Jubilare in der Elbe-Group - Elbe Holding GmbH & Co. KG

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Walter Lehmann von Elso besitzt seinen eigenen Bahnhof
Erinnerung ans Hofheimerle
Walter Lehmann hat einen Beruf, der ihm Spaß
macht. Der 55-Jährige arbeitet im Bereich Kreuz-/
Kugelgelenke bei Elso in Hofheim, und das schon
seit 31 Jahren. Doch seine Berufung ist eine andere:
Am Wochenende verwandelt er sich auf Anfrage in
einen Museumsdirektor und öffnet die Türen seines
kleinen Eisenbahnmuseums für interessierte Besucher.
Seit 1976 haben Walter Lehmanns Eltern Emil
und Elfriede, ehemals Bahnhofsvorsteher und Bahnagentin
in Hofheim, das Museum auf- und ausgebaut.
Beheimatet ist es im früheren Hofheimer Bahnhof,
den die Familie der Deutschen Bahn 1975 abgekauft
hat. Seit dem Tod von Emil Lehmann 1993 führt
Walter Lehmann das Museum gemeinsam mit seiner
80-jährigen Mutter. „Das ist natürlich Arbeit, aber
es macht auch eine Menge Spaß“, berichtet Walter
Lehmann.
Die Sammlung Lehmann besteht aus allerlei Eisenbahnutensilien:
Souvenirs aus unterschiedlichen
Epochen, Plakate, Bahnsteiguhren und internationale
Fahrpläne sind im ehemaligen Warteraum zu
besichtigen. Der Betriebsraum beherbergt eine große
Sammlung von Dienstmützen aus aller Welt. Und in
der Güterhalle sind alte Objekte aus dem bahntechnischen
Bereich ausgestellt, etwa Weichenstellhebel
und Kupplungsstangen. Zum Museum im Bahnhof
gehört außerdem ein 3.300 Quadratmeter großes Frei-
gelände, auf dem historische Fahrzeuge ausgestellt
sind, darunter ein Reisezugwagen mit Gepäckraum
und ein Rottenkraftwagen. „Für Eisenbahnkenner
ist unsere gut erhaltene, seltene Elektrolok von Siemens-Schuckert
aus dem Jahr 1924 ein besonderes
Highlight“, sagt Walter Lehmann.
Am über hundert Jahre alten Bahnhof hält schon
seit 1976 kein Zug mehr. Damals wurde der Haltepunkt
zu einer reinen Fahrkartenverkaufsstelle abgewertet.
Auch die Gleise der Strecke Haßfurt-Hofheim, von
den Einheimischen liebevoll „Hofheimerle“ genannt,
sind heute größtenteils verschwunden. Nach 103
Jahren wurde der Betrieb 1995 endgültig eingestellt.
Der Widerstand der Menschen gegen diese Entscheidung
war groß, konnte das Ende des Hofheimerles
aber nicht verhindern. Auch dieser beliebten Strecke
setzt das Eisenbahnmuseum Hofheim ein Denkmal:
Walter Lehmann rettete 300 Meter Gleise als Rangierstück,
auf denen Museumsfahrzeuge wie Kleinlok
oder Draisine gelegentlich auch ausprobiert werden
können. „Das ist für viele unserer Besucher ein besonderer
Spaß“, berichtet Walter Lehmann. Trotzdem
ist die Wehmut über das Ende der kleinen Lokalbahn
bis heute nicht vergangen. Auf der ehemaligen Trasse,
die lange von einem roten Schienenbus bedient
wurde, führt heute ein Radweg durch die Haßberge.
Der Nahverkehr rund um Hofheim wird heute mit
Omnibussen abgewickelt.