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SPORT

Interview mit Panther-Prokurist LEO CONTI

Die Zukunft der Augsburger Panther

und der DEL

Wie geht es weiter mit der DEL? Wann wird endlich wieder Eishockey gespielt? Steht vielleicht sogar eine ganze Sportart am Abgrund?

Solche Fragen bewegen die deutschen Eishockeyfans seit der Absage der Playoffs durch Corona im vergangenen März.

Panther-Prokurist Leo Conti bringt uns auf den neuesten Stand. Von Markus Krapf

Warum konnte die DEL die Playoffs der vergangenen

Saison nicht ohne Zuschauer zu

Ende bringen? In der Fußball Bundesliga

klappt das ja scheinbar auch irgendwie mit

diesen Geisterspielen.

Erst einmal finde ich, dass Mannschaftssport ohne

Publikum eigentlich gar keine echte Option ist.

Das wäre aber ein rein emotionaler Grund. Natürlich

kann ich die Entscheidung der DFL aus wirtschaftlichem

Ermessen trotzdem verstehen. Aber

beim Eishockey liegt der TV-Geldanteil bei weniger

als 5 Prozent, beim Fußball reden wir von circa

50 Prozent der Clubetats. Fast unsere kompletten

Einnahmen kommen durch Ticketing, VIP- und

Hospitality-Einnahmen, Merchandising und

Sponsorengelder zustande. Und unsere Sponsoren

haben ein regionales Interesse, wir brauchen also

die Fans im Stadion, die auf die Banden draufschauen.

Eine Saison ohne Zuschauer ist also für

die DEL aus wirtschaftlicher und aus emotionaler

Sicht eigentlich fast undenkbar.

Es gibt kaum eine Branche, die nicht durch die

Krise betroffen ist. Welche Auswirkungen hat

Corona auf den so breit aufgestellten und

treuen Sponsorenpool der Panther?

Wir versuchen sehr offen, transparent und nah an

unseren Partnern zu sein und das scheint uns bislang

gut zu gelingen. Denn das zahlt sich gerade

in schwierigen Zeiten aus und so erfahren wir aktuell

nicht nur von unseren Fans, sondern auch

von unseren Sponsoren sehr viel Unterstützung

und Solidarität, obwohl manche natürlich selber

sehr gebeutelt sind. Die meisten ziehen voll mit

uns durch und stehen an unserer Seite. Es gibt

aber natürlich auch Partner, die noch zögerlich

sind und erst einmal abwarten wollen. Auch dafür

haben wir vollstes Verständnis.

Mitte November soll es dann endlich mit der

neuen DEL-Saison losgehen. Wie steht ihr

denn mit der Liga in Kontakt?

Es gibt regelmäßige Videokonferenzen und Lothar

Sigl sitzt ja auch im Aufsichtsrat der DEL. Es findet

teilweiße täglich ein Austausch unter den

Clubs statt, der sehr solidarisch ist. Am Ende soll

kein Team hinten runterfallen. Im Moment ist es

wichtig, dass wir Hygienekonzepte haben, die an

allen Standorten funktionieren und darüber hinaus

auch noch bezahlbar sind. Aktuell gibt es

einen Leitfaden, der sich auch an dem der DFL

orientiert. Es findet aber auch ein intensiver Austausch

mit den anderen Indoor-Ligen von Handball

und Basketball statt. Jeder ist gefragt, vor Ort

seine Hausaufgaben zu machen.

Du hast vorhin erzählt, wie du persönlich

Geisterspiele empfindest, kannst du sie für die

DEL kategorisch ausschließen?

Nein. Aber Geisterspiele würden uns richtig wehtun

und nur in sehr geringer Anzahl funktionieren.

Übrigens nur dann, wenn es Staatshilfen gäbe,

das muss man ganz offen so sagen. Auch eine Einschränkung

der Zuschauerkapazität, die im Raum

steht, dürfte nicht so immens sein, weil wir, um

kostendeckend arbeiten zu können, tatsächlich

eine Auslastung von circa 70 Prozent bräuchten.

Die Kapazität ist das eine, der Modus das andere.

Wie ist hier der Stand?

Wenn wir im November starten, könnte es noch

recht komfortabel werden und wir würden eine

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