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Gemeindebrief der Ev. Kirchengemeinde Kirchheim a.N. – Ausgabe Juli 2020

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Gemeindebrief

Evangelische

Kirchengemeinde

Kirchheim am Neckar

Juli 2020

gottesdienste

und Aktionen in Corona-Zeiten > S. 3-8

gerhard zimmer

60 Jahre Kirchenmusik

> S. 10

umfrage

Leben in Corona-Zeiten

> S. 12

grüSSe

aus Thüringen

> S. 17

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Eine wundervolle Aktion:

Bernd Lieberherr, Annegret

und Gerhard Klepser

blasen am Sonntag

anstelle vom Kirchturm

aus den Weinbergen.

editorial

was zählt in der krise?

Gott hält, wenn nichts mehr hält

Und plötzlich stand unsere Welt still. Lockdown

überall. Schulen, Geschäfte, Betriebe geschlossen.

Lieferketten abgerissen. Ganze Wirtschaftszweige

kommen zum Erliegen. Millionen in Kurzarbeit.

Besuche in Pflegeheimen und Krankenhäusern

verboten. Ebenso das gemeinsame Feiern von

Gottesdiensten. Hochzeiten ohne Publikum. Beerdigungen

nur im kleinsten Kreis. Leere Fußballstadien,

wenig Straßenverkehr, verwaiste Fußgängerzonen.

Schlangen vor Bäckereien und Apotheken.

Überall Menschen mit Mund- und Nasenbedeckung.

Homeoffice als neue Normalität. Kontaktbeschränkungen

auch im Privatbereich. Und das

in den meisten Ländern dieser Erde. Maßnahmen,

um die Ausbreitung eines neuartigen Grippe-Virus

zu verlangsamen. Klar ist, die „Anti-Corona-Maßnahmen“

haben nicht nur Schaden verhindert, sie

haben auch Schaden angerichtet: wirtschaftlich,

seelisch, aber auch physisch, u. a. weil notwendige

Operationen verschoben oder Folgebehandlungen

bei Krebs, Herzinfarkten oder Schlaganfällen unterbrochen

wurden.

Neben den vielen negativen Auswirkungen der

Corona-Krise sehe ich aber auch manch Gutes, das

aus dem Leidvollen erwachsen ist. So hat Corona

uns neu bewusst gemacht: Wir sind verletzlich.

Unser Leben ist gefährdet. Unsere Möglichkeiten

begrenzt. Wir haben nicht alles in der Hand – trotz

aller technologischen und medizinischen Möglichkeiten.

Wir sind Menschen, keine Götter. Wir sind

Geschöpfe, nicht der Schöpfer. Eine harte Erfahrung,

aber vielleicht auch eine heilsame. Ich habe

den Eindruck, Corona hat uns demütiger und realistischer

gemacht.

Sicher, die Corona-Krise hat auch manch dunkle

Seite in uns offengelegt. Stichwort: Rangeleien um

Toilettenpapier, Mehl und andere Waren, die in

den vergangenen Monaten zeitweise ausverkauft

waren. Wir sind nicht so gut, wie wir dachten. In

uns allen steckt das Virus der Selbstsucht. Wir alle

sind erlösungsbedürftig.

Die Krise hat aber auch in besonderer Weise

gezeigt, was an Gutem in uns steckt. Ein beeindruckendes

Maß an Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft,

Miteinander und Zusammenhalt haben wir

erlebt. Nachbarschaftshilfe und Unterstützung von

Menschen, die zu Risikogruppen gehören. Kreativität

an allen Orten. Hoffnungszeichen und Hoffnungslieder.

Andrea Bocelli singt zu Ostern vor

dem Mailänder Dom „Amazing Grace“ und über

30 Millionen hören auf YouTube zu. Auch in unserer

Kirchengemeinde wurde viel getan: Online-

Gottesdienste, in denen auch viele Ehrenamtliche

mitgewirkt haben. Kreative Aktionen zu Ostern

und Pfingsten mit Osterkarten, Schmetterlingen,

Osterfeuer, Steinen der Hoffnung, Whatsapp-Gebetstreff

bis hin zu Pfingsttauben an der Sommerlinde.

Senioren wurden angerufen zum Geburtstag.

Großes Engagement zeigten auch die Leitung und

viele Mitarbeiterinnen unseres Kirchlichen Kinderhauses

Arche.

Vielen wurde wieder einmal oder ganz neu deutlich,

wie wichtig gute, liebevolle Beziehungen sind

– innerhalb der Familie, im Freundeskreis, in der

Gemeinde und darüber hinaus. Viele haben erkannt

oder wurden darin bestärkt, worauf es im

Leben wirklich ankommt, was wirklich wichtig ist

und zählt. Wofür es sich auch in Zukunft lohnt,

Zeit und Kraft zu investieren.

Auch haben viele von uns erfahren, dass Gott in

schweren Zeiten besonders nahe ist. Wir haben

Trost, Zuversicht und Stärke gefunden im Gebet

und uns, von seinem Geist bewegt, mit unseren

Gaben und Möglichkeiten eingesetzt, um anderen

Trost zu spenden, Hoffnung zu geben und praktisch

zu helfen. Francesco Beschi, der Bischof von

Bergamo – eine der Städte mit den meisten Corona-Toten

in Europa –, der sechs seiner Priester

durch Corona verlor, brachte diese Erfahrung so

auf den Punkt: „Gott ist auch in Prüfungen mit uns

und lässt uns nicht im Stich.“

Gott hält, wenn nichts mehr hält. In Gott sind wir

geborgen im Leben wie im Sterben. Nichts kann

uns aus seiner Hand reißen. Lasst uns im Vertrauen

auf ihn weitergehen – durch diese Krise und durch

alle anderen, die noch auf uns zukommen. Gott

lässt uns nicht im Stich!

Herzlich

Ihr und Euer

Keine Gottesdienste mehr in unserer

Kirche! Was vor Kurzem

noch unvorstellbar war, wurde

Realität: Aufgrund der Verordnungen

des Kultusministeriums

und unserer Landeskirche zur

Eindämmung der Corona-Pandemie

durften seit dem 16. März

2020 keine Gottesdienste mehr

gemeinsam gefeiert werden.

Diese Anordnung war wie für

viele Kirchengemeinden auch

für uns ein heftiger Einschnitt.

Schließlich wurde seit über 1000

Jahren so gut wie jeden Sonntag

Gottesdienst in unserer Mauritiuskirche

gefeiert – auch zu Pestund

Kriegszeiten.

Nicht nur wegen dieser langen

Tradition, sondern vor allem

auch aus seelsorgerlichen Gründen

und weil der Gottesdienst

das Herzstück des Gemeindelebens

ist, war es uns von Anfang

an wichtig, das gottesdienstliche

Leben in unserer Kirchengemeinde

irgendwie aufrechtzuerhalten.

Deshalb zeichneten wir

seit dem 22. März Videogottesdienste

auf und veröffentlichten

diese im YouTube-Kanal unserer

Kirchengemeinde. So konnten

alle Mitglieder unserer Kirchengemeinde,

die Zugang zu einem

Internetanschluss haben – ob im

eigenen Haus oder im Haus eines

Verwandten oder Bekannten

– mindestens einen Gottesdienst

pro Woche mit vertrauten Akteuren

aus unserer Kirchengemeinde

virtuell mitfeiern.

Mein besonderer Dank gilt auch

an dieser Stelle noch einmal

unseren Organisten Gerhard

Zimmer und Ulrike Rembold,

sowie den Mitgliedern unseres

Singteams unter der Leitung von

Tanja Neuner und auch Gero

Beck fürs Ausleihen der Kameratechnik

und alle technische

Unterstützung. Außerdem auch

allen Liturgen und Predigern,

die bereit waren, in unseren

Videogottesdiensten mitzuwirken.

Dank des Engagements dieser

Vielen war es uns möglich,

für jeden Sonntag und auch für

Karfreitag einen Gottesdienst

aufzuzeichnen und zu veröffentlichen.

Dazu kamen noch zwei

Passionsandachten, von denen

jeweils eine von unserer Vikarin

Maren Striebel und eine von unserer

Diakonin Sibylle Zimmer

gestaltet wurden.

Seit dem 17. Mai feiern wir wieder

gemeinsam Gottesdienst

in der Mauritiuskirche. Die Bedingungen

sind besondere. Entsprechend

der Verordnung des

Oberkirchenrates halten wir

2 m Abstand zwischen Personen

aus unterschiedlichen Haushalten.

Dadurch finden noch ca. 90

Personen Platz in unserer Kirche.

Vielen Gemeindegliedern

fehlt der gemeinsame Gesang im

Gottesdienst. Sie hoffen darauf,

dass das Verbot bald aufgehoben

wird und wir wie zum Beispiel

in Bayern zumindest mit einer

Mund-Nasenbedeckung singen

dürfen.

Um möglichst vielen Menschen

das Mitfeiern des Gottesdienstes

zu ermöglichen, übertragen wir

seit dem 17. Mai jeden Gottesdienst

in der Mauritiuskirche live

über den YouTube-Kanal unserer

Kirchengemeinde (Evangelische

Kirchengemeinde Kirchheim am

Neckar). Um eine gute Bildqualität

mit möglichst geringem personellen

Aufwand zu erreichen,

haben wir eine motorisierte Kamera

angeschafft und in unserer

Kirche fest installiert. Mithilfe

dieser Kamera sowie Beamer

und Leinwand können wir auch

das Geschehen im Altarraum

für die meisten Plätze in unserer

Kirche gut sichtbar machen.

Gemeindeleben in Corona-Zeiten

Wenn der Gottesdienst ins Wohnzimmer

kommt

Online-Gottesdienste und Live-Übertragungen aus der Mauritiuskirche

Außerdem werden Liedtexte sowohl

auf der Leinwand als auch

im Livestream eingeblendet. So

können die Mitfeiernden in der

Kirche die Texte mitlesen und

alle, die zu Hause am Bildschirm

den Gottesdienst mitverfolgen,

leicht mitsingen. Besonders freuen

wir uns über die Sänger unseres

Singteams, deren Gesang wir

unter den aktuellen Bedingungen

noch mehr schätzen als zuvor.

Mithilfe der installierten Übertragungstechnik

können wir

auch bei besonders gut besuchten

Gottesdiensten wie

den Konfirmationsgottesdiensten

im Herbst oder den Weihnachtsgottesdiensten

allen das

Mitfeiern des Gottesdienstes

ermöglichen, die Zugang zu einem

Internetanschluss haben.

So können wir auch zukünftig

gemeinsam Gottesdienst feiern

– in der Kirche und in vielen

Wohnzimmern – in dem Wissen,

dass Gott überall ist und uns

miteinander verbindet, wenn wir

gemeinsam zu ihm singen – ob

laut oder leise – und beten und

auf sein Wort hören. DK

Die Video-Gottesdienste finden

Sie unter:

www.kirche-kirchheim-n.de/

website/de/k/videogottesdienste

Gottesdienst am

Pfingstsonntag mit

Vikarin Maren Striebel

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gemeindeleben in Corona-zeiten

gemeindeleben in Corona-Zeiten

Besondere Angebote in besonderen Zeiten

Engagement, Ideen, Kreativität, Aktionen, ...

Ideen, Kreativität und Engagement in allen Bereichen und an allen Orten waren (und sind noch) gefragt in

diesen besonderen Zeiten. Und sie sprudelten – auch in unserer Kirchengemeinde. Vikarin Maren Striebel

stellt einiges davon hier vor.

Kirchheimer Geschichtenstudio

Kaum war klar, dass die Schulen schließen, startete Fritz Leng mit seinem

“Kirchheimer Geschichtenstudio“. Jeden Tag hat er eine neue Geschichte

vorgelesen – insgesamt über 30 Geschichten! Es gab Geschichten, die

Fritz Leng zusammen mit seinem Sohn in Afrika erlebt hat, aber auch

Geschichten, die hier bei uns passiert sind. Über 1.500 Mal wurden die

Geschichten von Fritz aufgerufen und es hörten ihm Kinder in Kirchheim

zu, aber auch Kinder, die in Stuttgart oder am Rande der Schwäbischen

Alb wohnen.

Eine klasse Idee von Fritz, danke!

Geschichten noch anzuhören unter:

www.kirche-kirchheim-n.de/website/de/k/geschichtenstudio

Bastelsets

Wahrscheinlich kennt jetzt jedes Kind, welches die Angebote für Kinder

in Kirchheim besucht, die „Mittlere Garage“ am Gemeindehaus. Dort

gab es in den letzten Wochen immer wieder Tüten zum Abholen. Große

bunte Schnecken, Osterhasen aus Filtertüten, Schmetterlingslaternen,

Muttertagsherzen oder Freundschaftsboxen lagen als Bastelsets für die

Kinder bereit. Innerhalb kurzer Zeit waren die ca. 30 Tüten abgeholt.

Manchmal gab es auch noch eine „Zusatzaufgabe“, z.B. ein Bild für die

Menschen im Altersheim zu malen oder ein Spiel auszuprobieren.

Vielen Dank an Yvonne, Maren und Sibylle für ihre Kreativität.

Kinderstunde „Gummibärenbande“

Auch die Kleinsten, die Kinder der „Gummibärenbande“ wurden nicht

vergessen. Annegret, Teresa und Biggi haben am Telefon den Kindern

Geschichten erzählt, mit ihnen gesungen und immer wieder Post in den

Briefkasten geworfen.

Vielen herzlichen Dank für diesen unermüdlichen Einsatz!

Schmetterlings-Aktion und Osterfeuer

Um Ostern waren im ganzen Städtchen verteilt viele bunte Schmetterlinge

zu sehen – vielleicht haben Sie bei einem Spaziergang einen entdeckt?

Der Schmetterling ist ein frühchristliches Symbol, das uns auf Jesus und

die frohe Botschaft von Ostern verweist. Die Verwandlung von der Raupe

über das Verpuppt-Sein im Kokon zum Schmetterling zeigt uns: auch

wenn alles zu Ende scheint, es kann und wird neues Leben geben. So

erinnert der Schmetterling uns an das Leben Jesu, seinen Tod und seine

Auferstehung in ein neues Leben. An Ostern feiern wir jedes Jahr dieses

Wunder und erhalten den Zuspruch Gottes, der sagt: „Ich lebe und ihr

sollt auch leben.“ (Joh 14,19)

Gemeinsam – und doch jeder oder jede Familie für sich – konnten wir

den Ostermorgen mit dem eigenen kleinen Osterfeuer begrüßen, eine

Andacht lesen, ein Gebet sprechen. Zusammengenommen ein kleines

Lichtermeer!

Pfingstaktion

Seit Pfingsten flattern an der

großen Linde neben der Kirche

bunte Tauben. Gestaltet wurden

sie von Kindern. Die Idee war,

dass Kinder Tauben gestalten

zum Thema „Was gibt mir Hoffnung?“,

„Worauf hoffe ich?“ Einfach

mal vorbeischauen und die

“Kunst im Juni“ betrachten – es

lohnt sich!

Kindergottesdienst per

„Zoom“

Vor Kurzem noch unvorstellbar

– zusammen Kindergottesdienst

zu feiern und nicht zusammen

in einem Raum zu sitzen. Aber

es funktioniert. Immer wieder

verabreden sich Mitarbeiter des

Kindergottesdienstes mit den

Kindern im „Chat-Room“. Wir

singen zusammen, hören eine

spannende Geschichte und lösen

so manches Quiz miteinander.

Es ist eine spannende Erfahrung

für uns alle, aber v.a. eine Möglichkeit,

sich mal wieder zu sehen

und voneinander zu hören. Klasse

wäre natürlich, wenn wir uns

vor den Sommerferien nochmals

zu einem „richtigen“ Kindergottesdienst

persönlich treffen

könnten!

Hoffnungssteine

An Ostern haben wir erfahren: Der große Stein

vor Jesu Grab ist weggerollt. Das Grab ist leer.

Der Stein ist zum Hoffnungsstein geworden. Seit

dem 26. April reihen sich immer mehr Steine um

die Mauritiuskirche aneinander. Sie sind mit leuchtend

bunten Farben bemalt oder mit wohltuenden

Bibelworten und Hoffnungsbotschaften, die Mut

machen, versehen.

Vielen Dank an alle, die einen Stein gestaltet und

damit ihre Hoffnung weitergegeben haben!

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gemeindeleben in corona-zeiten

gemeindeleben in corona-zeiten

WhatsApp

digitaler Gebetstreff

Gebetskarten

Der württembergische Reformator Johannes

Brenz bezeichnet das Gebet als „Reden des Herzens

mit Gott“. Das Gebet ermöglicht uns Christen,

mit Gott ins Gespräch zu treten. Unser Gott,

der sich in Jesus Christus offenbart hat, ist Gott in

Beziehung. Um diese Beziehung zu leben und die

Möglichkeit oder Inspiration für das persönliche

Gebet zu geben, wurde mit dem Gottesdienst am

Sonntag Rogate, der zum Gebet auffordert, am

17. Mai eine weitere Hoffnungsaktion eingeführt:

Gebetskarten. Machen Sie doch einen Spaziergang

zur Mauritiuskirche und lassen Sie sich von

den Gebeten inspirieren – von den Dingen, um die

wir Gott im Gespräch bitten können, oder auch

Dingen, denen unsere Dankbarkeit gilt. Ihr eigenes

Gebet ist dann ganz einfach: Das Reden Ihres Herzens

mit Gott.

Licht der Hoffnung und Klang der Verbundenheit

Die Gemeinschaft und regelmäßige Begegnungen fehlen vielen Menschen.

Besonders seit Mitte März die notwendigen Corona-Maßnahmen

gelten. Während der Wochen, in denen keine regulären

Gottesdienste stattfinden konnten, waren Christinnen und Christen

in Kirchheim und weltweit im Gebet und Glauben miteinander verbunden.

Zum Glockengeläut um 19 Uhr wurden Kerzen entzündet

und als Zeichen der Hoffnung ans Fenster gestellt. Dazu wurde in

Verbundenheit mit den Menschen, an die wir denken, aber bei denen

wir in diesen Tagen nicht sein können, ein Gebet oder Vaterunser

gesprochen. Mit Strophen aus dem Lied „Der Mond ist aufgegangen“

wurde der zurückliegende Tag in Dank und Vertrauen auf Gottes

Gegenwart besungen.

WhatsApp Gebet – Geht das?

Das haben wir uns zu Anfang der

Coronakrise auch gefragt!

Gibt es doch seit einigen Jahren

bei uns in der Kirchengemeinde

ein Gebetstreffen. Dreimal im

Monat am Sonntagabend in der

Kirche und einmal in einer Familie.

Etwa sieben bis zehn Leute trafen

sich jeweils, denen das Gebet

wichtig ist und die immer wieder

wertvolle Erfahrungen damit

gemacht haben, gemeinsam zu

Gott zu beten. Und wumms!

Plötzlich ging wegen des Coronavirus

gar nichts mehr! Also

haben wir begonnen, uns digital

zu treffen und eine für uns neue

Gebetsform entwickelt. Da eine

WhatsApp-Gruppe bereits vorhanden

war, wählten wir diese

Form.

„Treffpunkt“ war jeweils wie

gewohnt sonntagabends um 20

Uhr. Eine Person leitete das Treffen,

alle Beteiligten stellten sich

kurz vor, nach einer Einleitung

gab es ein digitales Lied, Dank-

Gebetsanliegen wurden gesammelt,

Zeit des persönlichen Gebets

war eingeplant, es gab einen

Gugg to Go

analoge Bastelarbeiten

kurzen Impuls im Nachklang

zur Sonntagspredigt, Fürbitte-

Gebetsanliegen (anonym, ohne

Namen) wurden gesendet und

dafür gebetet; manchmal gab es

auch einen Psalmtext oder liturgische

Texte. Und ganz schnell

vergingen 30-40 Minuten des gemeinsamen

Gebetes. Ganz nach

der Devise: Getrennt und doch

nah verbunden!

Im Laufe der Wochen wurde das

Treffen immer variiert, aber drei

verblüffende, unerwartete Ergebnisse

zeigten sich:

Interessant, das geht ja! Und

wir erleben große Nähe und

Ermutigung dadurch. Grad jetzt

in der Coronakrise! Und Upps,

die Teilnehmerzahlen waren an

jedem Abend immer doppelt bis

dreifach so hoch wie sonst!

Genial, man kann sogar etwas

später „dazukommen“ und ist

danach schnell wieder zu Hause!

Nun haben die Gebetstreffen

sonntagabends in der Kirche

wieder begonnen. Aber mindestens

einmal im Monat treffen wir

uns auf vielfachen Wunsch der

Teilnehmenden weiterhin zum

WhatsApp-Gebet.

Möchten Sie gerne „dazu kommen“?

Herzliche Einladung!

Kontakt: Fam. Leng, Tel. 9697567

FL

»Es ist unendlich viel leichter, in Gemeinschaft zu leiden als in Einsamkeit.«

Dietrich Bonhoeffer, deutscher evangelischer Theologe

Coronakrise: Und plötzlich ging

ab Mitte März gar nichts mehr!

Schmerzlich für uns Erwachsene,

oberdoof für die Kinder!

Auch unser Treffpunkt für Jungs

musste, wie alle anderen Veranstaltungen

und Gruppen für

Kinder, genauso wie der beliebte

Vater-Kind-Tag, leider ausfallen!

Als kleinen Trost gab es aber die

„Gugg to go“! Die Kinder bzw.

Eltern konnten sich im CWH

eine „Mutmach-Tüte“ abholen.

Oder auch schon mal eine Bastelpackung

für Hasen.

In der „Gugg to go“ gibt’s was

zum Mampfen, ein Kinderheft

und Wimmelbild; bei der Vater-

Kind-Gugg auch Tipps für Ausflugsziele

in der Nähe, die mit

Kindern per Rad leicht erreichbar

sind. Grüßle des Mitarbeiterteams

runden die Gugg ab!

„Gugg to go“ als Zwischendurch-

Gruß; aber wir freuen uns sehr

wieder auf reale Begegnungen!

Hoffentlich bald!

FL

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gemeindeleben in Corona-zeiten

auftanken

drive-in-gottesdienst in kirchheim

regelbetreuung in der pandemie

Abstandsgebot, Hygienemassnahmen, regelvorgaben, ...

Hurra, ab Montag, 29.06.2020 können wir wieder

allen 108 Kindergartenkindern in VÖ (Gruppen mit

verlängerten Öffnungszeiten) und Ganztag und allen

Krippenkindern eine verlässliche Betreuung anbieten.

Darauf freuen wir uns alle sehr!

Haben wir also wieder einen normalen Alltag wie

„vor Corona“? Weit gefehlt! Die jetzige Form

heißt „Regelbetreuung unter Pandemiebedingungen“

und beinhaltet weiterhin das Abstandsgebot

zwischen Erwachsenen, Hygienevorgaben, …und,

und, und.

ABER, es ist ein Anfang!

kinderhaus arche

Besondere Situationen benötigen besondere Angebote:

Am 21. Juni fand der erste Drive-In-Gottesdienst

in der Geschichte Kirchheims auf dem

Parkplatz des Real-Supermarktes statt.

Ähnlich wie bei einem Autokino parkten die Fahrer

vor einer Bühne und hörten die Predigt und die

Begleitung der Band bei leicht geöffnetem Fenster

über Lautsprecher. Damit war im Wagen sogar das

Singen möglich – was zu Corona-Zeiten in Gottesdiensten

sonst leider noch immer verboten ist.

Geparkt hatte hier alles, was Räder hat: Knapp 70

Autos – sowie 50 Personen mit Skateboard, Roller,

Fahrrad oder Moped. „Ich bin das erste Mal wieder

seit der Pandemie in einem Gottesdienst“, erzählt

eine ältere Frau, die in der ersten Reihe geparkt

hat und nun froh ist, als Risikogruppe wieder an einem

Gottesdienst teilnehmen zu können. In einem

Wohnmobil sitzt eine Mehrgenerationenfamilie

life dabei

KiGo-Stationenlauf

Stationenlauf rund ums CWH

Ein kleines bisschen wie „richtiger“

Kindergottesdienst war am

Sonntag, 14. Juni der Parcours

rund ums Christoph-Weiß-

Haus. Man hat sich wieder mal

„life“ gesehen und hat miteinander

geschwätzt.

An fünf verschiedenen Stationen

erlebten die Familien, was

an Pfingsten vor 2000 Jahren

geschehen ist. An einem kleinen

Lagerfeuer hörten die Kinder die

Pfingstgeschichte, mit fast 100

Wasserbomben probierten sie

verschiedene Experimente aus.

Wie es ist, wenn man sich nicht

samt Hund, die sich diesen Gottesdienst ebenfalls

nicht entgehen lassen will.

Pfarrer Dirk Kubitscheck sprach über die Kraftquellen,

die es gibt: Die Dankbarkeit, die helfen kann,

alles in einem positiveren Licht zu sehen, zwischenmenschliche

Beziehungen, die angesichts einer Krise

besonders wertvoll sind, sowie das Auftanken

in Gottes wunderbarer Schöpfung – und bei Gott

selbst, der Quelle des Lebens.

Auf der Bühne begleitete eine junge Band die Lieder,

bestehend aus Hannah Neuner, Sarah Casabona,

Sonja Haug und Luis Walter. Für Bühne und

Tontechnik sorgte Helme‘s Veranstaltungstechnik.

Dass allen Besuchern dieser besondere Gottesdienst

gefiel, zeigte sich am Schluss: Gleich zweimal

ertönte ein Hupkonzert.

Vielen Dank an den Real-Supermarkt für die kostenlose

Bereitstellung des Parkplatzes! JK

mehr versteht, weil man auf einmal

eine andere Sprache spricht,

und welche Möglichkeiten es zur

Verständigung gibt, konnte an einer

anderen Station ausprobiert

werden. Für die Linde an der

Kirche wurden nochmals Tauben

angemalt, und ein gutes Auge

war beim Memory-Spiel gefragt.

Es war ein toller Nachmittag

und die Regenpause hat genau

so lange gedauert, wie wir es

brauchten.

Herzlichen Dank an alle KiGo-

Mitarbeiter und an alle Familien,

die dabei waren!

SZ

Unser Kinderhaus hat am 17.03.2020 seinen Betrieb

eingestellt. Nach der Information vom evangelischen

Landesverband und Kultusministerium wurden

alle Erzieherinnen ins Homeoffice geschickt

und der Kindergarten geschlossen. Auf diese Situation

war niemand vorbereitet und die Sorge, was

passieren könnte, war überall zu spüren. Erzieherinnen,

die normalerweise 75% ihres Stellenumfangs

mit Kindern arbeiten, im Homeoffice? Geht

sowas überhaupt?

Jetzt waren kreative Ideen gefragt, in welcher Form

eine Arbeit möglich sein kann. Die Vorschriften beinhalteten

ein absolutes Kontaktverbot und die Erzieherinnen

durften nicht im Haus anwesend sein.

Dem Leitungsteam rauchte der Kopf!

Nach wenigen Tagen wurden gemeinsam mit den

pädagogischen Fachkräften aus Kindergarten und

Krippe intensiv an pädagogischen Konzepten und

am Qualitätshandbuch gearbeitet. Jede Erzieherin

gestaltete eine Bildungsbox und es gab Arbeitsgruppen

für die wöchentliche Ausgabe der „Regenbogenpost“

für alle Kinder, der „Bärenpost“ für

die Großen, online und in Schriftform.

Unser Team war immer am Start, wenn es etwas

zu erarbeiten gab.

Ostergrüße wurden zusammengestellt und verteilt

und den Geburtstagskindern wurde (mit Abstand)

gratuliert. Wichtig war uns, den Kontakt zu den

Familien aufrecht zu erhalten und zu pflegen, ob

per Telefon oder mit einem Besuch an der Haustür.

Oft wurde uns die Frage gestellt: „Wie geht es

denn weiter?“

Die Mitarbeiterinnen in der Reinigung und Hauswirtschaft

durften in getrennten Teams im Haus arbeiten.

Die Reinigungskräfte haben die komplette

Grundreinigung übernommen und die Hauswirtschaftskräfte

die jährliche Spielzeugwäsche. Eine

super Leistung, unser Kinderhaus blitzt auf allen

drei Etagen!

Dann ging es weiter! Unter vielen Vorgaben und

Hygienemaßnahmen startete die erste Form der

Notbetreuung am 27.04.2020. Endlich wieder Kinder

im Haus, allerdings nur von berufstätigen Eltern

in systemrelevanten Berufen.

Nach vier Wochen folgte die erweiterte Notbetreuung

und unsere großen „Bärenkinder“ durften

wieder in ihrem Kindergarten spielen.

Zum 15.06.2020 folgte die nächste Veränderung in

„eingeschränkter Regelbetreuung“ und wir konnten

allen Kindern, außerhalb der Notbetreuung,

zwei Stunden Betreuung in kleinen Gruppen anbieten.

Und jetzt, bis zu den Sommerferien (oder vielleicht

darüber hinaus?!): „Regelbetreuung unter Pandemiebedingungen“.

Hierfür verändern wir aktuell

unsere Räume, da wir nicht nach dem teiloffenen

Konzept arbeiten dürfen, sondern nur in geschlossenen

Gruppen.

Wir sind dankbar, dass wir gemeinsam diese herausfordernde

Situation so gut bewältigt haben.

Ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiterinnen

für ihren flexiblen und tatkräftigen Einsatz!

Es grüßt Sie,

das Leitungsteam vom Kirchlichen Kinderhaus Arche,

Nicole Veigel und Birgit Arzbach-Gerharth

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kirchenmusik

kirchenmusik

gerhard zimmer

60 Jahre für die Kirchenmusik

Noch als Konfirmand wurde Gerhard Zimmer 1954

vom damaligen Pfarrer Rebstock angesprochen,

ob er nicht das Orgelspiel erlernen wollte, er suche

Nachwuchs für den Kindergottesdienst. Gleich

die ersten eigenen Versuche an der Orgel haben

ihn so fasziniert, dass der damals 13-Jährige mit

dem Fahrrad nach Besigheim fuhr, um dort in der

Stadtkirche beim damaligen Besigheimer Lehrer

und Organisten Friedrich Schelling (1881-1979) Unterricht

zu nehmen. Schelling galt als ein Urgestein

der württembergischen Kirchenmusik und wurde

später zum Kirchenmusikdirektor und Besigheimer

Ehrenbürger ernannt.

Bald schon übernahm Gerhard Zimmer für den

damaligen Organisten Paul Rosenberger erste

kleine Vertretungen. Und kurz nach seinem Abitur

1960, während seinem 1. Studiensemester in

Tübingen, wurde er vom Kirchengemeinderat mit

schriftlicher Mitteilung zum Hauptorganisten „bestellt“.

Dies ohne vorherige Anfrage, aber Paul Rosenberger

hatte aus beruflichen Gründen immer

weniger Zeit für seinen Dienst.

An Sonntagen war damals in drei Gottesdiensten

zu spielen: Im Hauptgottesdienst, im Kindergottesdienst

und nachmittags in der Christenlehre. Dafür

gab es 20 Mark im Monat, die hat er als guter

Schwabe in einen Bausparvertrag investiert.

Anfang der 1960er Jahre stand die Kirchenrenovierung

auf dem Plan und damit auch die Frage nach

einer neuen Orgel. Gerhard Zimmer hat sich intensiv

für einen Orgelneubau eingesetzt und seine

besondere Fachkenntnis eingebracht. An der Konzeption

der Hauptorgel – und 1985 der Chororgel

– war er maßgeblich beteiligt.

1967 wurde sie dann eingeweiht, die neue Hauptorgel,

und bot sehr gute Möglichkeiten für eine Intensivierung

der Kirchenmusik. Erbaut wurde sie vom

Orgelbauer Richard Rensch aus Lauffen a.N., mit

24 Registern und 1570 Pfeifen. Generalgereinigt und

saniert wurde sie übrigens zum letzten Mal 2017.

Orgeldienste und die dazu notwendigen Übzeiten

waren aber jetzt mit erheblich mehr Zeitaufwand

und Fahrerei verbunden, denn Gerhard Zimmer

war nun beruflich auswärts tätig. Daneben hat er

während seines Referendariats in Korntal auch

noch die Ausbildung für die C-Prüfung gemacht

und diese im April 1969 abgeschlossen. Während

der Ölkrise 1973, als ein sonntägliches Fahrverbot

galt, konnte er seinen Platz an der Orgel gar nur

mit einem Passierschein erreichen!

Aber nicht nur als Organist war Gerhard Zimmer

für die Kirchengemeinde tätig. 1970 übernahm er

die Chorleitung des Ev. Posaunenchors, dem er

bereits seit 1955 angehörte, und der sich in diesem

Jahr als Verein konstituierte. Neue Impulse für die

Kirchenmusik ergaben sich, regelmäßige eigene

Konzerttermine wurden eingeführt, wie z.B. der

3. Advent mit dem Konzert „Posaunenchor mit

Orgel“ oder der 6. Januar mit dem „Konzert bei

Kerzenschein“. Auswärtige Künstler und Chöre

wurden eingeladen, sodass sich mit der Zeit ein

reges Konzertleben entwickelte, besonders auch

nach der Anschaffung der Chororgel 1985, die zusätzliche

Möglichkeiten bot. Es traten Künstler auf

aus Frankreich, Belgien, der DDR, Berlin, Köln, Altenburg

und natürlich die Größen in der württembergischen

Landeskirche.

»Gern erinnere ich mich an

manchen Gottesdienst-Schluss,

wenn mein Bruder Helmut

mit dem Helikon und ich

mit der Trompete rechts und

links von Gerhard auf der

Orgelbank sitzend, die

Gemeinde mit einem Bach-

Choral verabschiedet haben.«

Hermann Hofmeister

Der Umzug 1990 nach Kirchheim in die unmittelbare

Nähe der Kirche hat Gerhard Zimmers Leben

als Kirchenmusiker natürlich sehr viel einfacher

gemacht. 1995 hatte Pfarrer

Schuster, der selbst ein guter

Musiker und Sänger war,

das neue Gesangbuch eingeführt.

Eine Herausforderung

für den Kirchenmusiker Zimmer

und die Gemeinde, die

aber dem Gemeindegesang,

der ihm immer sehr am Herzen

lag, sehr gutgetan hat.

Durch Fortbildungen bei internationalen

Kursen und

Tagungen hat er sich immer

auch bemüht, Neues zu lernen

und am Puls der Zeit zu

bleiben.

Auch die ökumenische Verbindung

zur katholischen

Kirche war ihm wichtig, und

so hat er immer wieder gern

bei deren Gottesdiensten gespielt. Und in den Zeiten,

in denen der Kirchheimer Kirchenchor von einer

Kirchenmusikerin bzw. einem Kirchenmusiker

aus Lauffen geleitet wurde, hat er bei Kirchheimer

Gottesdiensten mit dem Kirchenchor im Gegenzug

den Organistendienst in Lauffen übernommen.

Beim Konzert bei Kerzenschein ist es ihm zur Freude

vieler gelungen, neben Musikfreunden und Kollegen

auch immer wieder junge Leute für gute Musik

zu begeistern und ihnen Musiziermöglichkeiten

zu schaffen. Eine Besonderheit waren immer die

Stücke für zwei Orgeln gemeinsam mit seiner Frau

Susanne.

Dankbar ist er auch, dass ihn seit einigen Jahren

Ulrike Rembold auf der

Orgelbank unterstützt. Erstaunlich

ist überhaupt, dass

es in Kirchheim in 106 Jahren

nur drei verantwortliche

Organisten gab: 1914-1953

Gottlob Grünenwald, 1953-

1960 Paul Rosenberger und

1960-2020 Gerhard Zimmer.

Beim Posaunenchor sieht es

ähnlich aus, in fast 100 Jahren

ist auch erst der dritte

Dirigent am Werk. Nicht

unerwähnt soll bleiben,

dass vor Gottlob Grünenwald

Zimmers Urgroßvater

mütterlicherseits, Johannes

Hemming, schon Organist

in Kirchheim war.

Mit dem 31. Mai 2020 hat Gerhard Zimmer nun sein

Organistenamt mit all seinen Verpflichtungen aufgegeben,

aber nicht das Orgelspiel, das meint: Im

Rahmen seiner Möglichkeiten wird er für Vertretungen

weiterhin zur Verfügung stehen. ROS

Wir danken Gerhard Zimmer für über 60 Jahre treuen und hervorragenden

Dienst als Hauptorganist unserer Kirchengemeinde.

Es erfüllt uns mit großer Dankbarkeit, was in den vergangenen

Jahrzehnten durch ihn geschehen und in unserer Kirchengemeinde

entstanden ist im Bereich der Kirchenmusik. Nun geht er auch

als Kirchenmusiker in den wohlverdienten Ruhestand. Wir freuen

uns sehr, dass er sich trotzdem bereit erklärt hat, für Vertretungen

zur Verfügung zu stehen, sofern es ihm möglich ist. Für die

Zukunft wünschen wir Gerhard Zimmer und seiner Familie alles

erdenklich Gute und Gottes Segen.

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leben in corona-zeiten

Leben in corona-zeiten

Leben in Corona-Zeiten

Was war/ist schwierig in dieser Zeit,

was an Gutem konnte/kann ich der Situation auch abgewinnen?

Das fragten wir Menschen unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Lebensbereichen, in

Kirchheim (und darüber hinaus). Seien Sie gespannt auf die Antworten. Möglicherweise haben Sie ähnliche,

oder aber auch ganz andere Erfahrungen gemacht.

Johanna Mickler, 9 Jahre

Hanna neuner, abiturientin

Dank Corona wurde unsere Schule genau in der

Zeit geschlossen, in der uns die Lehrer nochmal

intensiv aufs Abi vorbereitet und letzte Fragen geklärt

hätten. Die Lehrer haben versucht, das als

Vorteil darzustellen, indem sie uns gesagt haben,

wir könnten jetzt viel fokussierter lernen und uns

aufs Wesentliche konzentrieren. Aber Aufmunterungen

waren spätestens ab dem Zeitpunkt, an

dem das Abi um einen Monat verschoben wurde,

zwecklos. Es war eine sehr deprimierende Zeit.

Im Nachhinein allerdings war ich so dankbar, dass

wir unsere Prüfungen überhaupt schreiben durften.

Es hätte ja auch sein können, dass sie in den September

oder noch weiter weggeschoben werden. Das

Privileg, einen Schulabschluss schreiben zu dürfen,

Ich konnte keine Freunde mehr treffen. Mich selbst

zu beschäftigen war langweilig. Ich durfte nicht mehr

in die Schule gehen, konnte nichts Neues lernen,

meine Lehrerin nicht sehen. Dann konnte ich nicht

mehr ins Ringen gehen. Dafür hab ich jetzt eine

Reckstange im Garten bekommen, da kann ich dann

trainieren. Klavierunterricht hatte ich auch eine zeitlang

nicht. Ich hatte zwar viel Zeit, um mit meiner

Schwester zu spielen, dafür haben wir aber auch

oft gestritten. Und es ist blöd, die Abstandsregeln

immer einzuhalten, wenn man aus dem Haus geht.

Wir konnten dafür mehr Zeit mit der Familie verbringen,

wir haben große Wanderungen gemacht,

es waren glaub ich acht Stück. Das waren Letterbox-Touren,

die fand ich besonders toll, weil man

da Fragen beantworten musste und am Ende einen

Schatz bekommen hat. Manche waren drei bis vier

Stunden lang. Wir haben mit unserem Hund Mayla

viele Kunststücke geübt. Meine Mutter und ich

haben viele Brettspiele gemacht. Für mein Zimmer

hab ich ein neues Regal bekommen, das wir dann

gemeinsam zusammengebaut haben. Mein Papa

musste auch ins Homeoffice, das war sehr praktisch.

Wenn ich eine Frage hatte, konnte ich einfach

rüber, sein Büro ist neben meinem Zimmer.

Mein Wunsch ist, dass alles wieder wird wie früher

und dass ein guter Impfstoff gefunden wird.

ist mir erst durch die Corona-Zeit bewusst geworden.

Ich glaube, für Schüler ist es selbstverständlich,

wenn man an das Ende seiner Schullaufbahn denkt,

dass man Prüfungen schreiben und einen Abschluss

in der Hand haben darf. Für unsere Stufe war das

dieses Jahr nicht der Fall. Und auch wenn wir uns

jetzt ärgern, weil dieses Jahr Veranstaltungen wie

der Abiball leider ausfallen müssen, ich glaube jedem

Abiturienten ist ein Stein vom Herzen gefallen,

als die letzte Prüfung endlich vorbei war.

Dankbar sein für Dinge, die sonst für mich eine

Selbstverständlichkeit waren, in der Schule, aber

auch im privaten Umfeld. Das hat mir die Corona-

Zeit gebracht.

Simon Belschner, Feuerwehrmann

Am Anfang fand von heute auf morgen gar nichts

mehr statt. Regelmäßige Veranstaltungen wie Freiwillige

Feuerwehr, Tanzkurs, Stammtisch fielen

plötzlich weg. Man konnte sich ja auch nicht einfach

so in der Öffentlichkeit mit jemand treffen. Das hat

sich zum Glück deutlich gelockert. Das Maske-Tragen

beim Einkaufen oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln

war am Anfang schon auch störend,

aber man hat sich daran gewöhnt.

Der Autoverkehr war deutlich ruhiger, auf der B27

war fast gar nichts los. Wodurch es ja auch deutlich

familie KäSSmann

In der Coronazeit und beim Homeschooling wurde

sehr deutlich, wie wichtig die Schule, die MitschülerInnen

und die LehrerInnen für die Kinder sind.

Das soziale Miteinander, das Diskutieren und der

Austausch fehlten sehr. Wir Eltern mussten diesen

Part teilweise übernehmen. Insgesamt haben aber

unsere Schulkinder selbstständig und selbstverantwortlich

gearbeitet und gelernt, mit verschiedenen

Medien umzugehen. Auch das ist ein erheblicher

Zugewinn.

Vor allem die Freunde und auch der sportliche Ausgleich

wurden von allen schwer vermisst. Unser Kindergartenkind

stand öfter vor abgesperrten Spielplätzen

und sagte, wie traurig ihn das alles macht

und wie sehr es ihm fehlt, seine Freunde zu treffen.

Positiv war zugleich der entschleunigte Tagesablauf

Matthias kaden, pflegeheim-Leiter

Gerade die Anfangsphase der Corona-Zeit

war eine große Herausforderung. Als Leiter

eines Altenpflegeheims habe ich eine große

Verantwortung für viele Menschen. Fast täglich

mussten striktere Maßnahmen, wie Besuchsverbote

und Ausgangssperren umgesetzt werden. Die Sorge,

dass sich viele Bewohner und Mitarbeiter anstecken

und schwer erkranken, war groß. Auch die fehlende

Schutzausrüstung war ein großes Problem. Da eine

solche Pandemie noch nie da gewesen war, konnte

man auch nicht auf Erfahrungswerte setzen. Die

berufliche Situation, aber auch die in der Familie war

sehr belastend. „Homeschooling“ und „Lockdown“,

alles Situationen, die noch nie dagewesen sind.

Eine Chance dieser Krise ist sicherlich, dass die Gesellschaft

erfahren hat, was wirklich wesentlich ist

und welche Berufe „systemrelevant“ sind. Gerade

weniger Verkehrsunfälle gab. Das fand ich sehr angenehm.

Es war viel weniger Lärm. Bei der Arbeit

(Berufsfeuerwehr) war deutlich weniger los, die

Menschen haben sich genauer überlegt, ob es nötig

ist, Hilfe zu rufen.

Der Zusammenhalt gerade in den Anfangszeiten

war schon auch gestärkt. Es gab viele Solidaritätsaktionen

wie Einkaufshilfen etc. Die allgemeine Rücksichtnahme

war größer, was ich gut fand. Es wäre

schön, wenn davon auch nach Corona noch etwas

übrig wäre.

– bei drei Kindern sind oft mehrere Termine an einem

Tag zu managen. Nun war Zeit, miteinander

zu spielen, kreativ zu sein und für viel Bewegung

in der Natur. Wir konnten verschiedene Letterboxtouren

machen und in der näheren Umgebung

wunderschöne Ecken kennenlernen. Gemeinsames

Kochen, im Garten arbeiten und verschiedene Projekte

brachten uns als Team einander näher.

In drei Monaten Homeschooling, Homeoffice und

ohne Kindergarten haben wir viel Familienzeit erlebt,

in der wir zum einen zusammengewachsen

sind, zum anderen aber an unsere Grenzen gestoßen

sind, weil das jeweilige soziale Umfeld fehlte

und die Familie dies nicht immer adäquat auffangen

konnte.

der soziale Bereich und die Altenpflege erfahren zu

„normalen“ Zeiten viel zu wenig Wertschätzung.

Besonders am Anfang der Krise überwältigte mich

die große Unterstützung vieler Menschen. Sei es mit

dem Nähen von den dringend benötigten Masken

oder von spontanen „Balkonkonzerten“ vor unserer

Einrichtung.

Ich hoffe, dass die Fokussierung auf das Wesentliche

auch über die Krise hinweggerettet werden kann.

Von der Politik wünsche ich mir für die Zukunft,

dass wir die dringend benötigten besseren Arbeitsbedingungen

bekommen und endlich die Finanzierungsfrage

der Pflegeversicherung geklärt wird.

Jetzt müssen wir wieder zu einer „neuen“ Normalität

zurückkehren und hoffen, dass es nicht zu einer

zweiten Ausbruchswelle kommt.

12 13



leben in corona-zeiten

Helga Widmann, 83 Jahre

Für mich war es erschreckend, dass sich dieses Virus

wie ein Flächenbrand auf der ganzen Welt ausbreitet.

Es zeigt auch, wie ohnmächtig der Mensch dem

gegenübersteht. Man lernt nie aus, was alles passieren

kann. Aber man lernt auch geduldig zu sein

und in vielem zurückzustecken. Mit Mundschutz und

Desinfizieren kann man viel erreichen, wenn man

konsequent ist. Das Singen im Chor vermisse ich

sehr, vor allem auch die Gemeinschaft. Besuche sind

auch schwierig und oft nicht gern gesehen. Die sind

mir eigentlich wichtig und hatte ich mir vorgenommen,

nachdem ich dafür jetzt Zeit habe. Ich kann

zum Beispiel meinen Bruder, der über 90 Jahre alt

ist und im Nachbarort wohnt, nicht sehen. Meine

uwe seibold, bürgermeister

Schwester lebt im Pflegeheim, ich konnte sie grade

mal eine halbe Stunde mit vielen Vorkehrungen besuchen.

Wenigstens konnte ich sie kurz sehen. Das

tut schon weh. Wir können nur hoffen, dass bald

ein passender Impfstoff gefunden wird, der schnellere

Hilfe bringt. Das wünsch ich allen, die von diesem

Virus betroffen sind.

Ich bin froh, dass ich selbst noch beweglich bin mit

Auto und Fahrrad, mich selbst versorgen kann und

bis jetzt verschont geblieben bin. Ich telefoniere zur

Zeit auch sehr viel im Verwandten- und Bekanntenkreis,

da die meisten Vereine noch nicht öffnen dürfen.

Das ist ein kleiner Ersatz.

Beunruhigend, wie schnell das Corona-Virus unseren

Alltag verändert hat, beunruhigend, wie

verwundbar unser Leben und unsere Gesellschaft

sind. Stillstand statt lebendiger Gemeinde – ein gespenstisches

Szenario, das ich immer für undenkbar

gehalten hätte. Die Folgen sind kaum zu begreifen:

überall neue Herausforderungen für Kinder, Familien

und Senioren; für Pflege und Medizin; Handel,

Gewerbe, Gastronomie und Vereine. Und auch

neue Herausforderungen mit ungeahnten Aufgaben

für die Gemeinde, verbunden mit dem Wunsch,

Verantwortung und Augenmaß unter einen Hut zu

bekommen. Und mitten in der Krise bei allen Sorgen

und Ängsten das Positive: ein Zusammenrücken,

ein Miteinander und gegenseitige Hilfe, großes

Verständnis und Rücksicht mit dem Ergebnis, dass

seit Wochen (Stand 15. Juni) kein akuter Krankheitsfall

mehr in Kirchheim zu verzeichnen und jede erkrankte

Person zum Glück genesen ist.

Und jetzt? Jetzt gilt es, trotz der widrigen Umstände

positiv in die Zukunft zu schauen, das Gemeindeleben

nach und nach mit Umsicht, aber auch mit

Vorfreude wieder starten zu lassen. Ohne dabei zu

vergessen, dass wir womöglich für sehr lange Zeit

mit der neuen Erkrankung werden leben und umgehen

müssen und auch, dass dies nur mit einer

großen Portion an Verantwortungsbewusstsein und

gegenseitiger Rücksicht gelingen wird und dass Abstand

halten ein Zeichen des neuen Miteinanders

ist. Und mit einer Gewissheit: gemeinsam sind wir

stark genug, diese Krise zu überwinden – ein kleines

Wunder bewirken, Tag für Tag.

dieses Jahr läuft einiges anders

konfirmationstermine im herbst

Unsere zwölf Konfis waren

schon auf der Schlussgeraden:

Ein Jahr Konfirmationsunterricht

mit vielen verschiedenen

besonderen Aktionen und Begegnungen

schien sich dem Ende

zuzuneigen. Die Konfirmationssprüche

sind ausgewählt und

die (leidigen) Lerntexte endlich

auswendig im Kopf. Anstelle

der ansteigenden Vorfreude auf

den Konfirmationsgottesdienst,

die sich langsam mit dem Verschicken

der Einladungskarten,

Aussuchen des Konfi-Outfits

und Vorbereiten des Festtages

einstellt, kam dann aber Corona

dazwischen. Die ursprünglich

geplanten Konfirmationsgottesdienste

am 3. und 10. Mai

konnten leider nicht stattfinden.

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden

haben sich aber mit

ihren Familien dafür entschieden,

ihre Konfirmation noch in

diesem Jahr zu feiern. Die neuen

Termine für die Konfirmationsgottesdienste

sind der 25. Oktober

und 1. November.

konfirmanden

Wir hoffen für unsere Konfis,

dass ihre Vorfreude bis dorthin

anhält und freuen uns mit ihnen

auf zwei schöne und ganz besondere

Gottesdienste!

Dieses Jahr läuft eben einiges

anders. Auch wenn unser

letzter Konfirmandenjahrgang

seinen Abschluss erst mit den

Konfirmationsgottesdiensten im

Herbst feiert, begrüßen wir bald

schon unseren neuen Jahrgang.

Die erste Konfi-Unterrichtsstunde

findet am Mittwoch den 1. Juli

von 15–16.30 Uhr – unter den erforderlichen

Schutzmaßnahmen

– im Christoph-Weiß-Haus statt.

Am 12. Juli stellen sich die neuen

Konfirmandinnen und Konfirmanden

dann im sonntäglichen

Gottesdienst der Gemeinde vor.

Wir freuen uns darauf, sie kennenzulernen

und auf ein ereignisreiches

Konfirmandenjahr mit

ihnen!

MS

Ein noch unbeschwertes

Zusammensein

der Konfirmanden

beim Themenabend

„Gebet“, am 6. März

in Hohenhaslach.

Siehe auch S. 20.

Christiane Matzke, Direktorin für Unternehmensentwicklung und Pflegemanagement

der SLK-Kliniken Heilbronn

Im Februar 2020 trafen wir in den SLK-Kliniken Heilbronn

Vorbereitungen, um für den schlimmsten Fall

einer raschen Ausbreitung von Covid-19 in unserer

Region gerüstet zu sein. Schwierige Fragen beschäftigten

uns: Wird das ohnehin sehr belastete Personal

diese Herausforderungen meistern können und

dabei selbst gesund bleiben? Woher bekommen wir

die dringend benötigte Schutzausrüstung oder Beatmungsgeräte?

Wie können wir die Patienten, die

dringende medizinische Hilfe benötigen und nicht

an Covid-19 erkrankt sind, ebenso verlässlich versorgen?

Wie können wir infizierte Patienten sicher

und gut von nichtinfizierten abschirmen? Wie können

wir die Kinderbetreuung unseres Personals im

Notstand organisieren?

Als Krankenhausverbund konnten wir viele Fragen

leichter lösen. So konzentrierten wir beispielsweise

alle Covid-19-Verdachtsfälle und -Infizierten auf

unsere Kliniken in Löwenstein und Heilbronn (Gesundbrunnen).

Besonders schwer waren die Tage

um die Osterzeit. Wir hatten auf unseren Intensivstationen

mehr als 100 Patienten gleichzeitig, davon

mehr als 30 Intensivpatienten. Kurz zuvor hatten

wir Patienten aus Frankreich aufgenommen, die per

Hubschrauber eingeflogen worden waren, nachdem

dort das Gesundheitssystem zusammengebrochen

war.

Wir sind dankbar, dass sich keiner unserer Mitarbeiter

auf einer der Covid-Stationen infiziert hat. Wir

sind sehr dankbar für die enorme Solidarität und

den Zuspruch, den wir aus der Bevölkerung erhalten

haben. Der Besucherstopp in Kliniken und Pflegheimen

hat uns sehr betroffen, aber auch ideenreich

gemacht. So konnten unsere Pflegekräfte für so

manchen Patienten mit Tablets unserer Klinik eine

Videokonferenz mit den Angehörigen organisieren.

Die Corona-Zeit hat alle unsere Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter sehr eng zusammenrücken lassen.

Die hohe Motivation, das Engagement und der Gemeinsinn

aller haben mich sehr stolz gemacht, bei

den SLK-Kliniken arbeiten zu dürfen. Meine tägliche

Zwiesprache mit Gott hat mir jeden Tag neu Mut

und Kraft geschenkt, für Patienten und Mitarbeiter

das Bestmögliche zu geben.

Herzlichen Glückwunsch Familie Burrer zum Nachwuchs

Unsere Jugendreferentin Lea

Burrer, die sich im letzten Gemeindebrief

in Mutterschutz

und Elternzeit verabschiedet hat,

hat nun Nachwuchs bekommen.

Am 29. Mai ist Ilai Junis Burrer

geboren. Wir freuen uns mit Lea

und ihrer Familie und wünschen

allen zusammen viel Freude, Gesundheit

und über allem Gottes

reichen Segen!

14 15



aus dem kgr

kontaktlos-audiovisuell

kgr-sitzungen per video-konferenz

gruSS aus Thüringen

Sauberes Trinkwasser für die Ärmsten

Hilfsorganisation International Aid Services (IAS) unterstützt Bau von brunnen

kontakte halten mit whats-app und e-mails

freunde & partner

Mit Säge und Seil

wurde der Kirchenlinde

im Mai einer neuer

„Schnitt“ verpasst.

Mit einem Anstrich des

Fachwerks und dem

Austausch kaputter

Dachschindeln wurde

im April der Kirchturm

wieder wetterfest

gemacht.

Wie vermutlich die meisten

Menschen in Europa hat auch

der frisch gebackene Kirchheimer

Kirchengemeinderat seit

Anfang des Jahres in den Medien

die Geschehnisse im fernen China

beobachtet. Was sich bald

darauf hieraus entwickelt hat,

konnte kaum jemand vorhersehen.

Es hat uns alle lawinenartig

überrascht und überrollt.

Hatten wir im neu zusammengesetzten

Kirchengemeinderat

gehofft, uns allmählich zusammenfinden

und eine gewisse

Routine entwickeln zu können,

so haben wir uns darin erheblich

geirrt. Bereits nach wenigen Sitzungen

sahen wir uns Herausforderungen

gegenüber, mit denen

niemand gerechnet hat und für

die keine Musterlösungen in den

Schubladen zu finden waren.

Zu Beginn der Pandemie war

es den einzelnen Gruppen und

Formaten in unserer Kirchengemeinde

noch weitgehend selbst

überlassen, ob und in welcher

Form weitere Treffen abgehalten

werden. Doch schon bald

darauf haben das fortschreitende

Infektionsgeschehen und der

allgemeine „Lock-down“ mit den

mittlerweile bekannten Kontaktsperren

nach einer übergeordneten

Steuerung durch den Kirchengemeinderat

verlangt. Doch

wie soll ein Gremium steuern,

das – anders als die Gremien der

Gebietskörperschaften – nicht

zusammenkommen darf?

Für diese wichtige Frage haben

unsere beiden Vorsitzenden Fritz

Leng und Pfarrer Dirk Kubitscheck

innerhalb kürzester Zeit

eine gute Lösung erarbeitet. Und

so konnten wir am 19. März unsere

erste kontaktlose audiovisuelle

Kirchengemeinderatssitzung

abhalten. Eine zwar ungewohnte

und vor allem für die spirituellen

Elemente unserer Tagesordnung

etwas befremdliche Situation,

aber: Es hat funktioniert!

Was haben wir im Kirchengemeinderat

auf diese Weise und

vor allem dank des tollen Engagements

innerhalb der Kirchengemeinde

mittlerweile beraten

und beschließen oder oft auch

nur dankbar zur Kenntnis nehmen

können! Onlinegottesdienste.

WhatsApp-Gebet. Geschichtenstudio.

Nachbarschaftshilfe.

Telefonbesuche. Osterfeuerlichtermeer.

Schmetterlingsaktion.

Bastelangebote. Notfallbetreuung

in der Arche. Drive-in-Gottesdienst.

Fortführung der Sanierung

des Gemeindehauses.

Haushaltsplan 2020. Wiederaufnahme

der Gottesdienste (und

ab 25. Juni auch der eigenen

Sitzungen) unter Einhaltung der

Abstands- und Hygienegebote.

Dies sind nur die wichtigsten

Schlagworte. In den vergangenen

Monaten ist darüber hinaus

und im Einzelnen so vieles

organisiert und umgesetzt worden,

dass es aufzuzählen leider

den hier vorgegebenen Rahmen

sprengen würde. Einiges davon

ist an anderer Stelle in diesem

Gemeindebrief zu finden.

Der Kirchengemeinderat Kirchheim

am Neckar dankt allen, die

sich in den vergangenen Monaten

in so besonderer Weise in

das Gemeindeleben eingebracht

oder trotz der ungewohnten

und einschränkenden Bedingungen

daran teilgenommen haben

und wünscht Ihnen allen Gottes

Segen. Bleiben Sie gesund und

behütet!

FK

Liebe Schwestern und Brüder aus unserer Partnergemeinde!

Ihr möchtet gern wissen, wie es uns in Corona-

Zeiten ergeht. Darum diese Zeilen an euch.

Am Anfang war es sehr schwierig, die Situation

angemessen einschätzen zu können. Kurz vor den

Kontaktbeschränkungen lag unsere diesjährige

Konfirmandenfahrt des Kirchenkreises. Da gab es

viel Aufregung, bis die Absage entschieden war.

Gleich das folgende Wochenende wollten wir mit

allen Kirchenältesten des Emsetals zur Kirchenältestenfreizeit

fahren. Auch diese musste dann leider

abgesagt werden. Und so ging es immer weiter

mit den Absagen und es wurde sehr still in unseren

Kirchengemeinden. Wir beschränkten uns sechs

Wochen lang auf die Kontakte über die Whats-

App-Gruppen und schrieben uns mehr E-Mails als

sonst. Das Telefonieren wurde ganz wichtig und

es gab manch langes Gespräch. Die Kirchen des

Emsetals hielten wir an den Sonntagen zum stillen

Gebet immer offen und ich glaube, viele elementaren

Dinge – wie zum Beispiel das tägliche Glockenläuten

– wurden in dieser Zeit viel intensiver

wahrgenommen als vorher.

Zu Ostern gab es an alle Haushalte einen „Osterlichtbrief“

(wie einen zusätzlichen Gemeindebrief)

mit der Osterbotschaft und für die Kinder unserer

Christenlehre- und Konfirmandengruppen kleine

selbstgedrehte Filme zu den biblischen Geschichten

per WhatsApp und manch andere Idee zum

Ausprobieren in den Familien, um die Karwoche

bewusst zu gestalten. Ich, als Pastorin, habe (wie

alle anderen Gemeindeglieder) Gottesdienste im

Fernsehen und Internet mitgefeiert, dazu zählt auch

euer Ostergottesdienst, den manche Schwarzhäuser

miterlebten. Vielen Dank dafür!

Mittlerweile gibt es ab 3. Mai 2020 wieder sonntägliche

Gottesdienste, mit entsprechenden Hygienekonzepten

natürlich. Bisher durften wir im

Gottesdienst kaum singen, die Besucherzahlen waren

begrenzt und manch anderes war sehr gewöhnungsbedürftig.

Doch wir sind dankbar, wieder

zusammenkommen zu können, um uns unseres

Glaubens zu vergewissern, Gottes Wort neu zu

hören und füreinander zu beten. Oft nimmt man

Dinge ja ganz anders wahr, wenn sie eine Zeit nicht

möglich waren. Mir erscheint das zum Beispiel bei

unseren Gottesdiensten so. Welch großes Geschenk

ist es, dass wir in unserem Land in Religionsfreiheit

leben und uns versammeln dürfen!

Vieles muss allerdings immer noch ausfallen oder

verschoben werden. Im Moment hätten wir drei

Sonntage hintereinander Jubelkonfirmationen in

den unterschiedlichen Orten. Die können wir

dieses Jahr leider nicht feiern. Auch alle anderen

Gruppen und Kreise pausieren noch. Wir sind gerade

dabei, ein Hygienekonzept für die Kinder- und

Jugendgruppen zu erarbeiten, so dass wir hoffentlich

vor den Sommerferien noch zusammenkommen

können. Außerdem hoffen wir auf Freiluftveranstaltungen

in den nächsten Wochen zu unseren

Festen, so dass manches in kleinerer Form doch

noch möglich sein wird. Auch einige Hochzeiten

stehen an, und mit den Familien wünschen wir uns

natürlich fröhliche Gottesdienste in den Kirchen

vor Ort.

Soviel heute von uns.

Lasst euch herzlich grüßen mit dem Wochenspruch

des Trinitatissonntags vom 7.6., den wir gerade

feierten:

„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe

Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes

sei mit euch allen!“

Eure Thüringer Geschwister aus dem Emsetal – mit

Pastorin Christiane Kleditz.

Erinnerungen an

Corona-freie Zeiten

(Bauwagenkneipe

2014)

16 17



Miteinander & Füreinander

familie

Menschen(s)kind

Als Gottes Kinder angenommen und geliebt

Württemberg

Woche

der

Diakonie

2020

Arbeitshilfe

Menschen(s)kind

„Menschen(s)kind“. Das ist das

Motto der diesjährigen Woche

der Diakonie.

„Menschenskind!“ rufen wir verärgert,

wenn ein Vorhaben nicht

klappt.

„Menschenskind!“ rufen wir

aber auch anerkennend, wenn

ein schwieriges Unterfangen gelingt.

Auch das „Menschenkind“

steckt in diesem Motto. Einzigartig

hat Gott jedes Geschöpf

erschaffen. Einzigartig bedeutet

aber nicht perfekt: Wir haben

Probleme, Ängste, Süchte und

Sorgen – und dennoch sind wir

von Gott als seine Kinder geliebt

und angenommen.

„Einer trage des anderen Last,

so werdet Ihr das Gesetz Christi

erfüllen.“ (Gal. 6,2).

Diakonie und Kirche stehen

Menschenkindern in unterschiedlichen

Situationen von

der Geburt bis zum Lebensende

bei. Von der Hebammensprechstunde

über Jugendhilfeeinrichtungen,

Gruppenfreizeiten für

Demenzerkrankte bis zur Hospizarbeit

– für jeden Lebensabschnitt

sind die Mitarbeitenden

der Diakonie unterstützend, beratend,

helfend da.

Mit Ihrer Spende stützen Sie die

vielfältigen diakonischen Angebote,

die rat- und hilfesuchende

Menschen stärken und benachteiligten

Menschenkindern Kraft

und Lebensmut geben.

Spiel und Spass

für dich und die ganze familie

„Mir ist so langweilig! Kann ich

raus zum Spielen?“

Hast du das in den letzten Wochen

auch ab und an gedacht?

Nach so langer Zeit zu Hause

und ohne Freunde wünscht man

sich manchmal in eine andere

Welt, in der viel Spannendes

passiert. Vielleicht hast du ja Lust

auf ein neues Kartenspiel? Das

ist ganz einfach und schnell zu

lernen und macht viel Spaß: Es

gibt 31 Spielkarten. Jede Karte

zeigt sechs Symbole oder Figuren,

die du vielleicht schon von

Geschichten aus der Kinderkirche

oder dem Reli-Unterricht

kennst. Wenn zwei Karten aufgedeckt

nebeneinander liegen,

stimmt immer ein Symbol auf

beiden Karten überein, und wer

das findet hat gewonnen.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten

das Spiel zu spielen,

wichtig ist nur, dass

du schnell bist. Du

kannst es zu zweit

spielen oder auch

mit deiner ganzen

Familie. Wenn einmal

niemand Lust zum

Spielen hat, dann kannst

du dir einfach die Symbole und

Figuren anschauen und in der

Spielanleitung oder deiner Kinderbibel

die passende Geschichte

nachlesen.

Wenn du jetzt Lust zum Spielen

hast, dann geh zum Christoph-

Weiß-Haus und hole dir die

Anleitung und das Spielmaterial

aus der mittleren Garage ab. Die

Karten musst du dann noch ausschneiden,

und schon kann das

Spiel beginnen. Viel Spaß! MS

www.diakonie-wuerttemberg.de

Die Corona-Krise stellt unsere

Gesellschaft auf eine harte Belastungsprobe.

Viele Menschen

suchen in dieser ungewissen Zeit

Rat, Hilfe und auch finanzielle

Unterstützung. Mit Ihrer Spende

helfen Sie dabei, diakonische Angebote

zu stärken.

Jedes evangelische Pfarramt und

alle Diakonischen Bezirksstellen,

Kreisdiakonieverbände sowie die

örtlichen Diakonischen Werke

nehmen Ihre Spende gerne entgegen.

Spendenkonto:

Diakonisches Werk Württemberg

Evangelische Bank

IBAN: DE46 5206 0410 0000 2233 44

BIC: GENODEF1EK1

Verwendungszweck: DiakonieWue2020/WdD

Oder ganz einfach mit einem Klick Online spenden:

www.diakonie-wuerttemberg.de/spenden

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir haben diesem Gemeindebrief weiteres Informationsmaterial des Diakonischen Werks sowie Überweisungsformulare

und Spendentütchen beigelegt. Bitte nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten für Ihre

Spende. Herzlichen Dank!

ROS / Texte u. Bild: Diakonie Württemberg

bauwagenkneipe

gottesdienst pur

Gottesdienst pur, am 2. August

2020, um 10.30 Uhr auf

der Festwiese am Neckar,

diesmal aber eben ohne Bauwagen,

dafür mit ganz viel Zuversicht.

Es wird ein Gottesdienst pur

werden, ohne die Feier drumherum,

kein Fußballspiel und kein

Wurstsalat, keine Maultaschen

und keine Livemusik bei Gegrilltem.

Aber eines gibt es auf jeden

Fall: den Gottesdienst mit Pfarrer

Kubitscheck, gute Musik und

den Besuch von einigen Mitgliedern

unserer Partnergemeinde

in Schwarzhausen/Schmerbach.

So laden wir herzlich ein zu einem

Gottesdienst der besonderen

Art: Im Grünen auf grünen

Stühlen, mit Blick in die schöne

Landschaft, bei hoffentlich gutem

Wetter, und man kann sich

sehen und sprechen, natürlich

mit Abstand, aber live. Vielleicht

gibt’s dazu im Anschluss noch

eine Wurst auf die Hand, wir

warten ab, was zu dem Zeitpunkt

möglich ist.

Und dann freuen wir uns eben

auf die Bauwagenkneipe im

nächsten Jahr und sind voller

Zuversicht, dass wir unser tolles

Fest dann wieder über drei Tage

feiern können.

JH

So eng beisammen wie im letzten Jahr werden wir dieses Jahr nicht

zusammensitzen können.

18 19



Glaube & Wissen

kinderseite

Abend zum Gebet

der Konfirmanden

2018/2019

Beten in Corona-Zeiten

Hilft beten?

Den letzten Abend, den unsere Konfirmanden gemeinsam

und unbeschwert erleben durften, war

der Aufenthalt in Hohenhaslach. Intensiv haben

sie sich mit dem Thema „Gebet“ beschäftigt (siehe

Bild auf S. 15). Gebetshaltungen wie Hände gefaltet

oder Arme in die Höhe gestreckt, stehend, kniend

oder gar liegend durften sie selbst ausprobieren.

Sie lernten die verschiedenen Gebetsarten Bitte,

Fürbitte, Dank, Klage, Lob und Anbetung kennen.

Sie erfuhren, dass Jesus sich meist in die Einsamkeit

(auf einen Berg) zurückzog, aber dass es auch

gemeinsames und öffentliches Gebet gibt. Soweit

ein unverfängliches sich Austauschen und Diskutieren.

Dann aber die keineswegs trivialen Fragen

wie: „Hilft Beten denn überhaupt?“ „Macht Beten

wirklich Sinn?“

Nun, Jesu verspricht das jedenfalls in Matthäus 7,8:

„Bittet, und ihr werdet erhalten.“

Aber um was und für was darf man da beten, sodass

es (auch) erfüllt wird? Vor Corona-Zeiten

waren das für unsere Konfirmanden (und für uns)

manchmal doch eher hypothetische Fragen, aber

jetzt in der aktuelle Krise, stellt sich die Frage

nach der Wirksamkeit des Gebets in ganz anderer

Wichtigkeit: Hilft Beten gegen das neuartige Corona-Virus

und die nicht absehbaren Folgen, die das

Virus schon verursacht hat und noch verursachen

kann?

Die Frage nach der Wirkmächtigkeit des Gebets

hat schon Theologen und Gläubige vor unserer

Zeit beschäftigt (und beschäftigt noch heute und

immer neu), nur einige wenige Erkenntnisse dazu

kann ich hier zitieren.

In der Krise, in einer Zeit, in der wir schlimmem

Geschehen ohnmächtig und hilflos gegenüberstehen

und Gottes Willen nicht mehr erkennen können,

wo andere sich nur noch dem Schicksal ausgeliefert

sehen, will der Theologe Gerhard Ebeling

an der Verbundenheit von Himmel und Erde, Gott

und Welt nicht aufgeben:

„Beten ist das Wagnis, Gott und die furchtbare,

rätselhafte Wirklichkeit der Welt in

einem Satz zusammenzusprechen.“

Für Martin Luther ist das Beten der Ausdruck des

Vertrauens zu Gott. Vertrauen auf Gott heißt für

ihn auch, dass Gott auch Neues schaffen kann,

dass er selbst aus Bösem Gutes hervorgehen lassen

kann. Und so formuliert er in seinem Großen

Katechismus ganz davon überzeugt:

„Niemand soll denken, es sei gleichgültig,

ob er bete oder nicht bete.“

Bei der Schriftstellerin Luise Rinser sind sicher die

eigenen Lebenserfahrungen eingeflossen, wenn sie

zum Sinn des Betens schreibt:

„Bete und du wirst entdecken, dass Beten

Sinn hat – und anders als durch Beten wirst

du es nie entdecken.“

Nicht aufhören zu beten, auch wenn es nichts zu

bewirken scheint, das meint auch Paulus in 1. Thessaloniker

5, 17 (Übers. Neues Leben):

„Hört nicht auf zu beten.“

Aber wie und was sollen wir nun beten, in dieser

krisenhaften Zeit? Bleibt uns nur die Klage? Nein,

ich möchte mich dem Gegenteil, möchte mich dem

Dank zuwenden. Danken in der Krise, geht das?

Versuchen wir es doch einfach einmal, denken wir

einmal darüber nach, wofür wir danken könnten:

Wir sind noch gesund? Wir haben ein funktionierendes

Krankenhauswesen? Wir haben noch Arbeit

und Auskommen? Wir haben noch Nahrung

und Unterkunft? Wir haben Wald und Wiesen, an

denen wir uns erfreuen können? Wir haben Kinder,

die uns unbeschwert und fröhlich herausfordern?

Wir haben – zwar eingeschränkten, aber doch –

Kontakt zur unserer alten Mutter im Pflegeheim,

wir wissen sie gut versorgt?

Jeder kann danken, er muss es nur herausfinden

wollen, wofür und für was. Sie finden nichts? Nun,

es gibt sogar Menschen, die einfach dafür danken,

dass sie leben dürfen.

Ist das Danken denn so wichtig? Ja, sagt der Theologe

und Arzt Albert Schweitzer, er ist davon überzeugt:

„Der Dank, der von den Menschen zu Gott

aufsteigt, ist das größte Geschehen zwischen

Erde und Himmel.“

Und weiter:

„Wer Gott von Herzen dankt, der erlebt

etwas: Er wird selber reich.“

Entdecken Sie selbst, ob beten Sie reicher macht!

Auf der Rückseite haben wir Ihnen dazu einige

mutmachende Texte zusammengestellt. ROS

Grafik: Benjamin

20 21



aus unserer gemeinde

termine / impressum

Bestattet wurden

17.03.2020 Hildegard Aufleger, 89 Jahre

19.03.2020 Anna Herrmann, geb. Rieger, 92 Jahre

09.05.2020 Johannes Rebstock, 68 Jahre

14.05.2020 Lydia Steinbrenner, geb. Bader, 99 Jahre

20.06.2020 Helga Gayer, geb. Steidle, 81 Jahre

Wer nur den lieben Gott lässt walten

und hoffet auf ihn allezeit,

den wird er wunderbar erhalten

in aller Not und Traurigkeit.

Wer Gott, dem Allerhöchsten traut,

der hat auf keinen Sand gebaut.

Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,

verricht das Deine nur getreu,

und trau des Himmels reichem Segen,

so wird er bei dir werden neu.

Denn welcher seine Zuversicht

auf Gott setzt, den verlässt er nicht.

Evang. Gesangbuch, Nr. 369, Strophen 1 u. 7

Termine

Liebe Leserin, lieber Leser,

hier sind Sie es gewohnt, die Veranstaltungstermine für die nächsten

Wochen und Monate zu finden, ebenso auf der Rückseite Ankündigungen

und Einladungen zu besonderen Veranstaltungen.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir in Zeiten der Corona-Krise keine

Termine vorausplanen können. Abhängig von der weiteren Entwicklung

kann eine Veranstaltung evtl. stattfinden oder auch nicht. Dies werden

wir Ihnen dann aktuell im Nachrichtenblatt bekanntgeben.

Gottesdienste am Sonntag finden – wenn auch mit Auflagen – wieder

regelmäßig statt, dazu sind Sie herzlich eingeladen. Möchten Sie dennoch

(noch) nicht live dabei sein, nutzen Sie doch die Live-Übertragung bzw.

die Aufzeichnungen, die wir Ihnen über unsere Internetseiten anbieten.

Die Live-Übertragungen finden Sie sonntags um 10 Uhr unter

www.kirche-kirchheim-n.de/website/de/k

Die aufgezeichneten Video-Gottesdienste finden Sie später unter

www.kirche-kirchheim-n.de/website/de/k/videogottesdienste

Kinder können die seitherigen Geschichten aus dem Geschichtenstudio

noch (einmal) anhören, außerdem gibt es seit Juli neue Geschichten

vom „Schlunz“

www.kirche-kirchheim-n.de/website/de/k/geschichtenstudio

Mutmach-Texte

Da wir die Rückseite leider nicht für Ankündigungen und Einladungen

nutzen können, haben wir für Sie an der Stelle Zitate und Erkenntnisse

zusammengestellt, die Ihnen in diesen schwierigen Zeiten Mut machen

sollen.

Gemeindebrief online

Sind Sie schon ganz gespannt auf

den neuen Gemeindebrief? Sie

können ihn nun auch online lesen,

und zwar bereits eine Woche

vor der Druckausgabe (Kasualien

werden nicht angezeigt).

Sie finden ihn unter

www.kirche-kirchheim-n.de/

website/de/k/gemeindebrief

IMpressum

Der Gemeindebrief wird

herausgegeben von der Evangelischen

Kirchengemeinde

Kirchheim/N. Er erscheint

drei- bis viermal jährlich und

wird an alle evangelischen

Haushalte kostenlos verteilt.

Ausgabe 22: 14. Juli 2020

Nächste Ausgabe: 17.11.2020

Redaktion:

Rolf Schramm (verantwortlich)

(ROS)

Judith Hennig (JH)

Falko Käßmann (FK)

Dirk Kubitscheck (DK)

Sibylle Zimmer (SZ)

Weitere Beiträge:

Fritz Leng (FL)

Pastorin Christiane Kleditz

Judith Kubitscheck (JK)

Maren Striebel (MS)

Nicole Veigel

Layout: ROS

Layout-Beratung:

Götz Schwarzkopf, face design

Druck: Frank, Obersulm

Evangelisches Pfarramt

74366 Kirchheim/Neckar

Kirchgasse 3

Mauritiuskirche, Kirchgasse

Christoph-Weiß-Haus

(CWH), Walheimer Str. 12a

E-Mail: gemeindebuero@

kirche-kirchheim-n.de

Internet: www.kirchekirchheim-n.de

Bankverbindung:

Kto. bei der KSK Ludwigsburg:

IBAN: DE81 6045 0050 0006

0058 96, BIC: SOLADES1LBG

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mutmach-texte

Gott gebe dir ein fröhlich Herz, erfrische Geist und Sinn und werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz

ins Meeres Tiefe hin.

Paul Gerhardt

Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am

Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer

Der liebe Gott verleihe dir ein friedliches Herz und guten Mut in Kampf und Unruhe.

Martin Luther

Gott will, dass wir fröhlichen Mut fassen und uns auch in den schlimmsten Zeiten seiner Liebe und

Treue freuen.

Charles Haddon Spurgeon

Je hoffnungsloser deine Lebensumstände sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass Gott dir Lösungswege

zeigt.

Max Lucado

Hoffnung ist die Zuversicht, dass die Geschichte ein Ziel hat und dass Gott die Fäden in der Hand hält.

Gordon MacDonald

Das ist die christliche Hoffnung: Die Zukunft liegt in Gottes Hand.

Papst Franziskus

Vertraue darauf, dass letztendlich alles seinen Sinn hat. Es überwindet deine Angst und bringt dir einen

Glauben.

Eberhard Rau

Fürchte dich nicht, Gott ist hier und dort gegenwärtig, er sieht wohl, was sie gegen dich treiben, und er

wacht über dir mit größerer Sorgfalt, als du selber über dich wachen kannst.

Martin Luther

Vertraue auf Gott, und du brauchst dich nicht zu fürchten.

Jonathan Edwards

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