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ÖBB: Österreichweiter Taktfahrplan in Vorbereitung - FAHRGAST ...

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4 + / 4 �<br />

Vier Monate nach der Verlängerung �<br />

e<strong>in</strong>e Zwischenbilanz<br />

Etwa vier Monate ist es nun her, dass mit der Verlängerung der<br />

L<strong>in</strong>ie 4 zum Murpark die erste größere Neubaustrecke im Grazer<br />

Straßenbahnnetz seit e<strong>in</strong>em halben Jahrhundert <strong>in</strong> Betrieb genommen<br />

wurde. Zeit genug, sich e<strong>in</strong> erstes Bild zu machen.<br />

Da das äußere Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />

der Strecke<br />

<strong>in</strong> der letzten Ausgabe<br />

ausführlich behandelt wurde,<br />

ist dieser Artikel vor allem<br />

e<strong>in</strong> Erfahrungsbericht e<strong>in</strong>es<br />

täglichen Fahrgastes der<br />

L<strong>in</strong>ie.<br />

Pünktlichkeit<br />

Mit Ausnahme des kurzen<br />

Streckenabschnitts <strong>in</strong> der Ulrich-Lichtenste<strong>in</strong>-Gasse<br />

(vor<br />

dem Stadion) befi ndet sich<br />

der neue Streckenabschnitt<br />

des Vierers ausschließlich auf<br />

selbständigen Gleiskörpern.<br />

Aus diesem Grund s<strong>in</strong>d Beh<strong>in</strong>derungen<br />

durch Staus und<br />

damit gröbere Verspätungen<br />

so gut wie ausgeschlossen. Zu<br />

kurzen Verzögerungen kommt<br />

es nur, wenn die Ankunft e<strong>in</strong>es<br />

Stadtbusses (L<strong>in</strong>ie 64 und<br />

74) abgewartet wird.<br />

Ampelschaltungen<br />

Im Verlauf der Verlängerungsstrecke<br />

hat der Vierer<br />

6<br />

an mehreren Kreuzungspunkten<br />

eigene Ampelschaltungen:<br />

Zunächst bei der Verschwenkung<br />

des stadte<strong>in</strong>wärts führenden<br />

Gleiskörpers <strong>in</strong> die<br />

Fahrbahnmitte (nach der Haltestelle<br />

„Dr.-Lister-Gasse“),<br />

weiters bei der Überquerung<br />

der Stadion-Kreuzung und<br />

im Kreuzungsbereich Ulrich-Lichtenste<strong>in</strong>-Gasse/Conrad-von-Hötzendorf-Straße.<br />

In Zusammenhang mit solchen<br />

eigenen Ampelschaltungen<br />

stellt sich immer die Frage,<br />

<strong>in</strong>wieweit diese effi zient<br />

arbeiten, d.h. der Straßenbahn<br />

„freie Fahrt“ ohne längere<br />

Wartezeiten ermöglichen.<br />

Negative Beispiele gibt es<br />

<strong>in</strong> Graz leider mehrere: Da ist<br />

beispielsweise die katastrophaleL<strong>in</strong>ksabbiege-Situation<br />

der L<strong>in</strong>ie 6 von der Münzgrabenstraße<br />

<strong>in</strong> die Moserhofgasse.<br />

Hier sche<strong>in</strong>t die Ampel<br />

ke<strong>in</strong>erlei Reaktion auf ankommende<br />

Straßenbahnzüge zu<br />

zeigen. Fast immer muss die<br />

Stadtauswärts müssen beim Stadion zwei Ampeln bewäligt werden, stadte<strong>in</strong>wärts<br />

sogar drei. An ke<strong>in</strong>er der Ampeln gibt es Nullwartezeit, das kostet viel Zeit.<br />

Graz<br />

Da man es immer noch nicht geschafft hat, den Auswärts-Fansektor zu verlegen, ist<br />

dieser Bereich vor dem Stadion bei Risiko-Fußballspielen gesperrt. Deshalb ⁄<br />

Straßenbahn bei entsprechendem<br />

Verkehrsaufkommen e<strong>in</strong>e<br />

komplette Grünphase des<br />

Gegenverkehrs abwarten. Für<br />

e<strong>in</strong>e effi ziente ÖV-Beschleunigung<br />

wäre klarerweise der<br />

umgekehrte Fall wünschenswert.<br />

Nicht viel besser ist die<br />

Situation an der Kreuzung<br />

Steyrergasse (ebenfalls L<strong>in</strong>ie<br />

6). Auch hier wäre es vorteilhaft,<br />

wenn die Ampel so lange<br />

grün bleibt, bis die Straßenbahn<br />

den Haltestellenbereich<br />

„Neue Technik“ verlassen hat.<br />

In H<strong>in</strong>blick auf die Inbetriebnahme<br />

der Verlängerung der<br />

L<strong>in</strong>ie 6 sollten beide Probleme<br />

möglichst rasch behoben<br />

werden.<br />

Doch nun zurück zum Vierer:<br />

Im Gegensatz zu den soeben<br />

erwähnten Negativ-Beispielen<br />

funktionieren die Ampelschaltungen<br />

auf der neuen<br />

Strecke überwiegend gut und<br />

verlässlich. E<strong>in</strong>zig bei der AnlageUlrich-Lichtenste<strong>in</strong>-Gasse/Conrad-von-Hötzendorf-<br />

Straße funktioniert die Bee<strong>in</strong>fl<br />

ussung nicht. Dreimal h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander<br />

warten zu müssen<br />

(Ampel–Haltestelle–Ampel)<br />

ist leider ke<strong>in</strong>e Seltenheit. Dafür<br />

s<strong>in</strong>d die beiden Anlagen<br />

Dr.-Lister-Gasse und Stadion-Kreuzung<br />

gut koord<strong>in</strong>iert,<br />

sodass die stadte<strong>in</strong>wärts fahrenden<br />

Straßenbahnzüge –<br />

wenn überhaupt – nur bei der<br />

Dr.-Lister-Gasse kurz warten<br />

müssen, die Stadionkreuzung<br />

dann aber sogleich passieren<br />

können.<br />

10-M<strong>in</strong>uten-Intervall<br />

Der Vierer fährt e<strong>in</strong>en großen<br />

Teil se<strong>in</strong>er Strecke mit<br />

dem Fünfer im L<strong>in</strong>ienbündel.<br />

Unter diesem Aspekt hat es<br />

grundsätzlich durchaus S<strong>in</strong>n,<br />

beide L<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> sich halbierenden10-M<strong>in</strong>uten-Intervallen<br />

(mit ger<strong>in</strong>gfügig verdichteter<br />

Frühspitze) zu führen. In<br />

Bezug auf die Verlängerung<br />

des Vierers wirft die Beibehaltung<br />

dieses, für e<strong>in</strong>e Straßenbahnl<strong>in</strong>ie<br />

doch relativ langen<br />

Intervalls aber e<strong>in</strong>ige Fragen<br />

auf: Zunächst sei daran<br />

er<strong>in</strong>nert, welches Konzept der<br />

Vierer-Verlängerung zugrunde<br />

lag. Der Vierer sollte erstens<br />

die erste Straßenbahnl<strong>in</strong>ie<br />

se<strong>in</strong>, mit der e<strong>in</strong> großes<br />

E<strong>in</strong>kaufszentrum am Stadtrand<br />

direkt erreichbar ist.<br />

Zweitens sollte die L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e<br />

attraktive Möglichkeit für<br />

Pendler darstellen, das Auto<br />

im neu errichteten Parkhaus<br />

am Murpark abzustellen,<br />

und mittels e<strong>in</strong>es preiswerten<br />

und bis dato <strong>in</strong> Österreich e<strong>in</strong>maligen<br />

Kombitickets mit der<br />

Tram <strong>in</strong> die Innenstadt zu fahren.<br />

So weit, so gut. Aber wie<br />

sieht die Realität aus? Tagsüber<br />

s<strong>in</strong>d die Kurse oft hoffnungslos<br />

von den Murpark-<br />

Kunden überfüllt, das P+R-<br />

Parkhaus ist dafür alles andere<br />

als gut besucht. Offenbar ist<br />

vielen Pendlern bewusst, dass<br />

10 M<strong>in</strong>uten Wartezeit auf die<br />

nächste Straßenbahn ke<strong>in</strong>e<br />

wirklich attraktive Alternative<br />

zum Auto darstellen. Ei-<br />

<strong>FAHRGAST</strong> 2/2007

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