24ZoomJobs haben sich immer ergeben, ohne dass einechter Plan dahinter stand und genau so ging dasdann auch weiter.Wann hattest du die erste richtig verantwortungsvollePosition?Eigentlich vom ersten Tag an. Man hat in derGastro immer die Verantwortung, dass der Drinkkalt ist und schmeckt, dass sich die Gäste wohlfühlen.Aber ich weiß, was du meinst, die erstePosition mit Verantwortung hatte ich dann imHalderstraßen-Team im Yum Club zusammen mitden Schiemann-Brüdern und Rolf Drüggemüller.Zuvor war ich eine längere Zeit in der Schweizund in Italien.Wann war das?Nach der Schule bin ich erst einmal ausAugsburg abgehauen und habe in der Schweiz füreine Werbeagentur gearbeitet. Über eine Freundinlernte ich ein paar Leute aus Mailand kennen, wirhaben dort Partys veranstaltet, zum Beispiel fürElton John oder Janet Jackson. In Italien habe ichübrigens auch gemodelt und in einem italienischenKinofilm mitgespielt. Später habe ich alsAssistent der Einkäuferin eines Modelabels inAmerika gearbeitet, die ich zufällig auf dem Flugnach New York getroffen hatte, als ich eigentlichmeine damalige Freundin besuchen wollte. Wennman also viel unterwegs ist, lernt man sehr vieleMenschen kennen und so ergibt sich immer daseine aus dem anderen.Kannst du es aus heutiger Sicht empfehlen, sozu leben und zu arbeiten?Es ist sicher wahnsinnig interessant und„Man selbst kann immer nurein kleiner Spiegel dieserWelt da draußen sein.”abwechslungsreich, aber aus wirtschaftlicher Sichtist es tatsächlich nicht zu empfehlen. Wenn du auftausend Hochzeiten tanzt, wirst du zwar teilweisegutes Geld verdienen können, aber der großeökonomische Erfolg stellt sich nur dann ein, wenndu dich zu hundert Prozent auf eine einzige Sachefokussierst. Und das habe ich nie getan.Wie wichtig sind denn die Erfahrungen, diedu aus der Welt mitgebracht hast?Extrem wichtig, denn alles was ich dir hierund heute erzählen kann, weiß ich nur, weil esmir andere Leute gezeigt haben. In Nepal in denBergen, in Australien in der Wüste, in den USA,in Äthiopien und an vielen anderen Orten dieserWelt. Man selbst kann immer nur ein kleinerSpiegel dieser Welt da draußen sein.Mit dieser Erfahrung hast du viele Konzeptein Augsburg vorangebracht. Der Thorbräukellerwar ein Laden, den du entwickelt unddann tatsächlich auch selbst betrieben hast.Wie kann es dazu?Ich habe diesen Laden damals vor allemdeswegen gemacht, weil mir viele Gastronomenvorgehalten hatten, dass ich mich mit meinenKonzepten und Partys wichtig machen würde,ohne selber je einen eigenen Laden betrieben zuhaben. Und um die Akzeptanz meiner Konzepteund auch meine Position als Szenegastronomen-Sprecher zu stärken, habe ich den Thorbräukellerdann 11 Jahre lang selber betrieben.Für welche Projekte bist du heute noch verantwortlich?Im Auftrag meines Partners Dieter Held habeich das Konzept für die Schaller Alm am Plärrerentwickelt. Dafür bin ich seit 14 Jahren auchverantwortlich und wir konnten die Schaller Almin dieser Zeit in jeder Hinsicht auf ein sehr hohesNiveau bringen. Auch für die Almhütte am Christkindlesmarktbin ich in ähnlicher Konstellationzusammen mit Dieter Held verantwortlich. Es gibtübrigens nichts Schöneres, als zur Weihnachtszeitauf dem Augsburger Christkindlesmarkt zuarbeiten. Ich bin stolz und dankbar, dass ich ineiner heiligen Zeit auf einem so traditionsreichenPlatz arbeiten darf, das ist wirklich etwas ganzBesonderes.Wie wichtig ist es für dich, am Ende des Tagesdeine Fußspuren in Augsburg hinterlassen zuhaben?Ich kann es tatsächlich erst seit zwei Jahren sorichtig genießen, dass ich durch einige respektableProjekte eine Spur hinterlassen durfte und dasist auch sehr schön. Zuvor wollte ich nur wiederund wieder aufs Neue beweisen, dass immer nochetwas anderes, immer noch etwas mehr geht.Welche deiner Projekte siehst du selbst als dierespektabelsten an?Das Maxfest „max 05“, der Vorläufer derheutigen Augsburger Sommernächte, mit 150.000Besuchern gehört mit Sicherheit dazu, oderauch die Silvesterpartys, die ich zunächst mitUfuk Aykut und Andi Kahn, später dann alleineinsgesamt über zehn Jahre in der Kongresshallemit bis zu knapp 7.000 Gästen veranstalten durfte.Nachdem ich vorhin ein bisschen über die Politikgeschimpft habe, muss ich hier aber auch sagen,dass solche Events ohne die Unterstützung derStadt nicht möglich gewesen wären. Das gilt fürdas Maxfest, für Silvester, für die Schaller Alm, aberauch für Konzepte, die ich außerhalb der Gastronomieumgesetzt habe.Wie zum Beispiel?Das Hairdesign in der Maximilianstraße istdas beste Beispiel dafür. Dessen Verwirklichungwar nur durch die Unterstützung seitens der Stadtmöglich. Weil mir die Verantwortlichen hier einfachdas nötige Vertrauen geschenkt haben.Ich kann mich noch erinnern, als Hairdesign2018 eröffnet wurde. An diesem Tag sah es aufder Maxstraße aus, als wäre der Papst zu Gastin Augsburg, so viele Leute waren da. Unteranderem auch unser damaliger OB Kurt Gribl.(Lacht) Hier konnte ich einmal zeigen, wasich im architektonischen und historischen Bereichdrauf habe. Als ich damals erfahren hatte, dassdie Apotheke, die vorher über 50 Jahre in demHaus war, geschlossen wird, wollte ich zunächstselber einen Laden mit Büro eröffnen. Das hat sichaber zerschlagen und so habe ich ein Konzept fürMichaela Wagner erarbeitet, die ihr Friseurgeschäftzuvor am Theater hatte. Es war abzusehen, dassdort über die nächsten zehn Jahre eine Baustellesein würde und so kam es zu unserer Zusammenarbeitin der Maximilianstraße.Kann man sagen, du schaffst mit deiner Arbeitdie Grundlagen, dass am Ende andere erfolgreicharbeiten können?So ist es. Ich bereite den Boden für Geschäfteoder Veranstaltungen aller Art. Wenn ich Glückhabe, dann ziehen die richtigen Leute mit, so dassauf diesem Boden viel entstehen kann. So wardas auch bei Hairdesign, obwohl dieses Projektein echtes Risiko für die Friseurin darstellte.Aber Michaela Wagner hat mir vertraut, es hattoll funktioniert und dadurch konnte ich zeigen,dass ich eben nicht nur der Gastrofuzzi bin. Seitdiesem Projekt habe ich viel mehr Ruhe in mir,als das früher der Fall war und ich bin Michaelasehr dankbar dafür, dass sie diesen Weg mit mirgegangen ist.Aus diesem Projekt ist dann später sogar eineneue Beziehung für dich entstanden.Das stimmt. Dadurch habe ich Alina, dieTochter des Hauses, kennengelernt, lebe mit ihrzusammen und wir beide wissen jetzt nicht, wiewir da jemals wieder herauskommen sollen (lacht).
Wir eröffnen die GrillsaisonBei uns findest du alles was du fürdeine Grillparty benötigst.Zoom25STEPHAN GESELLJakoberwallstr. 9 - 1186153 Augsburg• Gekühlte Getränke• Fleisch- und Wurstspezialitätenaus unserer REWEQualitätsmetzgerei• Großes Sortiment an veganenund vegetarischen Produkten• Knackige regionale SalateKaufmann Stephan Geselleröffnet die Grillsaison.Für dich geöffnet:Hauptmarkt: Montag – Samstag von 7 bis 20 UhrGetränkemarkt: Montag – Samstag von 8.30 bis 20 UhrWang Li - Foto: Hai ZhangDu findest uns auch auf