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Bauzeitung 02/07 - Bethlehem Gesundheitszentrum

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AUF STEIN GESTOßEN<br />

FELSADER UNTER KRANKENHAUS NIMMT<br />

ERNEUT EINFLUSS AUF BAUGESCHEHEN.<br />

<strong>Bethlehem</strong> - Das BETHLEHEM Krankenhaus<br />

entstand 1867 aus der einstigen Kupferhofanlage<br />

der Familie Schleicher, ehemals Pelzer.<br />

Das "Steinfeld" gehörte zu den ältesten<br />

Kupferhöfen Stolbergs. Der Name des Hofes,<br />

wie auch der angrenzenden "Steinfeldstraße",<br />

stammt von der mächtigen Stein- bzw.<br />

Felsader, die vom Donnerberg kommend unter<br />

dem Krankenhaus verläuft und sich leicht bis in<br />

den Branderwald verfolgen lässt. Sie ist Teil der<br />

mächtigen Kalksteinzüge, die sich vom Maastal<br />

ausgehend bis zum Rand der Kölner<br />

Tieflandbucht erstrecken.<br />

Bei früheren An- sowie Umbauten des Krankenhauses<br />

ist man unweigerlich auf die Felsader<br />

gestoßen. 1925 musste beispielsweise bei der Gartenumgestaltung<br />

eine Sprengung vorgenommen<br />

werden. Bei der Errichtung des ZAP-Gebäudes<br />

1967 kam man nicht umhin, den harten Fels mit<br />

in das Bauwerk zu integrieren (siehe Foto rechts).<br />

Auch bei den anstehenden Umbaumaßnahmen<br />

spielt der Fels eine maßgebliche Rolle.<br />

Geologisch handelt es sich bei dem unmittelbar<br />

unter dem Krankenhaus befindlichen Gestein,<br />

um so genannte Famenne-Schichten.<br />

Sie bestehen überwiegend aus abwechselnd in<br />

unterschiedlicher Zusammensetzung aufeinander<br />

folgenden Ton- und Schluffsteinen. Zudem<br />

sind harte Sandsteinbänke zwischengelagert.<br />

Ihre Entstehung liegt etwa 360 bis 370<br />

Millionen Jahre zurück, im Erdzeitalter des<br />

Oberdevons. Ton-, Schluff- und Sandstein<br />

gehören zu den Sedimentgesteinen, die aus<br />

Resten zerkleinerter anderer Steinarten bestehen.<br />

Die anfangs locker aufeinander liegenden<br />

Steinschichten (Lockersedimente) wurden<br />

durch eine Abfolge geologischer Prozesse verdichtet<br />

und mit Bindemitteln verfestigt. Ein stetiger<br />

Einfluss von Druck und Wärme war zur<br />

Felsentstehung notwendig.<br />

Mit insgesamt elf Probebohrungen wurde der<br />

Baugrund des BETHLEHEM Krankenhauses<br />

kürzlich auf Boden- und Wasserverhältnisse<br />

geotechnisch untersucht. Dabei kam heraus,<br />

dass die Felsader von drei unterschiedlichen<br />

Schichten, die in ihrer Höhe stark variieren,<br />

überlagert wird.<br />

Direkt auf dem Fels ist eine bis zu eineinhalb<br />

Meter dicke Schicht verwittertes Gestein anzutreffen.<br />

Es folgt eine maximal zweieinhalb<br />

Meter dicke Lehmschicht. Daran schließt sich<br />

ein bis zu drei Meter hoher Aufschutt an, bestehend<br />

aus Kiessand und Bauschuttresten, abgedeckt<br />

von einer dünnen Schicht Mutterboden.<br />

Mit Hilfe der Informationen aus den<br />

Probebohrungen, gab der Geotechniker seine<br />

Einschätzung zur Vorgehensweise beim Erstellen<br />

des Baufundaments (Baugründung) an<br />

die planenden Ingenieure weiter: Nicht die<br />

Bodenschichten darüber, sondern die Festigkeit<br />

und Stabilität des über Millionen von Jahren<br />

gewachsenen Felsens kann das neue Bauwerk<br />

stützen. �<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

BETHLEHEM <strong>Gesundheitszentrum</strong><br />

Steinfeldstraße 5 · 52222 Stolberg/Rhld.<br />

Telefon: 0 24 <strong>02</strong> / 1<strong>07</strong> - 0<br />

Telefax: 0 24 <strong>02</strong> / 1<strong>07</strong> - 41 80<br />

EMail: sekretariat@bethlehem.de<br />

Web: www.bethlehem.de<br />

Träger<br />

Katholische Pfarrgemeinde St. Lucia<br />

Luciaweg 7 · 52222 Stolberg/Rhld.<br />

V.i.S.d.P.<br />

Dipl.-Kfm. Thomas Schellhoff · Verwaltungsdirektor<br />

Redaktion / Gestaltung<br />

BETHLEHEM <strong>Gesundheitszentrum</strong><br />

Red.: Wencke Mertens / Gestaltung: AlbrechtDesign<br />

Druck Interdata/Dormagen<br />

”WIR TUN UNSER<br />

BESTES, DIE<br />

STÖRUNGEN SO<br />

GERING WIE<br />

MÖGLICH ZU HALTEN”<br />

DIREKTORIUM, PROJEKTLEITER<br />

UND PLANUNGSBÜRO ERÖRTERN<br />

WÖCHENTLICH FRAGEN ZUM<br />

THEMA BAU.<br />

Verwaltung - Rund um den Bau geht es immer freitags<br />

im Besprechungszimmer der Verwaltung. Zum<br />

festen Besprechungsteam gehören Pflegedirektorin<br />

Agnes Gerden-Schmitz, ärztlicher Direktor Prof. Dr.<br />

Klaus Bläsius, Verwaltungsdirektor Thomas<br />

Schellhoff, Bau-Projektleiter Hans Fräger und<br />

Thomas Kraemer, Projektleiter des Planungsbüros<br />

BFT. Je nach den zu besprechenden Themen nehmen<br />

weitere Ingenieure von BFT oder Mitarbeiter<br />

des Krankenhauses teil. "Es ist unerlässlich, zum<br />

Beispiel bei der Entscheidung über das Einrichten<br />

einer Nasszelle nicht nur nach Technik, Optik oder<br />

Preis zu gehen, sondern vor allem die Sicht der<br />

pflegerischen Seite mit einfließen zu lassen", erklärt<br />

Fräger die Teilnahme aus den verschiedenen<br />

Tätigkeitsbereichen.<br />

Von Fragen zum allgemeinen Bauvorgang über<br />

Klärungen im Lüftungs-, Sanitär- und Heizungsbereich<br />

bis hin zur Auswahl der Ausstattung, findet<br />

alles seinen Platz in der Baubesprechung. Ebenfalls<br />

ein stets aktueller Sitzungspunkt ist die bestmögliche<br />

Absicherung des Krankenhausbetriebs während<br />

des Umbaus. "Leider können wir unsere<br />

Patienten und Mitarbeiter nicht vor allen Begleiterscheinungen<br />

der Baumaßnahme abschirmen.<br />

Aber wir tun unser Bestes, die Störungen so gering<br />

wie möglich zu halten", spricht Schellhoff die<br />

bereits geplanten Schutzmaßnahmen an. So wird<br />

beispielsweise der Baubereich von den Arbeitern<br />

lediglich von außen zu betreten sein und nicht über<br />

die Stationen. Die Patientenbereiche werden abgedichtet,<br />

so dass Staub und Schmutz auf der<br />

Baustellenseite verbleiben. In der Mittagsruhe werden<br />

keine Arbeiten stattfinden und mindestens ein<br />

Zimmer bleibt als Pufferzone zwischen Bau- und<br />

Patientenbereich unbelegt. �<br />

Hier heißt es Antworten finden.<br />

Dabei werden die Probleme aus den<br />

verschiedensten Blickwinkeln betrachtet.


BETHLEHEM<br />

KRANKENHAUS<br />

AUGUST <strong>07</strong><br />

DIE INFO-BAUZEITUNG DES BETHLEHEM GESUNDHEITSZENTRUMS STOLBERG/RHLD.<br />

Jetzt geht’s los!<br />

DER ERSTE SPATENSTICH!<br />

EIN PASTOR,<br />

EIN SPATEN,<br />

EIN LEISER ZWEIFEL<br />

Krankenhauswiese - Leicht machte es der<br />

Rasen dem Pastor Hans-Rolf Funken nicht, als<br />

dieser mit der Schaufel nach dem Gottesdienst<br />

zum Baufest beherzt den ersten Spatenstich<br />

der Umbaumaßnahme vollzog. Auch der<br />

Nächste in der Reihe, Kuratoriumsvorsitzender<br />

Hans Mülders, hatte mit der Grasnarbe zu<br />

kämpfen. Unter großem Applaus gab der<br />

Boden schließlich nach und es entstand eine<br />

stattliche erste kleine Baugrube, die allerdings<br />

aus Stolperschutzgründen direkt von mitdenkenden<br />

Festteilnehmern wieder verschlossen<br />

wurde. Nun denn, der Anfang ist getan und der<br />

Baubeginn rückt näher und näher. Wie auch<br />

VORHER<br />

NACHHER<br />

die widerspenstige Grasnarbe gibt es sicherlich<br />

den einen oder anderen, der sich gegen die<br />

Umgestaltung sträubt. Hatte man sich doch an<br />

das Krankenhaus so wie es ist gewöhnt. Überdies<br />

kommen Fragen auf: Wie wird der Bau in<br />

den Krankenhausalltag eingreifen?<br />

Wird das am Ende überhaupt noch unser<br />

"BETHLEHEM" sein? In dieser Hinsicht heißt es<br />

"ruhig Blut bewahren". Veränderungen können<br />

nun einmal Verunsicherungen hervorrufen und<br />

fordern hin und wieder auch ein Opfer - wir<br />

denken an unsere Grasnarbe. Man darf lediglich<br />

den Ausblick auf das Resultat nicht vergessen.<br />

Denn wie formulierte es Hildegard<br />

Nießen, stellvertretende Stolberger Bürgermeisterin,<br />

bei ihrer Festansprache: "Das<br />

BETHLEHEM Krankenhaus wird in Zukunft zu<br />

den modernsten Krankenhäusern in NRW<br />

zählen." Und darauf können wir uns mit<br />

Sicherheit richtig freuen! �<br />

Foto: H.Arndt


NIEDRIGSTES ANGEBOT<br />

ERHÄLT DEN ZUSCHLAG<br />

Keine Abweichung vom Verfahren der Angebotsöffnung erlaubt.<br />

Drei Firmen bewerben sich um Rohbau.<br />

Cafeteria - Spannung herrschte am 10. Mai in<br />

der Cafeteria des Krankenhauses. Es war der<br />

Tag der ersten Angebotsöffnung für die tatsächlichen<br />

Baumaßnahmen. Wie die öffentliche<br />

Ausschreibung des Planungsbüros (wir berichteten<br />

in der vorherigen Ausgabe) lief die jetzige,<br />

für die bauliche Ausführung des Rohbaus,<br />

ebenfalls europaweit. Um Punkt 14.00 Uhr war<br />

die Frist für die bewerbenden Firmen abgelaufen.<br />

Kommt ein Angebot zu spät, kann es nicht<br />

mehr berücksichtigt werden.<br />

Zehn Bauunternehmen hatten die 157-seitigen<br />

auszufüllenden Angebotsunterlagen angefordert.<br />

Nur drei gaben an dem Stichtag ihr<br />

Angebot ab – und zwar persönlich. "Die<br />

Submission verläuft nach einer vorgeschriebenen<br />

Prozedur. Sie ist öffentlich, damit sich<br />

jeder von der Rechtmäßigkeit unseres<br />

Vorgehens überzeugen kann und das nehmen<br />

die Firmen gerne in Anspruch", erklärt Hans<br />

Fräger, Leiter der Organisation des<br />

BETHLEHEM Krankenhauses und Bau-Projektleiter.<br />

"Zudem ist es interessant, zu erfahren,<br />

was die Konkurrenz bietet", so Fräger weiter.<br />

Die drei dicken Angebotsumschläge wurden<br />

jeweils nacheinander auf Unversehrtheit<br />

geprüft, mit Eingangsstempel versehen, dann<br />

geöffnet. Das eigentliche Angebot wurde ebenfalls<br />

gestempelt und danach verlesen. Der<br />

Name der Firma, die Angebotssumme, eventuelle<br />

Nebenangebote oder eingeräumte<br />

Nachlässe wurden genauestens protokolliert.<br />

Fräger wurde bei dem Verfahren von Thomas<br />

Kraemer und Andreas Köntges, beide vom baubegleitenden<br />

Planungsbüro BFT Planung<br />

GmbH, unterstützt. Zum Schluss wurde das<br />

"Am 9. Juli begann die Firma Bauunternehmung<br />

Gebr. Kutsch mit dem Einrichten der Baustelle.<br />

Bis zu drei Jahre werden die Rohbauarbeiten dauern."<br />

Protokoll verlesen und von den anwesenden<br />

Bevollmächtigten der, allesamt aus dem Kreis<br />

Aachen stammenden, Firmen unterzeichnet.<br />

Um 14.12 Uhr war alles erledigt.<br />

Wer den Auftrag für den Rohbau erhält, musste<br />

allerdings noch geprüft werden. "Rechenfehler<br />

bei so einem großen Zahlenwerk sind keine<br />

Seltenheit", weiß Kraemer aus Erfahrung.<br />

Ebenfalls sollten die Preise realistisch, also auch<br />

für den Bewerber wirtschaftlich, sein. Zudem<br />

wurden die Nebenangebote auf Plausibilität<br />

untersucht. Erst wenn das alles geschehen ist,<br />

kann BFT eine Vergabeempfehlung gegenüber<br />

dem Bauherrn, der Kirchengemeinde St. Lucia,<br />

aussprechen, was das Planungsbüro auch tat.<br />

Kurze Zeit später ging das Auftragsschreiben an<br />

die Firma Gebr. Kutsch. Das Bauunternehmen<br />

aus Stolberg hatte sich gegenüber seinen<br />

Mitbewerbern durchgesetzt.<br />

Das Thema "öffentliche Ausschreibung" ist<br />

damit jedoch nicht beendet. Auf eine Vergabe<br />

warten weiterhin die Elektroarbeiten, die<br />

Installationsarbeiten, die Dachdeckerarbeiten,<br />

die Maurerarbeiten ... �<br />

Alles nach Vorgabe: Hans Fräger (von rechts)<br />

stempelt ab, Thomas Kraemer verliest und<br />

Andreas Köntges führt das Protokoll.<br />

EUROPAWEIT<br />

GESUCHT –<br />

IN STOLBERG<br />

GEFUNDEN!<br />

FIRMA GEBR. KUTSCH AUS<br />

DEM GEWERBEGEBIET OBERE<br />

STEINFURT BAUT ROHBAU AM<br />

BETHLEHEM-KRANKENHAUS<br />

Stolberg - Nach gründlicher Prüfung der<br />

Angebote, die aufgrund der europaweiten<br />

Ausschreibung der Rohbauarbeiten im<br />

BETHLEHEM Krankenhaus eingetroffen waren,<br />

stand fest: Die Firma Bauunternehmung<br />

Gebr. Kutsch GmbH & Co KG aus<br />

Stolberg erhält den Zuschlag. Am 9. Juli,<br />

unmittelbar nach Ablauf der Einspruchsfrist<br />

der Mitbewerber, startete das Bauunternehmen<br />

mit dem Einrichten der Baustelle.<br />

Die Stolberger Baufirma besteht bereits seit<br />

über 80 Jahren. Am 10. Mai 1925 gründeten<br />

die vier Brüder Hubert, Matthias, Josef und<br />

Anton Kutsch die Bauunternehmung Gebr.<br />

Kutsch. Seit dem Tode von Matthias Kutsch<br />

1985 wird das Unternehmen von seinem<br />

Sohn Helmut geleitet. Der Geschäftsinhaber<br />

entwickelte den mittelständischen Betrieb<br />

zu einem über die Region hinaus bekannten<br />

Bauunternehmen, das im Hochbau, Tiefbau,<br />

Industriebau und der Altbausanierung tätig<br />

ist. Zudem bietet das Unternehmen eine<br />

Soforthilfe bei Brand- und Wasserschäden<br />

sowie eine umweltgerechte Schadensbeseitigung<br />

bei Ölunfällen. Fahrzeuge für den<br />

Kehr- und Winterdienst sind feste Bestandteile<br />

im firmeneigenen Fuhr- und<br />

Maschinenpark.<br />

Von den etwa 70 Mitarbeitern sind, je nach<br />

anstehenden Aufgaben, zwischen fünf und<br />

zehn mit dem Bau des BETHLEHEM<br />

Krankenhauses beschäftigt. Bis zu drei Jahre<br />

Bauzeit werden die Rohbauarbeiten in<br />

Anspruch nehmen und mindestens solange<br />

wird auch das alteingesessene Stolberger<br />

Bauunternehmen die Umbaumaßnahme<br />

begleiten. �


VON A NACH B<br />

ORGANISATION IST<br />

ALLES!<br />

DIE KRANKENHAUSAPOTHEKE<br />

Bis ins Jahr 2000 gehörte zum BETHLEHEM<br />

Krankenhaus eine eigene Apotheke. Sie befand sich<br />

früher ausschließlich im Altbau, später auch teils<br />

im angrenzenden Neubau, am kleinen Fischteich in<br />

der Nähe der Cafeteria. Erst 1982, aufgrund einer<br />

neuen Gesetzesvorlage, übernahm ein examinierter<br />

Apotheker die Leitung. Davor wurde die Apotheke<br />

stets von Ordensschwestern geführt. Heute bezieht<br />

das Krankenhaus seine Medikamente aus der<br />

Versorgungsapotheke in Eschweiler.<br />

<strong>Bethlehem</strong> - Bevor mit den Umbauarbeiten begonnen werden<br />

konnte, mussten einige Entscheidungen über<br />

Vorkehrungen im Haus getroffen werden: Aus<br />

Schutzgründen wird der gesamte Bürotrakt seitlich des<br />

Eingangsbereich geschlossen. Er grenzt direkt an den Ort der<br />

Gründungsarbeiten. Somit wäre die Sicherheit der<br />

Mitarbeiter nicht mehr hundertprozentig gewährleistet, da<br />

sich überwiegend Fensterglas zwischen ihnen und den<br />

nahen Bauarbeiten befindet.<br />

Das davon betroffene Team der Patientenaufnahme<br />

bleibt jedoch ganz in der Nähe. Für die Zeit des<br />

Umbaus, wurden auf der gegenüberliegenden Seite zwei<br />

Aufnahmeplätze unmittelbar hinter der Zentrale geschaffen.<br />

Die Büros der Seelsorge, die vorher dort ansässig<br />

waren, sind übergangsweise auf die Station A3 verlegt<br />

<strong>Bethlehem</strong> - Der Bauplatz der mehrjährigen<br />

Modernisierungsmaßnahme ist eingerichtet. Unübersehbar<br />

befindet er sich, abgetrennt durch einen<br />

Bauzaun, auf der Wiese seitlich des Haupteingangs.<br />

Die Bäume und der Rasen sind mittlerweile verschiedenen<br />

Bau-Containern, einer großen Lagerfläche und<br />

dem Zufahrtsweg gewichen, auf dem schon etliche<br />

LKWs Material herangeschafft haben. Nach dem<br />

Einrichten der Baustelle steht die erste bedeutende<br />

Bauphase an, die Gründung des neuen Anbaus sowie<br />

die Verstärkung des Baugrunds des Bettenhauses.<br />

Die Gründungsmaßnahmen bilden das Fundament<br />

und dienen als Verbindung zwischen Untergrund und<br />

dem darauf stehenden Bauwerk. Da die Schichten<br />

direkt neben und unterhalb des Krankenhauses nicht<br />

tragfähig genug sind, haben sich die planenden<br />

Ingenieure beim Neubau für eine Tiefengründungsvariante,<br />

die Pfahlgründung, ausgesprochen. Dabei<br />

wird die Last des Anbaus mittels spezieller Pfähle in<br />

den gewachsenen Felsen abgeleitet. Zehn so genannte<br />

"Schneckenbohrpfähle" mit einer Länge von etwa<br />

sechs Metern werden mit Hilfe eines imposanten<br />

Vorbereitende Maßnahmen stehen kurz<br />

vor Vollendung. Bürotrakt und Labor<br />

weichen aus Sicherheitsgründen.<br />

worden. Die Abrechnungsabteilung hat es da schon<br />

etwas weiter. Sie zieht in das oberste Stockwerk des<br />

Verwaltungsgebäudes "Haus Schrader" und wird nach<br />

der Baumaßnahme auch dort bleiben.<br />

Die Notfallambulanz der kassenärztlichen Vereinigung<br />

ist demnächst im geschichtsträchtigsten Teil des<br />

Krankenhauses zu finden. Sobald die Renovierung und<br />

Umgestaltung des früheren "Café Türmchen" fertig<br />

gestellt ist, kann sie ihren neuen Sitz in den alten<br />

Gemäuern beziehen. Doch damit nicht genug an<br />

Organisationsarbeit. Auch für das hauseigene Labor wird<br />

der jetzige Standort zu unsicher. Ein neuer Platz wurde<br />

gesucht und gefunden. Spätestens im August soll der<br />

Umzug des gesamten Labors in die neu hergerichteten<br />

Räume der ehemaligen Apotheke (siehe Kasten) unterhalb<br />

des Zentral-OPs stattfinden.<br />

Und von wo aus wird die Baumaßnahme koordiniert?<br />

Rechter Hand im Eingangsbereich, anstelle des kleinen<br />

Blumengeschäfts, ist das neue Baubüro entstanden und<br />

der Bauleiter der Planungsfirma BFT bereits eingezogen.<br />

Unmittelbar neben der Baustelle ist der Standort optimal:<br />

Schnell für alle Beteiligten zu erreichen und stets die<br />

Geschehnisse am Bau im Blick. Zeitgleich mit dem<br />

Büroflügel musste auch der Keller geräumt werden. Hier<br />

finden, ebenso wie vor dem Krankenhaus, Arbeiten am<br />

Bohrgeräts vor dem Krankenhaus in den Boden eingebracht.<br />

Während sich die Bohrschnecke des<br />

Spezialbohrers durch die verschiedenen Bodenschichten<br />

(siehe auch Bericht "Auf Stein gestoßen") bis<br />

zu zwei Meter in den harten Fels vorarbeitet, wird der<br />

Bohrschutt herausgezogen und gleichzeitig ein bohrlochgroßes<br />

Stahlrohr nachgeschoben. Das Rohr dient<br />

als Schalung und wird nach der Bohrung mit<br />

Spezialbeton aufgefüllt. Die gegossenen Pfähle werden<br />

im Anschluss mit einem Fundamentbalken verbunden<br />

und mit einer Bodenplatte abgedeckt.<br />

Aufgrund der anstehenden Entkernungsmaßnahmen<br />

im Erdgeschoss des Krankenhauses muss auch der<br />

Baugrund unterhalb des Gebäudes verstärkt werden.<br />

Mittels so genannter "GeWi-Stäbe" werden die vorhandenen<br />

Fundamente unterstützt. Mit dieser Methode<br />

hält sich der Aufwand, gegenüber anderen bautechnischen<br />

Verfahren, und der mit den Bohrungen verbundene<br />

Lärm und Staub innerhalb des Gebäudes relativ<br />

in Grenzen. Zeitgleich mit der Pfahlgründung vor dem<br />

Haus werden nun im Keller rund 70 "GeWi-Stäbe" verbaut.<br />

Die Stäbe bestehen aus Stahl und haben einen<br />

Fundament statt. Daher sind die Umkleideräume der<br />

medizinischen Abteilung vom Kellergeschoss in die<br />

bereits als Pufferzone geschlossene Station A3 verlegt<br />

worden. Zuvor galt es jedoch die noch auf der Station<br />

befindlichen Betten auszulagern. Aufgrund von<br />

Platzmangel kam jetzt der Zeitpunkt, an dem auf die<br />

Hilfe von Außerhalb zurückgegriffen werden musste.<br />

Die Kaserne Donnerberg lies sich nicht lange bitten und<br />

stellte einen Lagerplatz für die Krankenhausbetten zur<br />

Verfügung. �<br />

Da gibt es noch viel zu tun.<br />

Die Umgestaltung der alten<br />

Apothekenräume für den Einzug des<br />

Untersuchungslabors läuft auf Hochtouren.<br />

STIFTZAHN-PRINZIP SOLL BETTENHAUS VERSTÄRKEN<br />

Erste Bauphase dient Fundamentlegung. Pfähle in Felsader stabilisieren Neubau und Krankenhaus.<br />

Durchmesser von nur 63 mm. Sie werden 13 Meter tief<br />

in den Fels eingebracht und mit einem hochfesten<br />

Beton verpresst. Das Prinzip ist mit dem eines verankerten<br />

Stiftzahns zu vergleichen. Nur dass der Kiefer<br />

hier einer stabilen Felsader entspricht.<br />

Laut Zeitplan ist das Gründungsverfahren in wenigen<br />

Monaten abgeschlossen. Die Fundamente stehen<br />

dann fest und die zweite Bauphase, die Erweiterung<br />

des Bettenhauses durch den neuen Anbau, kann<br />

beginnen. �<br />

ZUR PFAHLGRÜNDUNG<br />

Die Methode der Pfahlgründung reicht bis zu<br />

10.000 Jahre vor Christus zurück. Anstelle von<br />

Betonpfählen wurden allerdings bis Ende des 19.<br />

Jahrhunderts zur Tiefengründung angespitzte<br />

Holzpfähle oder Baumstämme in den Boden gerammt.<br />

Ganz Venedig beispielsweise wurde im<br />

Laufe von Jahrhunderten auf Millionen von Eichen,<br />

Lärchen und Ulmenpfählen gegründet. Die alten<br />

Lagerhäuser der Hamburger Speicherstadt stehen<br />

ebenfalls auf Holzpfählen.

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