Astrid Preising - Druckhaus Borna
Astrid Preising - Druckhaus Borna
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Kolumne Porträt<br />
Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!<br />
Es ist früh am Morgen und außergewöhnlich still. Die ersten<br />
Lichtstrahlen wetteifern noch mit der Dunkelheit und die in den<br />
Kirchenbänken aufgestellten Kerzen flackern beim geringsten<br />
Lufthauch. Der Pfarrer erhebt sich und spricht zur Gemeinde:<br />
„Der Herr ist auferstanden“ – Stille. Beim zweiten Anlauf ist hier<br />
und da ein eher zaghaftes Erwidern zu vernehmen. Erst beim<br />
dritten Mal antwortet die ganze Gemeinde kräftig und freudig<br />
zugleich: „Er ist wahrhaftig auferstanden“. Mit diesen Worten<br />
begrüßen sich die Christen auf der ganzen Welt am Morgen des<br />
Ostersonntages und sicher ist die Reaktion der Gottesdienstbesucher<br />
überall ein wenig anders, als ich es selbst vor einigen<br />
Jahren in einer Dorfkirche im Leipziger Land erlebt habe. Aber<br />
gerade das vorsichtige, zögerliche Agieren widerspiegelt doch<br />
unseren Gemütszustand und unsere allgemeine Skepsis in Glaubensdingen.<br />
Auferstehung von den Toten – hier setzen doch erhebliche<br />
Zweifel ein und wissenschaftlich erklärbar ist das alles<br />
ohnehin nicht. Dennoch ist Ostern, noch vor Weihnachten, das<br />
höchste Fest der Christenheit für Millionen von Menschen auf der<br />
ganzen Welt. Vielleicht ist ja doch etwas dran an dieser drama-<br />
Aktuell erschienen ist im<br />
SÜDRAUM-VERLAG:<br />
<strong>Borna</strong>er Stadtjournal Heft 06 / 10 mit:<br />
• 20 Jahre Gütertaxi Dorn<br />
• unsere beliebte Geschichtsseite<br />
• Anne Mortan im Porträt<br />
• unsere Aktuell-Seiten mit Berichten über<br />
Tipps zur Jugendweihe, Versicherung, Frühjahrsimpulse<br />
durch die AMI u. v. a. m.<br />
Tipp zu Ostern<br />
Markkleeberg – Stadt zwischen Wasser und Wald<br />
Markkleeberg<br />
„Markkleeberg – Stadt zwischen Wasser und<br />
Wald“ – Auf 84 Seiten finden Sie die neusten<br />
Impressionen der Stadt Markkleeberg und deren<br />
Umgebung. Lassen auch Sie sich durch die<br />
wunderschönen Bildmotive von Annett Stengel<br />
verzaubern – eine tolle Geschenkidee für<br />
Ostern und ein schönes Erinnerungsstück für<br />
jeden „Grebeelkkram‘er.“<br />
Impressum<br />
Herausgeber (Stadtjournal): SÜDRAUM-VERLAG<br />
Abtsdorfer Str. 36 • 04552 <strong>Borna</strong> • Tel.: 03433 207329 • Fax: 207331<br />
E-Mail: redaktion@suedraumverlag.de • Internet: www.druckhaus-borna.de<br />
(Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Für die Beiträge zeichnen die Autoren.)<br />
Produktions- u. Verlagsleitung: Bernd Schneider (V.i.S.d.P.)<br />
Herstellung: DRUCKHAUS BORNA<br />
Titelbild: Frühlingserwachen Ostereier auf der Schneeglöckchenwiese auf den Auenwiesen (Annett (Jaqueline Stengel) Weinert)<br />
Fotos: Annett Stengel, Theresa Jaqueline Arnold, Weinert, djd, djd, fotolia, fotolia, pixelquelle, Photocase bzw.<br />
die bzw. entsprechenden die entsprechenden Autoren Autoren und Auftraggeber und Auftraggeber<br />
Auflage: 14.000 Exemplare in die Haushalte und Firmen<br />
Laufende Ausgaben-Nummer: 58 59<br />
Die Ausgabe 06/10 07/10 des MSJ erscheint am 15.04.2010. 31.03.2010.<br />
mit dem<br />
Amtsblatt<br />
der Großen Kreisstadt <strong>Borna</strong><br />
Heft 06/10<br />
März 2010<br />
Erscheinungsdatum: 23.03.2010<br />
tischen Geschichte von Jesus Christus´ Kreuzigung und seiner<br />
Auferstehung am dritten Tage. Ostern ist auch ein Sieg der Hoffnung<br />
und Freude über die Traurigkeit – für jeden Menschen. Lassen<br />
Sie sich also anstecken von der Freude des Ostersonntages<br />
und bedenken Sie eines – Ostern macht Spaß in der Gemeinschaft.<br />
Ein gemeinsames Osterfrühstück in Gesellschaft guter<br />
Freunde bringt unglaublich viel Spaß und wird der Bedeutung<br />
dieses Festes durchaus gerecht. Lassen Sie sich einladen zu den<br />
zahlreichen Andachten, Musiken und Gottesdiensten, die für<br />
jedermann offen sind und Herz und Seele erfrischen. Übrigens<br />
endete der eingangs erwähnte Gottesdienst wieder mit dem<br />
gleichen Gruß des Pfarrers. Auf dessen Ruf „Der Herr ist auferstanden“<br />
antworteten die Besucher des Gottesdienstes diesmal<br />
prompt und ohne nochmaliges Üben:<br />
„Er ist wahrhaftig auferstanden“.<br />
Wir wünschen Ihnen ein frohes und<br />
gesegnetes Osterfest!<br />
Manuela Krause<br />
Charlotte Angermann –<br />
Chronistin von Wachau & Auenhain<br />
Mit 66 Jahren, fängt das Leben an ...<br />
Charlotte Angermann, Jahrgang 1925,<br />
war schneller, nahm es nicht so wörtlich<br />
und startete mit 63 Jahren noch mal<br />
richtig durch. Eher gezwungenermaßen<br />
beschäftigt(e) sich die frühere Lehrerin<br />
1985 erstmals intensiv mit Wachaus Vergangenheit<br />
– und kommt seitdem nicht<br />
mehr davon los. Seinerzeit im Rahmen<br />
der 675-Jahr-Feier vom Rat der Gemeinde<br />
zum Organisieren einer Ausstellung<br />
„verdonnert“, wie sie sagt, hielt sich ihre<br />
Begeisterung dafür anfangs in Grenzen.<br />
„Mein Vater hatte zwar mein geschichtliches<br />
Interesse geweckt, aber eine Ausstellung<br />
zu organisieren, hatte ich nie vor“,<br />
erinnert sich Charlotte Angermann. „Um<br />
überhaupt einen Anfang zu finden, ging<br />
ich zu allen über 80-jährigen Wachauern,<br />
darunter unser Schäfer und die damalige<br />
Linden-Wirtin, sie war in den 20er Jahren<br />
Dienstmädchen auf dem Rittergut. Alle<br />
schilderten Erlebnisse und Erinnerungen,<br />
liehen mir Fotos und Zeitdokumente. Ich<br />
ließ die Unterlagen kopieren, bewahrte sie<br />
auf“, erzählt sie weiter. Dies bildete später<br />
eine solide Grundlage für die Bilderchronik,<br />
die ihrer Wachauer Chronik folgte<br />
und Bestandteil ihres 19 Ordner und mehrere<br />
Hefter umfassenden, ehrenamtlichen,<br />
chronistischen Gesamtwerkes ist.<br />
Anlässlich der 175-Jahr-Feier der Völker-<br />
schlacht 1988 waren ihre Fähigkeiten<br />
dann erneut gefragt. Anhand ihrer Unterlagen<br />
fertigte sie 1990 eine Zeittafel zur<br />
Chronik von Wachau und Auenhain mit<br />
allen wichtigen Ereignissen an. 1992 waren<br />
die Arbeiten daran beendet, dennoch<br />
schrieb sie Ergänzungen dazu, die sie in<br />
den Folgejahren erarbeitete, so eine Bilder-,<br />
eine Schul- und eine Kirchenchronik.<br />
Zudem verfasste sie ihre „Beobach-<br />
tungen in der Natur“, diesen folgten eine<br />
fünfbändige Abschrift der altdeutschen<br />
und lateinischen Niederschrift des Rittergutsverwalters<br />
F. W. Weinschenk (1834 -<br />
1903), Charlotte Angermann schätzt ihn<br />
sehr. 1995 bis 2006 verfasste sie weitere<br />
Chroniken: eine über die FFW Wachau<br />
und den Gesangsverein „Lyra“, die Wachauer<br />
Senioren. Hinzu kamen Werke wie<br />
„Chronisten Markkleebergs erzählen“,<br />
Auenhainer Geschichten, „Verlorene Orte<br />
– aufsteigender See“ sowie ihr „Wachauer<br />
Almanach“. Ihr Archiv umfasst zudem<br />
Wetteraufzeichnungen. „Meine Mutter<br />
hatte damit 1929 begonnen, sie<br />
schrieb ein Gartentagebuch als Ergänzung<br />
zu ihrem Kochbuch. Diese<br />
Notizen führe ich seit 1961 weiter“,<br />
berichtet die gebürtige Auenhainerin.<br />
So kann sie seitdem von jedem<br />
Sommer und Winter die Höchst- bzw.<br />
Tiefsttemperaturen nachschlagen und<br />
daraus schlussfolgern, das Resultat<br />
behält sie jedoch stets für sich.<br />
„Mit den Wetteraufzeichnungen<br />
sind meine Vogelbeobachtungen<br />
eng verbunden. Ich mag Vögel seit<br />
meiner Kindheit und weiß, welche<br />
wann zu uns kommen und weiterziehen.“<br />
Zu jeder Jahreszeit<br />
genießt sie den Blick aus ihrem<br />
Fenster in den schönen alten<br />
Obstgarten am Haus.<br />
Viele ihrer Erlebnisse hält Charlotte Angermann<br />
auch in ihrem Tagebuch fest. Es<br />
beginnt 1938, sie war 13 Jahre alt und<br />
wohnte in Auenhain. Beim Notieren ihrer<br />
Erlebnisse galt und gilt ihre Aufmerksamkeit<br />
damals, wie heute, auch scheinbar<br />
unwesentlichen Dingen, die sich stets<br />
verändern. „Regelmäßig fotografieren ist<br />
wichtig, sonst gerät zu vieles zu schnell in<br />
Vergessenheit“, sagt sie fast mahnend und<br />
möchte allen danken, die sie bei ihrer akribischen<br />
chronistischen Tätigkeit tatkräftig<br />
unterstützten, Unterlagen brachten,<br />
Kopien anfertigten, für sie fotografier-<br />
ten, und vieles mehr...<br />
Annett Stengel