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Neue Szene Augsburg 2020-07

Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung

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Das Ordnungsreferat der Stadt Augsburg hat einen neuen Chef. Der Jurist und bisherige

Stadtdirektor Frank Pintsch löst als Wunschkandidat der neuen Oberbürgermeisterin Dirk Wurm

ab. Es herrscht Einigkeit darüber, dass seine Wahl ein gelungener Schachzug war, kennt doch der

39-Jährige durch seine bisherige Tätigkeit die internen Abläufe sehr genau und konnte ohne jeden

Zeitverlust voll durchstarten. Von Markus Krapf

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Job.

Sehen sie denn ihre neue Aufgabe als Karrieresprung?

Ich sehe diese Aufgabe als eine schöne Herausforderung.

Die Arbeit wird zwar politischer sein

und natürlich ist es auch ein Karrieresprung. Den

habe ich so aber nicht geplant. Ich habe nach dem

Jura-Studium in Augsburg als Anwalt gearbeitet.

Vor zehn Jahren ging ich dann in den öffentlichen

Dienst ins Personalreferat bei der Landeshauptstadt

München. Hier gefiel es mir richtig gut

und der Plan war eigentlich, länger zu bleiben.

Trotzdem wechselte ich nach zweieinhalb Jahren

in meine Heimatstadt Augsburg ins Umweltreferat

und ging weitere zweieinhalb Jahre später zum

Personalamt. Dort blieb ich - sie können es sich

vorstellen - zweieinhalb Jahre, ehe mich Oberbürgermeister

Dr. Gribl fragte, ob ich nicht die

Direktoriumsleitung übernehmen wolle. Nach

weiteren zweieinhalb Jahren bot man mir jetzt das

Amt des Ordnungsreferenten an.

Wohin wird es sie denn dann in zweieinhalb

Jahren verschlagen?

(Lacht ...) Ich bin jetzt für sechs Jahre

gewählt und in diesen sechs Jahren werde ich mit

Volldampf als Ordnungsreferent für Augsburg

arbeiten.

Einigen Augsburgern ist ihr Name bisher vielleicht

kein Begriff, obwohl sie ja - im Fußball

würde man sagen - ein absolutes Eigengewächs

sind.

Ich bin in Augsburg geboren und habe in

Neusäß Abitur gemacht. Die Kurzfassung lautet,

dass ich eigentlich nie so richtig aus Augsburg

weggekommen bin, weil es mir hier einfach gut

gefällt. Meine Mutter hat mich mit sechs Jahren zu

den Augsburger Domsingknaben geschickt, da bin

ich richtig hineingewachsen und finde rückblickend,

dass es eine wahnsinnig wichtige und tolle

Zeit für mich war. Schon dadurch hatte ich eine

noch engere Verbindung zu Augsburg. Ich bin

also auch fürs Studium dageblieben, gerade weil

ich hier über die Dommusik hinaus in verschiedenen

Konstellationen immer Musik gemacht

habe. Sogar nach München bin ich damals von

Augsburg aus gependelt.

Wo leben sie denn mit ihrer Familie?

Ich wohne mit meiner Frau, die angehende

Onkologin an der Uniklinik Augsburg ist, und mit

meinen beiden ein- und vier Jahre alten Töchtern

seit eineinhalb Jahren in der Nähe der Wertach in

Göggingen. Mich halten also drei Frauen auf Trab

(lacht ...).

Was genau sind denn ihre wichtigsten Zuständigkeitsbereiche

als Ordnungsreferent?

Das Referat ist ziemlich groß. In erster Linie –

und das interessiert die Bürgerinnen und Bürger

am meisten - geht es um zwei große Bereiche.

Nämlich um Ordnung und Sicherheit unserer

Stadt, aber auch um die Weiterentwicklung der

Digitalisierung. Ein bisschen interner sind hingegen

die Aufgaben in den Bereichen Personal und

Organisation.

Mit Digitalisierung, Personal und Organisation

hatten sie bisher bereits tagtäglich zu tun,

wie ist das mit Ordnung und Sicherheit?

Der Ordnungsbereich mit dem Bürgeramt,

den Bürgerbüros, aber auch mit der Ordnungsund

Ausländerbehörde oder dem Standesamt ist

tatsächlich eine neue Herausforderung für mich.

Das sind genau die Bereiche, bei denen der „Otto

Normalbürger“ Kontakt mit der Stadt Augsburg

hat. Hier zeigt die Stadt ihr Gesicht, das sind ihre

Visitenkarten.

Ordnung und Sicherheit sind Belange, die bei

den Bürger*innen immer im Fokus stehen.

Das ist richtig und Ordnungsrecht ist etwas

Tolles. Es gibt Regeln in unserer Stadt, an die wir

uns halten müssen, um die Rechte aller unter

einen Hut zu bringen. Auch wenn in diesem

Bereich einiges Neues auf mich zukommen wird,

so kann ich sagen, dass sich vielleicht lediglich

20 Prozent meiner Arbeit um die tatsächliche

Rechtslage drehen werden. 80 Prozent werden

Gespräche, Konfliktlösungen und empathisches

Zuhören ausmachen. Diese Dinge sind sehr, sehr

wichtig im Umgang mit den Menschen. Diese

Geisteshaltung habe ich während meiner ersten

Tätigkeit in München im öffentlichen Dienst verinnerlicht

und auch bei allen weiteren Aufgaben

so weitergeführt.

Wie ist denn der aktuelle Stand und was sind

ihre Pläne im Bereich der Digitalisierung?

Wenn wir eine moderne und zukunftgewandte

Stadt sein und auch bleiben wollen, die

alle Bevölkerungsschichten gut ansprechen und

bedienen kann, dann ist die Digitalisierung ein

wichtiger Anknüpfungspunkt. Zum Beispiel beim

Abbau von Sprach-, Behinderungs- oder Sozialbarrieren

oder bei Themen aus der Migration.

Hat die Stadt nicht sogar die Verpflichtung,

bis 2022 alle Verwaltungsleistungen digital

anzubieten?

Das ist richtig. Und hier sind wir übrigens

auch schon einen ganzen Schritt weiter als viele

andere Kommunen. Es gab eine schöne Umfrage

des „Smart City.Atlas by bitkom“. Dieser unabhängige

Branchenverband hat bei 81 Städten

nachgefragt, wo sie genau stehen und Augsburg

belegte am Ende den beachtlichen sechsten Platz.

Das zeigt, dass wir vorangehen. Denken sie nur

an unsere Online-Leistungen im Bürgeramt mit

Terminvereinbarungen, Ummeldungen oder dem

Beantragen der elektronischen Personalausweise.

Interessant für die Wirtschaft ist beispielsweise

auch das Online-Einreichen von Bauanträgen. Wir

sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange,

aber es wurde in den letzten Jahren wichtige

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