21.12.2012 Aufrufe

Endbericht - Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin ...

Endbericht - Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin ...

Endbericht - Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

<strong>Endbericht</strong><br />

Expertenbefragung zu wirtschaftlichen Verflechtungen<br />

im Bereich der großräumigen Verantwortungsgemeinschaft<br />

<strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

an das Ministerium für Verkehr, Bau- und Landesentwicklung Mecklenburg-<br />

Vorpommern, 1. Dezember 2008


Arbeitsfelder<br />

Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung<br />

für Städte, Regionen<br />

und andere öffentliche Einrichtungen<br />

sowie Investitionsförderung<br />

und Projektbegleitung für private<br />

Unternehmen und Projektentwickler<br />

sind die Themen, auf die sich<br />

Regionomica spezialisiert hat. Dabei<br />

ist Regionomica international ausgerichtet<br />

und stellt so für alle<br />

Kunden sicher, dass unterschiedliche<br />

Projekterfahrungen aus<br />

dem In- und Ausland in die Arbeit<br />

einfließen.<br />

Angewandte<br />

Wirtschaftsförderung<br />

� Akquisitionsmaßnahmen für Neuansiedlungen<br />

� Instrumente zur Bestandspflege<br />

und Existenzgründungsförderung<br />

� Standortwerbung und Marketing<br />

� Markt- und Potenzialanalysen<br />

Regional- und<br />

Standortentwicklung<br />

� Regionale, kommunale und<br />

grenzüberschreitende<br />

Entwicklungskonzepte<br />

� Steuerung von EU-Programmen<br />

und Projekten (RITTS, RIS,<br />

Interreg)<br />

� Standortbewertung und<br />

Nutzungskonzepte<br />

� Programm- und Projektevaluationen<br />

Umsetzungsbegleitung und<br />

Training<br />

� Trainingsprogramme für<br />

Wirtschaftsförderer<br />

� Investitionsförderungsseminare<br />

in Asien und Südamerika<br />

� Personalsuche<br />

� Projektbegleitung<br />

Kontakt<br />

Regionomica GmbH<br />

Friedrichstr. 94<br />

D-10117 <strong>Berlin</strong><br />

Telefon 030 / 28 44 49-0<br />

Fax 030 / 28 44 49-17<br />

Email info@regionomica.de<br />

Internet www.regionomica.de


Inhalt<br />

1. Hintergrund, Zielsetzung und Methodik....................................................................... 2<br />

2. Branchenüberblick......................................................................................................... 6<br />

2.1 Energiewirtschaft einschließlich regenerative Energien .............................................6<br />

2.2 Maschinenbau und Metallverarbeitung.....................................................................10<br />

2.3 Ernährungswirtschaft ................................................................................................12<br />

2.4 Logistik......................................................................................................................14<br />

3. Ergebnisse der Expertenbefragungen ....................................................................... 19<br />

3.1 Ergebnisse der Netzwerkbefragung .........................................................................19<br />

3.1.1 Allgemeine Vorbemerkungen.......................................................................... 21<br />

3.1.2 Status quo der länderübergreifenden Kooperationen ..................................... 22<br />

3.1.3 Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende Zusammenarbeit ........ 26<br />

3.2 Ergebnisse der Unternehmerbefragung ...................................................................33<br />

3.2.1 Allgemeine Vorbemerkungen.......................................................................... 33<br />

3.2.2 Status quo der länderübergreifenden Kooperationen ..................................... 35<br />

3.2.3 Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende Zusammenarbeit ........ 39<br />

3.3 Zusammenfassung der Expertenbefragung .............................................................42<br />

4. Clusterinitiativen .......................................................................................................... 46<br />

5. Handlungsempfehlungen ............................................................................................ 52<br />

6. Fazit und Ausblick........................................................................................................ 60<br />

7. Literaturverzeichnis ..................................................................................................... 61<br />

Anhang ................................................................................................................................. 65<br />

1


1. Hintergrund, Zielsetzung und Methodik<br />

Im Rahmen des Wettbewerbs „Modellvorhaben der Raumordung“ (MORO) zum<br />

Thema „Überregionale Partnerschaften – Innovative Projekte zur stadtregionalen Kooperation,<br />

Vernetzung und gemeinsamen großräumigen Verantwortung“ des Bundesamtes<br />

für Bauwesen und Raumordung (BBR) haben die drei Länder <strong>Berlin</strong>, Brandenburg<br />

und Mecklenburg-Vorpommern mit ihrem Projekt „Kooperation und Vernetzung<br />

im Nordosten“ im Jahr 2007 den Zuschlag bekommen. Sie sind somit eine von<br />

insgesamt sieben regionalen Partnerschaften in ganz Deutschland, in denen strukturell<br />

und ökonomisch unterschiedliche Regionen in einem partnerschaftlichen Miteinander<br />

ihre Potenziale stärker vernetzen wollen, um die wirtschaftliche Entwicklung im<br />

Gesamtraum zu unterstützen.<br />

Abb. 1: Modellregionen der überregionalen Partnerschaften<br />

Quelle: Bundesamt für Bauwesen und Raumordung (2008): Überregionale Partnerschaften.<br />

Ein MORO-Forschungsfeld. MORO-Informationen Nr. 3/1. Bonn.<br />

2


Das Projekt „Kooperation und Vernetzung im Nordosten“ besteht insgesamt aus<br />

vier aufeinander abgestimmten Modulen. Regionomica wurde vom Ministerium für<br />

Verkehr, Bau und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern im<br />

Rahmen von Modul 1 „Die wirtschaftlichen Verflechtungen ausbauen“ mit einer<br />

Expertenbefragung beauftragt. Diese Expertenbefragung ist eines von insgesamt<br />

drei Modul-Teilprojekten, mit denen<br />

• die ländergrenzenübergreifende Verknüpfung von Branchennetzwerken (Teilprojekt<br />

1.1: Vernetzung von ausgewählten Branchen im Gesamtraum), 1<br />

• das Zusammenbringen von Wirtschaft und Wissenschaft bzw. Forschungseinrichtungen<br />

(Teilprojekt 1.2: Schließung von Wissenslücken)<br />

• und das Anregen von gemeinsamen Aktivitäten, von Kooperationen und der Verbesserung<br />

entsprechender Rahmenbedingungen (Teilprojekt 1.3: Steuerungsempfehlungen<br />

zur weiteren Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sowie der<br />

Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft) 2<br />

unterstützt werden sollen.<br />

Im Vorfeld der Untersuchungen einigten sich alle am MORO-Gesamtprojekt beteiligten<br />

Partner im Rahmen des Auftakttreffens am 28. September 2007 − unter Berücksichtigung<br />

des Know-hows der Industrie- und Handelskammern − auf die Konzentration<br />

auf vier Branchen, die für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Gesamtraums<br />

große Bedeutung haben. Diese sind<br />

� Energiewirtschaft einschließlich Nutzung regenerativer Energien,<br />

� Maschinenbau und Metallverarbeitung,<br />

� Ernährungswirtschaft und<br />

� Logistik.<br />

1<br />

2<br />

Die Basis von Teilprojekt 1.1 „Vernetzung von Branchen im Gesamtraum“, die eine Übersicht über die Netzwerke<br />

im Bereich der vier Branchen beinhaltet, wurde von den Industrie- und Handelskammern erarbeitet (auch als eine<br />

Grundlage für Teilprojekt 1.2 sowie für Projekt (Modul) 2).<br />

Teilprojekt 1.3 „Formulierung von Steuerungsempfehlungen“ startet voraussichtlich ab Ende 2008 und basiert auf<br />

den in den Teilprojekten 1.1 und 1.2 gewonnenen Erkenntnissen.<br />

3


Bei der Auswahl der Branchen wurde bedacht, dass sie sich sowohl auf den städtischen<br />

bzw. metropolitanen Raum (Maschinenbau und Metallverarbeitung) als auch<br />

auf ländliche Räume (Ernährungs- und Energiewirtschaft) beziehen. Darüber hinaus<br />

sollten die besonderen Bezüge zwischen den Ostseehäfen und dem Hinterland (Logistik)<br />

berücksichtigt und die Querbezüge zu den bestehenden Logistikinitiativen in<br />

den drei Ländern hergestellt werden.<br />

Projektpartner des gesamten Modul 1 sind neben den für Landesplanung zuständigen<br />

Ressorts der Länder <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern die drei<br />

brandenburgischen Industrie- und Handelskammern (Cottbus, Ostbrandenburg und<br />

Potsdam), zwei Industrie- und Handelskammern aus Mecklenburg-Vorpommern<br />

(Neubrandenburg und Rostock). Die Wirtschaftsressorts der Länder <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

haben die Erarbeitung dieser Studie ebenfalls konstruktiv begleitet.<br />

Die vorliegende Studie, mit der Regionomica beauftragt wurde, zielte als Modul-<br />

Teilprojekt 1.2 „Schließung von Wissenslücken“ darauf ab, Kenntnisse über künftige<br />

Kooperationserfordernisse, mögliche Kooperationsfelder, über Entwicklungshemmnisse,<br />

über Forschungs- und Entwicklungsbedarfe sowie über mögliche länderübergreifende<br />

Kooperationsansätze zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in den beteiligten<br />

Bundesländern zu erlangen. Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse<br />

sollen im Anschluss konkrete Vorhaben der Vernetzung und Kooperation angestoßen<br />

werden, die beispielgebend für die Vernetzung von Branchen im Gesamtraum wirken<br />

können. Die nächsten Schritte werden zum Teil gemeinsam mit Modul 2 des Gesamtprojektes<br />

durchgeführt. Eine erst Abstimmung seitens der Projektpartner fand<br />

bereits statt.<br />

Methodischer Kern der vorliegenden Untersuchung war eine umfangreiche Expertenbefragung<br />

mit bestehenden Netzwerken, Fachverbänden, Kooperationsinitiativen<br />

und Mediären der vier Branchen in den drei Bundesländern. Diese qualitative Vorgehensweise<br />

wurde gewählt, da eine statistische Messung von wirtschaftlichen Verflechtungen<br />

zwischen Bundesländern, z. B. durch Input-Output-Analysen, methodisch<br />

nur schwer möglich ist. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) untersuchte<br />

zwar in seiner Studie „Wirtschaftliche Verflechtung zwischen <strong>Berlin</strong> und Brandenburg“<br />

3<br />

die Kooperationsbeziehungen zwischen den genannten Bundesländern.<br />

Zum einen stand jedoch nur die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen – nicht<br />

zwischen Netzwerkakteuren – im Mittelpunkt, zum anderen liegen keine vergleichba-<br />

3<br />

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW <strong>Berlin</strong>) (2007): Wirtschaftliche Verflechtung zwischen <strong>Berlin</strong><br />

und Brandenburg. Expertise im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg und der Senatsverwaltung<br />

für Wirtschaft, Technologie und Frauen des Landes <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>.<br />

4


en Untersuchungen für den gesamten Kooperationsraum Nordosten vor. Darüber<br />

hinaus bestand Konsens zwischen den Projektpartner, dass eine weitere umfangreiche<br />

Befragung wie im DIW-Gutachten nicht notwendig war.<br />

Die Expertenbefragung basierte auf persönlichen Interviews, in denen die Akteure zu<br />

bereits bestehenden oder geplanten Kooperationsbeziehungen, zu ihren bisherigen<br />

Erfahrungen sowie zu potenziellen Anknüpfungspunkten und Maßnahmen befragt<br />

wurden. Grundlage der Gespräche bildete ein zweiseitiger Leitfragebogen. Die Auswahl<br />

der Gesprächspartner und Einrichtungen erfolgte in enger Abstimmung durch<br />

den Auftraggeber und die beteiligten Projektpartner.<br />

Im Anschluss an die Netzwerkbefragung wurden die ersten Ergebnisse in einer gemeinsamen<br />

Veranstaltung der drei Länder im Juli 2008 den Netzwerkakteuren präsentiert<br />

und in branchenbezogenen Runden vertiefend diskutiert. Die Veranstaltung<br />

diente gleichzeitig als Auftakt für vergleichbare Treffen und Branchenkonferenzen im<br />

weiteren Verlauf des Modellvorhabens.<br />

In einem nächsten Arbeitsschritt wurden persönliche Gespräche und Telefoninterviews<br />

mit Unternehmen der vier Branchen in den drei Bundesländern durchgeführt.<br />

Auch hier standen Fragen zur länderübergreifenden Zusammenarbeit und möglichen<br />

Kooperationspotenzialen im Vordergrund.<br />

Begleitend erfolgte in einem weiteren Arbeitsschritt die Recherche und Analyse von<br />

Veröffentlichungen, Forschungsarbeiten und grauer Literatur zu vergleichbaren Projekten<br />

und Untersuchungen der länderübergreifenden Kooperation von (Unternehmens-)<br />

Netzwerken. Ergänzend wurden Telefoninterviews mit ausgewählten Netzwerkakteuren<br />

anderer Bundesländer geführt, die länderübergreifend tätig sind. Im<br />

Mittelpunkt der Gespräche standen dabei Erfahrungen mit der Initiierung und der<br />

Umsetzung großräumiger Kooperationsnetze und entsprechender Projekte und Maßnahmen.<br />

Die Bewertung der Ergebnisse sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen<br />

für zukünftige Projekte und Handlungsbereiche zur Förderung der Vernetzungen im<br />

Verantwortungsraum erfolgt in einem abschließenden Arbeitsschritt.<br />

5


2. Branchenüberblick<br />

Im Folgenden wird in einem kurzen Abriss die Struktur der ausgewählten Branchen in<br />

den drei Bundesländern aufgezeigt. Es handelt sich dabei jedoch um keine umfassende<br />

und abschließende Branchenanalyse. Primär wird ein Überblick über die vorhandenen<br />

Teilsektoren und Kompetenzen in den Ländern gegeben, um mögliche Anknüpfungspunkte<br />

in der Wirtschaft und Wissenschaft aufzuzeigen. Grundlage für die<br />

Darstellung bilden bereits in den Ländern vorhandene Studien, Jahresberichte und<br />

Branchenanalysen. 4<br />

2.1 Energiewirtschaft einschließlich regenerative Energien<br />

Sowohl in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern als auch <strong>Berlin</strong> spielt innerhalb<br />

der Energiewirtschaft die regenerative Energie eine große Rolle. 5<br />

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gehören deutschlandweit mit zu den<br />

führenden Bundesländern bei der Nutzung von Windkraft zur Energieerzeugung. In<br />

Brandenburg standen 2006 2.302 Windkraftanlagen mit einer Kapazität von 3.128<br />

Megawatt, in Mecklenburg-Vorpommern wurden bereits über 1.100 Windenergieanlagen<br />

mit einer installierten Gesamtleistung von rund 1.300 Megawatt auf dem Festland<br />

errichtet. Derzeit sind etwa 40 Unternehmen mit 1.200 Beschäftigten im Onsho-<br />

4<br />

5<br />

Die im Rahmen der neuen Wirtschaftsförderpolitik des Landes Brandenburg erstellten Branchenkompetenzfeldstrategien<br />

– die in Teilen <strong>Berlin</strong> miteinbeziehen -- sind dabei eine sehr ausführliche und hilfreiche Quelle. Vergleichbare<br />

Studien liegen für <strong>Berlin</strong> und Mecklenburg-Vorpommern nicht für alle Branchen vor, eine Ausnahme ist<br />

die Studie zum Technologiefeld Energie in <strong>Berlin</strong>-Brandenburg der Technologiestiftung <strong>Berlin</strong>. Es wurde aber versucht,<br />

die Branchen in den drei Ländern soweit wie möglich ausgewogen darzustellen.<br />

In Brandenburg sind etwa 2.300 (2006) Arbeitsplätze durch die Entwicklung der erneuerbaren Energien, insbesondere<br />

in den Bereichen Solar- und Windenergie, entstanden. Insgesamt sind dem engeren Bereich der Energiewirtschaft<br />

rund 12.800 Beschäftigte (2006) zuzurechnen, wobei mit über 6.500 Arbeitsplätzen die meisten Personen<br />

in der Energieversorgung tätig sind, weitere 4.000 Beschäftigte arbeiten im Bergbau (v. a. Braunkohlenförderung).<br />

Die Technologiestiftung <strong>Berlin</strong> (TSB) geht dagegen sogar von über 18.000 Beschäftige in energierelevanten<br />

Geschäftszweigen aus. In <strong>Berlin</strong> sind mindestens 29.000 Beschäftigte in der Energiewirtschaft tätig, d. h. verarbeitendes<br />

Gewerbe, Energieversorgungsunternehmen sowie auch Dienstleistungsfirmen (Rambøll Management<br />

(2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Energiewirtschaft/-technologie. <strong>Berlin</strong>;<br />

Dr. Sebastian Vogel (2008): Das Kompetenzfeld Energietechnik in <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>News. Onlinemagazin an der<br />

Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. 3.10.2008). Vergleichbare Zahlen für Mecklenburg-Vorpommern<br />

sind dem Gutachter leider nicht bekannt.<br />

6


ebereich tätig. Darüber hinaus baut Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere Rostock,<br />

seine Kompetenzen in der Offshore-Windenergie aus. Aktuell sind vor der<br />

mecklenburgisch-vorpommerschen Ostseeküste sechs Offshore-Windparks geplant.<br />

Innerhalb des Küstenmeers wurden bereits der Windpark Baltic I sowie Arkona Becken<br />

Südost genehmigt, mit deren Umsetzung bis zum Jahr 2010 begonnen werden<br />

soll. 6<br />

Beide Bundesländer verfügen über wichtige Unternehmen der Windenergie wie<br />

der Windkraftanlagenbauer Nordex AG, die Gießerei Torgelow, die DMR mechanische<br />

Werkstätten, RMT Rostock und zahlreiche Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen<br />

wie die Siemens AG 7<br />

in Mecklenburg-Vorpommern oder die Firmen REpower Systems<br />

AG, Vestas Deutschland GmbH und die ENERTRAG Aktiengesellschaft in Brandenburg.<br />

Unter Einbeziehung von <strong>Berlin</strong> ist mit weiteren Zulieferern, Planungsbüros<br />

und Komponentenherstellern die gesamte Zulieferkette an Unternehmen von der<br />

Planung bis zum Bau von Windkraftanlagen in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg vertreten. 8<br />

Die Stärken liegen allerdings hauptsächlich in der Anwendung<br />

und Prozessinnovation der Technologien, während der Besatz an Forschungseinrichtungen<br />

im Vergleich zu anderen Bundesländern eher gering ist. 9<br />

Darüber hinaus erlangt in den drei Bundesländern neben der Windkraft die Energiegewinnung<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen wie Biomasse-, Biogas- oder Biodiesel<br />

eine wichtige Bedeutung. In den letzten Jahren entstanden zahlreiche Biomasseheizkraftwerk<br />

sowie auch Biodieselwerke. In Schwedt (Oder) stellt die Nordbrandenburger<br />

BioEnergie in der größten Anlage Deutschlands Bioethanol aus Roggen her.<br />

In Brandenburg nimmt innerhalb des Energiesektors v. a. die Braunkohlenförderung<br />

eine zentrale Position ein. Die Vattenfall Mining & Generation in Cottbus als eines der<br />

umsatz- und beschäftigungsstärksten Unternehmen in Ostdeutschland ist diesbezüglich<br />

der größte Arbeitgeber der Region. Das Unternehmen betreibt insgesamt drei<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

„Baltic I“ liegt 15 km nördlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und soll aus 21 Windkraftanlagen und einer<br />

Umspannplattform auf einer Fläche von ca. 7 km² bestehen. Ein weiterer Windpark „Venotec Ost II“ befindet sich<br />

noch im Genehmigungsverfahren. Der Windpark „Kriegers Flak“ mit 80 Windenergieanlagen liegt nordwestlich der<br />

Insel Rügen auf einer Flächengröße von ca. 27 km². (Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock<br />

mBH (k.A.): Offshore Energies. Competence Network Rostock. Rostock. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit<br />

und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht 2006. Schwerin).<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht 2006. Schwerin. Ministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Tourismus: Industrie- und Technologiepolitik, Präsentation in Schwerin 2006.<br />

Rambøll Management (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Energiewirtschaft/-technologie.<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

Informationen aus den Fachgesprächen.<br />

7


Tagebaustätten im Süden des Landes und besitzt mehrere Braunkohlengroß- und<br />

Heizkraftwerke. 10<br />

Die Kompetenzen in <strong>Berlin</strong> liegen außerdem in den Wirtschaftsbereichen<br />

Lichttechnik (z. B. Osram), in der Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und<br />

Schalteinrichtungen (u. a. Siemens AG, Converteam), in der Antriebstechnik und im<br />

Bereich Turbomaschinen (Siemens AG, MAN Turbo, Power Service etc.). Das Land<br />

<strong>Berlin</strong> erforscht darüber hinaus an verschiedenen Demonstrationsprojekten der Einsatz<br />

von Wasserstoff als Energieträger im Verkehr. 11<br />

<strong>Berlin</strong> und auch Brandenburg sind ebenfalls ein bedeutender Standort für die Solarindustrie.<br />

Sie hat sich in den letzten Jahren zum wachstumsstärksten Zweig in der<br />

Energiebranche entwickelt und umfasst rund 1.500 Beschäftigte in <strong>Berlin</strong> und 2.200<br />

Arbeitnehmer in Brandenburg. Die Kompetenzen umfassen neben Forschung und<br />

Entwicklung auch die Zulieferung von Montage- und Elektrokomponenten sowie verschiedene<br />

Dienstleistungen wie Anlagenplanung, Wartung und Recycling von Solarmodulen.<br />

Neben einer Reihe kleinerer Produzenten haben sich in Brandenburg mit<br />

Conergy und First Solar auch Großproduktionen im Anlagenbau angesiedelt. Der<br />

Standort Frankfurt (Oder) hat sich mit drei neuen Solarfabriken, Forschungsinstituten<br />

sowie weiteren Technologiepartnern zum größten solaren Kompetenzzentrum im Osten<br />

Deutschlands entwickelt. Neben weiteren Produzenten von Solarzellen und<br />

-modulen sind wie SOLON AG (größte Solarmodulfabrik in Deutschland) und Sulfurcell<br />

Solartechnik GmbH in Adlershof zahlreiche Zulieferer und Dienstleister (z. B.<br />

SENTECH, GEOSOL und IB Vogt) in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg ansässig. 12<br />

Insgesamt<br />

werden in der Hauptstadtregion mit einem Marktanteil von 35 % bundesweit die meisten<br />

Photovoltaik-Module produziert. 13<br />

In Mecklenburg-Vorpommern existieren im Bereich<br />

der Solartechnik u. a. mit den Firmen Solon Nord und Solara Sonnenstromfabrik<br />

in Greifswald und Wismar zwei Fertigungsstätten für Solarmodule. Im Vergleich zu<br />

Brandenburg spielt dieser Wirtschaftsbereich jedoch eine eher untergeordnete Rolle.<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

Rambøll Management (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Energiewirtschaft/-technologie.<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

Dr. Sebastian Vogel (2008): Das Kompetenzfeld Energietechnik in <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>News. Onlinemagazin an der<br />

Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. 3.10.2008.<br />

Ebenda.<br />

Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg (2007): Jahreswirtschaftsbericht 2007. Potsdam; Rambøll<br />

Management (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Energiewirtschaft/technologie.<br />

<strong>Berlin</strong>; Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (2006): Innovationsbericht des Landes<br />

<strong>Berlin</strong>. Kompetenzfelder stärken - Wachstum beschleunigen. <strong>Berlin</strong>; <strong>Berlin</strong> Partner GmbH, ZukunftsAgentur<br />

Brandenburg GmbH (2007): Solarindustrie in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />

8


Nur 4 % aller Photovoltaikmodule stammen in Deutschland aus Mecklenburg-<br />

Vorpommern (vgl. Abb. 2).<br />

Abb. 2: Produktion von Photovoltaikanlagen in Deutschland<br />

29%<br />

11%<br />

4%<br />

2%<br />

9%<br />

9%<br />

9<br />

1%<br />

35%<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

Baden-Württemberg<br />

Bayern<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Thüringen<br />

Sachsen<br />

Quelle: <strong>Berlin</strong> Partner GmbH und ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (2007): Solarindustrie in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam<br />

Einen Überblick über Standorte der Unternehmen und Forschungseinrichtungen der<br />

Energiewirtschaft in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg gibt Abbildung 9 im Anhang.<br />

Verschiedene wissenschaftliche Einrichtungen in <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

beschäftigen sich mit Forschungsaktivitäten im Bereich der Energiewirtschaft.<br />

Alleine in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg sind schätzungsweise über 40 wissenschaftliche<br />

Einrichtungen in energierelevanten Themen tätig. Zu nennen sind hier<br />

u. a. die Technische Universität <strong>Berlin</strong> (u. a. Photovoltaik), das Helmholtz-Zentrum<br />

<strong>Berlin</strong> für Materialien und Energie (Solarenergie), die Technische Fachhochschule<br />

<strong>Berlin</strong> (Energietechnik), die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft <strong>Berlin</strong> (regenerative<br />

Energien) sowie die Hochschuleinrichtungen Brandenburgische Technische<br />

Universität Cottbus (BTU), die Technische Fachhochschule Wildau und die Fachhochschulen<br />

in Brandenburg an der Havel, in Eberswalde und in der Lausitz sowie<br />

die Forschungsinstitute Hahn-Meitner-Institut <strong>Berlin</strong>, das Institut für Solare Technologien<br />

(IST), das Institut für innovative Mikroelektronik (IHP), das IST – Institut für Solartechnologien<br />

GmbH in Frankfurt (Oder), das Fraunhofer Institut für Produktionsanlagen<br />

und Konstruktionstechnik IPK oder das GeoforschungsZentrum Potsdam. In


Mecklenburg-Vorpommern sind es u. a. die Universität Rostock in der Fakultät Maschinenbau<br />

und Schiffstechnik, das Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik<br />

in Greifswald (Wasserstoffforschung) sowie die Fachhochschule Stralsund mit<br />

einem fachübergreifenden Schwerpunkt Energietechnik und regenerative Energien.<br />

2.2 Maschinenbau und Metallverarbeitung<br />

Die Metall- und Maschinenbaubranche ist in allen drei Bundesländern ein wichtiger<br />

Wirtschaftszweig. In Brandenburg zählt sie mit ca. 4,7 Mrd. € (2006) und einem Anteil<br />

von rund 20 % am gesamten Industrieumsatz zu den umsatzstärksten Branchen des<br />

Landes. Insgesamt 379 Betriebe mit 26.500 Beschäftigten sind der Metallindustrie<br />

und dem Maschinenbau zuzuordnen. 14<br />

In <strong>Berlin</strong> ist die Bedeutung der Metallverarbeitung<br />

und des Maschinenbaus mit 4,6 Mrd. € (2006) und einem Umsatzanteil von<br />

35 % ebenfalls sehr hoch. 15<br />

Die Branche wird jedoch hauptsächlich durch klein- und<br />

mittelständische Betriebe geprägt. Insbesondere in Brandenburg stehen einigen großen<br />

Unternehmen der Metallerzeugung wie z. B. Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt<br />

GmbH oder Brandenburger Elektrostahlwerke GmbH zum überwiegenden Teil Unternehmen<br />

mit weniger als 50 Mitarbeiter gegenüber.<br />

In Mecklenburg-Vorpommern sind rund 179 Betriebe mit ca. 10.400 Beschäftigten der<br />

Metallerzeugung und -bearbeitung sowie der Elektrotechnik (u. a. die Eisengießerei<br />

CHL, Siemens ICM, Interschalt oder PrysmianKabel und Systeme mit mehr als 300<br />

Mitarbeitern) zuzuordnen. Hinzu kommen etwa 71 Betriebe mit rund 3.600 Mitarbeitern<br />

aus dem Bereich Maschinenbau (insbesondere Mapalan Maschinenfabrik und<br />

Weber Maschinenbau). Insgesamt wurde in der Branche 2005 ein Umsatz von über 2<br />

Mrd. Euro erwirtschaftet.<br />

In <strong>Berlin</strong> und Brandenburg sind wichtige Teilbereiche die Roheisen- und Stahlproduktion,<br />

die Herstellung und Bearbeitung von Metallerzeugnissen sowie der Elektro- und<br />

14<br />

15<br />

Die Angaben beziehen sich auf die Wirtschaftszweige Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Herstellung von<br />

Metallerzeugnissen, Maschinenbau, Mess- und Regeltechnik sowie die Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung<br />

und -verteilung. Dem engeren Bereich der Stahl- und Metallindustrie sind rund 165 Betriebe mit 13.900<br />

Beschäftigten und ein Umsatz von ca. 3 Mrd. € zuzuordnen.<br />

Auf die Kernbranche der Metallverarbeitung (Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Herstellung von Metallerzeugnissen)<br />

entfallen dagegen nur 5 % des gesamten Industrieumsatzes.<br />

10


Maschinenbau angesiedelt. 16<br />

Eine übergreifende thematische Profilbildung oder Spezialisierung<br />

ist in der Hauptstadtregion jedoch nicht vorhanden, allerdings verfügt sie<br />

über einen Nukleus von Unternehmen und FuE-Einrichtungen im Bereich der Leichtbautechnologien.<br />

Im Gegensatz dazu sind die meisten mecklenburgischvorpommerschen<br />

Unternehmen auf die Segmente Schiffbau, Hydraulik und Präzisionsmaschinenbau<br />

spezialisiert.<br />

In allen drei Bundesländern sind die Betriebe der Metall- und Maschinenbauindustrie<br />

im Bereich der Weiterverarbeitung eng mit nachgelagerten Industriezweigen wie der<br />

Luftfahrtindustrie, dem Fahrzeugbau, der Energiewirtschaft und der Schienenverkehrstechnik<br />

(<strong>Berlin</strong>/Brandenburg) bzw. der maritimen Industrie, der Automobilindustrie<br />

sowie der Luft- und Raumfahrt (Mecklenburg-Vorpommern) verflochten. 17<br />

Die<br />

Hauptstandorte des Maschinen- und Stahlbaus liegen im Norden des Untersuchungsraums<br />

im Viereck Wismar-Rostock-Schwerin-Parchim und in der Region Greifswald-<br />

Stralsund und in Neubrandenburg. Speziell Rostock weist die höchste Konzentration<br />

von Mecklenburg-Vorpommern im Bereich Maschinenbau auf und wird als Wachstumskern<br />

in diesem Bereich angesehen. In Schwerin befindet sich die höchste Dichte<br />

an Unternehmen der Elektrotechnik. 18<br />

Die wichtigsten brandenburgischen Standorte<br />

im Bereich Metallverarbeitung und Maschinenbau sind vor allem Eisenhüttenstadt<br />

und Brandenburg an der Havel (v. a. Stahlerzeugung), Ludwigsfelde, Eberswalde,<br />

Prenzlau, Finsterwalde und Cottbus (siehe Abbildung 10 im Anhang).<br />

Darüber hinaus sind einige renommierte Forschungseinrichtungen in <strong>Berlin</strong>, Brandenburg<br />

und Mecklenburg-Vorpommern ansässig. Zu nennen sind hier: die Technische<br />

Fachhochschule <strong>Berlin</strong> mit dem Fachbereich Maschinenbau, Verfahrens- und<br />

Umwelttechnik, die Technische Universität <strong>Berlin</strong> mit dem Institut für Füge- und Beschichtungstechnik,<br />

das Fraunhofer Institut Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik<br />

(IPK) in <strong>Berlin</strong>, das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration<br />

(IZM), Außenstelle Polymermaterialien und Composite, die Brandenburgische<br />

16<br />

17<br />

18<br />

PM & Partner Marketing Consulting GmbH (2008): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes<br />

Metallerzeugung, -be- und -verarbeitung/Mechatronik im Land Brandenburg. Frankfurt/Main; <strong>Berlin</strong> Partner<br />

GmbH und ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Stahl und Metallindustrie in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg.<br />

<strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />

So zählen zu den großen Zulieferern der maritimen Industrie international tätige Unternehmen wie Ingenieurtechnik<br />

und Maschinenbau GmbH Rostock, Mecklenburger Metallguss GmbH Waren, Caterpillar Motoren GmbH Rostock<br />

und Liebherr-MCCtec Rostock GmbH. (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht<br />

2006. Schwerin).<br />

Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2005): Industrielle Wachstumskerne - wertschöpfungsintensive und<br />

beschäftigungsstarke Produktionszentren der Zukunft. Schwerin.<br />

11


Technische Universität Cottbus, das Panta Rhei GmbH Forschungszentrum für<br />

Leichtbauwerkstoffe Cottbus und die Fachhochschule Brandenburg. 19<br />

Forschung und<br />

Entwicklung werden darüber hinaus an der Hochschule Wismar, u. a. mit dem<br />

Schwerpunkt Schiffsbetriebs-, Anlagen- und Versorgungstechnik, dem Institut für Maschinenbau<br />

der Universität Rostock sowie der Fachhochschule Stralsund mit den<br />

Fachbereichen Maschinenbau und Elektrotechnik betrieben. Des Weiteren gibt es<br />

verschiedene Forschungseinrichtungen und Kompetenzzentren wie die Fraunhofer<br />

Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. in Rostock.<br />

2.3 Ernährungswirtschaft<br />

Die Ernährungswirtschaft ist mit über 22.500 (2006) Beschäftigten, mehr als 270 Unternehmen<br />

und einem Jahresumsatz von ca. 13,6 Mrd. Euro eine der umsatzstärksten<br />

Branchen in Brandenburg. Mit knapp 13 % aller Beschäftigten ist sie dort die bedeutendste<br />

Branche des Verarbeitenden Gewerbes. In <strong>Berlin</strong> steht sie mit rund 12 %<br />

an vierter Stelle der beschäftigungsreichsten Wirtschaftszweige. 20<br />

Auch in Mecklenburg-Vorpommern<br />

ist die Ernährungswirtschaft mit ca. 14.400 Beschäftigten (2005)<br />

und rund 166 Betrieben einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche im Land. 2005<br />

wurde mit 3,3 Mrd. Euro über ein Drittel des Umsatzes im Verarbeitenden Gewerbe in<br />

der Nahrungsmittelindustrie erwirtschaftet. 21<br />

Mit einem Anteil von über 45 % am Gesamtexport<br />

von Mecklenburg-Vorpommern ist sie außerdem eine der wichtigsten Außenwirtschaftsbranchen<br />

des Landes. 22<br />

Ähnlichkeiten zwischen den drei Ländern bestehen auch in den einzelnen Wirtschaftszweigen.<br />

Die Mehrheit der Betriebe ist in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg den Bereichen<br />

Verarbeitung von Fleisch- und Wurstwaren, Backwaren, der Obst- und Gemü-<br />

19<br />

Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2005): Industrielle Wachstumskerne - wertschöpfungsintensive und<br />

beschäftigungsstarke Produktionszentren der Zukunft. Schwerin.<br />

20 MR Gesellschaft für Regionalberatung mbH (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes<br />

Ernährungswirtschaft im Land Brandenburg. Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes<br />

Brandenburg. Bremen. <strong>Berlin</strong> Partner GmbH: Branchenstruktur der Ernährungswirtschaft in <strong>Berlin</strong>-Brandenburg,<br />

unter http://www.businesslocationcenter.de, abgerufen im Mai 2008.<br />

21<br />

22<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht 2006. Schwerin. Ministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Tourismus: Industrie- und Technologiepolitik, Präsentation in Schwerin 2006.<br />

Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (http://www.gfw-mv.de/de/branchenuebersicht/ernaehrung; abgerufen<br />

am 01.12.2008)<br />

12


severarbeitung, Molkereien sowie der Herstellung von Mineralwasser und Erfrischungsgetränken<br />

zuzuordnen. 23<br />

Darüber hinaus spielt in <strong>Berlin</strong> die Herstellung von<br />

hochveredelten Erzeugnissen wie Süß-, Teig- und Diätwaren (Unternehmen wie z. B.<br />

Bahlsen GmbH & Co. KG oder Storck GmbH & Co. KG) sowie Kaffee, Tee (z. B.<br />

Nestlé Deutschland AG, Melitta Unternehmensgruppe) und die Tabakindustrie (u. a.<br />

Philip Morris, Reemtsma) eine herausgehobene Rolle. In Mecklenburg-Vorpommern<br />

liegen die Schwerpunkte ähnlich auf Milcherzeugnissen (Hansa-Milch HANSANO,<br />

Danone) und der Saftherstellung (z. B. Fruchtquell Dodow), Backwaren (Kamps AG,<br />

Pfanni), Wurst- und Fleischwaren (Ludwigsluster Fleisch- und Wurstwaren) und<br />

Süßwarenerzeugnisse (Grabower Süßwaren, Toffee Tec, Gummi Bear Factory). Außerdem<br />

sind Babynahrung (Nestlé), Rapsöl sowie Fisch (Neue Rügen Fisch GmbH)<br />

wichtige Produkte der Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern (siehe Abb.<br />

11 im Anhang). Die wichtigsten Produktionsstandorte sind die Landkreise Ludwigslust<br />

– als eindeutiges Zentrum des Ernährungsgewerbes und der Süßwarenindustrie in<br />

Mecklenburg-Vorpommern – , Demmin und in abgeschwächter Form auch Rügen.<br />

Kennzeichnend für die brandenburgische und mecklenburgisch-vorpommersche Ernährungswirtschaft<br />

ist außerdem die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten<br />

aus der Region. Zudem sind beide Länder führend bei der ökologischen Landwirtschaft.<br />

9,7 % der gesamten Anbaufläche in Brandenburg werden nach ökologischen<br />

Kriterien bewirtschaftet, womit das Land auf dem ersten Platz in Deutschland steht. 24<br />

In Mecklenburg-Vorpommern sind es etwa 8 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche.<br />

Die Zahl der zertifizierten Unternehmen liegt dort derzeit bei rund 763, darunter ca.<br />

663 landwirtschaftliche Betriebe. 25<br />

<strong>Berlin</strong> spielt dagegen nach Einschätzung der Experten<br />

als Absatzmarkt eine bedeutende Rolle.<br />

23<br />

24<br />

25<br />

Wichtige Unternehmen der Hauptstadtregion sind z. B. Mineralquellen Bad Liebenwerda Spreewaldkonserve<br />

GmbH , Eberswalder Fleischwaren, Campina GmbH & Co. KG, Freiberger Lebensmittel GmbH & Co. KG,<br />

Spreequell Mineralbrunnen GmbH, <strong>Berlin</strong>er Kindl-Schultheiss Brauerei GmbH u. a.<br />

Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg (2007): Jahreswirtschaftsbericht 2007.Potsdam; <strong>Berlin</strong> Partner<br />

GmbH, ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Ernährungswirtschaft in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (2004): Nahrungsmittelindustrie investiert<br />

in Mecklenburg-Vorpommern. Schwerin; VSR Verlag- Satz und Repro GmbH (2007/2008): Wirtschaftsreport<br />

Mecklenburg-Vorpommern 2007/2008; Mecklenburg-Vorpommern, das Landesportal, abgerufen am 29.05.2008<br />

unter http://www.mecklenburg-vorpommern.eu; Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2005): Industrielle<br />

Wachstumskerne - wertschöpfungsintensive und beschäftigungsstarke Produktionszentren der Zukunft. Schwerin.<br />

13


Neben dem breiten Unternehmensbesatz sind außerdem einige national und international<br />

renommierte Wissenschaftseinrichtungen vorhanden. In der Region um Potsdam<br />

sind hauptsächlich Forschungseinrichtungen mit biowissenschaftlichmedizinischen<br />

Schwerpunkt ansässig (Institut für Getreideverarbeitung GmbH, Potsdam<br />

Rehbrücke und die Universität Potsdam), während die Forschungseinrichtungen<br />

in <strong>Berlin</strong> sich schwerpunktmäßig mit den verarbeitungs- und industrienahen Themen<br />

in den Bereichen Lebensmitteltechnologie und Lebensmittelhygiene beschäftigen. Zu<br />

nennen sind hier die Technische Universität <strong>Berlin</strong> mit dem Institut für Lebensmittelchemie,<br />

die Freie Universität <strong>Berlin</strong> mit dem Institut für Lebensmittelhygiene und<br />

-technologie, die Technische Fachhochschule <strong>Berlin</strong>, das Steinbeis-Transferinstitut<br />

Lebensmitteltechnologie und das Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu<br />

<strong>Berlin</strong>. Darüber hinaus gibt es das Deutsche Institut für Ernährungsforschung, das<br />

Institut für Gemüse und Zierpflanzenanbau in Großbeeren, die Milchwirtschaftliche<br />

Lehr- und Untersuchungsanstalt in Oranienburg, sowie die Lehr- und Versuchsanstalt<br />

für integrierten Pflanzenbau Güterfelde e. V. (zu den Standorten von Unternehmen<br />

und wissenschaftlichen Einrichtungen siehe Abb. 12 im Anhang). Eine regionale Kooperation<br />

zwischen Industrie und Forschung findet allerdings – aufgrund der geringen<br />

Kompatibilität und der meist kleinteiligen Unternehmensstrukturen – bisher wenig<br />

statt. 26<br />

In Mecklenburg-Vorpommern beschäftigen sich thematisch mit ernährungswirtschaftlich<br />

relevanten Fragestellungen die Hochschule Neubrandenburg mit einem<br />

Schwerpunkt auf Lebensmitteltechnologie, die Universität Rostock mit der Agrar- und<br />

Umweltwissenschaftlichen Fakultät sowie das Zentrum für Lebensmitteltechnologie in<br />

Neubrandenburg. Daneben sind Forschungseinrichtungen des Bundes wie die Bundesanstalt<br />

für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen in Groß Lüsewitz und das Tierforschungsinstitut<br />

in Dummersdorf ansässig.<br />

2.4 Logistik<br />

Die drei Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, <strong>Berlin</strong> und Brandenburg sind hinsichtlich<br />

ihrer Kompetenzen und Voraussetzungen im Bereich Logistik sehr unterschiedlich.<br />

Die Region <strong>Berlin</strong>-Brandenburg hat in der Vergangenheit eine wachsende Bedeutung<br />

als Logistikstandort erfahren. Insgesamt sind knapp 56.400 Beschäftigte (<strong>Berlin</strong><br />

26<br />

<strong>Berlin</strong> Partner GmbH und ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Ernährungswirtschaft in der Hauptstadtregion<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam; Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (2006):<br />

Innovationsbericht des Landes <strong>Berlin</strong>. Kompetenzfelder stärken - Wachstum beschleunigen. <strong>Berlin</strong>.<br />

14


22.952, Brandenburg 33.424) in 3.789 Logistikdienstleistungsbetrieben (<strong>Berlin</strong> 1.318,<br />

Brandenburg 2.471) tätig. Die beschäftigungs- und betriebsstärksten Wirtschaftszweige<br />

sind Speditionen und die Güterbeförderung im Straßenverkehr. Mit knapp<br />

88 % (entspricht rund 293 Mio. Tonnen) ist der Straßengüterverkehr der wichtigste<br />

Verkehrsträger, gefolgt vom Eisenbahngüterverkehr mit 33,4 Mio. Tonnen (10 % Anteil<br />

am gesamten Güteraufkommen). Die Binnenschifffahrt und Luftfracht spielen dagegen<br />

nur eine untergeordnete Rolle. Neben den überwiegend vorhandenen kleinund<br />

mittelständischen Betrieben haben sich vor allem einige international agierende<br />

Unternehmen wie Dachser GmbH & Co. KG, DHL Freight GmbH, Fiege, Rhenus,<br />

Netto Supermarkt GmbH und Volkswagen Originalteile Logistik GmbH in der Hauptstadtregion<br />

angesiedelt. Die Deutsche Bahn AG hat ihre Unternehmenszentrale in<br />

<strong>Berlin</strong>. Darüber hinaus sind zahlreiche Logistikdienstleister u. a. in den Segmenten<br />

Konsumgüterdistribution und -kontraktlogistik, Terminaldienste, Kurier- und Expressdienste<br />

sowie grenzüberschreitende Transport- und Speditionsleistungen vertreten.<br />

Für den kombinierten Verkehr und die Verlagerung des Gütertransportes von der<br />

Straße auf die Schiene spielen die Güterverkehrszentren eine wichtige Rolle. In der<br />

Region sind insgesamt vier Güterverkehrszentren und sechs öffentliche Terminals für<br />

den Kombinierten Ladungsverkehr (KV-Terminals, siehe Abbildung 13 im Anhang)<br />

sowie die Binnenhäfen vorhanden. 27<br />

Darüber hinaus ist der Bau des Flughafen <strong>Berlin</strong><br />

Brandenburg International (BBI) für den Luftfrachtverkehr und Logistikansiedlungen<br />

von Bedeutung.<br />

Hinsichtlich der räumlichen Verteilung zeigt sich eine deutliche Ausrichtung der Logistikdienstleister<br />

auf <strong>Berlin</strong> bzw. das <strong>Berlin</strong>er Umland sowie auf die industriellen Kerne<br />

wie Schwarzheide und Eisenhüttenstadt.<br />

27<br />

Die wichtigsten öffentlichen Binnenhäfen sind Königs Wusterhausen, Brandenburg (Havel), Eisenhüttenstadt,<br />

Velten und Schwedt/ Oder und die BEHALA Häfen in <strong>Berlin</strong>.<br />

15


Abb. 3: Regionale Verteilung der Logistikdienstleistungsunternehmen in <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg 28<br />

Quelle: TFH Wildau 2007, Daten Spediteuradressbuch (2007) auf der Basis von 110 Adressen<br />

In Mecklenburg-Vorpommern sind im Vergleich mit anderen Bundesländern relativ<br />

wenig Logistikunternehmen ansässig. Eine zentrale Stellung nehmen die Ostseehäfen<br />

als Anlauf- und Umschlagstandort für Fähr- und RoRo-Verkehre (Roll on, Roll off)<br />

sowie als Sitz von internationalen Reedereien wie Scandlines, Laeisz, der Deutschen<br />

Seerederei und AIDA Cruises ein. Allen voran ist der Seehafen Rostock mit ca. 250<br />

Mitarbeitern und einem Umschlagvolumen von jährlich 22 Mio. Tonnen zu nennen.<br />

Neben seiner Funktion als universeller Umschlaghafen u. a. für Öl, Kohle, Holz,<br />

Schrott und Stückgüter ist er ein bedeutender Standort für den kombinierten La-<br />

28<br />

Regionomica/ TFH Wildau (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes Logistik<br />

im Land Brandenburg. Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg. <strong>Berlin</strong>.<br />

16


dungs- (v. a. Forstprodukte) und den RoRo-Verkehr. Aus <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

werden z. B. Gipskartonplatten, Zement und Bleche bzw. Brammen aus Eisenhüttenstadt<br />

von Rostock aus verschifft. Viele Firmen nutzen darüber hinaus die Nähe zum<br />

Hafen. So baut Liebherr direkt am Kai Kräne, die von dort aus in alle Welt versendet<br />

werden. Yara, ein internationaler Chemieproduzent, erzeugt Kunstdünger in Hafennähe<br />

und verschifft ihn von dort aus nach Übersee. 29<br />

In den letzten Jahren entwickelte<br />

sich außerdem der Fähr- und Kreuzfahrtverkehr rasant, sodass der Hafen Rostock<br />

heute über die meisten Verbindungen zu den Ostseeanreinerstaaten verfügt. 2006<br />

verzeichnete er 138 Schiffsanläufe und empfing 143.000 Kreuzfahrttouristen. 30<br />

Weitere wichtige Häfen in Mecklenburg-Vorpommern sind der Seehafen Wismar mit<br />

ca. 3.000.000 Tonnen Jahresumschlag (Schwerpunkt Holzwirtschaft) und der Fährund<br />

RoRo-Hafen Sassnitz (ca. 40 Mitarbeiter) mit 5.500.000 Tonnen Umschlagkapazität<br />

und Fährverbindungen nach Schweden, Dänemark, Russland und Litauen. Er ist<br />

seit 1998 aufgrund seiner Gleisanlagen der größte Umschlaglatz für den Eisenbahnfährverkehr<br />

in Deutschland. 31<br />

Der Luftfrachtverkehr wird über die regionalen Flughäfen Schwerin-Parchim, Neubrandenburg-Trollenhagen<br />

und den größten Verkehrsflughafen des Landes, Rostock-<br />

Laage, abgewickelt. Der letztgenannte verfügt ebenfalls über das größte Passagierterminal<br />

des Landes mit einem Abfertigungsvolumen von bis zu einer Million Passagiere<br />

pro Jahr. 32<br />

In dem Flächenland Mecklenburg-Vorpommern wurde in den vergangenen Jahren mit<br />

dem Ausbau des Autobahnnetzes wichtige Verbindungen zum Hinterland geschafften.<br />

Das bedeutendste Straßenbauprojekt war die Fertigstellung der A20, mit der neben<br />

der Anbindung an das westdeutsche Straßennetz gleichzeitig auch eine zusätzliche<br />

Nord-Südverbindung neben der A 19 in Richtung <strong>Berlin</strong> errichtet wurde.<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (k.A.): Logistik Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Schwerin.<br />

Der Hafen steht im Bereich Kreuzschifffahrt jedoch in Konkurrenz zu den Häfen Kiel und Hamburg.<br />

Weitere Häfen sind der Rostocker Fracht- und Fischereihafen, der Seehafen Stralsund, die Häfen in Greifswald<br />

und Wolgast sowie der Industriehafen Ueckermünde. (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006):<br />

Wirtschaftsbericht 2006. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2005): Häfen in Mecklenburg Vorpommern.<br />

Schwerin. Rostock Port. Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH (2007): Hafen Rostock. Rostock).<br />

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (k.A.): Logistik Mecklenburg-Vorpommern.<br />

17


In allen drei Bundesländern sind FuE-Einrichtungen im Logistikbereich ansässig. Von<br />

den Hochschulen in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg haben die Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />

und die Technische Fachhochschule Wildau einen eigenen Bereich für Logistik.<br />

Daneben beschäftigen sich weitere Hochschulen im Rahmen anderer Fachgebiete<br />

punktuell mit logistikrelevanten Themen. Außer-universitäre Forschungseinrichtungen<br />

mit Themen der Logistik sind das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Logistiksystemplanung<br />

und Informationssysteme (ALI) in Cottbus sowie das Fraunhofer-Institut<br />

für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) in <strong>Berlin</strong>. In Mecklenburg-<br />

Vorpommern ist insbesondere die Universität Rostock mit dem Lehrstuhl der Produktionsorganisation<br />

und Logistik 33<br />

sowie die Hochschule Wismar mit dem Fachbereich<br />

Seefahrt am Standort Warnemünde zu nennen.<br />

33<br />

Die Universität Rostock plant darüber hinaus die Neuberufung der Professur im Fachgebiet Verkehr/Logistik.<br />

18


3. Ergebnisse der Expertenbefragungen<br />

3.1 Ergebnisse der Netzwerkbefragung<br />

Aufbauend auf der Branchenanalyse wurden im Rahmen der Studie 36 Gespräche<br />

mit Netzwerken, Fachverbänden und Kooperationsinitiativen der ausgewählten Branchen<br />

in der Verantwortungsgemeinschaft durchgeführt. Die Kontaktaufnahme mit den<br />

Interviewpartnern erfolgte dabei anhand einer Vorauswahl, die in Zusammenarbeit<br />

mit allen Projektpartnern getroffen wurde. Dabei wurde zwar auf eine regionale Ausgeglichenheit<br />

geachtet, die Anzahl und letztlich die Zusammensetzung der interviewten<br />

Akteure in den einzelnen Bundesländern sind jedoch auf die unterschiedliche<br />

Existenz von Netzwerken sowie die jeweilige Gesprächsbereitschaft zurückzuführen.<br />

Es handelte sich bei den Interviewpartnern überwiegend um Netzwerkmanager und<br />

Geschäftsführer, die zumeist in Einzelgesprächen zu<br />

� bestehenden Kooperationen (branchenspezifisch)<br />

� Potenzialen und Nutzen einer erweiterten Kooperation sowie<br />

� Erwartungen und Vorschläge für eine zukünftige erweiterte Zusammenarbeit<br />

befragt wurden.<br />

Darüber hinaus wurden zu Beginn Auftaktgespräche mit den Wirtschaftsförderungseinrichtungen<br />

des Landes und branchenübergreifenden Institutionen geführt. Die folgende<br />

Abbildung zeigt die interviewten Netzwerke und Verbände auf. Die Gesprächsliste<br />

sowie ein Kurzprofil der Netzwerke befinden sich im Anhang. Die Beschreibung<br />

der Initiativen gibt dabei einen guten Überblick über die bereits vorhandene Aktivitäten<br />

und deren inhaltlichen Schwerpunkte.<br />

Tab. 1: Übersicht über die interviewten Netzwerkinitiativen<br />

Land Branche Netzwerk / Institution<br />

BB Energiewirtschaft GA Kooperationsnetzwerk<br />

Energiewirtschaft/Energietechnologie<br />

BB Energiewirtschaft Brandenburgische Energie Technologie Initiative<br />

(ETI)<br />

B Energiewirtschaft Element 1 Koordinierungsstelle Wasserstoff <strong>Berlin</strong><br />

Spilett New Technologies GmbH<br />

19


MV<br />

MV<br />

MV<br />

MV<br />

Energiewirtschaft<br />

Energiewirtschaft<br />

Energiewirtschaft<br />

Energiewirtschaft<br />

BalticNet - PlasmaTec e. V.<br />

Wasserstofftechnologie-Initiative<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />

Offshore Energies Competence Network Rostock<br />

e. V.<br />

Solarinitiative Mecklenburg-Vorpommern<br />

BB Ernährungswirtschaft BEN - Brandenburger Ernährungsnetzwerk<br />

BB<br />

BB<br />

MV<br />

MV<br />

MV<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Ernährungswirtschaft<br />

Ernährungswirtschaft<br />

pro agro -Verband zur Förderung des ländlichen<br />

Raumes im Land Brandenburg e. V.<br />

Landesbauernverband Brandenburg e. V.<br />

Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />

Hauptgeschäftsstelle<br />

Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />

BioNet - Verein zur Förderung innovativer und<br />

nachhaltiger Agrobiotechnologie in MV FINAB e. V.<br />

BB Logistik Branchentransferstelle Logistik<br />

BB Logistik LogistikNetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V.<br />

B Logistik Netzwerk „Verkehr & Mobilität“<br />

B Logistik Verband Verkehr und Logistik <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

e. V.<br />

MV Logistik Landesfachverband Spedition und Logistik<br />

MV Logistik Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern<br />

MV Logistik Bundesvereinigung Logistik e. V.<br />

Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />

B Metall/Maschinenbau profil.metall<br />

BB Metall/Maschinenbau Netzwerk Metall Eberswalde/ Barnim<br />

BB Metall/Maschinenbau ME Das Netzwerk der Metall- und Elektroindustrie<br />

MV Metall/Maschinenbau Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt<br />

Mecklenburg-Vorpommern GmbH<br />

MV Metall/Maschinenbau MariCoNet - Netzwerk der maritimen Zulieferindustrie<br />

MV Metall/Maschinenbau Nukleus e. V.<br />

20


MV Metall/Maschinenbau Netzwerk für den Anlagenbau und<br />

Netzwerk für den Sondermaschinenbau<br />

MV Metall/Maschinenbau Maritime Allianz Ostseeregion e. V.<br />

3.1.1 Allgemeine Vorbemerkungen<br />

Bei der Durchführung der Experteninterviews sind einige allgemeine Punkte deutlich<br />

geworden.<br />

• In einigen Gesprächen konnten im Verlauf der Diskussion bereits neue Kontakt-<br />

und Ansprechpartner („Den könnte ich auch mal anrufen.“) vermittelt<br />

werden. So wurden quasi als „Nebenprodukt“ neue Denkanstöße über das<br />

Ausweiten der Aktivitäten in einem größeren Raum gegeben. Dies zeigte<br />

dem Gutachter aber auch den Bedarf nach solchen Informationen und das Interesse<br />

der Partner auf.<br />

• Das Projekt in seiner Ausrichtung sowie den unterschiedlichen Modulen und<br />

Projektpartnern war insgesamt sehr erklärungsbedürftig und musste den<br />

Gesprächspartnern zum Teil aufwendig vermittelt werden. Nachfragen gab es<br />

insbesondere zur Abgrenzung und Größe des Untersuchungsraums, zur<br />

Struktur des Gesamtprojekts sowie zur Zielstellung („Warum gerade <strong>Berlin</strong><br />

und nicht Hamburg?“).<br />

• Im Vorfeld der Untersuchung wurde gemeinsam mit den Projektpartnern ein<br />

Fragebogen entwickelt, der als Leitfaden genutzt und bei Bedarf angepasst<br />

wurde.<br />

• Während der Befragung wurde sehr schnell deutlich, dass die interviewten<br />

Netzwerke von ihrer Struktur, ihrem Aufgabenverständnis und der regionalen<br />

Ausrichtung her sehr heterogen sind und eine länderübergreifende Kooperation<br />

zum Teil von vornherein ausgeschlossen ist. So ist bei den Verbänden<br />

durch ihre hierarchische Organisation in zumeist Kreis-, Landes- und Dachverbänden<br />

eine klare regionale Abgrenzung der Aufgabengebiete vorhanden.<br />

Dagegen sind die InnoRegio-Netzwerke wie z. B. Nukleus e. V. oder die NE-<br />

MO-Netzwerke des CIM Technologiezentrum e. V. sehr kleinräumig bis lokal<br />

orientiert. Die Einbeziehung von Unternehmen anderer Bundesländer ist –<br />

bedingt durch die Förderbedingungen der Programme (NEMO und InnoRegio)<br />

– per se nicht möglich und auch nach dem Auslaufen der Förderphase<br />

zumeist nicht gewollt.<br />

21


• Im Hinblick auf die landesweite Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Verwaltung in bestimmten Branchen ist Brandenburg sehr gut aufgestellt.<br />

Grund hierfür ist die stringent umgesetzte Strategie der Landesregierung im<br />

Rahmen der Neuausrichtung der Wirtschaftsförderpolitik, die Vernetzung innerhalb<br />

17 Branchenkompetenzen des Landes durch GA-geförderte Branchennetzwerke<br />

zu unterstützen. 34<br />

Aufgrund des kurzen Gründungs- und Förderzeitraums<br />

befinden sie sich zwar noch in der Aufbauphase. Die gezielte<br />

Unterstützung der Landesregierung, die Anknüpfung an vorherige Netzwerke<br />

sowie die Einbeziehung weiterer lokaler und regionaler Unternehmensverbünde<br />

sind jedoch eine gute Voraussetzung für eine breite Verknüpfung von<br />

Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

• Aufgrund der Geheimhaltungsverpflichtung gegenüber den Netzwerkmitgliedern<br />

hatten einige Netzwerke Probleme, offen über die Netzwerkarbeit<br />

und Projekte ihrer Mitglieder zu sprechen. Der Vorbehalt war jedoch eine<br />

Ausnahme.<br />

3.1.2 Status quo der länderübergreifenden Kooperationen<br />

Im Ergebnis der Befragung zeigte sich, dass insbesondere zwischen den Unternehmensnetzwerken<br />

in Mecklenburg-Vorpommern und Netzwerkverbünden, Institutionen<br />

oder FuE-Einrichtungen in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg kaum feste oder regelmäßige<br />

Kontakte und Arbeitsbeziehungen bestehen. Es handelt sich meist nur um sehr lockere,<br />

sporadische, zeitlich begrenzte oder persönliche Beziehungen, die über die Ländergrenzen<br />

hinausgehen. Die Zusammenarbeit zwischen <strong>Berlin</strong> und Brandenburg ist<br />

dagegen – aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtung und der Zusammenarbeit in<br />

der Hauptstadtregion – stärker ausgeprägt, z. B durch länderübergreifende Mitgliedschaften,<br />

die Arbeit der Netzwerke für die gesamte Region und gemeinsame Projektarbeiten.<br />

Im Allgemeinen erfolgt die übergreifende Zusammenarbeit<br />

34<br />

Die Branchennetzwerke sind zwar auch für interessierte Unternehmen aus <strong>Berlin</strong> offen, faktisch sind aber nach<br />

Aussage der Gesprächspartner fast ausschließlich nur Brandenburger Unternehmen beteiligt. Auch in <strong>Berlin</strong> und<br />

Mecklenburg-Vorpommern werden Netzwerke aus GA-Mitteln gefördert (derzeit z. B. in <strong>Berlin</strong> 14 Netzwerke wie<br />

das Kooperationsnetzwerk Gesundheitswirtschaft oder das Innovationsnetzwerk <strong>Berlin</strong>er Metall- und Elektroindustrie.<br />

Die Förderung erfolgt hier jedoch nachfrageorientiert (Angaben nach Auskünften der Senatsverwaltung für<br />

Wirtschaft, Technologie und Frauen des Landes <strong>Berlin</strong>)).<br />

22


• im Rahmen von gemeinsamen EU-Projekten, in denen mehrere nationale<br />

aber auch internationale Partner involviert waren bzw. sind. Zu nennen sind<br />

hier zum Beispiel Projekte im Rahmen von INTERREG. So planen das LogistikNetz<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. und die Hafen- und Entwicklungsgesellschaft<br />

Rostock mbH ein gemeinsames Logistikvorhaben im Rahmen eines<br />

INTERREG-IVB-Projekts.<br />

• durch gemeinsame Forschung- und Entwicklungsprojekte. Die Mehrzahl<br />

der Netzwerke arbeitet überwiegend mit wissenschaftlichen Einrichtungen auf<br />

Landesebene zusammen. Kooperationspartner in anderen Bundesländern<br />

werden hauptsächlich anhand ihrer Fachkompetenz und der Forschungsausrichtung<br />

ausgewählt. Die regionale Komponente ist dabei weniger wichtig.<br />

• auf Unternehmensebene. Die Unternehmen sind alleine schon durch Zuliefer-<br />

und Absatzbeziehungen gezwungen, mit Unternehmen aus anderen Regionen<br />

zusammenzuarbeiten. Die Netzwerke spielen nach Aussage der Befragten<br />

bei der Kooperationsanbahnung jedoch eine untergeordnete Rolle<br />

und haben somit keinen umfassenden Überblick über die Ausrichtung und Intensität<br />

länderübergreifender Unternehmensverbindungen im Untersuchungsraum.<br />

• aufgrund von persönlichen Kontakten. Persönliche Verbindungen haben bei<br />

der Zusammenarbeit von Partnern eine nicht zu unterschätzende Bedeutung.<br />

So kommen Kooperationen häufig zustande, weil die Akteure sich bereits<br />

vorher kannten bzw. auf Veranstaltungen kennengelernt haben.<br />

• im Rahmen organisatorischer Strukturen. Darüber hinaus findet der Austausch<br />

mit Akteuren aus anderen Bundesländern über Dachverbände, Jahrestreffen<br />

oder auch Netzwerkveranstaltungen der Bundesförderprogramme<br />

wie „NEMO“ oder „Kompetenznetze“ statt. Es handelt sich dabei aber zumeist<br />

nur um Informations- und Abstimmungsveranstaltungen.<br />

Als Gründe für die bisherige geringe Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen<br />

Akteuren aus <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden genannt:<br />

• „Keine Zeit“: Eine der am häufigsten genannten Erklärung für die geringe<br />

Zusammenarbeit waren die fehlenden zeitlichen und personellen Kapazitäten<br />

für die Kontaktaufnahme und Durchführung von entsprechenden Aktivitäten.<br />

Die wenigsten der befragten Netzwerke verfügen über einen ausschließlich<br />

für das Netzwerk verantwortlichen Netzwerkmanager, wie z. B. beim Agrarmarketingverein<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V., bei pro agro - Verband zur<br />

23


Förderung des ländlichen Raumes im Land Brandenburg e. V. oder der Wasserstofftechnologie-Initiative<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V. In der Mehrzahl<br />

der Netzwerke ist das Management an eine bestehende Institution angegliedert<br />

(z. B. Offshore Energies Competences Network Rostock e. V.) oder wird<br />

in Teilzeit (z. B. Nukleus e. V.) bzw. ausschließlich im Rahmen einer ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit betrieben (z. B. Maritime Allianz Ostseeregion e. V., Landesfachverband<br />

Spedition und Logistik).<br />

• Räumliche Distanz: Die räumliche Nähe der beteiligten Unternehmen und<br />

Institutionen spielt laut Aussage der Gesprächspartner bei der Netzwerkbildung<br />

mit eine entscheidende Rolle. Netzwerke leben vor allem von regelmäßigen<br />

offiziellen aber auch formlosen Treffen, an denen sich die Unternehmer<br />

kennenlernen und austauschen können. Solche Treffen finden in Form von<br />

Branchen- und Informationsveranstaltungen, Vortragsreihen, Unternehmerfrühstücken,<br />

Business-Treffen wie dem Rostock Business Club oder auch<br />

gemeinsamen Ausflügen statt. Die räumliche Entfernung – die teilweise auch<br />

schon innerhalb der Bundesländer gegeben ist – erschwert bzw. verhindert<br />

diese Form der Kontakt- und Kooperationsanbahnung und -pflege. Darüber<br />

hinaus unterhält ein Großteil der Netzwerke gute und gewachsene Verbindungen<br />

in nahe gelegene Nachbarregionen. In Mecklenburg-Vorpommern<br />

bestehen schwerpunktmäßig Verbindungen zu Hamburg und Schleswig-<br />

Holstein. Dies ist nach Aussage der Gesprächspartner neben der räumlichen<br />

Nähe, insbesondere zu Hamburg, jedoch auch auf die Wirtschaftsstruktur und<br />

inhaltlichen Anknüpfungspunkte (maritime Industrie, Hafenlogistik) zurückzuführen.<br />

Vergleichbar arbeiten die Akteure im südlichen Brandenburg verstärkt<br />

mit Sachsen und Akteuren aus der Region Dresden zusammen.<br />

• „Kenne ich nicht“: Hinzu kommt, dass in vielen Fällen Informationsdefizite<br />

über interessante Netzwerke und Aktivitäten in den drei Bundesländern bestehen.<br />

Insbesondere die noch relativ jungen GA-Netzwerke in Brandenburg<br />

waren den Akteuren in Mecklenburg-Vorpommern nicht bekannt. Des Weiteren<br />

fehlt es teilweise an Kenntnissen über branchenbezogene Schwerpunkte,<br />

den Unternehmensbesatz oder auch die inhaltlichen Ausrichtungen der Forschungseinrichtungen<br />

in den Nachbarländern, sodass Kooperationsbeziehungen<br />

von vornherein erschwert werden bzw. nicht zustande kommen können.<br />

• Fehlende Finanzierung: Viele der Organisationen finanzieren sich hauptsächlich<br />

über Mitgliedsbeiträge und Drittmittel. Zum einen sind somit die finanziellen<br />

Möglichkeiten begrenzt und es werden schwerpunktmäßig nur die<br />

24


35<br />

Aktivitäten durchgeführt, die für die Mitglieder mit einem direkten Nutzen verbunden<br />

sind. Zum anderen wird bei bezuschussten Projekten die Einbeziehung<br />

von Partnern aus anderen Bundesländern erschwert bzw. es existieren<br />

Wissenslücken, ob eine solche Zusammenarbeit möglich ist.<br />

• „nicht gewollt“: Wie bereits im vorangegangenen Kapitel erwähnt, sind aufgrund<br />

der organisatorischen Struktur sowie der Förderbedingungen länderübergreifende<br />

(Unternehmens-) Beziehungen nicht vorgesehen bzw. nicht<br />

gewollt. Dies betrifft insbesondere die lokal orientierten Netzwerke wie z. B.<br />

das ursprüngliche InnoRegio Netzwerk Nukleus e. V. und Verbände (z. B. die<br />

Landesbauernverbände).<br />

• Fehlende Ansatzpunkte: Als weiterer Grund wurden die geringen Ansatzpunkte<br />

für eine länderübergreifende Kooperation genannt. Das beinhaltet<br />

sowohl die unterschiedlichen Ausrichtungen der Netzwerke als auch das Fehlen<br />

von Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen zumeist in Spezialbereichen<br />

in den einbezogenen Bundesländern. Der Agrarmarketingverein<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V. begründete zum Beispiel die fehlende<br />

Zusammenarbeit mit <strong>Berlin</strong> und Brandenburg mit dem Schwerpunkt Direktvermarktung<br />

und Landtourismus von pro agro, während sie sich als Marketingverein<br />

für die Ernährungsindustrie verstehen. 35<br />

Die Schweißtechnische<br />

Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern GmbH argumentierte<br />

dagegen mit dem Mangel an entsprechenden Unternehmen und Einrichtungen<br />

im Bereich der Schweiß- Lasertechnologie.<br />

• „Wildern in fremden Gefilden“: In einigen Fällen wurde seitens der Akteure<br />

auch angeführt, dass der Konkurrenzgedanke zwischen Netzwerken das Anwerben<br />

von Mitgliedern oder verstärkte Aktivitäten in anderen Bundesländern<br />

erschwert. Allerdings kommt es hierbei auf die Aufgabenschwerpunkte und<br />

die Ausrichtung der Zusammenschlüsse an. Bei Netzwerken mit überwiegenden<br />

Forschungs- und Innovationsschwerpunkt spielte der Konkurrenzgedanke<br />

keine Rolle.<br />

• Fehlende Konsolidierung auf Landesebene: Des Weiteren sollte beachtet<br />

werden, dass selbst auf Landesebene die Vernetzung der Unternehmen und<br />

Institutionen häufig noch im Aufbau begriffen ist und somit eine Ausweitung<br />

der Netzwerkaktivitäten nicht geplant wird bzw. sinnvoll wäre. So stimmen<br />

Allerdings war das Ernährungsnetzwerk BEN dem Verein nicht bekannt.<br />

25


sich beispielsweise in Brandenburg die GA-Netzwerke erst seit einiger Zeit<br />

stärker miteinander ab und knüpfen engere Beziehungen. <strong>Berlin</strong> diskutiert<br />

derzeit über die Gründung eines oder mehrerer Netzwerke im Energiebereich<br />

und möchte – zumindest auf politischer Ebene – mit Brandenburg zusammenarbeiten.<br />

Bei einem ersten „Innovationsgipfel“ der Länder wurden diesbezüglich<br />

Anfang November in Potsdam Möglichkeiten der Verknüpfung von<br />

Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert und u. a. die Kooperation bei erneuerbaren<br />

Energien als eines der Leitprojekte benannt. 36<br />

• Unterschiedliche politische Interessen: Während der Fachgespräche wurde<br />

in einigen Fällen deutlich, dass die Umsetzung der länderübergreifenden<br />

Zusammenarbeit aufgrund der mangelnden politischen Einigkeit der beteiligten<br />

Bundesländer erschwert bzw. verhindert wird. Dies betrifft z. B. insbesondere<br />

die Vernetzung von Akteuren im Bereich der Wasserstofftechnologie in<br />

<strong>Berlin</strong> und Brandenburg, da diese nur von Seiten der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung<br />

forciert wird. Ähnliche Probleme waren in anderen Technologiebereichen<br />

vorhanden. Die Definition von gemeinsamen Zukunftsfeld-Technolgien im<br />

Rahmen der gemeinsamen Innovationsförderpolitik von <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

sowie die Vereinbarung, die Zusammenarbeit der Wirtschaft in den<br />

Branchen Kunststoff/ Chemie, Ernährung, Metall /Elektro und Druck/ Papier<br />

zu intensivieren, erleichtert nach Aussage der Gesprächspartner die Kooperationen<br />

auch auf politische Ebene. 37<br />

3.1.3 Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende<br />

Zusammenarbeit<br />

In den Gesprächen äußerten die Gesprächspartner überwiegend ihr Interesse an<br />

einer Initiierung bzw. Ausweitung der länderübergreifenden Zusammenarbeit mit<br />

Partnern aus <strong>Berlin</strong>, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Besondere Po-<br />

36<br />

37<br />

rbbonline: Innovationsgipfel <strong>Berlin</strong> und Brandenburg. 03.11.2008, http://www.rbbonline.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news8172411.html<br />

<strong>Berlin</strong> und Brandenburg haben sich auf die fünf gemeinsamen Zukunftsfelder Biotechnologie/Medizintechnik/Pharma,<br />

Medien/Informations- und Kommunikationstechnologie, Verkehrssystemtechnik, Optik sowie Energietechnik<br />

geeinigt, die gemeinsam in der Region weiterentwickelt werden sollen. Die ZukunftsAgentur Brandenburg<br />

GmbH und die Technologiestiftung Innovationszentrum <strong>Berlin</strong> GmbH unterzeichneten dazu eine Kooperationsvereinbarung.<br />

Darüber hinaus wurde vereinbart, die Zusammenarbeit der oben genannten Industriebranchen zu<br />

verbessern.<br />

26


tenziale wurden diesbezüglich bei gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten<br />

oder in der Erschließung von Zuliefer- und Vertriebsstrukturen insbesondere in<br />

der Energiewirtschaft und in der – für alle Branchen relevanten – Logistik gesehen.<br />

In diesem Zusammenhang wurden einige potenzielle Ansätze für Kooperationsprojekte<br />

genannt, auf die später näher eingegangen wird. Im Allgemeinen kamen jedoch<br />

vor allem Maßnahmen zur Sprache, die für alle Branchen gelten. Diese branchenübergreifenden<br />

und branchenspezifischen Ansätze werden nachfolgend erläutert.<br />

Branchenübergreifend:<br />

In erster Linie empfanden alle Befragten die Verbesserung der Informationsangebote<br />

(z. B. über den Unternehmensbesatz und die Forschungseinrichtungen) sowie<br />

Aktivitäten für die Kontaktanbahnung als besonders wichtig, wie<br />

38<br />

• Messeveranstaltungen und Branchentreffen: in Form von „Kennenlern“-<br />

Messen, branchenbezogenen oder auch branchenübergreifenden Veranstaltungen,<br />

auf denen die Unternehmen sich präsentieren und informieren können.<br />

Als Vorschlag wurde zum Beispiel die Organisation einer Tischmesse<br />

mit anschließender Exkursion genannt. Messen und Branchentreffen werden<br />

in fast allen Branchen auf Länderebene bereits durchgeführt und könnten ggf.<br />

auf die anderen Bundesländer ausgeweitet werden. 38<br />

• Netzwerktreffen: länderübergreifende und ggf. branchenübergreifende Treffen<br />

für Netzwerkvertreter und Mitglieder. Sinn und Zweck der gemeinsamen –<br />

eventuell durch die Länder organisierten – Veranstaltungen ist es, die Aktivitäten<br />

und Schwerpunkte der anderen Netzwerke kennen zu lernen und Erfahrungen<br />

auszutauschen. Insbesondere für das Thema Innovation bzw. Innovationsnetzwerke<br />

wurde von einigen Gesprächspartner starkes Interesse geäußert.<br />

• Unternehmerreisen: Unternehmerreisen wurden seitens der Akteure vor allem<br />

dann als sinnvoll gewertet, wenn in einem bestimmten Bereich Kooperationspartner<br />

von Unternehmen gesucht werden und diese in den „Partnerregionen“<br />

vorhanden sind. Vorteil dieser eher kleinteiligen Ansätze ist hierbei,<br />

dass aufgrund des konkreten Anliegens die Teilnahmebereitschaft an diesen<br />

Beispielsweise wird in Brandenburg die internationale Messe PromoFood für die Ernährungswirtschaft vom Brandenburger<br />

ErnährungsNetzwerk (BEN) ausgerichtet, in die Akteure aus Mecklenburg-Vorpommern stärker eingebunden<br />

werden könnten (Aussage im Fachgespräch mit BEN).<br />

27


Veranstaltungen eher hoch ist. 39<br />

Darüber hinaus kann eine Unternehmerreise<br />

ohne großen finanziellen und organisatorischen Aufwand durchgeführt werden.<br />

• Themenspezifische Workshops und Fachseminare: Statt reinen – und<br />

deswegen meist schlechter besuchten – Informationsveranstaltungen sollten<br />

aus Sicht der Befragten vor allem themenspezifische Workshops oder Weiterbildungsveranstaltungen<br />

organisiert werden. Interesse wurde insbesondere<br />

für Themen im Bereich innovativer Technologien geäußert. Als mögliche<br />

Ansätze wurden die Vorstellung von Technologieparks wie der Technologieund<br />

Wissenschaftspark Adlershof und universitärer Einrichtungen in Kombination<br />

mit Vorträgen, Weiterbildungsangeboten oder Branchentreffen genannt.<br />

• Informationsmaterial: Die Bereitstellung von Informationsmaterialien z. B. in<br />

Form von Firmen- oder Standortprofilen bietet Unternehmen die Möglichkeit,<br />

sich bei Bedarf über potenzielle Kooperationspartner zu informieren. Die Materialien<br />

können branchen- oder themenbezogen aufgearbeitet werden, z. B.<br />

in Form eines „Technologieatlas“ oder als „Kompetenzkataloge“ mit den<br />

wichtigsten Forschungs- und Technologieeinrichtungen.<br />

Energiewirtschaft und regenerative Energien:<br />

Im Bereich der Energiewirtschaft werden mögliche Kooperationsansatzpunkte vor<br />

allem in den Teilbereichen Windenergie und Solarindustrie gesehen.<br />

39<br />

• Sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

sind interessante Ansiedlungen von Anlagenbauern, Zulieferern und<br />

Dienstleistern im Bereich Windenergie vorhanden. Die Identifikation von neuen<br />

Zulieferern und Kontakten, insbesondere die Kontaktanbahnung zwischen<br />

Großunternehmen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU),<br />

könnte ein möglicher Ansatz für die länderübergreifende Zusammenarbeit<br />

sein.<br />

Das Netzwerk Metall in Eberswalde äußerte z. B. Interesse an einer Busreise für die Kontaktanbahnung zu Gießerein.<br />

28


• In der Solarindustrie wurden in Mecklenburg-Vorpommern Kooperationspotenziale<br />

mit <strong>Berlin</strong> und Brandenburg insbesondere im Forschungsbereich<br />

der Speichertechnologien (z. B. in Form eines Forschungsverbundes) mit den<br />

fachlichen Schwerpunkten Solarthermie, neue Heizsysteme und saisonale<br />

Wärmespeicherung genannt. Hierbei wurde Interesse an Kontakten mit den<br />

Solarfirmen in Frankfurt/Oder und Forschungsinstitutionen in Adlershof geäußert.<br />

• Als ein mögliches Projekt auf Landesebene kam der Vorschlag der stärkeren<br />

gemeinsamen Präsentation der drei Bundesländer als interessanter Standort<br />

für Firmen im Bereich der regenerativen Energien. Die Bestandsaufnahme<br />

und Herausarbeitung der jeweiligen Stärken in Mecklenburg-Vorpommern,<br />

<strong>Berlin</strong> und Brandenburg in Form eines „Bestandsatlas“ („Regenerativer Energieatlas“)<br />

wären ein erster Schritt und Grundlage für weitere Vermarktungsaktivitäten.<br />

• Ein weiterer Ansatzpunkt wird in der gemeinsamen Konzeptentwicklung für<br />

Windkrafträder und deren Nachnutzung gesehen.<br />

• Nach Aussage des Vertreters der Wasserstofftechnologie-Initiative sind in<br />

Mecklenburg-Vorpommern technologische Lücken im Bereich der Elektrolyse<br />

und bei Wasserstoffverbrennungsmotoren vorhanden. In diesem Zusammenhang<br />

wäre eine Zusammenarbeit mit der ENERTRAG Aktiengesellschaft<br />

wünschenswert.<br />

Metallverarbeitung und Maschinenbau:<br />

Im Gegensatz zu den anderen Branchen kamen bei den Vertretern der Netzwerke<br />

der Metallverarbeitung und dem Maschinenbau kaum konkrete Vorschläge für die<br />

länderübergreifende Zusammenarbeit. Dies kann – wie auch schon nach der Sichtung<br />

der Strukturdaten vermutet – aufgrund der Heterogenität der Branche auch nicht<br />

verwundern. Im Allgemeinen wurden folgende Punkte angesprochen:<br />

29


• Veranstaltung von Praktikumsbörsen und Informationsveranstaltungen an<br />

Universitäten sowie Unternehmensführungen für Studenten, um Nachwuchs<br />

im Ingenieurbereich zu akquirieren. 40<br />

• Ausweitung der Aktivitäten im Bereich Technologietransfer über Bundesländergrenzen<br />

hinweg sowie Technologieberatung, fertigungsorientierte Forschung,<br />

Entwicklung und Qualitätssicherung für Windkraftanlagenbauer 41<br />

• Interesse an z. T. branchenübergreifenden Kontakten und Aktivitäten im<br />

Bereich Energie und Metall, insbesondere Offshore-Windenergie, Metall und<br />

Kunststoff und Schiffbauindustrie.<br />

Ernährungswirtschaft:<br />

Ebenfalls aufgrund der heterogenen Struktur der Ernährungswirtschaft (mit kleinen<br />

eigenständigen Teilmärkten, vielen landwirtschaftlichen Erzeugern, Direktvermarktern<br />

und festen Zulieferstrukturen) sahen die Akteure – entgegen der Vermutungen nach<br />

der Analyse der Strukturdaten und -informationen – vergleichsweise wenig Anknüpfungspunkte<br />

für eine gemeinsame, länderübergreifende Kooperation.<br />

40<br />

41<br />

• Einer der wenigen Ansatzpunkte wird in der gemeinsamen Vermarktung und<br />

dem Schutz von Sanddornprodukten aus der Region gesehen. Sowohl in<br />

Mecklenburg-Vorpommern als auch in Brandenburg wird Sanddorn großflächig<br />

angebaut und zu regionalen Markenprodukten weiterverarbeitet.<br />

• Darüber hinaus ist die stärkere Einbindung und branchenübergreifende Zusammenarbeit<br />

mit Logistikunternehmen für den Transport von Rohstoffen zu<br />

den Erzeugern von Interesse, was sich bisher aufgrund der kleinteiligen Unternehmensstruktur<br />

im ländlichen Raum als schwierig erwiesen hat.<br />

Allerdings sollte hierbei bedacht werden, dass die Bundesländer bei der Anwerbung um Fachkräfte in Konkurrenz<br />

zueinander stehen und ihre Hochschulabsolventen nicht an andere Länder „verlieren“ wollen.<br />

Gespräch mit Herrn Hoffmann, Geschäftsführer der Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-<br />

Vorpommern GmbH<br />

30


Logistik:<br />

Für die Logistik wurden dagegen einige konkrete Projektidee geäußert:<br />

• Kombination Logistik und Tourismus: Der Rostocker Hafen ist ein wichtiger<br />

Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe, <strong>Berlin</strong> eine reizvolles Ausflugsziel für Kreuzfahrtgäste.<br />

Die Intensivierung der bereits bestehenden Zusammenarbeit zwischen<br />

Kreuzfahrtschiffgesellschaften und Reiseveranstaltern ist sowohl für<br />

den Hafen in Rostock als auch <strong>Berlin</strong> von Interesse. Darüber hinaus laufen<br />

bereits Planungen zur Entwicklung einer gemeinsamen Wassertourismusregion<br />

vom Spreewald bis zur Ostsee und die Schaffung der infrastrukturellen<br />

Voraussetzungen. 42<br />

• Bündelung von Warenströmen: Im Rahmen des länderübergreifenden Projekts<br />

Ostsee-Adria-Entwicklungskorridor ist seitens des LogistikNetzes <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg e. V. und der Rostocker Hafenentwicklungsgesellschaft für das<br />

INTERREG-IVB-Projekt SCANDRIA die Bündelung von Papierzügen aus<br />

Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im GVZ Wustermark für die gemeinsame<br />

Weiterführung nach Süden angestrebt. Die Güter- und Warenstrombündelung<br />

in Form eines „Y-Trains“ kann jedoch bei Bedarf auch auf andere<br />

Produkte ausgeweitet und entsprechende Partner aus Mecklenburg-<br />

Vorpommern, <strong>Berlin</strong> und Brandenburg eingebunden werden. Konzeptionelle<br />

und organisatorische Umsetzungsschritte wurden von den Vertretern des Logistiknetzes<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg als sehr erfolgversprechend und notwendig<br />

eingeschätzt.<br />

• Vormontage Hinterlandverkehr: Der Rostocker Hafen wird darüber hinaus<br />

als Standort für die Vormontage von Schwertransportprodukten wie z. B.<br />

Schiffsschrauben oder Windkrafttürme ausgebaut. Diese Produkte können nur<br />

schwer über den normalen Verkehrsweg transportiert werden, sodass die<br />

Vormontage am Hafen erfolgt. In diesem Zusammenhang wären z. B. Kooperationen<br />

mit Windkraftanlagenbauern wie Vestas und Zulieferfirmen möglich.<br />

Die folgende Abbildung 4 gibt noch einmal einen zusammenfassenden Überblick<br />

über die Ergebnisse der Fachgespräche mit den Netzwerkvertretern.<br />

42<br />

Das Vorhaben wurde als „Müritzer Erklärung“ zwischen den drei Landkreisen Nordwestmecklenburg, Müritz und<br />

Dahme-Spreewald vereinbart und soll durch mehrere Vorhaben umgesetzt werden.<br />

31


Abb. 4: Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende Zusammenarbeit<br />

aus Sicht der Netzwerkakteure<br />

„Kennenlern-Messen“<br />

Branchentreffen<br />

Themenpezifische<br />

Workshops / Fachseminare<br />

(z.B. Innovation)<br />

Energie<br />

Ausbau/Kontakte<br />

Zulieferbeziehungen<br />

Forschungskooperationen<br />

Solarenergie<br />

Vermarktung<br />

als Energiestandort<br />

Bestandsaufnahme<br />

Übergreifende<br />

Konzeptentwicklung<br />

z. B. Windkraft<br />

Kooperation<br />

Wasserstofftechnologie<br />

Branchenübergreifend<br />

Metall/<br />

Maschinen<br />

Präsentationen/<br />

Besuche an Unis<br />

Praktikumsbörsen<br />

Technologietransfer<br />

Kontakte zu Betrieben<br />

aus Bereichen<br />

Energie, Schiffbau etc.<br />

Darstellung nach den Ergebnissen der Expertenbefragung<br />

Netzwerktreffen<br />

Informationsmaterial<br />

z. B. Firmenprofile/<br />

Standortprofile<br />

32<br />

Vermarktung<br />

Sanddornregion<br />

Kontakte<br />

Logistikwirtschaft<br />

Kompetenzkataloge<br />

Unternehmerreisen<br />

Ernährung Logistik<br />

Zusammenarbeit<br />

Tourismus<br />

Kreuzschifffahrt<br />

Y- Train<br />

Vormontage<br />

Hinterlandverkehr


3.2 Ergebnisse der Unternehmerbefragung<br />

3.2.1 Allgemeine Vorbemerkungen<br />

Im Anschluss an die Fachgespräche mit Netzwerkakteuren wurden 14 telefonische<br />

und 19 persönliche Interviews mit Unternehmen geführt und sie ebenfalls zu Ansätzen<br />

der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Kooperationsraum befragt. Die<br />

Auswahl der Unternehmen erfolgte in enger Abstimmung der Projektpartner auf Vorschlag<br />

der beteiligten Industrie- und Handelskammern. Dabei wurde darauf geachtet,<br />

dass in etwa gleich viele Unternehmen je Bundesland und Branche sowie KMUs als<br />

auch Großunternehmen einbezogen wurden. Allerdings konnte diese regionale Ausgeglichenheit<br />

bei der Durchführung der Untersuchung aufgrund der zeitlichen Verfügbarkeit<br />

und unterschiedlichen Gesprächsbereitschaft der Interviewpartner trotz<br />

zweimaliger Ergänzung weiterer Ansprechpartner nicht eingehalten werden.<br />

Die Zusammensetzung der Unternehmen ist in der nachfolgenden Tabelle 2 dargestellt:<br />

Tab. 2: Anzahl der befragten Unternehmen je Branche<br />

Branche 43<br />

Telefoninterviews Expertengespräche Summe<br />

Energiewirtschaft 3 4 7<br />

Metall/Maschinenbau 4 4 8<br />

Ernährungswirtschaft 6 5 11<br />

Logistik 1 6 7<br />

Summe 14 19 33<br />

Die befragten Unternehmen waren hinsichtlich ihrer Größe sehr unterschiedlich. Im<br />

Bereich der Ernährungswirtschaft wurden überwiegend kleine bis Kleinstunternehmen<br />

mit max. acht Mitarbeiter interviewt, die sich vor allem mit der Herstellung von<br />

regionalen Lebensmitteln und Produkten beschäftigen (z. B. Boitzenburger Früchtetraum<br />

GmbH oder Q-Regio.regionale Qualität). Bei den Logistikunternehmen handelte<br />

es sich dagegen zumeist um mittelständische Betriebe, während die Gesprächspartner<br />

in der Metallbranche und der Energiewirtschaft hauptsächlich global agieren-<br />

43<br />

In Einzelfällen sind die Unternehmen nicht immer eindeutig einer Branche zuzuordnen. So wurde zum Beispiel ein<br />

Produzent von Windkrafttürmen der Energiebranche statt der Metall- und Maschinenbauindustrie zugerechnet. Auf<br />

die Aussage und das Ergebnis der Untersuchung hat die Zuordnung jedoch keinen Einfluss.<br />

33


de internationale Firmen mit Niederlassungen im Untersuchungsraum waren, wie<br />

z. B. Siemens AG oder Liebherr-Mcctec Rostock GmbH. Folgende Tabelle 3 gibt einen<br />

Gesamtüberblick über die Größenstruktur der Unternehmen je Branche.<br />

Tab. 3: Mitarbeiteranzahl der befragten Unternehmen (am jeweiligen Standort)<br />

Größenklasse Energie Metall/Maschinen Ernährung Logistik<br />

unter 5 1 6 1<br />

Bis 50 3 2<br />

Bis 100 1 1 1<br />

Bis 150 2 4<br />

bis 200 1<br />

Bis 250 2 1<br />

Über 250 6<br />

keine Angabe 1<br />

Summe<br />

Grundlage der Befragung bildete – wie auch bei der Netzwerkbefragung – ein Interviewleitfaden<br />

mit folgenden Themen:<br />

� Regionale Schwerpunkte der aktuellen und ggf. auch geplanten Zuliefer- und Abnehmerstruktur<br />

und Kooperationsbeziehungen (z. B. mit FuE-Einrichtungen des<br />

Unternehmens) sowie die Gründe und Ursachen dafür.<br />

� Erfahrungen mit der länderübergreifenden Unternehmenskooperation.<br />

� Mögliche Ansätze, erfolgsversprechende Maßnahmen und Instrumente sowie<br />

Unterstützungsbedarf für Kooperationsmaßnahmen im Untersuchungsraum.<br />

Hinzuweisen ist an dieser Stelle, dass aufgrund der Gesprächszahl die Ergebnisse<br />

zwar als nicht repräsentativ anzusehen sind, im Hinblick auf die Fragestellung und<br />

das Ziel der Studie (Eindruck über potenzielle Kooperationsmaßnahmen) aber hinreichend<br />

gute Informationen und Ergebnisse erzielt wurden.<br />

34


3.2.2 Status quo der länderübergreifenden Kooperationen<br />

Die sehr unterschiedliche Größenstruktur spiegelte sich auch in den Aussagen der<br />

Gesprächspartner und in den Interviewergebnissen wieder. So wurde während der<br />

Untersuchung sehr schnell deutlich, dass<br />

� die regionale Verankerung der Unternehmen stark von der jeweiligen Betriebsgröße<br />

abhängig ist. Kleine und mittelständische Unternehmen weisen einen viel<br />

stärkeren Regionalbezug auf, als das bei großen, meist international agierenden<br />

Unternehmen der Fall ist. Dies äußert sich vor allem in der Zusammensetzung<br />

und regionalen Ausrichtung der Zuliefer- und Abnehmerbeziehungen.<br />

� die mit der Größe verbundene Unternehmensorganisation einen entscheidenden<br />

Einfluss auf die Kooperationsstrukturen hat. In Großunternehmen mit mehreren<br />

deutschen oder auch internationalen Niederlassungen werden Entscheidungen im<br />

Bereich Vertrieb, Absatz, FuE und auch Qualifikation häufig zentral am Unternehmensstammsitz<br />

ohne den Einfluss von regionalen Zweigstellen getroffen.<br />

Klein- und mittelständische Betriebe handeln dagegen überwiegend eigenständig.<br />

Im Ergebnis zeigt die Befragung, dass der überwiegende Teil der Unternehmen gar<br />

nicht, kaum bzw. nur in lockerer Form länderübergreifende Kooperationsbeziehungen<br />

innerhalb des Untersuchungsraums unterhält. Viele der Unternehmen arbeiten mit<br />

Partnern in anderen Bundesländern in Deutschland zusammen oder haben internationale<br />

Beziehungen. Kontakte innerhalb der Verantwortungsgemeinschaft konzentrieren<br />

sich an erster Stelle auf das Bundesland, in dem der Sitz des Unternehmens ist.<br />

Darüber hinaus unterhält ein kleinerer Teil Kooperationsbeziehungen zu Unternehmen<br />

in einem oder zwei der anderen Länder. Diese basieren – je nach Angabe des<br />

Gesprächspartners – auf festen Verträgen, zum größten Teil aber auf projektbezogenen,<br />

zeitlich begrenzten Abmachungen (z. B. bestimmte Dienstleistungen, Zulieferung<br />

von bestimmten Produkten, Aufträge im Logistikbereich etc.). 44<br />

44<br />

Die schematische Darstellung der regionalen Zusammenarbeit bzw. die Ausführung der Bedeutung der regionalen<br />

Nähe als „weicher Standortfaktor“ war nicht Teil der vorliegenden Studie. Hierzu ist auf die anderen Teilprojekte<br />

von Modul 1 bzw. auf Forschungsberichte wie z. B. Grabow Busso, Dietrich Henckel und Beate Hollbach-Grömig<br />

(1995), Weiche Standortfaktoren. Schriften des Deutschen Instituts für Urbanistik, Band 89, Stuttgart u.a. zu verweisen.<br />

35


Anhand der Gesprächsergebnisse lassen sich folgende Kooperationsmuster der befragten<br />

Unternehmen ableiten: 45<br />

Die Zuliefer- und Absatzstrukturen waren je nach Größe und Branche der Unternehmen<br />

sehr unterschiedlich. Die meisten Hauptzulieferer sind deutschlandweit, seltener<br />

europa- oder weltweit verteilt. Etwa die Hälfte arbeitet, zumeist in einem geringen<br />

Anteil, auch mit Zulieferern innerhalb der Verantwortungsregion zusammen. Die<br />

Hauptabnehmer sind dagegen sowohl national als auch international vertreten. Im<br />

Hinblick auf den Sitz der Kooperationsunternehmen ist festzustellen, dass der überwiegende<br />

Teil der Zulieferbetriebe in unmittelbarer Nähe des Unternehmens oder im<br />

selben Bundsland aufgrund schnellerer Lieferzeiten, geringeren Transportkosten,<br />

direkten Kontakte etc. angesiedelt ist. Darüber hinaus spielt <strong>Berlin</strong> als Absatzmarkt<br />

und Sitz von Forschungs- und Dienstleistungsunternehmen insbesondere für Brandenburger<br />

Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Unternehmen im Norden von Mecklenburg-Vorpommern<br />

orientieren sich dagegen stärker nach Hamburg, was – wie<br />

auch bei den Netzwerken – neben der räumlichen Nähe auch auf die Wirtschaftsstruktur<br />

und inhaltliche Anknüpfungspunkte zurückzuführen ist. Die meisten Beziehungen<br />

zum Nachbarland unterhalten Kleinbetriebe in der Ernährungswirtschaft (Absatzmarkt<br />

für regionale Produkte), im Maschinenbau sind insgesamt die wenigsten<br />

länderübergreifenden Kooperationsbeziehungen zwischen Mecklenburg-<br />

Vorpommern, <strong>Berlin</strong> und Brandenburg vorhanden.<br />

Länderübergreifende Kooperationen im Bereich der Forschung und Entwicklung<br />

finden insgesamt eher sporadisch und projektbezogen statt. Feste Kooperationsstrukturen<br />

durch Forschungsvereinbarungen o. ä. unterhielt keines der befragten Unternehmen.<br />

Vielmehr wird bei Bedarf mit zumeist regional ansässigen Universitäten und<br />

Instituten zusammengearbeitet. Sind die benötigten Forschungskompetenzen nicht in<br />

der Region zu finden, werden geeignete Forschungspartner deutschlandweit gesucht.<br />

Wie auch bei den Zuliefer- und Absatzbeziehungen arbeiten die befragten Brandenburger<br />

Unternehmen stärker mit <strong>Berlin</strong>er Universitäten zusammen, während sich die<br />

Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern eher in Richtung Hamburg orientieren.<br />

Aktivitäten im Bereich Aus- und Weiterbildung führen die interviewten kleinen und<br />

mittelständischen Betriebe in Kooperation mit regionalen Bildungsträgern und auch<br />

Fachhochschulen durch, wie Bildungsmessen, Informationsveranstaltungen etc.<br />

Großunternehmen wickeln den Großteil über firmeninterne Aus- und Weiterbildungs-<br />

45<br />

Es handelt sich hierbei wirklich nur um die in der Befragung genannten Kooperationsstrukturen der Unternehmen.<br />

Dies bedeutet jedoch nicht, dass es keine anderen erfolgreichen und intensiven Kooperationsbeispiele und -<br />

projekte in den im Folgenden aufgeführten Teilbereichen gibt.<br />

36


angebote ab. Ausbildungsverbünde, Mitarbeiteraustausch oder die Durchführung von<br />

firmenübergreifenden Bildungsveranstaltungen finden seitens der befragten Unternehmen<br />

mit einer Ausnahme 46<br />

nicht statt.<br />

Als Grund für die bisherige geringe Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Akteuren<br />

aus <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden vor allem<br />

� mangelnde Ansatzpunkte für eine intensive Zusammenarbeit innerhalb des Kooperationsraums<br />

genannt, da die entsprechenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

fehlen oder keine potenziellen Kunden vorhanden sind.<br />

Solche Aussagen kamen insbesondere aus dem Metall- und Maschinenbaubereich<br />

in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Weitere Gründe waren:<br />

� Organisationsstruktur: Wie bereits erwähnt, spielt die Organisationsstruktur,<br />

insbesondere bei Großunternehmen, eine entscheidende Rolle bei der unternehmensübergreifenden<br />

Kooperation. Die Zuliefer- und Abnehmerstruktur wird teils<br />

vom Stammsitz der Betriebe organisiert, ohne dass die Niederlassungen einen<br />

Einfluss darauf haben. Bei manchen der befragten Unternehmen wird der überwiegende<br />

Teil der Wertschöpfungskette innerhalb des Betriebes abgedeckt. Andere<br />

Firmen haben ihren einzelnen Niederlassungen klar abgegrenzte regionale Zuständigkeitsbereiche<br />

zugeteilt, die eine stärkere länderübergreifende Kooperation<br />

mit einem bestimmten Bundesland von vornherein ausschließen (z. B. Siemens<br />

AG).<br />

� Kundenstruktur vorgegeben: Daneben bekommt der überwiegende Teil der<br />

größeren Unternehmen die Kooperationspartner seitens der Konzernleitung vorgeschrieben.<br />

Auch bestimmen Hauptkunden von Unternehmen nicht selten, mit<br />

welchen Partnern der Betrieb innerhalb der Wertschöpfungskette – aufgrund der<br />

Qualitätssicherung und bestehenden Verträgen – zusammenarbeiten soll.<br />

� Mitgliedschaft in Kooperationsverbünden: Die hohe Konkurrenz in der Speditionsbranche<br />

bei gleichzeitig steigenden Ansprüchen im Hinblick auf Qualität, Service<br />

und Laufzeit veranlassen viele Speditionsbetriebe, Logistikverbünden wie<br />

CargoLine oder 24plus logistic network beizutreten. In diesen Logistiknetzwerken<br />

arbeiten feste Systempartner zusammen, die den Kunden ein flächendeckendes<br />

46<br />

Die Firma Liebherr-MCCtec-Rostock ist in einem Ausbildungsverbund mit den Werften in Mecklenburg-<br />

Vorpommern integriert.<br />

37


Stückgutnetz in Deutschland und z. T. Europa anbieten. Die Speditionsunternehmen<br />

bekommen innerhalb des Kooperationsnetzes je nach Bedarf und Kapazitäten<br />

die Transportfahrten in ganz Deutschland und Europa weitervermittelt, ohne<br />

einen Einfluss auf die Kundenstruktur zu haben.<br />

� Regionale Nähe wichtig: In vielen Fällen wird aufgrund von just-in-time-<br />

Produktion, besserer Abstimmung und Kostengründen die regionale Nähe zu Zulieferern<br />

und Kunden im unmittelbaren Umkreis des Betriebs und somit im selben<br />

Bundesland bevorzugt.<br />

Laut Aussage der Interviewpartner ist es im Allgemeinen kaum von Bedeutung, ob ihr<br />

Unternehmen Kooperationsbeziehungen nach Brandenburg, <strong>Berlin</strong>, Mecklenburg-<br />

Vorpommern oder in andere Bundesländer unterhält, da es sich um reine Geschäftsbeziehungen<br />

handelt. In einer „Wirtschaft ohne Grenzen“ ist somit weniger der<br />

Standort der Partnerunternehmen von Bedeutung, sondern vielmehr der Preis und<br />

die Qualität ihrer Produkte und Leistungen. Aus diesem Grund ist teilweise weniger<br />

die Zusammenarbeit mit Unternehmen in anderen Bundesländern von Hemmnissen<br />

geprägt, sondern eher die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Behörden. Erfahrungen<br />

mit konkreten Hindernisse waren diesbezüglich<br />

� unterschiedliche Gesetze in den einzelnen Ländern. So wurde zum Beispiel<br />

von einem Logistikunternehmen die verschiedenen Bestimmungen in den einzelnen<br />

Bundesländern zur Sicherung von Ladungen kritisiert, die zum Teil aufgrund<br />

von Widersprüchen zu erheblichen Problemen und Verlusten für das Unternehmen<br />

führen.<br />

� die erschwerte Einstellung von – durch das Arbeitsamt vermittelten und geförderten<br />

– qualifizierten Mitarbeitern, da sich das zuständige Amt in einem anderen<br />

Bundesland befindet. Dies war zum Beispiel der Fall in einem Lebensmittelunternehmen<br />

in der Uckermark.<br />

� Unterschiede in den Fördermodalitäten und Voraussetzungen für Investitionen<br />

in den einzelnen Bundesländern, durch die für das Unternehmen Mehraufwendungen<br />

bzw. Komplikationen auftreten (durch verschiedene Genehmigungen, Papiere,<br />

Bescheinigungen etc.). Das bezieht sich auch auf die unterschiedlichen<br />

Verwaltungsvorschriften im Planungs- und Baurecht zwischen den Bundesländern.<br />

� die starken Unterschiede bei der Dauer von Genehmigungsverfahren.<br />

38


Zwar betonten die Gesprächspartner, dass die meisten der genannten Probleme<br />

ausgeräumt werden konnten, insgesamt aber damit Mehraufwendungen und Zeitverluste<br />

verbunden waren.<br />

3.2.3 Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende<br />

Zusammenarbeit<br />

Insgesamt wurden die Erfolgssaussichten für eine Kooperation der Länder Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Brandenburg und <strong>Berlin</strong> von den Unternehmen tendenziell eher<br />

positiv bewertet, auch wenn die meisten der Befragten keine konkreten Maßnahmen<br />

oder Unterstützungsleistungen als notwendig erachteten. Vielmehr wurde in einer<br />

Reihe der Gespräche betont, dass potenzielle Partner bei Bedarf eigenständig („machen<br />

wir alles selber“) gesucht werden. Die Frage, ob sie in Zukunft eine Zusammenarbeit<br />

mit anderen Unternehmen oder Einrichtungen planen, hat der überwiegende<br />

Teil verneint. Ein Teil der Gesprächspartner hält eine zukünftige Kooperation innerhalb<br />

der Verantwortungsgemeinschaft jedoch immerhin für „vorstellbar“. Trotzdem<br />

wurden einige branchenübergreifende Ansatzpunkte genannt, wie die länderübergreifende<br />

Zusammenarbeit ggf. intensiviert werden könnte:<br />

� Informationen: Unterstützungsbedarf sieht ein Teil der Unternehmen vor allem<br />

bei der Informations- und Wissensvermittlung bezüglich möglicher Kooperationspartner<br />

(„wer macht was“), da – insbesondere kleinen Unternehmen – dafür die<br />

Zeit und das Wissen fehlt. Es wurde beispielsweise eine entsprechende Plattform<br />

für Kooperationsinformationen vorgeschlagen. Allerdings wurde gleichzeitig auch<br />

darauf hingewiesen, dass Kooperationsplattformen erfahrungsgemäß bei Unternehmen<br />

nur wenig Resonanz finden, hohen Pflegeaufwand verursachen und die<br />

Kontaktanbahnung dann doch zumeist anderweitig zustande kommt. Darüber<br />

hinaus bestand bei einem Unternehmen Interesse an Informationen zu den Themen<br />

kostengünstige Transportlogistik, branchenbezogenen Informationen oder<br />

auch zu den Themen Nutzung von Biomasse und regenerativen Energien in Unternehmen<br />

etc.<br />

� Messen und Branchentreffen: Neben der finanziellen Unterstützung äußerten<br />

manche Gesprächspartner ihr Interesse an überregionalen Branchentreffen und -<br />

veranstaltungen, z. B. zum Thema Energieeffizienzsteigerungen.<br />

� Weiterbildungs- und Schulungsangebote, die überregional durchgeführt werden.<br />

Als Vorschlag wurde die Bündelung von schon bestehenden Angeboten,<br />

z. B. der IHKs, genannt.<br />

39


� Themenspezifische Workshops und Fachvorträge zu aktuellen und relevanten<br />

Themen der vier Branchen, die überregional beworben und angeboten werden.<br />

Diesbezüglich können Unternehmen und Referenten aus dem Untersuchungsraum<br />

beteiligt werden.<br />

� Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel war eines der zentralen und branchenübergreifenden<br />

Themen. Unterstützungsbedarf wird konkret bei der Kontaktvermittlung<br />

zwischen Unternehmen und Hochschulen bzw. Bildungsträgern gesehen.<br />

� Schaffung von Investoren- und unternehmerfreundlichen Rahmenbedingungen<br />

wie Angleichungen der Genehmigungsverfahren und -vorschriften, Fördermodalitäten<br />

etc.<br />

Konkrete und branchenbezogene Projektansätze für länderübergreifende Kooperationen<br />

wurden dagegen kaum geäußert. Unternehmen im Bereich Metall/Maschinenbau<br />

sahen gar keine spezifischen Kooperationsmöglichkeiten, während<br />

zwei Gesprächspartner der Energiewirtschaft zumindest ihr Interesse an Kontakten<br />

zur Ernährungswirtschaft (wg. Biomasselieferanten) äußerten. In der Ernährungsindustrie<br />

und im Bereich Logistik wurden zumindest – teils sehr auf die spezifischen<br />

Bedürfnisse des einzelnen Unternehmens zugeschnittene – Ansätze genannt.<br />

Ernährungswirtschaft:<br />

� Ein Weiterverarbeitungsbetrieb in Brandenburg nannte zum Beispiel die Entwicklung<br />

und Vermarktung eines biologischen Getränks in Zusammenarbeit mit Getränkeherstellern<br />

in Mecklenburg-Vorpommern als Vorhaben für eine zukünftige<br />

Zusammenarbeit. Eine weitere Idee war die Entwicklung bzw. Vermarktung von<br />

Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern als Wildfruchtregion.<br />

� Kontakte Energiewirtschaft: Des Weiteren besteht seitens einiger Unternehmen<br />

Interesse an Kontakten zu Energieunternehmen (Stichwort Biomasse für Biodiesel<br />

etc.)<br />

� Kontakte zu Logistikunternehmen: Kleine Produzenten von Lebensmitteln haben<br />

aufgrund der geringen Menge häufig das Problem, ihre Produkte transportiert<br />

zu bekommen. Interesse besteht deswegen an der branchenübergreifenden Zusammenarbeit<br />

mit Logistikunternehmen.<br />

Logistik:<br />

40


� „Tag der Logistik“: Der Tag der Logistik fand im Sommer 2008 als bundesweite<br />

Veranstaltung von Unternehmen, Initiativen und sonstigen Einrichtungen der Logistikbranche<br />

statt. In ganz Deutschland konnten Interessierte an den unterschiedlichsten<br />

Veranstaltungen und Projekten teilnehmen, Unternehmen besichtigen<br />

und sich über Logistik informieren. Ziel des Logistiktages war es, der Bevölkerung<br />

die verschiedenen Bereiche der Logistik zugänglich zu machen und somit<br />

auch das Image zu verbessern. Aufgrund der großen Resonanz und den verschiedenen<br />

logistischen Kompetenzfeldern im Untersuchungsraum – z. B. Hafenlogistik,<br />

etc. – könnte eine entsprechende Veranstaltung auch auf kleinräumiger<br />

Ebene in Brandenburg, <strong>Berlin</strong> und Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt werden.<br />

� Verbesserung der verkehrlichen Infrastruktur wie z. B. die Verbesserung der<br />

Schienenverbindungen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und <strong>Berlin</strong> oder der<br />

Ausbau der Wasserstraßen von <strong>Berlin</strong> nach Norden.<br />

� Bündelung von Warenströmen: Eines der interviewten Unternehmen ist ebenfalls<br />

in das Projekt Y-Train involviert. In diesem Zusammenhang wurde darauf<br />

hingewiesen, dass das Konzept der Warenstrombündelung für den Weitertransport<br />

auf der Schiene – wie es in dem konkreten Projekt mit Papier geschehen<br />

soll – auch auf andere Produkte angewendet werden kann.<br />

Die folgende Abbildung 5 gibt noch einmal einen zusammenfassenden Überblick<br />

über die Ergebnisse der Unternehmerbefragung.<br />

41


Abb. 5: Potenziale und Ansätze für eine länderübergreifende Zusammenarbeit<br />

aus Sicht der Unternehmen<br />

Informationsmaterial<br />

z. B. Firmenprofile/<br />

Zulieferverzeichnisse etc.<br />

Branchentreffen<br />

Messen<br />

Energie<br />

ev. Kontakte Zulieferer<br />

Branchenübergreifend<br />

Themenspezifische<br />

Workshops / Fachseminare<br />

Metall/<br />

Maschinen<br />

Darstellung nach den Ergebnissen der Unternehmerbefragung<br />

Maßnahmen gegen<br />

Fachkräftemangel<br />

42<br />

Ernährung Logistik<br />

Kontakte, Informationen<br />

zu Logistik<br />

Entwicklung<br />

biologisches Getränk<br />

MV/BB<br />

Wildfruchtregion<br />

BB/MV<br />

Kontakte<br />

Energiewirtschaft<br />

Schulungs-/Weiterbildungsangebote<br />

Schaffung<br />

investorenfreundlicher<br />

Rahmenbedingungen<br />

Y- Train<br />

„Tag der Logistik“<br />

Infrastrukturmaßnahmen<br />

(Eisenbahn,<br />

Wasserstraßen etc.)<br />

3.3 Zusammenfassung der Expertenbefragung<br />

Vergleicht man die Aussagen und Ergebnisse der Netzwerk- und Unternehmerbefragung,<br />

werden neben einigen Gemeinsamkeiten vor allem auch die unterschiedlichen<br />

Aussagen hinsichtlich der Ansätze zur Förderung der länderübergreifenden Zusammenarbeit<br />

zwischen den Ländern <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

deutlich. 47<br />

47<br />

Eine Gewichtung der Aussagen wird aufgrund der teils sehr subjektiven Vorschläge sowie der unterschiedlichen<br />

Zusammensetzung der Gesprächspartner nicht gemacht.


Sowohl die Netzwerkakteure als auch Unternehmen sahen branchenübergreifend<br />

Möglichkeiten, die Kooperation im Untersuchungsraum mittels Weiterbildungsangeboten,<br />

Fachveranstaltungen und Branchentreffen zu unterstützen und somit das Kennenlernen<br />

potenzieller Projektpartner zu fördern (siehe Abbildung 7). 48<br />

Als Grundlage<br />

für die Intensivierung der länderübergreifenden Zusammenarbeit wurde von beiden<br />

Gruppen die Bereitstellung von Informationsmaterialien wie Firmen- oder Netzwerkprofile<br />

sowie die Darstellung der Kompetenzfelder der Regionen gesehen. Allerdings<br />

äußerten insbesondere Großunternehmen, dass sie sich bei Bedarf selber über potenzielle<br />

Partnerbetriebe informieren und nicht unbedingt auf Instrumente wie Kooperationsplattformen<br />

zurückgreifen.<br />

Netzwerkakteure sahen Netzwerktreffen oder auch konkrete Aktivitäten wie Unternehmerreisen<br />

für ihre Mitglieder zu potenziellen Kooperationsbetrieben als sinnvolle<br />

Maßnahmen an, während für Unternehmen mehr die Schaffung und Verbesserung<br />

von unternehmerfreundlichen Rahmenbedingungen wie die Vereinheitlichung von<br />

Förderbedingungen im Vordergrund stand. Darüber hinaus wurde der Fachkräftemangel<br />

als ein branchenübergreifendes, eventuell länderübergreifend anzupackendes,<br />

Problem gesehen.<br />

48<br />

Ein erster Erfolg durch so eine Maßnahme wurde bereits während des Projekts verzeichnet. Auf einem Workshoptreffen<br />

für Netzwerkakteure der drei Bundesländer im Juli 2008 lernten sich Akteure aus <strong>Berlin</strong> und Mecklenburg-Vorpommern<br />

kennen, die inzwischen einen gemeinsamen Förderantrag für ein Projekt im Energiebereich<br />

verfasst haben.<br />

43


Abb. 6: Gesamtergebnisse branchenübergreifende Potenziale und Ansätze für<br />

eine länderübergreifende Zusammenarbeit<br />

Überschneidungen<br />

Aussagen<br />

Aussagen<br />

Netzwerke<br />

Aussagen<br />

Unternehmen<br />

Darstellung nach den Ergebnissen der Expertenbefragung<br />

Themenspezifische<br />

Workshops / Fachseminare<br />

Branchentreffen<br />

Messen<br />

Unternehmerreisen<br />

Maßnahmen gegen<br />

Fachkräftemangel<br />

44<br />

Schulungs-/Weiterbildungsangebote<br />

Informationsmaterial<br />

z. B. Firmenprofile/<br />

Zulieferverzeichnisse etc.<br />

Netzwerktreffen „Kompetenzkataloge“<br />

Schaffung<br />

investorenfreundlicher<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>Gemeinsame</strong> branchenspezifische Ansätze gab es dagegen wenig. Lediglich die<br />

Kontaktvermittlung zu potenziellen Zulieferern (Energiebranche) oder die Kontakte zu<br />

Logistikunternehmen (Ernährungswirtschaft) wurden sowohl von Netzwerkakteuren<br />

als auch Unternehmen genannt. Das Projekt Y-Train kam als Vorschlag von beiden<br />

Seiten, da die jeweiligen Gesprächspartner (Logistiknetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V.<br />

und das Unternehmen UPS Krymmene Sales) bereits in das Vorhaben involviert sind.<br />

Auffallend ist dagegen, dass die Netzwerke in der Energiewirtschaft und im Metall/Maschinenbau<br />

im Vergleich zu den zwei anderen Branchen mehr Potenziale in<br />

der Zusammenarbeit zwischen <strong>Berlin</strong>, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg<br />

sahen, während in der Unternehmerbefragung keinerlei Ansätze genannt wurden. Die<br />

länderübergreifende und auf die jeweiligen Kompetenzen abgestimmte Vermarktung<br />

als Energiestandort Nordosten für die Anwerbung von Investoren, gemeinsame Forschungskooperationen<br />

im Bereich Solarenergie, die Unterstützung der Entwicklung<br />

als Wasserstofftechnologieregion, der Verbesserung des Technologietransfers oder<br />

Kontaktvermittlungen zwischen Energie- und Maschinenbauunternehmen sind einige<br />

der vorgeschlagenen Maßnahmen. In der Ernährungswirtschaft wurde die Vermarktung<br />

als Sanddornregion von den Netzwerken, in Anlehnung daran übergreifend die


Entwicklung als Wildfruchtregion von einem Unternehmen vorgeschlagen. Weitere<br />

Aktivitäten waren, wie anhand Abbildung 7 erkennbar, Infrastrukturmaßnahmen oder<br />

spezielle „Informations- und Vermarktungsveranstaltungen“ wie der „Tag der Logistik“.<br />

Abb. 7: Gesamtergebnisse branchenspezifische Potenziale und Ansätze für<br />

eine länderübergreifende Zusammenarbeit<br />

Netzwerke Übersch.<br />

Unternehmen<br />

Energie<br />

ev. Kontakte Zulieferer<br />

Forschungskooperationen<br />

Solarenergie<br />

Vermarktung<br />

als Energiestandort<br />

Bestandsaufnahme<br />

Übergreifende<br />

Konzeptentwicklung<br />

Wasserstofftechnologie<br />

Metall/<br />

Maschinen<br />

Besuche an Unis<br />

Praktikumsbörsen<br />

Technologietransfer<br />

Kontakte zu Bereichen<br />

Energie, Schiffbau etc.<br />

Darstellung nach den Ergebnissen der Expertenbefragung<br />

45<br />

Ernährung Logistik<br />

Kontakte, Informationen<br />

zu Logistik<br />

Vermarktung<br />

Sanddornregion<br />

Messekonzept<br />

Brandenburger<br />

Ernährungsnetzwerk<br />

Wildfruchtregion<br />

BB/MV<br />

Entwicklung<br />

biologisches Getränk<br />

MV/BB<br />

Kontakte<br />

Energiewirtschaft<br />

Y- Train<br />

Zusammenarbeit<br />

Tourismus<br />

Kreuzschifffahrt<br />

Vormontage<br />

Hinterlandverkehr<br />

„Tag der Logistik“<br />

Infrastrukturmaßnahmen<br />

(Eisenbahn,<br />

Wasserstraßen etc.)<br />

Bevor abschließend diese Ergebnisse noch einmal gewertet und in Empfehlungen<br />

umgesetzt werden, werden im folgenden Kapitel 4 vergleichbare Erfahrungen ausgewählter<br />

länderübergreifende Cluster- und Netzwerkinitiativen dargestellt.


4. Clusterinitiativen<br />

Parallel zu der Expertenbefragung wurden Telefoninterviews mit Clustermanagern<br />

und Geschäftsführern von länderübergreifenden Netzwerkinitiativen in Deutschland<br />

und Österreich geführt. Ziel dieser Gespräche war es, anhand ihrer Erfahrungen mit<br />

der Initiierung und Umsetzung großräumiger Kooperationsnetze Hinweise für Erfolgsfaktoren<br />

und Unterstützungsmaßnahmen zu bekommen, die ggf. auf die Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern übertragen werden<br />

können. Zu diesem Zweck wurden bereits bekannte good-practice-Beispiele länderübergreifender<br />

Kooperationen ausgewählt. Als Grundlage diente vornehmlich die<br />

Studie „Möglichkeiten und Grenzen einer länderübergreifenden Förderpolitik zur<br />

’Stärkung von wirtschaftlichen Stärken’ (Cluster) in Ostdeutschland“, in der auf der<br />

Basis einer breiten Recherchearbeit bereits 48 Netzwerke analysiert und bewertet<br />

wurden. 49<br />

Von den dort aufgeführten Initiativen wurden anhand ihrer Clusterportraits 50<br />

letztlich<br />

16 Beispiele herausgefiltert. Folgende Kriterien waren bei der Auswahl ausschlaggebend:<br />

� Das Netzwerk sollte mindestens seit drei bis vier Jahren bestehen 51<br />

und sich somit<br />

über die Anfangsphase hinaus bewährt haben.<br />

� Der Aktionsraum umfasst möglichst mindestens drei Bundesländer, um Beispiele<br />

für die Zusammenarbeit mehrere Länder zu bekommen und somit auch einen<br />

besseren Vergleich zum Untersuchungsraum ziehen zu können.<br />

� Es wurde außerdem darauf geachtet, dass Netzwerke verschiedener Branchen<br />

vertreten sind.<br />

49<br />

50<br />

51<br />

Die in der Studie aufgeführten länder- und grenzübergreifenden Clusterinitiativen wurden anhand der Internetrecherche,<br />

der Auswertung von Bundeswettbewerben (z. B. BioRegio, InnoRegio) sowie durch Befragungen der<br />

Wirtschaftsministerien der Bundesländer und der Industrie- und Handelskammern ermittelt (Technische Universität<br />

<strong>Berlin</strong>, Bergische Universität Wuppertal (2007): Möglichkeiten und Grenzen einer länderübergreifenden Förderpolitik<br />

zur „Stärkung von wirtschaftlichen Stärken“ (Cluster) in Ostdeutschland. <strong>Berlin</strong>, Wuppertal.)<br />

In den Clusterportraits sind die wichtigsten Kerndaten der Initiativen aufgeführt, wie Gründungsjahr, Branche,<br />

Aktionsraum, Organisationsform, Finanzierung etc.<br />

Eine Ausnahme bildet allerdings das Netzwerk Commercial Vehicle Cluster in der Rhein-Main-Neckar- Region,<br />

das erst seit 2005 besteht.<br />

46


Insgesamt konnten mit zehn der ausgewählten Netzwerke ein Telefoninterview vereinbart<br />

werden. Darüber hinaus wurden in den Gesprächen zwei weitere Netzwerkinitiativen<br />

als gute Bespiele für die länderübergreifende Zusammenarbeit genannt und<br />

somit in die Untersuchung miteinbezogen. Die letztlich befragten Netzwerke sind den<br />

Branchen Life Science, Optische Technologien, Automotive, Luftfahrt, Anlagen- und<br />

Maschinenbau, Regenerative Energien und Kunststoff/Chemie zuzuordnen (Abb. 8).<br />

Eine nähere Beschreibung ihrer Aktivitäten und Zielstellungen befindet sich im Anhang.<br />

Abb. 8: Übersicht der interviewten Clusterinitiativen<br />

Regionomica GmbH 2008<br />

An dieser Stelle ist nochmals darauf hinzuweisen, dass es Ziel der Befragung war,<br />

Hinweise für erfolgsversprechende Maßnahmen und Instrumente zur Förderung der<br />

länderübergreifender Aktivitäten zu bekommen. Die länderübergreifende Clusterent-<br />

47


wicklung, wie es bei den untersuchten Beispielen der Fall ist, war nicht Zweck der<br />

Befragung.<br />

Die Telefoninterviews wurden auf der Grundlage von vier Leitfragen geführt. Die<br />

nachfolgende Darstellung der Ergebnisse orientiert sich weitgehend am Aufbau und<br />

der Gliederung dieser vier Leitfragen.<br />

Welche Maßnahmen und Instrumente setzen Sie ein, um die länderübergreifende<br />

Kooperation zu fördern und die „Landesgrenzen zu überwinden“?<br />

Die von den Netzwerken eingesetzten Maßnahmen, mit denen die Kooperation von<br />

Unternehmen über die Landesgrenzen hinweg gefördert werden sollen, unterscheiden<br />

sich kaum voneinander und sind die bekannten und gängigen Instrumente.<br />

� So veranstalten alle der Befragten mindestens einmal im Jahr ein Netzwerktreffen<br />

für Mitglieder, bei denen sich die Unternehmen präsentieren und Informationen<br />

austauschen können. Darüber hinaus werden spezielle Branchentreffen<br />

oder auch Thementage organisiert, bei denen sich z. B. Forschungsinstitute vorstellen<br />

und mögliche Themen für eine Zusammenarbeit aufzeigen („Wirtschaft<br />

trifft Wissenschaft“).<br />

� Neben den Branchentreffen bieten manche Netzwerke regelmäßig Workshops<br />

zu speziellen, für Unternehmen interessanten, Themen an. Um den Austausch<br />

mit anderen Regionen zu fördern, lädt beispielsweise die Optence e. V. zu diesen<br />

Veranstaltungen zusätzlich deutschlandweit externe Firmen ein. Außerdem treffen<br />

sich die Mitglieder einiger Cluster bei z. T. monatlichen Unternehmerstammtischen<br />

(z. B. Windenergieagentur Bremen/ Bremerhaven e. V., BioValley<br />

Deutschland e. V., HansePhotonik e. V.) und fördern den Kontakt auf persönlicher<br />

Ebene.<br />

� Alle befragten Netzwerke sind zwecks der Vermarktung, Mitgliederwerbung und<br />

Kontaktvermittlung mit Präsentationsmaterialien und (Gemeinschafts-)Ständen<br />

auf Messen und Kongressen vertreten. Allerdings nimmt die Messepräsentation<br />

je nach Branche einen unterschiedlichen Stellenwert ein. So betonten die österreichischen<br />

Automobil- und Luftfahrtindustrienetzwerke, dass diese Art der Darstellung<br />

aufgrund der geringen Ergebnisse bzw. der Überschaubarkeit der Luftfahrtbranche<br />

(„man kennt sich schon“) weniger relevant sind.<br />

� Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit werden in einem regelmäßigen Turnus Newsletter<br />

an die Mitglieder sowie interessierte Unternehmen versendet und über aktuel-<br />

48


le Aktivitäten und Brancheninformationen berichtet. Diese Informationen stehen<br />

ebenfalls auf den Internetseiten der Netzwerke zur Verfügung.<br />

� Darüber hinaus veranstaltet z. B. das Netzwerk Pipeline und Anlagebau Mittedeutschland<br />

in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Kommunen in den jeweiligen<br />

Bundesländern einen gemeinsamen Innovationspreis-Wettbewerb. Dabei werden<br />

in den beteiligten Kommunen jeweils lokale Sieger ermittelt, aus denen dann<br />

in einem überregionalen Wettbewerb der Sieger für Mitteldeutschland gewählt<br />

wird. Die Organisation wird vom Netzwerk durchgeführt, das den Kommunen<br />

auch die notwendigen Werbematerialien zur Verfügung stellt.<br />

� Für die Veranstaltung einer mitteldeutschen Absolventenmesse werden Studenten<br />

von Hochschulen aus den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

geworben und zu einer zentralen Bildungsmesse gefahren, wo sie sich über potenzielle<br />

Arbeitgeber in den drei Regionen informieren können. Eine ähnliche Initiative<br />

wird in Zusammenarbeit mit berufsorientierten Schulen durchgeführt.<br />

� Um länderübergreifend sinnvolle Maßnahmen und Instrumente zu identifizieren,<br />

überlegen die Akteure der Initiative Mitteldeutschland in regelmäßigen Treffen in<br />

enger Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung, wichtigen Unternehmervertretern<br />

und den Ländern, welche Projekte auf Ebene der drei Bundesländer zum gegenseitigen<br />

Nutzen durchgeführt werden können, wie z. B. Technologie- oder Marketingprojekte.<br />

In diesem Zusammenhang sind gemeinsame Themenbroschüren<br />

oder Standortmaterialien entstanden. 52<br />

Was waren die Erfahrungen mit den bisherigen Aktivitäten? Welche haben sich<br />

als besonders erfolgreich erwiesen? Welche Probleme standen ggf. einer länderübergreifenden<br />

Kooperation bzw. den genannten Maßnahmen entgegen?<br />

Die Erfahrungen mit den genannten Instrumenten wurden von den Befragten durchweg<br />

positiv gesehen und durch bereits teilweise durchgeführte Evaluierungen bestätigt.<br />

Als besonders erfolgreich bzw. wichtig für die länderübergreifende Zusammenarbeit<br />

wurden von allen Beteiligten regelmäßige und persönliche Treffen zwischen Unter-<br />

52<br />

Vergleichbare Marketinginstrumente wie Themenbroschüren gibt es ebenfalls für die Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg im Rahmen des gemeinsamen Standortmarketings.<br />

49


nehmen – egal in welcher Form – beurteilt, durch die der gegenseitige Austausch<br />

gefördert, gemeinsame Projekte angeregt und stabile Kontakte geknüpft werden können.<br />

Es wurde immer wieder betont, dass insbesondere kleine und mittelständische<br />

Unternehmen aufgrund ihrer geringen zeitlichen und personellen Kapazitäten sich nur<br />

aktiv beteiligen, wenn sie damit einen konkreten und direkten Nutzen verbinden.<br />

Hierbei ist es somit von elementarer Bedeutung, das Interesse der Unternehmen zu<br />

kennen und zu erhalten sowie auf die Mitglieder zugeschnittene Angebote zu entwickeln.<br />

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die gemeinsame Finanzierung von Veranstaltungen<br />

und Projekten aus öffentlichen und privaten Mitteln, da somit vor allem Maßnahmen<br />

umgesetzt werden, die auch im Interesse der Unternehmen sind.<br />

Probleme bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit treten bei vielen Clusterinitiativen<br />

vor allem durch die verschiedenen Interessenslagen und inhaltliche Vorstellungen<br />

der Landesregierungen auf. Das führt z. T. zu einer einseitigen regionalen<br />

Ausrichtung des Clusters, wenn sie durch die Länder eine unterschiedliche finanzielle<br />

Unterstützung erhalten. Schwierigkeiten erzeugen ebenfalls die mangelnde Kooperationsbereitschaft<br />

von Unternehmen, nicht eindeutig formulierte Ziele und eine fehlende<br />

finanzielle Förderung.<br />

Welche Rahmenbedingungen und Voraussetzungen müssen Ihrer Erfahrung<br />

nach für die länderübergreifende Kooperation gegeben sein?<br />

Aus den bisher gemachten Erfahrungen wurden einige Rahmenbedingungen und<br />

Voraussetzungen seitens der befragten Clusterakteure abgeleitet, die für die erfolgreiche<br />

Umsetzung länderübergreifender Kooperationen hilfreich bzw. notwendig sind.<br />

� Grundlegend für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist nach Ansicht der Gesprächspartner,<br />

dass die Ziele der Netzwerkinitiativen klar und deutlich formuliert<br />

sind und als solche auch kommuniziert werden.<br />

� Dabei spielt die politische Unterstützung eine entscheidende Rolle. Dies bedeutet<br />

einerseits, dass die Clusterentwicklung von der politischen Ebene unterstützt<br />

und gefördert wird. Im Fall der Clusterinitiativen in Mitteldeutschland geschieht<br />

dies auf der Grundlage eines Staatsvertrages zwischen Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen. Andererseits darf es keine größeren Einschränkungen und Vorschriften<br />

geben, sodass den Clustern ein gewisser Freiraum hinsichtlich der Ausrichtung<br />

und den Aktivitäten gewährt wird.<br />

50


� Auch sollte eine gewisse „Neutralität der Länder“ vorhanden sein und die Netzwerke<br />

nicht von regionalen Verwaltungen, sondern durch ein eigenständiges<br />

Netzwerkmanagement geleitet werden.<br />

� Die länderübergreifende Kooperation funktioniert nur durch die aktive Mitarbeit<br />

der Unternehmen. Diese gilt es gezielt einzubeziehen und eine gewisse Vertrauensbasis<br />

zwischen den Mitgliedern zu entwickeln. Um dies zu erreichen, müssen<br />

die Aktivitäten und Angebote des Netzwerks an die Bedürfnisse der Firmen ausgerichtet<br />

und kontinuierlich in Rücksprache, z. B. in Arbeitsgruppensitzungen, mit<br />

den Unternehmen angepasst werden. Allerdings sollten nicht zu viele Aktionen<br />

veranstaltet werden, um durch ein Überangebot „Übersättigung“ und einen „Kommunikationsverlust“<br />

zwischen den Mitgliedern zu erzeugen.<br />

� Darüber hinaus sind laut des Kunststoffclusters Österreich gleich verteilte Förderbedingungen<br />

eine wichtige Vorraussetzung für die Entstehung eines länderübergreifend<br />

agierenden Netzwerks.<br />

Welche Unterstützung sollte von welchen Partnern auf der Ebene der Länder<br />

und der Regionen erfolgen?<br />

� Die länderübergreifende Zusammenarbeit kann aus Erfahrung der befragten<br />

Netzwerkakteure nur funktionieren, wenn die einzelnen Länder bei ihrer Unterstützung<br />

die gleichen Ziele verfolgen. Da viele Entscheidungen auch über die<br />

kommunale Ebene laufen, sollten Städte und Kommunen ebenfalls in den Netzwerkprozess<br />

miteingebunden werden. Es gilt außerdem, die Mitarbeit von „Industrieplayern“,<br />

Verbänden und Kammern zu forcieren.<br />

� Als besonders wichtig, insbesondere in der Anfangsphase, wurde die politische<br />

und finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand in Form von Landesoder<br />

Bundesmitteln betrachtet. Allerdings darf die länderübergreifende Kooperation<br />

nicht von den Ländern „aufgezwungen“ werden, sondern muss von den Unternehmen<br />

getragen sein.<br />

� Weiterhin wurde der starke Boom an Netzwerken in den letzten Jahren kritisiert.<br />

Um erfolgreiche Netzwerke stärker zu fördern und weiter zu entwickeln, sollten<br />

ggf. bereits bestehende Netzwerke gebündelt und politisch unterstützt werden.<br />

� Die Schaffung einer gemeinsamen Plattform und Kooperationsförderung zwischen<br />

den Bundesländern ist nach Ansicht des Automotive Cluster Vienna Region<br />

hilfreich, um die länderübergreifende Zusammenarbeit zu unterstützen.<br />

51


5. Handlungsempfehlungen<br />

In den vorangegangenen Kapiteln wurden die Strukturen und Kompetenzfelder der<br />

Energie- und Ernährungswirtschaft sowie der Logistik und Metall/Maschinenbaubranche<br />

in <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

grob aufgezeigt. Mittels einer umfangreichen Netzwerk- und Unternehmerbefragung<br />

konnten übergreifende und branchenspezifische Ansatzpunkte für länderübergreifende<br />

Kooperationen heraus gearbeitet werden. Die vorläufigen Ergebnisse wurden in<br />

Zusammenarbeit mit Netzwerkakteuren bereits in thematischen Workshoprunden<br />

diskutiert, ergänzt und weiter konkretisiert. Aus den Ergebnissen dieser Diskussionsrunde,<br />

der gesamten Expertenbefragung sowie der Untersuchung von Netzwerkinitiativen<br />

anderer Regionen können einige Handlungsempfehlungen für die<br />

Intensivierung der länderübergreifenden Zusammenarbeit innerhalb der Verantwortungsgemeinschaft<br />

<strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern abgeleitet<br />

werden:<br />

� Netzwerke vernetzen: Die Untersuchung verdeutlichte zwei Dinge: Zum einen ist<br />

eine Ausweitung der Netzwerkaktivitäten über die Ländergrenzen hinweg ein teilweise<br />

sensibles Unterfangen und muss sich auf notwendige und erfolgversprechende<br />

Gebiete konzentrieren. Dies erklärt sicherlich auch die bisher wenigen<br />

bzw. kaum vorhandenen Ansätze. Ein Interesse an einer Ausweitung der Zusammenarbeit<br />

mit Netzwerken anderer Regionen wurde jedoch prinzipiell begrüßt.<br />

Zum anderen zeigte die Unternehmerbefragung, dass seitens der Firmen wenig<br />

Bedarf an konkreten Unterstützungsmaßnahmen bei der Suche nach potenziellen<br />

Kooperationspartnern besteht und andere Kriterien (regionale Nähe, Preis, Qualität,<br />

persönliche Kontakte etc.) im Vordergrund stehen. Angesichts der Ergebnisse<br />

muss deswegen primär versucht werden, sich bei der Förderung der länderübergreifenden<br />

Zusammenarbeit auf die bestehenden Netzwerke der beteiligten<br />

Länder zu konzentrieren und sie verstärkt „zu vernetzten“. Vorteil dabei ist, dass<br />

die Netzwerke über einen breiteren Überblick über die Interessen ihrer Mitglieder<br />

und die regionalen Kompetenzfelder verfügen, Projekte initiieren, potenzielle<br />

Partnerunternehmen ansprechen und Informationen weitergeben können. Sie<br />

sind i. d. R. in der Region bekannt und können dadurch als „Vermittler“ über die<br />

Ländergrenzen hinweg auftreten.<br />

� Kein Netzwerk der Netzwerke: Die stärkere Vernetzung der Netzwerke bedeutet<br />

aber nicht, dass die bereits vorhandenen Strukturen in den einzelnen Branchen<br />

gebündelt und jeweils ein „länderübergreifendes Metanetzwerk der Netzwerke“<br />

als neue Managementstruktur geschaffen werden soll. Es ist vielmehr wichtig,<br />

52


auf die regional verankerten Netzwerkverbindungen aufzubauen und die länderübergreifende<br />

Kontaktanbahnung durch Veranstaltungen (Netzwerktreffen<br />

o. ä.) zu ermöglichen, ohne eine neue, von „oben“ aufgesetzte Institution zu<br />

schaffen. Hier gilt es, den existierenden Netzwerken die länderübergreifende Vernetzung<br />

als neues Aufgabenfeld aufzuzeigen und unter Umständen auch zuzuweisen<br />

bzw. die entsprechenden (Förder-)Voraussetzungen zu schaffen (z. B.<br />

durch entsprechende Förderzusätze der GA-Richtlinien, Förderung von länderübergreifenden<br />

Netzwerkveranstaltungen etc.).<br />

� Fokus auf Informationsangebot als „Schlüssel“ für Kooperationsanbahnungen:<br />

Wie die Expertenbefragung sowie die Erfahrungen länderübergreifender<br />

Netzwerke anderer Regionen zeigte, ist eine wesentliche Voraussetzung bei der<br />

Intensivierung länderübergreifender Kontakte die Verbesserung des Informationsangebots<br />

zu vorhandenen Netzwerkaktivitäten, Branchenkompetenzen, Unternehmensstrukturen<br />

und Forschungskapazitäten der anderen Länder. Ziel sollte<br />

es deswegen sein, den Informationsfluss und das -angebot zwischen den Ländern<br />

zu verbessern und somit länderübergreifende Potenziale transparenter zu<br />

machen. In Hinblick auf Kooperationsunternehmen seitens der IHKs und Wirtschaftsfördereinrichtungen<br />

werden bereits eine Vielzahl von Informationsmöglichkeiten<br />

auf Länderebene angeboten, wie z. B. Kooperationsdatenbanken, Branchenreports,<br />

etc. Zum einen erreichen diese aber nur Akteure, die sich gezielt<br />

darüber informieren. Zum anderen spielen persönliche Kontakte bei der Kooperationsanbahnung<br />

eine wesentliche Rolle. Aus diesem Grund müssen Informationsund<br />

Kontaktvermittlung als zwei wesentliche Elemente für Kooperationsprojekte<br />

miteinander verknüpft werden. Hierfür bieten sich vor allem Branchenmessen,<br />

thematischen Workshops, Thementage oder Fachveranstaltungen zu konkreten<br />

Themen an (siehe nächster Punkt).<br />

� Konkrete Themen in den Vordergrund stellen: Bei der Durchführung von länderübergreifenden<br />

Veranstaltungen, thematischen Workshops und Fachveranstaltungen<br />

ist es jedoch unbedingt wichtig, dass es sich nicht nur um eine reine<br />

Branchen- oder Kontaktmessen handelt, sondern konkrete Themen im Interesse<br />

der Unternehmen im Vordergrund stehen. Die Zielgruppen müssen im Vorfeld in<br />

Zusammenarbeit mit den Netzwerken genau bestimmt werden und der konkrete<br />

Nutzen für Unternehmen sichtbar sein. Nur so kann erreicht werden, dass auch<br />

klein- und mittelständische Unternehmen an Veranstaltungen wie Workshops, Unternehmerreisen<br />

o. ä. teilnehmen und ggf. auch aus anderen Regionen anreisen.<br />

Als mögliche Ansatzpunkte wurden in der Befragung z. B. Workshops und Diskussionsveranstaltungen<br />

zum Thema Innovation/innovative Technologien, Fachveranstaltung<br />

zum Thema Nutzung regenerativer Energien in Unternehmen oder<br />

53


die Verbindung von Technologie und Wissenschaft (z. B. durch die Vorstellung<br />

von Technologieparks wie dem Technologie- und Wissenschaftspark Adlershof<br />

und universitärer Einrichtungen in Kombination mit Vorträgen, Weiterbildungsangeboten<br />

oder Branchentreffen) genannt. In den nächsten Schritten muss bei<br />

Workshops o. ä. in Zusammenarbeit und Absprache mit den Netzwerken eine<br />

Sondierung weiterer aktueller und interessanter Themen stattfinden und die Zielgruppe<br />

bzw. die Umsetzung diskutiert werden. Dabei sollten jedoch auch unbedingt<br />

branchenübergreifende Themen gebündelt werden (wie Ernährungswirtschaft/Nutzung<br />

regenerativer Energie bzw. Logistik). Eine weitere Möglichkeit wäre<br />

die gezielte Initiierung von länderübergreifenden Projekten seitens der Bundesländer<br />

oder die Durchführung von gemeinsamen Förderwettbewerben, um erfolgreiche<br />

Ansätze länderübergreifend zu unterstützen und bekannt zu machen, z. B.<br />

in Form eines Innovationswettbewerbs zu bestimmten Themen wie Wasserstoffnutzung<br />

o.ä .<br />

� Auf bestehenden Angeboten aufbauen: Bei der Durchführung von Veranstaltungen<br />

und Aktivitäten wie z. B. Branchenmessen muss im Vorfeld überprüft werden,<br />

ob nicht auf bestehenden Angeboten aufgebaut und diese entweder länderübergreifend<br />

gebündelt oder erweitert werden können. Dadurch würden das<br />

Parallellaufen und ein „Überangebot“ vergleichbarer Veranstaltungen verhindert.<br />

� Fokus auf KMU: Die länderübergreifenden Angebote und Projekte sollten darüber<br />

hinaus vor allem auf klein- und mittelständische Unternehmen fokussiert sein.<br />

Sie sind zumeist stärker in der Region verankert und entscheiden noch eigenständig<br />

über die Kooperationsstrukturen, verfügen aber teilweise nicht über ausreichende<br />

zeitliche und personelle Kapazitäten für die Informationsaufbereitung und<br />

Kooperationssuche. Darüber hinaus haben sie oft keine eigenen FuE-Abteilungen<br />

und sind deshalb besonders auf die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

angewiesen. Auch in diesem Punkt muss deswegen verstärkt<br />

mit den regionalen und lokalen Unternehmensnetzwerken zusammengearbeitet<br />

werden, weil diese über die erforderlichen Kontakte und Kenntnisse verfügen<br />

und den Zugang zu KMU ermöglichen.<br />

� Regelmäßiger Austausch zwischen Politik und Wirtschaft: Der Austausch von<br />

Informationen und Aktivitäten, um mögliche gemeinsame Projektansätze zu identifizieren,<br />

ist jedoch nicht nur für Netzwerke wichtig. Vielmehr sollten sich auch<br />

politische Akteure sowie Vertreter der Kammern und Wirtschaftsförderungseinrichtungen<br />

in regelmäßigen Treffen über Interessenslagen austauschen und<br />

54


über gemeinsame Vorhaben diskutieren. 53<br />

Dies kann zum Beispiel in Form eines<br />

jährlichen Ländertreffens, einem „Tag der Wirtschaftsförderung“ o. ä. passieren.<br />

Darüber hinaus ist es sicherlich sinnvoll, Unternehmerverbände verstärkt mit einzubeziehen<br />

und zwecks der Themensondierung den regelmäßigen Kontakt zu<br />

Netzwerken zu suchen.<br />

� Keine „künstliche“ Region erschaffen: Bei der Förderung der länderübergreifenden<br />

Zusammenarbeit zwischen <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern muss es vor allem darum gehen, keine „künstliche Region“ zu<br />

schaffen. Vielmehr sollte die Zusammenarbeit nur in den Bereichen unterstützt<br />

werden, wo ein wirklicher Bedarf besteht und erfolgsversprechende Ansatzpunkte<br />

gegeben sind. Die „von oben“ forcierte Kooperation würde aus Gutachtersicht zu<br />

keinem Erfolg führen.<br />

� Die Untersuchung hat deutlich gemacht, dass Landesgrenzen vor allem dann ein<br />

Hindernis sind, wenn es um die finanzielle Unterstützung der Netzwerkaktivitäten<br />

geht. Fördermittel eines Landes sowie einiger Programme dürfen oft nur innerhalb<br />

des entsprechenden Bundeslandes vergeben werden. Die Einbindung von<br />

Akteuren (Netzwerken wie auch Unternehmen) anderer Regionen wird dadurch<br />

erschwert und Kooperationspotenziale möglicherweise nicht genutzt. Oftmals fehlt<br />

es auch nur an konkreten Informationen bei den Beteiligten, wie die entsprechenden<br />

vermeintlichen Hindernisse ausgeräumt werden können. Aus diesem Grund<br />

sollten die Anreize für eine länderübergreifende Vernetzung verbessert werden, in<br />

dem zum Beispiel gezielt länderübergreifende Netzwerkveranstaltungen und Kooperationsprojekte<br />

finanziell unterstützt werden oder vorhandene Instrumente wie<br />

die GA-Förderung in ihrer Anwendung überdacht bzw. um einen „Vernetzungs-<br />

Baustein“ erweitert werden (möglich wäre hier zum Beispiel die gemeinsame finanzielle<br />

Beteiligung der Bundesländer an GA-Netzwerken, um eine einseitige<br />

Ausrichtung von vornherein zu verhindern 54<br />

). Außerdem muss den Projektpartnern<br />

z. B. durch Beratungsgespräche und Informationsveranstaltungen aufgezeigt werden,<br />

welche zusätzlichen Möglichkeiten der länderübergreifenden Projektförderung<br />

innerhalb der vorhandenen Instrumenten bestehen und bestimmte Schwierigkeiten<br />

umgangen werden können.<br />

53<br />

54<br />

Das vorliegende Projekt ist das beste Beispiel dafür, wie Länder- und Wirtschaftsvertreter verschiedener Bundesländer<br />

an einem Tisch sitzen und über möglich gemeinsame Ansatzpunkte diskutieren. Diese Art der Zusammenarbeit<br />

sollte unbedingt fortgesetzt werden.<br />

Bisher erhalten die <strong>Berlin</strong>-Brandenburger-Netzwerke jeweils nur durch eines der Länder Fördermittel.<br />

55


� Außerdem behindern unterschiedliche wirtschaftspolitische Ausrichtungen häufig<br />

ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Handeln, in dem die Förderung bestimmter<br />

Branchen einen unterschiedlichen Stellenwert einnimmt wie z. B. im Fall<br />

der Wasserstoffinitiative <strong>Berlin</strong>s. Es sollte deswegen überlegt werden, ob nicht die<br />

Wirtschaftsressorts der drei Länder in einigen Bereichen die inhaltliche Definition<br />

und Abstimmung gemeinsamer Förderinitiativen und Leitbranchen, wie sie<br />

derzeit schon in einigen Fällen zwischen <strong>Berlin</strong> und Brandenburg in Form einer<br />

Kooperationsvereinbarung besteht, möglich ist. Der Innovationsgipfel <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg, in dem sich die Länder auf gemeinsame Leitprojekte in einigen<br />

Branchen einigten, ist diesbezüglich ein guter Ansatz, der weiterverfolgt und in<br />

Bezug auf gemeinsame Schwerpunkte mit Mecklenburg-Vorpommern überdacht<br />

werden könnte.<br />

� Des Weiteren wurde von den Unternehmen darauf hingewiesen, dass weniger die<br />

länderübergreifende Zusammenarbeit mit Unternehmen problematisch ist, sondern<br />

vielmehr die administrativen und rechtlichen Unterschiede in den einzelnen<br />

Bundesländern Probleme verursachen. Dies betrifft zum Beispiel die bundesländübergreifende<br />

Förderung von Arbeitskräften, unterschiedliche Transportrichtlinien<br />

und Qualitätsbestimmungen, verschiedene Förderbedingungen bei Investitionen<br />

und auch die unterschiedliche Genehmigungsdauer bei Anträgen etc. Diese Bereiche<br />

fallen sicherlich nicht in den Zuständigkeitsbereich der Projektpartner und<br />

würden die Zielsetzung des Projektes übersteigen, sollen an dieser Stelle aber als<br />

wichtiger Ansatz genannt werden. Unseres Erachtens ist es durchaus sinnvoll,<br />

hiezu mit den entsprechenden Stellen wie der Bundesagentur für Arbeit, den Wirtschaftsressorts<br />

bzw. jeweils zuständigen Landesministerien u. a. in Kontakt zu treten<br />

und die Probleme zu thematisieren. Sinnvoll wäre hier zum Beispiel schon eine<br />

bessere Abstimmung zwischen den Ländern bei der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.<br />

� Darüber hinaus ist die, von Unternehmen mehrfach geforderte, Unterstützung bei<br />

der Fachkräftesicherung ein schwieriges Thema. Der Fachkräftemangel ist aus<br />

Sicht des Gutachters weniger länderübergreifend anzugreifen, sondern primär<br />

durch Projekte innerhalb des jeweiligen Bundeslandes zu lösen (z. B. durch Kooperationen<br />

zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen, durch<br />

bilaterale Studiengänge, Bildungsmessen etc.). Grund hierfür ist, dass die Länder<br />

und Regionen zum einen bei der Anwerbung qualifizierter Arbeitskräfte in Konkurrenz<br />

zueinander stehen und bestimmte länderübergreifende Maßnahmen sicherlich<br />

kaum durchsetzbar sind. Zum anderen spielen für Fachkräfte bei der Arbeitsplatzwahl<br />

neben den betrieblichen Bedingungen (Lohn, Arbeitszeit, sonstige Leistungen<br />

etc.) auch die Standortfaktoren wie Freizeitangebote, Lebenshaltungskos-<br />

56


ten, soziale und verkehrliche Infrastruktur und Image eine entscheidende Rolle.<br />

Die gemeinsame länderübergreifende Vermarktung von Standortvorteilen erscheint<br />

aufgrund der großen räumlichen Distanz innerhalb der Region aus Gutachtersicht<br />

ebenfalls schwierig. Deswegen ist unseren Erachtens primär der reine Erfahrungsaustausch<br />

(z. B. in Form von best-practice-Beispielen) mit dem Umgang<br />

der Fachkräftesicherung ein Thema für eine Zusammenarbeit zwischen den drei<br />

Bundesländern.<br />

� Ein weiterer Aspekt, der insbesondere von Unternehmen genannt wurde, ist die<br />

Verbesserung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen als Grundlage für<br />

die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Hierbei wurden beispielsweise der Ausbau<br />

der Wasserstraßen als Transport- und Tourismuswege sowie Probleme durch die<br />

Stilllegungen von Bahnstrecken genannt. Der Bedarf eines übergreifenden Verkehrskonzepts<br />

der drei Länder für eine erhaltenswerte Infrastruktur ist somit vorhanden<br />

und sollte ggf. über das Projekt hinaus unterstützt werden.<br />

� Wie sich in den Gesprächen auch gezeigt hat, werden nicht in allen vier der untersuchten<br />

Branchen Anknüpfungspunkte seitens der Unternehmen aber auch der<br />

Netzwerke gesehen. Diese wurden jedoch relativ allgemein gehalten und müssen<br />

nun in den nächsten Schritten mit den Branchenakteuren und in Abstimmung mit<br />

den Ergebnissen der anderen Teilprojekte bzw. Projektmodule weiter differenziert<br />

und vertieft werden. Es haben sich im Projektverlauf folgende Ansatzpunkte<br />

und Projekte ergeben, in denen die länderübergreifende Unterstützung sinnvoll erscheint.<br />

� Energiewirtschaft – Forschung und Herstellung von Biokraftstoff: <strong>Gemeinsame</strong><br />

Ansätze ergeben sich zwischen <strong>Berlin</strong>, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

im Bereich der Wasserstofftechnologie. Sowohl <strong>Berlin</strong> mit<br />

Element 1<br />

-Koordinierungsstelle Wasserstoff als auch Mecklenburg-<br />

Vorpommern mit der Wasserstofftechnologie-Initiative Mecklenburg-<br />

Vorpommern e. V. und dem Netzwerk BalticNet-PlasmaTec e. V. verfügen über<br />

Initiativen, in denen Unternehmens- und Forschungskooperationen unterstützt<br />

werden. Darüber hinaus bietet sich <strong>Berlin</strong> als Abnehmerstandort für<br />

Wasserstoff sowie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern als „Produzenten“<br />

an. Im Rahmen des Projektes haben sich durch eine länderübergreifende<br />

Veranstaltungen bereits Kontakte zwischen Akteuren der Bundesländer<br />

ergeben, aus denen inzwischen ein gemeinsamer Projektantrag hervorgegangen<br />

ist. Das Thema birgt jedoch auch für weitere länderübergreifende Aktivitäten<br />

Ansatzpunkte und könnte, z. B. im Rahmen des Nationalen Innovations-<br />

57


55<br />

programms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) 55<br />

, weiterführend<br />

verfolgt werden. Spezifische Themen und Ansätze müssen mit den entsprechenden<br />

Fachleuten sondiert werden.<br />

� Logistik: Ein zentrales Thema in der Logistik ist die Bündelung von Warenströmen,<br />

beispielsweise im Rahmen des so genannten Y-Train. Güter aus<br />

verschiedenen Regionen werden an einem zentralen Punkt zusammengeführt<br />

und von dort aus aufgrund der größeren Mengen über die Schiene kostengünstiger<br />

weitertransportiert. Die Projektidee und -ausgestaltung (u. a. Projektpartnersuche<br />

etc.) für die Organisation von Papierzügen von Mecklenburg-<br />

Vorpommern und Brandenburg nach Süden wird gerade im Rahmen eines IN-<br />

TERREG-Projekts durch das LogistikNetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg vorbereitet. Die<br />

Idee und Durchführung sollte aufgrund des unmittelbaren Vorteils für Unternehmen,<br />

der Erhaltung von Bahnstrecken aufgrund der höheren Frequentierung<br />

sowie der länderübergreifenden Zusammenarbeit unbedingt unterstützt<br />

und in Abstimmung mit Unternehmen und den Logistiknetzwerken der Länder<br />

ggf. auf weitere Produkte übertragen werden.<br />

� Logistik: Das in der aktuellen Förderperiode durch verschiedene Projekte<br />

forcierte Vorhaben, die Nord-Süd-Trasse von Skandinavien bis an die Adria<br />

infrastrukturell und wirtschaftlich zu entwickeln, bietet eine gute Plattform für<br />

die Umsetzung von länderübergreifenden Projekten. Im Rahmen der beantragten<br />

INTERREG-Projekte sollen zum Beispiel weitere Vorhaben im Logistikbereich<br />

eruiert und gefördert werden. Für die drei Bundesländer ergibt sich<br />

somit die Möglichkeit, sich mit eigenen Projekten und mit finanzieller Unterstützung<br />

an das Vorhaben „anzudocken“.<br />

� Ernährungswirtschaft – Vermarktungs- und Vertriebskooperationen: Sowohl<br />

brandenburgische als auch Erzeuger und Lebensmittelproduzenten in<br />

Mecklenburg-Vorpommern haben aufgrund der kleinen Mengen häufig Probleme<br />

beim Transport ihrer Rohstoffe sowie Vermarktungs- und vor allem auch<br />

Vertriebsprobleme regionaler Produkte. Es sollte deswegen überlegt werden,<br />

ob nicht zum einen lockere logistische Kooperationsverbünde von kleinen und<br />

Kleinstunternehmen initiiert werden können. Zum anderen bieten sich Schulungen<br />

und Weiterbildungsangebote zum Thema Direktvermarktung, Absatz-<br />

Im Rahmen des Programms des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung werden in einem<br />

Zeitraum von zehn Jahren insgesamt 500 Millionen Euro jeweils vom Bund und von der Industrie für Wasserstoffund<br />

Brennstoffzellen-Forschungsprojekte von Wissenschaft und Industrie zur Verfügung gestellt (Informationen<br />

unter http://www.bmvbs.de/Klima_-Umwelt-Energie/Mobilitaet-Verkehr-,2996/Wasserstoff-und-Brennstoffzell.htm).<br />

58


förderung und Qualitätserfordernissen bei potenziellen Abnehmern an. Dabei<br />

kann zur Veranschaulichung auch auf erfolgreiche Vermarktungs- und Vertriebsbeispiele<br />

aus der Region zurückgegriffen werden, wie z. B. Q-Regio.<br />

� Ernährungswirtschaft – Messekooperation: Eine Möglichkeit, Unternehmen<br />

aus der Ernährungswirtschaft länderübergreifend stärker miteinander zu verknüpfen<br />

und dabei auf bestehende Angebote aufzubauen, bietet die brandenburgische-berliner<br />

Messe Promofood. Interesse an einer stärkeren Einbeziehung<br />

von Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern wurde von der verantwortlichen<br />

Netzwerkmanagerin bereits geäußert. In den nächsten Schritten<br />

müsste das weitere Vorgehen besprochen und ggf. über die Aufgaben- und<br />

Budgetverteilung sowie interessante Rahmenveranstaltungen nachgedacht<br />

werden.<br />

� Metallwirtschaft/Maschinenbau: Im Bereich der Metallwirtschaft erschweren<br />

der unterschiedliche Unternehmensbesatz, die Vielfalt der Branche und die<br />

unterschiedliche Ausrichtung der Unternehmen die länderübergreifende Zusammenarbeit.<br />

Es haben sich aus den Fachgesprächen mit Unternehmen und<br />

Netzwerkakteuren bis auf das allgemeine Interesse an Unternehmenskontakten<br />

somit leider keine konkreten Bedarfe und Projektansätze ergeben, die in<br />

den kommenden Monaten weiterverfolgt werden könnten. Aus Gutachtersicht<br />

sollte vielmehr in Abstimmung mit den Netzwerken über mögliche thematische<br />

Veranstaltungen diskutiert und entsprechende Bedarfe tiefergehend analysiert<br />

werden.<br />

59


6. Fazit und Ausblick<br />

Die zentralen Erkenntnisse und Ergebnisse der Studie sind somit folgende:<br />

• Die Expertenbefragung machte zwar deutlich, dass bisher wenige und nur in<br />

Einzelbereichen Kooperationsbeziehungen zwischen Netzwerken und Unternehmen<br />

der drei Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

bestehen. Allerdings wurde von den Befragten – vor allem von den<br />

Netzwerken – prinzipiell großes Interesse an einer Ausweitung und Intensivierung<br />

der Kooperationsbeziehungen geäußert und mit der Befragung „offene<br />

Türen“ eingerannt. Die Unterstützung und Förderung der länderübergreifenden<br />

Vernetzung zwischen den beteiligten Bundesländern ist somit zu begrüßen.<br />

• Jedoch wurde als zentraler Punkt auch deutlich, dass nicht in allen Bereichen<br />

gleiches Interesse und auch sinnvolle Ansätze vorhanden sind, sondern wirtschaftliche<br />

und regionale Zusammenhänge eine wichtige Rolle spielen. Es<br />

geht nicht darum eine „künstliche Region“ bzw. übergreifende Strukturen<br />

entgegen den Interessen der Akteure zu schaffen, sondern die länderübergreifende<br />

Vernetzung vorhandener Strukturen muss je nach Bedarf und thematischen<br />

Interessen vorangetrieben werden.<br />

• Der Mangel an Kenntnissen über vorhandene Aktivitäten und Strukturen der<br />

Nachbarländer – Ausnahme <strong>Berlin</strong> und Brandenburg – wurde als wesentliches<br />

Hindernis der bisherigen Zusammenarbeit identifiziert. Die Verbesserung der<br />

Informationsvermittlung und Kommunikation ist somit Grundlage und<br />

„Schlüssel“ für eine Intensivierung der Zusammenarbeit.<br />

• In den nächsten Schritten muss es nun gezielt darum gehen, mit allen Projektträgern<br />

– und unter Einbeziehung der Ergebnisse der Teilprojekte – eine Vereinbarung<br />

über das weitere Vorgehen für die Förderung einer nachhaltigen<br />

Vernetzung und das Umsetzen konkreter Projekte zu treffen. In die Sondierung<br />

von Themen und die Projektentwicklung müssen dabei die Netzwerke<br />

und Unternehmen zwingend miteingebunden werden („bottom-up“ statt „topdown“).<br />

60


7. Literaturverzeichnis 56<br />

<strong>Berlin</strong> Partner GmbH, ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (2007): Solarindustrie in<br />

der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />

<strong>Berlin</strong> Partner GmbH, ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (k. A.): Die Stahl und<br />

Metallindustrie in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />

<strong>Berlin</strong> Partner GmbH: Branchenstruktur der Ernährungswirtschaft in <strong>Berlin</strong>-<br />

Brandenburg, unter http://www.businesslocationcenter.de, abgerufen im Mai 2008.<br />

<strong>Berlin</strong> Partner GmbH, ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (k.A.): Die Ernährungswirtschaft<br />

in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />

Bundesamt für Bauwesen und Raumordung (2008): Überregionale Partnerschaften.<br />

Ein MORO-Forschungsfeld. MORO-Informationen Nr. 3/1. Bonn.<br />

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW <strong>Berlin</strong>) (2007): Wirtschaftliche<br />

Verflechtung zwischen <strong>Berlin</strong> und Brandenburg. Expertise im Auftrag des Ministeriums<br />

für Wirtschaft des Landes Brandenburg und der Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />

Technologie und Frauen des Landes <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>.<br />

Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH (k. A.): Offshore<br />

Energies. Competence Network Rostock. Rostock.<br />

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (k. A.): Logistik<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Schwerin.<br />

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Mecklenburg-Vorpommern mbH (2004): Nahrungsmittelindustrie<br />

investiert in Mecklenburg-Vorpommern. Schwerin.<br />

Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2005): Industrielle Wachstumskerne -<br />

wertschöpfungsintensive und beschäftigungsstarke Produktionszentren der Zukunft.<br />

Schwerin.<br />

Industrie- und Handelskammer zu Schwerin (2007): Zahlen, Fakten und Zusammenhänge.<br />

Schwerin.<br />

56<br />

Neben den hier aufgeführten Studien und Unterlagen wurden noch zahlreiche Flyer, Informationsbroschüren,<br />

Internetseiten und sonstige Materialien der interviewten Netzwerke und Unternehmen gesichtet, die hier aufgrund<br />

des Umfangs jedoch nicht aufgeführt werden<br />

61


Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern<br />

(2008): Konzept für die Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2005): Häfen in Mecklenburg Vorpommern.<br />

Schwerin.<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Industrie- und Technologiepolitik,<br />

Präsentation in Schwerin 2006.<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus (2006): Wirtschaftsbericht 2006.<br />

Schwerin.<br />

Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg (2007): Jahreswirtschaftsbericht<br />

2007. Potsdam.<br />

MR Gesellschaft für Regionalberatung mbH (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung<br />

des Branchenkompetenzfeldes Ernährungswirtschaft im Land Brandenburg. Im<br />

Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft des Landes Brandenburg. Bremen.<br />

PM & Partner Marketing Consulting GmbH (2008): Branchenstrategie zur Unterstützung<br />

des Branchenkompetenzfeldes Metallerzeugung, -be- und -<br />

verarbeitung/Mechatronik im Land Brandenburg. Im Auftrag des Ministeriums für<br />

Wirtschaft des Landes Brandenburg. Frankfurt/Main.<br />

Rambøll Management (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes<br />

Energiewirtschaft/-technologie. Im Auftrag des Ministeriums für<br />

Wirtschaft des Landes Brandenburg. <strong>Berlin</strong>.<br />

Regionomica/ TFH Wildau (2007): Branchenstrategie zur Unterstützung des Branchenkompetenzfeldes<br />

Logistik im Land Brandenburg. Im Auftrag des Ministeriums für<br />

Wirtschaft des Landes Brandenburg. <strong>Berlin</strong>.<br />

Rostock Port. Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH (2007): Hafen Rostock.<br />

Rostock.<br />

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen (2006): Innovationsbericht<br />

des Landes <strong>Berlin</strong>. Kompetenzfelder stärken - Wachstum beschleunigen. <strong>Berlin</strong>.<br />

Technische Universität <strong>Berlin</strong>, Bergische Universität Wuppertal (2007): Möglichkeiten<br />

und Grenzen einer länderübergreifenden Förderpolitik zur „Stärkung von wirtschaftlichen<br />

Stärken“ (Cluster) in Ostdeutschland. <strong>Berlin</strong>, Wuppertal.<br />

62


TSB FAV, Forschungs- und Anwenungsverbund Verkehrssystemtechnik <strong>Berlin</strong> (2008):<br />

Verkehr und Mobilität in <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Report 2008. <strong>Berlin</strong>.<br />

VSR Verlag- Satz und Repro GmbH (2007/2008): Wirtschaftsreport Mecklenburg-<br />

Vorpommern 2007/2008. Schwerin.<br />

Vogel, Dr. Sebastian (2008): Das Kompetenzfeld Energietechnik in <strong>Berlin</strong>. <strong>Berlin</strong>-<br />

News. Onlinemagazin an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft.<br />

3.10.2008.<br />

63


Anhang<br />

1


Gesprächslisten<br />

Informationen zur Zusammensetzung und Auswahl der Gesprächspartner befinden sich im Kapitel 3.1 und 3.2.1<br />

Liste der durchgeführten Netzwerkgespräche im Kooperationsraum:<br />

Land Branche Netzwerk / Institution Funktion Gesprächspartner<br />

B Übergreifend<br />

TSB Technologiestiftung <strong>Berlin</strong><br />

TSB Innovationsagentur <strong>Berlin</strong> GmbH, FAV Forschungs-<br />

und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und<br />

Frauen<br />

2<br />

Dr. Christian Hammel<br />

Dr. Sebastian Vogel<br />

Thomas Meißner<br />

Guido Bockelmann<br />

BB Übergreifend Zukunftsagentur Brandenburg Koordinator Netzwerkmanagement<br />

Dr. Andreas Borchardt<br />

Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg Andreas Bruns<br />

MV Übergreifend Invest in Mecklenburg-Vorpommern Geschäftsführer Michael Sturm<br />

BB Energiew. GA Kooperationsnetzwerk<br />

Energiewirtschaft/Energietechnologie<br />

Netzwerkmanager Dr. Herbert Ristau<br />

BB Energiew. Brandenburgische Energie Technologie Initiative (ETI) Netzwerkmanagerin Tanja Kenkmann<br />

BB Energiew. Dr. Grundmann Consult Geschäftsführer Dr. Grundmann<br />

B Energiew. Element 1 Koordinierungsstelle Wasserstoff <strong>Berlin</strong> Projektentwicklung Henning Niemeyer


Spilett New Technologies GmbH und Netzwerke Nadine Hölzinger<br />

B Energiew. TSB Technologiestiftung <strong>Berlin</strong> Dr. Sebastian Vogel<br />

MV Energiew. BalticNet - PlasmaTec e. V. Netzwerkmanager Alexander Schwock<br />

MV Energiew. Wasserstofftechnologie-Initiative<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />

Geschäftsführer Dr. Gerhard Buttkewitz<br />

MV Energiew. Offshore Energies Competence Network Rostock e. V. Berater Bent Christoffer<br />

Geschäftsführer Christian Weiss<br />

MV Energiew. Solarzentrum Mecklenburg-Vorpommern Ditmar Schmidt<br />

BB Ernährungsw.<br />

BEN - Brandenburger Ernährungsnetzwerk Netzwerkmanagerin Anja-Christin Faber<br />

pro agro<br />

Verband zur Förderung des ländlichen Raumes im<br />

Land Brandenburg e. V.<br />

BB Ernährungsw. pro agro<br />

Verband zur Förderung des ländlichen Raumes im<br />

Land Brandenburg e. V.<br />

3<br />

Kai Rückewold<br />

Geschäftsführer Dr. Gerd Lehmann<br />

BB Ernährungsw. Landesbauernverband Brandenburg e. V. Referent Ulrich Böhm<br />

MV Ernährungsw. Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />

Hauptgeschäftsstelle<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Martin Piel<br />

MV Ernährungsw. Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V. Geschäftsführerin Jarste Weuffen<br />

MV Ernährungsw. BioNet - Verein zur Förderung innovativer und<br />

nachhaltiger Agrobiotechnologie in MV FINAB e. V.<br />

Vorstandsvorsitzende<br />

Prof. Dr. Inge Broer<br />

BB Logistik Branchentransferstelle Logistik Daniela Gorsler<br />

BB Logistik LogistikNetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. Dr. Norbert Wagener


B Logistik TSB Innovationsagentur <strong>Berlin</strong> GmbH, FAV Forschungs-<br />

und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik<br />

<strong>Berlin</strong>, Netzwerk „Verkehr & Mobilität“<br />

B Logistik Verband Verkehr und Logistik <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

e. V.<br />

B<br />

/MV<br />

Logistik Kiefel und Partner GmbH<br />

Logistikinitiative Westmecklenburg<br />

MV Logistik<br />

Landesfachverband Spedition und Logistik<br />

Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband<br />

Deutschlands e. V.<br />

MV Logistik Rostock Port<br />

Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH<br />

MV Logistik Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung<br />

Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern<br />

MV Logistik Bundesvereinigung Logistik e. V.<br />

Regionalgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />

B Metall/<br />

Maschinenbau<br />

B Metall/<br />

Maschinenbau<br />

4<br />

Initiativleiter Thomas Meißner<br />

Geschäftsführer G. Ostwald<br />

Maria-Ilona Kiefel<br />

Vorsitzender Rolf Kröger<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

Peter Weise<br />

Kreisgeschäftsstellenleiter<br />

Rostock /<br />

Bad Doberan<br />

Jürgen Helbig<br />

Strategische Ent- Thomas Biebig<br />

wicklung Karin Irmler<br />

Klaus Richter<br />

Regionalsprecherin Prof. Dr. Ing. Nina<br />

Vojdani<br />

profil.metall Dr. Gerhard Richter<br />

Vereinigung der Unternehmensverbände in <strong>Berlin</strong> und<br />

Brandenburg e. V.<br />

Burkhard Rhein


BB Metall/<br />

Maschinenbau<br />

BB Metall/<br />

Maschinenbau<br />

MV Metall/<br />

Maschinenbau<br />

MV Metall/<br />

Maschinenbau<br />

MV Metall/<br />

Maschinenbau<br />

MV Metall/<br />

Maschinenbau<br />

Netzwerk Metall Eberswalde/ Barnim Dietrich Bester<br />

ME Das Netzwerk der Metall- und Elektroindustrie Katharina<br />

Hoffmann<br />

Buchholz-<br />

Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommen<br />

GmbH<br />

MariCoNet - Netzwerk der maritimen<br />

Zulieferindustrie<br />

5<br />

Geschäftsführer Jan Hoffmann<br />

Netzwerkmanager Björn Weidemann<br />

Nukleus e. V. Geschäftsführer Sebastian Spath<br />

Netzwerk für den Anlagenbau und<br />

Netzwerk für den Sondermaschinenbau<br />

Netzwerkmanager Eckhard Mazewitsch<br />

MV Metall/ Maritime Allianz Ostseeregion e. V. Vorstand Dr. Hans-Gerd<br />

Maschinenbau<br />

Bannasch<br />

IMG Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH Qualitätsmanager Ulrike Brosius


Durchgeführte Expertengespräche mit Unternehmen aus der Verantwortungsregion:<br />

Land Branche Unternehmen Funktion Gesprächspartner<br />

BB Energiew. PCK Schwedt GmbH Pressesprecher Karl-Heinz Schwellnus<br />

MV Energiew. KGW Schweriner Maschinen- und Anlagenbau GmbH Vertriebsleiter Helmut Welle<br />

MV Energiew. Siemens AG, Niederlassung Rostock Niederlassungsleiter Frank Haacker<br />

MV Energiew. EEW Special Pipe Constructions GmbH Geschäftsführer Olaf Wunderlich<br />

BB Ernährungsw. Boitzenburger Früchtetraum GmbH Geschäftsführerin Ursula Seitz<br />

BB Ernährungsw. Q-Regio – regionale Qualität. Bauernkäserei Wolters<br />

GmbH<br />

6<br />

Geschäftsführer Pieter Wolters<br />

BB Ernährungsw. Lienig Wildfruchtverarbeitung Geschäftsführer Frank Lienig<br />

MV Ernährungsw. Region im Markt eG Bürgermeister Berthold Meyer<br />

MV Ernährungsw. Biopark e.V. Geschäftsführerin Dr. Delia Micklich<br />

BB Logistik Panopa Logistik GmbH Standortleiter Danilo Navatzky<br />

BB Logistik Euro Transport & Trade Center Carmen-Sybille Rehse<br />

MV Logistik Hans Sander Spedition GmbH & Co. KG Niederlassungsleiter Tanja Wilhelm<br />

MV Logistik Baltic Lloyd-Schifffahrt-Spedition-Logistik GmbH Prokurist Ronny Oldag<br />

MV Logistik Spedition Heinrich Gustke Geschäftsführer Stephan Gustke<br />

BB Logistik Offergeld Logistik GmbH & Co. oHG Geschäftsführer Jürgen Brand<br />

BB Metall/<br />

Maschinenbau<br />

BSH Hausgerätewerk Nauen GmbH Managing Director Herbert Exler<br />

BB Metall/ ZF Getriebe GmbH, Werk Brandenburg Leiter Controlling/ Dirk Siegel


Maschinenbau Geschäftsplanung<br />

MV Metall/<br />

Maschinenbau<br />

UPM Kymmene Sales GmbH Geschäftsführer Joachim Thonagel<br />

MV Metall/<br />

Maschinenbau<br />

Volkswerft Stralsund Geschäftsführer Dr. Bertram C. Liebler<br />

Durchgeführte Telefoninterviews mit Unternehmen aus der Verantwortungsregion:<br />

Land Branche Unternehmen Funktion Gesprächspartner<br />

BB Energiew. EOP Biodiesel AG Vorstand Sven Schön<br />

BB Energiew. envia Mitteldeutsche Energie AG Segmentleiter Rico Hausstein<br />

MV Energiew. German Pellets GmbH Assistenz der<br />

Geschäftsführung<br />

7<br />

Peter Sucher<br />

BB Ernährungsw. Kunella Feinkost GmbH Cottbus Geschäftsführer Lothar Panitzke<br />

BB Ernährungsw. Frenzel Oderland Tiefkühlkost GmbH Geschäftsführer Herr Schenk<br />

BB Ernährungsw. ZUEGG Deutschland GmbH Dennis Wolke<br />

BB Ernährungsw. Christine Berger GmbH & Co. KG Geschäftsführerin Christine Berger<br />

BB Ernährungsw. Brennerei Sellendorf Geschäftsführer Klaus Neumann<br />

MV Ernährungsw. Zentrum für Lebensmitteltechnologie Betriebsleiter Holger Gniffke<br />

BB Logistik Glahr & Co. GmbH Geschäftsführer Jan Hinrich Glahr<br />

BB Metall/<br />

Maschinenbau<br />

Uebigauer<br />

GmbH<br />

Elektro- und Schaltanlagenbau UESA<br />

Geschäftsführer Helmut Hoffmann<br />

BB Metall/ WDM Wolfhagener Draht- und Metallverarbeitung Geschäftsführer Ernst Hüffmeier


Maschinenbau<br />

MV Metall/<br />

Maschinenbau<br />

MV Metall/<br />

Maschinenbau<br />

Liebherr-MCCtec Rostock GmbH Betriebsleiter Thomas Müller<br />

Peene-Werft-Wolgast Geschäftsführer Rainer Kadow<br />

Durchgeführte Telefoninterviews mit länderübergreifenden Netzwerkinitiativen in anderen Räumen:<br />

Institution/Netzwerk Gesprächspartner Funktion<br />

BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck e.V. Dr. Jarasch Geschäftsführer<br />

HansePhotonik e.V. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Nölke Geschäftsführer<br />

Optence e. V. Herr Ebert stellv. Geschäftsführer<br />

Kunststoffcluster Österreich Werner Pamminger Clustermanager<br />

Automotive Cluster Vienna Region, Peter Kuen Geschäftsführer<br />

Windenergieagentur Bremerhaven/Bremen e.V Jan Rispens Geschäftsführer<br />

Netzwerk Pipeline und Anlagenbau Mitteldeutschland Klaus Wurpts Netzwerkmanager<br />

BioValley Deutschland e.V. Manfred Claassens Geschäftsführer<br />

Austrian Aeronautics Industries Group Franz Hrachowitz Generalsekretär<br />

Commercial Vehicle Cluster Dr. Barbara Jörg Geschäftsführerin<br />

norgenta – Norddeutsche Life Science Agentur GmbH Dr. Karthrin Adlkofer Geschäftsführerin<br />

BioLago Prof. Klaus P.Schäfer Vorsitzender<br />

8


Kurzbeschreibung der Netzwerkinitiativen<br />

Energiewirtschaft einschließlich regenerative Energien<br />

Die Brandenburgische Energie Technologie Initiative (ETI) wurde Ende der 90er<br />

Jahre durch das Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg ins Leben gerufen,<br />

um die Entwicklung innovativer, energie- und CO2-sparender Technologien im<br />

Land zu unterstützen. Seit 2002 wird das Netzwerk von der Industrie- und Handelskammer<br />

Potsdam geleitet. Mittels der Initiative wird Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />

und Institutionen aus dem Energiebereich eine Plattform für den Informationsaustausch,<br />

den Technologietransfer sowie Kontaktanbahnungen geboten. Zu<br />

diesem Zweck werden regelmäßige Arbeitsgruppensitzungen, Informationsveranstaltungen<br />

und Kooperationsbörsen durchgeführt sowie Leitprojekte im Bereich regenerative<br />

Energien oder Energieeffizienz unterstützt. Als offenes Netzwerk werden seitens<br />

der ETI keine Mitgliedsbeiträge von den Beteiligten erhoben. Die Finanzierung<br />

erfolgt primär durch das Land Brandenburg und die IHK Potsdam. Derzeit sind ca.<br />

250 Unternehmen und Institutionen aus <strong>Berlin</strong> und Brandenburg beteiligt. 57<br />

Das GA-Kooperationsnetzwerk Energiewirtschaft/Energietechnologie (EWET)<br />

fördert die regionale und überregionale Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und<br />

verschiedenen Akteuren der Energiewirtschaft, um die vorhandenen Potenziale im<br />

Land zu unterstützen und auszubauen. Das Netzwerk wurde 2006 im Rahmen der<br />

neuen Wirtschaftsförderungspolitik „Stärken stärken“ vom Ministerium für Wirtschaft<br />

des Landes Brandenburg ins Leben gerufen und wird in den ersten drei Jahren aus<br />

Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftstruktur“<br />

als GA-Netzwerk, Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)<br />

sowie durch Mitgliedsbeiträge finanziert. Bisher sind in dem Netzwerk ca. 30 Mitglieder<br />

aus dem Bereich Braunkohlenwirtschaft, Energieversorgung und der Energietechnologie<br />

sowie Forschungseinrichtungen und Verbände vornehmlich aus Brandenburg<br />

beteiligt. Neben klein- und mittelständischen Betrieben sind u. a. Vattenfall<br />

und E.on als Netzwerkpartner involviert. Die Teilnehmer des Kooperationsnetzwerks<br />

57<br />

Informationen aus dem Fachgespräch mit Frau Kenkmann der IHK Potsdam sowie http://www.etibrandenburg.de/eti.html<br />

9


arbeiten in thematischen Arbeitsgruppen u. a. zum Thema Solarenergie und Windenergie<br />

zusammen. Träger des Netzwerkes ist der CEBra e. V. in Cottbus. 58<br />

Die noch relativ junge Element 1 -Koordinierungsstelle Wasserstoff <strong>Berlin</strong> wird von<br />

der <strong>Berlin</strong>er Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologien und Frauen mit dem Ziel<br />

gefördert, die regionalen Aktivitäten zur Etablierung des Energieträgers Wasserstoff<br />

zu unterstützen und auszubauen. Zu diesem Zweck sollen neue Projekte entwickelt<br />

und die regionalen Kompetenzen gebündelt und vernetzt werden. Aktuell wird ein<br />

<strong>Berlin</strong>er Kompetenzatlas mit den vorhandenen Akteuren und Projekten vorbereitet.<br />

Für die Netzwerk- und Projektentwicklung ist die Firma Spilett New Technologies<br />

GmbH beauftragt. Die Koordinierungsstelle ist gleichzeitig eng mit dem Projekt CEP-<br />

Clean Energy Partnership <strong>Berlin</strong> verbunden, in dem sich verschiedene Technologie-,<br />

Mineralöl- und Energiekonzerne seit 2004 zusammengeschlossen haben, um an<br />

Wasserstoff-Demonstrationsprojekten die Nutzung der Zukunftstechnologie zu veranschaulichen<br />

und ihre Weiterentwicklung bis zur Markt- und Serienreife voranzutreiben.<br />

Im Mai 2008 startete die zweite Phase des Projekts mit dem geplanten Ausbau<br />

der Wasserstoff-Region <strong>Berlin</strong>-Hamburg, in der die Aufstockung der Pkw-Flotte, der<br />

Ausbau der <strong>Berlin</strong>er und der Hamburger Busflotten und die Errichtung von Tankstellen<br />

vorgesehen sind. Aktuell sind in der CEP zwölf Partnern beteiligt (<strong>Berlin</strong>er Verkehrsbetriebe<br />

BVG, BMW, Daimler, Ford, GM/Opel, die Hamburger Hochbahn, Linde,<br />

Shell, StatoilHydro, TOTAL, Vattenfall Europe und Volkswagen). Schwerpunktthemen<br />

der weiteren Planungen sind die Marktvorbereitung und die Versorgung mit „grünem“<br />

Wasserstoff aus regenerativen Quellen. 59<br />

BalticNet-PlasmaTec e. V. ist ein internationales Kooperationsnetzwerk für Plasmatechnologie<br />

in der Ostseeregion mit Sitz der Geschäftsstelle in Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern).<br />

Es wurde 2004 gegründet und besteht derzeit aus 36 Mitgliedern<br />

u. a. aus den Bereichen Schiffbau, der Energiewirtschaft und der Baubranche. Ziel ist<br />

es, eine stärkere Kooperation zwischen Forschungs- und Entwicklungsorganisationen<br />

und Unternehmen im Bereich der Plasmatechnologie zu schaffen und die Verteilung<br />

von Kompetenzen und Ressourcen sowie die Vernetzung der Aktivitäten bei der<br />

Durchführung von Projekten, bei Investitionen oder bei Angeboten sicherzustellen.<br />

Dabei konzentriert sich das Netzwerk primär auf die Einbindung von Partnern in<br />

58<br />

59<br />

Informationen aus dem Fachgespräch mit dem Netzwerkmanager Herrn Dr. Ristau und unter http://www.ewetbb.de/.<br />

Informationen unter http://www.cep-berlin.de und aus dem Fachgespräch mit Herrn Niemeyer und Frau Hölzinger<br />

von Spilett New Technologies GmbH und gleichzeitig Verantwortliche der Koordinierungsstelle Wasserstoff <strong>Berlin</strong>.<br />

10


Norddeutschland, insbesondere Mecklenburg-Vorpommern. Es sollen aber auch verstärkt<br />

Partner aus <strong>Berlin</strong>/Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg<br />

und Bremen angesprochen werden. Um das regionale Potenzial in der Plasmatechnologie<br />

zu ergänzen, kooperiert das Netzwerk zusätzlich mit internationalen Akteuren<br />

insbesondere in den Regionen Skandinavien, Baltikum, Polen und Nordrussland.<br />

BalticNet-PlasmaTec e. V wird außerdem als herausragendes Innovationsnetzwerk<br />

durch die Initiative „Kompetenznetze“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Technologie unterstützt.<br />

Die Offshore Energies Competences Network Rostock e. V. der Gesellschaft für<br />

Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH ging im Jahr 2005 aus dem<br />

Offshore Planungskreis Rostock hervor, um eine rechtliche Struktur zur Weiterentwicklung<br />

des Branchennetzwerkes zu schaffen. Der Verein wurde mit dem Ziel gegründet,<br />

die Umsetzung der ersten Offshore-Windparkprojekte in Mecklenburg-<br />

Vorpommern zu forcieren und die Entwicklung Rostocks als Standort der Offshore-<br />

Windenergieindustrie voranzutreiben. Vor diesem Hintergrund ist das Netzwerk primär<br />

als business-to-business-Plattform für Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen<br />

der gesamten Wertschöpfungskette der Offshore-Wirtschaft zu verstehen. Es<br />

dient insbesondere als Vermarktungsinstrument, um die Ansiedlung neuer Unternehmen<br />

voranzutreiben. Öffentlichkeitsmaßnahmen und Marketingveranstaltungen wie<br />

Messeauftritte stehen somit im Mittelpunkt der Aktivitäten. Derzeit sind in dem Netzwerk<br />

zehn Unternehmen, ein Verein als weiteres Unternehmensnetzwerk und zwei<br />

Ministerien beteiligt, die hauptsächlich in der Region um Rostock ansässig sind. Darüber<br />

hinaus bestehen projektbezogene Kooperationen mit Forschungseinrichtungen<br />

wie z. B. der Universität Rostock. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus den<br />

Beiträgen der Mitglieder. 60<br />

Das Hauptanliegen der Wasserstofftechnologie-Initiative Mecklenburg-<br />

Vorpommern e. V. ist die Förderung von Wissenschaft, technologieorientierter Forschung<br />

und angewandter Entwicklung im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.<br />

Zu diesem Zweck unterstützt der Verein seine Mitglieder bei der Initiierung<br />

von Forschungsprojekten, führt Informationsveranstaltungen bzw. Weiterbildungen<br />

durch und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die Initiative wurde 2002<br />

gegründet und besteht aktuell aus 26 hauptsächlich klein- und mittelständischen Unternehmen<br />

sowie Vertretern aus Wissenschaft und Verwaltung. Finanziell wird der<br />

60<br />

Informationen aus dem Fachgespräch mit dem Netzwerkmanager Herrn Christoffer sowie dem stellvertretenden<br />

Vereinsvorsitzenden Herrn Weiß, siehe auch http://www.offshore-energies.de/.<br />

11


Verein durch das Land unterstützt und muss darüber hinaus seine Ausgaben durch<br />

Eigenmittel bestreiten.<br />

Bei der Solarinitiative Mecklenburg-Vorpommern handelt es sich um eine Privatinitiative,<br />

die u. a. (Forschungs-)Projekte sowie Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

zum Thema Solarenergie durchführt und unterstützt. Der Verein betreibt<br />

ein Solarzentrum zu Demonstrations- und Informationszwecken in Wietow. Er wird<br />

hauptsächlich durch Spenden von Privatpersonen sowie durch öffentliche Gelder und<br />

Förderprogramme finanziert. Unternehmen sind in dem Verein als Mitglieder nicht<br />

beteiligt. 61<br />

Maschinenbau und Metallverarbeitung<br />

Das M+E - Netzwerk der Metall- und Elektroindustrie wurde ebenfalls durch die<br />

Landesregierung von Brandenburg im Rahmen der neuen Branchenkompetenzfeldstrategie<br />

initiiert und wird mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der<br />

regionalen Wirtschaftstruktur“ finanziert. Zentrales Anliegen ist es, die Vernetzung<br />

zwischen den Unternehmen aus den Bereichen der Metall- und Elektroindustrie gezielt<br />

zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche in der Hauptstadtregion zu<br />

stärken. Die Netzwerkpartner arbeiten in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen,<br />

die sich mit den Fragen Systemlieferantenbeziehungen, Produktions- und Fertigungslogistik,<br />

Vertrieb, Fachkräftebedarf, Wissensmanagement und Finanzierungsmodelle<br />

beschäftigen. Darüber hinaus werden Workshops, Informationsveranstaltungen und<br />

Konferenzen durchgeführt. Verantwortlich für das Netzwerkmanagement ist das bbw<br />

Bildungswerk der Wirtschaft in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg e. V. 62<br />

Die profil.metall GbR - das Netzwerk Stahl- und Metallverarbeitung in Brandenburg<br />

und <strong>Berlin</strong> entstand als Dach aus vier lokal/regionalen Netzwerkverbünden bereits im<br />

Jahr 1999/2000 und wird seit Februar 2007 als GA-Netzwerk 63<br />

gefördert. Das Netzwerk<br />

unterstützt den Wissens- und Erfahrungsaustausch, die Erschließung neuer<br />

Produkte und Märkte und setzt schwerpunktmäßig auf den Aufbau von Wertschöpfungsketten<br />

des Stahl- und Leichtbaus in Verbindung mit neuen Werkstoffen und<br />

61<br />

62<br />

63<br />

Fachgespräch mit Herrn Schmidt, Leiter des Solarzentrums.<br />

Fachgespräch mit Netzwerkmanagerin Frau Buchholz-Hoffmann und Informationen auf „Das M+E Netzwerk in der<br />

Hauptstadt <strong>Berlin</strong>-Brandenburg“ unter http://www.ip-institut.de/downloads/folder_me-netzwerk.pdf<br />

Die Förderung von Netzwerken ist seit einigen Jahren Bestandteil der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung<br />

der regionalen Wirtschaftsstruktur“.<br />

12


Bebarbeitungstechnologien. Langfristig soll der Metallstandort <strong>Berlin</strong>-Brandenburg<br />

gestärkt und durch Imagekampagnen und Lobbyarbeit überregional bekannt gemacht<br />

werden. Dabei arbeitet profil.metall eng mit branchenübergreifenden Akteuren aus<br />

den Bereichen Energiewirtschaft, Luftfahrt, Automotive, Kunststoff, Elektrotechnik und<br />

Logistik zusammen. Neben den regional aktiven Netzwerkverbünden mit mehr als<br />

116 Firmen und rund 10.000 Beschäftigten sind weitere Partner wie Kjellberg Finsterwalde<br />

und Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt eingebunden. Außerdem arbeitet das<br />

Netzwerk mit sieben (Fach-)Hochschulen und Fraunhofer Instituten zusammen. Die<br />

inhaltliche Leitung und das Netzwerkmanagement sind bei der IMU Institut GmbH in<br />

<strong>Berlin</strong> angesiedelt. 64<br />

Das Netzwerk Metall ist ein lockerer regionaler Interessensverbund von 23 kleinund<br />

mittelständischen Unternehmen aus verschiedenen Teilbranchen der Metallindustrie,<br />

die alle in Eberswalde und Umgebung im Landkreis Barnim in Brandenburg<br />

ansässig sind. Er wurde 2003 gegründet und versteht sich hauptsächlich als Kommunikations-<br />

und Informationsplattform für die Unternehmen in der Region. Ein aktuelles<br />

Projekt ist die gemeinschaftliche Ausbildung von Fachkräften, an der sich inzwischen<br />

fünf Unternehmen beteiligen. Einzelne Projekte wurden bereits in Zusammenarbeit<br />

mit der Fachhochschule Eberswalde umgesetzt. Koordiniert wird das Netzwerk<br />

Metall von der WITO, der Wirtschaftsförderung des Landkreises Barnim. Das Netzwerk<br />

ist ebenfalls Mitglied bei profil.metall. 65<br />

Bei der Maritimen Allianz Ostseeregion e. V. in Mecklenburg-Vorpommern handelt<br />

es sich um einen Zusammenschluss von ca. 65 Unternehmen aus der maritimen<br />

Wirtschaft und wissenschaftlichen Einrichtungen wie der Universität Rostock, der<br />

Hochschule in Wismar oder der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten<br />

Forschung e. V. Die inhaltliche Ausrichtung liegt in der Verzahnung von<br />

Groß- und kleinen bzw. mittleren Unternehmen sowie der Initiierung von Forschungs-<br />

und Entwicklungsprojekten insbesondere in Querschnittstechnologien und<br />

der maritimen Hochleistungstechnologie. Aufgrund der Anschubfinanzierung als InnoRegio-Projekt<br />

stammen die Vereinsmitglieder ausschließlich aus Mecklenburg-<br />

Vorpommern. Seit dem Auslaufen der Förderung finanziert sich das Netzwerk durch<br />

die Mitgliedsbeiträge und betreibt einen Großteil der Arbeit durch ehrenamtliches En-<br />

64<br />

65<br />

Fachgespräch mit dem Netzwerkmanager Herrn Dr. Richter und Innovation durch Kooperation. Profil.metall. Das<br />

Netzwerk Stahl- und Metallverarbeitung in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Informationsmaterial.<br />

Interview mit Herrn Bester der Wito - Wirtschafts- und Tourismusentwicklungsgesellschaft mbH des Landkreises<br />

Barnim: Landkreis Barnim-Stark in Metall. Das Netzwerk Metall.<br />

13


Länderübergreifende Kooperationen bestehen projektbezogen mit der<br />

Schiffsbauversuchsanstalt in Potsdam, ein wenig zur HU und zur TU und zur<br />

Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt in <strong>Berlin</strong>.<br />

gagement. 66<br />

Die Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt Mecklenburg-Vorpommern<br />

GmbH ist eine Ausbildungsstätte des Deutschen Verbandes für Schweißtechnik und<br />

für die Erteilung von Herstellerqualifikationen zuständig. Als solche ist sie im Dachverband<br />

organisiert. Darüber hinaus betreibt sie in Mecklenburg-Vorpommern Forschung<br />

und Entwicklung für die Querschnittstechnologien Schweißen, Schneiden und<br />

verwandte Verfahren mit dem Schwerpunkt auf Laserstrahlschweißen. Aufgrund der<br />

klaren Abgrenzung der Verbandsstruktur beziehen sich die Ausbildungstätigkeiten nur<br />

auf Mecklenburg-Vorpommern. Es wurden und werden aber auch Forschungsprojekte<br />

und Dienstleitungen wie die Qualitätssicherung für Unternehmen in anderen Regionen,<br />

schwerpunktmäßig in Hamburg und Schleswig-Holstein, durchgeführt. 67<br />

Nukleus e. V. – Nachhaltige und kooperative Lenkung der Entwicklung von Unternehmen<br />

und Standort – ist ein Netzwerk des Präzisionsmaschinenbaus bestehend<br />

aus hauptsächlich ca. 40 kleineren Unternehmen in der Region Parchim-Wismar-<br />

Rostock. Es wurde 2000 als InnoRegio-Projekt ins Leben gerufen und die ersten<br />

sechs Jahre durch das Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und<br />

Forschung (BMBF) finanziert. In dieser Zeit konnten interdisziplinäre Forschungsund<br />

Entwicklungsarbeiten unterstützt werden. Mit dem Auslauf der Förderung und<br />

durch personelle Umstrukturierungen wird die Netzwerkarbeit aktuell weniger vorangetrieben.<br />

Das Projektbüro des Vereins befindet sich an der Universität Rostock. 68<br />

Das CIM- Technologie-Zentrum Wismar e. V. betreut verschiedene Unternehmernetzwerke<br />

mit Partnern aus Universitäten, Hochschulen, Kammern, Verbänden und<br />

anderen Institutionen aus den Bereichen Metall, Anlagen- und Sondermaschinenbau.<br />

Zu nennen sind u. a. die Netzwerke SOMANET (Sondermaschinenbau), KOMETAN<br />

(Metall- und Anlagenbau) sowie PROSIT (Prozesssicherung in der Ernährungswirtschaft)<br />

und MEDIFER (Medizin- und Fertigungstechnik). Die Netzwerke wurden zur<br />

Unterstützung von innovativer Produkt- und Technologieentwicklung gegründet und<br />

als solche durch das Förderprogramm „Netzwerkmanagement-Ost“ (NEMO) finan-<br />

66<br />

67<br />

68<br />

Gespräch mit Herrn Dr. Bannasch von der Maritimen Allianz Ostseeregion e. V. und http://www.mao-ev.de/.<br />

Siehe http://www.slv-rostock.de, Gespräch mit dem Geschäftsführer Herrn Hoffmann.<br />

Fachgespräch mit Herrn Spath, Geschäftsführer des Vereins sowie http://www.nukleus.org/.<br />

14


ziert. Die rund 40 Mitglieder sind alle ausschließlich im engeren Einzugsbereich von<br />

Wismar angesiedelt, eine überregionale Unternehmenskooperation wird nicht angestrebt.<br />

69<br />

MariCoNet, das „Maritime Kooperations-Netzwerk“, ist ursprünglich als InnoRegio-<br />

Projekt 2002 ins Leben gerufen worden, um Unternehmen und Forschungseinrichtungen<br />

aus dem Bereich der maritimen Zulieferindustrie in Mecklenburg-Vorpommern<br />

zu vernetzen. Seit 2004 handelt es sich jedoch weniger um ein Netzwerk, sondern<br />

mehr um eine Plattform für Kooperationsprojekte zwischen Unternehmen. Das<br />

Fraunhofer Institut, ursprünglich Netzwerkmanager, tritt dabei als Dienstleister für die<br />

Unternehmen auf und übernimmt bei Bedarf innerhalb der Projekte eine Management-<br />

und Koordinierungsfunktion. Die eigentliche Netzwerkarbeit ist bei der Maritimen<br />

Allianz Ostseeregion e. V. angesiedelt. 70<br />

Ernährungswirtschaft<br />

BEN-Brandenburger Ernährungsnetzwerk e. V. ist ein weiteres durch die Landesregierung<br />

gefördertes GA-Branchennetzwerk mit einer Startlaufzeit von drei Jahren.<br />

Es wurde im September 2007 als Fortführung des bereits seit 2004 von der IHK<br />

Potsdam aufgebauten „Brandenburger ErnährungsNetzwerks (BEN)“ gegründet und<br />

jetzt gemeinsam durch die IHK Potsdam und den Verband pro agro e. V. gemanagt.<br />

Ziel der Initiative ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Ernährungswirtschaft durch<br />

Maßnahmen im Bereich Produktentwicklung, Qualifizierung und Vermarktung zu<br />

verbessern und Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren zu unterstützten.<br />

Als solches sind auch <strong>Berlin</strong>er Unternehmen und Institutionen am Netzwerk beteiligt.<br />

Insgesamt hat BEN eine sehr heterogene Vereinsstruktur mit derzeit über 50 Mitglieder<br />

u. a. aus den Bereichen Lebensmitteltechnologie, Marketing, Logistik, gesunde<br />

Ernährung etc. 71<br />

Ursprünglich 1992 als Agrarmarketingverband des Landes Brandenburg gegründet,<br />

beschäftigt sich der Verband pro agro - Verband zur Förderung des ländlichen<br />

Raumes im Land Brandenburg e. V. seit seiner Fusion 2003 mit den Verbänden<br />

Landurlaub und Direktvermarktung mit der Absatzförderung regionaler Produkte und<br />

69<br />

70<br />

71<br />

Aussagen von Herrn Mazewitsch des CIM-Technologie-Zentrum Wismar e. V., siehe auch http://www.cimwismar.de/.<br />

Fachgespräch mit Herrn Weidemann, Netzwerkmanager MariCoNet<br />

Fachgespräch mit Frau Faber von BEN.<br />

15


der Zusammenarbeit zwischen Ernährungswirtschaft und Tourismus. In dem Verband<br />

sind rund 350 Erzeuger, Vertreter des Landtourismus sowie Verbände und Vereine<br />

vertreten. Pro agro ist selber Mitglied im BEN-Netzwerk des Landes. Die Maßnahmen<br />

beziehen sich z. B auf Projekte der Verkaufsförderung Brandenburger Erzeugnisse in<br />

<strong>Berlin</strong>er Einzelhandelsgeschäften, die Entwicklung eines regionalen Markenzeichens<br />

oder die Präsentation auf Messen wie der Grünen Woche. 72<br />

Dem Agrarmarketing Mecklenburg-Vorpommern e. V. haben sich etwa 70 Unternehmen<br />

mit mehr als 7.000 Beschäftigten der Agrar- und Ernährungswirtschaft angeschlossen.<br />

Bei den Mitgliedern handelt es sich ausschließlich um Produktions- und<br />

Erzeugergemeinschaften. Der Verein setzt auf Kooperation und Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Mitgliedern. Er veranstaltet gemeinsame Marketingaktivitäten und<br />

Maßnahmen der Absatzförderung wie gemeinsame Präsentationen auf Events in<br />

Mecklenburg-Vorpommern sowie nationalen und internationalen Messen, Informationsveranstaltungen,<br />

Branchentage und bietet Fach- und Trainingsseminare an. Der<br />

Agrarmarketing-Verein wurde 2001 gegründet und finanziert sich zu 2/3 aus Mitgliedsbeiträgen<br />

(der Verein wird durch 29 Fördermitglieder unterstützt), 1/3 der Mittel<br />

müssen über Projekte akquiriert werden. Die Vernetzung von Wirtschaft und Forschung<br />

dagegen fällt nicht in den Aufgabenbereich des Netzwerkes. Hierfür ist am 1.<br />

März 2007 ein Clustermanagement Ernährungswirtschaft gegründet worden. 73<br />

Beim Landesbauernverband Brandenburg e. V. und dem Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern<br />

e. V. handelt es sich hauptsächlich um Interessensvertretungen<br />

der landwirtschaftlichen Erzeuger auf Landesebene. Sie sind durch die Kreisverbände<br />

in den Bundesländern vertreten und werden auf Bundesebene durch den<br />

Dachverband repräsentiert, wodurch eine klare Abgrenzung der regionalen Zuständigkeitsbereiche<br />

gegeben ist. Neben der Lobbyarbeit werden Informationsveranstaltungen<br />

und Beratungsleistungen für die Mitglieder angeboten. In Brandenburg sind<br />

ca. 4.000 Betriebe im Bauerverband Mitglied, in Mecklenburg-Vorpommern sind es<br />

rund 2.000 Unternehmen.<br />

FINAB e. V. - Verein zur Förderung innovativer nachhaltiger Agrobiotechnologien in<br />

Mecklenburg-Vorpommern ist ein gemeinnütziger Verein, der 1999 mit dem Ziel gegründet<br />

wurde, die Erforschung transgener Pflanzen in Mecklenburg-Vorpommern zu<br />

fördern. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachbereichen der Universität Ros-<br />

72<br />

73<br />

Fachgespräch mit dem Geschäftsführer von pro agro Herrn Dr. Lehmann sowie http://www.proagro.de.<br />

Fachgespräch mit der Geschäftsführerin Frau Weuffen sowie Informationsmaterial und Flyer.<br />

16


tock sowie Firmenkooperationen z. B mit Sachsen-Anhalt werden neue Verfahren auf<br />

Versuchsfelder mit gentechnisch veränderten Pflanzen erprobt. Die Mitglieder des<br />

Vereins, der an der Universität Rostock im Fachbereich Agrarökologie betreut wird,<br />

sind ausschließlich aus Mecklenburg-Vorpommern. 74<br />

Logistik<br />

Dem Logistiknetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V. gehören gegenwärtig rund 15 Mitglieder,<br />

darunter Logistikdienstleister, Projektentwickler, Beratungsunternehmen, Hochschulen<br />

und Wirtschaftsförderungsgesellschaften an. Zu den wichtigsten Zielen und<br />

Aufgaben zählen die Bündelung von Logistikaktivitäten und die Vermarktung des<br />

Standortes. Konkrete Maßnahmen sind die Teilnahme an nationalen und internationalen<br />

Messen, Workshops und Veranstaltungen in der Region, Informationsvermittlung<br />

und die Präsentation von Infrastruktur und Standorten, Innovationstransferangeboten<br />

und Weiterbildungen auf den Internetseiten. Das Netzwerk wird bis Ende des Jahres<br />

über die GA-Netzwerkförderung und durch Mitgliedsbeiträge unterstützt.<br />

Daneben hat die 2006 gegründete Branchentransferstelle Logistik (BTL) an der<br />

TFH Wildau die Aufgabe, in Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen Innovationsprojekte<br />

in den Unternehmen zu initiieren und zu begleiten. Die BTL koordiniert<br />

den nachfragebezogenen Innovations- und Technologietransfer zwischen den<br />

FuE-Einrichtungen und regionalen Unternehmen. 75<br />

Der seit über 50 Jahren existierende Verband Verkehr und Logistik <strong>Berlin</strong> und<br />

Brandenburg e. V. versteht sich als Interessensvertretung des Speditions- und Logistikgewerbes<br />

in der Hauptstadtregion. Neben Information und Beratung für Mitglieder<br />

und der Mitwirkung in nationalen und internationalen Gremien arbeitet der Verband<br />

auch eng mit den Handelskammern und der Berufsschule in allen Fragen der<br />

Berufsausbildung zusammen und wirkt in Prüfungsangelegenheiten entscheidend<br />

mit.<br />

Das seit zehn Jahren existierende Netzwerk Verkehr & Mobilität bietet kleinen und<br />

mittlere Unternehmen (KMU), Forschungseinrichtungen und Betreibern in <strong>Berlin</strong> und<br />

Brandenburg im Bereich des Verkehrstechnik- und Mobilitätssektors Unterstützungs-<br />

74<br />

75<br />

Aussagen von Frau Prof. Dr. Broer, Vorsitzende von FINAB e. V. und http://www.finab.de.<br />

Fachgespräche mit Frau Gorsler von der Branchentransferstelle Logistik und Herrn Dr. Wagener, Netzwerkmanager<br />

des Logistiknetz <strong>Berlin</strong>-Brandenburg e. V.<br />

17


leistungen bei der Definition von Projekten, bei der Vermittlung von Unternehmensund<br />

Forschungskooperationen und beim Zugang zu ergänzenden Fördermitteln auf<br />

nationaler wie internationaler Ebene an. Dies geschieht in den fünf Handlungsfeldern<br />

Schienenverkehrstechnik, Straßenverkehr/Automotive, Verkehrstelematik, Logistik<br />

und Luft- und Raumfahrt, die mit eigenen Maßnahmenpaketen unterlegt sind. Der<br />

Forschungs- und Anwendungsverbund Verkehrssystemtechnik <strong>Berlin</strong> (FAV) der TSB<br />

Innovationsagentur <strong>Berlin</strong> GmbH agiert seit der Gründung als Netzwerkmanager und<br />

Projektentwickler. Derzeit sind ca. 400 Mitglieder sowohl aus Brandenburg und <strong>Berlin</strong><br />

involviert, wovon ca. 100 aktiv beteiligt sind.<br />

Der Landesfachverband Spedition und Logistik in Mecklenburg-Vorpommern besteht<br />

in seiner jetzigen Zusammensetzung seit 1999 und ist ein Zusammenschluss<br />

u. a. von Spediteuren, Kraftfahrbetrieben, Seehafen- und Zollhafenspediteuren. Er ist<br />

einer von 16 Partnerverbänden des Bundesverbandes Spedition und Logistik e. V.<br />

und versteht sich als Fach- und Interessensverband. Darüber hinaus fördert er Kooperationen<br />

zwischen den Mitgliedern, führt Veranstaltungen und Branchentreffen<br />

durch. Die Mitglieder setzten sich überwiegend aus Logistikunternehmen im Bereich<br />

der Hafenwirtschaft (Seefracht etc.) zusammen.<br />

Die Bundesvereinigung Logistik e. V. ist eine neutrale Plattform für Manager der<br />

Logistik mit deutschlandweit rund 8.500 Mitgliedern aus den Führungsebenen von<br />

Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft. Sie gibt Anregungen und Impulse<br />

für branchenübergreifende und zukunftsweisende logistische Konzepte zur Sicherung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen im In- und Ausland. Der Bundesverband<br />

wird auf Ländereben von Regionalgruppen vertreten. In Mecklenburg-Vorpommern ist<br />

die regionale Vertretung an der Universität Rostock im Lehrstuhl Produktionsorganisation<br />

und Logistik.<br />

Die Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern ist ein noch sehr junges Netzwerk,<br />

das erst im Oktober 2007 im Rahmen einer Logistikkonferenz des Ministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Landesentwicklung ins Leben gerufen wurde. Im Juni 2008 erhielt<br />

die Initiative mit der Gründung eines Vereins eine offizielle Rechtsform. Der Verein<br />

möchte die Kooperation zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft im Logistikbereich<br />

verbessern und setzt sich dabei folgende Zielstellungen: Bessere Auslastung<br />

der verkehrsgeographischen und infrastrukturellen Voraussetzungen, Verstärkung<br />

des Aufbaus internationaler Wertschöpfungsketten mit hohem Anteil an regionaler<br />

Wertschöpfung und starkes Arbeitskräftepotenzial für die Logistik. Insgesamt soll<br />

18


vor allem Mecklenburg-Vorpommern als Logistikstandort international bekannter gemacht<br />

werden. Derzeit sind 40 Unternehmen involviert. 76<br />

76<br />

Fachgespräch mit Herrn Richter vom Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung sowie Konzept für die<br />

Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern des Ministeriums<br />

19


Kurzprofile der Best-Practice-Beispiele anderer Regionen 77<br />

Name BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck e.V.<br />

Branche Biotechnologie<br />

Gründungsjahr 1996<br />

Ansprechpartner Herr Dr. Jarasch<br />

Aktionsraum Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg<br />

Mitgliederzahl 75, Mitglieder setzen sich zusammen aus Forschungseinrichtungen, Hochschulen,<br />

Pharma- und Biotechnologieunternehmen, Kommunen, Kammern,<br />

Verbänden sowie weitere biotechnologisch tätige oder die Biotechnologie<br />

unterstützende Institutionen.<br />

Aufgaben Zu den Aufgaben gehören das Networking zwischen Forschern und Unternehmen,<br />

die Vermarktung der BioRegion auf Fachmessen, die Identifikation<br />

von jungen Wissenschaftlern, (die interessante Forschungsprojekte erbringen<br />

und wiederum für die Industrie interessant sein können) und die Unterstützung<br />

von Kommunikationsprozessen zwischen Konkurrenten, um größere<br />

Unternehmensverbünde zu gründen. Das Hauptziel des Vereins ist die Realisierung<br />

von Entwicklungsprogrammen. Dies geschieht in Kooperation mit<br />

regionalen Instituten und Kapitalgebern.<br />

Homepage www.bioregion-rnd.de<br />

Name Automotive Cluster Vienna Region<br />

Branche Automotive<br />

Gründungsjahr 2002<br />

Ansprechpartner Herr Peter Kuen<br />

Aktionsraum Wien, Niederösterreich, Burgenland<br />

Mitgliederzahl 100, mit Forschungspartnern (beitragsfrei) 130, darunter Automobilzulieferer,<br />

Elektronikanbieter, Dienstleistungsunternehmen, Forschungs-, Entwicklungsund<br />

Bildungseinrichtungen.<br />

Aufgaben Zu den Aufgaben des Clusters gehören Unternehmensbesuche, die Organisation<br />

und Durchführung eines jährlich stattfindenden Großevents, kleinere thematische<br />

Netzwerktreffen, Mitgliederreisen zu Unternehmen, die Teilnahme an<br />

77<br />

Die Kurzprofile sollen die wichtigsten Hintergrundinformationen zu den einzelnen Netzwerken vermitteln. Die aus<br />

den Profilen und Fachgesprächen erhaltenden Hinweise sind in das Kapitel 5 „Handlungsempfehlungen“ eingeflossen.<br />

20


Fachmessen und Vortragsaktivitäten des Clustermanagements. Zusätzlich<br />

initiiert das Cluster selbst Projekte, beispielsweise in Kooperation mit Universitäten.<br />

Das Hauptziel des Clusters ist die Vernetzung der vorhandenen Kompetenzen<br />

in der Region und die Initiierung von innovativen Projekten.<br />

Homepage www.acvr.at<br />

Name HansePhotonok e.V.<br />

Branche Optische Technologien<br />

Gründungsjahr 2000<br />

Ansprechpartner Herr Dr.-Ing. Hans-Heinrich Nölke<br />

Aktionsraum Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen<br />

Mitgliederzahl 34, die sich aus Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen, einer Bank<br />

und einem hohen Anteil persönlicher Mitglieder zusammensetzen.<br />

Aufgaben Das Hauptziel des Netzwerks ist die Förderung von hochwertigen Innovationen<br />

und Anwendungsprojekten aus dem Bereich der optischen Technologien.<br />

Des Weiteren versucht der Verein die regionale Infrastruktur durch Aufbau und<br />

Förderung von Netzwerken in Forschung, Ausbildung und Anwendung nachhaltig<br />

zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Industrie und<br />

Institutionen zu fördern. Auch die Unterstützung von Unternehmensgründungen,<br />

die Interessenvertretung der Mitglieder in Politik und Öffentlichkeit, der<br />

Auf- und Ausbau von Kontakten zu den baltischen Staaten und die Schaffung<br />

von Synergien, die weit über die bilaterale Zusammenarbeit hinausgehen,<br />

gehören zu den Aufgaben von HansePhotonok e.V.<br />

Homepage www.hansephotonik.de<br />

Name Optence e.V.<br />

Branche Optische Technologien<br />

Gründungsjahr 2001<br />

Ansprechpartner Herr Ebert<br />

Aktionsraum Hessen, Rheinland-Pfalz<br />

Mitgliederzahl 51, die Mitglieder setzen sich aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen,<br />

Hoch- und Fachhochschulen und Stiftungen zusammen.<br />

Aufgaben Das Ziel des Clusters ist die Schaffung eines innovationsfreundlichen Umfelds<br />

durch eine bessere Vernetzung und Stimulierung von Kooperationsbeziehungen<br />

zwischen den Unternehmen sowie den beteiligten Hochschulen und Unternehmen.<br />

Darüber hinaus soll die Umsetzung innovativer Geschäftsideen<br />

und die nachhaltige Förderung der optischen Technologien unterstützt werden.<br />

Die Hauptaufgaben sind die Akquisition neuer Unternehmen, die Netz-<br />

21


werkpflege sowie der Aufbau und das Angebot von Dienstleistungen (Studien,<br />

Weiterbildungen etc.). Des Weiteren gibt es eine Plattform für den Informationsaustausch<br />

und die technische Unterstützung. Es werden auch Veranstaltungen<br />

wie Workshops oder Arbeitskreise organisiert.<br />

Homepage www.optence.de<br />

Name Kunststoff - Cluster Österreich (KC)<br />

Branche Kunststoff<br />

Gründungsjahr 1999<br />

Ansprechpartner Herr Werner Pamminger<br />

Aktionsraum Ganz Österreich, Teile Deutschlands<br />

Mitgliederzahl 400, darunter 34 aus Deutschland<br />

Aufgaben Zu den Aufgaben des Clusters gehören die Initiierung, Entwicklung und<br />

Betreuung von Kooperationsprojekten sowohl zwischen Unternehmen als<br />

auch zwischen Unternehmen und Technologie-Transfereinrichtungen, die<br />

gemeinsame Beteiligung mit heimischen Kunststoff-Unternehmen an EU-<br />

Projekten sowie die Initiierung und Koordinierung eines firmenübergreifenden<br />

Benchmarkings.<br />

Die Leistungen des Clusters umfassen die Information und Kommunikation,<br />

z.B. durch Info-Mails, Datenbanken, Quartalszeitschriften u.a. und die Qualifizierung,<br />

beispielsweise durch Fachveranstaltungen und Workshops. Des<br />

Weiteren kümmert sich das Management um Marketing und PR, sowie um die<br />

Internationalisierung des Clusters. Das Ziel des Clusters ist die Bündelung<br />

von Potenzialen und Kompetenzen zur Steigerung der Innovationskraft und<br />

internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Mitglieder<br />

Homepage www.kunststoff-cluster.at<br />

Name Austrian Aeronautics Industries Group<br />

Branche Luftfahrt<br />

Gründungsjahr 1999<br />

Ansprechpartner Herr Franz Hrachowitz<br />

Aktionsraum Österreich, weltweit<br />

Mitgliederzahl 36<br />

Aufgaben Die Austrian Aeronautics Industries Group ist in verschiedenen Bereichen<br />

tätig, darunter Research & Developement, Info & Software Systems und<br />

Small Aircraft Engines & Equipment. Den größten Bereich mit 25,4 % nimmt<br />

Metals & Machining ein. Das Cluster arbeitet sowohl für die europäische als<br />

22


auch für die gesamte internationale Luftfahrtindustrie. 45 % werden an den<br />

europäischen Markt geliefert und 43 % an den nordamerikanischen Markt.<br />

Homepage www.aaig.at<br />

Name Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V.<br />

Branche Energie<br />

Gründungsjahr 2002<br />

Ansprechpartner Herr Jan Rispens<br />

Aktionsraum Bremen, Niedersachsen (Weserregion)<br />

Mitgliederzahl 140 Unternehmen und Institute aus allen Bereichen der Windenergieindustrie<br />

Aufgaben Die Aufgaben des Vereins umfassen die Vernetzung der Mitglieder, um die<br />

Initiierung von Projekten und Forschungsvorhaben zu fördern, Lobby- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit, die Präsentation des Vereins auf nationalen und internationalen<br />

Fachmessen sowie die Organisation von Veranstaltungen und Studienreisen,<br />

um spezielle Themen zu erörtern. Des Weiteren setzt der Verein<br />

auf einen internationalen Erfahrungsaustausch zum Thema offshore-<br />

Windkraft. Außerdem stellt die Windkraft-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V.<br />

ein bindendes Element zwischen Unternehmen und Forschungsinstituten dar,<br />

wenn es um die Bearbeitung offener Forschungsfragen geht. Das Ziel des<br />

Vereins ist die Förderung der Windenergieerzeugung Onshore und Offshore.<br />

Homepage www.windenergie-agentur.de<br />

Name Mitteldeutsches Netzwerk Pipeline- und Anlagenbau<br />

Branche Maschinenbau<br />

Gründungsjahr 2004<br />

Ansprechpartner Herr Klaus Wurpts<br />

Aktionsraum Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

Mitgliederzahl 50 Unternehmen, 13 universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen<br />

Aufgaben Die Handlungsfelder der Netzwerkarbeit umfassen u.a. Unternehmenspräsentationen<br />

auf vierteljährlich stattfindenden Sitzungen, themenspezifische<br />

Workshops, Öffentlichkeitsarbeit, Darstellung der Partner der Wertschöpfungskette,<br />

die Durchführung von Forschungsprojekten in Kooperation und<br />

die Organisation von Veranstaltungen. Die Ziele des Kompetenznetzwerks<br />

sind die Verbesserung der internen Information und Kommunikation, die Bündelung<br />

von Erfahrungen, die Aus- und Weiterbildung und die Gewinnung von<br />

Fachkräften sowie die gemeinsame Außendarstellung und das internationale<br />

23


Auftreten.<br />

Homepage www.pipeline-anlagenbau.de<br />

Name BioValley Deutschland e.V.<br />

Branche Life Science<br />

Gründungsjahr 1996<br />

Ansprechpartner Herr Manfred Claassens<br />

Aktionsraum Obere Rhein Region (Basel, Freiburg, Lörrach, Straßburg, Colmar)<br />

Mitgliederzahl 300 Unternehmen, Pharmaunternehmen, Universitäten, Forschungsinstitute<br />

sowie eine ständig steigende Zahl von Start up-Unternehmen im Bereich<br />

Biotechnologie<br />

Aufgaben Die Aktivitäten des Netzwerks umfassen u.a. die Organisation von Fachvorträgen,<br />

Veranstaltungen und Events und Seminaren, den Technologietransfer<br />

zwischen Universitäten und Unternehmen, ein vierteljährlich erscheinendes<br />

BioValley Journal sowie die Präsentation des Netzwerks auf lokalen, nationalen<br />

und internationalen Events und Fachmessen. Darüber hinaus besteht eine<br />

enge Kooperation mit dem Netzwerk „Association Alsace BioValley“ in Frankreich<br />

und der „BioValley Platform Basel“ in der Schweiz, mit denen sich Bio-<br />

Valley Deutschland e.V. zu der tri-nationalen Organisation „BioValley Central<br />

Association“ zusammengeschlossen hat. Sie übernimmt die gemeinsame<br />

Interessensvertretung der drei Netzwerke. Zwischen diesen drei Netzwerken<br />

findet regelmäßig ein tri-nationaler Stammtisch statt.<br />

Das Ziel des Vereins ist die Bekanntmachung der Life Science Branche, die<br />

Verbesserung der Beziehungen zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik<br />

und der Öffentlichkeit sowie die Verbesserung der Kooperation zwischen den<br />

drei Netzwerken.<br />

Homepage www.biovalley.de<br />

24


Name Commercial Vehicle Cluster<br />

Branche Automotive<br />

Gründungsjahr 2005<br />

Ansprechpartner Frau Dr. Barbara Jörg<br />

Aktionsraum Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Elsass<br />

Mitgliederzahl 38 Unternehmen aus den Bereichen Konzeptionierung, Entwicklung, Produktion,<br />

Service und Betrieb<br />

Aufgaben Die Aufgaben des Clusters umfassen die Bereitstellung von aktuellen Informationen<br />

über Konzepte und Strategien, spezielle Branchenentwicklungen<br />

und Trends, Förderprogramme, Ansiedlungs- und Erweiterungsmöglichkeiten<br />

sowie Informationen über die Aktivitäten der CVC-Partner. Hinzu kommt die<br />

Organisation von Veranstaltungen und Projektgruppen. Des Weiteren fördert<br />

das Netzwerk den Kontakt zu anderen Unternehmen, Dienstleistern, wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen ebenso wie zur Politik und zur Wirtschaftsförderung.<br />

Außerdem gibt es für alle Mitglieder einen Newsletter. Ziel des Clusters<br />

ist eine Spitzenposition in der Nutzfahrzeugindustrie Europas einzunehmen.<br />

Homepage www.cv-cluster.de<br />

Name BioLago<br />

Branche Life Science<br />

Gründungsjahr 2004<br />

Ansprechpartner Herr Prof. Dr. Klaus P. Schäfer<br />

Aktionsraum Baden-Württemberg, Kanton Thurgau, Vorarlberg<br />

Mitgliederzahl 22 Unternehmen, 5 Institutionen, 1 Technologiezentrum<br />

Aufgaben Im Vordergrund steht die Förderung und Intensivierung des persönlichen<br />

Austauschs untereinander sowie von Kontakten zwischen Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Gesellschaft und Politik. Des Weiteren soll die Nutzung von Synergien<br />

mit den akademischen Institutionen ermöglicht, spezifische Weiterbildungsangebote<br />

offeriert und der Technologietransfer und Marktzugang für beteiligte<br />

Unternehmen erleichtert werden. Durch die grenznahe Lage des Standortes<br />

Konstanz nutzt das Netzwerk die Möglichkeit das regionale Potenzial durch<br />

eine Drei-Länder-Kooperation Deutschland-Österreich-Schweiz zu ergänzen.<br />

Homepage www.biolago.org<br />

25


Name norgenta – Norddeutsche Life Science Agentur GmbH<br />

Branche Life Science<br />

Gründungsjahr 2004<br />

Ansprechpartner Frau Dr. Adlkofer<br />

Aktionsraum Hamburg, Schleswig-Holstein<br />

Mitgliederzahl 8 Mitarbeiter<br />

Aufgaben Die norgenta – Norddeutsche Life Science Agentur GmbH ist die länderübergreifende<br />

Service- und Marketinggesellschaft der Länder Hamburg und<br />

Schleswig-Holstein. Sie unterstützt und koordiniert die Life Science Aktivitäten<br />

in Norddeutschland, in dem sie die Kompetenzen von Unternehmen, Hochschulen,<br />

Forschungseinrichtungen und Krankenhäusern vernetzt. In den Bereichen<br />

Medizin, Medizintechnik, Biotechnologie und Pharmazie initiiert und<br />

unterstützt die norgenta innovative Projekte, damit das Know-how der norddeutschen<br />

Hochschulen gezielt für die Entwicklung neuer Produkte eingesetzt<br />

wird. Weitere Aufgaben sind die Standortförderung beispielsweise durch Unternehmensansiedlungen<br />

und die Standortvernetzung, unter anderem durch<br />

die gezielte Zusammenführung von Partnern, ebenso wie die Standortvermarktung,<br />

zum Beispiel durch die Organisation von Veranstaltungen. International<br />

ist die norgenta im Netzwerk ScanBalt vertreten, das 2004 in Kopenhagen<br />

gegründet wurde. Die Mitglieder dieses ersten europäischen Metaclusters<br />

stammen aus dem gesamten Ostseeraum. In diesem „Netzwerk der Netzwerke“<br />

soll internationale Zusammenarbeit von Industrie, Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

gefördert werden.<br />

Homepage www.life-science-nord.net<br />

26


Abb. 9: Standorte der Energiewirtschaft in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

Quelle: <strong>Berlin</strong> Partner GmbH und ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Energie- und Umwelttechnik in der Hauptstadtregion<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />

27


Abb. 10: Standorte der Metallindustrie in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

Quelle: <strong>Berlin</strong> Partner GmbH und ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH: Die Stahl und Metallindustrie in der Hauptstadtregion<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg. <strong>Berlin</strong> und Potsdam.<br />

28


Abb. 11: Firmen und Standorte der Ernährungsindustrie in Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Quelle: Invest in Mecklenburg-Vorpommern. Firmen der Nahrungsmittelindustrie in Mecklenburg-Vorpommern. Unter http://www.gfwmv.de/de/branchenuebersicht/ernaehrung/Karte/<br />

29


Abb. 12: Standorte der Ernährungsindustrie in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

Quelle: Die Ernährungswirtschaft in der Hauptstadtregion <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. unter www. http://www.zabbrandenburg.de/files/documents/Ernaeh_D_071217.pdf.<br />

30


Abb. 13: Logistikstandorte und Umschlagpunkte in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

Quelle: Regionomica/TFH Wildau: Branchenstrategie Logistik, 2007<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!