Bauzeitung 02/07 - Bethlehem Gesundheitszentrum
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VON A NACH B<br />
ORGANISATION IST<br />
ALLES!<br />
DIE KRANKENHAUSAPOTHEKE<br />
Bis ins Jahr 2000 gehörte zum BETHLEHEM<br />
Krankenhaus eine eigene Apotheke. Sie befand sich<br />
früher ausschließlich im Altbau, später auch teils<br />
im angrenzenden Neubau, am kleinen Fischteich in<br />
der Nähe der Cafeteria. Erst 1982, aufgrund einer<br />
neuen Gesetzesvorlage, übernahm ein examinierter<br />
Apotheker die Leitung. Davor wurde die Apotheke<br />
stets von Ordensschwestern geführt. Heute bezieht<br />
das Krankenhaus seine Medikamente aus der<br />
Versorgungsapotheke in Eschweiler.<br />
<strong>Bethlehem</strong> - Bevor mit den Umbauarbeiten begonnen werden<br />
konnte, mussten einige Entscheidungen über<br />
Vorkehrungen im Haus getroffen werden: Aus<br />
Schutzgründen wird der gesamte Bürotrakt seitlich des<br />
Eingangsbereich geschlossen. Er grenzt direkt an den Ort der<br />
Gründungsarbeiten. Somit wäre die Sicherheit der<br />
Mitarbeiter nicht mehr hundertprozentig gewährleistet, da<br />
sich überwiegend Fensterglas zwischen ihnen und den<br />
nahen Bauarbeiten befindet.<br />
Das davon betroffene Team der Patientenaufnahme<br />
bleibt jedoch ganz in der Nähe. Für die Zeit des<br />
Umbaus, wurden auf der gegenüberliegenden Seite zwei<br />
Aufnahmeplätze unmittelbar hinter der Zentrale geschaffen.<br />
Die Büros der Seelsorge, die vorher dort ansässig<br />
waren, sind übergangsweise auf die Station A3 verlegt<br />
<strong>Bethlehem</strong> - Der Bauplatz der mehrjährigen<br />
Modernisierungsmaßnahme ist eingerichtet. Unübersehbar<br />
befindet er sich, abgetrennt durch einen<br />
Bauzaun, auf der Wiese seitlich des Haupteingangs.<br />
Die Bäume und der Rasen sind mittlerweile verschiedenen<br />
Bau-Containern, einer großen Lagerfläche und<br />
dem Zufahrtsweg gewichen, auf dem schon etliche<br />
LKWs Material herangeschafft haben. Nach dem<br />
Einrichten der Baustelle steht die erste bedeutende<br />
Bauphase an, die Gründung des neuen Anbaus sowie<br />
die Verstärkung des Baugrunds des Bettenhauses.<br />
Die Gründungsmaßnahmen bilden das Fundament<br />
und dienen als Verbindung zwischen Untergrund und<br />
dem darauf stehenden Bauwerk. Da die Schichten<br />
direkt neben und unterhalb des Krankenhauses nicht<br />
tragfähig genug sind, haben sich die planenden<br />
Ingenieure beim Neubau für eine Tiefengründungsvariante,<br />
die Pfahlgründung, ausgesprochen. Dabei<br />
wird die Last des Anbaus mittels spezieller Pfähle in<br />
den gewachsenen Felsen abgeleitet. Zehn so genannte<br />
"Schneckenbohrpfähle" mit einer Länge von etwa<br />
sechs Metern werden mit Hilfe eines imposanten<br />
Vorbereitende Maßnahmen stehen kurz<br />
vor Vollendung. Bürotrakt und Labor<br />
weichen aus Sicherheitsgründen.<br />
worden. Die Abrechnungsabteilung hat es da schon<br />
etwas weiter. Sie zieht in das oberste Stockwerk des<br />
Verwaltungsgebäudes "Haus Schrader" und wird nach<br />
der Baumaßnahme auch dort bleiben.<br />
Die Notfallambulanz der kassenärztlichen Vereinigung<br />
ist demnächst im geschichtsträchtigsten Teil des<br />
Krankenhauses zu finden. Sobald die Renovierung und<br />
Umgestaltung des früheren "Café Türmchen" fertig<br />
gestellt ist, kann sie ihren neuen Sitz in den alten<br />
Gemäuern beziehen. Doch damit nicht genug an<br />
Organisationsarbeit. Auch für das hauseigene Labor wird<br />
der jetzige Standort zu unsicher. Ein neuer Platz wurde<br />
gesucht und gefunden. Spätestens im August soll der<br />
Umzug des gesamten Labors in die neu hergerichteten<br />
Räume der ehemaligen Apotheke (siehe Kasten) unterhalb<br />
des Zentral-OPs stattfinden.<br />
Und von wo aus wird die Baumaßnahme koordiniert?<br />
Rechter Hand im Eingangsbereich, anstelle des kleinen<br />
Blumengeschäfts, ist das neue Baubüro entstanden und<br />
der Bauleiter der Planungsfirma BFT bereits eingezogen.<br />
Unmittelbar neben der Baustelle ist der Standort optimal:<br />
Schnell für alle Beteiligten zu erreichen und stets die<br />
Geschehnisse am Bau im Blick. Zeitgleich mit dem<br />
Büroflügel musste auch der Keller geräumt werden. Hier<br />
finden, ebenso wie vor dem Krankenhaus, Arbeiten am<br />
Bohrgeräts vor dem Krankenhaus in den Boden eingebracht.<br />
Während sich die Bohrschnecke des<br />
Spezialbohrers durch die verschiedenen Bodenschichten<br />
(siehe auch Bericht "Auf Stein gestoßen") bis<br />
zu zwei Meter in den harten Fels vorarbeitet, wird der<br />
Bohrschutt herausgezogen und gleichzeitig ein bohrlochgroßes<br />
Stahlrohr nachgeschoben. Das Rohr dient<br />
als Schalung und wird nach der Bohrung mit<br />
Spezialbeton aufgefüllt. Die gegossenen Pfähle werden<br />
im Anschluss mit einem Fundamentbalken verbunden<br />
und mit einer Bodenplatte abgedeckt.<br />
Aufgrund der anstehenden Entkernungsmaßnahmen<br />
im Erdgeschoss des Krankenhauses muss auch der<br />
Baugrund unterhalb des Gebäudes verstärkt werden.<br />
Mittels so genannter "GeWi-Stäbe" werden die vorhandenen<br />
Fundamente unterstützt. Mit dieser Methode<br />
hält sich der Aufwand, gegenüber anderen bautechnischen<br />
Verfahren, und der mit den Bohrungen verbundene<br />
Lärm und Staub innerhalb des Gebäudes relativ<br />
in Grenzen. Zeitgleich mit der Pfahlgründung vor dem<br />
Haus werden nun im Keller rund 70 "GeWi-Stäbe" verbaut.<br />
Die Stäbe bestehen aus Stahl und haben einen<br />
Fundament statt. Daher sind die Umkleideräume der<br />
medizinischen Abteilung vom Kellergeschoss in die<br />
bereits als Pufferzone geschlossene Station A3 verlegt<br />
worden. Zuvor galt es jedoch die noch auf der Station<br />
befindlichen Betten auszulagern. Aufgrund von<br />
Platzmangel kam jetzt der Zeitpunkt, an dem auf die<br />
Hilfe von Außerhalb zurückgegriffen werden musste.<br />
Die Kaserne Donnerberg lies sich nicht lange bitten und<br />
stellte einen Lagerplatz für die Krankenhausbetten zur<br />
Verfügung. �<br />
Da gibt es noch viel zu tun.<br />
Die Umgestaltung der alten<br />
Apothekenräume für den Einzug des<br />
Untersuchungslabors läuft auf Hochtouren.<br />
STIFTZAHN-PRINZIP SOLL BETTENHAUS VERSTÄRKEN<br />
Erste Bauphase dient Fundamentlegung. Pfähle in Felsader stabilisieren Neubau und Krankenhaus.<br />
Durchmesser von nur 63 mm. Sie werden 13 Meter tief<br />
in den Fels eingebracht und mit einem hochfesten<br />
Beton verpresst. Das Prinzip ist mit dem eines verankerten<br />
Stiftzahns zu vergleichen. Nur dass der Kiefer<br />
hier einer stabilen Felsader entspricht.<br />
Laut Zeitplan ist das Gründungsverfahren in wenigen<br />
Monaten abgeschlossen. Die Fundamente stehen<br />
dann fest und die zweite Bauphase, die Erweiterung<br />
des Bettenhauses durch den neuen Anbau, kann<br />
beginnen. �<br />
ZUR PFAHLGRÜNDUNG<br />
Die Methode der Pfahlgründung reicht bis zu<br />
10.000 Jahre vor Christus zurück. Anstelle von<br />
Betonpfählen wurden allerdings bis Ende des 19.<br />
Jahrhunderts zur Tiefengründung angespitzte<br />
Holzpfähle oder Baumstämme in den Boden gerammt.<br />
Ganz Venedig beispielsweise wurde im<br />
Laufe von Jahrhunderten auf Millionen von Eichen,<br />
Lärchen und Ulmenpfählen gegründet. Die alten<br />
Lagerhäuser der Hamburger Speicherstadt stehen<br />
ebenfalls auf Holzpfählen.