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Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Kirchheim a.N. – Ausgabe Juli 2020

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leben in corona-zeiten

Helga Widmann, 83 Jahre

Für mich war es erschreckend, dass sich dieses Virus

wie ein Flächenbrand auf der ganzen Welt ausbreitet.

Es zeigt auch, wie ohnmächtig der Mensch dem

gegenübersteht. Man lernt nie aus, was alles passieren

kann. Aber man lernt auch geduldig zu sein

und in vielem zurückzustecken. Mit Mundschutz und

Desinfizieren kann man viel erreichen, wenn man

konsequent ist. Das Singen im Chor vermisse ich

sehr, vor allem auch die Gemeinschaft. Besuche sind

auch schwierig und oft nicht gern gesehen. Die sind

mir eigentlich wichtig und hatte ich mir vorgenommen,

nachdem ich dafür jetzt Zeit habe. Ich kann

zum Beispiel meinen Bruder, der über 90 Jahre alt

ist und im Nachbarort wohnt, nicht sehen. Meine

uwe seibold, bürgermeister

Schwester lebt im Pflegeheim, ich konnte sie grade

mal eine halbe Stunde mit vielen Vorkehrungen besuchen.

Wenigstens konnte ich sie kurz sehen. Das

tut schon weh. Wir können nur hoffen, dass bald

ein passender Impfstoff gefunden wird, der schnellere

Hilfe bringt. Das wünsch ich allen, die von diesem

Virus betroffen sind.

Ich bin froh, dass ich selbst noch beweglich bin mit

Auto und Fahrrad, mich selbst versorgen kann und

bis jetzt verschont geblieben bin. Ich telefoniere zur

Zeit auch sehr viel im Verwandten- und Bekanntenkreis,

da die meisten Vereine noch nicht öffnen dürfen.

Das ist ein kleiner Ersatz.

Beunruhigend, wie schnell das Corona-Virus unseren

Alltag verändert hat, beunruhigend, wie

verwundbar unser Leben und unsere Gesellschaft

sind. Stillstand statt lebendiger Gemeinde – ein gespenstisches

Szenario, das ich immer für undenkbar

gehalten hätte. Die Folgen sind kaum zu begreifen:

überall neue Herausforderungen für Kinder, Familien

und Senioren; für Pflege und Medizin; Handel,

Gewerbe, Gastronomie und Vereine. Und auch

neue Herausforderungen mit ungeahnten Aufgaben

für die Gemeinde, verbunden mit dem Wunsch,

Verantwortung und Augenmaß unter einen Hut zu

bekommen. Und mitten in der Krise bei allen Sorgen

und Ängsten das Positive: ein Zusammenrücken,

ein Miteinander und gegenseitige Hilfe, großes

Verständnis und Rücksicht mit dem Ergebnis, dass

seit Wochen (Stand 15. Juni) kein akuter Krankheitsfall

mehr in Kirchheim zu verzeichnen und jede erkrankte

Person zum Glück genesen ist.

Und jetzt? Jetzt gilt es, trotz der widrigen Umstände

positiv in die Zukunft zu schauen, das Gemeindeleben

nach und nach mit Umsicht, aber auch mit

Vorfreude wieder starten zu lassen. Ohne dabei zu

vergessen, dass wir womöglich für sehr lange Zeit

mit der neuen Erkrankung werden leben und umgehen

müssen und auch, dass dies nur mit einer

großen Portion an Verantwortungsbewusstsein und

gegenseitiger Rücksicht gelingen wird und dass Abstand

halten ein Zeichen des neuen Miteinanders

ist. Und mit einer Gewissheit: gemeinsam sind wir

stark genug, diese Krise zu überwinden – ein kleines

Wunder bewirken, Tag für Tag.

dieses Jahr läuft einiges anders

konfirmationstermine im herbst

Unsere zwölf Konfis waren

schon auf der Schlussgeraden:

Ein Jahr Konfirmationsunterricht

mit vielen verschiedenen

besonderen Aktionen und Begegnungen

schien sich dem Ende

zuzuneigen. Die Konfirmationssprüche

sind ausgewählt und

die (leidigen) Lerntexte endlich

auswendig im Kopf. Anstelle

der ansteigenden Vorfreude auf

den Konfirmationsgottesdienst,

die sich langsam mit dem Verschicken

der Einladungskarten,

Aussuchen des Konfi-Outfits

und Vorbereiten des Festtages

einstellt, kam dann aber Corona

dazwischen. Die ursprünglich

geplanten Konfirmationsgottesdienste

am 3. und 10. Mai

konnten leider nicht stattfinden.

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden

haben sich aber mit

ihren Familien dafür entschieden,

ihre Konfirmation noch in

diesem Jahr zu feiern. Die neuen

Termine für die Konfirmationsgottesdienste

sind der 25. Oktober

und 1. November.

konfirmanden

Wir hoffen für unsere Konfis,

dass ihre Vorfreude bis dorthin

anhält und freuen uns mit ihnen

auf zwei schöne und ganz besondere

Gottesdienste!

Dieses Jahr läuft eben einiges

anders. Auch wenn unser

letzter Konfirmandenjahrgang

seinen Abschluss erst mit den

Konfirmationsgottesdiensten im

Herbst feiert, begrüßen wir bald

schon unseren neuen Jahrgang.

Die erste Konfi-Unterrichtsstunde

findet am Mittwoch den 1. Juli

von 15–16.30 Uhr – unter den erforderlichen

Schutzmaßnahmen

– im Christoph-Weiß-Haus statt.

Am 12. Juli stellen sich die neuen

Konfirmandinnen und Konfirmanden

dann im sonntäglichen

Gottesdienst der Gemeinde vor.

Wir freuen uns darauf, sie kennenzulernen

und auf ein ereignisreiches

Konfirmandenjahr mit

ihnen!

MS

Ein noch unbeschwertes

Zusammensein

der Konfirmanden

beim Themenabend

„Gebet“, am 6. März

in Hohenhaslach.

Siehe auch S. 20.

Christiane Matzke, Direktorin für Unternehmensentwicklung und Pflegemanagement

der SLK-Kliniken Heilbronn

Im Februar 2020 trafen wir in den SLK-Kliniken Heilbronn

Vorbereitungen, um für den schlimmsten Fall

einer raschen Ausbreitung von Covid-19 in unserer

Region gerüstet zu sein. Schwierige Fragen beschäftigten

uns: Wird das ohnehin sehr belastete Personal

diese Herausforderungen meistern können und

dabei selbst gesund bleiben? Woher bekommen wir

die dringend benötigte Schutzausrüstung oder Beatmungsgeräte?

Wie können wir die Patienten, die

dringende medizinische Hilfe benötigen und nicht

an Covid-19 erkrankt sind, ebenso verlässlich versorgen?

Wie können wir infizierte Patienten sicher

und gut von nichtinfizierten abschirmen? Wie können

wir die Kinderbetreuung unseres Personals im

Notstand organisieren?

Als Krankenhausverbund konnten wir viele Fragen

leichter lösen. So konzentrierten wir beispielsweise

alle Covid-19-Verdachtsfälle und -Infizierten auf

unsere Kliniken in Löwenstein und Heilbronn (Gesundbrunnen).

Besonders schwer waren die Tage

um die Osterzeit. Wir hatten auf unseren Intensivstationen

mehr als 100 Patienten gleichzeitig, davon

mehr als 30 Intensivpatienten. Kurz zuvor hatten

wir Patienten aus Frankreich aufgenommen, die per

Hubschrauber eingeflogen worden waren, nachdem

dort das Gesundheitssystem zusammengebrochen

war.

Wir sind dankbar, dass sich keiner unserer Mitarbeiter

auf einer der Covid-Stationen infiziert hat. Wir

sind sehr dankbar für die enorme Solidarität und

den Zuspruch, den wir aus der Bevölkerung erhalten

haben. Der Besucherstopp in Kliniken und Pflegheimen

hat uns sehr betroffen, aber auch ideenreich

gemacht. So konnten unsere Pflegekräfte für so

manchen Patienten mit Tablets unserer Klinik eine

Videokonferenz mit den Angehörigen organisieren.

Die Corona-Zeit hat alle unsere Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter sehr eng zusammenrücken lassen.

Die hohe Motivation, das Engagement und der Gemeinsinn

aller haben mich sehr stolz gemacht, bei

den SLK-Kliniken arbeiten zu dürfen. Meine tägliche

Zwiesprache mit Gott hat mir jeden Tag neu Mut

und Kraft geschenkt, für Patienten und Mitarbeiter

das Bestmögliche zu geben.

Herzlichen Glückwunsch Familie Burrer zum Nachwuchs

Unsere Jugendreferentin Lea

Burrer, die sich im letzten Gemeindebrief

in Mutterschutz

und Elternzeit verabschiedet hat,

hat nun Nachwuchs bekommen.

Am 29. Mai ist Ilai Junis Burrer

geboren. Wir freuen uns mit Lea

und ihrer Familie und wünschen

allen zusammen viel Freude, Gesundheit

und über allem Gottes

reichen Segen!

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