Energielandschaft Prignitz als Handlungsraum - Gemeinsame ...

Energielandschaft Prignitz 

als Handlungsraum 

Andreas Röhring, IRS 

Workshop Energielandschaft Prignitz am 27.8.2013 in Pritzwalk 

im Rahmen des Gemeinsamen Raumordnungskonzepts Energie 

und Klima (GRK ) Teil 3

Gliederung 


als Handlungsraum 

Einführung: Kulturlandschaft als Handlungsraum 

Erfahrungen aus Handlungsräumen erneuerbarer Energien 

Leitbilder und Handlungsansätze aus der Region 

Vorschläge für die Energielandschaft Prignitz 

Folie 2 

GRK3-Workshop Energielandschaft Prignitz am 27.8.2013 - A. Röhring

Einführung 

Kulturlandschaft als Handlungsraum (LEP B-B) 

„Anknüpfend an regionalen Eigenarten und individuellen Stärken 

sollen Kulturlandschaften zu Handlungsräumen einer zukunftsfähigen 

Regionalentwicklung werden.“ 

Bewahrung und Entwicklung 

Regionale Vernetzung kulturlandschaftsrelevanter Steuerungsansätze 

Einbeziehung bürgerschaftlichen Engagements 

Identifizierung von Kulturlandschaften auf regionaler Ebene 

Kulturlandschaften mit besonderem Handlungsbedarf (historisch 

bedeutsam, starker Nutzungswandel, grenzübergreifend) 

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Einführung 

Konstituierung von Handlungsräumen 

Einbeziehung aller relevanter regionaler Akteure 

Analyse der kulturlandschaftlichen Problemstellungen 

Identifizierung des Raumbezuges unter Berücksichtigung 

identitätsstiftender Potenziale 

Identifizierung von Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmalen 

Entwicklung von kulturlandschaftlichen Leitbildern 

Konzepterarbeitung und Abstimmung von Zielen 

Herausbildung geeigneter Organisationsformen unter Nutzung 

bestehender institutioneller Strukturen, 

Kommunikation, Moderation und Öffentlichkeitsarbeit 

Definition von Projekten und ihre Realisierung durch kooperatives 

Handeln 

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Erfahrungen aus Handlungsräumen 

erneuerbarer Energien 

Folie 5 


Handlungsräume Erneuerbarer Energien 

Modellregionen der Energiewende 

„100ee-Regionen“ (BMU): Identifizierung und Vernetzung von 

Regionen, die ihre Energieversorgung langfristig vollständig auf 

erneuerbare Energien umstellen (etwa 130 Regionen) 

„Bioenergie-Regionen“ (BMELV): Aufbau regionaler Strukturen, 

Steigerung der Wertschöpfung, Verbesserung der Stoffstromeffizienz 

sowie Wissenstransfer (25 Regionen 2009-12, Weiterförderung von 

21 Regionen mit Zwillingsregionen 2012-2015 ) 

„Modellregionen für eine beschleunigte Energiewende im 

ländlichen Raum“ (BMELV): integrierte Lösungsansätze auf Basis 

verschiedener erneuerbarer Energieträger (3 Regionen). 

„Modellvorhaben der Raumordnung“ (BMVBS): Regionale 

Energiekonzepte. Analyse von Praxiserfahrungen und 

Schlussfolgerungen für die Regionalentwicklung und die regionale 

Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien (5 Regionen) 

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„100ee-Regionen“ 

„Als potenzielle 100ee-Region 

verfügen Sie über einen politischen Beschluss, der die Umstellung auf 

Erneuerbare Energien mittel- bis langfristig anvisiert, 

können wirksame Institutionalisierungs- und Umsetzungsaktivitäten 

vorweisen und 

beziehen einen steigenden Anteil Ihrer Energie aus erneubaren 

Energiequellen“ 

Neuaufnahme von Regionen zweimal jährlich (15.10.2013) 

Weitere Leistungen des Projektteams: 

Kostenlose Teilnahme an Workshops des 100ee-Projekts 

Beratung bei der Akquise von Fördermitteln, der Umsetzung von 

Maßnahmen, der Vermittlung von Referenten für Veranstaltungen 

http://www.100-ee.de/ 

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„100ee-Regionen“- Bewerbungskriterien 

Beschluss zur vollständigen Umstellung der Energieversorgung auf EE 

Energie- oder Klimaschutzkonzept 

Unterstützung des EE-Ausbaus durch Planungsinstrumente 

Einbeziehung von Verwaltungsstrukturen 

Öffentlichkeitsarbeit zur Unterstützung der energiepolitischen Ziele 

Ansätze zum Konfliktmanagement in Ihrer Region zur Unterstützung 

des EE-Prozesses 

Regionale Netzwerke oder sektorenübergreifende Kooperationen 

(EE-Arbeitsgruppen, Energieagenturen) 

Beratungsangebote für Bürger oder Unternehmen 

Konzepte oder Maßnahmen zur regionalen Finanzierung und 

Bürgerbeteiligung von erneuerbaren Energien 

Energiepolitische Meilensteine in der Region in den letzten Jahren 

Anteile von EE an der Energieversorgung 

Vernetzung und Wissenstransfer in der Region 


Energielandschaft der Prignitz 2013 im Vergleich 

Handlungsräume 

erneuerbarer Energien 

Prignitz* 

Landkreis Lüchow- 

Dannenberg 

- 100ee und 

Bioenergieregion 

Region 

Altmark 

Bioenergie 

-region 

Landkreis 

Ludwigslust-Parchim 

Bioenergiedörfer 

Landkreis 

Uckermark 

Anteil Wind an EE-Strom 73 % 51 % 54 % 36 % 89 % 

Windenergieanlagen je 100 km² 19,4 6,4 8,5 4,1 17,5 

Anteil Biomasse an EE-Strom 19 % 43 % 41 % 52 % 8 % 

Biomasseanlagen je 100 km² 2,1 4,1 2,7 2,7 1,6 

Ertragsdichte Biomasse in MWh/a/km² 131 115 139 102 48 

Stromproduktion je Biomasseanlage 

in MWh/a 


100ee- 

Region 

6.095 2.782 5.193 3.744 3.014 

Anteil Silomais/Grünmais an LF 15 %** 14 % 15 % 17 % 8 % 

Zunahme Silomais/Grünmais 

2003-2010 (2003=100) 

194** 273 . 227 174 

Ertragsdichte Windenergie, Biomasseund 

Solaranlagen in MWh/a/km² 

686 269 334 192 619 

EE-Stromversorgungsgrad*** 245 % 78 % (100 %) 93 % 54 % 193 % 

* Landkreis Prignitz und Gemeinden des Landkreises Ostprignitz-Ruppin ** nur Landkreis Prignitz 

*** bezogen auf den durchschnittlichen bundesweiten Verbrauch von 7,4 MWh Einwohner und Jahr 

Quellen: Deutsche Gesellschaf für Sonnenenergie: Energymap (Stand: 22.5.2013) und Statistische Landesämter Brandenburg, Niedersachsen 

und Sachsen-Anhalt: Bodennutzung der landwirtschaftlichen Betriebe 2003, 2007 und 2010 

Folie 9 GRK3-Workshop Energielandschaft Prignitz am 27.8.2013 - A. Röhring


100ee und Bioenergieregion Wendland – 

„Die Energiewende in die Köpfe“ 

EE seit 1997 (Kreistagsbeschluss 100%-EE-Versorgung) langfristiges 

Thema von Konzepten, Initiativen, EU-Projekten und 

Handlungsräumen (Region aktiv Bioenergieregion) 

Landkreis als räumlicher Kern und Schlüsselakteure 

Zuwanderung und Anti-Atomkraft-Bewegung hat zu regionalem 

Zusammenhalt und Aufgeschlossenheit gegenüber EE geführt 

Akademie für Erneuerbare Energien, Ansiedlung von Unternehmen, 

Modelldörfer, Mobilität mit Biogas, Fachtourismus 

Kulturlandschaftliche Vielfalt durch Blühstreifen im Zusammenhang 

mit dem Energiepflanzenanbau und alternative Energiepflanzen 

Touristische Inwertsetzung durch Radroute in Vorbereitung 

Fazit: Partizipative Entwicklung erneuerbarer Energien durch 

langfristig aufeinander aufbauende und sich ergänzende Strukturen 

auf unterschiedlichen Ebenen 

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Bioenergieregion Altmark – 

innovativ und kompetent in der Nutzung und 

Veredlung von Biomasse 

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Planungsregion Altmark als Raumbezug und Regionalverein Altmark 

als Schlüsselakteur für vielfältige Handlungsräume (LEADER, 

Bioenergieregion, Tourismus, Regionalmarketing) 

Ausgangspunkt: Region Aktiv mit Wertschöpfungskette Biogas 

Fokussierung auf Nutzung von Biomasse zur Wärmeerzeugung aus 

der Landschaftspflege (Holzhackschnitzel und Landschaftspflegeheu) 

zur Vermeidung von Konkurrenzen mit der Nahrungsmittelproduktion 

Bioenergiedörfer 

Verstetigung nach Ende der Förderung durch Regionale Agenturen 

für erneuerbare Energien bei den Landkreisen 

Fazit: Erschließung regionaler und kommunaler Handlungsspielräume 

in Ergänzung zur anreizgesteuerten Entwicklung durch externe 

Investoren 



Schlussfolgerungen für die Prignitz 

Handlungsräume erfordern die Akzeptanz und Mitwirkung regionaler 

Akteure sowie politische Unterstützung 

Steuerungsansätze sollten an bestehenden regionalen 

Handlungsräumen anknüpfen 

Handlungsfelder identifizieren und auf regional lösbare 

Problemstellungen fokussieren 

Einbeziehung von externen Investoren und Veränderung bestehender 

Strukturen ist schwierig, sollte aber versucht werden 

Kommunikation zwischen den Akteuren, Wissensvermittlung und 

Öffentlichkeitsarbeit sind wesentliche Tätigkeitsfelder 

Langfristigkeit und Nachhaltigkeit der Initiativen sichern 

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Leitbilder und Handlungsansätze 

des regionalen Energiekonzepts 

Prignitz-Oberhavel und des regionalen 

Wachstumskerns Prignitz 

Folie 13 


Regionales Energiekonzept Prignitz-Oberhavel 

Leitbild des regionalen Energiekonzepts 

Quelle: Regionales Energiekonzept für die Region Prignitz-Oberhavel 

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Leitbild des regionalen Energiekonzepts (Auszug) 

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Quelle: Regionales Energiekonzept für die Region Prignitz-Oberhavel 



Handlungsfelder 

Folie 16 



Handlungsempfehlungen 

Regionales Energiemanagement: 

Initiierung und Verstetigung von Kooperationen, Vernetzung 

„Arbeitsforum ENERGIE“ als Informations- und Austauschplattform 

Landkreise: 

Einrichtung eines Energiemanagements 

Handlungsschwerpunkte Landkreis Prignitz: 

Mögliche Lead-Rolle: Ausbau Speicher-/Netztechnologien 

Repowering von Windkraftanlagen, Photovoltaik und begrenzte 

Biogaspotenziale 

Kommunen: 

Erarbeitung kommunaler Energiekonzepte 

nachhaltige Umgestaltung der kommunalen/interkommunalen 

Bioenergienutzung 

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Handlungsempfehlungen 

Kooperationsansätze: 

Einbeziehung des Handlungsfeldes Energie/Klima in 

bestehende Kooperationen außerhalb des Energiebereichs 

Aufbau auf das Handlungsfeld Energie/Klima gerichteter 

neuer Kooperationen unter Nutzung von Synergien durch 

Räumliche und infrastrukturelle Verflechtungen 

Energiewirtschaftliche Zusammenhänge 

Sich ergänzende unterschiedliche Potenziale 

Partnerschaften von Kommunen ohne territoriale Berührungspunkte 

mit vergleichbaren Problemlagen (Netzwerke) 

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Energiestrategie des RWK Prignitz 

Die Zukunft der Region (Auszug) 

Wenn die Strategie oder Teile der Strategie umgesetzt werden, wird 

der RWK Prignitz: 

die Produktion erneuerbarer Energien (mit Schwerpunkt auf Wärme) 

steigern 

ein lokales Energienetz schaffen, welches Wind- und Solarenergie 

speichern kann 

sich als Region etablieren, die auf erneuerbare Energien setzt. 

Dazu 

Schaffung einheimischer Wertschöpfungsketten 

Bewusstsein der Menschen im Hinblick auf die Einführung weiterer 

regenerativer Energieanlagen stärken 

Folie 19 


Von der „Installationslandschaft“ 

zur „Gestaltungslandschaft“ – 

Vorschläge für die Konstituierung der 

Energielandschaft Prignitz als Handlungsraum 

Folie 20 


Handlungsräume in der Prignitz 

Folie 21 


Kulturlandschaft als Handlungsraum 

Anregungen für kulturlandschaftliche 

Handlungsräume im LEP BB 

Folie 22 



Konstituierung eines Handlungsraums (Vorschläge) 

Raumbezug: Ausrichtung an den Grenzen der historischen Prignitz mit ihrem 

Identität stiftenden Potenzial und gemeinsamen Problembewusstsein 

Nutzung bestehender Handlungsräume (LEADER, Wachstumskerne, Tourismus, 

Biosphärenreservat): 

Einbeziehung von Problemstellungen erneuerbarer Energien in die jeweiligen Konzepte 

Informelle Vernetzung der bestehenden Handlungsräume, Nutzung ihrer 

Kooperationserfahrungen, Informationsaustausch, Abstimmung von Projekten 

LAG-übergreifendes LEADER-Kooperationsprojekt zwischen Prignitz und OPR zur 

Weiterführung des Dialogprozesses und Erarbeitung eines Konzepts 

„Energielandschaft Prignitz“ 

Institutionalisierung z.B. durch Gründung eines Vereins „Energielandschaft Prignitz“ 

als Basis für Bewerbungen um weitere Landes-, Bundes- und EU-Projekte 

Bewerbung zur Aufnahme als 100ee-Region oder anderer geeigneter Ansätze 

Erschließung von Möglichkeiten des überregionalen Erfahrungsaustauschs 

insbesondere mit etablierten angrenzenden E-E-Regionen (Altmark, Wendland) 

Folie 23 



Energielandschaft Prignitz – Leitbilder (Vorschläge) 

Konstituierung eines kulturlandschaftlichen Handlungsraumes „Energielandschaft 

Prignitz“ zur Entwicklung der Prignitz von einer Installations- zu einer 

Gestaltungslandschaft erneuerbarer Energien und als Beitrag zur Umsetzung des 

Regionalen Energiekonzepts und seines Leitbildes einer nachhaltigen und aktiven 

EnergieRegion. 

Stärkung der regionalen Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien und Sicherung 

unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, der regionalen Unternehmen sowie 

der Kommunen durch kooperatives Handeln auf der Grundlage eines partizipativen 

Selbstverständnisses. 

Entwicklung eines Energielandschaftsbewusstsein auf der Grundlage der 

identitätsräumlichen Bezüge der Prignitz und eines gemeinsamen 

Problembewusstseins in Bezug auf den Kulturlandschaftswandels 

Förderung ausschließlich nachhaltiger und innovativer Lösungen für lokale und 

gesellschaftliche Probleme der Entwicklung erneuerbarer Energien. 

Raumsensible Gestaltung der Energielandschaft und Stärkung der 

unterschiedlichen teilräumlichen Qualitäten der Prignitz. 

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Handlungsfelder (Vorschläge) 

Stärkung der regionalen Wertschöpfung auf der Grundlage eines partizipatives 

Selbstverständnisses 

Nutzung von Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit 

Bürgerwindparks 

Einbindung regionaler Energieunternehmen in Kooperationsprozesse 

Kompetenzstelle „Regionale und lokale Wertschöpfung und Partizipation“ 

(„Profit für die Prignitz“) 

Entwicklung des Energielandschaftsbewusstseins durch 

die Vermittlung von Wissen und Informationen über landschaftliche 

Gestaltungsmöglichkeiten (z.B. Blühstreifen, „Windparkästhetik“) 

erneuerbare Energien als Themen touristischer Routen: Prignitzer Energieradweg 

Nachhaltige und innovative Lösungen 

Förderung von innovativen Speicherlösungen 

Entwicklung der Energy Cloud energieorientierter Unternehmen als Innovationscluster 

Raumsensible Landschaftsgestaltung 

Elbtalaue als Modellregion für landschaftsgerechte Biomassenutzung 

Besserer Einsatz von Ausgleichsmaßnahmen 

Folie 25

Energielandschaft Prignitz als Handlungsraum - Gemeinsame ...

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