Annico Anbauempfehlung
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<strong>Annico</strong> (E15T.41537)<br />
<strong>Anbauempfehlung</strong><br />
Unterscheidungsmerkmale:<br />
• Resistenz:<br />
HR: ToMV:0-2/ToANV/Ff:A-E/Fol:0,1<br />
IR: TSWV/On/Ss/Ma/Mi/Mj | T: Si<br />
• Qualitativ sehr hochwertige Sorte mit<br />
hervorragendem Geschmack.<br />
• Sehr uniforme Pflanze und regelmäßige Stängel.<br />
• Uniforme, flache Rispen und ausgeglichene Fruchtgröße.<br />
• Starke “grüne Teile” mit einer guten Haltbarkeit.<br />
• Schnelle Ausfärbung zu einer tiefroten Farbe.<br />
• Durchschnittliches Fruchtgewicht 40-43 g (bei 9-10 Früchte per Rispe).<br />
• Feste Frucht, nicht empfindlich für Mikrorisse.<br />
• Schnelle, regelmäßige Fruchtsetzung.<br />
• Offener Gewächstyp durch eine horizontale Blattstellung.<br />
• Starkes Gewächs mit gutem Durchhaltevermögen.<br />
• Sehr gute Gleichmäßigkeit in der Pflanzenentwicklung.<br />
• Geringe Empfindlichkeit gegen Blattränder.<br />
enzazaden.de
<strong>Annico</strong> (E15T.41537)<br />
<strong>Annico</strong> zeichnet sich durch ein hohes Produktionsniveau bei gleichzeitiger Uniformität der<br />
Fruchtgröße aus und einem sehr geringen Anteil an Früchten/Rispen der Klasse 2.<br />
Veredlungsunterlage und Aussaat<br />
Bei der Aussaat in die Tray´s keimt <strong>Annico</strong> leicht, schnell und sehr gleichmäßig.<br />
Für ein optimales Wachstum sind folgende Punkte zu beachten:<br />
• Das Streckungswachstum ist im Vergleich zu der Referenzsorte T höher, daher entwickelt<br />
die Sorte ca. 10 % mehr Längenwachstum. Dies ist in der Anwärmphase am Morgen zu<br />
berücksichtigen, bevor die Tagestemperatur erreicht wird.<br />
• Aufgrund des hohen Lichtangebots im Sommer wird empfohlen, das erste richtige Blatt<br />
nach der Veredelung zu halbieren.<br />
• <strong>Annico</strong> ist eine kräftige Sorte, daher ist eine generative Steuerung in der Zeit bis zum 15.<br />
September sehr wichtig.<br />
• <strong>Annico</strong> entwickelt sehr leicht Seitentriebe. Dies ist ein Hinweis darauf, dass sich nach<br />
dem Köpfen die Seitentriebe gut und gleichmäßig entwickeln. Vorzugsweise sollte auf das<br />
dritte Blatt geköpft werden, um eine gute Homogenität zu erhalten.<br />
• Für Pflanzungen vor dem 1. September kann in Betracht gezogen werden, mit einer<br />
Pflanze mit drei Stängel zu beginnen. Generell empfehlen wir jedoch zwei Stängel pro<br />
Pflanze.<br />
• Da <strong>Annico</strong> keine Resistenz gegen Verticlium besitz, empfehlen wir eine entsprechende<br />
Unterlage, welche zu Ihrer Anbaumethode und Anbaustrategie passt.<br />
Stängel pro m²<br />
Im Moment gibt es noch wenige Erfahrungswerte, um verbindliche Vorschläge bezüglich<br />
der Stängeldichte pro m² zu geben. Jedoch möchten wir Ihnen nachfolgend einige Hinweise<br />
geben, von denen wir erwarten, dass diese gut zu <strong>Annico</strong> passen:<br />
Pflanzdatum bis 25.08. (Woche 34)<br />
Pflanzung mit 2,5 Stängel/m²; mit einem extra Seitentrieb auf 2,8 – 3,2 Stängel/m².<br />
Dies ist abhängig von Ihrer installierten Belichtungskapazität. Im Winter mit einer<br />
Beleuchtungskapazität von >14.000 Lux oder >200 Mikromol/s sind 3,2 Stängel/m² möglich.<br />
Wenn es arbeitstechnisch für Sie kein Problem ist, die Stängeldichte wieder zu reduzieren,<br />
können Sie mit dem ersten Seitentrieb direkt auf 3,75 Stängel/m² gehen. In Woche 38 gehen<br />
Sie dann wieder zurück auf 2,8 - 3,0. Die geköpften Stängel sind bis ca. Woche 46 vollständig<br />
abgeerntet. Der Endabstand liegt zwischen 3,75 und 4,0 Stängel/m².<br />
Anbau<br />
In den ersten Monaten des Anbaus wächst <strong>Annico</strong> gut, mit starken und großen Blättern. Auf<br />
der andren Seite steckt sie viel Energie in ihre Früchte. Wegen des dickeren Stängels<br />
und den langen großen Blättern wird die Sorte schnell als vegetativ bezeichnet.<br />
Bewerten Sie bei Ihrer Beurteilung die oberen 10 cm. Achten Sie darauf, dass die neuen<br />
Rispen stark und generativ sind.<br />
Im Test mit einer Referenzsorte B zeigte sich, dass <strong>Annico</strong> sich schneller gleichmäßig<br />
entwickelt und aufgrund des einfachen Fruchtansatzes leichter in Balance kommt.<br />
Aktiv Kultivieren ist das Motto! Eine ausreichende Entfeuchtung ist ebenfalls sehr wichtig.<br />
Stecken Sie ausreichend Energie hinein.<br />
Pflanzensteuerung<br />
Steuern Sie ab dem zweiten Tag auf Generativität und Pflanzengleichgewicht mit einer hohen<br />
24-Stunden-Temperatur, wenn möglich mit einem Tag/Nacht-Unterschied von 6° bis 9° C.<br />
Dies ist nicht immer einfach, besonders bei einer Pflanzperiode zwischen dem 1. Mai und<br />
Mitte September. In diesem Zeitraum gibt es einen Lichtüberschuss, bei dem die Grenzen der<br />
Möglichkeiten Einfluss zu nehmen, schnell erreicht werden.<br />
Um bei Pflanzungen zwischen dem 1. Mai und Mitte September, so schnell wie möglich eine<br />
Pflanzbelastung zu erhalten, ist es ratsam, die ersten beiden Rispen nicht zu begrenzen und<br />
nur die “Nachblüher” zu entfernen.<br />
Bei Pflanzungen nach Mitte September achten Sie auf eine gute Entfeuchtung des<br />
Gewächshauses und auf ausreichend Generativität. Ein luftiges und aktives Klima ist im<br />
Herbst sehr wichtig. Stellen Sie in der Winterperiode eine ausreichende Rohraktivität von<br />
unten sicher, ohne dass die 24-Stunden-Temperatur steigt.<br />
Bei einer Ende September und Oktober Pflanzungen sollte die 24-Stunden-Temperatur früher<br />
reduziert werden als gewohnt. Steuern Sie ab der 6. - 7. Rispe stärker auf Rispenqualität und<br />
akzeptieren etwas mehr Pflanzvolumen. Halten Sie zu lange eine hohe 24-Stunden-<br />
Temperatur an, um die Reife zu beschleunigen, führt das oft zu schwachen Rispen und einem<br />
geringen Fruchtgewicht Ende Dezember und Januar.<br />
Pflanzdatum 25.08. (Woche 34) bis 25.10. (Woche 43)<br />
Pflanzung mit 2,5 Stängel/m²; mit einem extra Seitentrieb auf 2,8 – 3,0 Stängel/m². Dies ist<br />
abhängig von dem zur Verfügung stehenden Licht. Erhöhen Sie in Woche 2 und Woche 6 in<br />
zwei Schritten auf eine maximale Stängeldichte von 3,75 per m².<br />
2 | Enza Zaden<br />
Enza Zaden | 3
<strong>Annico</strong> (E15T.41537)<br />
Einkürzen der Blütenstände<br />
Die besten Resultate mit <strong>Annico</strong> konnten bisher erzielt werden, wenn die Rispen auf 9 bis<br />
10 Früchte begrenzt wurden. Dies fordern eine regelmäßige und ausgewogene Produktion<br />
sowie eine gleichmäßige Pflanzenentwicklung.<br />
Pflanzung bis Woche 36<br />
1. und 2. Rispe Maximal 10 bis 12 Früchte; evtl. nicht begrenzen, je nach Aufbau<br />
und Belastbarkeit der Pflanze.<br />
3. Rispe bis Woche 38 Auf 10 Früchte begrenzen. Sie können dann alle Rispen mit 10<br />
Von Woche 38 ab<br />
Pflanzung zwischen Woche 36 und 38<br />
Früchten bis ca. KW 48 abernten.<br />
Begrenzen Sie die Rispen auf 9 Früchte.<br />
1. Rispe bis Woche 38 10 Früchte; evtl. nicht begrenzen, je nach Aufbau und<br />
Ab Woche 38<br />
Belastbarkeit der Pflanze.<br />
Auf 9 Früchte begrenzen.<br />
Praxiserfahrungen<br />
<strong>Annico</strong> hat sich in den letzten Jahren in keinem unserer Versuche als schwach erwiesen. In<br />
verschiedenen Anbausystemen und im Vergleich zu den unterschiedlichen Standardsorten<br />
zeigte sich, dass die Sorte gut und flexibel ist. In der dunkelsten Periode war das Wachstum,<br />
bei hoher Fruchtbelastung, manchmal etwas schwierig. Aus diesem Grund empfehlen wir für<br />
die frühen Pflanzungen von Woche 46 bis 48, kein Blatt aus dem Kopf zu entfernen.<br />
Je näher das Frühjahr rückt, raten wir, die Lüftungsöffnung zu klemmen, damit genügend<br />
Feuchtigkeit beibehalten wird, um bei etwas höheren Temperaturen zu wachsen. Dies macht<br />
den Übergang von der beleuchteten zur unbelichteten Anbauperiode einfacher.<br />
Das Produktionsniveau von <strong>Annico</strong> ist konstant und hoch. Das hat folgende Gründe:<br />
• Das Fruchtgewicht bleibt auf einem stabilen Niveau und die Balance der Pflanzen ist<br />
sehr gut.<br />
• Es gibt kaum schwache Stängel oder Stängel, die zurückbleiben.<br />
• Es gibt die Möglichkeit die Rispen etwas flexibler zu begrenzen, was zu einem geringen<br />
Anteil von Klasse 2 Rispen führt.<br />
Pflanzung zwischen Woche 41 und 44<br />
1. Rispe Auf 10 evtl. 11 Früchte begrenzen.<br />
Ab der 2. Rispen Auf 9 Früchte begrenzen.<br />
Es sollte selbstverständlich sein, dass die Rispen bis KW 11 gebügelt werden.<br />
Düngung<br />
Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Sorte spezifische Anforderungen an die Düngung<br />
stellt.<br />
4 | Enza Zaden<br />
Enza Zaden | 5
enzazaden.de<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Peter Schaich<br />
Corp Sales Manager Gewächshaus-Fruchtgemüse<br />
+49 (0)172 63 07 970<br />
p.schaich@enzazaden.de<br />
Enza Zaden Deutschland GmbH & Co. KG<br />
An der Schifferstadter Straße<br />
67125 Dannstadt-Schauernheim<br />
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Tel: +49 (0) 6231 94 11 20<br />
Fax: +49 (0) 6231 94 11 22<br />
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Beschreibungen, Empfehlungen und Abbildungen in Broschüren und Faltblättern müssen möglichst genau den Prüfungen und Praxiserfahrungen<br />
entsprechen. Diese Informationen dienen der Unterstützung von Erwerbsgärtnern und Benutzern, wobei unterschiedliche örtliche Bedingungen zu<br />
berücksichtigen sind. Enza Zaden übernimmt keinerlei Haftung für abweichende Ergebnisse an Produkten, die aufgrund ungenauer Informationen<br />
entstanden sind. Der Käufer hat selbst zu entscheiden, ob die Artikel für den vorgesehenen Anbau und für die örtlichenBedingungen geeignet sind.<br />
Aktuelle Auskünfte über Resistenzen sind auf der Website www.enzazaden.de abrufbar. © Enza Zaden | Enkhuizen | Januar 2021