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Die Kuh als Klimasünder? - Tier-im-Fokus.ch

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<strong>Die</strong> <strong>Kuh</strong> <strong>als</strong> <strong>Kl<strong>im</strong>asünder</strong>?<br />

Der Einfluss der Nutztierhaltung auf den Kl<strong>im</strong>awandel<br />

und Ansätze für mehr Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz<br />

von Henriette Mackensen<br />

Dur<strong>ch</strong> den <strong>im</strong> Jahr 2006 unter dem Titel Livestock’s long<br />

shadow („Der lange S<strong>ch</strong>atten der Viehwirts<strong>ch</strong>aft“) veröffentli<strong>ch</strong>ten<br />

Beri<strong>ch</strong>t der Welternährungsorganisation<br />

der Vereinten Nationen (FAO) rückte die Rolle der Nutztierhaltung<br />

bei der globalen Erwärmung erstm<strong>als</strong> ins<br />

Li<strong>ch</strong>t einer breiteren Öffentli<strong>ch</strong>keit (1). Dem Beri<strong>ch</strong>t der<br />

FAO folgte <strong>im</strong> Frühjahr 2007 der Vierte Sa<strong>ch</strong>verständigenberi<strong>ch</strong>t<br />

der Zwis<strong>ch</strong>enstaatli<strong>ch</strong>en Sa<strong>ch</strong>verständigengruppe<br />

über Kl<strong>im</strong>aänderungen (Intergovernmental<br />

Panel on Cl<strong>im</strong>ate Change, IPCC), der – deutli<strong>ch</strong>er <strong>als</strong> zuvor<br />

– den Mens<strong>ch</strong>en <strong>als</strong> Verursa<strong>ch</strong>er der Erderwärmung<br />

benannte (2).Seitdem haben Regierungen wohlklingende<br />

Erklärungen abgegeben, auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm<br />

<strong>im</strong> Juni 2007 wurde das Kl<strong>im</strong>a zu einem der<br />

Hauptthemen gema<strong>ch</strong>t, und Wissens<strong>ch</strong>aftler führten<br />

hitzige Diskurse über die Sti<strong>ch</strong>haltigkeit der einzelnen<br />

Daten. Immer wieder steht dabei die Landwirts<strong>ch</strong>aft <strong>im</strong><br />

Brennpunkt und damit der Nutzen, den sie für den Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz<br />

bringen kann,aber au<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>e fatalen Folgen<br />

die heutige industrialisierte,intensive Landbewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

für das Kl<strong>im</strong>a haben kann.<br />

Kl<strong>im</strong>arelevanz der Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

<strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utz und <strong>Tier</strong>haltung<br />

„Der lange S<strong>ch</strong>atten der Viehwirts<strong>ch</strong>aft“ – unter diesem Titel veröffentli<strong>ch</strong>te die Welternährungsorganisation<br />

FAO jüngst einen Beri<strong>ch</strong>t über die ökologis<strong>ch</strong>en Auswirkungen der Nutztierhaltung. Dabei<br />

rückte au<strong>ch</strong> die Rolle der <strong>Tier</strong>haltung für den globalen Kl<strong>im</strong>awandel ins Li<strong>ch</strong>t der Öffentli<strong>ch</strong>keit.<br />

Mit einem Anteil von 18 Prozent an der Gesamtmenge kl<strong>im</strong>awirksamer Gase produziert die Viehwirts<strong>ch</strong>aft<br />

mehr kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>e Emissionen <strong>als</strong> das gesamte Transportwesen zu Lande. Damit<br />

gehört der Nutztiersektor neben Industrie und Transportwesen zu den drei bedeutendsten Verursa<strong>ch</strong>ern<br />

eines der s<strong>ch</strong>werwiegendsten Umweltprobleme unserer Zeit. Unter allen Nutztieren gelten<br />

vor allem die Rinder mit ihren hohen Methan-Emissionen <strong>als</strong> „Kl<strong>im</strong>akiller“ Nr. 1. Der vorliegende<br />

Beitrag analysiert die vielfältigen Einflüsse von Landwirts<strong>ch</strong>aft und <strong>Tier</strong>haltung auf den globalen<br />

Kl<strong>im</strong>ahaushalt, zeigt aber au<strong>ch</strong> Wege auf, wie eine extensive Landwirts<strong>ch</strong>aft sowie veränderte<br />

Ernährungsgewohnheiten der Mens<strong>ch</strong>en einen positiven Beitrag zum Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz leisten können.<br />

Aus <strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utzsi<strong>ch</strong>t gilt es vor allem, die tiergere<strong>ch</strong>ten Formen der Auslauf- und Freilandhaltung zu<br />

verteidigen gegenüber den Forderungen, verstärkt ges<strong>ch</strong>lossene Haltungssysteme mit entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Filteranlagen zu bauen. Der Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz darf ni<strong>ch</strong>t zum Vorwand werden für eine weitere<br />

Intensivierung der <strong>Tier</strong>haltung und Vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terung der Lebensbedingungen für die <strong>Tier</strong>e.<br />

231<br />

<strong>Die</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft hat vielfältige Einflüsse auf das Kl<strong>im</strong>a.Zum<br />

einen führen pr<strong>im</strong>är landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Emissionen,<br />

vor allem Methan, zu atmosphäris<strong>ch</strong>en Stoffeinträgen<br />

in das Ökosystem, zum anderen tragen hoher<br />

Energie- und Wasserverbrau<strong>ch</strong>, Herstellung und Verwendung<br />

von Dünger, Fru<strong>ch</strong>tfolgeverarmung <strong>im</strong> Futterbau<br />

und Brandrodungen für Weide- und Futteranbauflä<strong>ch</strong>en<br />

zu einer Veränderung des Kl<strong>im</strong>as bei. Darüber<br />

hinaus bewirken die Zunahme der Weltbevölkerung,das<br />

steigende Wirts<strong>ch</strong>aftswa<strong>ch</strong>stum in vielen S<strong>ch</strong>wellenund<br />

Entwicklungsländern und die Globalisierung, wel<strong>ch</strong>e<br />

einen vermehrten Handel mit Futtermitteln, tieris<strong>ch</strong>en<br />

Erzeugnissen und Lebendtieren mit si<strong>ch</strong> bringt,<br />

eine Verstärkung der oben aufgeführten Faktoren.<br />

<strong>Die</strong> weltweite Produktion von Fleis<strong>ch</strong> und Mil<strong>ch</strong> steigt<br />

seit Jahrzehnten an und wird au<strong>ch</strong> zukünftig no<strong>ch</strong> weiter<br />

wa<strong>ch</strong>sen. Wurden 2001 beispielsweise no<strong>ch</strong> 229 Millionen<br />

Tonnen Fleis<strong>ch</strong> produziert, werden es 2050 erwartungsgemäß<br />

465 Millionen Tonnen sein (Abb. 1). Glei-<br />

S


Der kritis<strong>ch</strong>e Agrarberi<strong>ch</strong>t 2008<br />

Abb. 1: Weltweite Fleis<strong>ch</strong>produktion<br />

2001 2050 (S<strong>ch</strong>ätzung)<br />

229 Millionen Tonnen 465 Millionen Tonnen<br />

Abb. 2: Weltweite Mil<strong>ch</strong>produktion<br />

2001 2050 (S<strong>ch</strong>ätzung)<br />

580 Millionen Tonnen 1043 Millionen Tonnen<br />

Quelle: (1); eigene Darstellung<br />

<strong>ch</strong>ermaßen vervielfa<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> die weltweit produzierte<br />

Mil<strong>ch</strong>menge voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> von 580 auf 1.043 Millionen<br />

Tonnen (Abb. 2). Das Wa<strong>ch</strong>stum wird zwar zum größten<br />

Teil in den Entwicklungsländern stattfinden, der Pro-<br />

Kopf-Verbrau<strong>ch</strong> von Fleis<strong>ch</strong> wird aber weiterhin in den<br />

Industrieländern um ein Vielfa<strong>ch</strong>es höher sein (2002:<br />

78 Kilogramm pro Kopf Fleis<strong>ch</strong>verzehr in Industrienationen;<br />

28 Kilogramm in Entwicklungsländern) (1).<br />

Dur<strong>ch</strong> die Landwirts<strong>ch</strong>aft emittierte kl<strong>im</strong>awirksame Gase<br />

<strong>Die</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft ist maßgebli<strong>ch</strong> am Ausstoß der kl<strong>im</strong>awirksamen<br />

Gase Methan (CH 4), Distickstoffmonoxid<br />

bzw. La<strong>ch</strong>gas (N 2 O), Kohlendioxid (CO 2 ) und Ammoniak<br />

(NH 3 ) beteiligt. Gemäß den Angaben des FAO-<br />

Beri<strong>ch</strong>tes verursa<strong>ch</strong>t die Viehwirts<strong>ch</strong>aft 18 Prozent des<br />

Gesamtausstoßes kl<strong>im</strong>awirksamer Gase (1). Im Jahr<br />

2005 produzierte die deuts<strong>ch</strong>e Landwirts<strong>ch</strong>aft 23 Millionen<br />

Tonnen Methan, 41 Millionen Tonnen La<strong>ch</strong>gas und<br />

44 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Damit hatten Emissionen<br />

aus der Landwirts<strong>ch</strong>aft einen Anteil von rund elf<br />

Prozent (ausgedrückt in CO 2 -Äquivalenten) an den Gesamtemissionen<br />

Deuts<strong>ch</strong>lands (3) (Abb. 3).Der weltweite<br />

Ausstoß dieser kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>en Gase s<strong>ch</strong>lüsselt si<strong>ch</strong><br />

wie folgt auf:<br />

Methan: 37 Prozent der dur<strong>ch</strong> den Mens<strong>ch</strong>en induzierten<br />

Methan-Produktion entstammt der <strong>Tier</strong>haltung,<br />

232<br />

hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> aus dem Verdauungsvorgang von Wiederkäuern,<br />

aber au<strong>ch</strong> <strong>als</strong> Emission aus der Gülle (1).<br />

Methan ist ein 23-mal stärkeres Kl<strong>im</strong>agas <strong>als</strong> Kohlendioxid<br />

(2).<br />

Distickstoffmonoxid (La<strong>ch</strong>gas): <strong>Die</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft –<br />

vor allem der Einsatz von künstli<strong>ch</strong>em Dünger – ist<br />

verantwortli<strong>ch</strong> für 65 Prozent der dur<strong>ch</strong> den Mens<strong>ch</strong>en<br />

verursa<strong>ch</strong>ten La<strong>ch</strong>gasemissionen. N 2 O hat 296-mal<br />

soviel Erderwärmungspotential wie CO 2 (1).<br />

Kohlendioxid: CO 2 ist das wi<strong>ch</strong>tigste Treibhausgas und<br />

zu mehr <strong>als</strong> 50 Prozent für den dur<strong>ch</strong> den Mens<strong>ch</strong>en<br />

verursa<strong>ch</strong>ten Treibhauseffekt verantwortli<strong>ch</strong>. 78 Prozent<br />

der CO 2 -Emissionen sind Folgen der Nutzung fossiler<br />

Brennstoffe, der Rest hingegen resultiert aus veränderter<br />

Landnutzung, wie zum Beispiel Rodungen<br />

für Weideflä<strong>ch</strong>en (2).<strong>Die</strong> Landwirts<strong>ch</strong>aft hat ohne Berücksi<strong>ch</strong>tigung<br />

der Atmung zu neun Prozent Anteil am<br />

CO 2 -Ausstoß (1).<br />

Ammoniak: 64 Prozent der anthropogenen Ammoniak-Emissionen<br />

stammen aus der Landwirts<strong>ch</strong>aft und<br />

dabei vornehmli<strong>ch</strong> aus der Nutztierhaltung (1).<br />

Der sog.„Stern“-Report des ehemaligen Weltbank-Chefökonomen<br />

Ni<strong>ch</strong>olas Stern, wel<strong>ch</strong>er für den Berei<strong>ch</strong> der<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft die unmittelbaren CO 2 -Emissionen<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mit berücksi<strong>ch</strong>tigt, führt für das Jahr 2000<br />

einen Anteil der Landwirts<strong>ch</strong>aft an den globalen Treibhausgasemissionen<br />

von 14 Prozent auf. <strong>Die</strong>se teilen si<strong>ch</strong><br />

auf in 38 Prozent aus Düngemitteln (N 2 O), 31 Prozent<br />

aus der Nutztierhaltung (CH 4 ),elf Prozent aus dem Reisanbau<br />

(CH 4 ), sieben Prozent aus Güllewirts<strong>ch</strong>aft (CH 4<br />

und NH 3 ) und 13 Prozent aus anderen landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Quellen (CH 4 und N 2 O) (4).<br />

Dur<strong>ch</strong> die Landwirts<strong>ch</strong>aft verursa<strong>ch</strong>te Emissionen<br />

sind zwis<strong>ch</strong>en 1990 und 2000 um zehn Prozent angestiegen,<br />

und eine Zunahme um weitere 30 Prozent bis 2020<br />

ist zu erwarten (5). Im Gegensatz zu diesen globalen<br />

Daten wurde in Deuts<strong>ch</strong>land <strong>im</strong> Jahr 2005 <strong>im</strong> Verglei<strong>ch</strong><br />

zu 1990 18 Prozent weniger CH 4 und N 2O aus der Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

emittiert. Ursa<strong>ch</strong>e hierfür ist eine Abnahme<br />

der <strong>Tier</strong>zahlen <strong>als</strong> Folge der Wiedervereinigung Deuts<strong>ch</strong>lands.<strong>Die</strong><br />

Emissionen pro Einzel-<strong>Tier</strong>platz nahmen hingegen<br />

dur<strong>ch</strong> den Rückgang emissionsarmer Haltungssysteme<br />

wie Weidehaltung oder Haltung auf Stroh zu,<br />

dafür nahmen die Emissionen je erzeugter Einheit tieris<strong>ch</strong>er<br />

Produkte aufgrund der Zunahme der Leistung je<br />

<strong>Tier</strong> wiederum ab (3).<br />

Weideflä<strong>ch</strong>en für Nutztiere/Rodungen<br />

Rund 30 Prozent der gesamten eisfreien Landflä<strong>ch</strong>e der<br />

Erde wird für die Nutztierhaltung verwendet, vor allem<br />

<strong>als</strong> permanentes Weideland. Zusätzli<strong>ch</strong> werden 33 Prozent<br />

der weltweiten Anbauflä<strong>ch</strong>en dafür genutzt, Futter<br />

für Nutztiere zu gewinnen (1). Zum Erhalt sol<strong>ch</strong> großer


Flä<strong>ch</strong>en werden vielerorts Wälder abgeholzt. Gemäß<br />

eines von der Weltbank 2003 veröffentli<strong>ch</strong>ten Beri<strong>ch</strong>tes<br />

wurden bis zu 88 Prozent der abgeholzten Flä<strong>ch</strong>en am<br />

Amazonas zu Weideland für Rinder umgewandelt (6)<br />

und die restli<strong>ch</strong>en Prozente dienen zum Großteil dem<br />

Futtermittelanbau (1). S<strong>ch</strong>ätzungen gehen davon aus,<br />

dass in 20 Jahren circa 40 Prozent der tropis<strong>ch</strong>en Regenwälder<br />

zerstört sein werden. Gerade diese „grünen Lungen“<br />

aber werden benötigt, um den hohen Ausstoß von<br />

CO 2 in die Atmosphäre in Biomasse zu binden.<br />

Beweidung kann – bei f<strong>als</strong><strong>ch</strong>em Management – darüber<br />

hinaus zur Landdegeneration beitragen: 20 Prozent<br />

der weltweiten Weideflä<strong>ch</strong>en gelten <strong>als</strong> zerstört<br />

dur<strong>ch</strong> Überweidung, Erosion und Verdi<strong>ch</strong>tung. <strong>Die</strong>se<br />

Zahl ist no<strong>ch</strong> höher in Trockengebieten, wo ungenügendes<br />

Management zu vorans<strong>ch</strong>reitender Desertifikation<br />

beiträgt (1).<br />

Wassernutzung und -vers<strong>ch</strong>mutzung<br />

Nutztiere verbrau<strong>ch</strong>en derzeit a<strong>ch</strong>t Prozent des global<br />

verfügbaren Trinkwassers und zählen somit zu den<br />

größten Wassernutzern weltweit (1). Bedeutende Mengen<br />

Wasser werden au<strong>ch</strong> für die Produktion der Futtermittel<br />

für Nutztiere abgezogen. Um ein Kilogramm<br />

Rindfleis<strong>ch</strong> zu erhalten benötigt man insgesamt circa<br />

15.000 Liter Wasser, für ein Kilogramm Getreide genügen<br />

hingegen 450 Liter Wasser (7).S<strong>ch</strong>on heute herrs<strong>ch</strong>t<br />

in vielen Regionen der Welt Wasserknappheit, und die<br />

zu erwartende Erderwärmung wird diesen Prozess<br />

no<strong>ch</strong> verstärken. Ni<strong>ch</strong>t nur Flüsse und Wasserreservoire<br />

werden austrocknen, sondern au<strong>ch</strong> Glets<strong>ch</strong>er vers<strong>ch</strong>winden,<br />

die bisher kontinuierli<strong>ch</strong> für Wasserna<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ub<br />

sorgten.<br />

Abgesehen vom hohen Wasserverbrau<strong>ch</strong> trägt die<br />

Nutztierhaltung dur<strong>ch</strong> tieris<strong>ch</strong>e Abfälle, Antibiotika,<br />

Hormone, Chemikalien von Gerbereien, Düngemittel<br />

und Pestizide au<strong>ch</strong> zu Wasservers<strong>ch</strong>mutzung, Eutrophierung<br />

und zur Zerstörung der Korallenriffe bei (1).<br />

Biodiversität<br />

Nutztiere bilden circa 20 Prozent der gesamten Biomasse<br />

(1). Infolge der Ho<strong>ch</strong>leistungszu<strong>ch</strong>t werden jedo<strong>ch</strong><br />

nur no<strong>ch</strong> selten herkömmli<strong>ch</strong>e Haustierrassen gehalten;<br />

stattdessen werden produktivere Hybridlinien gezü<strong>ch</strong>tet,<br />

die besser für eine Intensivtierhaltung geeignet<br />

s<strong>ch</strong>einen. <strong>Die</strong>se einseitige Zu<strong>ch</strong>t auf Hö<strong>ch</strong>stleistung<br />

trägt zu einem Verlust alter Haustierrassen bei und<br />

gefährdet die genetis<strong>ch</strong>e Vielfalt. Der aktuelle Weltzustandsberi<strong>ch</strong>t<br />

der FAO zu tiergenetis<strong>ch</strong>en Ressourcen<br />

kommt zu dem alarmierenden Ergebnis, dass heutzutage<br />

nur no<strong>ch</strong> 15 <strong>Tier</strong>rassen 90 Prozent aller Nutztiere<br />

weltweit ausma<strong>ch</strong>en; und dass in den vergangenen se<strong>ch</strong>s<br />

Jahren pro Monat eine Rasse ausgestorben ist (22). Der<br />

Anbau von Futtermitteln für Nutztiere in großflä<strong>ch</strong>ig<br />

233<br />

<strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utz und <strong>Tier</strong>haltung<br />

angelegten Monokulturen führt zudem zu einem generellen<br />

Verlust der Artenvielfalt bei Flora und Fauna.<br />

Ni<strong>ch</strong>t ohne Grund ist inzwis<strong>ch</strong>en in Stadtgebieten ein<br />

höherer <strong>Tier</strong>- und Pflanzenrei<strong>ch</strong>tum zu finden <strong>als</strong> auf<br />

dem Lande (21). Insgesamt gelten 15 von 24 wi<strong>ch</strong>tigen<br />

Ökosystemen <strong>als</strong> gefährdet, vers<strong>ch</strong>uldet dur<strong>ch</strong> die Nutztierhaltung<br />

(1).<br />

Futtermittel<strong>im</strong>porte<br />

Das Futter für Nutztiere wird nur no<strong>ch</strong> in den seltensten<br />

Fällen regional angebaut. Der Hauptteil des <strong>Tier</strong>futters<br />

wird von weither antransportiert, zumeist sogar<br />

aus dem ni<strong>ch</strong>t-europäis<strong>ch</strong>en Ausland. Brasilien beispielsweise<br />

produziert 26 Prozent der weltweit gehandelten<br />

Sojabohnen und exportiert diese größtenteils<br />

na<strong>ch</strong> Europa (7). Na<strong>ch</strong> Deuts<strong>ch</strong>land <strong>im</strong>portierte Futtermittel<br />

kommen fast zur Hälfte aus dem ni<strong>ch</strong>t-europäis<strong>ch</strong>en<br />

Ausland (3). <strong>Die</strong> Transporte verursa<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t<br />

nur kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>e Emissionen, sondern das Futter<br />

stammt au<strong>ch</strong> oft aus Gebieten, in denen vorher Wälder<br />

gerodet werden mussten, um Platz für Anbauflä<strong>ch</strong>en zu<br />

s<strong>ch</strong>affen.<br />

Das Paradoxe an der Gesamtsituation wird deutli<strong>ch</strong>,<br />

wenn man si<strong>ch</strong> vergegenwärtigt, dass die EU dur<strong>ch</strong> ihre<br />

Subventionspolitik no<strong>ch</strong> <strong>im</strong>mer eine Überproduktion<br />

an tieris<strong>ch</strong>en Erzeugnissen fördert. <strong>Die</strong> tieris<strong>ch</strong>en<br />

„Übers<strong>ch</strong>üsse“ werden in andere Länder wie zum Beispiel<br />

Brasilien exportiert. Das Futter für die in Europa<br />

gehaltenen <strong>Tier</strong>e stammt zu einem großen Teil jedo<strong>ch</strong><br />

aus Brasilien.Das bedeutet,dass die europäis<strong>ch</strong>en Landwirte<br />

ihre <strong>Tier</strong>e mit Futter ernähren, das von anderen<br />

Kontinenten geliefert wird, um dann die überzähligen<br />

<strong>Tier</strong>produkte an die glei<strong>ch</strong>en Ländern abzugeben (7).<br />

Abb. 3: Anteil der Landwirts<strong>ch</strong>aft an den<br />

Gesamtemissionen in Deuts<strong>ch</strong>land*<br />

*2005, gemessen in CO 2 -Äquivalenten<br />

Quelle: (3); eigene Darstellung<br />

Landwirts<strong>ch</strong>aft 11 %<br />

– 23 Mill. t Methan<br />

– 41 Mill. t La<strong>ch</strong>gas<br />

– 44 Mill. t Kohlendioxid<br />

Restli<strong>ch</strong>e<br />

Emissionen<br />

89 %


Der kritis<strong>ch</strong>e Agrarberi<strong>ch</strong>t 2008<br />

Rinder <strong>als</strong> Hauptkl<strong>im</strong>asünder?<br />

Global fallen jährli<strong>ch</strong> etwa 260 Millionen Tonnen Methan<br />

an, wobei 86 Millionen Tonnen (33 Prozent) der Verdauung<br />

von Wiederkäuern entstammen (1)(Abb. 4). In<br />

Deuts<strong>ch</strong>land tragen Wiederkäuer – <strong>im</strong> Gegensatz zu<br />

Ländern mit großen Rinderbeständen wie Argentinien<br />

oder Brasilien – nur zu etwa zwei Prozent zum gesamten<br />

Treibhausgasaufkommen bei (8).<br />

Das Methan wird bei den Wiederkäuern während<br />

des Verdauungsvorgangs bei der mikrobiellen Umsetzung<br />

insbesondere von Cellulose freigesetzt.<strong>Die</strong> Mengen<br />

an pro <strong>Tier</strong> abgegebenem Methan variieren abhängig<br />

von der <strong>Tier</strong>art,der individuellen Leistung und der Nahrungszusammensetzung.<br />

In Deuts<strong>ch</strong>land lagen die Methanemissionsfaktoren<br />

einer Mil<strong>ch</strong>kuh <strong>im</strong> Jahr 2002<br />

dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> bei 102,7 Kilogramm Methan pro <strong>Tier</strong><br />

und Jahr (8).<br />

Ni<strong>ch</strong>t nur der Methanausstoß der Rinder trägt negativ<br />

zum Kl<strong>im</strong>awandel bei.Generell ist es sehr aufwändig,<br />

Rindfleis<strong>ch</strong> zu produzieren, da der größte Teil der Energie,<br />

die über die pflanzli<strong>ch</strong>e Nahrung aufgenommen<br />

wird, wieder verloren geht. Um ein Kilogramm Gewi<strong>ch</strong>t<br />

zuzulegen, muss ein Rind bis zu 16 Kilogramm Futter<br />

verzehren. Ein S<strong>ch</strong>wein ist ein verglei<strong>ch</strong>sweise besserer<br />

Futterverwerter. <strong>Die</strong> Nahrung von Mastrindern besteht<br />

in der konventionellen Landwirts<strong>ch</strong>aft vor allem aus<br />

Maissilage. Mais fördert Bodenerosion und die Auswas<strong>ch</strong>ung<br />

von Nährstoffen; zudem benötigt der Maisanbau<br />

hohe Mengen an Düngemitteln, für deren Herstellung<br />

viel Energie verbrau<strong>ch</strong>t und CO 2 freigesetzt wird. Neben<br />

Mais wird Wiederkäuern oft Soja zugefüttert, wel<strong>ch</strong>es<br />

die s<strong>ch</strong>on erwähnten Negativeffekte (lange Transportwege<br />

und Rodungen für Anbauflä<strong>ch</strong>en) mit si<strong>ch</strong> bringt.<br />

Außerdem werden aus Gülle und Mist Ammoniak und<br />

Methan freigesetzt sowie na<strong>ch</strong> Ausbringung auf den Bo-<br />

Abb. 4: Anteil der Wiederkäuer am weltweiten<br />

Methanausstoß<br />

Quelle: (1); eigene Darstellung<br />

33 %<br />

67 %<br />

234<br />

den Stickstoff-, Nitrat- und Phosphorverbindungen, die<br />

zur Versauerung des Bodens und der Gewässer beitragen<br />

und das Absterben von Wäldern fördern.<br />

<strong>Die</strong> Methanemissionen von Wiederkäuern zu verringern,ist<br />

gegenwärtig das Ziel vers<strong>ch</strong>iedener Wissens<strong>ch</strong>aftler<br />

weltweit. Dafür werden unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Ansätze<br />

verfolgt und teilweise Ideen entwickelt, die auf<br />

den ersten Blick Erfolg verspre<strong>ch</strong>end klingen mögen,<br />

aber aus der Si<strong>ch</strong>t des <strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utzes grundsätzli<strong>ch</strong> abzulehnen<br />

sind.<br />

Eine der untersu<strong>ch</strong>ten Mögli<strong>ch</strong>keiten, Methanemissionen<br />

zu reduzieren, setzt bei der Futterzusammensetzung<br />

an. Methan wird vor allem be<strong>im</strong> Abbau von rohfaserhaltigen<br />

Futtermitteln wie Heu, Stroh und Silage<br />

gebildet (zum Teil über 30 Gramm pro Kilogramm Futter),<br />

wohingegen strukturärmere Kraftfuttermittel, wie<br />

Getreide oder Leguminosen, relativ wenig zur Methanbildung<br />

beitragen (zum Teil unter 20 Gramm pro Kilogramm<br />

Futter) (9). Aus dieser Erkenntnis bildete si<strong>ch</strong><br />

die Theorie, dass Wiederkäuer wie Ni<strong>ch</strong>twiederkäuer<br />

ernährt werden sollten, um den Methanausstoß zu begrenzen<br />

(3). Eine sol<strong>ch</strong>e Ernährung steht aber <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zur anatomis<strong>ch</strong>en und physiologis<strong>ch</strong>en Veranlagung<br />

von Wiederkäuern und ist deswegen sowohl aus<br />

gesundheitli<strong>ch</strong>en Gründen <strong>als</strong> au<strong>ch</strong> aus <strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utzaspekten<br />

inakzeptabel.Außerdem führt eine zu proteinrei<strong>ch</strong>e<br />

Nahrung dazu, dass ni<strong>ch</strong>t alle Proteine be<strong>im</strong> Verdauungsvorgang<br />

absorbiert werden können. Der überzählige<br />

Stickstoff wird dann über Urin und Faeces in die<br />

Umwelt abgegeben (7). Zusätzli<strong>ch</strong> erfordert die Erzeugung<br />

stärkerei<strong>ch</strong>er Futtermittel (z. B. Getreide) einen<br />

höheren Einsatz fossiler Energie und damit einen höheren<br />

CO 2 -Ausstoß (9).<br />

Diskutiert werden au<strong>ch</strong> komplett ges<strong>ch</strong>lossene Ställe,in<br />

denen Nutztiere völlig von der Umwelt abges<strong>ch</strong>irmt<br />

gehalten werden sollen. <strong>Die</strong> in den Ställen entstehenden<br />

Emissionen sollen dann dur<strong>ch</strong> besondere Filtersysteme<br />

absorbiert werden, so dass keine S<strong>ch</strong>adgase in die Umwelt<br />

gelangen. Eine sol<strong>ch</strong>e Haltungsform ohne Auslauf<br />

ist jedo<strong>ch</strong> keineswegs tiergere<strong>ch</strong>t und kann deswegen<br />

ni<strong>ch</strong>t <strong>als</strong> Alternative in Betra<strong>ch</strong>t gezogen werden.<br />

Weitere Ansätze, die verfolgt werden, um den Methanausstoß<br />

von Wiederkäuern zu min<strong>im</strong>ieren, rei<strong>ch</strong>en<br />

von der Zugabe von Verdauungsenzymen, Fettquellen,<br />

Futterzusatzstoffen, Abbauprodukten des Kohlehydratstoffwe<strong>ch</strong>sels,<br />

Tannin-Tabletten oder Saponinen bis hin<br />

zur Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> genetis<strong>ch</strong>en Angriffspunkten <strong>im</strong> Genom<br />

der Pansen-Protozoen. Au<strong>ch</strong> eine Impfung gegen Methan-bildende<br />

Mikroben wurde in Australien bereits<br />

untersu<strong>ch</strong>t (3, 9).<br />

Sol<strong>ch</strong>e Fors<strong>ch</strong>ungsprojekte könnten unerhebli<strong>ch</strong><br />

werden,wenn die Rinderhaltung ganzheitli<strong>ch</strong> betra<strong>ch</strong>tet<br />

würde. Denn eine extensive Haltungsform mit weniger<br />

<strong>Tier</strong>en auf der Weide und mit sehr geringem Energie-


Abb. 5: Verglei<strong>ch</strong>: Energieeinsatz pro Hektar (in GJ/ha)<br />

Quelle: (12)<br />

input (kein Mineraldünger,Futtermittel aus der Region)<br />

ist günstiger bezügli<strong>ch</strong> der Treibhausgasemissionen <strong>als</strong><br />

intensive Systeme mit hohem Düngemitteleinsatz zur<br />

Futtergewinnung sowie weiten Transportwegen. Bei<br />

einer zusätzli<strong>ch</strong>en weltweiten Reduktion der Rinderbestände<br />

wäre Methan bald kein S<strong>ch</strong>werpunktthema in<br />

der Kl<strong>im</strong>adiskussion mehr.<br />

Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz dur<strong>ch</strong> extensive Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

Der Ökologis<strong>ch</strong>e Landbau leistet aufgrund geringerem<br />

<strong>Tier</strong>besatz, moderater Leistung der <strong>Tier</strong>e, dem Verzi<strong>ch</strong>t<br />

auf synthetis<strong>ch</strong>e Dünge- und Pflanzens<strong>ch</strong>utzmittel und<br />

weitgehend ges<strong>ch</strong>lossener Betriebskreisläufe bedeutende<br />

Beiträge zum Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz.<br />

Systemverglei<strong>ch</strong>e <strong>im</strong> Berei<strong>ch</strong> Pflanzenbau, wel<strong>ch</strong>e<br />

au<strong>ch</strong> auf den Anbau von Futterpflanzen für Nutztiere<br />

übertragen werden können, ergaben, dass ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Betriebe <strong>im</strong> Gegensatz zu konventionellen deutli<strong>ch</strong><br />

weniger Energie pro Hektar benötigen (Abb. 5): je na<strong>ch</strong><br />

Untersu<strong>ch</strong>ung dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> die Hälfte (10, 11) oder<br />

ein Drittel (12, 13). Dementspre<strong>ch</strong>end produzieren<br />

Öko-Betriebe pro Hektar wesentli<strong>ch</strong> weniger Treibhausgase:<br />

ebenfalls dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> etwa die Hälfte oder<br />

ein Drittel.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> bindet der Boden bei ökologis<strong>ch</strong>er Bewirts<strong>ch</strong>aftung<br />

<strong>als</strong> Folge humusmehrender Fru<strong>ch</strong>tfolgen,<br />

Stallmistdüngung und s<strong>ch</strong>onender Bodenbearbeitung<br />

zwölf bis 15 Prozent mehr Kohlenstoff <strong>als</strong> be<strong>im</strong> konventionellen<br />

Landbau. Folgli<strong>ch</strong> wird die Menge an CO 2 in<br />

der Luft reduziert. <strong>Die</strong>se humusrei<strong>ch</strong>eren Böden passen<br />

235<br />

<strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utz und <strong>Tier</strong>haltung<br />

si<strong>ch</strong> besser an negative Auswirkungen des Kl<strong>im</strong>awandels<br />

an und spei<strong>ch</strong>ern mehr und länger Wasser (14).<br />

Bei einer extensiven <strong>Tier</strong>haltung gelten genaue Vorgaben<br />

für die Anzahl von <strong>Tier</strong>en, die auf einem Hektar<br />

Land gehalten werden dürfen (z. B.14 Masts<strong>ch</strong>weine pro<br />

Hektar gemäß EU-Ökoverordnung (15)). Aufgrund dieser<br />

geringeren Besatzdi<strong>ch</strong>ten und der Aufstallungsformen<br />

mit Einstreu und Festmist liegen die Methan- und<br />

Ammoniak-Emissionen <strong>im</strong> Ökologis<strong>ch</strong>en Landbau unter<br />

den meist ohne Stroh mit Gülleproduktion arbeitenden<br />

konventionell bzw. intensiv wirts<strong>ch</strong>aftenden Systemen<br />

(siehe Kasten).<br />

Weltweit fließen jährli<strong>ch</strong> etwa 90 Millionen Tonnen<br />

Erdöl in die Herstellung von Dünger für den konventionellen<br />

Landbau und setzen dabei 250 Millionen Tonnen<br />

CO 2 frei. Im Ökologis<strong>ch</strong>en Landbau werden keine synthetis<strong>ch</strong>en<br />

Düngemittel verwendet.<br />

Insgesamt könnte in Deuts<strong>ch</strong>land eine Umstellung<br />

auf Ökolandbau eine Reduzierung von 65 Prozent der<br />

von der Landwirts<strong>ch</strong>aft produzierten kl<strong>im</strong>awirksamen<br />

Gase bedeuten, <strong>als</strong>o ein Einsparpotential von 50 Millionen<br />

Tonnen. Ein ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>es Beispiel hierfür ist, dass<br />

ein konventionelles S<strong>ch</strong>nitzel mit 800 Gramm CO 2 pro<br />

Kilogramm Fleis<strong>ch</strong> viermal so viel Treibhausgase verursa<strong>ch</strong>t<br />

wie ein ökologis<strong>ch</strong>es (200 Gramm CO 2 pro Kilogramm)<br />

(16).<br />

Pläne der Politik<br />

Im Frühjahr 2007 haben die Staats- und Regierungs<strong>ch</strong>efs<br />

der EU einvernehmli<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>lossen, die Treibhausgas-


Der kritis<strong>ch</strong>e Agrarberi<strong>ch</strong>t 2008<br />

Einstreu oder Energie?<br />

Auswirkungen des Biomasse-Booms auf die Haltungsbedingungen von <strong>Tier</strong>en<br />

von Siegfried Jäckle<br />

Der Trend, Energie aus Biomasse zu erzeugen, hat in kürzester<br />

Zeit ni<strong>ch</strong>t nur das wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Umfeld der Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

verändert, sondern au<strong>ch</strong> Nebenwirkungen auf die positiven Entwicklungen<br />

in der <strong>Tier</strong>haltung in den letzten Jahren. Während<br />

die Öko- sowie Neuland-Ri<strong>ch</strong>tlinien s<strong>ch</strong>on länger explizit eingestreute<br />

Liegeplätze in den Ställen vors<strong>ch</strong>reiben, hat dieses Bedürfnis<br />

von <strong>Tier</strong>en und Teilen der Verbrau<strong>ch</strong>ers<strong>ch</strong>aft über die<br />

Agrarinvestitionsförderung Eingang in die konventionelle <strong>Tier</strong>haltung<br />

gefunden.<br />

Au<strong>ch</strong> der Trend zu kostengünstigeren Außenkl<strong>im</strong>aställen hat<br />

gezeigt, dass <strong>Tier</strong>haltung mit Einstreu erfolgrei<strong>ch</strong> ist. <strong>Die</strong> zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Förderung besonders artgere<strong>ch</strong>ter Aufstallungen hat diese<br />

Entwicklung forciert, allerdings mit dem Haken, dass für Liegeflä<strong>ch</strong>en<br />

au<strong>ch</strong> synthetis<strong>ch</strong>e Komfortmatten akzeptiert werden.<br />

Mit der Energieerzeugung aus Biomasse könnten mit Stroh eingestreute<br />

Liegeflä<strong>ch</strong>en bald wieder zum teuren Luxus werden.<br />

Mit der Rationalisierung und Spezialisierung der Landwirts<strong>ch</strong>aft<br />

in den letzten Jahrzehnten haben si<strong>ch</strong> die klassis<strong>ch</strong>en autarken<br />

Hofstrukturen aufgelöst, in denen die eigene Versorgung<br />

mit Stroh zum Einstreuen selbstverständli<strong>ch</strong> war. Dur<strong>ch</strong> die<br />

regionale Spezialisierung kam es zur „Vergrünlandung“ ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr ackerwürdiger Regionen wie beispielsweise des Voralpengebietes<br />

und der Mittelgebirge. <strong>Die</strong> Einführung einstreuloser<br />

Stallformen mit Gitterrosten und Spaltenböden hat diese Entwicklung<br />

überhaupt erst mögli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t. Deshalb taten si<strong>ch</strong><br />

Bauern in diesen Regionen bisher s<strong>ch</strong>on mit der Forderung na<strong>ch</strong><br />

eingestreuten Liegeflä<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>wer, weil die Bes<strong>ch</strong>affung des <strong>als</strong><br />

unrentabel geltenden Strohs ein zusätzli<strong>ch</strong>er Aufwand war.<br />

Streuwiesen spielen für die Einstreu nur man<strong>ch</strong>erorts eine Rolle,<br />

denn Stroh war s<strong>ch</strong>on <strong>im</strong>mer die beste Einstreu. <strong>Die</strong>se Situation<br />

ist au<strong>ch</strong> eine der Ursa<strong>ch</strong>en für die Stagnation des Ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Landbaus in diesen Regionen.<br />

Mit dem Energieboom aus Biomasse hat si<strong>ch</strong> ras<strong>ch</strong> eine Verknappung<br />

der Zukaufsmögli<strong>ch</strong>keiten von Stroh abgezei<strong>ch</strong>net. In<br />

den Ackerbaugebieten wird mehr Getreide <strong>als</strong> Ganzpflanzen-<br />

emissionen der EU bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent zu<br />

senken (17). Ende April folgte ein Plan von Umweltminister<br />

Sigmar Gabriel, mit dem der Ausstoß von Treibhausgasen<br />

in Deuts<strong>ch</strong>land bis 2010 reduziert werden<br />

soll.<strong>Die</strong> dur<strong>ch</strong> die Landwirts<strong>ch</strong>aft entstehenden Gase wie<br />

Methan oder La<strong>ch</strong>gas sollen um 40 Millionen Tonnen<br />

verringert werden (18).<strong>Die</strong>s soll mittels einer Reduktion<br />

der Stickstoffeinträge in Böden ges<strong>ch</strong>ehen, einer Reduktion<br />

der Methan-Emissionen aus Wirts<strong>ch</strong>aftsdünger, ge-<br />

236<br />

silage geerntet und in der Zwis<strong>ch</strong>enzeit oft dur<strong>ch</strong> Mais ersetzt.<br />

Biomasse contra Strohverkauf: eine neue Konkurrenzsituation,<br />

die den Trend zu artgere<strong>ch</strong>ten Aufstallungen mit eingestreuten<br />

Liegeflä<strong>ch</strong>en bre<strong>ch</strong>en könnte. Zudem verhindern das paus<strong>ch</strong>ale<br />

Grünlandumbru<strong>ch</strong>verbot dur<strong>ch</strong> Cross Compliance und Agrarumweltprogramme<br />

die Wiederaufnahme des Getreidebaus in<br />

Grünlandgebieten, ni<strong>ch</strong>t aber die Ausdehnung des Maisanbaues<br />

in Problemgebieten. <strong>Die</strong>se Entwicklung ist au<strong>ch</strong> deshalb bedenkli<strong>ch</strong>,<br />

weil dur<strong>ch</strong> den Energieboom die Mil<strong>ch</strong>erzeugung mit<br />

Mais in Ackerbaugebieten an Vorzügli<strong>ch</strong>keit verliert und dafür<br />

in Grünlandregionen an Bedeutung wieder gewinnen könnte.<br />

Ein weiterer Aspekt zugunsten des Kl<strong>im</strong>as ist, dass mit eingestreuten<br />

Liegeflä<strong>ch</strong>en wieder vermehrt Festmist anfällt, dessen<br />

Verträgli<strong>ch</strong>keit mit dem Bodenleben von Wiesen und Weiden<br />

– vor allem in Grenzlagen – bekanntermaßen besser ist <strong>als</strong><br />

Gülle: ein Vorteil für das Kl<strong>im</strong>a dur<strong>ch</strong> das aktivere CO 2 -Bindungsvermögen<br />

der Böden und weniger Emissionen dur<strong>ch</strong> Gülle.<br />

Da der Energieboom au<strong>ch</strong> eine Verteuerung des Kraftfutters<br />

na<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong> zieht, erfährt die Qualität des Futters von Wiesen und<br />

Weiden neue Bea<strong>ch</strong>tung. Da das Futter nie besser und gesünder<br />

sein kann <strong>als</strong> der Boden, auf dem es wä<strong>ch</strong>st, sollte die Erzeugung<br />

von Einstreu <strong>im</strong> eigenen Betriebskreislauf ni<strong>ch</strong>t länger<br />

dur<strong>ch</strong> paus<strong>ch</strong>ale Vors<strong>ch</strong>riften wie das Grünlandumbru<strong>ch</strong>verbot<br />

verhindert werden. <strong>Die</strong> <strong>Tier</strong>e, die Böden und das Kl<strong>im</strong>a hätten<br />

einen Vorteil.<br />

Autor<br />

Siegfried Jäckle ist S<strong>ch</strong>warzwaldbauer und war über 30 Jahre in<br />

der Beratung tätig. Er ist Vorstand des Forum Pro S<strong>ch</strong>warzwaldbauern<br />

e.V. sowie Vorstandsmitglied <strong>im</strong> AgrarBündnis e.V.<br />

Spittelhof, Uhlba<strong>ch</strong>weg 5, 78112 St. Georgen-Oberkirna<strong>ch</strong>,<br />

E-Mail: spittelhof@freenet.de<br />

nereller Energieeinsparung und der Substitution von<br />

fossilen Energieträgern dur<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong>sende Rohstoffe.<br />

<strong>Die</strong> Bundesregierung erklärt dazu: „<strong>Die</strong> Reform der Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik, die Förderung des Ökolandbaus<br />

und die Förderung von Agrarumweltmaßnahmen<br />

unterstützen den Prozess hin zur Extensivierung, zu geringeren<br />

<strong>Tier</strong>zahlen und zur Reduktion des N-Düngemitteleinsatzes<br />

und damit zu weniger CH 4 - und N 2 O-<br />

Emission aus der Landwirts<strong>ch</strong>aft.“ (3)


Von einer Extensivierung der Landwirts<strong>ch</strong>aft ist in<br />

Deuts<strong>ch</strong>land aber bislang ni<strong>ch</strong>ts zu spüren! Propagiert<br />

wird allerorts no<strong>ch</strong> <strong>im</strong>mer die Steigerung der Produktivität<br />

und Wettbewerbsfähigkeit dur<strong>ch</strong> Vergrößerung der<br />

Bestandszahlen und Intensivierung der Bewirts<strong>ch</strong>aftung.Das<br />

Sterben kleinerer Höfe und der Wandel zu wenigen<br />

Großbetrieben setzt si<strong>ch</strong> unbeirrt fort.<br />

Empfehlungen aus Si<strong>ch</strong>t des <strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utzes<br />

Fest steht, dass Fleis<strong>ch</strong>konsum einen negativen Einfluss<br />

auf das Kl<strong>im</strong>a hat.Eine konsequente Maßnahme für den<br />

Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz wäre der vollständige Verzi<strong>ch</strong>t auf Fleis<strong>ch</strong><br />

und andere tieris<strong>ch</strong>e Erzeugnisse, <strong>als</strong>o die vegane bzw.<br />

zumindest vegetaris<strong>ch</strong>e Lebensweise.Da Vielen aber die<br />

Bereits<strong>ch</strong>aft zu dieser Konsequenz fehlt und best<strong>im</strong>mte<br />

Formen der Landwirts<strong>ch</strong>aft ohne <strong>Tier</strong>haltung ni<strong>ch</strong>t<br />

mehr mögli<strong>ch</strong> wären (z. B.Grünlandbewirts<strong>ch</strong>aftung an<br />

marginalen Standorten), gilt es, andere Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

aufzuzeigen, persönli<strong>ch</strong> einen Beitrag zum Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz<br />

zu leisten. <strong>Die</strong>se liegen vor allem <strong>im</strong> jeweiligen Ernährungsverhalten:<br />

Ein Verglei<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedener Ernährungsstile<br />

hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ihrer Kl<strong>im</strong>arelevanz ergab, dass<br />

die größte Einsparung von Treibhausgasen bei vollständiger<br />

oder teilweiser Verminderung des Fleis<strong>ch</strong>verzehrs<br />

festzustellen war und die zweitgrößte Einsparung bei<br />

der Verwendung ökologis<strong>ch</strong>er Lebensmittel. Allein<br />

dur<strong>ch</strong> diese beiden Ernährungsweisen ließen si<strong>ch</strong> kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>e<br />

Treibhausgase um 64 Prozent gegenüber<br />

einer fleis<strong>ch</strong>rei<strong>ch</strong>en konventionellen Kost verringern<br />

(19, 20).<br />

Eine Reduktion des Verzehrs von Fleis<strong>ch</strong> und anderen<br />

tieris<strong>ch</strong>en Erzeugnissen (Joghurt, Käse, Eier) sowie<br />

der Kauf von Lebensmitteln, die aus tiergere<strong>ch</strong>ter und<br />

umwelts<strong>ch</strong>onender Nutztierhaltung stammen (wie z. B.<br />

Fleis<strong>ch</strong> von Landwirten, die si<strong>ch</strong> dem Neuland-Verein<br />

für tiergere<strong>ch</strong>te und umwelts<strong>ch</strong>onende Nutztierhaltung<br />

oder einem der anerkannten Öko-Verbände anges<strong>ch</strong>lossen<br />

haben), sowie das A<strong>ch</strong>ten auf Regionalität der Produkte<br />

tragen dazu bei, die kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>en Effekte der<br />

Nutztierhaltung zu verringern. Au<strong>ch</strong> be<strong>im</strong> Kauf ni<strong>ch</strong>ttieris<strong>ch</strong>er<br />

Lebensmittel sollten regionale und ökologis<strong>ch</strong><br />

hergestellte Produkte bevorzugt werden.<br />

Eine Minderungsstrategie des Methanausstoßes<br />

dur<strong>ch</strong> Kühe, die bislang no<strong>ch</strong> kaum diskutiert wurde<br />

(23), die jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> aus <strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utzsi<strong>ch</strong>t zu begrüßen<br />

wäre, ist die Verlängerung der Nutzungsdauer von<br />

Mil<strong>ch</strong>vieh.Es ist allgemein bekannt,dass die Nutzungsdauer<br />

der Mil<strong>ch</strong>kühe in den letzten Jahrzehnten mit<br />

steigender Mil<strong>ch</strong>leistung ständig gesunken ist. <strong>Die</strong> wenigsten<br />

Kühe in Deuts<strong>ch</strong>land erleben no<strong>ch</strong> ihre dritte<br />

Laktation; sie kommen ni<strong>ch</strong>t mehr in das Alter, in dem<br />

sie biologis<strong>ch</strong> am leistungsfähigsten wären (dieses<br />

237<br />

<strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utz und <strong>Tier</strong>haltung<br />

Alter liegt zwis<strong>ch</strong>en dem se<strong>ch</strong>sten und a<strong>ch</strong>ten Lebensjahr).<br />

Würden die Kühe ni<strong>ch</strong>t auf kurzfristige Hö<strong>ch</strong>stleistung<br />

hin gezü<strong>ch</strong>tet und mit hohem Kraftfutter- (und<br />

Energie-!)aufwand gefüttert werden, sondern auf eine<br />

hohe Lebensleistung bei langer Nutzungsdauer, so<br />

könnte die glei<strong>ch</strong>e Menge Mil<strong>ch</strong> mit deutli<strong>ch</strong> weniger<br />

<strong>Tier</strong>en produziert werden. Entspre<strong>ch</strong>end gemindert<br />

wäre au<strong>ch</strong> der Ausstoß kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>ädli<strong>ch</strong>er Methangase.<br />

„Zu<strong>ch</strong>t auf Lebensleitung“ wäre insofern au<strong>ch</strong> unter<br />

Kl<strong>im</strong>agesi<strong>ch</strong>tspunkten die zu bevorzugenden Zu<strong>ch</strong>tsstrategie.<br />

Was die Politik angeht, so müsste diese ihre Förderpraxis<br />

überdenken und Subventionen grundsätzli<strong>ch</strong> an<br />

das Einhalten von ökologis<strong>ch</strong>en, sozialen und tiers<strong>ch</strong>utzbezogenen<br />

Kriterien binden.Au<strong>ch</strong> sollten Exportsubventionen<br />

generell gestri<strong>ch</strong>en und die regionale<br />

Herstellung sowie der Vertrieb von Lebens- und Futtermitteln<br />

unterstützt werden. Weitere Ziele müssen die<br />

Förderung der extensiven Nutztierhaltung bei glei<strong>ch</strong>zeitiger<br />

Reduktion der Gesamttierzahlen, die Eins<strong>ch</strong>ränkung<br />

des Einsatzes von Mineraldünger und Pestiziden<br />

und die Reduktion des Energieverbrau<strong>ch</strong>es bei der Herstellung<br />

und be<strong>im</strong> Transport von Lebens- und Futtermitteln<br />

sein.<br />

Anmerkungen<br />

(1) Steinfeld, H. et al.: Livestock`s Long Shadow: Environmental Issues<br />

and Options. FAO, Rome 2006. (Download: http://www.virtualcentre.org/en/library/key_pub/longshad/a0701e/A0701E00.pdf)<br />

(2) Intergovernmental Panel on Cl<strong>im</strong>ate Change (IPCC): Cl<strong>im</strong>ate<br />

Change 2007: The Physical Science Basis. Summary for Policymakers,<br />

Contribution of Working Group I to the Fourth Assessment<br />

Report, February 5 th , 2007.<br />

(3) Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage der Abgeordneten<br />

Bärbel Höhn, Hans-Josef-Fell, Cornelia Behm, Ulrike Höfken<br />

und der Fraktion Bündnis 90/<strong>Die</strong> Grünen: Landwirts<strong>ch</strong>aft und Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz,<br />

Drucksa<strong>ch</strong>e 16/5346,Berlin 2007.<br />

(4) Stern, N.: Review on the Economics of Cl<strong>im</strong>ate Changes. Government<br />

Economic Service of United Kingdom (2006). (Download:<br />

www.hm-treasury.gov.uk/independent_reviews/stern_review_<br />

economics_cl<strong>im</strong>ate_<strong>ch</strong>ange/stern_review_report.cfm)<br />

(5) US Environmental Protection Agency (EPA): Global Anthropogenic<br />

non-CO2 Greenhouse gas Emissions: 1990-2000.Washington<br />

D.C. 2006. (Download: http://www.epa.gov/nonco2/econ-inv/international.html)<br />

(6) Margulis, S. (2004): Causes of the Deforestation of the Brazilian<br />

Amazon.World Bank Working Paper No. 22,Washington D.C. 2004.<br />

(7) Holm, J. & T. Jokkala:The Livestock Industry and Cl<strong>im</strong>ate – EU Makes<br />

Bad Worse. European United Left/Nordic Green Left, European<br />

Parliament 2007.<br />

(8) Umweltbundesamt: Beri<strong>ch</strong>terstattung unter der Kl<strong>im</strong>arahmenkonvention<br />

der Vereinten Nationen 2006. Nationaler Inventarberi<strong>ch</strong>t<br />

zum Deuts<strong>ch</strong>en Treibhausgasinventar 1990–2004.<br />

(9) Fla<strong>ch</strong>owsky, G.: Hysterie um die „Methanbombe Mil<strong>ch</strong>kuh“.<br />

NOVO 88, 2007, S. 32–33


Der kritis<strong>ch</strong>e Agrarberi<strong>ch</strong>t 2008<br />

(10) Hülsbergen, K.J.: Ökologis<strong>ch</strong>er Landbau – Beitrag zum Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz.<br />

In: Wiesinger, K. (Hrsg.): Angewandte Fors<strong>ch</strong>ung und Beratung<br />

für den ökologis<strong>ch</strong>en Landbau in Bayern. S<strong>ch</strong>riftenreihe der<br />

Bayeris<strong>ch</strong>en Landesanstalt für Landwirts<strong>ch</strong>aft,Tagungsband Ökolandbau-Tag<br />

2007, Freising-Weihenstephan 2007, S. 9–21.<br />

(11) We<strong>ch</strong>selberger, P. (2000): Ökonomis<strong>ch</strong>e und ökologis<strong>ch</strong>e Beurteilung<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Bewirts<strong>ch</strong>aftungsmaßnahmen<br />

und -systeme anhand ausgewählter Kriterien.Aa<strong>ch</strong>en 2000.<br />

(12) Haas G., U. Geier, D. G. S<strong>ch</strong>ulz und U. Köpke (1995):Verglei<strong>ch</strong> konventioneller<br />

und organis<strong>ch</strong>er Landbau – Teil I: Kl<strong>im</strong>arelevante Kohlendioxid-Emission<br />

dur<strong>ch</strong> den Verbrau<strong>ch</strong> fossiler Energie. Beiträge<br />

über Landwirts<strong>ch</strong>aft 73, 1995, S. 401–415.<br />

(13) Bockis<strong>ch</strong>, F. J. (Hrsg.): Bewertung von Verfahren der ökologis<strong>ch</strong>en<br />

und konventionellen landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Produktion <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf den Energieeinsatz und best<strong>im</strong>mte S<strong>ch</strong>adgasemissionen. Bundesfors<strong>ch</strong>ungsanstalt<br />

für Landwirts<strong>ch</strong>aft (FAL), Brauns<strong>ch</strong>weig,<br />

Sonderheft 211, 2000, S. 160–164 und 178–180.<br />

(14) Fliessba<strong>ch</strong>,A.:The Role of Organic Agriculture in Cl<strong>im</strong>ate Change<br />

– Scientific Evidence. Fors<strong>ch</strong>ungsinstitut für biologis<strong>ch</strong>en Landbau<br />

(FiBL), Frick 2007.<br />

(15) Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 des Rates vom 24. Juni 1991 über<br />

den ökologis<strong>ch</strong>en Landbau und die entspre<strong>ch</strong>ende Kennzei<strong>ch</strong>nung<br />

der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Erzeugnisse und Lebensmittel (ABl.<br />

Nr. L 198 vom 22.07.1991) Stand: April 2007.<br />

(16) Foodwat<strong>ch</strong> Report (2005): Was kostet ein S<strong>ch</strong>nitzel wirkli<strong>ch</strong>? Basierend<br />

auf der Studie „Was kostet ein S<strong>ch</strong>nitzel wirkli<strong>ch</strong>. Ökologis<strong>ch</strong>-ökonomis<strong>ch</strong>er<br />

Verglei<strong>ch</strong> der konventionellen und der ökologis<strong>ch</strong>en<br />

Produktion von S<strong>ch</strong>weinefleis<strong>ch</strong>“ des Instituts für ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftsfors<strong>ch</strong>ung (IÖW).<br />

(17) Grünbu<strong>ch</strong> der EU-Kommission: „Anpassung an den Kl<strong>im</strong>awandel<br />

in Europa – Optionen für Maßnahmen der EU“ vom 29.06.2007<br />

KOM(2007)354.<br />

238<br />

(18) Kl<strong>im</strong>aagenda 2020: Der Umbau der Industriegesells<strong>ch</strong>aft. Bundesumweltministerium,<br />

Berlin 2007.<br />

(19) Hoffmann, I. (2002): Ernährungsempfehlungen und Ernährungsweisen,Auswirkungen<br />

auf Gesundheit, Umwelt und Gesells<strong>ch</strong>aft.<br />

Habilitationss<strong>ch</strong>rift, Universität Gießen 331.<br />

(20) von Koerber, K., J. Kretzs<strong>ch</strong>mer und M. S<strong>ch</strong>latzer: Ernährung und<br />

Kl<strong>im</strong>as<strong>ch</strong>utz – Wi<strong>ch</strong>tige Ansatzpunkte für verantwortungsbewusstes<br />

handeln. In: aid – Ernährung <strong>im</strong> <strong>Fokus</strong> 05/07, S. 130–137.<br />

(21) Rei<strong>ch</strong>holf, J. H.: Stadtnatur – Eine neue He<strong>im</strong>at für <strong>Tier</strong>e und Pflanzen.<br />

Mün<strong>ch</strong>en 2007.<br />

(22) FAO: The State of the World’s An<strong>im</strong>al Genetic Resources for Food<br />

and Agriculture, Rome 2007. (Download: http://www.fao.org/ docrep/010/a1250e/a1250e00.htm)<br />

(23) Vgl. hierzu Keller, B.: Methan aus der Rinderhaltung: Gefahr für<br />

das Kl<strong>im</strong>a? In: ders.: Landwirts<strong>ch</strong>aft, Umwelt und die Mythen der<br />

Wissens<strong>ch</strong>aft (Wa<strong>ch</strong>stumslandwirts<strong>ch</strong>aft und Umweltzerstörung,<br />

Band V). AbL-Verlag, Rheda-Wiedenbrück 1998, S. 29–44, insb.<br />

S. 38–42.<br />

Autorin<br />

Dr. Henriette Mackensen<br />

<strong>Tier</strong>ärztin und Fa<strong>ch</strong>referentin be<strong>im</strong> Deuts<strong>ch</strong>en<br />

<strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utzbund e. V.<br />

Akademie für <strong>Tier</strong>s<strong>ch</strong>utz<br />

Postfa<strong>ch</strong> 1361<br />

85573 Neubiberg<br />

E-Mail: henriette.mackensen@tiers<strong>ch</strong>utzakademie.de<br />

www.tiers<strong>ch</strong>utzbund.de

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