Ausflug in die Geschichte eines Pianofortebauer… - Hauskonzert ...
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Taste losgelassen, löst sich <strong>die</strong> Tangente wieder von der Saite, der kl<strong>in</strong>gende und<br />
der mit e<strong>in</strong>em Filzstreifen abgedämpfte Teil der Saite fallen wieder ungetrennt<br />
zusammen und der Dämpfungseffekt tritt e<strong>in</strong>.<br />
Das Clavichord ist ab ca. 1770 e<strong>in</strong> weiterer Vorfahre des Klaviers. Die Tasten<br />
bewegen <strong>die</strong> sogenannten Tangenten 10 , <strong>die</strong> <strong>die</strong> Saiten schlagen und danach<br />
abdämpfen. Der große Vorteil des Clavichords s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> dynamischen Möglichkeiten.<br />
Der Anschlag ist extrem empf<strong>in</strong>dsam; er gibt das Gefühl, <strong>die</strong> Saiten direkt mit den<br />
F<strong>in</strong>gern zu berühren. Allerd<strong>in</strong>gs ist der Dämpfungseffekt so stark, dass das<br />
Instrument sehr leise kl<strong>in</strong>gt, was wiederum e<strong>in</strong> Nachteil gegenüber dem<br />
Hammerflügel war.<br />
Die Wichtigkeit des Klaviers -als Weiterentwicklung des sich langsam<br />
durchsetzenden Hammerklaviers/-flügels- für <strong>die</strong> abendländische Musik (oder<br />
westliche Kultur) geht auch dadurch hervor, dass <strong>die</strong>ses Instrument für <strong>die</strong><br />
Vorstellung der Tonlehre und des Tonsystems anstelle des im Mittelalter benutzen<br />
Monochord 11 jetzt sogar <strong>in</strong> der gesamten Welt verwendet wird. Aus <strong>die</strong>sen<br />
Erwägungen heraus erfolgt fortan <strong>die</strong> musikalische Hör-/Gehörerziehung bzw. -<br />
bildung ausschließlich am Klavier.<br />
10 kle<strong>in</strong>e rechteckige Mess<strong>in</strong>g-Stücke<br />
11 E<strong>in</strong> Monochord (griech. μόνος monos: e<strong>in</strong>zeln, χορδή chorde: Saite) oder Kanon ist e<strong>in</strong><br />
musik<strong>in</strong>strumentenähnliches Werkzeug, das aus e<strong>in</strong>em länglichen Resonanzkasten besteht, über den<br />
der Länge nach e<strong>in</strong>e Saite gespannt ist. Diese kann mit Hilfe e<strong>in</strong>es Stegs, der beweglich unter ihr<br />
angebracht ist, geteilt werden. Das Teilungsverhältnis kann auf e<strong>in</strong>er Skala auf der Decke des<br />
Resonanzkastens abgelesen werden. E<strong>in</strong>fache Teilungsverhältnisse ergeben Konsonanzen,<br />
komplizierte Dissonanzen.<br />
<strong>Ausflug</strong> <strong>Geschichte</strong> e<strong>in</strong>es Pianofortebauers… und se<strong>in</strong> Umfeld heute (V3) Seite 7 von 48