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Ingenieurbiologische Bauweisen

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Lebendes Astmaterial: Buschlage<br />

Buschlage am<br />

Anschnitthang<br />

Beschreibung:<br />

Buschlage am<br />

Rutschhang mit<br />

Filterkeil<br />

Buschlage an<br />

Schüttböschung<br />

In Anschnitthängen werden von unten nach oben auf kleinen Bermen kreuzweise und dicht<br />

Weidenäste gelegt und mit dem Aushub aus nächst höherer Berme zugedeckt. Bei<br />

Schüttungen legt man 2-4 m lange Weidenäste auf den leicht nach innen geneigten Damm<br />

und lässt vorne etwa 20 cm überstehen. Dann überschütten und verdichten bis zur nächsten<br />

Reihe. Reihenabstand je nach Schüttmaterial und Gesamthöhe der Schüttung, aber nicht<br />

unter 1,5 m. Bei trocknen Standorten Bermen horizontal (Rückhalt Regenwasser), bei<br />

vernässten Böschungen schräg gegen Falllinie.<br />

Material: Äste ausschlagfähiger Holzarten, vorwiegend Weiden, 10-20 Stück je lfm. Die<br />

Länge der Äste nach Maßnahme: bei anstehendem Boden ca. 60 cm, bei Schüttungen 2-4 m.<br />

Zeit: Nur während der Vegetationsruhe. Muss ausnahmsweise auch in Vegetationszeit<br />

gearbeitet werden, Weiden in Vegetationsruhe schneiden und in Kühlhäusern bei 5° C<br />

zwischenlagern. Im Spätsommer können Weiden auch sofort nach Schnitt eingebaut werden.<br />

Wirkung: Tiefenwirkung sofort nach Einbau, wird besser mit zunehmender<br />

Wurzelbildung. Buschlagen können Wassererosion vorbeugen. Überstehende Äste halten<br />

abrutschenden Boden auf, ja selbst verlagerte Buschlagen wachsen weiter. Buschlagen<br />

deshalb gut an rutschgefährdeten Hängen.<br />

Vorteile: Einfach, große Tiefenwirkung, auch stark verzweigte Äste verwendbar. Bei Schüttungen<br />

einfach auszuführen, weil nur Auslegen der Äste manuell. Große Regenerationsfähigkeit<br />

der Buschlagen bei Rückschnitt.<br />

Nachteile: Oberboden kann weiter ausgespült werden. Bei Weiden auch Folgebestand an<br />

Gehölzen aufbauen und herauspflegen.<br />

Anwendungsbereiche: Rasche Wirkung auch auf extremen Standorten mit labilem<br />

Bodenmaterial und an rutschgefährdeten Hängen. Bei Schüttungen einzige armierende<br />

Bauweise während Schüttung. Häufig mit technischen Varianten kombiniert. Pionierstadium.<br />

23<br />

Lebendes Pflanzenmaterial: Heckenlage<br />

Heckenlage in Anschnittböschung<br />

Material:<br />

Je nach Art 5-10 Pflanzen je lfm verschüttungsresistente bewurzelte Laubgehölze, welche<br />

auch am Stamm Wurzeln bilden können; z.B. Schwarzerle, Liguster. Günstig Sämlinge oder<br />

junge Heister mit kräftigen Wurzeln. Arten gegeneinander und auf Standort abstimmen.<br />

Zeit: In Vegetationsruhe<br />

Wirkung:<br />

Sofort nach Einbau Boden festigend; Bodenbindung durch Wurzelaufbau an gesamter<br />

Stammlänge. Pflanzen schließen den Boden auf, verbessern und aktivieren ihn. Erlen mit<br />

Wurzelknöllchen (N-Bindung) bringen besonders hohen ökologischen Nutzen.<br />

Vorteile:<br />

Möglichkeit, ohne Vorkultur eine Laubwaldgesellschaft zu begründen mit besserer<br />

Tiefenwirkung als Pflanzung.<br />

Nachteile:<br />

Hoher Pflanzenbedarf, teuer, nur auf günstigen Standorten gute Anwuchserfolge, langsamer<br />

als Buschlagen wachsend. Bei ausschließlicher Verwendung von Erlen sukzessive<br />

Folgebestand fördern.<br />

Anwendungsbereiche:<br />

Auf nicht zu armen Böden, nährstoffreichen Schottern, Sanden und Lehmen, wo<br />

Pionierstadium mit Weiden übersprungen werden kann, oder auf kalkarmen Substraten oder<br />

dort, wo Weiden pflanzensoziologisch ungeeignet sind. Vielfach durch billigere <strong>Bauweisen</strong><br />

ersetzbar.<br />

Ingenieurbiologie: Bauwerk Zusammenstellung Dr. J. Zander<br />

Ingenieurbiologie: Bauwerk<br />

Zusammenstellung Dr. J. Zander<br />

24<br />

Beschreibung:<br />

Auf einer ca. 60 cm tiefen, schräg nach<br />

hinten fallenden Berme werden<br />

bewurzelte Pflanzen dicht<br />

nebeneinander verlegt. Nur 1/3 der<br />

Pflanzen dürfen heraus ragen. Bei<br />

nährstoffarmen oder trockenen Böden<br />

streute man Stroh oder Humus über die<br />

Heckenpflanzen. Anschließend deckt<br />

man mit dem Aushub der nächst<br />

höheren Berme zu. Die Heckenlagen<br />

werden bei trockenen Hängen. Wegen<br />

Wasserrückhalt horizontal, bei nassen<br />

Hängen schräg in Abständen von 1-3 m<br />

über die ganze Hangfläche eingebaut.

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