Dorfleben Suderwich September 2020

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Erster Corona-Standort inRE: Die Gebrüder-Grimm-Schule inEssel.
—FOTO: JÖRG GUTZEIT
Erster Corona-Fall
Architekturbüro Sander
Sachsenstr. 153, 45665 Recklinghausen
Tel. 02361/9062770
Neubau
Gaubenausbau
Balkonausbau
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an derGrundschule
Von Tina Brambrink
E
EinpositiverCorona-Fall sorgtnur
zwei Tage nach den Sommerferien
fürAufregungander
Gebrüder-Grimm-Schule.
igentlichhatten sich nach
dem Shutdown alle auf
das neue Schuljahr gefreut.
Zwei Tage schien alles ok, bis
ein Schüler der 4dein positives
Corona-Testergebnis erhielt
–sechs Tage nach seinemTest,
dendie Familiefreiwillig
nach einem Kroatien-
Urlaub in Bayern durchführenließ.
Das Kreisgesundheitsamt
schickte ihn und seine vier
unmittelbaren Sitznachbarn
sofort in eine 14-tägige häusliche
Quarantäne. Einen Tag
später nahm ein mobiles
Team des Deutschen Roten
Kreuzes auf dem Schulgelände
Abstrichebei den Schülern
und elf Lehrern. Dabeierhielten
die Betroffenen die Information,
dass dasTestergebnis
nach ein bis zwei Tagen vorliege
und eine Woche später
einweiterer Test folgen werde.
Außerdem könnten die Kinder
nach der persönlichen
Übermittlung des negativen
Testergebnissesdie Schuleam
nächsten Tag wieder besuchen.
So weit die Theorie, die Praxis
sah jedochandersaus: Nur
sieben der Schüler erhielten
ihr negatives Ergebnis direkt
am nächsten Tag. Die restlicheKlassemusste
vier weitere
lange Tage bis zur Entwar-
nung warten. Ein defekter
Drucker beim DRK soll die
Verzögerung verursacht haben.
Davon erfuhren Eltern,
Schüler, Lehrer und Schulleiterin
Sabine Münzenberg
aber erst Tage später über die
RecklinghäuserZeitung.
Da das DRK nur negative
Testergebnisse mitteilt und
das Kreisgesundheitsamt
selbst über positive Befunde
informiert, wuchs bei den
nicht unmittelbar informierten
Eltern die Sorge, ihr Kind
könne sich infiziert haben.
Aufdie Nachricht, dasKinder
ohne Ergebnisseund Symptome
wieder in die Schule dürfenund
dort in zwei Gruppen
unterrichtet würden, folgte
einigeStunden später derWiderruf.
Berufstätige Eltern
mussten die Betreuung ihrer
Kinder organisieren. Dazukamen
andere widersprüchlicheInformationen.
Eltern kritisieren
Informationspolitik
Verunsichert durchdie chaotische
Situation, versuchten
Eltern, nach einigen Tagen
selbst an die Ergebnisse zu
kommen, auch über dieCorona-Hotline
desKreises.Sie kritisieren
das chaotische Prozedere,
bemängeln die lange
Wartezeit bis zum Ergebnis
und haben vor allem einen
verlässlichen Ansprechpartnerimholprigen
Zusammenspiel
von Kreisgesundheitsamt,
DRK und Kreisschulamt
vermisst.
Die Entscheidung, die ersten
sieben Eltern vorab über
das negative Testergebnis zu
informieren,während dieanderen
noch Tage warten
mussten, sei falsch gewesen.
Das unglückliche Vorgehen
habe die Beunruhigung der
Eltern unnötig befeuert,
räumte Christoph Behrenspöhler,
hauptamtlicher Vorstand
beim DRK-Kreisverband
undBeauftragter fürdas
Corona-Krisenmanagement,
später ein.
Längere Wartezeiten beinegativen
Testungen seien aus
organisatorischen Gründen
möglich, sagteKreis-Sprecher
Jochem Manz. Im Übrigen
dürften die Kinder auch zur
Schule, wenn nochkeinnegativer
Befund eingegangen ist.
„Grundlage für die Bewältigung
eines Ausbruchsgeschehens
in Gemeinschaftseinrichtungen
sind für das Gesundheitsamt
die Richtlinien
und Handlungsempfehlungen
des Robert-Koch-Institutes.“
Genau wie Behrenspöhler
appellierte Manz an die Betroffenen,
bis zum Testergebnisruhig
zu bleiben.
Nachdem auch der zweite
Befund für alle Schüler und
Lehrer negativ war, konnte
die Schule für die 4d dann
endlichbeginnen. Schulleiterin
Sabine Münzenberg:
„Meine Hoffnung ist, dass alle
Beteiligten aus den Vorfällen
lernenund dasCorona-Prozedere
ananderen Schulen in
Zukunft strukturierter abläuft.“
10 dorfleben -das Magazin für Suderwich &Essel