ÖBB: Österreichweiter Taktfahrplan in Vorbereitung - FAHRGAST ...
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Graz-Südost<br />
Ums gleiche Geld ist im Grazer Südosten<br />
e<strong>in</strong> weit besseres Busangebot möglich<br />
Werden Stadtbusse <strong>in</strong>s Umland verlängert und dort e<strong>in</strong> dichter<br />
Takt sowie Schwachlastverkehr angeboten, kann mit geme<strong>in</strong>samen<br />
Mitteln e<strong>in</strong> attraktives Paket geschnürt werden.<br />
Den ger<strong>in</strong>gsten Marktanteil<br />
hat der ÖV im<br />
Großraum Graz beim<br />
Verkehr unmittelbar über die<br />
Stadtgrenze. Daher muss man<br />
sich auch <strong>in</strong> diesem Bereich<br />
am meisten für die Verbesserung<br />
des Öffentlichen Verkehrs<br />
engagieren.<br />
Ausgangslage<br />
Gerade Richtung Südosten<br />
fällt <strong>in</strong> Graz auf, dass die<br />
Stadtbusl<strong>in</strong>ien (36 und 74)<br />
knapp h<strong>in</strong>ter der Stadtgrenze<br />
enden, während e<strong>in</strong>ige Regionalbusl<strong>in</strong>ien<br />
(430, 431, 440,<br />
510 und 521) mit Niederfl urbussen<br />
e<strong>in</strong>e stadtbusähnliche<br />
Bedienung der unmittelbar<br />
angrenzenden Geme<strong>in</strong>den<br />
vornehmen. Dort, wo sowohl<br />
Stadt- als auch Regionalbus<br />
fahren, bleiben die Regionalbusse<br />
nicht stehen und erzielen<br />
damit m<strong>in</strong>imale Fahrzeitgew<strong>in</strong>ne.<br />
Wirft man die Kapazitäten<br />
der Stadt- und Regionalbusse<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Topf, kann<br />
um das gleiche Geld bereits<br />
e<strong>in</strong> deutlich besseres Angebot<br />
bereitgestellt werden.<br />
<strong>FAHRGAST</strong> hat alle derzeitig<br />
betriebenen L<strong>in</strong>ien aufgenommen:<br />
derzeit werden pro<br />
Woche auf den L<strong>in</strong>ien 36, 74,<br />
430, 431, 440, 450, 510 und<br />
521 rund 1380 Busstunden<br />
benötigt. Dabei s<strong>in</strong>d Schulbus-Kurse<br />
(ausgenommen L<strong>in</strong>ie<br />
450, die seit kurzem nur<br />
mehr an Schultagen fährt)<br />
nicht mitgezählt, genauso wenig<br />
wie Kurse der L<strong>in</strong>ie 440,<br />
8<br />
die zwischen Nestelbach und<br />
Kirch berg verkehren.<br />
Konzept<br />
Das <strong>FAHRGAST</strong>-Konzept<br />
(siehe Grafi k) be<strong>in</strong>haltet, neben<br />
Aufrechterhaltung des<br />
derzeitigen Intervalls auf den<br />
Strecken St. Peter–Raaba (L<strong>in</strong>ie<br />
36) und Murpark–Dörfla<br />
(L<strong>in</strong>ie 74), e<strong>in</strong>en Halbstundentakt<br />
von Raaba nach Pachern<br />
(L<strong>in</strong>ien 430 und 440),<br />
von Raaba über Hausmannstätten<br />
nach Fernitz (L<strong>in</strong>ie<br />
510), von Dörfl a nach Hausmannstätten<br />
(L<strong>in</strong>ie 431) sowie<br />
von Dörfl a nach Fernitz (L<strong>in</strong>ie<br />
521). Die Stundentakte auf<br />
den L<strong>in</strong>ien 430, 431, 440 und<br />
521 außerhalb der genannten<br />
Strecken bleiben aufrecht. Dabei<br />
fahren aber sämtliche L<strong>in</strong>ien<br />
nicht mehr bis zum Jakom<strong>in</strong>iplatz,<br />
sondern nach<br />
St. Peter bzw. zum Murpark.<br />
Weiters wird die L<strong>in</strong>ie 450<br />
(derzeit Raaba–Dürwagersbach)<br />
auf e<strong>in</strong>en Stundentakt<br />
(zwischen Murpark und Raaba<br />
20-M<strong>in</strong>uten-Takt) verdichtet<br />
und über den Raabaweg<br />
und den Autobahnzubr<strong>in</strong>ger<br />
zum Murpark verlängert.<br />
Die Postbusl<strong>in</strong>ie nach St.<br />
Stefan (L<strong>in</strong>ien 500, 560 und<br />
570) wird zwischen Hausmannstätten<br />
und der Innenstadt<br />
als Schnellbus, also im<br />
Wesentlichen ohne Halt, geführt,<br />
wobei Anschlüsse an<br />
die weiterverkehrenden L<strong>in</strong>ien<br />
geboten s<strong>in</strong>d. Ebenso wird<br />
der äußere Teil der L<strong>in</strong>ie 440<br />
Steiermark<br />
(Bereich Nestelbach/St. Mare<strong>in</strong>/Kirchberg(–Eichkögl))<br />
ab<br />
Schemmerlhöhe über die Autobahn<br />
nach Graz geführt.<br />
Dieses Konzept be<strong>in</strong>haltet<br />
e<strong>in</strong>e Vollbedienung aller Strecken,<br />
d. h. auch Abend- und<br />
Sonntagsverkehr mit entsprechend<br />
größeren Intervallen.<br />
Nachteile<br />
Zweifellos e<strong>in</strong> Nachteil<br />
ist die ger<strong>in</strong>gfügige Verlängerung<br />
der Fahrzeit aus den<br />
Umlandgeme<strong>in</strong>den und der<br />
zusätzliche Umsteigezwang<br />
<strong>in</strong> St. Peter bzw. am Murpark.<br />
Hier bieten sich aber nicht nur<br />
Anschlüsse <strong>in</strong> das Stadtzentrum<br />
(mit der Straßenbahn) an,<br />
sondern auch welche auf Tangentiall<strong>in</strong>ien<br />
und am Murpark<br />
(hoffentlich) bald zur S-Bahn.<br />
Dabei darf auch nicht vergessen<br />
werden, dass das Umsteigen<br />
e<strong>in</strong>ige Haltestellen stadte<strong>in</strong>wärts<br />
– auf den L<strong>in</strong>ien 36<br />
und 74 – immer schon der Fall<br />
war und diese L<strong>in</strong>en dennoch<br />
weit höhere Fahrgastzahlen<br />
aufweisen. Auch <strong>in</strong> Stattegg,<br />
wo die Stadtverkehrsl<strong>in</strong>ie<br />
53 (mit Schwachlastverkehr)<br />
fährt, muss <strong>in</strong> das Stadtzentrum<br />
umgestiegen werden,<br />
doch die Fahrgastzahlen liegen<br />
auf Stadtverkehrsniveau.<br />
Für die Außenäste (<strong>in</strong>sbesondere<br />
Sieb<strong>in</strong>g und Nestelbach)<br />
bietet sich an, zu den<br />
Hauptverkehrszeiten e<strong>in</strong>zelne<br />
Schnellkurse bis <strong>in</strong> die Stadt<br />
zu führen, um auch die Straßenbahnl<strong>in</strong>ien<br />
zu entlasten.<br />
Wichtig: die zusätzlichen<br />
Fahrgäste wollen auch abtransportiert<br />
werden – die ohneh<strong>in</strong><br />
notwendigen Intervallverdichtungen<br />
auf den L<strong>in</strong>ien<br />
4 und 6 müssen also bei<br />
Umsetzung dieses Konzeptes<br />
auch erfolgt se<strong>in</strong>.<br />
Fahrgast<strong>in</strong>formation<br />
Wie <strong>in</strong> der Grafi k ersichtlich,<br />
gibt es im Konzept von<br />
der derzeitigen L<strong>in</strong>ie 74 aus<br />
zwei Äste, bei der derzeitigen<br />
L<strong>in</strong>ie 36 drei. Beide bzw. alle<br />
drei Äste mit derselben L<strong>in</strong>iennummer,<br />
aber unterschiedlichen<br />
Zielen zu bezeichnen<br />
könnte Verwirrung stiften.<br />
Man könnte diese L<strong>in</strong>ien<br />
aber auch wie die derzeitigen<br />
Regionalbusse benennen. Dabei<br />
ergibt sich allerd<strong>in</strong>gs das<br />
Problem, dass sich derzeitige<br />
Fahrgäste der Stadtverkehrsl<strong>in</strong>ien<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich durch<br />
die dreistellige L<strong>in</strong>iennummern<br />
abgeschreckt fühlen.<br />
Weiters ist es auch nicht leicht<br />
merkbar, bei e<strong>in</strong>er Routenangabe<br />
die Auswahl aus drei unzusammenhängendenL<strong>in</strong>iennummern<br />
zu geben („Sie fahren<br />
mit den L<strong>in</strong>ien 430, 440<br />
oder 510 zum Heimgarten.“).<br />
<strong>FAHRGAST</strong> schlägt vor, diesen<br />
L<strong>in</strong>ien Indizes zur Unterscheidung<br />
zu geben, also 74 A<br />
und 74 B. Im Falle des Astes<br />
nach Raaba empfi ehlt es<br />
sich, die derzeitige L<strong>in</strong>ie 510<br />
(St. Peter–Hausmannstätten–<br />
Fernitz) mit e<strong>in</strong>er anderen L<strong>in</strong>iennummer<br />
auszustatten als<br />
E<strong>in</strong> moderner Watzke-Niederflurbus auf der L<strong>in</strong>ie 430 <strong>in</strong> Pachern. Im <strong>FAHRGAST</strong>-Konzept<br />
würde es hier doppelt so oft (auch abends und am Wochenende) e<strong>in</strong>en Bus geben.<br />
<strong>FAHRGAST</strong> 2/2007