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AKTUELLES<br />
Foto: Sven Peter<br />
Virtuelle Sportangebote<br />
Wie die Sportvereine im Land Bremen auf die Coronakrise reagiert haben<br />
Die Corona-Pandemie hat den<br />
organisierten Sport kalt erwischt.<br />
Von Mitte März bis<br />
Mitte Mai kam es zu einer<br />
historischen Auszeit in Sportdeutschland<br />
– Veranstaltungen in Bremen<br />
und Bremerhaven mussten abgesagt werden,<br />
Training war untersagt, Sportplätze<br />
gesperrt. So vielfältig die Sportvereine in<br />
Deutschland sind, so vielseitig haben sie<br />
auf die Coronakrise reagiert. Auch im Land<br />
Bremen.<br />
Angesichts der massiven Einschränkungen<br />
hat es sich als Segen herausgestellt,<br />
dass viele Sportvereine schon seit geraumer<br />
Zeit wichtige Sprünge ins digitale Leben<br />
getan haben: Newsletter, Homepages und<br />
Facebook bilden dabei die Grundpfeiler<br />
der Online-Kommunikation. Viele Clubs<br />
gehen seit dem vorübergehenden Wegfall<br />
des praktischen Sportangebots zusätzliche<br />
Wege: TURA Bremen beispielsweise<br />
hat die Corona-Pandemie zum Anlass genommen,<br />
das ursprünglich für die Jahreshauptversammlung<br />
geplante YouTube- und<br />
Instagram-Debüt vorzuziehen. Soziale Medien<br />
animieren gerade in Zeiten von Corona<br />
zum Mitmachen und Helfen. Sie stärken<br />
die Gemeinschaft im Verein - über Krankheiten,<br />
Ausgangssperren oder Ländergrenzen<br />
hinweg.<br />
Sportliche Challenges, also Herausforderungen<br />
mit fortlaufenden Nominierungen<br />
wie bei den Softball-Damen der<br />
BTV 1877, beim Stützpunktverein des Pro-<br />
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gramms "Integration durch Sport" (IdS)<br />
TuSpo Surheide oder bei der Volleyballund<br />
Badmintonabteilung von TV Eiche<br />
Horn schweißen zusammen und halten die<br />
(Netz‐)Gemeinschaft auf Trab. Die Idee<br />
ist zwar nicht neu, aber bedingt durch den<br />
untersagten Sportbetrieb haben sich immer<br />
mehr Vereine, ihr Training ins Netz<br />
zu verlegen. Auch wenn man sich lediglich<br />
medial sieht, macht diese etwas andere Art<br />
der Teamnähe viel aus. Vereine sind anders<br />
als kommerzielle Sportanbieter zwar nicht<br />
verpflichtet, ihren Mitgliedern ein Sportangebot<br />
zu stellen. Viele wollten ihren Mitgliedern<br />
aber trotz Coronakrise Impulse für<br />
ein bewegtes Miteinander und etwas Abwechslung<br />
bieten. Insbesondere, weil das<br />
öffentliche Leben über wochenlang stillstand.<br />
Training übers Netz<br />
Auch für Übungsleiter und Ehrenamtliche<br />
war diese Phase ungewohnt und belastend,<br />
vor allem für diejenigen, die sich<br />
mit Kamera, Uploads und Social Media<br />
noch etwas schwertun. Doch die Vereine<br />
haben die Krise hervorragend gemeistert<br />
und mit viel Ideenreichtum und Engagement<br />
neue Angebote auf die Beine gestellt.<br />
Ob virtuelles Training oder Mitmach-Appetizer<br />
auf verschiedenen Video-Plattformen<br />
- die virtuellen Sportangebote waren<br />
während des Lockdowns eine willkommene<br />
Gelegenheit für die Sportgemeinde, um<br />
sich abzulenken und nicht „einzurosten“.<br />
Die Vereine im Land Bremen während des<br />
Sportverbots unter anderem folgende Angebote<br />
ins Leben gerufen:<br />
OSC Bremerhaven: Der Stützpunktverein<br />
hat Ende März ein erstes Live-Trainingsprogramm<br />
via Facebookstream gestartet.<br />
Dazu gab es einen wöchentlich<br />
neuen Streaming-Plan mit wiederaufrufbaren<br />
Videos durch diverse Abteilungen.<br />
Casa Cultural: Auch im Stützpunktverein<br />
in Bremen Mitte wurde der Tanz- und<br />
Fitnessbetrieb schmerzlich vermisst. Die<br />
zwei Trainerinnen Laine und Julia machten<br />
jedoch unermüdlich weiter und teilten ihre<br />
Choreografien und Trainings über YouTube,<br />
Facebook, WhatsApp und Co.<br />
ATSV Habenhausen: Der ATSV ist auf<br />
seinem YouTube-Kanal mit Trainingsideen,<br />
dem ehrenamtlichen Angebot von Einkaufshilfen<br />
und vielen weiteren Aktionen<br />
aktiv.<br />
TS Woltmershausen: Auch wenn die<br />
Pusdorfer digital noch kein Boot zu Wasser<br />
gelassen haben, so engagieren sich die Mitglieder<br />
des Vereins während der Coronakrise<br />
als Nachbarschaftshilfen. Außerdem<br />
bewarb sich eine (fast) komplette Mannschaft,<br />
die zu größten Teilen aus Geflüchteten<br />
besteht, bei „Das Land hilft“ als Erntehelfer<br />
mit dem Wunsch einer Spende an<br />
den Verein.<br />
Leon Fight Club 12: Auch, wenn es sich<br />
bei seinen Uploads nicht um regelmäßige