bonalifestyle-Ausgabe 1 | 2015
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SCHWEIZER WERTE<br />
ADRIAN FRUTIGER<br />
Schweizer<br />
Schriftgestalter mit<br />
Weltruf<br />
Adrian Frutiger gehört<br />
zu den bekann-<br />
Wer sich in der Pariser Metro oder am<br />
Flughafen Charles de Gaulle orientieren<br />
will, folgt seinem Beschriftungssystem.<br />
Walter Käch. Dann zog er nach Frankreich. Er lebte fortan in<br />
Paris und entwickelte für die renommierte Pariser Schriftgiesserei<br />
Deberny & Peignot erste Schriften, vorerst ausschliesslich<br />
Seit 1992 lebt Frutiger in die Schweiz nahe Bern. Adrian<br />
Frutiger hat auch prägende Bücher publiziert: 1978 erschien<br />
«Der Mensch und seine Zeichen», welches heute als Standard-<br />
testen Schriftdesignern*<br />
der Welt. Der<br />
86-jährige Schwei-<br />
Und wer durch die Schweiz fährt, liest an<br />
allen Autobahnen seine Schrift: Adrian<br />
Frutiger, der grosse Schriftgestalter unserer<br />
Zeit, prägt den Alltag. Mit Schriften<br />
wie der Univers und der Frutiger hat sich<br />
für den Bleisatz. Zehn Jahre später,<br />
1962, gründete Frutiger mit zwei<br />
Partnern sein eigenes Grafikatelier<br />
in Arcueil bei Paris und entwarf<br />
eine Reihe von Schriften für<br />
werk zur Zeichentheorie für die praktische<br />
grafische Anwendung gilt. Das<br />
Buch wurde in sieben Sprachen übersetzt<br />
und veröffentlicht. Seine zwei<br />
bekanntesten Schriften sind die seri-<br />
zer aus dem Berner<br />
Oberland entwarf<br />
der Schriftgestalter schon zu Lebzeiten<br />
ein Denkmal gesetzt. Was machen seine<br />
Schriften aus? Sie sind klar lesbar, sind<br />
Kunden wie Linotype, IBM und Air<br />
France. Mehrere Jahre lehrte er nebenberuflich<br />
an der École Estienne<br />
fenlose Linear-Antiqua Univers und<br />
die für den Pariser Flughafen Charles<br />
de Gaulle entworfene Roissy, eine<br />
die «Frutiger» für das<br />
Leitsystem des Pariser<br />
Flughafens Charles de<br />
Gaulle.<br />
Adrian Frutiger<br />
entwarf die Schriften<br />
für schweizer Verkehrsschilder.<br />
Viele<br />
pragmatisch. «Eine Schrift muss leuchten»,<br />
sagt Adrian Frutiger in einem Dokumentarfilm.<br />
Es sei ein Spiel mit dem Licht. «Im<br />
Blei habe ich die Schrift und ihre Fähigkeit,<br />
mit immer denselben Lettern die ganze geistige Welt lesbar<br />
werden zu lassen, zuerst erlebt. Damit erwachte in mir das<br />
Bedürfnis, die bestmögliche Lesbarkeit zu entwickeln», schreibt<br />
und der École des Arts Décoratifs.<br />
Adrian Frutiger entwickelte die Beschriftung<br />
für die Métro und die<br />
Flughäfen von Paris, überarbeitete<br />
zahlreiche klassische Schriften für<br />
die modernen Satztechniken, gestaltete<br />
die Standardschrift OCR-B<br />
frühe Form der Frutiger. Daneben<br />
gestaltete Frutiger zahlreiche weitere<br />
Schriften wie die Avenir, Centennial,<br />
Vectora und viele weitere. Seine auf<br />
Maschinenlesbarkeit optimierte OCR-<br />
B wurde 1973 zum ISO-Standard<br />
erhoben. Heute sind Verkehrsschil-<br />
beliebte Typografien<br />
Adrian Frutiger bei Linotype.com.<br />
für die automatische Texterfassung<br />
der in der Schweiz mit der Schriftart<br />
* Wir haben den Teil «Schweizer Werte» in diesem Magazin mit<br />
Schriften von Adrian Frutiger gestaltet.<br />
stammen aus seiner<br />
Feder.<br />
Nach einer Schriftsetzerlehre in Interlaken studierte<br />
er an der Kunstgewerbeschule Zürich bei Alfred Willimann und<br />
und half bei der Erarbeitung einer<br />
indischen Druckschrift mit.<br />
Astra-Frutiger Standard und Astra-<br />
Frutiger Autobahn beschriftet.<br />
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bona