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KMU Wirtschaft 3 2020

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Industrie 4.0<br />

IT-Sicherheit für eine digitalisierte Industrie:<br />

4.0-Gefahren frühzeitig erkennen<br />

Autor: Marc Laliberte, Senior Security Analyst bei WatchGuard Technologies<br />

Immer mehr Unternehmen nutzen die Vorteile, die sich aus der umfassenden<br />

Digitalisierung ihrer Produktionsumgebungen ergeben. Im Rahmen von Industrie<br />

4.0-Projekten werden konventionelle Fertigungsanlagen zunehmend durch<br />

„smarte“ Maschinen oder sogenannte IIoT (Industrial Internet of Things)-Geräte<br />

ersetzt. Einerseits erhöhen diese zwar die Produktivität und sorgen für steigende<br />

Erträge, andererseits schaffen diese Technologien aber leider auch neue Angriffspunkte<br />

für Hacker.<br />

Untersuchungen durch IBM ergaben beispielsweise, dass sich<br />

die Anzahl der Cyberangriffe, die Systeme vollständig funktionsunfähig<br />

machen, im ersten Halbjahr 2019 zum Vergleichszeitraum<br />

des Vorjahres verdoppelten. Brisant: Rund 50 Prozent<br />

der betroffenen Unternehmen sind im Industriesektor tätig.<br />

Während veraltete Geräte wie Drucker und Faxgeräte bekannt<br />

dafür sind, mögliche Schwachstellen in der Unternehmenssicherheit<br />

darzustellen, finden Hacker jedoch ständig Wege, um<br />

selbst die neuesten, mit Intelligenz ausgestatteten Industrietechnologien<br />

zu infiltrieren.<br />

IT-Profis sind branchenübergreifend gefordert, die maximale<br />

Sicherheit selbst in hochgradig vernetzten und zunehmend<br />

komplexeren Unternehmenssystemen zu garantieren. Im Folgenden<br />

werden vier potenzielle Gefahrenbereiche vorgestellt,<br />

in denen sich für Hacker Einfallstore bieten, und Tipps gegeben,<br />

wie sich die Industrie dagegen schützen kann.<br />

Intelligentere Tools, vergleichbare Schwachstellen<br />

IIoT ist für viele Firmen zu einem unverzichtbaren Teil ihrer<br />

Produktion geworden. Vernetzte Fertigungsroboter und andere<br />

„smarte“ Technologien erleichtern die Qualitätssicherung,<br />

erhöhen die Genauigkeit sowie Effizienz der Bestandsüberwa-<br />

chung und steigern die allgemeine Betriebsleistung. Trotz all ihrer<br />

Vorteile weisen IIoT-Anlagen aber ähnliche Schwachstellen<br />

wie nicht-industrielle IoT-Geräte auf, da dem Thema Sicherheit<br />

beim Design oft keine allzu grosse Beachtung geschenkt wird.<br />

Cyberkriminellen bieten sich nicht selten zahlreiche Angriffsflächen,<br />

um in Unternehmensnetzwerke einzudringen.<br />

Es gibt jedoch verschiedene Massnahmen, die Industriekunden<br />

gegen diese Bedrohungen unternehmen können. Die Netzwerksegmentierung<br />

ist eine davon – und sie lässt sich zudem<br />

recht einfach umsetzen: Dabei werden die vorhandenen kabelgebundenen<br />

und kabellosen Netzwerke in mehrere Bereiche<br />

eingeteilt – etwa für IIoT-Devices, separate Gäste-/Mitarbeiter-<br />

WLANs etc. Über die Isolierung der IIoT-Infrastruktur von anderen,<br />

mit dem Netzwerk verbundenen Geräten, lässt sich die Ausbreitung<br />

potenzieller Cyberangriffe wirksam begrenzen. Diese<br />

Art der Netzwerksegmentierung kann mit einer Unified Threat<br />

Management (UTM)-Appliance umgesetzt werden. Hierbei handelt<br />

es sich um eine Firewall, die mehrschichtige Sicherheitsdienste<br />

anbietet und diese ohne Einbussen bei der Performance<br />

oder im Durchsatz gleichzeitig ausführt. Derartige UTM-Lösungen<br />

umfassen darüber hinaus wichtige zusätzliche Sicherheits-<br />

Tools, wie etwa einen Intrusion Prevention Service (IPS). Damit<br />

lassen sich verdächtige Aktivitäten von IIoT-Geräten automa-<br />

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