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Leseprobe_Jedermann_Bd2_Edition

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REGIEBUCH EDITION EDITORISCHE VORBEMERKUNGEN<br />

New York nicht eindeutig erfolgen. 22 Als Orientierung kann<br />

folgendes Schema gelten:<br />

— Berlin: Bleistift, schwarze Tinte<br />

— Salzburg: blauer Farbstift, violette Tinte (meist geneigt)<br />

— New York: roter Farbstift, violette Tinte (meist gerade)<br />

Bei genauerer Durchsicht zeigt sich zum einen, dass Reinhardt<br />

Bleistifte in mehreren Arbeitsdurchgängen verwendet hat<br />

(vgl. z. B. S. 43, links, die Passage „Jederm. geht gesondert auf<br />

s. Platz“). Zum anderen finden sich Einträge mit Bleistift, die eindeutig<br />

nicht in Berlin, sondern in Salzburg („dann Antw. v. d.<br />

Franzisk[aner] Kirche“; S. 54) bzw. New York (z. B. die Nennung<br />

der Tänzerin Tilly „Losch“, die erst 1927 Teil des <strong>Jedermann</strong>-<br />

Ensembles war; S. 48) vorgenommen wurden. Zudem wechseln<br />

die mit Tinte verfassten Einträge stark in ihrem farblichen Profil<br />

(z. T. alters- bzw. ausstellungsbedingt; vgl. S. [9] u. 41) und in<br />

ihrer Neigung (vgl. etwa S. 83, links). Unklar ist des Weiteren,<br />

für welche Aufführung Reinhardt schwarze Graphit- oder Farbstifte<br />

(z. B. „bl“ auf S. 86) und hellblaue Farbstifte (z. B. die<br />

numerischen Verweise auf S. 75, 76, 87, 94 u. 98 sowie den Eintrag<br />

„Vaterunser“ auf S. 94) verwendet hat.<br />

Ähnliches wie für die Eintragungen gilt für die zahlreichen<br />

Striche von Textpassagen, die Reinhardt bei der Vorbereitung<br />

von Inszenierungen mit verschiedenen Farben und Schreibmitteln<br />

vorgenommen hat. 23 Auch hier ist nicht immer zweifelsfrei<br />

nach zuvollziehen, für welchen Aufführungsort die Streichungen<br />

jeweils gültig waren und im Zuge welcher Inszenierung Reinhardt<br />

sie durch ein „bl“ aufgehoben hat. Außerdem ist, wie Stefan<br />

Janson in seiner Untersuchung zum <strong>Jedermann</strong>-Regiebuch betont<br />

hat, „ein Rückschluß auf die Gültigkeit des Striches, insbesondere<br />

auch auf die endgültige praktische Beachtung schwer zu<br />

bestimmen“. 24 In der Transkription werden Reinhardts Einträge<br />

und Striche deshalb anhand der Vorlage farblich ausgezeichnet,<br />

aber nicht einer bestimmten Aufführung zugewiesen.<br />

Zur Transkription<br />

Unleserliche Stellen wurden mit „{…}“ markiert, unsichere Transkriptionen<br />

einzelner Stellen mit dem Hinweis „[?]“ versehen;<br />

von Reinhardt verwendete Zeichen wie Notenschlüssel (als Hin-<br />

22 Vgl. Janson: Hugo von Hofmannsthals <strong>Jedermann</strong> [1978], S. 1.<br />

23 Vgl. dazu auch Ifkovits: „Schwer aufzuschreiben“ [2011], S. 143.<br />

24 Janson: Hugo von Hofmannsthals <strong>Jedermann</strong> [1978], S. 12.<br />

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