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Ingenieurbiologische Bauweisen

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Wasserbau: Lahnung<br />

Beschreibung:<br />

Eine Lahnung ist ein Bauwerk, das den Wellenschlag bricht und so schützenswerte<br />

Vegetationsbestände oder das Ufer selbst erhält. Von einer Schwimmplattform aus werden 2<br />

Reihen Pfähle bis zur Hälfte ihrer Länge eingerammt bis etwa aufs Niveau des<br />

Hochwasserstands. Der Reihenabstand der Pfähle beträgt 0,4-0,7 m, der Abstand in der Reihe<br />

1,5-2,5 m. Zwischen die Pfahl-Doppelreihe wird eine untere Lage aus Rundhölzern oder<br />

Faschinen und eine zweite Lage aus Faschinen quer zur Baurichtung gelegt und mit Draht<br />

nieder gebunden. Bei tieferen Wasserständen wird zuoberst eine Faschine längs ebenfalls mit<br />

Draht nieder gebunden. Der Querschnitt der fertigen Lahnung soll trapezförmig sein, die<br />

Krone maximal leicht über HW liegen. Die Lahnungen können in beliebiger Form vom Ufer<br />

ausgehend bis parallel zur Uferlinie angeordnet werden.<br />

Material: Holzpfosten Ø 10-15 cm und nach Wasserstand 1-3 m lang; totes und lebendes<br />

Astwerk und Rundhölzer; Draht Ø 3 mm; evt. Füllmaterial und Geotextilien, evt. krautige<br />

Uferpflanzen.<br />

Zeit: Bei Niedrigwasser. Bei lebenden Lahnungen in Vegetationsruhe.<br />

Wirkung: Wellenschlag und Strömung werden beruhigt. Treibholz kann vom Ufer<br />

ferngehalten werden. Schilfbestände und unterspülte Bäume können sich wieder stabilisieren.<br />

Landwärts der Lahnung sedimentieren Schwebstoff, sodass sich Schilf regenerieren und<br />

ausbreiten kann.<br />

Vorteile: Durchströmbarer Wellenbrecher, anlandend wirkend. Abgrenzung für Schiffsund<br />

Erholungsverkehr.<br />

Nachteile: Nicht dauerhaft. Muss nachgebessert werden.<br />

Anwendungsbereiche:<br />

Als Schutz gegen Wellen vor ausgespülten Schilfbeständen und mit Gehölz bestockten Ufern.<br />

Im Küstenschutz zur Landgewinnung, Wellenbrecher bei Schiffsverkehr und Wind. Kombiniert<br />

mit Vegetationswalze, Senkfaschinen, Packwerk.<br />

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Wasserbau: Sohlgurt; Sohlschwelle<br />

Sohlgurt<br />

Funktion: hat keinen Gefällssprung, verteilt Wasser<br />

gleichmäßig über die Breite des Gewässers und glättet die Sohle.<br />

Sohlschwelle<br />

wird vom Gewässer<br />

mit Geschiebe aufgefüllt<br />

Spundwand aus<br />

Rundholz-Halblingen<br />

Stamm, Balken<br />

Stamm weit genug<br />

in Ufer einbinden<br />

einfacher<br />

Gurt<br />

Doppelgurt<br />

Funktion: mit Gefällssprung, Reduktion des Gefälles, Minderung der Schleppkraft;<br />

Wichtig: Vorfeldsicherung (Ort der Energievernichtung)<br />

Spundwand<br />

Vorfeldsicherung durch:<br />

- Pritschen mit Rundhölzern<br />

- Sohlenpflasterung<br />

Vorfeld-<br />

- Steinwurf<br />

sicherung<br />

- Wasserbett (Kolk)<br />

Bei großen Absturzhöhen besser<br />

in mehrere Stufen auflösen<br />

Ingenieurbiologie: Wasserbau Zusammenstellung Dr. J. Zander<br />

Ingenieurbiologie: Wasserbau Zusammenstellung Dr. J. Zander<br />

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