arbeitsfelder<br />
Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung<br />
für Städte, Regionen<br />
und andere öffentliche Einrichtungen<br />
sowie Investitionsförderung<br />
und Projektbegleitung für private<br />
Unternehmen und Projektentwickler<br />
sind die Themen, auf die sich<br />
Regionomica spezialisiert hat. Dabei<br />
ist Regionomica international ausgerichtet<br />
und stellt so für alle<br />
Kunden sicher, dass unterschiedliche<br />
Projekterfahrungen aus<br />
dem In- und Ausland in die Arbeit<br />
einfließen.<br />
Angewandte<br />
Wirtschaftsförderung<br />
� Akquisitionsmaßnahmen für Neuansiedlungen<br />
� Instrumente zur Bestandspflege<br />
und Existenzgründungsförderung<br />
� Standortwerbung und Marketing<br />
� Markt- und Potenzialanalysen<br />
Regional- und<br />
Standortentwicklung<br />
� Regionale, kommunale und<br />
grenzüberschreitende<br />
Entwicklungskonzepte<br />
� Steuerung von EU-Programmen<br />
und Projekten (RITTS, RIS,<br />
Interreg)<br />
� Standortbewertung und<br />
Nutzungskonzepte<br />
� Programm- und Projektevaluationen<br />
Umsetzungsbegleitung und<br />
Training<br />
� Trainingsprogramme für<br />
Wirtschaftsförderer<br />
� Investitionsförderungsseminare<br />
in Asien und Südamerika<br />
� Personalsuche<br />
� Projektbegleitung<br />
Kontakt<br />
Regionomica GmbH<br />
Friedrichstr. 94<br />
D-10117 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon 030 / 28 44 49-0<br />
Fax 030 / 28 44 49-17<br />
Email info@regionomica.de<br />
Internet www.regionomica.de
Inhalt<br />
1. Hintergrund, Zielsetzung und Methodik....................................................................... 2<br />
2. Branchenüberblick......................................................................................................... 6<br />
2.1 Energiewirtschaft einschließlich regenerative Energien .............................................6<br />
2.2 Maschinenbau und Metallverarbeitung.....................................................................10<br />
2.3 Ernährungswirtschaft ................................................................................................12<br />
2.4 Logistik......................................................................................................................14<br />
3. Ergebnisse der Expertenbefragungen ....................................................................... 19<br />
3.1 Ergebnisse der Netzwerkbefragung .........................................................................19<br />
3.1.1 Allgemeine Vorbemerkungen.......................................................................... 21<br />
3.1.2 Status quo der länderübergreifenden Kooperationen ..................................... 22<br />
3.1.3 Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende Zusammenarbeit ........ 26<br />
3.2 Ergebnisse der Unternehmerbefragung ...................................................................33<br />
3.2.1 Allgemeine Vorbemerkungen.......................................................................... 33<br />
3.2.2 Status quo der länderübergreifenden Kooperationen ..................................... 35<br />
3.2.3 Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende Zusammenarbeit ........ 39<br />
3.3 Zusammenfassung der Expertenbefragung .............................................................42<br />
4. Clusterinitiativen .......................................................................................................... 46<br />
5. Handlungsempfehlungen ............................................................................................ 52<br />
6. Fazit und Ausblick........................................................................................................ 60<br />
7. Literaturverzeichnis ..................................................................................................... 61<br />
Anhang ................................................................................................................................. 65<br />
1
1. Hintergrund, Zielsetzung und Methodik<br />
Im Rahmen des Wettbewerbs „Modellvorhaben der Raumordung“ (MORO) zum<br />
Thema „Überregionale Partnerschaften – Innovative Projekte zur stadtregionalen Kooperation,<br />
Vernetzung und gemeinsamen großräumigen Verantwortung“ des Bundesamtes<br />
für Bauwesen und Raumordung (BBR) haben die drei Länder <strong>Berlin</strong>, Brandenburg<br />
und Mecklenburg-Vorpommern mit ihrem Projekt „Kooperation und Vernetzung<br />
im Nordosten“ im Jahr 2007 den Zuschlag bekommen. Sie sind somit eine von<br />
insgesamt sieben regionalen Partnerschaften in ganz Deutschland, in denen strukturell<br />
und ökonomisch unterschiedliche Regionen in einem partnerschaftlichen Miteinander<br />
ihre Potenziale stärker vernetzen wollen, um die wirtschaftliche Entwicklung im<br />
Gesamtraum zu unterstützen.<br />
Abb. 1: Modellregionen der überregionalen Partnerschaften<br />
Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordung (2008): Überregionale Partnerschaften.<br />
Ein MORO-Forschungsfeld. MORO-Informationen Nr. 3/1. Bonn.<br />
2
Das Projekt „Kooperation und Vernetzung im Nordosten“ besteht insgesamt aus<br />
vier aufeinander abgestimmten Modulen. Regionomica wurde vom Ministerium für<br />
Verkehr, Bau und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern im<br />
Rahmen von Modul 1 „Die wirtschaftlichen Verflechtungen ausbauen“ mit einer<br />
Expertenbefragung beauftragt. Diese Expertenbefragung ist eines von insgesamt<br />
drei Modul-Teilprojekten, mit denen<br />
• die ländergrenzenübergreifende Verknüpfung von Branchennetzwerken (Teilprojekt<br />
1.1: Vernetzung von ausgewählten Branchen im Gesamtraum), 1<br />
• das Zusammenbringen von Wirtschaft und Wissenschaft bzw. Forschungseinrichtungen<br />
(Teilprojekt 1.2: Schließung von Wissenslücken)<br />
• und das Anregen von gemeinsamen Aktivitäten, von Kooperationen und der Verbesserung<br />
entsprechender Rahmenbedingungen (Teilprojekt 1.3: Steuerungsempfehlungen<br />
zur weiteren Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sowie der<br />
Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft) 2<br />
unterstützt werden sollen.<br />
Im Vorfeld der Untersuchungen einigten sich alle am MORO-Gesamtprojekt beteiligten<br />
Partner im Rahmen des Auftakttreffens am 28. September 2007 − unter Berücksichtigung<br />
des Know-hows der Industrie- und Handelskammern − auf die Konzentration<br />
auf vier Branchen, die für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Gesamtraums<br />
große Bedeutung haben. Diese sind<br />
� Energiewirtschaft einschließlich Nutzung regenerativer Energien,<br />
� Maschinenbau und Metallverarbeitung,<br />
� Ernährungswirtschaft und<br />
� Logistik.<br />
1<br />
2<br />
Die Basis von Teilprojekt 1.1 „Vernetzung von Branchen im Gesamtraum“, die eine Übersicht über die Netzwerke<br />
im Bereich der vier Branchen beinhaltet, wurde von den Industrie- und Handelskammern erarbeitet (auch als eine<br />
Grundlage für Teilprojekt 1.2 sowie für Projekt (Modul) 2).<br />
Teilprojekt 1.3 „Formulierung von Steuerungsempfehlungen“ startet voraussichtlich ab Ende 2008 und basiert auf<br />
den in den Teilprojekten 1.1 und 1.2 gewonnenen Erkenntnissen.<br />
3
Bei der Auswahl der Branchen wurde bedacht, dass sie sich sowohl auf den städtischen<br />
bzw. metropolitanen Raum (Maschinenbau und Metallverarbeitung) als auch<br />
auf ländliche Räume (Ernährungs- und Energiewirtschaft) beziehen. Darüber hinaus<br />
sollten die besonderen Bezüge zwischen den Ostseehäfen und dem Hinterland (Logistik)<br />
berücksichtigt und die Querbezüge zu den bestehenden Logistikinitiativen in<br />
den drei Ländern hergestellt werden.<br />
Projektpartner des gesamten Modul 1 sind neben den für Landesplanung zuständigen<br />
Ressorts der Länder <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern die drei<br />
brandenburgischen Industrie- und Handelskammern (Cottbus, Ostbrandenburg und<br />
Potsdam), zwei Industrie- und Handelskammern aus Mecklenburg-Vorpommern<br />
(Neubrandenburg und Rostock). Die Wirtschaftsressorts der Länder <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
haben die Erarbeitung dieser Studie ebenfalls konstruktiv begleitet.<br />
Die vorliegende Studie, mit der Regionomica beauftragt wurde, zielte als Modul-<br />
Teilprojekt 1.2 „Schließung von Wissenslücken“ darauf ab, Kenntnisse über künftige<br />
Kooperationserfordernisse, mögliche Kooperationsfelder, über Entwicklungshemmnisse,<br />
über Forschungs- und Entwicklungsbedarfe sowie über mögliche länderübergreifende<br />
Kooperationsansätze zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in den beteiligten<br />
Bundesländern zu erlangen. Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse<br />
sollen im Anschluss konkrete Vorhaben der Vernetzung und Kooperation angestoßen<br />
werden, die beispielgebend für die Vernetzung von Branchen im Gesamtraum wirken<br />
können. Die nächsten Schritte werden zum Teil gemeinsam mit Modul 2 des Gesamtprojektes<br />
durchgeführt. Eine erst Abstimmung seitens der Projektpartner fand<br />
bereits statt.<br />
Methodischer Kern der vorliegenden Untersuchung war eine umfangreiche Expertenbefragung<br />
mit bestehenden Netzwerken, Fachverbänden, Kooperationsinitiativen<br />
und Mediären der vier Branchen in den drei Bundesländern. Diese qualitative Vorgehensweise<br />
wurde gewählt, da eine statistische Messung von wirtschaftlichen Verflechtungen<br />
zwischen Bundesländern, z. B. durch Input-Output-Analysen, methodisch<br />
nur schwer möglich ist. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) untersuchte<br />
zwar in seiner Studie „Wirtschaftliche Verflechtung zwischen <strong>Berlin</strong> und Brandenburg“<br />
3<br />
die Kooperationsbeziehungen zwischen den genannten Bundesländern.<br />
Zum einen stand jedoch nur die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen – nicht<br />
zwischen Netzwerkakteuren – im Mittelpunkt, zum anderen liegen keine vergleichba-<br />
3<br />
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW <strong>Berlin</strong>) (2007): Wirtschaftliche Verflechtung zwischen <strong>Berlin</strong><br />
und Brandenburg. Expertise im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg und der Senatsverwaltung<br />
für Wirtschaft, Technologie und Frauen des Landes <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>.<br />
4
en Untersuchungen für den gesamten Kooperationsraum Nordosten vor. Darüber<br />
hinaus bestand Konsens zwischen den Projektpartner, dass eine weitere umfangreiche<br />
Befragung wie im DIW-Gutachten nicht notwendig war.<br />
Die Expertenbefragung basierte auf persönlichen Interviews, in denen die Akteure zu<br />
bereits bestehenden oder geplanten Kooperationsbeziehungen, zu ihren bisherigen<br />
Erfahrungen sowie zu potenziellen Anknüpfungspunkten und Maßnahmen befragt<br />
wurden. Grundlage der Gespräche bildete ein zweiseitiger Leitfragebogen. Die Auswahl<br />
der Gesprächspartner und Einrichtungen erfolgte in enger Abstimmung durch<br />
den Auftraggeber und die beteiligten Projektpartner.<br />
Im Anschluss an die Netzwerkbefragung wurden die ersten Ergebnisse in einer gemeinsamen<br />
Veranstaltung der drei Länder im Juli 2008 den Netzwerkakteuren präsentiert<br />
und in branchenbezogenen Runden vertiefend diskutiert. Die Veranstaltung<br />
diente gleichzeitig als Auftakt für vergleichbare Treffen und Branchenkonferenzen im<br />
weiteren Verlauf des Modellvorhabens.<br />
In einem nächsten Arbeitsschritt wurden persönliche Gespräche und Telefoninterviews<br />
mit Unternehmen der vier Branchen in den drei Bundesländern durchgeführt.<br />
Auch hier standen Fragen zur länderübergreifenden Zusammenarbeit und möglichen<br />
Kooperationspotenzialen im Vordergrund.<br />
Begleitend erfolgte in einem weiteren Arbeitsschritt die Recherche und Analyse von<br />
Veröffentlichungen, Forschungsarbeiten und grauer Literatur zu vergleichbaren Projekten<br />
und Untersuchungen der länderübergreifenden Kooperation von (Unternehmens-)<br />
Netzwerken. Ergänzend wurden Telefoninterviews mit ausgewählten Netzwerkakteuren<br />
anderer Bundesländer geführt, die länderübergreifend tätig sind. Im<br />
Mittelpunkt der Gespräche standen dabei Erfahrungen mit der Initiierung und der<br />
Umsetzung großräumiger Kooperationsnetze und entsprechender Projekte und Maßnahmen.<br />
Die Bewertung der Ergebnisse sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen<br />
für zukünftige Projekte und Handlungsbereiche zur Förderung der Vernetzungen im<br />
Verantwortungsraum erfolgt in einem abschließenden Arbeitsschritt.<br />
5
2. Branchenüberblick<br />
Im Folgenden wird in einem kurzen Abriss die Struktur der ausgewählten Branchen in<br />
den drei Bundesländern aufgezeigt. Es handelt sich dabei jedoch um keine umfassende<br />
und abschließende Branchenanalyse. Primär wird ein Überblick über die vorhandenen<br />
Teilsektoren und Kompetenzen in den Ländern gegeben, um mögliche Anknüpfungspunkte<br />
in der Wirtschaft und Wissenschaft aufzuzeigen. Grundlage für die<br />
Darstellung bilden bereits in den Ländern vorhandene Studien, Jahresberichte und<br />
Branchenanalysen. 4<br />
2.1 Energiewirtschaft einschließlich regenerative Energien<br />
Sowohl in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern als auch <strong>Berlin</strong> spielt innerhalb<br />
der Energiewirtschaft die regenerative Energie eine große Rolle. 5<br />
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gehören deutschlandweit mit zu den<br />
führenden Bundesländern bei der Nutzung von Windkraft zur Energieerzeugung. In<br />
Brandenburg standen 2006 2.302 Windkraftanlagen mit einer Kapazität von 3.128<br />
Megawatt, in Mecklenburg-Vorpommern wurden bereits über 1.100 Windenergieanlagen<br />
mit einer installierten Gesamtleistung von rund 1.300 Megawatt auf dem Festland<br />
errichtet. Derzeit sind etwa 40 Unternehmen mit 1.200 Beschäftigten im Onsho-<br />
4<br />
5<br />
Die im Rahmen der neuen Wirtschaftsförderpolitik des Landes Brandenburg erstellten Branchenkompetenzfeldstrategien<br />
– die in Teilen <strong>Berlin</strong> miteinbeziehen -- sind dabei eine sehr ausführliche und hilfreiche Quelle. Vergleichbare<br />
Studien liegen für <strong>Berlin</strong> und Mecklenburg-Vorpommern nicht für alle Branchen vor, eine Ausnahme ist<br />
die Studie zum Technologiefeld Energie in <strong>Berlin</strong>-Brandenburg der Technologiestiftung <strong>Berlin</strong>. Es wurde aber versucht,<br />
die Branchen in den drei Ländern soweit wie möglich ausgewogen darzustellen.<br />
In Brandenburg sind etwa 2.300 (2006) Arbeitsplätze durch die Entwicklung der erneuerbaren Energien, insbesondere<br />
in den Bereichen Solar- und Windenergie, entstanden. Insgesamt sind dem engeren Bereich der Energiewirtschaft<br />
rund 12.800 Beschäftigte (2006) zuzurechnen, wobei mit über 6.500 Arbeitsplätzen die meisten Personen<br />
in der Energieversorgung tätig sind, weitere 4.000 Beschäftigte arbeiten im Bergbau (v. a. Braunkohlenförderung).<br />
Die Technologiestiftung <strong>Berlin</strong> (TSB) geht dagegen sogar von über 18.000 Beschäftige in energierelevanten<br />
Geschäftszweigen aus. In <strong>Berlin</strong> sind mindestens 29.000 Beschäftigte in der Energiewirtschaft tätig, d. h. verarbeitendes<br />
Gewerbe, Energieversorgungsunternehmen sowie auch Dienstleistungsfirmen (Rambøll Management<br />
(2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Energiewirtschaft/-technologie. <strong>Berlin</strong>;<br />
Dr. Sebastian Vogel (2008): Das Kompetenzfeld Energietechnik in <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>News. Onlinemagazin an der<br />
Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. 3.10.2008). Vergleichbare Zahlen für Mecklenburg-Vorpommern<br />
sind dem Gutachter leider nicht bekannt.<br />
6
ebereich tätig. Darüber hinaus baut Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere Rostock,<br />
seine Kompetenzen in der Offshore-Windenergie aus. Aktuell sind vor der<br />
mecklenburgisch-vorpommerschen Ostseeküste sechs Offshore-Windparks geplant.<br />
Innerhalb des Küstenmeers wurden bereits der Windpark Baltic I sowie Arkona Becken<br />
Südost genehmigt, mit deren Umsetzung bis zum Jahr 2010 begonnen werden<br />
soll. 6<br />
Beide Bundesländer verfügen über wichtige Unternehmen der Windenergie wie<br />
der Windkraftanlagenbauer Nordex AG, die Gießerei Torgelow, die DMR mechanische<br />
Werkstätten, RMT Rostock und zahlreiche Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen<br />
wie die Siemens AG 7<br />
in Mecklenburg-Vorpommern oder die Firmen REpower Systems<br />
AG, Vestas Deutschland GmbH und die ENERTRAG Aktiengesellschaft in Brandenburg.<br />
Unter Einbeziehung von <strong>Berlin</strong> ist mit weiteren Zulieferern, Planungsbüros<br />
und Komponentenherstellern die gesamte Zulieferkette an Unternehmen von der<br />
Planung bis zum Bau von Windkraftanlagen in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg vertreten. 8<br />
Die Stärken liegen allerdings hauptsächlich in der Anwendung<br />
und Prozessinnovation der Technologien, während der Besatz an Forschungseinrichtungen<br />
im Vergleich zu anderen Bundesländern eher gering ist. 9<br />
Darüber hinaus erlangt in den drei Bundesländern neben der Windkraft die Energiegewinnung<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen wie Biomasse-, Biogas- oder Biodiesel<br />
eine wichtige Bedeutung. In den letzten Jahren entstanden zahlreiche Biomasseheizkraftwerk<br />
sowie auch Biodieselwerke. In Schwedt (Oder) stellt die Nordbrandenburger<br />
BioEnergie in der größten Anlage Deutschlands Bioethanol aus Roggen her.<br />
In Brandenburg nimmt innerhalb des Energiesektors v. a. die Braunkohlenförderung<br />
eine zentrale Position ein. Die Vattenfall Mining & Generation in Cottbus als eines der<br />
umsatz- und beschäftigungsstärksten Unternehmen in Ostdeutschland ist diesbezüglich<br />
der größte Arbeitgeber der Region. Das Unternehmen betreibt insgesamt drei<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
„Baltic I“ liegt 15 km nördlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und soll aus 21 Windkraftanlagen und einer<br />
Umspannplattform auf einer Fläche von ca. 7 km² bestehen. Ein weiterer Windpark „Venotec Ost II“ befindet sich<br />
noch im Genehmigungsverfahren. Der Windpark „Kriegers Flak“ mit 80 Windenergieanlagen liegt nordwestlich der<br />
Insel Rügen auf einer Flächengröße von ca. 27 km². (Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock<br />
mBH (k.A.): Offshore Energies. Competence Network Rostock. Rostock. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit<br />
und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht 2006. Schwerin).<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht 2006. Schwerin. Ministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Tourismus: Industrie- und Technologiepolitik, Präsentation in Schwerin 2006.<br />
Rambøll Management (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Energiewirtschaft/-technologie.<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
Informationen aus den Fachgesprächen.<br />
7
Tagebaustätten im Süden des Landes und besitzt mehrere Braunkohlengroß- und<br />
Heizkraftwerke. 10<br />
Die Kompetenzen in <strong>Berlin</strong> liegen außerdem in den Wirtschaftsbereichen<br />
Lichttechnik (z. B. Osram), in der Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und<br />
Schalteinrichtungen (u. a. Siemens AG, Converteam), in der Antriebstechnik und im<br />
Bereich Turbomaschinen (Siemens AG, MAN Turbo, Power Service etc.). Das Land<br />
<strong>Berlin</strong> erforscht darüber hinaus an verschiedenen Demonstrationsprojekten der Einsatz<br />
von Wasserstoff als Energieträger im Verkehr. 11<br />
<strong>Berlin</strong> und auch Brandenburg sind ebenfalls ein bedeutender Standort für die Solarindustrie.<br />
Sie hat sich in den letzten Jahren zum wachstumsstärksten Zweig in der<br />
Energiebranche entwickelt und umfasst rund 1.500 Beschäftigte in <strong>Berlin</strong> und 2.200<br />
Arbeitnehmer in Brandenburg. Die Kompetenzen umfassen neben Forschung und<br />
Entwicklung auch die Zulieferung von Montage- und Elektrokomponenten sowie verschiedene<br />
Dienstleistungen wie Anlagenplanung, Wartung und Recycling von Solarmodulen.<br />
Neben einer Reihe kleinerer Produzenten haben sich in Brandenburg mit<br />
Conergy und First Solar auch Großproduktionen im Anlagenbau angesiedelt. Der<br />
Standort Frankfurt (Oder) hat sich mit drei neuen Solarfabriken, Forschungsinstituten<br />
sowie weiteren Technologiepartnern zum größten solaren Kompetenzzentrum im Osten<br />
Deutschlands entwickelt. Neben weiteren Produzenten von Solarzellen und<br />
-modulen sind wie SOLON AG (größte Solarmodulfabrik in Deutschland) und Sulfurcell<br />
Solartechnik GmbH in Adlershof zahlreiche Zulieferer und Dienstleister (z. B.<br />
SENTECH, GEOSOL und IB Vogt) in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg ansässig. 12<br />
Insgesamt<br />
werden in der Hauptstadtregion mit einem Marktanteil von 35 % bundesweit die meisten<br />
Photovoltaik-Module produziert. 13<br />
In Mecklenburg-Vorpommern existieren im Bereich<br />
der Solartechnik u. a. mit den Firmen Solon Nord und Solara Sonnenstromfabrik<br />
in Greifswald und Wismar zwei Fertigungsstätten für Solarmodule. Im Vergleich zu<br />
Brandenburg spielt dieser Wirtschaftsbereich jedoch eine eher untergeordnete Rolle.<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
Rambøll Management (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Energiewirtschaft/-technologie.<br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
Dr. Sebastian Vogel (2008): Das Kompetenzfeld Energietechnik in <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>News. Onlinemagazin an der<br />
Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. 3.10.2008.<br />
Ebenda.<br />
Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg (2007): Jahreswirtschaftsbericht 2007. Potsdam; Rambøll<br />
Management (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Energiewirtschaft/technologie.<br />
<strong>Berlin</strong>; Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (2006): Innovationsbericht des Landes<br />
<strong>Berlin</strong>. Kompetenzfelder stärken - Wachstum beschleunigen. <strong>Berlin</strong>; <strong>Berlin</strong> Partner GmbH, ZukunftsAgentur<br />
Brandenburg GmbH (2007): Solarindustrie in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />
8
Nur 4 % aller Photovoltaikmodule stammen in Deutschland aus Mecklenburg-<br />
Vorpommern (vgl. Abb. 2).<br />
Abb. 2: Produktion von Photovoltaikanlagen in Deutschland<br />
29%<br />
11%<br />
4%<br />
2%<br />
9%<br />
9%<br />
9<br />
1%<br />
35%<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
Baden-Württemberg<br />
Bayern<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Thüringen<br />
Sachsen<br />
Quelle: <strong>Berlin</strong> Partner GmbH und ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (2007): Solarindustrie in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam<br />
Einen Überblick über Standorte der Unternehmen und Forschungseinrichtungen der<br />
Energiewirtschaft in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg gibt Abbildung 9 im Anhang.<br />
Verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen in <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
beschäftigen sich mit Forschungsaktivitäten im Bereich der Energiewirtschaft.<br />
Alleine in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg sind schätzungsweise über 40 wissenschaftliche<br />
Einrichtungen in energierelevanten Themen tätig. Zu nennen sind hier<br />
u. a. die Technische Universität <strong>Berlin</strong> (u. a. Photovoltaik), das Helmholtz-Zentrum<br />
<strong>Berlin</strong> für Materialien und Energie (Solarenergie), die Technische Fachhochschule<br />
<strong>Berlin</strong> (Energietechnik), die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft <strong>Berlin</strong> (regenerative<br />
Energien) sowie die Hochschuleinrichtungen Brandenburgische Technische<br />
Universität Cottbus (BTU), die Technische Fachhochschule Wildau und die Fachhochschulen<br />
in Brandenburg an der Havel, in Eberswalde und in der Lausitz sowie<br />
die Forschungsinstitute Hahn-Meitner-Institut <strong>Berlin</strong>, das Institut für Solare Technologien<br />
(IST), das Institut für innovative Mikroelektronik (IHP), das IST – Institut für Solartechnologien<br />
GmbH in Frankfurt (Oder), das Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen<br />
und Konstruktionstechnik IPK oder das GeoforschungsZentrum Potsdam. In
Mecklenburg-Vorpommern sind es u. a. die Universität Rostock in der Fakultät Maschinenbau<br />
und Schiffstechnik, das Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik<br />
in Greifswald (Wasserstoffforschung) sowie die Fachhochschule Stralsund mit<br />
einem fachübergreifenden Schwerpunkt Energietechnik und regenerative Energien.<br />
2.2 Maschinenbau und Metallverarbeitung<br />
Die Metall- und Maschinenbaubranche ist in allen drei Bundesländern ein wichtiger<br />
Wirtschaftszweig. In Brandenburg zählt sie mit ca. 4,7 Mrd. € (2006) und einem Anteil<br />
von rund 20 % am gesamten Industrieumsatz zu den umsatzstärksten Branchen des<br />
Landes. Insgesamt 379 Betriebe mit 26.500 Beschäftigten sind der Metallindustrie<br />
und dem Maschinenbau zuzuordnen. 14<br />
In <strong>Berlin</strong> ist die Bedeutung der Metallverarbeitung<br />
und des Maschinenbaus mit 4,6 Mrd. € (2006) und einem Umsatzanteil von<br />
35 % ebenfalls sehr hoch. 15<br />
Die Branche wird jedoch hauptsächlich durch klein- und<br />
mittelständische Betriebe geprägt. Insbesondere in Brandenburg stehen einigen großen<br />
Unternehmen der Metallerzeugung wie z. B. Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt<br />
GmbH oder Brandenburger Elektrostahlwerke GmbH zum überwiegenden Teil Unternehmen<br />
mit weniger als 50 Mitarbeiter gegenüber.<br />
In Mecklenburg-Vorpommern sind rund 179 Betriebe mit ca. 10.400 Beschäftigten der<br />
Metallerzeugung und -bearbeitung sowie der Elektrotechnik (u. a. die Eisengießerei<br />
CHL, Siemens ICM, Interschalt oder PrysmianKabel und Systeme mit mehr als 300<br />
Mitarbeitern) zuzuordnen. Hinzu kommen etwa 71 Betriebe mit rund 3.600 Mitarbeitern<br />
aus dem Bereich Maschinenbau (insbesondere Mapalan Maschinenfabrik und<br />
Weber Maschinenbau). Insgesamt wurde in der Branche 2005 ein Umsatz von über 2<br />
Mrd. Euro erwirtschaftet.<br />
In <strong>Berlin</strong> und Brandenburg sind wichtige Teilbereiche die Roheisen- und Stahlproduktion,<br />
die Herstellung und Bearbeitung von Metallerzeugnissen sowie der Elektro- und<br />
14<br />
15<br />
Die Angaben beziehen sich auf die Wirtschaftszweige Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Herstellung von<br />
Metallerzeugnissen, Maschinenbau, Mess- und Regeltechnik sowie die Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung<br />
und -verteilung. Dem engeren Bereich der Stahl- und Metallindustrie sind rund 165 Betriebe mit 13.900<br />
Beschäftigten und ein Umsatz von ca. 3 Mrd. € zuzuordnen.<br />
Auf die Kernbranche der Metallverarbeitung (Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Herstellung von Metallerzeugnissen)<br />
entfallen dagegen nur 5 % des gesamten Industrieumsatzes.<br />
10
Maschinenbau angesiedelt. 16<br />
Eine übergreifende thematische Profilbildung oder Spezialisierung<br />
ist in der Hauptstadtregion jedoch nicht vorhanden, allerdings verfügt sie<br />
über einen Nukleus von Unternehmen und FuE-Einrichtungen im Bereich der Leichtbautechnologien.<br />
Im Gegensatz dazu sind die meisten mecklenburgischvorpommerschen<br />
Unternehmen auf die Segmente Schiffbau, Hydraulik und Präzisionsmaschinenbau<br />
spezialisiert.<br />
In allen drei Bundesländern sind die Betriebe der Metall- und Maschinenbauindustrie<br />
im Bereich der Weiterverarbeitung eng mit nachgelagerten Industriezweigen wie der<br />
Luftfahrtindustrie, dem Fahrzeugbau, der Energiewirtschaft und der Schienenverkehrstechnik<br />
(<strong>Berlin</strong>/Brandenburg) bzw. der maritimen Industrie, der Automobilindustrie<br />
sowie der Luft- und Raumfahrt (Mecklenburg-Vorpommern) verflochten. 17<br />
Die<br />
Hauptstandorte des Maschinen- und Stahlbaus liegen im Norden des Untersuchungsraums<br />
im Viereck Wismar-Rostock-Schwerin-Parchim und in der Region Greifswald-<br />
Stralsund und in Neubrandenburg. Speziell Rostock weist die höchste Konzentration<br />
von Mecklenburg-Vorpommern im Bereich Maschinenbau auf und wird als Wachstumskern<br />
in diesem Bereich angesehen. In Schwerin befindet sich die höchste Dichte<br />
an Unternehmen der Elektrotechnik. 18<br />
Die wichtigsten brandenburgischen Standorte<br />
im Bereich Metallverarbeitung und Maschinenbau sind vor allem Eisenhüttenstadt<br />
und Brandenburg an der Havel (v. a. Stahlerzeugung), Ludwigsfelde, Eberswalde,<br />
Prenzlau, Finsterwalde und Cottbus (siehe Abbildung 10 im Anhang).<br />
Darüber hinaus sind einige renommierte Forschungseinrichtungen in <strong>Berlin</strong>, Brandenburg<br />
und Mecklenburg-Vorpommern ansässig. Zu nennen sind hier: die Technische<br />
Fachhochschule <strong>Berlin</strong> mit dem Fachbereich Maschinenbau, Verfahrens- und<br />
Umwelttechnik, die Technische Universität <strong>Berlin</strong> mit dem Institut für Füge- und Beschichtungstechnik,<br />
das Fraunhofer Institut Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik<br />
(IPK) in <strong>Berlin</strong>, das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration<br />
(IZM), Außenstelle Polymermaterialien und Composite, die Brandenburgische<br />
16<br />
17<br />
18<br />
PM & Partner Marketing Consulting GmbH (2008): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes<br />
Metallerzeugung, -be- und -verarbeitung/Mechatronik im Land Brandenburg. Frankfurt/Main; <strong>Berlin</strong> Partner<br />
GmbH und ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Stahl und Metallindustrie in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />
<strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />
So zählen zu den großen Zulieferern der maritimen Industrie international tätige Unternehmen wie Ingenieurtechnik<br />
und Maschinenbau GmbH Rostock, Mecklenburger Metallguss GmbH Waren, Caterpillar Motoren GmbH Rostock<br />
und Liebherr-MCCtec Rostock GmbH. (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht<br />
2006. Schwerin).<br />
Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2005): Industrielle Wachstumskerne - wertschöpfungsintensive und<br />
beschäftigungsstarke Produktionszentren der Zukunft. Schwerin.<br />
11
Technische Universität Cottbus, das Panta Rhei GmbH Forschungszentrum für<br />
Leichtbauwerkstoffe Cottbus und die Fachhochschule Brandenburg. 19<br />
Forschung und<br />
Entwicklung werden darüber hinaus an der Hochschule Wismar, u. a. mit dem<br />
Schwerpunkt Schiffsbetriebs-, Anlagen- und Versorgungstechnik, dem Institut für Maschinenbau<br />
der Universität Rostock sowie der Fachhochschule Stralsund mit den<br />
Fachbereichen Maschinenbau und Elektrotechnik betrieben. Des Weiteren gibt es<br />
verschiedene Forschungseinrichtungen und Kompetenzzentren wie die Fraunhofer<br />
Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. in Rostock.<br />
2.3 Ernährungswirtschaft<br />
Die Ernährungswirtschaft ist mit über 22.500 (2006) Beschäftigten, mehr als 270 Unternehmen<br />
und einem Jahresumsatz von ca. 13,6 Mrd. Euro eine der umsatzstärksten<br />
Branchen in Brandenburg. Mit knapp 13 % aller Beschäftigten ist sie dort die bedeutendste<br />
Branche des Verarbeitenden Gewerbes. In <strong>Berlin</strong> steht sie mit rund 12 %<br />
an vierter Stelle der beschäftigungsreichsten Wirtschaftszweige. 20<br />
Auch in Mecklenburg-Vorpommern<br />
ist die Ernährungswirtschaft mit ca. 14.400 Beschäftigten (2005)<br />
und rund 166 Betrieben einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche im Land. 2005<br />
wurde mit 3,3 Mrd. Euro über ein Drittel des Umsatzes im Verarbeitenden Gewerbe in<br />
der Nahrungsmittelindustrie erwirtschaftet. 21<br />
Mit einem Anteil von über 45 % am Gesamtexport<br />
von Mecklenburg-Vorpommern ist sie außerdem eine der wichtigsten Außenwirtschaftsbranchen<br />
des Landes. 22<br />
Ähnlichkeiten zwischen den drei Ländern bestehen auch in den einzelnen Wirtschaftszweigen.<br />
Die Mehrheit der Betriebe ist in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg den Bereichen<br />
Verarbeitung von Fleisch- und Wurstwaren, Backwaren, der Obst- und Gemü-<br />
19<br />
Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2005): Industrielle Wachstumskerne - wertschöpfungsintensive und<br />
beschäftigungsstarke Produktionszentren der Zukunft. Schwerin.<br />
20 MR Gesellschaft für Regionalberatung mbH (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes<br />
Ernährungswirtschaft im Land Brandenburg. Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes<br />
Brandenburg. Bremen. <strong>Berlin</strong> Partner GmbH: Branchenstruktur der Ernährungswirtschaft in <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />
unter http://www.businesslocationcenter.de, abgerufen im Mai 2008.<br />
21<br />
22<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht 2006. Schwerin. Ministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Tourismus: Industrie- und Technologiepolitik, Präsentation in Schwerin 2006.<br />
Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (http://www.gfw-mv.de/de/branchenuebersicht/ernaehrung; abgerufen<br />
am 01.12.2008)<br />
12
severarbeitung, Molkereien sowie der Herstellung von Mineralwasser und Erfrischungsgetränken<br />
zuzuordnen. 23<br />
Darüber hinaus spielt in <strong>Berlin</strong> die Herstellung von<br />
hochveredelten Erzeugnissen wie Süß-, Teig- und Diätwaren (Unternehmen wie z. B.<br />
Bahlsen GmbH & Co. KG oder Storck GmbH & Co. KG) sowie Kaffee, Tee (z. B.<br />
Nestlé Deutschland AG, Melitta Unternehmensgruppe) und die Tabakindustrie (u. a.<br />
Philip Morris, Reemtsma) eine herausgehobene Rolle. In Mecklenburg-Vorpommern<br />
liegen die Schwerpunkte ähnlich auf Milcherzeugnissen (Hansa-Milch HANSANO,<br />
Danone) und der Saftherstellung (z. B. Fruchtquell Dodow), Backwaren (Kamps AG,<br />
Pfanni), Wurst- und Fleischwaren (Ludwigsluster Fleisch- und Wurstwaren) und<br />
Süßwarenerzeugnisse (Grabower Süßwaren, Toffee Tec, Gummi Bear Factory). Außerdem<br />
sind Babynahrung (Nestlé), Rapsöl sowie Fisch (Neue Rügen Fisch GmbH)<br />
wichtige Produkte der Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern (siehe Abb.<br />
11 im Anhang). Die wichtigsten Produktionsstandorte sind die Landkreise Ludwigslust<br />
– als eindeutiges Zentrum des Ernährungsgewerbes und der Süßwarenindustrie in<br />
Mecklenburg-Vorpommern – , Demmin und in abgeschwächter Form auch Rügen.<br />
Kennzeichnend für die brandenburgische und mecklenburgisch-vorpommersche Ernährungswirtschaft<br />
ist außerdem die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten<br />
aus der Region. Zudem sind beide Länder führend bei der ökologischen Landwirtschaft.<br />
9,7 % der gesamten Anbaufläche in Brandenburg werden nach ökologischen<br />
Kriterien bewirtschaftet, womit das Land auf dem ersten Platz in Deutschland steht. 24<br />
In Mecklenburg-Vorpommern sind es etwa 8 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche.<br />
Die Zahl der zertifizierten Unternehmen liegt dort derzeit bei rund 763, darunter ca.<br />
663 landwirtschaftliche Betriebe. 25<br />
<strong>Berlin</strong> spielt dagegen nach Einschätzung der Experten<br />
als Absatzmarkt eine bedeutende Rolle.<br />
23<br />
24<br />
25<br />
Wichtige Unternehmen der Hauptstadtregion sind z. B. Mineralquellen Bad Liebenwerda Spreewaldkonserve<br />
GmbH , Eberswalder Fleischwaren, Campina GmbH & Co. KG, Freiberger Lebensmittel GmbH & Co. KG,<br />
Spreequell Mineralbrunnen GmbH, <strong>Berlin</strong>er Kindl-Schultheiss Brauerei GmbH u. a.<br />
Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg (2007): Jahreswirtschaftsbericht 2007.Potsdam; <strong>Berlin</strong> Partner<br />
GmbH, ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Ernährungswirtschaft in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (2004): Nahrungsmittelindustrie investiert<br />
in Mecklenburg-Vorpommern. Schwerin; VSR Verlag- Satz und Repro GmbH (2007/2008): Wirtschaftsreport<br />
Mecklenburg-Vorpommern 2007/2008; Mecklenburg-Vorpommern, das Landesportal, abgerufen am 29.05.2008<br />
unter http://www.mecklenburg-vorpommern.eu; Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2005): Industrielle<br />
Wachstumskerne - wertschöpfungsintensive und beschäftigungsstarke Produktionszentren der Zukunft. Schwerin.<br />
13
Neben dem breiten Unternehmensbesatz sind außerdem einige national und international<br />
renommierte Wissenschaftseinrichtungen vorhanden. In der Region um Potsdam<br />
sind hauptsächlich Forschungseinrichtungen mit biowissenschaftlichmedizinischen<br />
Schwerpunkt ansässig (Institut für Getreideverarbeitung GmbH, Potsdam<br />
Rehbrücke und die Universität Potsdam), während die Forschungseinrichtungen<br />
in <strong>Berlin</strong> sich schwerpunktmäßig mit den verarbeitungs- und industrienahen Themen<br />
in den Bereichen Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelhygiene beschäftigen. Zu<br />
nennen sind hier die Technische Universität <strong>Berlin</strong> mit dem Institut für Lebensmittelchemie,<br />
die Freie Universität <strong>Berlin</strong> mit dem Institut für Lebensmittelhygiene und<br />
-technologie, die Technische Fachhochschule <strong>Berlin</strong>, das Steinbeis-Transferinstitut<br />
Lebensmitteltechnologie und das Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu<br />
<strong>Berlin</strong>. Darüber hinaus gibt es das Deutsche Institut für Ernährungsforschung, das<br />
Institut für Gemüse und Zierpflanzenanbau in Großbeeren, die Milchwirtschaftliche<br />
Lehr- und Untersuchungsanstalt in Oranienburg, sowie die Lehr- und Versuchsanstalt<br />
für integrierten Pflanzenbau Güterfelde e. V. (zu den Standorten von Unternehmen<br />
und wissenschaftlichen Einrichtungen siehe Abb. 12 im Anhang). Eine regionale Kooperation<br />
zwischen Industrie und Forschung findet allerdings – aufgrund der geringen<br />
Kompatibilität und der meist kleinteiligen Unternehmensstrukturen – bisher wenig<br />
statt. 26<br />
In Mecklenburg-Vorpommern beschäftigen sich thematisch mit ernährungswirtschaftlich<br />
relevanten Fragestellungen die Hochschule Neubrandenburg mit einem<br />
Schwerpunkt auf Lebensmitteltechnologie, die Universität Rostock mit der Agrar- und<br />
Umweltwissenschaftlichen Fakultät sowie das Zentrum für Lebensmitteltechnologie in<br />
Neubrandenburg. Daneben sind Forschungseinrichtungen des Bundes wie die Bundesanstalt<br />
für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen in Groß Lüsewitz und das Tierforschungsinstitut<br />
in Dummersdorf ansässig.<br />
2.4 Logistik<br />
Die drei Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, <strong>Berlin</strong> und Brandenburg sind hinsichtlich<br />
ihrer Kompetenzen und Voraussetzungen im Bereich Logistik sehr unterschiedlich.<br />
Die Region <strong>Berlin</strong>-Brandenburg hat in der Vergangenheit eine wachsende Bedeutung<br />
als Logistikstandort erfahren. Insgesamt sind knapp 56.400 Beschäftigte (<strong>Berlin</strong><br />
26<br />
<strong>Berlin</strong> Partner GmbH und ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Ernährungswirtschaft in der Hauptstadtregion<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam; Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (2006):<br />
Innovationsbericht des Landes <strong>Berlin</strong>. Kompetenzfelder stärken - Wachstum beschleunigen. <strong>Berlin</strong>.<br />
14
22.952, Brandenburg 33.424) in 3.789 Logistikdienstleistungsbetrieben (<strong>Berlin</strong> 1.318,<br />
Brandenburg 2.471) tätig. Die beschäftigungs- und betriebsstärksten Wirtschaftszweige<br />
sind Speditionen und die Güterbeförderung im Straßenverkehr. Mit knapp<br />
88 % (entspricht rund 293 Mio. Tonnen) ist der Straßengüterverkehr der wichtigste<br />
Verkehrsträger, gefolgt vom Eisenbahngüterverkehr mit 33,4 Mio. Tonnen (10 % Anteil<br />
am gesamten Güteraufkommen). Die Binnenschifffahrt und Luftfracht spielen dagegen<br />
nur eine untergeordnete Rolle. Neben den überwiegend vorhandenen kleinund<br />
mittelständischen Betrieben haben sich vor allem einige international agierende<br />
Unternehmen wie Dachser GmbH & Co. KG, DHL Freight GmbH, Fiege, Rhenus,<br />
Netto Supermarkt GmbH und Volkswagen Originalteile Logistik GmbH in der Hauptstadtregion<br />
angesiedelt. Die Deutsche Bahn AG hat ihre Unternehmenszentrale in<br />
<strong>Berlin</strong>. Darüber hinaus sind zahlreiche Logistikdienstleister u. a. in den Segmenten<br />
Konsumgüterdistribution und -kontraktlogistik, Terminaldienste, Kurier- und Expressdienste<br />
sowie grenzüberschreitende Transport- und Speditionsleistungen vertreten.<br />
Für den kombinierten Verkehr und die Verlagerung des Gütertransportes von der<br />
Straße auf die Schiene spielen die Güterverkehrszentren eine wichtige Rolle. In der<br />
Region sind insgesamt vier Güterverkehrszentren und sechs öffentliche Terminals für<br />
den Kombinierten Ladungsverkehr (KV-Terminals, siehe Abbildung 13 im Anhang)<br />
sowie die Binnenhäfen vorhanden. 27<br />
Darüber hinaus ist der Bau des Flughafen <strong>Berlin</strong><br />
Brandenburg International (BBI) für den Luftfrachtverkehr und Logistikansiedlungen<br />
von Bedeutung.<br />
Hinsichtlich der räumlichen Verteilung zeigt sich eine deutliche Ausrichtung der Logistikdienstleister<br />
auf <strong>Berlin</strong> bzw. das <strong>Berlin</strong>er Umland sowie auf die industriellen Kerne<br />
wie Schwarzheide und Eisenhüttenstadt.<br />
27<br />
Die wichtigsten öffentlichen Binnenhäfen sind Königs Wusterhausen, Brandenburg (Havel), Eisenhüttenstadt,<br />
Velten und Schwedt/ Oder und die BEHALA Häfen in <strong>Berlin</strong>.<br />
15
Abb. 3: Regionale Verteilung der Logistikdienstleistungsunternehmen in <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg 28<br />
Quelle: TFH Wildau 2007, Daten Spediteuradressbuch (2007) auf der Basis von 110 Adressen<br />
In Mecklenburg-Vorpommern sind im Vergleich mit anderen Bundesländern relativ<br />
wenig Logistikunternehmen ansässig. Eine zentrale Stellung nehmen die Ostseehäfen<br />
als Anlauf- und Umschlagstandort für Fähr- und RoRo-Verkehre (Roll on, Roll off)<br />
sowie als Sitz von internationalen Reedereien wie Scandlines, Laeisz, der Deutschen<br />
Seerederei und AIDA Cruises ein. Allen voran ist der Seehafen Rostock mit ca. 250<br />
Mitarbeitern und einem Umschlagvolumen von jährlich 22 Mio. Tonnen zu nennen.<br />
Neben seiner Funktion als universeller Umschlaghafen u. a. für Öl, Kohle, Holz,<br />
Schrott und Stückgüter ist er ein bedeutender Standort für den kombinierten La-<br />
28<br />
Regionomica/ TFH Wildau (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Logistik<br />
im Land Brandenburg. Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg. <strong>Berlin</strong>.<br />
16
dungs- (v. a. Forstprodukte) und den RoRo-Verkehr. Aus <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
werden z. B. Gipskartonplatten, Zement und Bleche bzw. Brammen aus Eisenhüttenstadt<br />
von Rostock aus verschifft. Viele Firmen nutzen darüber hinaus die Nähe zum<br />
Hafen. So baut Liebherr direkt am Kai Kräne, die von dort aus in alle Welt versendet<br />
werden. Yara, ein internationaler Chemieproduzent, erzeugt Kunstdünger in Hafennähe<br />
und verschifft ihn von dort aus nach Übersee. 29<br />
In den letzten Jahren entwickelte<br />
sich außerdem der Fähr- und Kreuzfahrtverkehr rasant, sodass der Hafen Rostock<br />
heute über die meisten Verbindungen zu den Ostseeanreinerstaaten verfügt. 2006<br />
verzeichnete er 138 Schiffsanläufe und empfing 143.000 Kreuzfahrttouristen. 30<br />
Weitere wichtige Häfen in Mecklenburg-Vorpommern sind der Seehafen Wismar mit<br />
ca. 3.000.000 Tonnen Jahresumschlag (Schwerpunkt Holzwirtschaft) und der Fährund<br />
RoRo-Hafen Sassnitz (ca. 40 Mitarbeiter) mit 5.500.000 Tonnen Umschlagkapazität<br />
und Fährverbindungen nach Schweden, Dänemark, Russland und Litauen. Er ist<br />
seit 1998 aufgrund seiner Gleisanlagen der größte Umschlaglatz für den Eisenbahnfährverkehr<br />
in Deutschland. 31<br />
Der Luftfrachtverkehr wird über die regionalen Flughäfen Schwerin-Parchim, Neubrandenburg-Trollenhagen<br />
und den größten Verkehrsflughafen des Landes, Rostock-<br />
Laage, abgewickelt. Der letztgenannte verfügt ebenfalls über das größte Passagierterminal<br />
des Landes mit einem Abfertigungsvolumen von bis zu einer Million Passagiere<br />
pro Jahr. 32<br />
In dem Flächenland Mecklenburg-Vorpommern wurde in den vergangenen Jahren mit<br />
dem Ausbau des Autobahnnetzes wichtige Verbindungen zum Hinterland geschafften.<br />
Das bedeutendste Straßenbauprojekt war die Fertigstellung der A20, mit der neben<br />
der Anbindung an das westdeutsche Straßennetz gleichzeitig auch eine zusätzliche<br />
Nord-Südverbindung neben der A 19 in Richtung <strong>Berlin</strong> errichtet wurde.<br />
29<br />
30<br />
31<br />
32<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (k.A.): Logistik Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Schwerin.<br />
Der Hafen steht im Bereich Kreuzschifffahrt jedoch in Konkurrenz zu den Häfen Kiel und Hamburg.<br />
Weitere Häfen sind der Rostocker Fracht- und Fischereihafen, der Seehafen Stralsund, die Häfen in Greifswald<br />
und Wolgast sowie der Industriehafen Ueckermünde. (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006):<br />
Wirtschaftsbericht 2006. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2005): Häfen in Mecklenburg Vorpommern.<br />
Schwerin. Rostock Port. Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH (2007): Hafen Rostock. Rostock).<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (k.A.): Logistik Mecklenburg-Vorpommern.<br />
17
In allen drei Bundesländern sind FuE-Einrichtungen im Logistikbereich ansässig. Von<br />
den Hochschulen in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg haben die Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
und die Technische Fachhochschule Wildau einen eigenen Bereich für Logistik.<br />
Daneben beschäftigen sich weitere Hochschulen im Rahmen anderer Fachgebiete<br />
punktuell mit logistikrelevanten Themen. Außer-universitäre Forschungseinrichtungen<br />
mit Themen der Logistik sind das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Logistiksystemplanung<br />
und Informationssysteme (ALI) in Cottbus sowie das Fraunhofer-Institut<br />
für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) in <strong>Berlin</strong>. In Mecklenburg-<br />
Vorpommern ist insbesondere die Universität Rostock mit dem Lehrstuhl der Produktionsorganisation<br />
und Logistik 33<br />
sowie die Hochschule Wismar mit dem Fachbereich<br />
Seefahrt am Standort Warnemünde zu nennen.<br />
33<br />
Die Universität Rostock plant darüber hinaus die Neuberufung der Professur im Fachgebiet Verkehr/Logistik.<br />
18
3. Ergebnisse der Expertenbefragungen<br />
3.1 Ergebnisse der Netzwerkbefragung<br />
Aufbauend auf der Branchenanalyse wurden im Rahmen der Studie 36 Gespräche<br />
mit Netzwerken, Fachverbänden und Kooperationsinitiativen der ausgewählten Branchen<br />
in der Verantwortungsgemeinschaft durchgeführt. Die Kontaktaufnahme mit den<br />
Interviewpartnern erfolgte dabei anhand einer Vorauswahl, die in Zusammenarbeit<br />
mit allen Projektpartnern getroffen wurde. Dabei wurde zwar auf eine regionale Ausgeglichenheit<br />
geachtet, die Anzahl und letztlich die Zusammensetzung der interviewten<br />
Akteure in den einzelnen Bundesländern sind jedoch auf die unterschiedliche<br />
Existenz von Netzwerken sowie die jeweilige Gesprächsbereitschaft zurückzuführen.<br />
Es handelte sich bei den Interviewpartnern überwiegend um Netzwerkmanager und<br />
Geschäftsführer, die zumeist in Einzelgesprächen zu<br />
� bestehenden Kooperationen (branchenspezifisch)<br />
� Potenzialen und Nutzen einer erweiterten Kooperation sowie<br />
� Erwartungen und Vorschläge für eine zukünftige erweiterte Zusammenarbeit<br />
befragt wurden.<br />
Darüber hinaus wurden zu Beginn Auftaktgespräche mit den Wirtschaftsförderungseinrichtungen<br />
des Landes und branchenübergreifenden Institutionen geführt. Die folgende<br />
Abbildung zeigt die interviewten Netzwerke und Verbände auf. Die Gesprächsliste<br />
sowie ein Kurzprofil der Netzwerke befinden sich im Anhang. Die Beschreibung<br />
der Initiativen gibt dabei einen guten Überblick über die bereits vorhandene Aktivitäten<br />
und deren inhaltlichen Schwerpunkte.<br />
Tab. 1: Übersicht über die interviewten Netzwerkinitiativen<br />
Land Branche Netzwerk / Institution<br />
BB Energiewirtschaft GA Kooperationsnetzwerk<br />
Energiewirtschaft/Energietechnologie<br />
BB Energiewirtschaft Brandenburgische Energie Technologie Initiative<br />
(ETI)<br />
B Energiewirtschaft Element 1 Koordinierungsstelle Wasserstoff <strong>Berlin</strong><br />
Spilett New Technologies GmbH<br />
19
MV<br />
MV<br />
MV<br />
MV<br />
Energiewirtschaft<br />
Energiewirtschaft<br />
Energiewirtschaft<br />
Energiewirtschaft<br />
BalticNet - PlasmaTec e. V.<br />
Wasserstofftechnologie-Initiative<br />
Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />
Offshore Energies Competence Network Rostock<br />
e. V.<br />
Solarinitiative Mecklenburg-Vorpommern<br />
BB Ernährungswirtschaft BEN - Brandenburger Ernährungsnetzwerk<br />
BB<br />
BB<br />
MV<br />
MV<br />
MV<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Ernährungswirtschaft<br />
Ernährungswirtschaft<br />
pro agro -Verband zur Förderung des ländlichen<br />
Raumes im Land Brandenburg e. V.<br />
Landesbauernverband Brandenburg e. V.<br />
Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />
BioNet - Verein zur Förderung innovativer und<br />
nachhaltiger Agrobiotechnologie in MV FINAB e. V.<br />
BB Logistik Branchentransferstelle Logistik<br />
BB Logistik LogistikNetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V.<br />
B Logistik Netzwerk „Verkehr & Mobilität“<br />
B Logistik Verband Verkehr und Logistik <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
e. V.<br />
MV Logistik Landesfachverband Spedition und Logistik<br />
MV Logistik Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern<br />
MV Logistik Bundesvereinigung Logistik e. V.<br />
Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />
B Metall/Maschinenbau profil.metall<br />
BB Metall/Maschinenbau Netzwerk Metall Eberswalde/ Barnim<br />
BB Metall/Maschinenbau ME Das Netzwerk der Metall- und Elektroindustrie<br />
MV Metall/Maschinenbau Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt<br />
Mecklenburg-Vorpommern GmbH<br />
MV Metall/Maschinenbau MariCoNet - Netzwerk der maritimen Zulieferindustrie<br />
MV Metall/Maschinenbau Nukleus e. V.<br />
20
MV Metall/Maschinenbau Netzwerk für den Anlagenbau und<br />
Netzwerk für den Sondermaschinenbau<br />
MV Metall/Maschinenbau Maritime Allianz Ostseeregion e. V.<br />
3.1.1 Allgemeine Vorbemerkungen<br />
Bei der Durchführung der Experteninterviews sind einige allgemeine Punkte deutlich<br />
geworden.<br />
• In einigen Gesprächen konnten im Verlauf der Diskussion bereits neue Kontakt-<br />
und Ansprechpartner („Den könnte ich auch mal anrufen.“) vermittelt<br />
werden. So wurden quasi als „Nebenprodukt“ neue Denkanstöße über das<br />
Ausweiten der Aktivitäten in einem größeren Raum gegeben. Dies zeigte<br />
dem Gutachter aber auch den Bedarf nach solchen Informationen und das Interesse<br />
der Partner auf.<br />
• Das Projekt in seiner Ausrichtung sowie den unterschiedlichen Modulen und<br />
Projektpartnern war insgesamt sehr erklärungsbedürftig und musste den<br />
Gesprächspartnern zum Teil aufwendig vermittelt werden. Nachfragen gab es<br />
insbesondere zur Abgrenzung und Größe des Untersuchungsraums, zur<br />
Struktur des Gesamtprojekts sowie zur Zielstellung („Warum gerade <strong>Berlin</strong><br />
und nicht Hamburg?“).<br />
• Im Vorfeld der Untersuchung wurde gemeinsam mit den Projektpartnern ein<br />
Fragebogen entwickelt, der als Leitfaden genutzt und bei Bedarf angepasst<br />
wurde.<br />
• Während der Befragung wurde sehr schnell deutlich, dass die interviewten<br />
Netzwerke von ihrer Struktur, ihrem Aufgabenverständnis und der regionalen<br />
Ausrichtung her sehr heterogen sind und eine länderübergreifende Kooperation<br />
zum Teil von vornherein ausgeschlossen ist. So ist bei den Verbänden<br />
durch ihre hierarchische Organisation in zumeist Kreis-, Landes- und Dachverbänden<br />
eine klare regionale Abgrenzung der Aufgabengebiete vorhanden.<br />
Dagegen sind die InnoRegio-Netzwerke wie z. B. Nukleus e. V. oder die NE-<br />
MO-Netzwerke des CIM Technologiezentrum e. V. sehr kleinräumig bis lokal<br />
orientiert. Die Einbeziehung von Unternehmen anderer Bundesländer ist –<br />
bedingt durch die Förderbedingungen der Programme (NEMO und InnoRegio)<br />
– per se nicht möglich und auch nach dem Auslaufen der Förderphase<br />
zumeist nicht gewollt.<br />
21
• Im Hinblick auf die landesweite Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und<br />
Verwaltung in bestimmten Branchen ist Brandenburg sehr gut aufgestellt.<br />
Grund hierfür ist die stringent umgesetzte Strategie der Landesregierung im<br />
Rahmen der Neuausrichtung der Wirtschaftsförderpolitik, die Vernetzung innerhalb<br />
17 Branchenkompetenzen des Landes durch GA-geförderte Branchennetzwerke<br />
zu unterstützen. 34<br />
Aufgrund des kurzen Gründungs- und Förderzeitraums<br />
befinden sie sich zwar noch in der Aufbauphase. Die gezielte<br />
Unterstützung der Landesregierung, die Anknüpfung an vorherige Netzwerke<br />
sowie die Einbeziehung weiterer lokaler und regionaler Unternehmensverbünde<br />
sind jedoch eine gute Voraussetzung für eine breite Verknüpfung von<br />
Wirtschaft und Wissenschaft.<br />
• Aufgrund der Geheimhaltungsverpflichtung gegenüber den Netzwerkmitgliedern<br />
hatten einige Netzwerke Probleme, offen über die Netzwerkarbeit<br />
und Projekte ihrer Mitglieder zu sprechen. Der Vorbehalt war jedoch eine<br />
Ausnahme.<br />
3.1.2 Status quo der länderübergreifenden Kooperationen<br />
Im Ergebnis der Befragung zeigte sich, dass insbesondere zwischen den Unternehmensnetzwerken<br />
in Mecklenburg-Vorpommern und Netzwerkverbünden, Institutionen<br />
oder FuE-Einrichtungen in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg kaum feste oder regelmäßige<br />
Kontakte und Arbeitsbeziehungen bestehen. Es handelt sich meist nur um sehr lockere,<br />
sporadische, zeitlich begrenzte oder persönliche Beziehungen, die über die Ländergrenzen<br />
hinausgehen. Die Zusammenarbeit zwischen <strong>Berlin</strong> und Brandenburg ist<br />
dagegen – aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtung und der Zusammenarbeit in<br />
der Hauptstadtregion – stärker ausgeprägt, z. B durch länderübergreifende Mitgliedschaften,<br />
die Arbeit der Netzwerke für die gesamte Region und gemeinsame Projektarbeiten.<br />
Im Allgemeinen erfolgt die übergreifende Zusammenarbeit<br />
34<br />
Die Branchennetzwerke sind zwar auch für interessierte Unternehmen aus <strong>Berlin</strong> offen, faktisch sind aber nach<br />
Aussage der Gesprächspartner fast ausschließlich nur Brandenburger Unternehmen beteiligt. Auch in <strong>Berlin</strong> und<br />
Mecklenburg-Vorpommern werden Netzwerke aus GA-Mitteln gefördert (derzeit z. B. in <strong>Berlin</strong> 14 Netzwerke wie<br />
das Kooperationsnetzwerk Gesundheitswirtschaft oder das Innovationsnetzwerk <strong>Berlin</strong>er Metall- und Elektroindustrie.<br />
Die Förderung erfolgt hier jedoch nachfrageorientiert (Angaben nach Auskünften der Senatsverwaltung für<br />
Wirtschaft, Technologie und Frauen des Landes <strong>Berlin</strong>)).<br />
22
• im Rahmen von gemeinsamen EU-Projekten, in denen mehrere nationale<br />
aber auch internationale Partner involviert waren bzw. sind. Zu nennen sind<br />
hier zum Beispiel Projekte im Rahmen von INTERREG. So planen das LogistikNetz<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. und die Hafen- und Entwicklungsgesellschaft<br />
Rostock mbH ein gemeinsames Logistikvorhaben im Rahmen eines<br />
INTERREG-IVB-Projekts.<br />
• durch gemeinsame Forschung- und Entwicklungsprojekte. Die Mehrzahl<br />
der Netzwerke arbeitet überwiegend mit wissenschaftlichen Einrichtungen auf<br />
Landesebene zusammen. Kooperationspartner in anderen Bundesländern<br />
werden hauptsächlich anhand ihrer Fachkompetenz und der Forschungsausrichtung<br />
ausgewählt. Die regionale Komponente ist dabei weniger wichtig.<br />
• auf Unternehmensebene. Die Unternehmen sind alleine schon durch Zuliefer-<br />
und Absatzbeziehungen gezwungen, mit Unternehmen aus anderen Regionen<br />
zusammenzuarbeiten. Die Netzwerke spielen nach Aussage der Befragten<br />
bei der Kooperationsanbahnung jedoch eine untergeordnete Rolle<br />
und haben somit keinen umfassenden Überblick über die Ausrichtung und Intensität<br />
länderübergreifender Unternehmensverbindungen im Untersuchungsraum.<br />
• aufgrund von persönlichen Kontakten. Persönliche Verbindungen haben bei<br />
der Zusammenarbeit von Partnern eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.<br />
So kommen Kooperationen häufig zustande, weil die Akteure sich bereits<br />
vorher kannten bzw. auf Veranstaltungen kennengelernt haben.<br />
• im Rahmen organisatorischer Strukturen. Darüber hinaus findet der Austausch<br />
mit Akteuren aus anderen Bundesländern über Dachverbände, Jahrestreffen<br />
oder auch Netzwerkveranstaltungen der Bundesförderprogramme<br />
wie „NEMO“ oder „Kompetenznetze“ statt. Es handelt sich dabei aber zumeist<br />
nur um Informations- und Abstimmungsveranstaltungen.<br />
Als Gründe für die bisherige geringe Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen<br />
Akteuren aus <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden genannt:<br />
• „Keine Zeit“: Eine der am häufigsten genannten Erklärung für die geringe<br />
Zusammenarbeit waren die fehlenden zeitlichen und personellen Kapazitäten<br />
für die Kontaktaufnahme und Durchführung von entsprechenden Aktivitäten.<br />
Die wenigsten der befragten Netzwerke verfügen über einen ausschließlich<br />
für das Netzwerk verantwortlichen Netzwerkmanager, wie z. B. beim Agrarmarketingverein<br />
Mecklenburg-Vorpommern e. V., bei pro agro - Verband zur<br />
23
Förderung des ländlichen Raumes im Land Brandenburg e. V. oder der Wasserstofftechnologie-Initiative<br />
Mecklenburg-Vorpommern e. V. In der Mehrzahl<br />
der Netzwerke ist das Management an eine bestehende Institution angegliedert<br />
(z. B. Offshore Energies Competences Network Rostock e. V.) oder wird<br />
in Teilzeit (z. B. Nukleus e. V.) bzw. ausschließlich im Rahmen einer ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit betrieben (z. B. Maritime Allianz Ostseeregion e. V., Landesfachverband<br />
Spedition und Logistik).<br />
• Räumliche Distanz: Die räumliche Nähe der beteiligten Unternehmen und<br />
Institutionen spielt laut Aussage der Gesprächspartner bei der Netzwerkbildung<br />
mit eine entscheidende Rolle. Netzwerke leben vor allem von regelmäßigen<br />
offiziellen aber auch formlosen Treffen, an denen sich die Unternehmer<br />
kennenlernen und austauschen können. Solche Treffen finden in Form von<br />
Branchen- und Informationsveranstaltungen, Vortragsreihen, Unternehmerfrühstücken,<br />
Business-Treffen wie dem Rostock Business Club oder auch<br />
gemeinsamen Ausflügen statt. Die räumliche Entfernung – die teilweise auch<br />
schon innerhalb der Bundesländer gegeben ist – erschwert bzw. verhindert<br />
diese Form der Kontakt- und Kooperationsanbahnung und -pflege. Darüber<br />
hinaus unterhält ein Großteil der Netzwerke gute und gewachsene Verbindungen<br />
in nahe gelegene Nachbarregionen. In Mecklenburg-Vorpommern<br />
bestehen schwerpunktmäßig Verbindungen zu Hamburg und Schleswig-<br />
Holstein. Dies ist nach Aussage der Gesprächspartner neben der räumlichen<br />
Nähe, insbesondere zu Hamburg, jedoch auch auf die Wirtschaftsstruktur und<br />
inhaltlichen Anknüpfungspunkte (maritime Industrie, Hafenlogistik) zurückzuführen.<br />
Vergleichbar arbeiten die Akteure im südlichen Brandenburg verstärkt<br />
mit Sachsen und Akteuren aus der Region Dresden zusammen.<br />
• „Kenne ich nicht“: Hinzu kommt, dass in vielen Fällen Informationsdefizite<br />
über interessante Netzwerke und Aktivitäten in den drei Bundesländern bestehen.<br />
Insbesondere die noch relativ jungen GA-Netzwerke in Brandenburg<br />
waren den Akteuren in Mecklenburg-Vorpommern nicht bekannt. Des Weiteren<br />
fehlt es teilweise an Kenntnissen über branchenbezogene Schwerpunkte,<br />
den Unternehmensbesatz oder auch die inhaltlichen Ausrichtungen der Forschungseinrichtungen<br />
in den Nachbarländern, sodass Kooperationsbeziehungen<br />
von vornherein erschwert werden bzw. nicht zustande kommen können.<br />
• Fehlende Finanzierung: Viele der Organisationen finanzieren sich hauptsächlich<br />
über Mitgliedsbeiträge und Drittmittel. Zum einen sind somit die finanziellen<br />
Möglichkeiten begrenzt und es werden schwerpunktmäßig nur die<br />
24
35<br />
Aktivitäten durchgeführt, die für die Mitglieder mit einem direkten Nutzen verbunden<br />
sind. Zum anderen wird bei bezuschussten Projekten die Einbeziehung<br />
von Partnern aus anderen Bundesländern erschwert bzw. es existieren<br />
Wissenslücken, ob eine solche Zusammenarbeit möglich ist.<br />
• „nicht gewollt“: Wie bereits im vorangegangenen Kapitel erwähnt, sind aufgrund<br />
der organisatorischen Struktur sowie der Förderbedingungen länderübergreifende<br />
(Unternehmens-) Beziehungen nicht vorgesehen bzw. nicht<br />
gewollt. Dies betrifft insbesondere die lokal orientierten Netzwerke wie z. B.<br />
das ursprüngliche InnoRegio Netzwerk Nukleus e. V. und Verbände (z. B. die<br />
Landesbauernverbände).<br />
• Fehlende Ansatzpunkte: Als weiterer Grund wurden die geringen Ansatzpunkte<br />
für eine länderübergreifende Kooperation genannt. Das beinhaltet<br />
sowohl die unterschiedlichen Ausrichtungen der Netzwerke als auch das Fehlen<br />
von Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen zumeist in Spezialbereichen<br />
in den einbezogenen Bundesländern. Der Agrarmarketingverein<br />
Mecklenburg-Vorpommern e. V. begründete zum Beispiel die fehlende<br />
Zusammenarbeit mit <strong>Berlin</strong> und Brandenburg mit dem Schwerpunkt Direktvermarktung<br />
und Landtourismus von pro agro, während sie sich als Marketingverein<br />
für die Ernährungsindustrie verstehen. 35<br />
Die Schweißtechnische<br />
Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern GmbH argumentierte<br />
dagegen mit dem Mangel an entsprechenden Unternehmen und Einrichtungen<br />
im Bereich der Schweiß- Lasertechnologie.<br />
• „Wildern in fremden Gefilden“: In einigen Fällen wurde seitens der Akteure<br />
auch angeführt, dass der Konkurrenzgedanke zwischen Netzwerken das Anwerben<br />
von Mitgliedern oder verstärkte Aktivitäten in anderen Bundesländern<br />
erschwert. Allerdings kommt es hierbei auf die Aufgabenschwerpunkte und<br />
die Ausrichtung der Zusammenschlüsse an. Bei Netzwerken mit überwiegenden<br />
Forschungs- und Innovationsschwerpunkt spielte der Konkurrenzgedanke<br />
keine Rolle.<br />
• Fehlende Konsolidierung auf Landesebene: Des Weiteren sollte beachtet<br />
werden, dass selbst auf Landesebene die Vernetzung der Unternehmen und<br />
Institutionen häufig noch im Aufbau begriffen ist und somit eine Ausweitung<br />
der Netzwerkaktivitäten nicht geplant wird bzw. sinnvoll wäre. So stimmen<br />
Allerdings war das Ernährungsnetzwerk BEN dem Verein nicht bekannt.<br />
25
sich beispielsweise in Brandenburg die GA-Netzwerke erst seit einiger Zeit<br />
stärker miteinander ab und knüpfen engere Beziehungen. <strong>Berlin</strong> diskutiert<br />
derzeit über die Gründung eines oder mehrerer Netzwerke im Energiebereich<br />
und möchte – zumindest auf politischer Ebene – mit Brandenburg zusammenarbeiten.<br />
Bei einem ersten „Innovationsgipfel“ der Länder wurden diesbezüglich<br />
Anfang November in Potsdam Möglichkeiten der Verknüpfung von<br />
Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert und u. a. die Kooperation bei erneuerbaren<br />
Energien als eines der Leitprojekte benannt. 36<br />
• Unterschiedliche politische Interessen: Während der Fachgespräche wurde<br />
in einigen Fällen deutlich, dass die Umsetzung der länderübergreifenden<br />
Zusammenarbeit aufgrund der mangelnden politischen Einigkeit der beteiligten<br />
Bundesländer erschwert bzw. verhindert wird. Dies betrifft z. B. insbesondere<br />
die Vernetzung von Akteuren im Bereich der Wasserstofftechnologie in<br />
<strong>Berlin</strong> und Brandenburg, da diese nur von Seiten der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung<br />
forciert wird. Ähnliche Probleme waren in anderen Technologiebereichen<br />
vorhanden. Die Definition von gemeinsamen Zukunftsfeld-Technolgien im<br />
Rahmen der gemeinsamen Innovationsförderpolitik von <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
sowie die Vereinbarung, die Zusammenarbeit der Wirtschaft in den<br />
Branchen Kunststoff/ Chemie, Ernährung, Metall /Elektro und Druck/ Papier<br />
zu intensivieren, erleichtert nach Aussage der Gesprächspartner die Kooperationen<br />
auch auf politische Ebene. 37<br />
3.1.3 Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende<br />
Zusammenarbeit<br />
In den Gesprächen äußerten die Gesprächspartner überwiegend ihr Interesse an<br />
einer Initiierung bzw. Ausweitung der länderübergreifenden Zusammenarbeit mit<br />
Partnern aus <strong>Berlin</strong>, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Besondere Po-<br />
36<br />
37<br />
rbbonline: Innovationsgipfel <strong>Berlin</strong> und Brandenburg. 03.11.2008, http://www.rbbonline.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news8172411.html<br />
<strong>Berlin</strong> und Brandenburg haben sich auf die fünf gemeinsamen Zukunftsfelder Biotechnologie/Medizintechnik/Pharma,<br />
Medien/Informations- und Kommunikationstechnologie, Verkehrssystemtechnik, Optik sowie Energietechnik<br />
geeinigt, die gemeinsam in der Region weiterentwickelt werden sollen. Die ZukunftsAgentur Brandenburg<br />
GmbH und die Technologiestiftung Innovationszentrum <strong>Berlin</strong> GmbH unterzeichneten dazu eine Kooperationsvereinbarung.<br />
Darüber hinaus wurde vereinbart, die Zusammenarbeit der oben genannten Industriebranchen zu<br />
verbessern.<br />
26
tenziale wurden diesbezüglich bei gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten<br />
oder in der Erschließung von Zuliefer- und Vertriebsstrukturen insbesondere in<br />
der Energiewirtschaft und in der – für alle Branchen relevanten – Logistik gesehen.<br />
In diesem Zusammenhang wurden einige potenzielle Ansätze für Kooperationsprojekte<br />
genannt, auf die später näher eingegangen wird. Im Allgemeinen kamen jedoch<br />
vor allem Maßnahmen zur Sprache, die für alle Branchen gelten. Diese branchenübergreifenden<br />
und branchenspezifischen Ansätze werden nachfolgend erläutert.<br />
Branchenübergreifend:<br />
In erster Linie empfanden alle Befragten die Verbesserung der Informationsangebote<br />
(z. B. über den Unternehmensbesatz und die Forschungseinrichtungen) sowie<br />
Aktivitäten für die Kontaktanbahnung als besonders wichtig, wie<br />
38<br />
• Messeveranstaltungen und Branchentreffen: in Form von „Kennenlern“-<br />
Messen, branchenbezogenen oder auch branchenübergreifenden Veranstaltungen,<br />
auf denen die Unternehmen sich präsentieren und informieren können.<br />
Als Vorschlag wurde zum Beispiel die Organisation einer Tischmesse<br />
mit anschließender Exkursion genannt. Messen und Branchentreffen werden<br />
in fast allen Branchen auf Länderebene bereits durchgeführt und könnten ggf.<br />
auf die anderen Bundesländer ausgeweitet werden. 38<br />
• Netzwerktreffen: länderübergreifende und ggf. branchenübergreifende Treffen<br />
für Netzwerkvertreter und Mitglieder. Sinn und Zweck der gemeinsamen –<br />
eventuell durch die Länder organisierten – Veranstaltungen ist es, die Aktivitäten<br />
und Schwerpunkte der anderen Netzwerke kennen zu lernen und Erfahrungen<br />
auszutauschen. Insbesondere für das Thema Innovation bzw. Innovationsnetzwerke<br />
wurde von einigen Gesprächspartner starkes Interesse geäußert.<br />
• Unternehmerreisen: Unternehmerreisen wurden seitens der Akteure vor allem<br />
dann als sinnvoll gewertet, wenn in einem bestimmten Bereich Kooperationspartner<br />
von Unternehmen gesucht werden und diese in den „Partnerregionen“<br />
vorhanden sind. Vorteil dieser eher kleinteiligen Ansätze ist hierbei,<br />
dass aufgrund des konkreten Anliegens die Teilnahmebereitschaft an diesen<br />
Beispielsweise wird in Brandenburg die internationale Messe PromoFood für die Ernährungswirtschaft vom Brandenburger<br />
ErnährungsNetzwerk (BEN) ausgerichtet, in die Akteure aus Mecklenburg-Vorpommern stärker eingebunden<br />
werden könnten (Aussage im Fachgespräch mit BEN).<br />
27
Veranstaltungen eher hoch ist. 39<br />
Darüber hinaus kann eine Unternehmerreise<br />
ohne großen finanziellen und organisatorischen Aufwand durchgeführt werden.<br />
• Themenspezifische Workshops und Fachseminare: Statt reinen – und<br />
deswegen meist schlechter besuchten – Informationsveranstaltungen sollten<br />
aus Sicht der Befragten vor allem themenspezifische Workshops oder Weiterbildungsveranstaltungen<br />
organisiert werden. Interesse wurde insbesondere<br />
für Themen im Bereich innovativer Technologien geäußert. Als mögliche<br />
Ansätze wurden die Vorstellung von Technologieparks wie der Technologieund<br />
Wissenschaftspark Adlershof und universitärer Einrichtungen in Kombination<br />
mit Vorträgen, Weiterbildungsangeboten oder Branchentreffen genannt.<br />
• Informationsmaterial: Die Bereitstellung von Informationsmaterialien z. B. in<br />
Form von Firmen- oder Standortprofilen bietet Unternehmen die Möglichkeit,<br />
sich bei Bedarf über potenzielle Kooperationspartner zu informieren. Die Materialien<br />
können branchen- oder themenbezogen aufgearbeitet werden, z. B.<br />
in Form eines „Technologieatlas“ oder als „Kompetenzkataloge“ mit den<br />
wichtigsten Forschungs- und Technologieeinrichtungen.<br />
Energiewirtschaft und regenerative Energien:<br />
Im Bereich der Energiewirtschaft werden mögliche Kooperationsansatzpunkte vor<br />
allem in den Teilbereichen Windenergie und Solarindustrie gesehen.<br />
39<br />
• Sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
sind interessante Ansiedlungen von Anlagenbauern, Zulieferern und<br />
Dienstleistern im Bereich Windenergie vorhanden. Die Identifikation von neuen<br />
Zulieferern und Kontakten, insbesondere die Kontaktanbahnung zwischen<br />
Großunternehmen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU),<br />
könnte ein möglicher Ansatz für die länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
sein.<br />
Das Netzwerk Metall in Eberswalde äußerte z. B. Interesse an einer Busreise für die Kontaktanbahnung zu Gießerein.<br />
28
• In der Solarindustrie wurden in Mecklenburg-Vorpommern Kooperationspotenziale<br />
mit <strong>Berlin</strong> und Brandenburg insbesondere im Forschungsbereich<br />
der Speichertechnologien (z. B. in Form eines Forschungsverbundes) mit den<br />
fachlichen Schwerpunkten Solarthermie, neue Heizsysteme und saisonale<br />
Wärmespeicherung genannt. Hierbei wurde Interesse an Kontakten mit den<br />
Solarfirmen in Frankfurt/Oder und Forschungsinstitutionen in Adlershof geäußert.<br />
• Als ein mögliches Projekt auf Landesebene kam der Vorschlag der stärkeren<br />
gemeinsamen Präsentation der drei Bundesländer als interessanter Standort<br />
für Firmen im Bereich der regenerativen Energien. Die Bestandsaufnahme<br />
und Herausarbeitung der jeweiligen Stärken in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
<strong>Berlin</strong> und Brandenburg in Form eines „Bestandsatlas“ („Regenerativer Energieatlas“)<br />
wären ein erster Schritt und Grundlage für weitere Vermarktungsaktivitäten.<br />
• Ein weiterer Ansatzpunkt wird in der gemeinsamen Konzeptentwicklung für<br />
Windkrafträder und deren Nachnutzung gesehen.<br />
• Nach Aussage des Vertreters der Wasserstofftechnologie-Initiative sind in<br />
Mecklenburg-Vorpommern technologische Lücken im Bereich der Elektrolyse<br />
und bei Wasserstoffverbrennungsmotoren vorhanden. In diesem Zusammenhang<br />
wäre eine Zusammenarbeit mit der ENERTRAG Aktiengesellschaft<br />
wünschenswert.<br />
Metallverarbeitung und Maschinenbau:<br />
Im Gegensatz zu den anderen Branchen kamen bei den Vertretern der Netzwerke<br />
der Metallverarbeitung und dem Maschinenbau kaum konkrete Vorschläge für die<br />
länderübergreifende Zusammenarbeit. Dies kann – wie auch schon nach der Sichtung<br />
der Strukturdaten vermutet – aufgrund der Heterogenität der Branche auch nicht<br />
verwundern. Im Allgemeinen wurden folgende Punkte angesprochen:<br />
29
• Veranstaltung von Praktikumsbörsen und Informationsveranstaltungen an<br />
Universitäten sowie Unternehmensführungen für Studenten, um Nachwuchs<br />
im Ingenieurbereich zu akquirieren. 40<br />
• Ausweitung der Aktivitäten im Bereich Technologietransfer über Bundesländergrenzen<br />
hinweg sowie Technologieberatung, fertigungsorientierte Forschung,<br />
Entwicklung und Qualitätssicherung für Windkraftanlagenbauer 41<br />
• Interesse an z. T. branchenübergreifenden Kontakten und Aktivitäten im<br />
Bereich Energie und Metall, insbesondere Offshore-Windenergie, Metall und<br />
Kunststoff und Schiffbauindustrie.<br />
Ernährungswirtschaft:<br />
Ebenfalls aufgrund der heterogenen Struktur der Ernährungswirtschaft (mit kleinen<br />
eigenständigen Teilmärkten, vielen landwirtschaftlichen Erzeugern, Direktvermarktern<br />
und festen Zulieferstrukturen) sahen die Akteure – entgegen der Vermutungen nach<br />
der Analyse der Strukturdaten und -informationen – vergleichsweise wenig Anknüpfungspunkte<br />
für eine gemeinsame, länderübergreifende Kooperation.<br />
40<br />
41<br />
• Einer der wenigen Ansatzpunkte wird in der gemeinsamen Vermarktung und<br />
dem Schutz von Sanddornprodukten aus der Region gesehen. Sowohl in<br />
Mecklenburg-Vorpommern als auch in Brandenburg wird Sanddorn großflächig<br />
angebaut und zu regionalen Markenprodukten weiterverarbeitet.<br />
• Darüber hinaus ist die stärkere Einbindung und branchenübergreifende Zusammenarbeit<br />
mit Logistikunternehmen für den Transport von Rohstoffen zu<br />
den Erzeugern von Interesse, was sich bisher aufgrund der kleinteiligen Unternehmensstruktur<br />
im ländlichen Raum als schwierig erwiesen hat.<br />
Allerdings sollte hierbei bedacht werden, dass die Bundesländer bei der Anwerbung um Fachkräfte in Konkurrenz<br />
zueinander stehen und ihre Hochschulabsolventen nicht an andere Länder „verlieren“ wollen.<br />
Gespräch mit Herrn Hoffmann, Geschäftsführer der Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-<br />
Vorpommern GmbH<br />
30
Logistik:<br />
Für die Logistik wurden dagegen einige konkrete Projektidee geäußert:<br />
• Kombination Logistik und Tourismus: Der Rostocker Hafen ist ein wichtiger<br />
Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe, <strong>Berlin</strong> eine reizvolles Ausflugsziel für Kreuzfahrtgäste.<br />
Die Intensivierung der bereits bestehenden Zusammenarbeit zwischen<br />
Kreuzfahrtschiffgesellschaften und Reiseveranstaltern ist sowohl für<br />
den Hafen in Rostock als auch <strong>Berlin</strong> von Interesse. Darüber hinaus laufen<br />
bereits Planungen zur Entwicklung einer gemeinsamen Wassertourismusregion<br />
vom Spreewald bis zur Ostsee und die Schaffung der infrastrukturellen<br />
Voraussetzungen. 42<br />
• Bündelung von Warenströmen: Im Rahmen des länderübergreifenden Projekts<br />
Ostsee-Adria-Entwicklungskorridor ist seitens des LogistikNetzes <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg e. V. und der Rostocker Hafenentwicklungsgesellschaft für das<br />
INTERREG-IVB-Projekt SCANDRIA die Bündelung von Papierzügen aus<br />
Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im GVZ Wustermark für die gemeinsame<br />
Weiterführung nach Süden angestrebt. Die Güter- und Warenstrombündelung<br />
in Form eines „Y-Trains“ kann jedoch bei Bedarf auch auf andere<br />
Produkte ausgeweitet und entsprechende Partner aus Mecklenburg-<br />
Vorpommern, <strong>Berlin</strong> und Brandenburg eingebunden werden. Konzeptionelle<br />
und organisatorische Umsetzungsschritte wurden von den Vertretern des Logistiknetzes<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg als sehr erfolgversprechend und notwendig<br />
eingeschätzt.<br />
• Vormontage Hinterlandverkehr: Der Rostocker Hafen wird darüber hinaus<br />
als Standort für die Vormontage von Schwertransportprodukten wie z. B.<br />
Schiffsschrauben oder Windkrafttürme ausgebaut. Diese Produkte können nur<br />
schwer über den normalen Verkehrsweg transportiert werden, sodass die<br />
Vormontage am Hafen erfolgt. In diesem Zusammenhang wären z. B. Kooperationen<br />
mit Windkraftanlagenbauern wie Vestas und Zulieferfirmen möglich.<br />
Die folgende Abbildung 4 gibt noch einmal einen zusammenfassenden Überblick<br />
über die Ergebnisse der Fachgespräche mit den Netzwerkvertretern.<br />
42<br />
Das Vorhaben wurde als „Müritzer Erklärung“ zwischen den drei Landkreisen Nordwestmecklenburg, Müritz und<br />
Dahme-Spreewald vereinbart und soll durch mehrere Vorhaben umgesetzt werden.<br />
31
Abb. 4: Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
aus Sicht der Netzwerkakteure<br />
„Kennenlern-Messen“<br />
Branchentreffen<br />
Themenpezifische<br />
Workshops / Fachseminare<br />
(z.B. Innovation)<br />
Energie<br />
Ausbau/Kontakte<br />
Zulieferbeziehungen<br />
Forschungskooperationen<br />
Solarenergie<br />
Vermarktung<br />
als Energiestandort<br />
Bestandsaufnahme<br />
Übergreifende<br />
Konzeptentwicklung<br />
z. B. Windkraft<br />
Kooperation<br />
Wasserstofftechnologie<br />
Branchenübergreifend<br />
Metall/<br />
Maschinen<br />
Präsentationen/<br />
Besuche an Unis<br />
Praktikumsbörsen<br />
Technologietransfer<br />
Kontakte zu Betrieben<br />
aus Bereichen<br />
Energie, Schiffbau etc.<br />
Darstellung nach den Ergebnissen der Expertenbefragung<br />
Netzwerktreffen<br />
Informationsmaterial<br />
z. B. Firmenprofile/<br />
Standortprofile<br />
32<br />
Vermarktung<br />
Sanddornregion<br />
Kontakte<br />
Logistikwirtschaft<br />
Kompetenzkataloge<br />
Unternehmerreisen<br />
Ernährung Logistik<br />
Zusammenarbeit<br />
Tourismus<br />
Kreuzschifffahrt<br />
Y- Train<br />
Vormontage<br />
Hinterlandverkehr
3.2 Ergebnisse der Unternehmerbefragung<br />
3.2.1 Allgemeine Vorbemerkungen<br />
Im Anschluss an die Fachgespräche mit Netzwerkakteuren wurden 14 telefonische<br />
und 19 persönliche Interviews mit Unternehmen geführt und sie ebenfalls zu Ansätzen<br />
der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Kooperationsraum befragt. Die<br />
Auswahl der Unternehmen erfolgte in enger Abstimmung der Projektpartner auf Vorschlag<br />
der beteiligten Industrie- und Handelskammern. Dabei wurde darauf geachtet,<br />
dass in etwa gleich viele Unternehmen je Bundesland und Branche sowie KMUs als<br />
auch Großunternehmen einbezogen wurden. Allerdings konnte diese regionale Ausgeglichenheit<br />
bei der Durchführung der Untersuchung aufgrund der zeitlichen Verfügbarkeit<br />
und unterschiedlichen Gesprächsbereitschaft der Interviewpartner trotz<br />
zweimaliger Ergänzung weiterer Ansprechpartner nicht eingehalten werden.<br />
Die Zusammensetzung der Unternehmen ist in der nachfolgenden Tabelle 2 dargestellt:<br />
Tab. 2: Anzahl der befragten Unternehmen je Branche<br />
Branche 43<br />
Telefoninterviews Expertengespräche Summe<br />
Energiewirtschaft 3 4 7<br />
Metall/Maschinenbau 4 4 8<br />
Ernährungswirtschaft 6 5 11<br />
Logistik 1 6 7<br />
Summe 14 19 33<br />
Die befragten Unternehmen waren hinsichtlich ihrer Größe sehr unterschiedlich. Im<br />
Bereich der Ernährungswirtschaft wurden überwiegend kleine bis Kleinstunternehmen<br />
mit max. acht Mitarbeiter interviewt, die sich vor allem mit der Herstellung von<br />
regionalen Lebensmitteln und Produkten beschäftigen (z. B. Boitzenburger Früchtetraum<br />
GmbH oder Q-Regio.regionale Qualität). Bei den Logistikunternehmen handelte<br />
es sich dagegen zumeist um mittelständische Betriebe, während die Gesprächspartner<br />
in der Metallbranche und der Energiewirtschaft hauptsächlich global agieren-<br />
43<br />
In Einzelfällen sind die Unternehmen nicht immer eindeutig einer Branche zuzuordnen. So wurde zum Beispiel ein<br />
Produzent von Windkrafttürmen der Energiebranche statt der Metall- und Maschinenbauindustrie zugerechnet. Auf<br />
die Aussage und das Ergebnis der Untersuchung hat die Zuordnung jedoch keinen Einfluss.<br />
33
de internationale Firmen mit Niederlassungen im Untersuchungsraum waren, wie<br />
z. B. Siemens AG oder Liebherr-Mcctec Rostock GmbH. Folgende Tabelle 3 gibt einen<br />
Gesamtüberblick über die Größenstruktur der Unternehmen je Branche.<br />
Tab. 3: Mitarbeiteranzahl der befragten Unternehmen (am jeweiligen Standort)<br />
Größenklasse Energie Metall/Maschinen Ernährung Logistik<br />
unter 5 1 6 1<br />
Bis 50 3 2<br />
Bis 100 1 1 1<br />
Bis 150 2 4<br />
bis 200 1<br />
Bis 250 2 1<br />
Über 250 6<br />
keine Angabe 1<br />
Summe<br />
Grundlage der Befragung bildete – wie auch bei der Netzwerkbefragung – ein Interviewleitfaden<br />
mit folgenden Themen:<br />
� Regionale Schwerpunkte der aktuellen und ggf. auch geplanten Zuliefer- und Abnehmerstruktur<br />
und Kooperationsbeziehungen (z. B. mit FuE-Einrichtungen des<br />
Unternehmens) sowie die Gründe und Ursachen dafür.<br />
� Erfahrungen mit der länderübergreifenden Unternehmenskooperation.<br />
� Mögliche Ansätze, erfolgsversprechende Maßnahmen und Instrumente sowie<br />
Unterstützungsbedarf für Kooperationsmaßnahmen im Untersuchungsraum.<br />
Hinzuweisen ist an dieser Stelle, dass aufgrund der Gesprächszahl die Ergebnisse<br />
zwar als nicht repräsentativ anzusehen sind, im Hinblick auf die Fragestellung und<br />
das Ziel der Studie (Eindruck über potenzielle Kooperationsmaßnahmen) aber hinreichend<br />
gute Informationen und Ergebnisse erzielt wurden.<br />
34
3.2.2 Status quo der länderübergreifenden Kooperationen<br />
Die sehr unterschiedliche Größenstruktur spiegelte sich auch in den Aussagen der<br />
Gesprächspartner und in den Interviewergebnissen wieder. So wurde während der<br />
Untersuchung sehr schnell deutlich, dass<br />
� die regionale Verankerung der Unternehmen stark von der jeweiligen Betriebsgröße<br />
abhängig ist. Kleine und mittelständische Unternehmen weisen einen viel<br />
stärkeren Regionalbezug auf, als das bei großen, meist international agierenden<br />
Unternehmen der Fall ist. Dies äußert sich vor allem in der Zusammensetzung<br />
und regionalen Ausrichtung der Zuliefer- und Abnehmerbeziehungen.<br />
� die mit der Größe verbundene Unternehmensorganisation einen entscheidenden<br />
Einfluss auf die Kooperationsstrukturen hat. In Großunternehmen mit mehreren<br />
deutschen oder auch internationalen Niederlassungen werden Entscheidungen im<br />
Bereich Vertrieb, Absatz, FuE und auch Qualifikation häufig zentral am Unternehmensstammsitz<br />
ohne den Einfluss von regionalen Zweigstellen getroffen.<br />
Klein- und mittelständische Betriebe handeln dagegen überwiegend eigenständig.<br />
Im Ergebnis zeigt die Befragung, dass der überwiegende Teil der Unternehmen gar<br />
nicht, kaum bzw. nur in lockerer Form länderübergreifende Kooperationsbeziehungen<br />
innerhalb des Untersuchungsraums unterhält. Viele der Unternehmen arbeiten mit<br />
Partnern in anderen Bundesländern in Deutschland zusammen oder haben internationale<br />
Beziehungen. Kontakte innerhalb der Verantwortungsgemeinschaft konzentrieren<br />
sich an erster Stelle auf das Bundesland, in dem der Sitz des Unternehmens ist.<br />
Darüber hinaus unterhält ein kleinerer Teil Kooperationsbeziehungen zu Unternehmen<br />
in einem oder zwei der anderen Länder. Diese basieren – je nach Angabe des<br />
Gesprächspartners – auf festen Verträgen, zum größten Teil aber auf projektbezogenen,<br />
zeitlich begrenzten Abmachungen (z. B. bestimmte Dienstleistungen, Zulieferung<br />
von bestimmten Produkten, Aufträge im Logistikbereich etc.). 44<br />
44<br />
Die schematische Darstellung der regionalen Zusammenarbeit bzw. die Ausführung der Bedeutung der regionalen<br />
Nähe als „weicher Standortfaktor“ war nicht Teil der vorliegenden Studie. Hierzu ist auf die anderen Teilprojekte<br />
von Modul 1 bzw. auf Forschungsberichte wie z. B. Grabow Busso, Dietrich Henckel und Beate Hollbach-Grömig<br />
(1995), Weiche Standortfaktoren. Schriften des Deutschen Instituts für Urbanistik, Band 89, Stuttgart u.a. zu verweisen.<br />
35
Anhand der Gesprächsergebnisse lassen sich folgende Kooperationsmuster der befragten<br />
Unternehmen ableiten: 45<br />
Die Zuliefer- und Absatzstrukturen waren je nach Größe und Branche der Unternehmen<br />
sehr unterschiedlich. Die meisten Hauptzulieferer sind deutschlandweit, seltener<br />
europa- oder weltweit verteilt. Etwa die Hälfte arbeitet, zumeist in einem geringen<br />
Anteil, auch mit Zulieferern innerhalb der Verantwortungsregion zusammen. Die<br />
Hauptabnehmer sind dagegen sowohl national als auch international vertreten. Im<br />
Hinblick auf den Sitz der Kooperationsunternehmen ist festzustellen, dass der überwiegende<br />
Teil der Zulieferbetriebe in unmittelbarer Nähe des Unternehmens oder im<br />
selben Bundsland aufgrund schnellerer Lieferzeiten, geringeren Transportkosten,<br />
direkten Kontakte etc. angesiedelt ist. Darüber hinaus spielt <strong>Berlin</strong> als Absatzmarkt<br />
und Sitz von Forschungs- und Dienstleistungsunternehmen insbesondere für Brandenburger<br />
Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Unternehmen im Norden von Mecklenburg-Vorpommern<br />
orientieren sich dagegen stärker nach Hamburg, was – wie<br />
auch bei den Netzwerken – neben der räumlichen Nähe auch auf die Wirtschaftsstruktur<br />
und inhaltliche Anknüpfungspunkte zurückzuführen ist. Die meisten Beziehungen<br />
zum Nachbarland unterhalten Kleinbetriebe in der Ernährungswirtschaft (Absatzmarkt<br />
für regionale Produkte), im Maschinenbau sind insgesamt die wenigsten<br />
länderübergreifenden Kooperationsbeziehungen zwischen Mecklenburg-<br />
Vorpommern, <strong>Berlin</strong> und Brandenburg vorhanden.<br />
Länderübergreifende Kooperationen im Bereich der Forschung und Entwicklung<br />
finden insgesamt eher sporadisch und projektbezogen statt. Feste Kooperationsstrukturen<br />
durch Forschungsvereinbarungen o. ä. unterhielt keines der befragten Unternehmen.<br />
Vielmehr wird bei Bedarf mit zumeist regional ansässigen Universitäten und<br />
Instituten zusammengearbeitet. Sind die benötigten Forschungskompetenzen nicht in<br />
der Region zu finden, werden geeignete Forschungspartner deutschlandweit gesucht.<br />
Wie auch bei den Zuliefer- und Absatzbeziehungen arbeiten die befragten Brandenburger<br />
Unternehmen stärker mit <strong>Berlin</strong>er Universitäten zusammen, während sich die<br />
Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern eher in Richtung Hamburg orientieren.<br />
Aktivitäten im Bereich Aus- und Weiterbildung führen die interviewten kleinen und<br />
mittelständischen Betriebe in Kooperation mit regionalen Bildungsträgern und auch<br />
Fachhochschulen durch, wie Bildungsmessen, Informationsveranstaltungen etc.<br />
Großunternehmen wickeln den Großteil über firmeninterne Aus- und Weiterbildungs-<br />
45<br />
Es handelt sich hierbei wirklich nur um die in der Befragung genannten Kooperationsstrukturen der Unternehmen.<br />
Dies bedeutet jedoch nicht, dass es keine anderen erfolgreichen und intensiven Kooperationsbeispiele und -<br />
projekte in den im Folgenden aufgeführten Teilbereichen gibt.<br />
36
angebote ab. Ausbildungsverbünde, Mitarbeiteraustausch oder die Durchführung von<br />
firmenübergreifenden Bildungsveranstaltungen finden seitens der befragten Unternehmen<br />
mit einer Ausnahme 46<br />
nicht statt.<br />
Als Grund für die bisherige geringe Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Akteuren<br />
aus <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden vor allem<br />
� mangelnde Ansatzpunkte für eine intensive Zusammenarbeit innerhalb des Kooperationsraums<br />
genannt, da die entsprechenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
fehlen oder keine potenziellen Kunden vorhanden sind.<br />
Solche Aussagen kamen insbesondere aus dem Metall- und Maschinenbaubereich<br />
in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Weitere Gründe waren:<br />
� Organisationsstruktur: Wie bereits erwähnt, spielt die Organisationsstruktur,<br />
insbesondere bei Großunternehmen, eine entscheidende Rolle bei der unternehmensübergreifenden<br />
Kooperation. Die Zuliefer- und Abnehmerstruktur wird teils<br />
vom Stammsitz der Betriebe organisiert, ohne dass die Niederlassungen einen<br />
Einfluss darauf haben. Bei manchen der befragten Unternehmen wird der überwiegende<br />
Teil der Wertschöpfungskette innerhalb des Betriebes abgedeckt. Andere<br />
Firmen haben ihren einzelnen Niederlassungen klar abgegrenzte regionale Zuständigkeitsbereiche<br />
zugeteilt, die eine stärkere länderübergreifende Kooperation<br />
mit einem bestimmten Bundesland von vornherein ausschließen (z. B. Siemens<br />
AG).<br />
� Kundenstruktur vorgegeben: Daneben bekommt der überwiegende Teil der<br />
größeren Unternehmen die Kooperationspartner seitens der Konzernleitung vorgeschrieben.<br />
Auch bestimmen Hauptkunden von Unternehmen nicht selten, mit<br />
welchen Partnern der Betrieb innerhalb der Wertschöpfungskette – aufgrund der<br />
Qualitätssicherung und bestehenden Verträgen – zusammenarbeiten soll.<br />
� Mitgliedschaft in Kooperationsverbünden: Die hohe Konkurrenz in der Speditionsbranche<br />
bei gleichzeitig steigenden Ansprüchen im Hinblick auf Qualität, Service<br />
und Laufzeit veranlassen viele Speditionsbetriebe, Logistikverbünden wie<br />
CargoLine oder 24plus logistic network beizutreten. In diesen Logistiknetzwerken<br />
arbeiten feste Systempartner zusammen, die den Kunden ein flächendeckendes<br />
46<br />
Die Firma Liebherr-MCCtec-Rostock ist in einem Ausbildungsverbund mit den Werften in Mecklenburg-<br />
Vorpommern integriert.<br />
37
Stückgutnetz in Deutschland und z. T. Europa anbieten. Die Speditionsunternehmen<br />
bekommen innerhalb des Kooperationsnetzes je nach Bedarf und Kapazitäten<br />
die Transportfahrten in ganz Deutschland und Europa weitervermittelt, ohne<br />
einen Einfluss auf die Kundenstruktur zu haben.<br />
� Regionale Nähe wichtig: In vielen Fällen wird aufgrund von just-in-time-<br />
Produktion, besserer Abstimmung und Kostengründen die regionale Nähe zu Zulieferern<br />
und Kunden im unmittelbaren Umkreis des Betriebs und somit im selben<br />
Bundesland bevorzugt.<br />
Laut Aussage der Interviewpartner ist es im Allgemeinen kaum von Bedeutung, ob ihr<br />
Unternehmen Kooperationsbeziehungen nach Brandenburg, <strong>Berlin</strong>, Mecklenburg-<br />
Vorpommern oder in andere Bundesländer unterhält, da es sich um reine Geschäftsbeziehungen<br />
handelt. In einer „Wirtschaft ohne Grenzen“ ist somit weniger der<br />
Standort der Partnerunternehmen von Bedeutung, sondern vielmehr der Preis und<br />
die Qualität ihrer Produkte und Leistungen. Aus diesem Grund ist teilweise weniger<br />
die Zusammenarbeit mit Unternehmen in anderen Bundesländern von Hemmnissen<br />
geprägt, sondern eher die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Behörden. Erfahrungen<br />
mit konkreten Hindernisse waren diesbezüglich<br />
� unterschiedliche Gesetze in den einzelnen Ländern. So wurde zum Beispiel<br />
von einem Logistikunternehmen die verschiedenen Bestimmungen in den einzelnen<br />
Bundesländern zur Sicherung von Ladungen kritisiert, die zum Teil aufgrund<br />
von Widersprüchen zu erheblichen Problemen und Verlusten für das Unternehmen<br />
führen.<br />
� die erschwerte Einstellung von – durch das Arbeitsamt vermittelten und geförderten<br />
– qualifizierten Mitarbeitern, da sich das zuständige Amt in einem anderen<br />
Bundesland befindet. Dies war zum Beispiel der Fall in einem Lebensmittelunternehmen<br />
in der Uckermark.<br />
� Unterschiede in den Fördermodalitäten und Voraussetzungen für Investitionen<br />
in den einzelnen Bundesländern, durch die für das Unternehmen Mehraufwendungen<br />
bzw. Komplikationen auftreten (durch verschiedene Genehmigungen, Papiere,<br />
Bescheinigungen etc.). Das bezieht sich auch auf die unterschiedlichen<br />
Verwaltungsvorschriften im Planungs- und Baurecht zwischen den Bundesländern.<br />
� die starken Unterschiede bei der Dauer von Genehmigungsverfahren.<br />
38
Zwar betonten die Gesprächspartner, dass die meisten der genannten Probleme<br />
ausgeräumt werden konnten, insgesamt aber damit Mehraufwendungen und Zeitverluste<br />
verbunden waren.<br />
3.2.3 Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende<br />
Zusammenarbeit<br />
Insgesamt wurden die Erfolgssaussichten für eine Kooperation der Länder Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Brandenburg und <strong>Berlin</strong> von den Unternehmen tendenziell eher<br />
positiv bewertet, auch wenn die meisten der Befragten keine konkreten Maßnahmen<br />
oder Unterstützungsleistungen als notwendig erachteten. Vielmehr wurde in einer<br />
Reihe der Gespräche betont, dass potenzielle Partner bei Bedarf eigenständig („machen<br />
wir alles selber“) gesucht werden. Die Frage, ob sie in Zukunft eine Zusammenarbeit<br />
mit anderen Unternehmen oder Einrichtungen planen, hat der überwiegende<br />
Teil verneint. Ein Teil der Gesprächspartner hält eine zukünftige Kooperation innerhalb<br />
der Verantwortungsgemeinschaft jedoch immerhin für „vorstellbar“. Trotzdem<br />
wurden einige branchenübergreifende Ansatzpunkte genannt, wie die länderübergreifende<br />
Zusammenarbeit ggf. intensiviert werden könnte:<br />
� Informationen: Unterstützungsbedarf sieht ein Teil der Unternehmen vor allem<br />
bei der Informations- und Wissensvermittlung bezüglich möglicher Kooperationspartner<br />
(„wer macht was“), da – insbesondere kleinen Unternehmen – dafür die<br />
Zeit und das Wissen fehlt. Es wurde beispielsweise eine entsprechende Plattform<br />
für Kooperationsinformationen vorgeschlagen. Allerdings wurde gleichzeitig auch<br />
darauf hingewiesen, dass Kooperationsplattformen erfahrungsgemäß bei Unternehmen<br />
nur wenig Resonanz finden, hohen Pflegeaufwand verursachen und die<br />
Kontaktanbahnung dann doch zumeist anderweitig zustande kommt. Darüber<br />
hinaus bestand bei einem Unternehmen Interesse an Informationen zu den Themen<br />
kostengünstige Transportlogistik, branchenbezogenen Informationen oder<br />
auch zu den Themen Nutzung von Biomasse und regenerativen Energien in Unternehmen<br />
etc.<br />
� Messen und Branchentreffen: Neben der finanziellen Unterstützung äußerten<br />
manche Gesprächspartner ihr Interesse an überregionalen Branchentreffen und -<br />
veranstaltungen, z. B. zum Thema Energieeffizienzsteigerungen.<br />
� Weiterbildungs- und Schulungsangebote, die überregional durchgeführt werden.<br />
Als Vorschlag wurde die Bündelung von schon bestehenden Angeboten,<br />
z. B. der IHKs, genannt.<br />
39
� Themenspezifische Workshops und Fachvorträge zu aktuellen und relevanten<br />
Themen der vier Branchen, die überregional beworben und angeboten werden.<br />
Diesbezüglich können Unternehmen und Referenten aus dem Untersuchungsraum<br />
beteiligt werden.<br />
� Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel war eines der zentralen und branchenübergreifenden<br />
Themen. Unterstützungsbedarf wird konkret bei der Kontaktvermittlung<br />
zwischen Unternehmen und Hochschulen bzw. Bildungsträgern gesehen.<br />
� Schaffung von Investoren- und unternehmerfreundlichen Rahmenbedingungen<br />
wie Angleichungen der Genehmigungsverfahren und -vorschriften, Fördermodalitäten<br />
etc.<br />
Konkrete und branchenbezogene Projektansätze für länderübergreifende Kooperationen<br />
wurden dagegen kaum geäußert. Unternehmen im Bereich Metall/Maschinenbau<br />
sahen gar keine spezifischen Kooperationsmöglichkeiten, während<br />
zwei Gesprächspartner der Energiewirtschaft zumindest ihr Interesse an Kontakten<br />
zur Ernährungswirtschaft (wg. Biomasselieferanten) äußerten. In der Ernährungsindustrie<br />
und im Bereich Logistik wurden zumindest – teils sehr auf die spezifischen<br />
Bedürfnisse des einzelnen Unternehmens zugeschnittene – Ansätze genannt.<br />
Ernährungswirtschaft:<br />
� Ein Weiterverarbeitungsbetrieb in Brandenburg nannte zum Beispiel die Entwicklung<br />
und Vermarktung eines biologischen Getränks in Zusammenarbeit mit Getränkeherstellern<br />
in Mecklenburg-Vorpommern als Vorhaben für eine zukünftige<br />
Zusammenarbeit. Eine weitere Idee war die Entwicklung bzw. Vermarktung von<br />
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern als Wildfruchtregion.<br />
� Kontakte Energiewirtschaft: Des Weiteren besteht seitens einiger Unternehmen<br />
Interesse an Kontakten zu Energieunternehmen (Stichwort Biomasse für Biodiesel<br />
etc.)<br />
� Kontakte zu Logistikunternehmen: Kleine Produzenten von Lebensmitteln haben<br />
aufgrund der geringen Menge häufig das Problem, ihre Produkte transportiert<br />
zu bekommen. Interesse besteht deswegen an der branchenübergreifenden Zusammenarbeit<br />
mit Logistikunternehmen.<br />
Logistik:<br />
40
� „Tag der Logistik“: Der Tag der Logistik fand im Sommer 2008 als bundesweite<br />
Veranstaltung von Unternehmen, Initiativen und sonstigen Einrichtungen der Logistikbranche<br />
statt. In ganz Deutschland konnten Interessierte an den unterschiedlichsten<br />
Veranstaltungen und Projekten teilnehmen, Unternehmen besichtigen<br />
und sich über Logistik informieren. Ziel des Logistiktages war es, der Bevölkerung<br />
die verschiedenen Bereiche der Logistik zugänglich zu machen und somit<br />
auch das Image zu verbessern. Aufgrund der großen Resonanz und den verschiedenen<br />
logistischen Kompetenzfeldern im Untersuchungsraum – z. B. Hafenlogistik,<br />
etc. – könnte eine entsprechende Veranstaltung auch auf kleinräumiger<br />
Ebene in Brandenburg, <strong>Berlin</strong> und Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt werden.<br />
� Verbesserung der verkehrlichen Infrastruktur wie z. B. die Verbesserung der<br />
Schienenverbindungen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und <strong>Berlin</strong> oder der<br />
Ausbau der Wasserstraßen von <strong>Berlin</strong> nach Norden.<br />
� Bündelung von Warenströmen: Eines der interviewten Unternehmen ist ebenfalls<br />
in das Projekt Y-Train involviert. In diesem Zusammenhang wurde darauf<br />
hingewiesen, dass das Konzept der Warenstrombündelung für den Weitertransport<br />
auf der Schiene – wie es in dem konkreten Projekt mit Papier geschehen<br />
soll – auch auf andere Produkte angewendet werden kann.<br />
Die folgende Abbildung 5 gibt noch einmal einen zusammenfassenden Überblick<br />
über die Ergebnisse der Unternehmerbefragung.<br />
41
Abb. 5: Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
aus Sicht der Unternehmen<br />
Informationsmaterial<br />
z. B. Firmenprofile/<br />
Zulieferverzeichnisse etc.<br />
Branchentreffen<br />
Messen<br />
Energie<br />
ev. Kontakte Zulieferer<br />
Branchenübergreifend<br />
Themenspezifische<br />
Workshops / Fachseminare<br />
Metall/<br />
Maschinen<br />
Darstellung nach den Ergebnissen der Unternehmerbefragung<br />
Maßnahmen gegen<br />
Fachkräftemangel<br />
42<br />
Ernährung Logistik<br />
Kontakte, Informationen<br />
zu Logistik<br />
Entwicklung<br />
biologisches Getränk<br />
MV/BB<br />
Wildfruchtregion<br />
BB/MV<br />
Kontakte<br />
Energiewirtschaft<br />
Schulungs-/Weiterbildungsangebote<br />
Schaffung<br />
investorenfreundlicher<br />
Rahmenbedingungen<br />
Y- Train<br />
„Tag der Logistik“<br />
Infrastrukturmaßnahmen<br />
(Eisenbahn,<br />
Wasserstraßen etc.)<br />
3.3 Zusammenfassung der Expertenbefragung<br />
Vergleicht man die Aussagen und Ergebnisse der Netzwerk- und Unternehmerbefragung,<br />
werden neben einigen Gemeinsamkeiten vor allem auch die unterschiedlichen<br />
Aussagen hinsichtlich der Ansätze zur Förderung der länderübergreifenden Zusammenarbeit<br />
zwischen den Ländern <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
deutlich. 47<br />
47<br />
Eine Gewichtung der Aussagen wird aufgrund der teils sehr subjektiven Vorschläge sowie der unterschiedlichen<br />
Zusammensetzung der Gesprächspartner nicht gemacht.
Sowohl die Netzwerkakteure als auch Unternehmen sahen branchenübergreifend<br />
Möglichkeiten, die Kooperation im Untersuchungsraum mittels Weiterbildungsangeboten,<br />
Fachveranstaltungen und Branchentreffen zu unterstützen und somit das Kennenlernen<br />
potenzieller Projektpartner zu fördern (siehe Abbildung 7). 48<br />
Als Grundlage<br />
für die Intensivierung der länderübergreifenden Zusammenarbeit wurde von beiden<br />
Gruppen die Bereitstellung von Informationsmaterialien wie Firmen- oder Netzwerkprofile<br />
sowie die Darstellung der Kompetenzfelder der Regionen gesehen. Allerdings<br />
äußerten insbesondere Großunternehmen, dass sie sich bei Bedarf selber über potenzielle<br />
Partnerbetriebe informieren und nicht unbedingt auf Instrumente wie Kooperationsplattformen<br />
zurückgreifen.<br />
Netzwerkakteure sahen Netzwerktreffen oder auch konkrete Aktivitäten wie Unternehmerreisen<br />
für ihre Mitglieder zu potenziellen Kooperationsbetrieben als sinnvolle<br />
Maßnahmen an, während für Unternehmen mehr die Schaffung und Verbesserung<br />
von unternehmerfreundlichen Rahmenbedingungen wie die Vereinheitlichung von<br />
Förderbedingungen im Vordergrund stand. Darüber hinaus wurde der Fachkräftemangel<br />
als ein branchenübergreifendes, eventuell länderübergreifend anzupackendes,<br />
Problem gesehen.<br />
48<br />
Ein erster Erfolg durch so eine Maßnahme wurde bereits während des Projekts verzeichnet. Auf einem Workshoptreffen<br />
für Netzwerkakteure der drei Bundesländer im Juli 2008 lernten sich Akteure aus <strong>Berlin</strong> und Mecklenburg-Vorpommern<br />
kennen, die inzwischen einen gemeinsamen Förderantrag für ein Projekt im Energiebereich<br />
verfasst haben.<br />
43
Abb. 6: Gesamtergebnisse branchenübergreifende Potenziale und Ansätze für<br />
eine länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
Überschneidungen<br />
Aussagen<br />
Aussagen<br />
Netzwerke<br />
Aussagen<br />
Unternehmen<br />
Darstellung nach den Ergebnissen der Expertenbefragung<br />
Themenspezifische<br />
Workshops / Fachseminare<br />
Branchentreffen<br />
Messen<br />
Unternehmerreisen<br />
Maßnahmen gegen<br />
Fachkräftemangel<br />
44<br />
Schulungs-/Weiterbildungsangebote<br />
Informationsmaterial<br />
z. B. Firmenprofile/<br />
Zulieferverzeichnisse etc.<br />
Netzwerktreffen „Kompetenzkataloge“<br />
Schaffung<br />
investorenfreundlicher<br />
Rahmenbedingungen<br />
<strong>Gemeinsame</strong> branchenspezifische Ansätze gab es dagegen wenig. Lediglich die<br />
Kontaktvermittlung zu potenziellen Zulieferern (Energiebranche) oder die Kontakte zu<br />
Logistikunternehmen (Ernährungswirtschaft) wurden sowohl von Netzwerkakteuren<br />
als auch Unternehmen genannt. Das Projekt Y-Train kam als Vorschlag von beiden<br />
Seiten, da die jeweiligen Gesprächspartner (Logistiknetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V.<br />
und das Unternehmen UPS Krymmene Sales) bereits in das Vorhaben involviert sind.<br />
Auffallend ist dagegen, dass die Netzwerke in der Energiewirtschaft und im Metall/Maschinenbau<br />
im Vergleich zu den zwei anderen Branchen mehr Potenziale in<br />
der Zusammenarbeit zwischen <strong>Berlin</strong>, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg<br />
sahen, während in der Unternehmerbefragung keinerlei Ansätze genannt wurden. Die<br />
länderübergreifende und auf die jeweiligen Kompetenzen abgestimmte Vermarktung<br />
als Energiestandort Nordosten für die Anwerbung von Investoren, gemeinsame Forschungskooperationen<br />
im Bereich Solarenergie, die Unterstützung der Entwicklung<br />
als Wasserstofftechnologieregion, der Verbesserung des Technologietransfers oder<br />
Kontaktvermittlungen zwischen Energie- und Maschinenbauunternehmen sind einige<br />
der vorgeschlagenen Maßnahmen. In der Ernährungswirtschaft wurde die Vermarktung<br />
als Sanddornregion von den Netzwerken, in Anlehnung daran übergreifend die
Entwicklung als Wildfruchtregion von einem Unternehmen vorgeschlagen. Weitere<br />
Aktivitäten waren, wie anhand Abbildung 7 erkennbar, Infrastrukturmaßnahmen oder<br />
spezielle „Informations- und Vermarktungsveranstaltungen“ wie der „Tag der Logistik“.<br />
Abb. 7: Gesamtergebnisse branchenspezifische Potenziale und Ansätze für<br />
eine länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
Netzwerke Übersch.<br />
Unternehmen<br />
Energie<br />
ev. Kontakte Zulieferer<br />
Forschungskooperationen<br />
Solarenergie<br />
Vermarktung<br />
als Energiestandort<br />
Bestandsaufnahme<br />
Übergreifende<br />
Konzeptentwicklung<br />
Wasserstofftechnologie<br />
Metall/<br />
Maschinen<br />
Besuche an Unis<br />
Praktikumsbörsen<br />
Technologietransfer<br />
Kontakte zu Bereichen<br />
Energie, Schiffbau etc.<br />
Darstellung nach den Ergebnissen der Expertenbefragung<br />
45<br />
Ernährung Logistik<br />
Kontakte, Informationen<br />
zu Logistik<br />
Vermarktung<br />
Sanddornregion<br />
Messekonzept<br />
Brandenburger<br />
Ernährungsnetzwerk<br />
Wildfruchtregion<br />
BB/MV<br />
Entwicklung<br />
biologisches Getränk<br />
MV/BB<br />
Kontakte<br />
Energiewirtschaft<br />
Y- Train<br />
Zusammenarbeit<br />
Tourismus<br />
Kreuzschifffahrt<br />
Vormontage<br />
Hinterlandverkehr<br />
„Tag der Logistik“<br />
Infrastrukturmaßnahmen<br />
(Eisenbahn,<br />
Wasserstraßen etc.)<br />
Bevor abschließend diese Ergebnisse noch einmal gewertet und in Empfehlungen<br />
umgesetzt werden, werden im folgenden Kapitel 4 vergleichbare Erfahrungen ausgewählter<br />
länderübergreifende Cluster- und Netzwerkinitiativen dargestellt.
4. Clusterinitiativen<br />
Parallel zu der Expertenbefragung wurden Telefoninterviews mit Clustermanagern<br />
und Geschäftsführern von länderübergreifenden Netzwerkinitiativen in Deutschland<br />
und Österreich geführt. Ziel dieser Gespräche war es, anhand ihrer Erfahrungen mit<br />
der Initiierung und Umsetzung großräumiger Kooperationsnetze Hinweise für Erfolgsfaktoren<br />
und Unterstützungsmaßnahmen zu bekommen, die ggf. auf die Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern übertragen werden<br />
können. Zu diesem Zweck wurden bereits bekannte good-practice-Beispiele länderübergreifender<br />
Kooperationen ausgewählt. Als Grundlage diente vornehmlich die<br />
Studie „Möglichkeiten und Grenzen einer länderübergreifenden Förderpolitik zur<br />
’Stärkung von wirtschaftlichen Stärken’ (Cluster) in Ostdeutschland“, in der auf der<br />
Basis einer breiten Recherchearbeit bereits 48 Netzwerke analysiert und bewertet<br />
wurden. 49<br />
Von den dort aufgeführten Initiativen wurden anhand ihrer Clusterportraits 50<br />
letztlich<br />
16 Beispiele herausgefiltert. Folgende Kriterien waren bei der Auswahl ausschlaggebend:<br />
� Das Netzwerk sollte mindestens seit drei bis vier Jahren bestehen 51<br />
und sich somit<br />
über die Anfangsphase hinaus bewährt haben.<br />
� Der Aktionsraum umfasst möglichst mindestens drei Bundesländer, um Beispiele<br />
für die Zusammenarbeit mehrere Länder zu bekommen und somit auch einen<br />
besseren Vergleich zum Untersuchungsraum ziehen zu können.<br />
� Es wurde außerdem darauf geachtet, dass Netzwerke verschiedener Branchen<br />
vertreten sind.<br />
49<br />
50<br />
51<br />
Die in der Studie aufgeführten länder- und grenzübergreifenden Clusterinitiativen wurden anhand der Internetrecherche,<br />
der Auswertung von Bundeswettbewerben (z. B. BioRegio, InnoRegio) sowie durch Befragungen der<br />
Wirtschaftsministerien der Bundesländer und der Industrie- und Handelskammern ermittelt (Technische Universität<br />
<strong>Berlin</strong>, Bergische Universität Wuppertal (2007): Möglichkeiten und Grenzen einer länderübergreifenden Förderpolitik<br />
zur „Stärkung von wirtschaftlichen Stärken“ (Cluster) in Ostdeutschland. <strong>Berlin</strong>, Wuppertal.)<br />
In den Clusterportraits sind die wichtigsten Kerndaten der Initiativen aufgeführt, wie Gründungsjahr, Branche,<br />
Aktionsraum, Organisationsform, Finanzierung etc.<br />
Eine Ausnahme bildet allerdings das Netzwerk Commercial Vehicle Cluster in der Rhein-Main-Neckar- Region,<br />
das erst seit 2005 besteht.<br />
46
Insgesamt konnten mit zehn der ausgewählten Netzwerke ein Telefoninterview vereinbart<br />
werden. Darüber hinaus wurden in den Gesprächen zwei weitere Netzwerkinitiativen<br />
als gute Bespiele für die länderübergreifende Zusammenarbeit genannt und<br />
somit in die Untersuchung miteinbezogen. Die letztlich befragten Netzwerke sind den<br />
Branchen Life Science, Optische Technologien, Automotive, Luftfahrt, Anlagen- und<br />
Maschinenbau, Regenerative Energien und Kunststoff/Chemie zuzuordnen (Abb. 8).<br />
Eine nähere Beschreibung ihrer Aktivitäten und Zielstellungen befindet sich im Anhang.<br />
Abb. 8: Übersicht der interviewten Clusterinitiativen<br />
Regionomica GmbH 2008<br />
An dieser Stelle ist nochmals darauf hinzuweisen, dass es Ziel der Befragung war,<br />
Hinweise für erfolgsversprechende Maßnahmen und Instrumente zur Förderung der<br />
länderübergreifender Aktivitäten zu bekommen. Die länderübergreifende Clusterent-<br />
47
wicklung, wie es bei den untersuchten Beispielen der Fall ist, war nicht Zweck der<br />
Befragung.<br />
Die Telefoninterviews wurden auf der Grundlage von vier Leitfragen geführt. Die<br />
nachfolgende Darstellung der Ergebnisse orientiert sich weitgehend am Aufbau und<br />
der Gliederung dieser vier Leitfragen.<br />
Welche Maßnahmen und Instrumente setzen Sie ein, um die länderübergreifende<br />
Kooperation zu fördern und die „Landesgrenzen zu überwinden“?<br />
Die von den Netzwerken eingesetzten Maßnahmen, mit denen die Kooperation von<br />
Unternehmen über die Landesgrenzen hinweg gefördert werden sollen, unterscheiden<br />
sich kaum voneinander und sind die bekannten und gängigen Instrumente.<br />
� So veranstalten alle der Befragten mindestens einmal im Jahr ein Netzwerktreffen<br />
für Mitglieder, bei denen sich die Unternehmen präsentieren und Informationen<br />
austauschen können. Darüber hinaus werden spezielle Branchentreffen<br />
oder auch Thementage organisiert, bei denen sich z. B. Forschungsinstitute vorstellen<br />
und mögliche Themen für eine Zusammenarbeit aufzeigen („Wirtschaft<br />
trifft Wissenschaft“).<br />
� Neben den Branchentreffen bieten manche Netzwerke regelmäßig Workshops<br />
zu speziellen, für Unternehmen interessanten, Themen an. Um den Austausch<br />
mit anderen Regionen zu fördern, lädt beispielsweise die Optence e. V. zu diesen<br />
Veranstaltungen zusätzlich deutschlandweit externe Firmen ein. Außerdem treffen<br />
sich die Mitglieder einiger Cluster bei z. T. monatlichen Unternehmerstammtischen<br />
(z. B. Windenergieagentur Bremen/ Bremerhaven e. V., BioValley<br />
Deutschland e. V., HansePhotonik e. V.) und fördern den Kontakt auf persönlicher<br />
Ebene.<br />
� Alle befragten Netzwerke sind zwecks der Vermarktung, Mitgliederwerbung und<br />
Kontaktvermittlung mit Präsentationsmaterialien und (Gemeinschafts-)Ständen<br />
auf Messen und Kongressen vertreten. Allerdings nimmt die Messepräsentation<br />
je nach Branche einen unterschiedlichen Stellenwert ein. So betonten die österreichischen<br />
Automobil- und Luftfahrtindustrienetzwerke, dass diese Art der Darstellung<br />
aufgrund der geringen Ergebnisse bzw. der Überschaubarkeit der Luftfahrtbranche<br />
(„man kennt sich schon“) weniger relevant sind.<br />
� Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit werden in einem regelmäßigen Turnus Newsletter<br />
an die Mitglieder sowie interessierte Unternehmen versendet und über aktuel-<br />
48
le Aktivitäten und Brancheninformationen berichtet. Diese Informationen stehen<br />
ebenfalls auf den Internetseiten der Netzwerke zur Verfügung.<br />
� Darüber hinaus veranstaltet z. B. das Netzwerk Pipeline und Anlagebau Mittedeutschland<br />
in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Kommunen in den jeweiligen<br />
Bundesländern einen gemeinsamen Innovationspreis-Wettbewerb. Dabei werden<br />
in den beteiligten Kommunen jeweils lokale Sieger ermittelt, aus denen dann<br />
in einem überregionalen Wettbewerb der Sieger für Mitteldeutschland gewählt<br />
wird. Die Organisation wird vom Netzwerk durchgeführt, das den Kommunen<br />
auch die notwendigen Werbematerialien zur Verfügung stellt.<br />
� Für die Veranstaltung einer mitteldeutschen Absolventenmesse werden Studenten<br />
von Hochschulen aus den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />
geworben und zu einer zentralen Bildungsmesse gefahren, wo sie sich über potenzielle<br />
Arbeitgeber in den drei Regionen informieren können. Eine ähnliche Initiative<br />
wird in Zusammenarbeit mit berufsorientierten Schulen durchgeführt.<br />
� Um länderübergreifend sinnvolle Maßnahmen und Instrumente zu identifizieren,<br />
überlegen die Akteure der Initiative Mitteldeutschland in regelmäßigen Treffen in<br />
enger Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung, wichtigen Unternehmervertretern<br />
und den Ländern, welche Projekte auf Ebene der drei Bundesländer zum gegenseitigen<br />
Nutzen durchgeführt werden können, wie z. B. Technologie- oder Marketingprojekte.<br />
In diesem Zusammenhang sind gemeinsame Themenbroschüren<br />
oder Standortmaterialien entstanden. 52<br />
Was waren die Erfahrungen mit den bisherigen Aktivitäten? Welche haben sich<br />
als besonders erfolgreich erwiesen? Welche Probleme standen ggf. einer länderübergreifenden<br />
Kooperation bzw. den genannten Maßnahmen entgegen?<br />
Die Erfahrungen mit den genannten Instrumenten wurden von den Befragten durchweg<br />
positiv gesehen und durch bereits teilweise durchgeführte Evaluierungen bestätigt.<br />
Als besonders erfolgreich bzw. wichtig für die länderübergreifende Zusammenarbeit<br />
wurden von allen Beteiligten regelmäßige und persönliche Treffen zwischen Unter-<br />
52<br />
Vergleichbare Marketinginstrumente wie Themenbroschüren gibt es ebenfalls für die Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg im Rahmen des gemeinsamen Standortmarketings.<br />
49
nehmen – egal in welcher Form – beurteilt, durch die der gegenseitige Austausch<br />
gefördert, gemeinsame Projekte angeregt und stabile Kontakte geknüpft werden können.<br />
Es wurde immer wieder betont, dass insbesondere kleine und mittelständische<br />
Unternehmen aufgrund ihrer geringen zeitlichen und personellen Kapazitäten sich nur<br />
aktiv beteiligen, wenn sie damit einen konkreten und direkten Nutzen verbinden.<br />
Hierbei ist es somit von elementarer Bedeutung, das Interesse der Unternehmen zu<br />
kennen und zu erhalten sowie auf die Mitglieder zugeschnittene Angebote zu entwickeln.<br />
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die gemeinsame Finanzierung von Veranstaltungen<br />
und Projekten aus öffentlichen und privaten Mitteln, da somit vor allem Maßnahmen<br />
umgesetzt werden, die auch im Interesse der Unternehmen sind.<br />
Probleme bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit treten bei vielen Clusterinitiativen<br />
vor allem durch die verschiedenen Interessenslagen und inhaltliche Vorstellungen<br />
der Landesregierungen auf. Das führt z. T. zu einer einseitigen regionalen<br />
Ausrichtung des Clusters, wenn sie durch die Länder eine unterschiedliche finanzielle<br />
Unterstützung erhalten. Schwierigkeiten erzeugen ebenfalls die mangelnde Kooperationsbereitschaft<br />
von Unternehmen, nicht eindeutig formulierte Ziele und eine fehlende<br />
finanzielle Förderung.<br />
Welche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen müssen Ihrer Erfahrung<br />
nach für die länderübergreifende Kooperation gegeben sein?<br />
Aus den bisher gemachten Erfahrungen wurden einige Rahmenbedingungen und<br />
Voraussetzungen seitens der befragten Clusterakteure abgeleitet, die für die erfolgreiche<br />
Umsetzung länderübergreifender Kooperationen hilfreich bzw. notwendig sind.<br />
� Grundlegend für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist nach Ansicht der Gesprächspartner,<br />
dass die Ziele der Netzwerkinitiativen klar und deutlich formuliert<br />
sind und als solche auch kommuniziert werden.<br />
� Dabei spielt die politische Unterstützung eine entscheidende Rolle. Dies bedeutet<br />
einerseits, dass die Clusterentwicklung von der politischen Ebene unterstützt<br />
und gefördert wird. Im Fall der Clusterinitiativen in Mitteldeutschland geschieht<br />
dies auf der Grundlage eines Staatsvertrages zwischen Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />
und Thüringen. Andererseits darf es keine größeren Einschränkungen und Vorschriften<br />
geben, sodass den Clustern ein gewisser Freiraum hinsichtlich der Ausrichtung<br />
und den Aktivitäten gewährt wird.<br />
50
� Auch sollte eine gewisse „Neutralität der Länder“ vorhanden sein und die Netzwerke<br />
nicht von regionalen Verwaltungen, sondern durch ein eigenständiges<br />
Netzwerkmanagement geleitet werden.<br />
� Die länderübergreifende Kooperation funktioniert nur durch die aktive Mitarbeit<br />
der Unternehmen. Diese gilt es gezielt einzubeziehen und eine gewisse Vertrauensbasis<br />
zwischen den Mitgliedern zu entwickeln. Um dies zu erreichen, müssen<br />
die Aktivitäten und Angebote des Netzwerks an die Bedürfnisse der Firmen ausgerichtet<br />
und kontinuierlich in Rücksprache, z. B. in Arbeitsgruppensitzungen, mit<br />
den Unternehmen angepasst werden. Allerdings sollten nicht zu viele Aktionen<br />
veranstaltet werden, um durch ein Überangebot „Übersättigung“ und einen „Kommunikationsverlust“<br />
zwischen den Mitgliedern zu erzeugen.<br />
� Darüber hinaus sind laut des Kunststoffclusters Österreich gleich verteilte Förderbedingungen<br />
eine wichtige Vorraussetzung für die Entstehung eines länderübergreifend<br />
agierenden Netzwerks.<br />
Welche Unterstützung sollte von welchen Partnern auf der Ebene der Länder<br />
und der Regionen erfolgen?<br />
� Die länderübergreifende Zusammenarbeit kann aus Erfahrung der befragten<br />
Netzwerkakteure nur funktionieren, wenn die einzelnen Länder bei ihrer Unterstützung<br />
die gleichen Ziele verfolgen. Da viele Entscheidungen auch über die<br />
kommunale Ebene laufen, sollten Städte und Kommunen ebenfalls in den Netzwerkprozess<br />
miteingebunden werden. Es gilt außerdem, die Mitarbeit von „Industrieplayern“,<br />
Verbänden und Kammern zu forcieren.<br />
� Als besonders wichtig, insbesondere in der Anfangsphase, wurde die politische<br />
und finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand in Form von Landesoder<br />
Bundesmitteln betrachtet. Allerdings darf die länderübergreifende Kooperation<br />
nicht von den Ländern „aufgezwungen“ werden, sondern muss von den Unternehmen<br />
getragen sein.<br />
� Weiterhin wurde der starke Boom an Netzwerken in den letzten Jahren kritisiert.<br />
Um erfolgreiche Netzwerke stärker zu fördern und weiter zu entwickeln, sollten<br />
ggf. bereits bestehende Netzwerke gebündelt und politisch unterstützt werden.<br />
� Die Schaffung einer gemeinsamen Plattform und Kooperationsförderung zwischen<br />
den Bundesländern ist nach Ansicht des Automotive Cluster Vienna Region<br />
hilfreich, um die länderübergreifende Zusammenarbeit zu unterstützen.<br />
51
5. Handlungsempfehlungen<br />
In den vorangegangenen Kapiteln wurden die Strukturen und Kompetenzfelder der<br />
Energie- und Ernährungswirtschaft sowie der Logistik und Metall/Maschinenbaubranche<br />
in <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
grob aufgezeigt. Mittels einer umfangreichen Netzwerk- und Unternehmerbefragung<br />
konnten übergreifende und branchenspezifische Ansatzpunkte für länderübergreifende<br />
Kooperationen heraus gearbeitet werden. Die vorläufigen Ergebnisse wurden in<br />
Zusammenarbeit mit Netzwerkakteuren bereits in thematischen Workshoprunden<br />
diskutiert, ergänzt und weiter konkretisiert. Aus den Ergebnissen dieser Diskussionsrunde,<br />
der gesamten Expertenbefragung sowie der Untersuchung von Netzwerkinitiativen<br />
anderer Regionen können einige Handlungsempfehlungen für die<br />
Intensivierung der länderübergreifenden Zusammenarbeit innerhalb der Verantwortungsgemeinschaft<br />
<strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern abgeleitet<br />
werden:<br />
� Netzwerke vernetzen: Die Untersuchung verdeutlichte zwei Dinge: Zum einen ist<br />
eine Ausweitung der Netzwerkaktivitäten über die Ländergrenzen hinweg ein teilweise<br />
sensibles Unterfangen und muss sich auf notwendige und erfolgversprechende<br />
Gebiete konzentrieren. Dies erklärt sicherlich auch die bisher wenigen<br />
bzw. kaum vorhandenen Ansätze. Ein Interesse an einer Ausweitung der Zusammenarbeit<br />
mit Netzwerken anderer Regionen wurde jedoch prinzipiell begrüßt.<br />
Zum anderen zeigte die Unternehmerbefragung, dass seitens der Firmen wenig<br />
Bedarf an konkreten Unterstützungsmaßnahmen bei der Suche nach potenziellen<br />
Kooperationspartnern besteht und andere Kriterien (regionale Nähe, Preis, Qualität,<br />
persönliche Kontakte etc.) im Vordergrund stehen. Angesichts der Ergebnisse<br />
muss deswegen primär versucht werden, sich bei der Förderung der länderübergreifenden<br />
Zusammenarbeit auf die bestehenden Netzwerke der beteiligten<br />
Länder zu konzentrieren und sie verstärkt „zu vernetzten“. Vorteil dabei ist, dass<br />
die Netzwerke über einen breiteren Überblick über die Interessen ihrer Mitglieder<br />
und die regionalen Kompetenzfelder verfügen, Projekte initiieren, potenzielle<br />
Partnerunternehmen ansprechen und Informationen weitergeben können. Sie<br />
sind i. d. R. in der Region bekannt und können dadurch als „Vermittler“ über die<br />
Ländergrenzen hinweg auftreten.<br />
� Kein Netzwerk der Netzwerke: Die stärkere Vernetzung der Netzwerke bedeutet<br />
aber nicht, dass die bereits vorhandenen Strukturen in den einzelnen Branchen<br />
gebündelt und jeweils ein „länderübergreifendes Metanetzwerk der Netzwerke“<br />
als neue Managementstruktur geschaffen werden soll. Es ist vielmehr wichtig,<br />
52
auf die regional verankerten Netzwerkverbindungen aufzubauen und die länderübergreifende<br />
Kontaktanbahnung durch Veranstaltungen (Netzwerktreffen<br />
o. ä.) zu ermöglichen, ohne eine neue, von „oben“ aufgesetzte Institution zu<br />
schaffen. Hier gilt es, den existierenden Netzwerken die länderübergreifende Vernetzung<br />
als neues Aufgabenfeld aufzuzeigen und unter Umständen auch zuzuweisen<br />
bzw. die entsprechenden (Förder-)Voraussetzungen zu schaffen (z. B.<br />
durch entsprechende Förderzusätze der GA-Richtlinien, Förderung von länderübergreifenden<br />
Netzwerkveranstaltungen etc.).<br />
� Fokus auf Informationsangebot als „Schlüssel“ für Kooperationsanbahnungen:<br />
Wie die Expertenbefragung sowie die Erfahrungen länderübergreifender<br />
Netzwerke anderer Regionen zeigte, ist eine wesentliche Voraussetzung bei der<br />
Intensivierung länderübergreifender Kontakte die Verbesserung des Informationsangebots<br />
zu vorhandenen Netzwerkaktivitäten, Branchenkompetenzen, Unternehmensstrukturen<br />
und Forschungskapazitäten der anderen Länder. Ziel sollte<br />
es deswegen sein, den Informationsfluss und das -angebot zwischen den Ländern<br />
zu verbessern und somit länderübergreifende Potenziale transparenter zu<br />
machen. In Hinblick auf Kooperationsunternehmen seitens der IHKs und Wirtschaftsfördereinrichtungen<br />
werden bereits eine Vielzahl von Informationsmöglichkeiten<br />
auf Länderebene angeboten, wie z. B. Kooperationsdatenbanken, Branchenreports,<br />
etc. Zum einen erreichen diese aber nur Akteure, die sich gezielt<br />
darüber informieren. Zum anderen spielen persönliche Kontakte bei der Kooperationsanbahnung<br />
eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund müssen Informationsund<br />
Kontaktvermittlung als zwei wesentliche Elemente für Kooperationsprojekte<br />
miteinander verknüpft werden. Hierfür bieten sich vor allem Branchenmessen,<br />
thematischen Workshops, Thementage oder Fachveranstaltungen zu konkreten<br />
Themen an (siehe nächster Punkt).<br />
� Konkrete Themen in den Vordergrund stellen: Bei der Durchführung von länderübergreifenden<br />
Veranstaltungen, thematischen Workshops und Fachveranstaltungen<br />
ist es jedoch unbedingt wichtig, dass es sich nicht nur um eine reine<br />
Branchen- oder Kontaktmessen handelt, sondern konkrete Themen im Interesse<br />
der Unternehmen im Vordergrund stehen. Die Zielgruppen müssen im Vorfeld in<br />
Zusammenarbeit mit den Netzwerken genau bestimmt werden und der konkrete<br />
Nutzen für Unternehmen sichtbar sein. Nur so kann erreicht werden, dass auch<br />
klein- und mittelständische Unternehmen an Veranstaltungen wie Workshops, Unternehmerreisen<br />
o. ä. teilnehmen und ggf. auch aus anderen Regionen anreisen.<br />
Als mögliche Ansatzpunkte wurden in der Befragung z. B. Workshops und Diskussionsveranstaltungen<br />
zum Thema Innovation/innovative Technologien, Fachveranstaltung<br />
zum Thema Nutzung regenerativer Energien in Unternehmen oder<br />
53
die Verbindung von Technologie und Wissenschaft (z. B. durch die Vorstellung<br />
von Technologieparks wie dem Technologie- und Wissenschaftspark Adlershof<br />
und universitärer Einrichtungen in Kombination mit Vorträgen, Weiterbildungsangeboten<br />
oder Branchentreffen) genannt. In den nächsten Schritten muss bei<br />
Workshops o. ä. in Zusammenarbeit und Absprache mit den Netzwerken eine<br />
Sondierung weiterer aktueller und interessanter Themen stattfinden und die Zielgruppe<br />
bzw. die Umsetzung diskutiert werden. Dabei sollten jedoch auch unbedingt<br />
branchenübergreifende Themen gebündelt werden (wie Ernährungswirtschaft/Nutzung<br />
regenerativer Energie bzw. Logistik). Eine weitere Möglichkeit wäre<br />
die gezielte Initiierung von länderübergreifenden Projekten seitens der Bundesländer<br />
oder die Durchführung von gemeinsamen Förderwettbewerben, um erfolgreiche<br />
Ansätze länderübergreifend zu unterstützen und bekannt zu machen, z. B.<br />
in Form eines Innovationswettbewerbs zu bestimmten Themen wie Wasserstoffnutzung<br />
o.ä .<br />
� Auf bestehenden Angeboten aufbauen: Bei der Durchführung von Veranstaltungen<br />
und Aktivitäten wie z. B. Branchenmessen muss im Vorfeld überprüft werden,<br />
ob nicht auf bestehenden Angeboten aufgebaut und diese entweder länderübergreifend<br />
gebündelt oder erweitert werden können. Dadurch würden das<br />
Parallellaufen und ein „Überangebot“ vergleichbarer Veranstaltungen verhindert.<br />
� Fokus auf KMU: Die länderübergreifenden Angebote und Projekte sollten darüber<br />
hinaus vor allem auf klein- und mittelständische Unternehmen fokussiert sein.<br />
Sie sind zumeist stärker in der Region verankert und entscheiden noch eigenständig<br />
über die Kooperationsstrukturen, verfügen aber teilweise nicht über ausreichende<br />
zeitliche und personelle Kapazitäten für die Informationsaufbereitung und<br />
Kooperationssuche. Darüber hinaus haben sie oft keine eigenen FuE-Abteilungen<br />
und sind deshalb besonders auf die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
angewiesen. Auch in diesem Punkt muss deswegen verstärkt<br />
mit den regionalen und lokalen Unternehmensnetzwerken zusammengearbeitet<br />
werden, weil diese über die erforderlichen Kontakte und Kenntnisse verfügen<br />
und den Zugang zu KMU ermöglichen.<br />
� Regelmäßiger Austausch zwischen Politik und Wirtschaft: Der Austausch von<br />
Informationen und Aktivitäten, um mögliche gemeinsame Projektansätze zu identifizieren,<br />
ist jedoch nicht nur für Netzwerke wichtig. Vielmehr sollten sich auch<br />
politische Akteure sowie Vertreter der Kammern und Wirtschaftsförderungseinrichtungen<br />
in regelmäßigen Treffen über Interessenslagen austauschen und<br />
54
über gemeinsame Vorhaben diskutieren. 53<br />
Dies kann zum Beispiel in Form eines<br />
jährlichen Ländertreffens, einem „Tag der Wirtschaftsförderung“ o. ä. passieren.<br />
Darüber hinaus ist es sicherlich sinnvoll, Unternehmerverbände verstärkt mit einzubeziehen<br />
und zwecks der Themensondierung den regelmäßigen Kontakt zu<br />
Netzwerken zu suchen.<br />
� Keine „künstliche“ Region erschaffen: Bei der Förderung der länderübergreifenden<br />
Zusammenarbeit zwischen <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-<br />
Vorpommern muss es vor allem darum gehen, keine „künstliche Region“ zu<br />
schaffen. Vielmehr sollte die Zusammenarbeit nur in den Bereichen unterstützt<br />
werden, wo ein wirklicher Bedarf besteht und erfolgsversprechende Ansatzpunkte<br />
gegeben sind. Die „von oben“ forcierte Kooperation würde aus Gutachtersicht zu<br />
keinem Erfolg führen.<br />
� Die Untersuchung hat deutlich gemacht, dass Landesgrenzen vor allem dann ein<br />
Hindernis sind, wenn es um die finanzielle Unterstützung der Netzwerkaktivitäten<br />
geht. Fördermittel eines Landes sowie einiger Programme dürfen oft nur innerhalb<br />
des entsprechenden Bundeslandes vergeben werden. Die Einbindung von<br />
Akteuren (Netzwerken wie auch Unternehmen) anderer Regionen wird dadurch<br />
erschwert und Kooperationspotenziale möglicherweise nicht genutzt. Oftmals fehlt<br />
es auch nur an konkreten Informationen bei den Beteiligten, wie die entsprechenden<br />
vermeintlichen Hindernisse ausgeräumt werden können. Aus diesem Grund<br />
sollten die Anreize für eine länderübergreifende Vernetzung verbessert werden, in<br />
dem zum Beispiel gezielt länderübergreifende Netzwerkveranstaltungen und Kooperationsprojekte<br />
finanziell unterstützt werden oder vorhandene Instrumente wie<br />
die GA-Förderung in ihrer Anwendung überdacht bzw. um einen „Vernetzungs-<br />
Baustein“ erweitert werden (möglich wäre hier zum Beispiel die gemeinsame finanzielle<br />
Beteiligung der Bundesländer an GA-Netzwerken, um eine einseitige<br />
Ausrichtung von vornherein zu verhindern 54<br />
). Außerdem muss den Projektpartnern<br />
z. B. durch Beratungsgespräche und Informationsveranstaltungen aufgezeigt werden,<br />
welche zusätzlichen Möglichkeiten der länderübergreifenden Projektförderung<br />
innerhalb der vorhandenen Instrumenten bestehen und bestimmte Schwierigkeiten<br />
umgangen werden können.<br />
53<br />
54<br />
Das vorliegende Projekt ist das beste Beispiel dafür, wie Länder- und Wirtschaftsvertreter verschiedener Bundesländer<br />
an einem Tisch sitzen und über möglich gemeinsame Ansatzpunkte diskutieren. Diese Art der Zusammenarbeit<br />
sollte unbedingt fortgesetzt werden.<br />
Bisher erhalten die <strong>Berlin</strong>-Brandenburger-Netzwerke jeweils nur durch eines der Länder Fördermittel.<br />
55
� Außerdem behindern unterschiedliche wirtschaftspolitische Ausrichtungen häufig<br />
ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Handeln, in dem die Förderung bestimmter<br />
Branchen einen unterschiedlichen Stellenwert einnimmt wie z. B. im Fall<br />
der Wasserstoffinitiative <strong>Berlin</strong>s. Es sollte deswegen überlegt werden, ob nicht die<br />
Wirtschaftsressorts der drei Länder in einigen Bereichen die inhaltliche Definition<br />
und Abstimmung gemeinsamer Förderinitiativen und Leitbranchen, wie sie<br />
derzeit schon in einigen Fällen zwischen <strong>Berlin</strong> und Brandenburg in Form einer<br />
Kooperationsvereinbarung besteht, möglich ist. Der Innovationsgipfel <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg, in dem sich die Länder auf gemeinsame Leitprojekte in einigen<br />
Branchen einigten, ist diesbezüglich ein guter Ansatz, der weiterverfolgt und in<br />
Bezug auf gemeinsame Schwerpunkte mit Mecklenburg-Vorpommern überdacht<br />
werden könnte.<br />
� Des Weiteren wurde von den Unternehmen darauf hingewiesen, dass weniger die<br />
länderübergreifende Zusammenarbeit mit Unternehmen problematisch ist, sondern<br />
vielmehr die administrativen und rechtlichen Unterschiede in den einzelnen<br />
Bundesländern Probleme verursachen. Dies betrifft zum Beispiel die bundesländübergreifende<br />
Förderung von Arbeitskräften, unterschiedliche Transportrichtlinien<br />
und Qualitätsbestimmungen, verschiedene Förderbedingungen bei Investitionen<br />
und auch die unterschiedliche Genehmigungsdauer bei Anträgen etc. Diese Bereiche<br />
fallen sicherlich nicht in den Zuständigkeitsbereich der Projektpartner und<br />
würden die Zielsetzung des Projektes übersteigen, sollen an dieser Stelle aber als<br />
wichtiger Ansatz genannt werden. Unseres Erachtens ist es durchaus sinnvoll,<br />
hiezu mit den entsprechenden Stellen wie der Bundesagentur für Arbeit, den Wirtschaftsressorts<br />
bzw. jeweils zuständigen Landesministerien u. a. in Kontakt zu treten<br />
und die Probleme zu thematisieren. Sinnvoll wäre hier zum Beispiel schon eine<br />
bessere Abstimmung zwischen den Ländern bei der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.<br />
� Darüber hinaus ist die, von Unternehmen mehrfach geforderte, Unterstützung bei<br />
der Fachkräftesicherung ein schwieriges Thema. Der Fachkräftemangel ist aus<br />
Sicht des Gutachters weniger länderübergreifend anzugreifen, sondern primär<br />
durch Projekte innerhalb des jeweiligen Bundeslandes zu lösen (z. B. durch Kooperationen<br />
zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen, durch<br />
bilaterale Studiengänge, Bildungsmessen etc.). Grund hierfür ist, dass die Länder<br />
und Regionen zum einen bei der Anwerbung qualifizierter Arbeitskräfte in Konkurrenz<br />
zueinander stehen und bestimmte länderübergreifende Maßnahmen sicherlich<br />
kaum durchsetzbar sind. Zum anderen spielen für Fachkräfte bei der Arbeitsplatzwahl<br />
neben den betrieblichen Bedingungen (Lohn, Arbeitszeit, sonstige Leistungen<br />
etc.) auch die Standortfaktoren wie Freizeitangebote, Lebenshaltungskos-<br />
56
ten, soziale und verkehrliche Infrastruktur und Image eine entscheidende Rolle.<br />
Die gemeinsame länderübergreifende Vermarktung von Standortvorteilen erscheint<br />
aufgrund der großen räumlichen Distanz innerhalb der Region aus Gutachtersicht<br />
ebenfalls schwierig. Deswegen ist unseren Erachtens primär der reine Erfahrungsaustausch<br />
(z. B. in Form von best-practice-Beispielen) mit dem Umgang<br />
der Fachkräftesicherung ein Thema für eine Zusammenarbeit zwischen den drei<br />
Bundesländern.<br />
� Ein weiterer Aspekt, der insbesondere von Unternehmen genannt wurde, ist die<br />
Verbesserung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen als Grundlage für<br />
die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Hierbei wurden beispielsweise der Ausbau<br />
der Wasserstraßen als Transport- und Tourismuswege sowie Probleme durch die<br />
Stilllegungen von Bahnstrecken genannt. Der Bedarf eines übergreifenden Verkehrskonzepts<br />
der drei Länder für eine erhaltenswerte Infrastruktur ist somit vorhanden<br />
und sollte ggf. über das Projekt hinaus unterstützt werden.<br />
� Wie sich in den Gesprächen auch gezeigt hat, werden nicht in allen vier der untersuchten<br />
Branchen Anknüpfungspunkte seitens der Unternehmen aber auch der<br />
Netzwerke gesehen. Diese wurden jedoch relativ allgemein gehalten und müssen<br />
nun in den nächsten Schritten mit den Branchenakteuren und in Abstimmung mit<br />
den Ergebnissen der anderen Teilprojekte bzw. Projektmodule weiter differenziert<br />
und vertieft werden. Es haben sich im Projektverlauf folgende Ansatzpunkte<br />
und Projekte ergeben, in denen die länderübergreifende Unterstützung sinnvoll erscheint.<br />
� Energiewirtschaft – Forschung und Herstellung von Biokraftstoff: <strong>Gemeinsame</strong><br />
Ansätze ergeben sich zwischen <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
im Bereich der Wasserstofftechnologie. Sowohl <strong>Berlin</strong> mit<br />
Element 1<br />
-Koordinierungsstelle Wasserstoff als auch Mecklenburg-<br />
Vorpommern mit der Wasserstofftechnologie-Initiative Mecklenburg-<br />
Vorpommern e. V. und dem Netzwerk BalticNet-PlasmaTec e. V. verfügen über<br />
Initiativen, in denen Unternehmens- und Forschungskooperationen unterstützt<br />
werden. Darüber hinaus bietet sich <strong>Berlin</strong> als Abnehmerstandort für<br />
Wasserstoff sowie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern als „Produzenten“<br />
an. Im Rahmen des Projektes haben sich durch eine länderübergreifende<br />
Veranstaltungen bereits Kontakte zwischen Akteuren der Bundesländer<br />
ergeben, aus denen inzwischen ein gemeinsamer Projektantrag hervorgegangen<br />
ist. Das Thema birgt jedoch auch für weitere länderübergreifende Aktivitäten<br />
Ansatzpunkte und könnte, z. B. im Rahmen des Nationalen Innovations-<br />
57
55<br />
programms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) 55<br />
, weiterführend<br />
verfolgt werden. Spezifische Themen und Ansätze müssen mit den entsprechenden<br />
Fachleuten sondiert werden.<br />
� Logistik: Ein zentrales Thema in der Logistik ist die Bündelung von Warenströmen,<br />
beispielsweise im Rahmen des so genannten Y-Train. Güter aus<br />
verschiedenen Regionen werden an einem zentralen Punkt zusammengeführt<br />
und von dort aus aufgrund der größeren Mengen über die Schiene kostengünstiger<br />
weitertransportiert. Die Projektidee und -ausgestaltung (u. a. Projektpartnersuche<br />
etc.) für die Organisation von Papierzügen von Mecklenburg-<br />
Vorpommern und Brandenburg nach Süden wird gerade im Rahmen eines IN-<br />
TERREG-Projekts durch das LogistikNetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg vorbereitet. Die<br />
Idee und Durchführung sollte aufgrund des unmittelbaren Vorteils für Unternehmen,<br />
der Erhaltung von Bahnstrecken aufgrund der höheren Frequentierung<br />
sowie der länderübergreifenden Zusammenarbeit unbedingt unterstützt<br />
und in Abstimmung mit Unternehmen und den Logistiknetzwerken der Länder<br />
ggf. auf weitere Produkte übertragen werden.<br />
� Logistik: Das in der aktuellen Förderperiode durch verschiedene Projekte<br />
forcierte Vorhaben, die Nord-Süd-Trasse von Skandinavien bis an die Adria<br />
infrastrukturell und wirtschaftlich zu entwickeln, bietet eine gute Plattform für<br />
die Umsetzung von länderübergreifenden Projekten. Im Rahmen der beantragten<br />
INTERREG-Projekte sollen zum Beispiel weitere Vorhaben im Logistikbereich<br />
eruiert und gefördert werden. Für die drei Bundesländer ergibt sich<br />
somit die Möglichkeit, sich mit eigenen Projekten und mit finanzieller Unterstützung<br />
an das Vorhaben „anzudocken“.<br />
� Ernährungswirtschaft – Vermarktungs- und Vertriebskooperationen: Sowohl<br />
brandenburgische als auch Erzeuger und Lebensmittelproduzenten in<br />
Mecklenburg-Vorpommern haben aufgrund der kleinen Mengen häufig Probleme<br />
beim Transport ihrer Rohstoffe sowie Vermarktungs- und vor allem auch<br />
Vertriebsprobleme regionaler Produkte. Es sollte deswegen überlegt werden,<br />
ob nicht zum einen lockere logistische Kooperationsverbünde von kleinen und<br />
Kleinstunternehmen initiiert werden können. Zum anderen bieten sich Schulungen<br />
und Weiterbildungsangebote zum Thema Direktvermarktung, Absatz-<br />
Im Rahmen des Programms des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung werden in einem<br />
Zeitraum von zehn Jahren insgesamt 500 Millionen Euro jeweils vom Bund und von der Industrie für Wasserstoffund<br />
Brennstoffzellen-Forschungsprojekte von Wissenschaft und Industrie zur Verfügung gestellt (Informationen<br />
unter http://www.bmvbs.de/Klima_-Umwelt-Energie/Mobilitaet-Verkehr-,2996/Wasserstoff-und-Brennstoffzell.htm).<br />
58
förderung und Qualitätserfordernissen bei potenziellen Abnehmern an. Dabei<br />
kann zur Veranschaulichung auch auf erfolgreiche Vermarktungs- und Vertriebsbeispiele<br />
aus der Region zurückgegriffen werden, wie z. B. Q-Regio.<br />
� Ernährungswirtschaft – Messekooperation: Eine Möglichkeit, Unternehmen<br />
aus der Ernährungswirtschaft länderübergreifend stärker miteinander zu verknüpfen<br />
und dabei auf bestehende Angebote aufzubauen, bietet die brandenburgische-berliner<br />
Messe Promofood. Interesse an einer stärkeren Einbeziehung<br />
von Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern wurde von der verantwortlichen<br />
Netzwerkmanagerin bereits geäußert. In den nächsten Schritten<br />
müsste das weitere Vorgehen besprochen und ggf. über die Aufgaben- und<br />
Budgetverteilung sowie interessante Rahmenveranstaltungen nachgedacht<br />
werden.<br />
� Metallwirtschaft/Maschinenbau: Im Bereich der Metallwirtschaft erschweren<br />
der unterschiedliche Unternehmensbesatz, die Vielfalt der Branche und die<br />
unterschiedliche Ausrichtung der Unternehmen die länderübergreifende Zusammenarbeit.<br />
Es haben sich aus den Fachgesprächen mit Unternehmen und<br />
Netzwerkakteuren bis auf das allgemeine Interesse an Unternehmenskontakten<br />
somit leider keine konkreten Bedarfe und Projektansätze ergeben, die in<br />
den kommenden Monaten weiterverfolgt werden könnten. Aus Gutachtersicht<br />
sollte vielmehr in Abstimmung mit den Netzwerken über mögliche thematische<br />
Veranstaltungen diskutiert und entsprechende Bedarfe tiefergehend analysiert<br />
werden.<br />
59
6. Fazit und Ausblick<br />
Die zentralen Erkenntnisse und Ergebnisse der Studie sind somit folgende:<br />
• Die Expertenbefragung machte zwar deutlich, dass bisher wenige und nur in<br />
Einzelbereichen Kooperationsbeziehungen zwischen Netzwerken und Unternehmen<br />
der drei Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
bestehen. Allerdings wurde von den Befragten – vor allem von den<br />
Netzwerken – prinzipiell großes Interesse an einer Ausweitung und Intensivierung<br />
der Kooperationsbeziehungen geäußert und mit der Befragung „offene<br />
Türen“ eingerannt. Die Unterstützung und Förderung der länderübergreifenden<br />
Vernetzung zwischen den beteiligten Bundesländern ist somit zu begrüßen.<br />
• Jedoch wurde als zentraler Punkt auch deutlich, dass nicht in allen Bereichen<br />
gleiches Interesse und auch sinnvolle Ansätze vorhanden sind, sondern wirtschaftliche<br />
und regionale Zusammenhänge eine wichtige Rolle spielen. Es<br />
geht nicht darum eine „künstliche Region“ bzw. übergreifende Strukturen<br />
entgegen den Interessen der Akteure zu schaffen, sondern die länderübergreifende<br />
Vernetzung vorhandener Strukturen muss je nach Bedarf und thematischen<br />
Interessen vorangetrieben werden.<br />
• Der Mangel an Kenntnissen über vorhandene Aktivitäten und Strukturen der<br />
Nachbarländer – Ausnahme <strong>Berlin</strong> und Brandenburg – wurde als wesentliches<br />
Hindernis der bisherigen Zusammenarbeit identifiziert. Die Verbesserung der<br />
Informationsvermittlung und Kommunikation ist somit Grundlage und<br />
„Schlüssel“ für eine Intensivierung der Zusammenarbeit.<br />
• In den nächsten Schritten muss es nun gezielt darum gehen, mit allen Projektträgern<br />
– und unter Einbeziehung der Ergebnisse der Teilprojekte – eine Vereinbarung<br />
über das weitere Vorgehen für die Förderung einer nachhaltigen<br />
Vernetzung und das Umsetzen konkreter Projekte zu treffen. In die Sondierung<br />
von Themen und die Projektentwicklung müssen dabei die Netzwerke<br />
und Unternehmen zwingend miteingebunden werden („bottom-up“ statt „topdown“).<br />
60
7. Literaturverzeichnis 56<br />
<strong>Berlin</strong> Partner GmbH, ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (2007): Solarindustrie in<br />
der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />
<strong>Berlin</strong> Partner GmbH, ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (k. A.): Die Stahl und<br />
Metallindustrie in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />
<strong>Berlin</strong> Partner GmbH: Branchenstruktur der Ernährungswirtschaft in <strong>Berlin</strong>-<br />
Brandenburg, unter http://www.businesslocationcenter.de, abgerufen im Mai 2008.<br />
<strong>Berlin</strong> Partner GmbH, ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (k.A.): Die Ernährungswirtschaft<br />
in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />
Bundesamt für Bauwesen und Raumordung (2008): Überregionale Partnerschaften.<br />
Ein MORO-Forschungsfeld. MORO-Informationen Nr. 3/1. Bonn.<br />
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW <strong>Berlin</strong>) (2007): Wirtschaftliche<br />
Verflechtung zwischen <strong>Berlin</strong> und Brandenburg. Expertise im Auftrag des Ministeriums<br />
für Wirtschaft des Landes Brandenburg und der Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />
Technologie und Frauen des Landes <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>.<br />
Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH (k. A.): Offshore<br />
Energies. Competence Network Rostock. Rostock.<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (k. A.): Logistik<br />
Mecklenburg-Vorpommern. Schwerin.<br />
Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (2004): Nahrungsmittelindustrie<br />
investiert in Mecklenburg-Vorpommern. Schwerin.<br />
Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2005): Industrielle Wachstumskerne -<br />
wertschöpfungsintensive und beschäftigungsstarke Produktionszentren der Zukunft.<br />
Schwerin.<br />
Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2007): Zahlen, Fakten und Zusammenhänge.<br />
Schwerin.<br />
56<br />
Neben den hier aufgeführten Studien und Unterlagen wurden noch zahlreiche Flyer, Informationsbroschüren,<br />
Internetseiten und sonstige Materialien der interviewten Netzwerke und Unternehmen gesichtet, die hier aufgrund<br />
des Umfangs jedoch nicht aufgeführt werden<br />
61
Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern<br />
(2008): Konzept für die Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2005): Häfen in Mecklenburg Vorpommern.<br />
Schwerin.<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Industrie- und Technologiepolitik,<br />
Präsentation in Schwerin 2006.<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht 2006.<br />
Schwerin.<br />
Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg (2007): Jahreswirtschaftsbericht<br />
2007. Potsdam.<br />
MR Gesellschaft für Regionalberatung mbH (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung<br />
des Branchenkompetenzfeldes Ernährungswirtschaft im Land Brandenburg. Im<br />
Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg. Bremen.<br />
PM & Partner Marketing Consulting GmbH (2008): Branchenstrategie zur Unterstützung<br />
des Branchenkompetenzfeldes Metallerzeugung, -be- und -<br />
verarbeitung/Mechatronik im Land Brandenburg. Im Auftrag des Ministeriums für<br />
Wirtschaft des Landes Brandenburg. Frankfurt/Main.<br />
Rambøll Management (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes<br />
Energiewirtschaft/-technologie. Im Auftrag des Ministeriums für<br />
Wirtschaft des Landes Brandenburg. <strong>Berlin</strong>.<br />
Regionomica/ TFH Wildau (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes<br />
Logistik im Land Brandenburg. Im Auftrag des Ministeriums für<br />
Wirtschaft des Landes Brandenburg. <strong>Berlin</strong>.<br />
Rostock Port. Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH (2007): Hafen Rostock.<br />
Rostock.<br />
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (2006): Innovationsbericht<br />
des Landes <strong>Berlin</strong>. Kompetenzfelder stärken - Wachstum beschleunigen. <strong>Berlin</strong>.<br />
Technische Universität <strong>Berlin</strong>, Bergische Universität Wuppertal (2007): Möglichkeiten<br />
und Grenzen einer länderübergreifenden Förderpolitik zur „Stärkung von wirtschaftlichen<br />
Stärken“ (Cluster) in Ostdeutschland. <strong>Berlin</strong>, Wuppertal.<br />
62
TSB FAV, Forschungs- und Anwenungsverbund Verkehrssystemtechnik <strong>Berlin</strong> (2008):<br />
Verkehr und Mobilität in <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Report 2008. <strong>Berlin</strong>.<br />
VSR Verlag- Satz und Repro GmbH (2007/2008): Wirtschaftsreport Mecklenburg-<br />
Vorpommern 2007/2008. Schwerin.<br />
Vogel, Dr. Sebastian (2008): Das Kompetenzfeld Energietechnik in <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>-<br />
News. Onlinemagazin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft.<br />
3.10.2008.<br />
63
Anhang<br />
1
Gesprächslisten<br />
Informationen zur Zusammensetzung und Auswahl der Gesprächspartner befinden sich im Kapitel 3.1 und 3.2.1<br />
Liste der durchgeführten Netzwerkgespräche im Kooperationsraum:<br />
Land Branche Netzwerk / Institution Funktion Gesprächspartner<br />
B Übergreifend<br />
TSB Technologiestiftung <strong>Berlin</strong><br />
TSB Innovationsagentur <strong>Berlin</strong> GmbH, FAV Forschungs-<br />
und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und<br />
Frauen<br />
2<br />
Dr. Christian Hammel<br />
Dr. Sebastian Vogel<br />
Thomas Meißner<br />
Guido Bockelmann<br />
BB Übergreifend Zukunftsagentur Brandenburg Koordinator Netzwerkmanagement<br />
Dr. Andreas Borchardt<br />
Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg Andreas Bruns<br />
MV Übergreifend Invest in Mecklenburg-Vorpommern Geschäftsführer Michael Sturm<br />
BB Energiew. GA Kooperationsnetzwerk<br />
Energiewirtschaft/Energietechnologie<br />
Netzwerkmanager Dr. Herbert Ristau<br />
BB Energiew. Brandenburgische Energie Technologie Initiative (ETI) Netzwerkmanagerin Tanja Kenkmann<br />
BB Energiew. Dr. Grundmann Consult Geschäftsführer Dr. Grundmann<br />
B Energiew. Element 1 Koordinierungsstelle Wasserstoff <strong>Berlin</strong> Projektentwicklung Henning Niemeyer
Spilett New Technologies GmbH und Netzwerke Nadine Hölzinger<br />
B Energiew. TSB Technologiestiftung <strong>Berlin</strong> Dr. Sebastian Vogel<br />
MV Energiew. BalticNet - PlasmaTec e. V. Netzwerkmanager Alexander Schwock<br />
MV Energiew. Wasserstofftechnologie-Initiative<br />
Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />
Geschäftsführer Dr. Gerhard Buttkewitz<br />
MV Energiew. Offshore Energies Competence Network Rostock e. V. Berater Bent Christoffer<br />
Geschäftsführer Christian Weiss<br />
MV Energiew. Solarzentrum Mecklenburg-Vorpommern Ditmar Schmidt<br />
BB Ernährungsw.<br />
BEN - Brandenburger Ernährungsnetzwerk Netzwerkmanagerin Anja-Christin Faber<br />
pro agro<br />
Verband zur Förderung des ländlichen Raumes im<br />
Land Brandenburg e. V.<br />
BB Ernährungsw. pro agro<br />
Verband zur Förderung des ländlichen Raumes im<br />
Land Brandenburg e. V.<br />
3<br />
Kai Rückewold<br />
Geschäftsführer Dr. Gerd Lehmann<br />
BB Ernährungsw. Landesbauernverband Brandenburg e. V. Referent Ulrich Böhm<br />
MV Ernährungsw. Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />
Hauptgeschäftsstelle<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Martin Piel<br />
MV Ernährungsw. Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V. Geschäftsführerin Jarste Weuffen<br />
MV Ernährungsw. BioNet - Verein zur Förderung innovativer und<br />
nachhaltiger Agrobiotechnologie in MV FINAB e. V.<br />
Vorstandsvorsitzende<br />
Prof. Dr. Inge Broer<br />
BB Logistik Branchentransferstelle Logistik Daniela Gorsler<br />
BB Logistik LogistikNetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. Dr. Norbert Wagener
B Logistik TSB Innovationsagentur <strong>Berlin</strong> GmbH, FAV Forschungs-<br />
und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik<br />
<strong>Berlin</strong>, Netzwerk „Verkehr & Mobilität“<br />
B Logistik Verband Verkehr und Logistik <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
e. V.<br />
B<br />
/MV<br />
Logistik Kiefel und Partner GmbH<br />
Logistikinitiative Westmecklenburg<br />
MV Logistik<br />
Landesfachverband Spedition und Logistik<br />
Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband<br />
Deutschlands e. V.<br />
MV Logistik Rostock Port<br />
Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH<br />
MV Logistik Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung<br />
Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern<br />
MV Logistik Bundesvereinigung Logistik e. V.<br />
Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />
B Metall/<br />
Maschinenbau<br />
B Metall/<br />
Maschinenbau<br />
4<br />
Initiativleiter Thomas Meißner<br />
Geschäftsführer G. Ostwald<br />
Maria-Ilona Kiefel<br />
Vorsitzender Rolf Kröger<br />
Geschäftsstellenleiter<br />
Peter Weise<br />
Kreisgeschäftsstellenleiter<br />
Rostock /<br />
Bad Doberan<br />
Jürgen Helbig<br />
Strategische Ent- Thomas Biebig<br />
wicklung Karin Irmler<br />
Klaus Richter<br />
Regionalsprecherin Prof. Dr. Ing. Nina<br />
Vojdani<br />
profil.metall Dr. Gerhard Richter<br />
Vereinigung der Unternehmensverbände in <strong>Berlin</strong> und<br />
Brandenburg e. V.<br />
Burkhard Rhein
BB Metall/<br />
Maschinenbau<br />
BB Metall/<br />
Maschinenbau<br />
MV Metall/<br />
Maschinenbau<br />
MV Metall/<br />
Maschinenbau<br />
MV Metall/<br />
Maschinenbau<br />
MV Metall/<br />
Maschinenbau<br />
Netzwerk Metall Eberswalde/ Barnim Dietrich Bester<br />
ME Das Netzwerk der Metall- und Elektroindustrie Katharina<br />
Hoffmann<br />
Buchholz-<br />
Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommen<br />
GmbH<br />
MariCoNet - Netzwerk der maritimen<br />
Zulieferindustrie<br />
5<br />
Geschäftsführer Jan Hoffmann<br />
Netzwerkmanager Björn Weidemann<br />
Nukleus e. V. Geschäftsführer Sebastian Spath<br />
Netzwerk für den Anlagenbau und<br />
Netzwerk für den Sondermaschinenbau<br />
Netzwerkmanager Eckhard Mazewitsch<br />
MV Metall/ Maritime Allianz Ostseeregion e. V. Vorstand Dr. Hans-Gerd<br />
Maschinenbau<br />
Bannasch<br />
IMG Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH Qualitätsmanager Ulrike Brosius
Durchgeführte Expertengespräche mit Unternehmen aus der Verantwortungsregion:<br />
Land Branche Unternehmen Funktion Gesprächspartner<br />
BB Energiew. PCK Schwedt GmbH Pressesprecher Karl-Heinz Schwellnus<br />
MV Energiew. KGW Schweriner Maschinen- und Anlagenbau GmbH Vertriebsleiter Helmut Welle<br />
MV Energiew. Siemens AG, Niederlassung Rostock Niederlassungsleiter Frank Haacker<br />
MV Energiew. EEW Special Pipe Constructions GmbH Geschäftsführer Olaf Wunderlich<br />
BB Ernährungsw. Boitzenburger Früchtetraum GmbH Geschäftsführerin Ursula Seitz<br />
BB Ernährungsw. Q-Regio – regionale Qualität. Bauernkäserei Wolters<br />
GmbH<br />
6<br />
Geschäftsführer Pieter Wolters<br />
BB Ernährungsw. Lienig Wildfruchtverarbeitung Geschäftsführer Frank Lienig<br />
MV Ernährungsw. Region im Markt eG Bürgermeister Berthold Meyer<br />
MV Ernährungsw. Biopark e.V. Geschäftsführerin Dr. Delia Micklich<br />
BB Logistik Panopa Logistik GmbH Standortleiter Danilo Navatzky<br />
BB Logistik Euro Transport & Trade Center Carmen-Sybille Rehse<br />
MV Logistik Hans Sander Spedition GmbH & Co. KG Niederlassungsleiter Tanja Wilhelm<br />
MV Logistik Baltic Lloyd-Schifffahrt-Spedition-Logistik GmbH Prokurist Ronny Oldag<br />
MV Logistik Spedition Heinrich Gustke Geschäftsführer Stephan Gustke<br />
BB Logistik Offergeld Logistik GmbH & Co. oHG Geschäftsführer Jürgen Brand<br />
BB Metall/<br />
Maschinenbau<br />
BSH Hausgerätewerk Nauen GmbH Managing Director Herbert Exler<br />
BB Metall/ ZF Getriebe GmbH, Werk Brandenburg Leiter Controlling/ Dirk Siegel
Maschinenbau Geschäftsplanung<br />
MV Metall/<br />
Maschinenbau<br />
UPM Kymmene Sales GmbH Geschäftsführer Joachim Thonagel<br />
MV Metall/<br />
Maschinenbau<br />
Volkswerft Stralsund Geschäftsführer Dr. Bertram C. Liebler<br />
Durchgeführte Telefoninterviews mit Unternehmen aus der Verantwortungsregion:<br />
Land Branche Unternehmen Funktion Gesprächspartner<br />
BB Energiew. EOP Biodiesel AG Vorstand Sven Schön<br />
BB Energiew. envia Mitteldeutsche Energie AG Segmentleiter Rico Hausstein<br />
MV Energiew. German Pellets GmbH Assistenz der<br />
Geschäftsführung<br />
7<br />
Peter Sucher<br />
BB Ernährungsw. Kunella Feinkost GmbH Cottbus Geschäftsführer Lothar Panitzke<br />
BB Ernährungsw. Frenzel Oderland Tiefkühlkost GmbH Geschäftsführer Herr Schenk<br />
BB Ernährungsw. ZUEGG Deutschland GmbH Dennis Wolke<br />
BB Ernährungsw. Christine Berger GmbH & Co. KG Geschäftsführerin Christine Berger<br />
BB Ernährungsw. Brennerei Sellendorf Geschäftsführer Klaus Neumann<br />
MV Ernährungsw. Zentrum für Lebensmitteltechnologie Betriebsleiter Holger Gniffke<br />
BB Logistik Glahr & Co. GmbH Geschäftsführer Jan Hinrich Glahr<br />
BB Metall/<br />
Maschinenbau<br />
Uebigauer<br />
GmbH<br />
Elektro- und Schaltanlagenbau UESA<br />
Geschäftsführer Helmut Hoffmann<br />
BB Metall/ WDM Wolfhagener Draht- und Metallverarbeitung Geschäftsführer Ernst Hüffmeier
Maschinenbau<br />
MV Metall/<br />
Maschinenbau<br />
MV Metall/<br />
Maschinenbau<br />
Liebherr-MCCtec Rostock GmbH Betriebsleiter Thomas Müller<br />
Peene-Werft-Wolgast Geschäftsführer Rainer Kadow<br />
Durchgeführte Telefoninterviews mit länderübergreifenden Netzwerkinitiativen in anderen Räumen:<br />
Institution/Netzwerk Gesprächspartner Funktion<br />
BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck e.V. Dr. Jarasch Geschäftsführer<br />
HansePhotonik e.V. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Nölke Geschäftsführer<br />
Optence e. V. Herr Ebert stellv. Geschäftsführer<br />
Kunststoffcluster Österreich Werner Pamminger Clustermanager<br />
Automotive Cluster Vienna Region, Peter Kuen Geschäftsführer<br />
Windenergieagentur Bremerhaven/Bremen e.V Jan Rispens Geschäftsführer<br />
Netzwerk Pipeline und Anlagenbau Mitteldeutschland Klaus Wurpts Netzwerkmanager<br />
BioValley Deutschland e.V. Manfred Claassens Geschäftsführer<br />
Austrian Aeronautics Industries Group Franz Hrachowitz Generalsekretär<br />
Commercial Vehicle Cluster Dr. Barbara Jörg Geschäftsführerin<br />
norgenta – Norddeutsche Life Science Agentur GmbH Dr. Karthrin Adlkofer Geschäftsführerin<br />
BioLago Prof. Klaus P.Schäfer Vorsitzender<br />
8
Kurzbeschreibung der Netzwerkinitiativen<br />
Energiewirtschaft einschließlich regenerative Energien<br />
Die Brandenburgische Energie Technologie Initiative (ETI) wurde Ende der 90er<br />
Jahre durch das Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg ins Leben gerufen,<br />
um die Entwicklung innovativer, energie- und CO2-sparender Technologien im<br />
Land zu unterstützen. Seit 2002 wird das Netzwerk von der Industrie- und Handelskammer<br />
Potsdam geleitet. Mittels der Initiative wird Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />
und Institutionen aus dem Energiebereich eine Plattform für den Informationsaustausch,<br />
den Technologietransfer sowie Kontaktanbahnungen geboten. Zu<br />
diesem Zweck werden regelmäßige Arbeitsgruppensitzungen, Informationsveranstaltungen<br />
und Kooperationsbörsen durchgeführt sowie Leitprojekte im Bereich regenerative<br />
Energien oder Energieeffizienz unterstützt. Als offenes Netzwerk werden seitens<br />
der ETI keine Mitgliedsbeiträge von den Beteiligten erhoben. Die Finanzierung<br />
erfolgt primär durch das Land Brandenburg und die IHK Potsdam. Derzeit sind ca.<br />
250 Unternehmen und Institutionen aus <strong>Berlin</strong> und Brandenburg beteiligt. 57<br />
Das GA-Kooperationsnetzwerk Energiewirtschaft/Energietechnologie (EWET)<br />
fördert die regionale und überregionale Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und<br />
verschiedenen Akteuren der Energiewirtschaft, um die vorhandenen Potenziale im<br />
Land zu unterstützen und auszubauen. Das Netzwerk wurde 2006 im Rahmen der<br />
neuen Wirtschaftsförderungspolitik „Stärken stärken“ vom Ministerium für Wirtschaft<br />
des Landes Brandenburg ins Leben gerufen und wird in den ersten drei Jahren aus<br />
Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftstruktur“<br />
als GA-Netzwerk, Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)<br />
sowie durch Mitgliedsbeiträge finanziert. Bisher sind in dem Netzwerk ca. 30 Mitglieder<br />
aus dem Bereich Braunkohlenwirtschaft, Energieversorgung und der Energietechnologie<br />
sowie Forschungseinrichtungen und Verbände vornehmlich aus Brandenburg<br />
beteiligt. Neben klein- und mittelständischen Betrieben sind u. a. Vattenfall<br />
und E.on als Netzwerkpartner involviert. Die Teilnehmer des Kooperationsnetzwerks<br />
57<br />
Informationen aus dem Fachgespräch mit Frau Kenkmann der IHK Potsdam sowie http://www.etibrandenburg.de/eti.html<br />
9
arbeiten in thematischen Arbeitsgruppen u. a. zum Thema Solarenergie und Windenergie<br />
zusammen. Träger des Netzwerkes ist der CEBra e. V. in Cottbus. 58<br />
Die noch relativ junge Element 1 -Koordinierungsstelle Wasserstoff <strong>Berlin</strong> wird von<br />
der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologien und Frauen mit dem Ziel<br />
gefördert, die regionalen Aktivitäten zur Etablierung des Energieträgers Wasserstoff<br />
zu unterstützen und auszubauen. Zu diesem Zweck sollen neue Projekte entwickelt<br />
und die regionalen Kompetenzen gebündelt und vernetzt werden. Aktuell wird ein<br />
<strong>Berlin</strong>er Kompetenzatlas mit den vorhandenen Akteuren und Projekten vorbereitet.<br />
Für die Netzwerk- und Projektentwicklung ist die Firma Spilett New Technologies<br />
GmbH beauftragt. Die Koordinierungsstelle ist gleichzeitig eng mit dem Projekt CEP-<br />
Clean Energy Partnership <strong>Berlin</strong> verbunden, in dem sich verschiedene Technologie-,<br />
Mineralöl- und Energiekonzerne seit 2004 zusammengeschlossen haben, um an<br />
Wasserstoff-Demonstrationsprojekten die Nutzung der Zukunftstechnologie zu veranschaulichen<br />
und ihre Weiterentwicklung bis zur Markt- und Serienreife voranzutreiben.<br />
Im Mai 2008 startete die zweite Phase des Projekts mit dem geplanten Ausbau<br />
der Wasserstoff-Region <strong>Berlin</strong>-Hamburg, in der die Aufstockung der Pkw-Flotte, der<br />
Ausbau der <strong>Berlin</strong>er und der Hamburger Busflotten und die Errichtung von Tankstellen<br />
vorgesehen sind. Aktuell sind in der CEP zwölf Partnern beteiligt (<strong>Berlin</strong>er Verkehrsbetriebe<br />
BVG, BMW, Daimler, Ford, GM/Opel, die Hamburger Hochbahn, Linde,<br />
Shell, StatoilHydro, TOTAL, Vattenfall Europe und Volkswagen). Schwerpunktthemen<br />
der weiteren Planungen sind die Marktvorbereitung und die Versorgung mit „grünem“<br />
Wasserstoff aus regenerativen Quellen. 59<br />
BalticNet-PlasmaTec e. V. ist ein internationales Kooperationsnetzwerk für Plasmatechnologie<br />
in der Ostseeregion mit Sitz der Geschäftsstelle in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern).<br />
Es wurde 2004 gegründet und besteht derzeit aus 36 Mitgliedern<br />
u. a. aus den Bereichen Schiffbau, der Energiewirtschaft und der Baubranche. Ziel ist<br />
es, eine stärkere Kooperation zwischen Forschungs- und Entwicklungsorganisationen<br />
und Unternehmen im Bereich der Plasmatechnologie zu schaffen und die Verteilung<br />
von Kompetenzen und Ressourcen sowie die Vernetzung der Aktivitäten bei der<br />
Durchführung von Projekten, bei Investitionen oder bei Angeboten sicherzustellen.<br />
Dabei konzentriert sich das Netzwerk primär auf die Einbindung von Partnern in<br />
58<br />
59<br />
Informationen aus dem Fachgespräch mit dem Netzwerkmanager Herrn Dr. Ristau und unter http://www.ewetbb.de/.<br />
Informationen unter http://www.cep-berlin.de und aus dem Fachgespräch mit Herrn Niemeyer und Frau Hölzinger<br />
von Spilett New Technologies GmbH und gleichzeitig Verantwortliche der Koordinierungsstelle Wasserstoff <strong>Berlin</strong>.<br />
10
Norddeutschland, insbesondere Mecklenburg-Vorpommern. Es sollen aber auch verstärkt<br />
Partner aus <strong>Berlin</strong>/Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg<br />
und Bremen angesprochen werden. Um das regionale Potenzial in der Plasmatechnologie<br />
zu ergänzen, kooperiert das Netzwerk zusätzlich mit internationalen Akteuren<br />
insbesondere in den Regionen Skandinavien, Baltikum, Polen und Nordrussland.<br />
BalticNet-PlasmaTec e. V wird außerdem als herausragendes Innovationsnetzwerk<br />
durch die Initiative „Kompetenznetze“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />
Technologie unterstützt.<br />
Die Offshore Energies Competences Network Rostock e. V. der Gesellschaft für<br />
Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH ging im Jahr 2005 aus dem<br />
Offshore Planungskreis Rostock hervor, um eine rechtliche Struktur zur Weiterentwicklung<br />
des Branchennetzwerkes zu schaffen. Der Verein wurde mit dem Ziel gegründet,<br />
die Umsetzung der ersten Offshore-Windparkprojekte in Mecklenburg-<br />
Vorpommern zu forcieren und die Entwicklung Rostocks als Standort der Offshore-<br />
Windenergieindustrie voranzutreiben. Vor diesem Hintergrund ist das Netzwerk primär<br />
als business-to-business-Plattform für Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen<br />
der gesamten Wertschöpfungskette der Offshore-Wirtschaft zu verstehen. Es<br />
dient insbesondere als Vermarktungsinstrument, um die Ansiedlung neuer Unternehmen<br />
voranzutreiben. Öffentlichkeitsmaßnahmen und Marketingveranstaltungen wie<br />
Messeauftritte stehen somit im Mittelpunkt der Aktivitäten. Derzeit sind in dem Netzwerk<br />
zehn Unternehmen, ein Verein als weiteres Unternehmensnetzwerk und zwei<br />
Ministerien beteiligt, die hauptsächlich in der Region um Rostock ansässig sind. Darüber<br />
hinaus bestehen projektbezogene Kooperationen mit Forschungseinrichtungen<br />
wie z. B. der Universität Rostock. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus den<br />
Beiträgen der Mitglieder. 60<br />
Das Hauptanliegen der Wasserstofftechnologie-Initiative Mecklenburg-<br />
Vorpommern e. V. ist die Förderung von Wissenschaft, technologieorientierter Forschung<br />
und angewandter Entwicklung im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.<br />
Zu diesem Zweck unterstützt der Verein seine Mitglieder bei der Initiierung<br />
von Forschungsprojekten, führt Informationsveranstaltungen bzw. Weiterbildungen<br />
durch und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die Initiative wurde 2002<br />
gegründet und besteht aktuell aus 26 hauptsächlich klein- und mittelständischen Unternehmen<br />
sowie Vertretern aus Wissenschaft und Verwaltung. Finanziell wird der<br />
60<br />
Informationen aus dem Fachgespräch mit dem Netzwerkmanager Herrn Christoffer sowie dem stellvertretenden<br />
Vereinsvorsitzenden Herrn Weiß, siehe auch http://www.offshore-energies.de/.<br />
11
Verein durch das Land unterstützt und muss darüber hinaus seine Ausgaben durch<br />
Eigenmittel bestreiten.<br />
Bei der Solarinitiative Mecklenburg-Vorpommern handelt es sich um eine Privatinitiative,<br />
die u. a. (Forschungs-)Projekte sowie Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
zum Thema Solarenergie durchführt und unterstützt. Der Verein betreibt<br />
ein Solarzentrum zu Demonstrations- und Informationszwecken in Wietow. Er wird<br />
hauptsächlich durch Spenden von Privatpersonen sowie durch öffentliche Gelder und<br />
Förderprogramme finanziert. Unternehmen sind in dem Verein als Mitglieder nicht<br />
beteiligt. 61<br />
Maschinenbau und Metallverarbeitung<br />
Das M+E - Netzwerk der Metall- und Elektroindustrie wurde ebenfalls durch die<br />
Landesregierung von Brandenburg im Rahmen der neuen Branchenkompetenzfeldstrategie<br />
initiiert und wird mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der<br />
regionalen Wirtschaftstruktur“ finanziert. Zentrales Anliegen ist es, die Vernetzung<br />
zwischen den Unternehmen aus den Bereichen der Metall- und Elektroindustrie gezielt<br />
zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche in der Hauptstadtregion zu<br />
stärken. Die Netzwerkpartner arbeiten in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen,<br />
die sich mit den Fragen Systemlieferantenbeziehungen, Produktions- und Fertigungslogistik,<br />
Vertrieb, Fachkräftebedarf, Wissensmanagement und Finanzierungsmodelle<br />
beschäftigen. Darüber hinaus werden Workshops, Informationsveranstaltungen und<br />
Konferenzen durchgeführt. Verantwortlich für das Netzwerkmanagement ist das bbw<br />
Bildungswerk der Wirtschaft in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg e. V. 62<br />
Die profil.metall GbR - das Netzwerk Stahl- und Metallverarbeitung in Brandenburg<br />
und <strong>Berlin</strong> entstand als Dach aus vier lokal/regionalen Netzwerkverbünden bereits im<br />
Jahr 1999/2000 und wird seit Februar 2007 als GA-Netzwerk 63<br />
gefördert. Das Netzwerk<br />
unterstützt den Wissens- und Erfahrungsaustausch, die Erschließung neuer<br />
Produkte und Märkte und setzt schwerpunktmäßig auf den Aufbau von Wertschöpfungsketten<br />
des Stahl- und Leichtbaus in Verbindung mit neuen Werkstoffen und<br />
61<br />
62<br />
63<br />
Fachgespräch mit Herrn Schmidt, Leiter des Solarzentrums.<br />
Fachgespräch mit Netzwerkmanagerin Frau Buchholz-Hoffmann und Informationen auf „Das M+E Netzwerk in der<br />
Hauptstadt <strong>Berlin</strong>-Brandenburg“ unter http://www.ip-institut.de/downloads/folder_me-netzwerk.pdf<br />
Die Förderung von Netzwerken ist seit einigen Jahren Bestandteil der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung<br />
der regionalen Wirtschaftsstruktur“.<br />
12
Bebarbeitungstechnologien. Langfristig soll der Metallstandort <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />
gestärkt und durch Imagekampagnen und Lobbyarbeit überregional bekannt gemacht<br />
werden. Dabei arbeitet profil.metall eng mit branchenübergreifenden Akteuren aus<br />
den Bereichen Energiewirtschaft, Luftfahrt, Automotive, Kunststoff, Elektrotechnik und<br />
Logistik zusammen. Neben den regional aktiven Netzwerkverbünden mit mehr als<br />
116 Firmen und rund 10.000 Beschäftigten sind weitere Partner wie Kjellberg Finsterwalde<br />
und Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt eingebunden. Außerdem arbeitet das<br />
Netzwerk mit sieben (Fach-)Hochschulen und Fraunhofer Instituten zusammen. Die<br />
inhaltliche Leitung und das Netzwerkmanagement sind bei der IMU Institut GmbH in<br />
<strong>Berlin</strong> angesiedelt. 64<br />
Das Netzwerk Metall ist ein lockerer regionaler Interessensverbund von 23 kleinund<br />
mittelständischen Unternehmen aus verschiedenen Teilbranchen der Metallindustrie,<br />
die alle in Eberswalde und Umgebung im Landkreis Barnim in Brandenburg<br />
ansässig sind. Er wurde 2003 gegründet und versteht sich hauptsächlich als Kommunikations-<br />
und Informationsplattform für die Unternehmen in der Region. Ein aktuelles<br />
Projekt ist die gemeinschaftliche Ausbildung von Fachkräften, an der sich inzwischen<br />
fünf Unternehmen beteiligen. Einzelne Projekte wurden bereits in Zusammenarbeit<br />
mit der Fachhochschule Eberswalde umgesetzt. Koordiniert wird das Netzwerk<br />
Metall von der WITO, der Wirtschaftsförderung des Landkreises Barnim. Das Netzwerk<br />
ist ebenfalls Mitglied bei profil.metall. 65<br />
Bei der Maritimen Allianz Ostseeregion e. V. in Mecklenburg-Vorpommern handelt<br />
es sich um einen Zusammenschluss von ca. 65 Unternehmen aus der maritimen<br />
Wirtschaft und wissenschaftlichen Einrichtungen wie der Universität Rostock, der<br />
Hochschule in Wismar oder der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten<br />
Forschung e. V. Die inhaltliche Ausrichtung liegt in der Verzahnung von<br />
Groß- und kleinen bzw. mittleren Unternehmen sowie der Initiierung von Forschungs-<br />
und Entwicklungsprojekten insbesondere in Querschnittstechnologien und<br />
der maritimen Hochleistungstechnologie. Aufgrund der Anschubfinanzierung als InnoRegio-Projekt<br />
stammen die Vereinsmitglieder ausschließlich aus Mecklenburg-<br />
Vorpommern. Seit dem Auslaufen der Förderung finanziert sich das Netzwerk durch<br />
die Mitgliedsbeiträge und betreibt einen Großteil der Arbeit durch ehrenamtliches En-<br />
64<br />
65<br />
Fachgespräch mit dem Netzwerkmanager Herrn Dr. Richter und Innovation durch Kooperation. Profil.metall. Das<br />
Netzwerk Stahl- und Metallverarbeitung in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Informationsmaterial.<br />
Interview mit Herrn Bester der Wito - Wirtschafts- und Tourismusentwicklungsgesellschaft mbH des Landkreises<br />
Barnim: Landkreis Barnim-Stark in Metall. Das Netzwerk Metall.<br />
13
Länderübergreifende Kooperationen bestehen projektbezogen mit der<br />
Schiffsbauversuchsanstalt in Potsdam, ein wenig zur HU und zur TU und zur<br />
Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt in <strong>Berlin</strong>.<br />
gagement. 66<br />
Die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern<br />
GmbH ist eine Ausbildungsstätte des Deutschen Verbandes für Schweißtechnik und<br />
für die Erteilung von Herstellerqualifikationen zuständig. Als solche ist sie im Dachverband<br />
organisiert. Darüber hinaus betreibt sie in Mecklenburg-Vorpommern Forschung<br />
und Entwicklung für die Querschnittstechnologien Schweißen, Schneiden und<br />
verwandte Verfahren mit dem Schwerpunkt auf Laserstrahlschweißen. Aufgrund der<br />
klaren Abgrenzung der Verbandsstruktur beziehen sich die Ausbildungstätigkeiten nur<br />
auf Mecklenburg-Vorpommern. Es wurden und werden aber auch Forschungsprojekte<br />
und Dienstleitungen wie die Qualitätssicherung für Unternehmen in anderen Regionen,<br />
schwerpunktmäßig in Hamburg und Schleswig-Holstein, durchgeführt. 67<br />
Nukleus e. V. – Nachhaltige und kooperative Lenkung der Entwicklung von Unternehmen<br />
und Standort – ist ein Netzwerk des Präzisionsmaschinenbaus bestehend<br />
aus hauptsächlich ca. 40 kleineren Unternehmen in der Region Parchim-Wismar-<br />
Rostock. Es wurde 2000 als InnoRegio-Projekt ins Leben gerufen und die ersten<br />
sechs Jahre durch das Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und<br />
Forschung (BMBF) finanziert. In dieser Zeit konnten interdisziplinäre Forschungsund<br />
Entwicklungsarbeiten unterstützt werden. Mit dem Auslauf der Förderung und<br />
durch personelle Umstrukturierungen wird die Netzwerkarbeit aktuell weniger vorangetrieben.<br />
Das Projektbüro des Vereins befindet sich an der Universität Rostock. 68<br />
Das CIM- Technologie-Zentrum Wismar e. V. betreut verschiedene Unternehmernetzwerke<br />
mit Partnern aus Universitäten, Hochschulen, Kammern, Verbänden und<br />
anderen Institutionen aus den Bereichen Metall, Anlagen- und Sondermaschinenbau.<br />
Zu nennen sind u. a. die Netzwerke SOMANET (Sondermaschinenbau), KOMETAN<br />
(Metall- und Anlagenbau) sowie PROSIT (Prozesssicherung in der Ernährungswirtschaft)<br />
und MEDIFER (Medizin- und Fertigungstechnik). Die Netzwerke wurden zur<br />
Unterstützung von innovativer Produkt- und Technologieentwicklung gegründet und<br />
als solche durch das Förderprogramm „Netzwerkmanagement-Ost“ (NEMO) finan-<br />
66<br />
67<br />
68<br />
Gespräch mit Herrn Dr. Bannasch von der Maritimen Allianz Ostseeregion e. V. und http://www.mao-ev.de/.<br />
Siehe http://www.slv-rostock.de, Gespräch mit dem Geschäftsführer Herrn Hoffmann.<br />
Fachgespräch mit Herrn Spath, Geschäftsführer des Vereins sowie http://www.nukleus.org/.<br />
14
ziert. Die rund 40 Mitglieder sind alle ausschließlich im engeren Einzugsbereich von<br />
Wismar angesiedelt, eine überregionale Unternehmenskooperation wird nicht angestrebt.<br />
69<br />
MariCoNet, das „Maritime Kooperations-Netzwerk“, ist ursprünglich als InnoRegio-<br />
Projekt 2002 ins Leben gerufen worden, um Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />
aus dem Bereich der maritimen Zulieferindustrie in Mecklenburg-Vorpommern<br />
zu vernetzen. Seit 2004 handelt es sich jedoch weniger um ein Netzwerk, sondern<br />
mehr um eine Plattform für Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen. Das<br />
Fraunhofer Institut, ursprünglich Netzwerkmanager, tritt dabei als Dienstleister für die<br />
Unternehmen auf und übernimmt bei Bedarf innerhalb der Projekte eine Management-<br />
und Koordinierungsfunktion. Die eigentliche Netzwerkarbeit ist bei der Maritimen<br />
Allianz Ostseeregion e. V. angesiedelt. 70<br />
Ernährungswirtschaft<br />
BEN-Brandenburger Ernährungsnetzwerk e. V. ist ein weiteres durch die Landesregierung<br />
gefördertes GA-Branchennetzwerk mit einer Startlaufzeit von drei Jahren.<br />
Es wurde im September 2007 als Fortführung des bereits seit 2004 von der IHK<br />
Potsdam aufgebauten „Brandenburger ErnährungsNetzwerks (BEN)“ gegründet und<br />
jetzt gemeinsam durch die IHK Potsdam und den Verband pro agro e. V. gemanagt.<br />
Ziel der Initiative ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Ernährungswirtschaft durch<br />
Maßnahmen im Bereich Produktentwicklung, Qualifizierung und Vermarktung zu<br />
verbessern und Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren zu unterstützten.<br />
Als solches sind auch <strong>Berlin</strong>er Unternehmen und Institutionen am Netzwerk beteiligt.<br />
Insgesamt hat BEN eine sehr heterogene Vereinsstruktur mit derzeit über 50 Mitglieder<br />
u. a. aus den Bereichen Lebensmitteltechnologie, Marketing, Logistik, gesunde<br />
Ernährung etc. 71<br />
Ursprünglich 1992 als Agrarmarketingverband des Landes Brandenburg gegründet,<br />
beschäftigt sich der Verband pro agro - Verband zur Förderung des ländlichen<br />
Raumes im Land Brandenburg e. V. seit seiner Fusion 2003 mit den Verbänden<br />
Landurlaub und Direktvermarktung mit der Absatzförderung regionaler Produkte und<br />
69<br />
70<br />
71<br />
Aussagen von Herrn Mazewitsch des CIM-Technologie-Zentrum Wismar e. V., siehe auch http://www.cimwismar.de/.<br />
Fachgespräch mit Herrn Weidemann, Netzwerkmanager MariCoNet<br />
Fachgespräch mit Frau Faber von BEN.<br />
15
der Zusammenarbeit zwischen Ernährungswirtschaft und Tourismus. In dem Verband<br />
sind rund 350 Erzeuger, Vertreter des Landtourismus sowie Verbände und Vereine<br />
vertreten. Pro agro ist selber Mitglied im BEN-Netzwerk des Landes. Die Maßnahmen<br />
beziehen sich z. B auf Projekte der Verkaufsförderung Brandenburger Erzeugnisse in<br />
<strong>Berlin</strong>er Einzelhandelsgeschäften, die Entwicklung eines regionalen Markenzeichens<br />
oder die Präsentation auf Messen wie der Grünen Woche. 72<br />
Dem Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V. haben sich etwa 70 Unternehmen<br />
mit mehr als 7.000 Beschäftigten der Agrar- und Ernährungswirtschaft angeschlossen.<br />
Bei den Mitgliedern handelt es sich ausschließlich um Produktions- und<br />
Erzeugergemeinschaften. Der Verein setzt auf Kooperation und Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Mitgliedern. Er veranstaltet gemeinsame Marketingaktivitäten und<br />
Maßnahmen der Absatzförderung wie gemeinsame Präsentationen auf Events in<br />
Mecklenburg-Vorpommern sowie nationalen und internationalen Messen, Informationsveranstaltungen,<br />
Branchentage und bietet Fach- und Trainingsseminare an. Der<br />
Agrarmarketing-Verein wurde 2001 gegründet und finanziert sich zu 2/3 aus Mitgliedsbeiträgen<br />
(der Verein wird durch 29 Fördermitglieder unterstützt), 1/3 der Mittel<br />
müssen über Projekte akquiriert werden. Die Vernetzung von Wirtschaft und Forschung<br />
dagegen fällt nicht in den Aufgabenbereich des Netzwerkes. Hierfür ist am 1.<br />
März 2007 ein Clustermanagement Ernährungswirtschaft gegründet worden. 73<br />
Beim Landesbauernverband Brandenburg e. V. und dem Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern<br />
e. V. handelt es sich hauptsächlich um Interessensvertretungen<br />
der landwirtschaftlichen Erzeuger auf Landesebene. Sie sind durch die Kreisverbände<br />
in den Bundesländern vertreten und werden auf Bundesebene durch den<br />
Dachverband repräsentiert, wodurch eine klare Abgrenzung der regionalen Zuständigkeitsbereiche<br />
gegeben ist. Neben der Lobbyarbeit werden Informationsveranstaltungen<br />
und Beratungsleistungen für die Mitglieder angeboten. In Brandenburg sind<br />
ca. 4.000 Betriebe im Bauerverband Mitglied, in Mecklenburg-Vorpommern sind es<br />
rund 2.000 Unternehmen.<br />
FINAB e. V. - Verein zur Förderung innovativer nachhaltiger Agrobiotechnologien in<br />
Mecklenburg-Vorpommern ist ein gemeinnütziger Verein, der 1999 mit dem Ziel gegründet<br />
wurde, die Erforschung transgener Pflanzen in Mecklenburg-Vorpommern zu<br />
fördern. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachbereichen der Universität Ros-<br />
72<br />
73<br />
Fachgespräch mit dem Geschäftsführer von pro agro Herrn Dr. Lehmann sowie http://www.proagro.de.<br />
Fachgespräch mit der Geschäftsführerin Frau Weuffen sowie Informationsmaterial und Flyer.<br />
16
tock sowie Firmenkooperationen z. B mit Sachsen-Anhalt werden neue Verfahren auf<br />
Versuchsfelder mit gentechnisch veränderten Pflanzen erprobt. Die Mitglieder des<br />
Vereins, der an der Universität Rostock im Fachbereich Agrarökologie betreut wird,<br />
sind ausschließlich aus Mecklenburg-Vorpommern. 74<br />
Logistik<br />
Dem Logistiknetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. gehören gegenwärtig rund 15 Mitglieder,<br />
darunter Logistikdienstleister, Projektentwickler, Beratungsunternehmen, Hochschulen<br />
und Wirtschaftsförderungsgesellschaften an. Zu den wichtigsten Zielen und<br />
Aufgaben zählen die Bündelung von Logistikaktivitäten und die Vermarktung des<br />
Standortes. Konkrete Maßnahmen sind die Teilnahme an nationalen und internationalen<br />
Messen, Workshops und Veranstaltungen in der Region, Informationsvermittlung<br />
und die Präsentation von Infrastruktur und Standorten, Innovationstransferangeboten<br />
und Weiterbildungen auf den Internetseiten. Das Netzwerk wird bis Ende des Jahres<br />
über die GA-Netzwerkförderung und durch Mitgliedsbeiträge unterstützt.<br />
Daneben hat die 2006 gegründete Branchentransferstelle Logistik (BTL) an der<br />
TFH Wildau die Aufgabe, in Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen Innovationsprojekte<br />
in den Unternehmen zu initiieren und zu begleiten. Die BTL koordiniert<br />
den nachfragebezogenen Innovations- und Technologietransfer zwischen den<br />
FuE-Einrichtungen und regionalen Unternehmen. 75<br />
Der seit über 50 Jahren existierende Verband Verkehr und Logistik <strong>Berlin</strong> und<br />
Brandenburg e. V. versteht sich als Interessensvertretung des Speditions- und Logistikgewerbes<br />
in der Hauptstadtregion. Neben Information und Beratung für Mitglieder<br />
und der Mitwirkung in nationalen und internationalen Gremien arbeitet der Verband<br />
auch eng mit den Handelskammern und der Berufsschule in allen Fragen der<br />
Berufsausbildung zusammen und wirkt in Prüfungsangelegenheiten entscheidend<br />
mit.<br />
Das seit zehn Jahren existierende Netzwerk Verkehr & Mobilität bietet kleinen und<br />
mittlere Unternehmen (KMU), Forschungseinrichtungen und Betreibern in <strong>Berlin</strong> und<br />
Brandenburg im Bereich des Verkehrstechnik- und Mobilitätssektors Unterstützungs-<br />
74<br />
75<br />
Aussagen von Frau Prof. Dr. Broer, Vorsitzende von FINAB e. V. und http://www.finab.de.<br />
Fachgespräche mit Frau Gorsler von der Branchentransferstelle Logistik und Herrn Dr. Wagener, Netzwerkmanager<br />
des Logistiknetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V.<br />
17
leistungen bei der Definition von Projekten, bei der Vermittlung von Unternehmensund<br />
Forschungskooperationen und beim Zugang zu ergänzenden Fördermitteln auf<br />
nationaler wie internationaler Ebene an. Dies geschieht in den fünf Handlungsfeldern<br />
Schienenverkehrstechnik, Straßenverkehr/Automotive, Verkehrstelematik, Logistik<br />
und Luft- und Raumfahrt, die mit eigenen Maßnahmenpaketen unterlegt sind. Der<br />
Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik <strong>Berlin</strong> (FAV) der TSB<br />
Innovationsagentur <strong>Berlin</strong> GmbH agiert seit der Gründung als Netzwerkmanager und<br />
Projektentwickler. Derzeit sind ca. 400 Mitglieder sowohl aus Brandenburg und <strong>Berlin</strong><br />
involviert, wovon ca. 100 aktiv beteiligt sind.<br />
Der Landesfachverband Spedition und Logistik in Mecklenburg-Vorpommern besteht<br />
in seiner jetzigen Zusammensetzung seit 1999 und ist ein Zusammenschluss<br />
u. a. von Spediteuren, Kraftfahrbetrieben, Seehafen- und Zollhafenspediteuren. Er ist<br />
einer von 16 Partnerverbänden des Bundesverbandes Spedition und Logistik e. V.<br />
und versteht sich als Fach- und Interessensverband. Darüber hinaus fördert er Kooperationen<br />
zwischen den Mitgliedern, führt Veranstaltungen und Branchentreffen<br />
durch. Die Mitglieder setzten sich überwiegend aus Logistikunternehmen im Bereich<br />
der Hafenwirtschaft (Seefracht etc.) zusammen.<br />
Die Bundesvereinigung Logistik e. V. ist eine neutrale Plattform für Manager der<br />
Logistik mit deutschlandweit rund 8.500 Mitgliedern aus den Führungsebenen von<br />
Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft. Sie gibt Anregungen und Impulse<br />
für branchenübergreifende und zukunftsweisende logistische Konzepte zur Sicherung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im In- und Ausland. Der Bundesverband<br />
wird auf Ländereben von Regionalgruppen vertreten. In Mecklenburg-Vorpommern ist<br />
die regionale Vertretung an der Universität Rostock im Lehrstuhl Produktionsorganisation<br />
und Logistik.<br />
Die Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern ist ein noch sehr junges Netzwerk,<br />
das erst im Oktober 2007 im Rahmen einer Logistikkonferenz des Ministeriums<br />
für Verkehr, Bau und Landesentwicklung ins Leben gerufen wurde. Im Juni 2008 erhielt<br />
die Initiative mit der Gründung eines Vereins eine offizielle Rechtsform. Der Verein<br />
möchte die Kooperation zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft im Logistikbereich<br />
verbessern und setzt sich dabei folgende Zielstellungen: Bessere Auslastung<br />
der verkehrsgeographischen und infrastrukturellen Voraussetzungen, Verstärkung<br />
des Aufbaus internationaler Wertschöpfungsketten mit hohem Anteil an regionaler<br />
Wertschöpfung und starkes Arbeitskräftepotenzial für die Logistik. Insgesamt soll<br />
18
vor allem Mecklenburg-Vorpommern als Logistikstandort international bekannter gemacht<br />
werden. Derzeit sind 40 Unternehmen involviert. 76<br />
76<br />
Fachgespräch mit Herrn Richter vom Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung sowie Konzept für die<br />
Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern des Ministeriums<br />
19
Kurzprofile der Best-Practice-Beispiele anderer Regionen 77<br />
Name BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck e.V.<br />
Branche Biotechnologie<br />
Gründungsjahr 1996<br />
Ansprechpartner Herr Dr. Jarasch<br />
Aktionsraum Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg<br />
Mitgliederzahl 75, Mitglieder setzen sich zusammen aus Forschungseinrichtungen, Hochschulen,<br />
Pharma- und Biotechnologieunternehmen, Kommunen, Kammern,<br />
Verbänden sowie weitere biotechnologisch tätige oder die Biotechnologie<br />
unterstützende Institutionen.<br />
Aufgaben Zu den Aufgaben gehören das Networking zwischen Forschern und Unternehmen,<br />
die Vermarktung der BioRegion auf Fachmessen, die Identifikation<br />
von jungen Wissenschaftlern, (die interessante Forschungsprojekte erbringen<br />
und wiederum für die Industrie interessant sein können) und die Unterstützung<br />
von Kommunikationsprozessen zwischen Konkurrenten, um größere<br />
Unternehmensverbünde zu gründen. Das Hauptziel des Vereins ist die Realisierung<br />
von Entwicklungsprogrammen. Dies geschieht in Kooperation mit<br />
regionalen Instituten und Kapitalgebern.<br />
Homepage www.bioregion-rnd.de<br />
Name Automotive Cluster Vienna Region<br />
Branche Automotive<br />
Gründungsjahr 2002<br />
Ansprechpartner Herr Peter Kuen<br />
Aktionsraum Wien, Niederösterreich, Burgenland<br />
Mitgliederzahl 100, mit Forschungspartnern (beitragsfrei) 130, darunter Automobilzulieferer,<br />
Elektronikanbieter, Dienstleistungsunternehmen, Forschungs-, Entwicklungsund<br />
Bildungseinrichtungen.<br />
Aufgaben Zu den Aufgaben des Clusters gehören Unternehmensbesuche, die Organisation<br />
und Durchführung eines jährlich stattfindenden Großevents, kleinere thematische<br />
Netzwerktreffen, Mitgliederreisen zu Unternehmen, die Teilnahme an<br />
77<br />
Die Kurzprofile sollen die wichtigsten Hintergrundinformationen zu den einzelnen Netzwerken vermitteln. Die aus<br />
den Profilen und Fachgesprächen erhaltenden Hinweise sind in das Kapitel 5 „Handlungsempfehlungen“ eingeflossen.<br />
20
Fachmessen und Vortragsaktivitäten des Clustermanagements. Zusätzlich<br />
initiiert das Cluster selbst Projekte, beispielsweise in Kooperation mit Universitäten.<br />
Das Hauptziel des Clusters ist die Vernetzung der vorhandenen Kompetenzen<br />
in der Region und die Initiierung von innovativen Projekten.<br />
Homepage www.acvr.at<br />
Name HansePhotonok e.V.<br />
Branche Optische Technologien<br />
Gründungsjahr 2000<br />
Ansprechpartner Herr Dr.-Ing. Hans-Heinrich Nölke<br />
Aktionsraum Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen<br />
Mitgliederzahl 34, die sich aus Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen, einer Bank<br />
und einem hohen Anteil persönlicher Mitglieder zusammensetzen.<br />
Aufgaben Das Hauptziel des Netzwerks ist die Förderung von hochwertigen Innovationen<br />
und Anwendungsprojekten aus dem Bereich der optischen Technologien.<br />
Des Weiteren versucht der Verein die regionale Infrastruktur durch Aufbau und<br />
Förderung von Netzwerken in Forschung, Ausbildung und Anwendung nachhaltig<br />
zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Industrie und<br />
Institutionen zu fördern. Auch die Unterstützung von Unternehmensgründungen,<br />
die Interessenvertretung der Mitglieder in Politik und Öffentlichkeit, der<br />
Auf- und Ausbau von Kontakten zu den baltischen Staaten und die Schaffung<br />
von Synergien, die weit über die bilaterale Zusammenarbeit hinausgehen,<br />
gehören zu den Aufgaben von HansePhotonok e.V.<br />
Homepage www.hansephotonik.de<br />
Name Optence e.V.<br />
Branche Optische Technologien<br />
Gründungsjahr 2001<br />
Ansprechpartner Herr Ebert<br />
Aktionsraum Hessen, Rheinland-Pfalz<br />
Mitgliederzahl 51, die Mitglieder setzen sich aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen,<br />
Hoch- und Fachhochschulen und Stiftungen zusammen.<br />
Aufgaben Das Ziel des Clusters ist die Schaffung eines innovationsfreundlichen Umfelds<br />
durch eine bessere Vernetzung und Stimulierung von Kooperationsbeziehungen<br />
zwischen den Unternehmen sowie den beteiligten Hochschulen und Unternehmen.<br />
Darüber hinaus soll die Umsetzung innovativer Geschäftsideen<br />
und die nachhaltige Förderung der optischen Technologien unterstützt werden.<br />
Die Hauptaufgaben sind die Akquisition neuer Unternehmen, die Netz-<br />
21
werkpflege sowie der Aufbau und das Angebot von Dienstleistungen (Studien,<br />
Weiterbildungen etc.). Des Weiteren gibt es eine Plattform für den Informationsaustausch<br />
und die technische Unterstützung. Es werden auch Veranstaltungen<br />
wie Workshops oder Arbeitskreise organisiert.<br />
Homepage www.optence.de<br />
Name Kunststoff - Cluster Österreich (KC)<br />
Branche Kunststoff<br />
Gründungsjahr 1999<br />
Ansprechpartner Herr Werner Pamminger<br />
Aktionsraum Ganz Österreich, Teile Deutschlands<br />
Mitgliederzahl 400, darunter 34 aus Deutschland<br />
Aufgaben Zu den Aufgaben des Clusters gehören die Initiierung, Entwicklung und<br />
Betreuung von Kooperationsprojekten sowohl zwischen Unternehmen als<br />
auch zwischen Unternehmen und Technologie-Transfereinrichtungen, die<br />
gemeinsame Beteiligung mit heimischen Kunststoff-Unternehmen an EU-<br />
Projekten sowie die Initiierung und Koordinierung eines firmenübergreifenden<br />
Benchmarkings.<br />
Die Leistungen des Clusters umfassen die Information und Kommunikation,<br />
z.B. durch Info-Mails, Datenbanken, Quartalszeitschriften u.a. und die Qualifizierung,<br />
beispielsweise durch Fachveranstaltungen und Workshops. Des<br />
Weiteren kümmert sich das Management um Marketing und PR, sowie um die<br />
Internationalisierung des Clusters. Das Ziel des Clusters ist die Bündelung<br />
von Potenzialen und Kompetenzen zur Steigerung der Innovationskraft und<br />
internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Mitglieder<br />
Homepage www.kunststoff-cluster.at<br />
Name Austrian Aeronautics Industries Group<br />
Branche Luftfahrt<br />
Gründungsjahr 1999<br />
Ansprechpartner Herr Franz Hrachowitz<br />
Aktionsraum Österreich, weltweit<br />
Mitgliederzahl 36<br />
Aufgaben Die Austrian Aeronautics Industries Group ist in verschiedenen Bereichen<br />
tätig, darunter Research & Developement, Info & Software Systems und<br />
Small Aircraft Engines & Equipment. Den größten Bereich mit 25,4 % nimmt<br />
Metals & Machining ein. Das Cluster arbeitet sowohl für die europäische als<br />
22
auch für die gesamte internationale Luftfahrtindustrie. 45 % werden an den<br />
europäischen Markt geliefert und 43 % an den nordamerikanischen Markt.<br />
Homepage www.aaig.at<br />
Name Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V.<br />
Branche Energie<br />
Gründungsjahr 2002<br />
Ansprechpartner Herr Jan Rispens<br />
Aktionsraum Bremen, Niedersachsen (Weserregion)<br />
Mitgliederzahl 140 Unternehmen und Institute aus allen Bereichen der Windenergieindustrie<br />
Aufgaben Die Aufgaben des Vereins umfassen die Vernetzung der Mitglieder, um die<br />
Initiierung von Projekten und Forschungsvorhaben zu fördern, Lobby- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, die Präsentation des Vereins auf nationalen und internationalen<br />
Fachmessen sowie die Organisation von Veranstaltungen und Studienreisen,<br />
um spezielle Themen zu erörtern. Des Weiteren setzt der Verein<br />
auf einen internationalen Erfahrungsaustausch zum Thema offshore-<br />
Windkraft. Außerdem stellt die Windkraft-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V.<br />
ein bindendes Element zwischen Unternehmen und Forschungsinstituten dar,<br />
wenn es um die Bearbeitung offener Forschungsfragen geht. Das Ziel des<br />
Vereins ist die Förderung der Windenergieerzeugung Onshore und Offshore.<br />
Homepage www.windenergie-agentur.de<br />
Name Mitteldeutsches Netzwerk Pipeline- und Anlagenbau<br />
Branche Maschinenbau<br />
Gründungsjahr 2004<br />
Ansprechpartner Herr Klaus Wurpts<br />
Aktionsraum Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />
Mitgliederzahl 50 Unternehmen, 13 universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen<br />
Aufgaben Die Handlungsfelder der Netzwerkarbeit umfassen u.a. Unternehmenspräsentationen<br />
auf vierteljährlich stattfindenden Sitzungen, themenspezifische<br />
Workshops, Öffentlichkeitsarbeit, Darstellung der Partner der Wertschöpfungskette,<br />
die Durchführung von Forschungsprojekten in Kooperation und<br />
die Organisation von Veranstaltungen. Die Ziele des Kompetenznetzwerks<br />
sind die Verbesserung der internen Information und Kommunikation, die Bündelung<br />
von Erfahrungen, die Aus- und Weiterbildung und die Gewinnung von<br />
Fachkräften sowie die gemeinsame Außendarstellung und das internationale<br />
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Auftreten.<br />
Homepage www.pipeline-anlagenbau.de<br />
Name BioValley Deutschland e.V.<br />
Branche Life Science<br />
Gründungsjahr 1996<br />
Ansprechpartner Herr Manfred Claassens<br />
Aktionsraum Obere Rhein Region (Basel, Freiburg, Lörrach, Straßburg, Colmar)<br />
Mitgliederzahl 300 Unternehmen, Pharmaunternehmen, Universitäten, Forschungsinstitute<br />
sowie eine ständig steigende Zahl von Start up-Unternehmen im Bereich<br />
Biotechnologie<br />
Aufgaben Die Aktivitäten des Netzwerks umfassen u.a. die Organisation von Fachvorträgen,<br />
Veranstaltungen und Events und Seminaren, den Technologietransfer<br />
zwischen Universitäten und Unternehmen, ein vierteljährlich erscheinendes<br />
BioValley Journal sowie die Präsentation des Netzwerks auf lokalen, nationalen<br />
und internationalen Events und Fachmessen. Darüber hinaus besteht eine<br />
enge Kooperation mit dem Netzwerk „Association Alsace BioValley“ in Frankreich<br />
und der „BioValley Platform Basel“ in der Schweiz, mit denen sich Bio-<br />
Valley Deutschland e.V. zu der tri-nationalen Organisation „BioValley Central<br />
Association“ zusammengeschlossen hat. Sie übernimmt die gemeinsame<br />
Interessensvertretung der drei Netzwerke. Zwischen diesen drei Netzwerken<br />
findet regelmäßig ein tri-nationaler Stammtisch statt.<br />
Das Ziel des Vereins ist die Bekanntmachung der Life Science Branche, die<br />
Verbesserung der Beziehungen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik<br />
und der Öffentlichkeit sowie die Verbesserung der Kooperation zwischen den<br />
drei Netzwerken.<br />
Homepage www.biovalley.de<br />
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Name Commercial Vehicle Cluster<br />
Branche Automotive<br />
Gründungsjahr 2005<br />
Ansprechpartner Frau Dr. Barbara Jörg<br />
Aktionsraum Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Elsass<br />
Mitgliederzahl 38 Unternehmen aus den Bereichen Konzeptionierung, Entwicklung, Produktion,<br />
Service und Betrieb<br />
Aufgaben Die Aufgaben des Clusters umfassen die Bereitstellung von aktuellen Informationen<br />
über Konzepte und Strategien, spezielle Branchenentwicklungen<br />
und Trends, Förderprogramme, Ansiedlungs- und Erweiterungsmöglichkeiten<br />
sowie Informationen über die Aktivitäten der CVC-Partner. Hinzu kommt die<br />
Organisation von Veranstaltungen und Projektgruppen. Des Weiteren fördert<br />
das Netzwerk den Kontakt zu anderen Unternehmen, Dienstleistern, wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen ebenso wie zur Politik und zur Wirtschaftsförderung.<br />
Außerdem gibt es für alle Mitglieder einen Newsletter. Ziel des Clusters<br />
ist eine Spitzenposition in der Nutzfahrzeugindustrie Europas einzunehmen.<br />
Homepage www.cv-cluster.de<br />
Name BioLago<br />
Branche Life Science<br />
Gründungsjahr 2004<br />
Ansprechpartner Herr Prof. Dr. Klaus P. Schäfer<br />
Aktionsraum Baden-Württemberg, Kanton Thurgau, Vorarlberg<br />
Mitgliederzahl 22 Unternehmen, 5 Institutionen, 1 Technologiezentrum<br />
Aufgaben Im Vordergrund steht die Förderung und Intensivierung des persönlichen<br />
Austauschs untereinander sowie von Kontakten zwischen Wirtschaft, Wissenschaft,<br />
Gesellschaft und Politik. Des Weiteren soll die Nutzung von Synergien<br />
mit den akademischen Institutionen ermöglicht, spezifische Weiterbildungsangebote<br />
offeriert und der Technologietransfer und Marktzugang für beteiligte<br />
Unternehmen erleichtert werden. Durch die grenznahe Lage des Standortes<br />
Konstanz nutzt das Netzwerk die Möglichkeit das regionale Potenzial durch<br />
eine Drei-Länder-Kooperation Deutschland-Österreich-Schweiz zu ergänzen.<br />
Homepage www.biolago.org<br />
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Name norgenta – Norddeutsche Life Science Agentur GmbH<br />
Branche Life Science<br />
Gründungsjahr 2004<br />
Ansprechpartner Frau Dr. Adlkofer<br />
Aktionsraum Hamburg, Schleswig-Holstein<br />
Mitgliederzahl 8 Mitarbeiter<br />
Aufgaben Die norgenta – Norddeutsche Life Science Agentur GmbH ist die länderübergreifende<br />
Service- und Marketinggesellschaft der Länder Hamburg und<br />
Schleswig-Holstein. Sie unterstützt und koordiniert die Life Science Aktivitäten<br />
in Norddeutschland, in dem sie die Kompetenzen von Unternehmen, Hochschulen,<br />
Forschungseinrichtungen und Krankenhäusern vernetzt. In den Bereichen<br />
Medizin, Medizintechnik, Biotechnologie und Pharmazie initiiert und<br />
unterstützt die norgenta innovative Projekte, damit das Know-how der norddeutschen<br />
Hochschulen gezielt für die Entwicklung neuer Produkte eingesetzt<br />
wird. Weitere Aufgaben sind die Standortförderung beispielsweise durch Unternehmensansiedlungen<br />
und die Standortvernetzung, unter anderem durch<br />
die gezielte Zusammenführung von Partnern, ebenso wie die Standortvermarktung,<br />
zum Beispiel durch die Organisation von Veranstaltungen. International<br />
ist die norgenta im Netzwerk ScanBalt vertreten, das 2004 in Kopenhagen<br />
gegründet wurde. Die Mitglieder dieses ersten europäischen Metaclusters<br />
stammen aus dem gesamten Ostseeraum. In diesem „Netzwerk der Netzwerke“<br />
soll internationale Zusammenarbeit von Industrie, Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
gefördert werden.<br />
Homepage www.life-science-nord.net<br />
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Abb. 9: Standorte der Energiewirtschaft in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
Quelle: <strong>Berlin</strong> Partner GmbH und ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Energie- und Umwelttechnik in der Hauptstadtregion<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />
27
Abb. 10: Standorte der Metallindustrie in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
Quelle: <strong>Berlin</strong> Partner GmbH und ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Stahl und Metallindustrie in der Hauptstadtregion<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />
28
Abb. 11: Firmen und Standorte der Ernährungsindustrie in Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Quelle: Invest in Mecklenburg-Vorpommern. Firmen der Nahrungsmittelindustrie in Mecklenburg-Vorpommern. Unter http://www.gfwmv.de/de/branchenuebersicht/ernaehrung/Karte/<br />
29
Abb. 12: Standorte der Ernährungsindustrie in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
Quelle: Die Ernährungswirtschaft in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. unter www. http://www.zabbrandenburg.de/files/documents/Ernaeh_D_071217.pdf.<br />
30
Abb. 13: Logistikstandorte und Umschlagpunkte in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
Quelle: Regionomica/TFH Wildau: Branchenstrategie Logistik, 2007<br />
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