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Neue Szene Augsburg 2020-07

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Zoom Sport

FCA, AEV... TVA!

Das Skaterhockey-Team ist die erfolgreichste Mannschaft der Stadt

Stürmer Stefan Gläsel und Verteidiger Philipp Konradsheim spielen seit

vielen Jahren erfolgreich Skaterhockey. Stefan, ein echtes Eigengewächs

des Augsburger Spitzenclubs TVA, hat auch schon einige Spiele für

die deutsche Nationalmannschaft absolviert. Philipp ist ebenfalls auf

internationaler Ebene aktiv, allerdings für das österreichische Team.

Zusammen rollen die beiden für den TVA übers Feld. Zu den Erfolgen des

Clubs gehören nicht nur zwei nationale Meisterschaften und ein Pokalsieg,

in den Jahren 2013 bis 2015 konnten die Herren des TVA sogar dreimal

hintereinander den Europapokal nach Augsburg holen.

Von Verena Kröner

Hallo ihr zwei, zunächst einmal würde mich interessieren,

wie man überhaupt zum Skaterhockey kommt?

Phil: Die meisten kommen, so wie ich auch, übers Eishockey

dazu. Am Anfang habe ich nur im Sommer gespielt,

um mich fit zu halten. Ich hätte früher nie gedacht, dass ich

Eishockey mal für Skaterhockey aufgeben werde (lacht).

Steve: Bei mir ist es ein bisschen anders. Wir haben als

Kinder draußen auf der Straße gespielt und 2002 hat uns dann

ein Kumpel mit zum TVA genommen. Wir hatten damals

das Glück, einen super Trainer zu haben und sind dann beim

Skaterhockey hängen geblieben. Der Weg von der Straße zum Skaterhockey ist

aber eher untypisch.

Es gibt viele Parallelen zwischen Skaterhockey und Eishockey, trifft das

auch auf das Regelwerk zu?

Steve: Von der Spielidee und auch vom Körperspiel ist es dem Eishockey

sehr ähnlich. Es gibt aber auch einige Unterschiede. Man spielt beispielsweise

vier gegen vier, das Feld ist kleiner und es gibt keinen Puck, sondern einen Ball.

Natürlich gibt es Feinheiten im Regelwerk, wir haben kein Abseits und auch

kein Icing, aber die Strafverteilung ist ähnlich wie beim Eishockey.

Phil: Es gibt auch keine Disziplinarstrafen, sondern gelbe und rote Karten,

genau wie beim Fußball. Weil das Spielfeld kleiner ist, geht es viel schneller hin

und her und ist dadurch auch für den Zuschauer spannend. Ich habe noch nie

jemanden getroffen, dem Skaterhockey nicht gefallen hat.

Darum spielt ihr auch Skater- und nicht Eishockey?

Phil: Genau. Und ich habe bisher immer das Glück, dass ich in Vereinen

spielen dufte, bei denen sich das gesamte Team extrem gut verstanden hat.

Obwohl wir beim TVA in der obersten Liga spielen, gehen alle Jungs immer

gerne ins Training und trinken auch mal ein Bier zusammen. Aber natürlich

spielt auch die Spielgeschwindigkeit eine große Rolle.

Steve: Ich fahre jetzt seit 2005 quer durch Deutschland und wir haben als

Mannschaft echt schon viel erlebt. Skaterhockey ist ein Teil von meinem Leben

und ich hatte die Chance, mit meinen Kumpels auf einem echt hohen Niveau

zu spielen. Das war natürlich auch ein Glücksfall, trotzdem wäre das in dieser

Form beim Eishockey für mich wahrscheinlich nicht möglich gewesen.

Wisst ihr zufällig, wie viele Inlineskater oder Rollen ihr in eurem

Leben bereits verschlissen habt?

Steve: Ich fahre meine, bis sie auf der Felge daher kommen (lacht). Wenn

ich es grob überschlage, komme ich vielleicht auf 400 Rollen.

Phil: Steve ist wirklich beinhart! Ich komme eher auf 500 bis 600 Rollen.

In Österreich spielen wir oft auf Asphalt und da nutzen sie sich natürlich

nochmal schneller ab.

Wenn man so erfolgreich in der 1. Bundesliga spielt, muss man mit

Sicherheit auch viel trainieren, trotzdem habt ihr alle auch noch einen

Vollzeitjob und Familie – wie funktioniert das?

Steve: Vor fünf bis sechs Jahren, als wir so erfolgreich waren und sogar dreimal

hintereinander den Europapokal geholt haben, hat das glaube ich auch

deswegen so gut funktioniert, weil viele noch studiert haben und wir außer

Hockey nichts anderes im Kopf hatten. Das A und O ist aber die Organisation.

Trotzdem nimmt man natürlich auch einiges in Kauf.

Wie oft trainiert ihr denn in der Woche?

Steve: Wenn die reguläre Saison gestartet ist, dann trainieren wir nur noch

zwei Mal in der Woche, in der Vorbereitung natürlich ein bisschen öfter und

dann kommen noch die Spiele am Wochenende dazu.

Euren Vollzeitjob an den Nagel zu hängen, ist vermutlich keine

Option?

Steve: Nein (lacht). Aber das spielt auch keine Rolle. Wenn man Sportler

ist, muss man sich überlegen, auf was es ankommt. Kann ich damit ein paar

Groschen verdienen oder steht die Leidenschaft für den Sport im Vordergrund.

Man muss auch sagen, dass uns der TVA eine tolle Halle ermöglicht hat, die für

uns wichtiger ist als Geld.

Phil: Wir können uns wirklich nicht beklagen. Ab und an bekommen

wir eine neue Ausrüstung und die Hotels vor Ort werden immer vom Club

bezahlt. Ich finde es eigentlich auch ganz gut, dass wir keine Sport-Söldner

sind, die ihre Sachen packen, sobald der Sponsor abgesprungen ist, sondern

mit Herz und Spaß dabei sind.

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