01.09.2020 Aufrufe

Töfte Regionsmagazin 09/2020 - Wir feiern unseren 6. Gebrutstag

In der September-Ausgabe des Töfte Regionalmagazins für Sendenhorst, Albersloh, Wolbeck, Enniger, Ahlen, Ennigerloh, Ostenfelde, Westbevern, Drensteinfurt, Rinkerode, Walstedde, Everswinkel, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen feiern wir mit euch unseren 6. Geburtstag. Jetzt neu: Töfte Online! Besucht uns unter www.toefte.ms

In der September-Ausgabe des Töfte Regionalmagazins für Sendenhorst, Albersloh, Wolbeck, Enniger, Ahlen, Ennigerloh, Ostenfelde, Westbevern, Drensteinfurt, Rinkerode, Walstedde, Everswinkel, Alverskirchen, Hoetmar, Vorhelm und Tönnishäuschen feiern wir mit euch unseren 6. Geburtstag. Jetzt neu: Töfte Online! Besucht uns unter www.toefte.ms

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ERNÄHRUNG<br />

ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT<br />

Deutschland ist ein Land der Bekenner. Ständig sieht man<br />

im Fernsehen Leute, die ihre Müllvermeidungsstrategien<br />

vorstellen oder aus dem Leben eines Veganers berichten.<br />

Die Studenten der Hochschule Osnabrück wollten es genau<br />

wissen. Sie führten in 18 EDEKA-Supermärkten eine<br />

Verkaufsstatistik über Schweinefleischprodukte. Angeboten<br />

wurden drei Kategorien: Billigware aus konventioneller<br />

Haltung/Schlachtung, Tierwohl-Produkte und als teuerste<br />

Variante Bio-Fleisch. Das Ergebnis: 16 Prozent der Kunden<br />

kauften Tierwohl-Fleisch, 11 Prozent Bio-Fleisch; und 73<br />

Prozent entschieden sich für das Wohl ihres Portemonnaies.<br />

VON DEN JUNGEN LERNEN<br />

Sind das jetzt alles Lippenbekenntnisse - wenn im Ernährungsreport<br />

fast die Hälfte aller Befragten erklärt, auch<br />

teurere Fleischpreise zu akzeptieren, wenn die Tiere es<br />

dadurch besser haben? Sagen wir es mal so: das Bewusstsein,<br />

durch den Kauf von Billigfleisch ein falsches System<br />

zu unterstützen, ist bei den Menschen angekommen. Aber<br />

unser Bedürfnis, ‚Schnäppchen‘ zu machen, sitzt tief. Übrigens<br />

geht die jüngere Generation viel authentischer mit<br />

dem Thema um. Viele junge Menschen ernähren sich vegetarisch<br />

oder kaufen bewusst gutes Fleisch ein. Sie reduzieren<br />

Verpackung und schmeißen nicht mehr so viel weg.<br />

Junge Menschen zeigen den ‚eingefleischten‘ Älteren, dass<br />

der Weg in eine andere Zukunft möglich ist. Es lohnt sich,<br />

ihn zu gehen. Denn es ist unser einzig möglicher.<br />

DAS GEQUÄLTE SCHNITZEL<br />

Billigfleisch ist Industriefleisch. Die Industrie unterwirft<br />

das Tier einer brutalen Effizienz. Von der Aufzucht bis<br />

zur Schlachtung soll es minimal wenig kosten und maximal<br />

viel einbringen. Damit es die Tortur bis dahin übersteht,<br />

wird es ordentlich mit Antibiotika vollgepumpt. Im<br />

Schlachthof setzen schlecht bezahlte Osteuropäer seinem<br />

Leben ein Ende. Wenn es ‚gut‘ läuft, finden seine verwertbaren<br />

Teile ihren Weg zu den Discountern und werden von<br />

73 Prozent der Deutschen gekauft. Wenn es schlecht läuft,<br />

bricht Corona aus oder ein multiresistenter Keim macht<br />

seine Runde. Dann überlegen sich wieder einige von den<br />

73 Prozent, doch umzuschwenken.<br />

DAS GLOBALE SCHNITZEL<br />

Fernes Unrecht beginnt auf unserem Teller. Dass dieser<br />

Bolsonaro die Regenwälder abholzen lässt, sei eine<br />

Schweinerei, sagen Sie. Aber warum macht der brasilianische<br />

Präsident das? Weil die Europäer billige Sojabohnen<br />

brauchen. Wofür brauchen Sie die billigen Sojabohnen?<br />

Für ihre billige Tiermast. Jedes billige Schnitzel auf Ihrem<br />

Teller ist mit einem Stück Regenwald bezahlt worden. <strong>Wir</strong><br />

sollten uns nicht über den Präsidenten aufregen. Es sei<br />

denn, wir ändern selbst was. Es muss ja nicht gleich der<br />

Totalverzicht sein. Manchmal liegt das Gute ziemlich nahe<br />

- zum Beispiel beim regionalen Fleischer um die Ecke, der<br />

seine Tiere aus artgerechter regionaler Haltung bezieht. Ja,<br />

das Fleisch ist hier etwas teurer. Aber achten Sie auf den<br />

Geschmack. Und auf das schöne Gefühl eines guten Gewissens.<br />

Steigert der Verzehr von rotem<br />

Fleisch<br />

das Krebsrisiko im Dick- oder Mastdarm?<br />

Wie sieht es mit anderen Ernährungsbedingten Erkrankungen aus, die mit<br />

dem Fleischkonsum in Verbindung gebracht werden?<br />

Betrachtet man die Datenlage insgesamt, so gibt es wenig Hinweise,<br />

dass der mäßige Verzehr (300 bis 600 Gramm pro Woche) von rotem,<br />

naturbelassenem Fleisch das Risiko, an Dick- oder Mastdarmkrebs zu<br />

erkranken, erhöht. Neben der Verzehrmenge haben auch die Ernährung<br />

insgesamt sowie die Zubereitungsart des Fleisches Einfluss auf dessen<br />

gesundheitlichen Effekt. Der Verzehr von Fleischwaren sowie gegrilltem<br />

(oft sehr fetthaltig und viel verarbeitet) und scharf angebratenem<br />

Fleisch sollte eingeschränkt und durch Fisch, Geflügel, Hülsenfrüchte<br />

und Nüsse ergänzt werden.<br />

Wenn wir uns nun die empfohlene Menge an Fleisch- und Wurstwaren<br />

pro Woche (300 bis 600g) anschauen, das sind auf den Tag umgerechnet<br />

ein Handteller großes Stück Fleisch oder! 2 Scheiben Wurst, wird<br />

schnell klar, warum es “früher” den Sonntagsbraten gab.<br />

Wenn Sie täglich Fleisch auf Ihrem Teller erwarten und Ihre Brotmahlzeiten<br />

gerne mit Wurstwaren belegen, haben Sie schon nach 2-3 Tagen die<br />

empfohlenen Mengen überschritten.<br />

Je weniger das Fleisch verarbeitet ist, umso hochwertiger ist es.<br />

Kurze Transportwege, Regionalität, etc., gilt für alle Lebensmittel, wenn<br />

man dies dann der Umwelt und den heimischen Erzeugern zuliebe,<br />

unterstützen möchte.<br />

l 0171-6 17 08 43<br />

c 02526- 9 38 04 95<br />

a Carl-Diem-Str.9<br />

48324 Sendenhorst<br />

AUS ERNÄHRUNGSTHERAPEUTSCHER<br />

SICHT IST ZU EMPFEHLEN:<br />

„Lieber weniger Fleisch<br />

und dafür hochwertiger.<br />

Das versorgt Sie mit<br />

tierischem Eiweiß,<br />

B-Vitaminen, Eisen,<br />

etc. Der gute<br />

alte “Sonntagsbraten”<br />

eben.<br />

Essen Sie dann<br />

ihr Steak o.ä. mit<br />

Genuss, denn Genuss<br />

kommt nicht<br />

über die Menge.“<br />

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