Mitgliederoase - Wirtschaftsförderung Hamm
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schaft stramm ans Werk“<br />
stecken, Ansprechpartner. Da müssen wir<br />
moderieren zwischen Unternehmen, Finanzamt<br />
und Banken. Daraus ist die Abteilung<br />
Krisenintervention entstanden,<br />
übrigens die erste Nordrhein-Westfalens.<br />
Da haben wir Pionierarbeit geleistet, wie<br />
auch beim Aufbau eines Netzwerkes zur<br />
Existenzgründung.<br />
Ein Prognos-Gutachten zeichnete <strong>Hamm</strong><br />
als eine der wirtschaftsfreundlichsten<br />
Städte Deutschlands aus. Wie haben Sie<br />
das hingekriegt?<br />
Daran haben viele mitgewirkt. Aufgabe<br />
der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> ist es, die Unternehmen,<br />
die sich für eine Ansiedlung<br />
oder Expansion interessieren, an die<br />
Hand zu nehmen und sie nicht mehr loszulassen.<br />
Man muss sie einladen, mit ihnen<br />
in die letzten Details gehen und ihnen<br />
zeigen, dass man sich darum<br />
kümmert. Manchmal sind es Kleinigkeiten,<br />
die großen Ärger machen. Zum Beispiel<br />
eine Ausschilderung. Wegen irgendeiner<br />
komischen Vorschrift schraubt das<br />
Straßenbauamt Schilder ab, und riesige<br />
beladene Laster landen in Dolberg statt<br />
im Gewerbegebiet, verursachen unnötig<br />
Staub, Lärm und Kosten. Dann müssen<br />
sich die Chefs zusammensetzen, in der<br />
Regel kommt man dann auch zu einer<br />
vernünftigen Einigung. So sieht Bürokratie-Abbau<br />
in der Praxis aus. Das sind Kleinigkeiten,<br />
aber so etwas merken sich die<br />
Unternehmen. Dafür braucht man natürlich<br />
ein Netzwerk, das bis zu den Behördenleitern<br />
und Entscheidungsträgern<br />
reicht. Und man braucht einen direkten<br />
Draht zu den Unternehmern. Nach dem<br />
Wochenende habe ich oft Visitenkarten,<br />
Bierdeckel, Zettel im Geldbeutel, um die<br />
Dinge dann am Montag sofort in Angriff<br />
zu nehmen.<br />
Flächenentwicklung und Unternehmensbetreuung<br />
sind wichtige, aber<br />
nicht die einzigen Aufgabenbereiche<br />
der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>. Welche Erfolge<br />
konnten in anderen Bereichen erzielt<br />
werden?<br />
Wir konnten die Regionalisierung der<br />
Arbeitsmarktpolitik weiter stark vorantreiben,<br />
womit das Einwerben von EU-<br />
Mitteln in gehöriger Höhe verbunden ist.<br />
Die Regionalpolitik ist eine heikle Sache.<br />
Mittlerweile sitzen wir Wirtschaftsförderer<br />
aus Dortmund, Unna und <strong>Hamm</strong> an<br />
einem Tisch und können unverblümt sagen:<br />
Wir können aber die Region nur<br />
ent wickeln, wenn auch in Unna und<br />
<strong>Hamm</strong> neue Entwicklungen eintreten<br />
und nicht nur am Rande die großen Lager<br />
entstehen und im Zentrum die wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse gewonnen<br />
werden. Nur dann kann man gemeinsam<br />
ein höheres Niveau erreichen, was sich<br />
auch darin ausdrückt, dass das Bruttoeinkommen<br />
der Menschen im Kern und am<br />
Rand nicht auseinanderklafft. Darauf<br />
kommt es an. Da sind wir auf dem Weg.<br />
Das Heinrich-von-Kleist-Forum zum Beispiel<br />
wird eine sichtbare Wegmarke sein.<br />
Und natürlich die beiden Hochschulen,<br />
INTERVIEW<br />
für die wir die Voraussetzungen geschaffen<br />
haben.<br />
Wie sehen Ihrer Ansicht nach die Herausforderungen<br />
der Zukunft aus?<br />
Mit den Hochschulen wird jetzt eine andere<br />
Phase eingeläutet. Das wird in den<br />
nächsten Jahren eine der wichtigsten<br />
Aufgaben sein, den Wissensstandort in<br />
der Region mit voranzutreiben. Eine<br />
neue Wissenschaftskultur muss entwickelt<br />
werden. Die hatten wir nicht. Die<br />
SRH kommt jetzt wissenschaftlich in die<br />
Gänge, ist in den Cluster-Vereinigungen<br />
vertreten, gewinnt Wettbewerbe. Die öffentliche<br />
Fachhochschule wird ab 2009 in<br />
die Gänge kommen. Damit sich daraus<br />
mehr entwickelt, An-Institute in <strong>Hamm</strong><br />
entstehen, kleine Betriebe mit hoch qualifizierten<br />
Leuten zu Ideenschmieden<br />
werden, muss noch viel getan werden.<br />
Das wird kein Selbstläufer, sondern große<br />
Anstrengungen von allen Seiten erforderlich<br />
machen.<br />
Was werden Sie ab Juli machen?<br />
Wenn man 30 Jahre lang Gas gegeben<br />
hat, ist man ganz schön ausgepowert.<br />
Erst einmal werde ich einen hoffentlich<br />
schönen Sommer genießen. Golf spielen,<br />
damit wollte ich schon lange beginnen.<br />
Vielleicht werde ich noch die eine oder<br />
andere Beratung anbieten, das wird sich<br />
zeigen.<br />
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