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Leseprobe_Aus Steiners Welt

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kurzen Zeit, die er bei ihm verbracht hatte, hatte dieser<br />

zwei Joints geraucht und drei Gläser Whiskey geleert.<br />

Das war doch nicht normal, befand Steiner. Oskar hatte<br />

auch wieder mal Neil Young zitiert: It’s better to burn<br />

out, than to fade away. Er hatte Steiner nicht zum ersten<br />

Mal erklärt, dass er nicht wegen der Inspiration rauche<br />

oder trinke, sondern vielmehr Zerstreuung und die Unterbrechung<br />

seines Kreativitätsstromes benötige. Außerdem<br />

habe er sich entschieden im Hier und Jetzt zu<br />

leben. Da gäbe es keine Verpflichtungen, keine Verantwortung,<br />

kein Gestern und kein Morgen, sondern bloß<br />

den Moment. Ohne Frau und Kinder sei das natürlich<br />

einfach. So hatte nun eben jeder sein Leben. Damals mit<br />

Biene, na ja, da waren sie eben alle drei noch sehr jung<br />

gewesen. Jung, mit all den naiven Träumen und Hoffnungen.<br />

Oskar hatte sich das auf seine Weise erhalten.<br />

Endstation Schottenring. Steiner schob den linken Ärmel<br />

seines dunklen Mantels ein wenig zurück und stellte<br />

fest, dass er noch sieben Minuten bis zur offiziellen<br />

Eröffnung hatte. Es ärgerte ihn, die Busfahrt nicht für<br />

die Vorbereitung seiner Rede genutzt zu haben.<br />

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